Moin !
Nachdem ich bereits als Gast die eine oder andere Kurzgeschichte gelesen habe, überfiel mich der Drang, mich auch mal daran zu versuchen. Daher habe ich einfach mal drauflos geschrieben. Kritik ist mehr als willkommen, Fragen und Unklarheiten werden so gut wie möglich berücksichtigt, Updates je nachdem, wie es vorangeht, stattfinden. Ich habe mich entschieden einige Begriffe nicht, bzw. nicht 1:1 mit dem Kanon zu übersetzen, weil es für mich besser paßt, nur als Warnung vorweg. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich selber noch nicht, wohin die Reise gehen wird, wir dürfen also gespannt sein.
Viel Spaß !
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Eine trügerische Stille hatte sich über das Land gesenkt. Die Sonne versteckte sich hinter den Wolken und der Wind blies über die kraterübersäte Landschaft und durch die Straßen der zerstörten Ortschaft. Die Luft war abgestanden und schmeckte nach Rauch, Kordit und verwehenden Spuren von Ozon. Rasen oder Pflanzen waren nur noch vereinzelt zu sehen, weit häufiger waren die bunten Flecken, die markierten, wo Leichen teilweise schon seit Tagen dort lagen, wo sie gefallen waren. Es waren nur noch wenige, die meisten waren inzwischen durch Beschuß oder Witterung der tristen Umwelt angeglichen, doch die Toten der jüngsten Kämpfe waren noch frisch und ihre Kleidung leuchtete geradezu vor dem dunklen Untergrund.
Die Ortschaft war nicht groß gewesen und es standen fast nur noch halb eingestürzte Ruinen, aber in diesen Ruinen hatten sich die imperialen Verteidiger so tief es ging eingegraben. Über Nacht war das II. Bataillon der 4. Thracian Primaris Sprungtruppen im Rücken des Feindes abgesprungen und hatte unbemerkt und fast ohne Widerstand den Ort besetzt, der als wichtiger Verkehrsknotenpunkt den einzigen auch für schweres Gerät gangbaren Weg auf die angrenzende Halbinsel hinauf oder von ihr herunter markierte. Sechs Kompanien Sprungtruppen, unterstützt von einigen Spezialeinheiten, hatten den strikten Befehl, die Ruinen um jeden Preis zu halten und den Feind auf der Halbinsel zu binden, bis die anderen beiden Bataillone des Regiments und der Rest der Division (die 46. Prätorianische Garde und die 701. Maccabeanischen Janitscharen, sowie das 113. Mortant (Panzer) und die 237. Cadianische Feldartillerie (motorisiert)) ankamen. Bis dahin waren die anfänglich 2.400 Gardisten des Bataillons bis auf die knappe Unterstützung durch Langstreckenartillerie und einige verfügbare Maschinen der Navy auf sich allein gestellt.
Die Thracian Primaris Sprungtruppen waren Sonderverbände, abseits der normalen Aufgebote für die Imperiale Armee aus Freiwilligen gebildet und gesondert eingesetzt. Wegen der Freiwilligkeit der Rekruten und des Sonderstatus der Einheiten besaßen die 6 Sprungtruppenregimenter über einen einigermaßen konstanten Nachschub an Soldaten, der, wenn er auch oft nur verzögert und kontingentweise eintraf, die Einheit einigermaßen auf Sollstärke halten konnte. Das 4. Thracian Primaris war vor siebzehn Standardjahren mit einer Gesamtstärke von etwas weniger als 10.000 Gardisten in drei Bataillonen zu je sechs Kompanien, von denen jede den Namen eines imperialen Heiligen trug, aufgestellt worden und hatte die meisten größeren Operationen des Sabbatwelt-Kreuzzuges mitgemacht, bevor es an die zweite Front beordert worden war. Obwohl die Einsätze eine Menge von abgehärteten und mit allen Wassern gewaschenen Veteranen produziert hatten, gab es nicht mehr viele, die damals bei der Gründung des Regimentes dabeigewesen waren.
Akaste Cosseira war eine Angehörige dieser schwindenden Zahl. Sie und sechs andere hatten sich in einem der Häuser am Stadtrand verschanzt und erwarteten den nächsten Ansturm des Feindes. Dreimal hatten die Anhänger des Chaos es allein heute bereits versucht und dreimal waren sie unter schweren Verlusten abgewiesen worden. Würden sie noch einmal angreifen ? Solange sie nur versuchten, die Stellungen der Imperialen mit den Horden ihrer schlecht ausgerüsteten Infanterie zu überrennen, würden sie sich auch dann eine blutige Nase holen, soviel war sicher ! Trotzdem machte die anhaltende Ruhe ihr zu schaffen. Ihre Zähne mahlten auf dem langen, dünnen Stiel der kleinen Pfeife herum, die sie eigentlich ständig im Mund hatte. Die Situation gefiel ihr nicht. Wieder und wieder spähte sie mit dem Fernglas durch das verbarrikadierte Loch in der Wand gen Horizont.
Nichts !
Die Stimme von Brensel, der die ganze Zeit vor seiner Voxeinheit gesessen hatte, um den Äther abzuhorchen, riß sie aus ihren Gedanken. 'Jawohl, Sergeant ! Zu Befehl, sofort !' Als sie sich umdrehte, winkte brensel sie bereits eilig heran. '2 für 2-6, sie wollen einen Statusbericht !' 2 war der Zugtrupp des 2. Zuges, also wahrscheinlich der Lieutenant oder wer immer da oben jetzt gerade das Sagen hatte. Na, sie würden es ja sehen ! Sie ergriff den Hörer.
"2-6 an 2, verstehen Sie mich ?" '2 an 2-6, verstehe Sie gut. Geben Sie mir Sergeant Arien !' "Sergeant Arien ist ausgefallen, ich führe den Haufen solange." Das war nett gesagt. Arien lag nebenan bewußtlos bei den anderen Toten und Verletzten, die bisher noch keiner hatte abholen können. Es hatte ihn ziemlich übel erwischt aber wenn er durchhielt, hatte er wohl eine Chance, durchzukommen... 'Corporal Cosseira, richtig ?' "Ja, Sergeant ! 470955 Cosseira, A." Sie setzte in solchen Situationen immer ihre Dienstnummer dazu, weil sich bei der Gründung des Regimentes alle sechs Cosseira-Schwestern gemeldet hatten, deren Namen alle mit 'A' begannen. Vier von ihnen waren noch am Leben und so war es schon öfter zu Verwechslungen gekommen. Inzwischen glaubte sie, die Stimme zuordnen zu können und war sich fast sicher, daß sie es mit Sergeant Buttimer zu tun hatte, dem Platoon Sergeant des 2. Zuges. Als Papierschubser deutlich besser als als Kämpfer, aber wenn der Lieutenant ausgefallen war, nunmal an erster Stelle, den Zug zu übernehmen.
'Wie ist ihre Lage, 2-6 ?' "Könnte schlimmer sein, Sergeant ! Sergeant Arien und zwei Mann sind verwundet, zwei andere sind tot. Im Moment habe ich noch Brensel, Gavinski, Lauby und Modrak. Dazu kommen zwei Versprengte von der Harmon-Kompanie, die mir zugelaufen sind. Melterbomben und Sprengladungen sind noch komplett vorhanden, Munitionslage für Lasergewehre ist ausreichend." Sie sah auf die Fenster wo ihre größten Sorgenkinder standen. Durch die Verwertung eines PVS-Depots in der Nähe waren die Gruppen in der ersten Linie besonders gut ausgerüstet. Cosseiras Gruppe allein hatte vier Maschinengewehre in ihre Stellung eingebaut, mit weit mehr Munition, als sie jemals verschießen konnten. Allerdings reichte ein unglücklicher Treffer durch Artillerie oder ähnliches wohl aus, um das Haus hochgehen zu lassen wie eine Walküre auf Vollast ! "Sie haben bis jetzt dreimal angegriffen, ziemlich lustlos und mit kaum Wumms dahinter, als wollten sie sich nicht festlegen. Keine Artillerie, keine Luftunterstützung, keine schweren Waffen. Nichts." 'Die übliche Plan- und Konzeptlosigkeit des Chaos, Corporal ! Deswegen wird die Imperiale Armee den Horden des Erzfeindes immer überlegen sein.' Cosseira hätte ein Dutzend Beispiele aufzählen können, die Buttimer widerlegten, aber hier hatte das keinen Zweck. Buttimer war vom Bataillonsstab gekommen, war wohl zuhause eine große Nummer mit den PVS gewesen und verdankte seinen Posten Beziehungen und guten administrativen Leistungen. Kampferfahrung hatte er, soweit sie wußte, nicht. Aber das würde sich ja bald ändern, wenn sie sich nicht irrte ! 'Halten sie um jeden Preis die Stellung. Der Feind darf nicht durchkommen.' "Er wird nicht durchkommen, Sergeant !" 'Der Imperator beschützt !' "Der Imperator beschützt !"
Sie feuerte den Hörer wieder auf die Gabel und fluchte. Einer der beiden Versprengten, ein Dicker, der sich gerade mit dem schmutzigen Handrücken die fettigen Reste der Feldration aus dem buschigen Schnurrbart wischte, sah kurz auf. Sie hob den Hörer wieder ab. "Kriegst du eine Verbindung zu 2-4, Brensel ?" Der Angesprochene nickte und vertiefte sich in die Kontrollen der Vox-Einheit. Im Hintergrund rülpste der Kamerad des Dicken, ein schlacksiger Gardist mit Brille, hörbar und hob sein Lasergewehr auf. Leise begann er die Litanei der Wartung und nahm zum keiner wußte wievielten Mal sein Gewehr auseinander. Akaste hatte sich die Namen der beiden noch nicht merken können, beschloß aber, sie noch einmal danach zu fragen. 'Verbindung steht !'
'2-4, Sergeant Clarke, wer spricht ?' "2-6, Cosseira. Hast du schon die frohe Botschaft gehört ?" 'Alles ist in Ordnung und wir sitzen die Zeit bis zum Entsatz auf einer Backe ab ?' "Genau die." 'Scheiß drauf, ich hoffe der Captain faltet den Idioten nach allen Regeln der Kunst, wenn wir hier raus sind. Lernt allen möglichen Taktikkram auf seinen Lehrgängen und aus seinen Büchern, aber erkennt ihn nicht, wenn derselbe Kram ihm in den Arsch beißt. Und wir dürfen's ausbaden !' "Also, Stellung zurückverlegen und abwarten ?" 'Nette Idee, bringt aber nichts ! Wenn sie uns die volle Packung geben, sind wir in den Häusern besser bedient. Munition raus und einigeln, würde ich sagen. Überraschen wir die Pisser. Ich sag's Heath weiter, Hal hat glaube ich kein heiles Vox mehr, mal sehen, wen ich losjage, damit ich ihn und die anderen noch rechtzeitig erreichen kann.' "Der Imperator beschützt, paßt auf euch auf, Thea !" 'Wird schon werden, Rah ! So der Imperator will, sehen wir uns morgen früh !' Damit waren sie sich also einig. Akaste spähte durch eines der Fenster.
Immer noch nichts !
Die Ruhe vor dem Sturm. Dabei war alles zumindest für sie glasklar. Die Schweinehunde tasteten sich langsam ran und klopften die Verteidigungsstellungen mit ihrem Kanonenfutter Stück für Stück ab, was die Verteidiger beschäftigt hielt, während die Angreifer die noch auf der Halbinsel verbliebenen Verbände umleiten konnten. Wenn ihre Vermutung stimmte, wären die schwereren Einheiten, übergelaufene PVS mit Panzern und Artillerie, bald hier. Sobald alles außer Sichtweite in Stellung gebracht worden war, würden sie mit den Erkenntnissen aus den Scheinangriffen die Verteidigung sezieren, den Einbruch der Dunkelheit abwarten und schließlich mit allem, was sie hatten, die Schwachpunkte angreifen. Und das wäre eine völlig andere Kiste, denn an panzerbrechenden Waffen hatte es in der Stellung nicht viel. Die panzerbrechenden Geschosse der Mörser, ein paar Raketenwerfer... und natürlich die Minen, die sie mitgebracht hatten. Wenn das nicht reichte, würden sie die Panzer mit Melterbomben und Streckladungen angehen müssen... Nichts worauf man sich wirklich freuen konnte ! Mit etwas Glück gab es noch etwas Luftunterstützung, aber das war es dann auch. Sie seufzte.
"Schöne Scheiße !"
Eine Bewegung erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein Schwenk des Fernglases zeigte, daß sie sich nicht getäuscht hatte. Sie kamen schon wieder über die Kuppe der umliegenden Hügel. Eine Wand aus Leibern, die sich ungeordnet und wie in Raserei auf sie zuschob. Schon konnte sie einzelne Gestalten erkennen. Rote und orange Roben, zusammengestückelte Uniformen, einige nur halb oder gar nicht bekleidet. Bajonette, Schwerter und Sicheln blitzen in der langsam wieder hervorkommenden Sonne. Einige trugen Pistolen, andere Knüppel oder Schleudern, andere waren völlig unbewaffnet. Die Fahnen und Wimpel mit den abartigen Runen darauf sah sie sich nicht genau an, trotzdem spürte sie, wie ihr übel wurde. Der Wind trug einen beißenden Gestank herüber und kurz glaubte sie, sogar Fetzen der blasphemischen Hymnen und des kakophonen Lärms zu hören, der den Ansturm begleitete.
"Sie kommen wieder ! Alle auf ihre Positionen !"
Der Dicke, Brensel, Modrak und Lauby besetzten die Maschinengewehre, prüften die Munitionszufuhr und entsicherten die Waffen. Gavinski kniete neben einem kleineren Loch, das als Schießscharte diente, und legte seinen Laserkarabiner auf die anstürmende Masse an. Neben ihm lag sein Granatwerfer geladen und einsatzbereit. Brille war nach nebenan gelaufen, um Munition heranzuschaffen. Cosseria setzte das Fernglas ab und nahm die Horde ebenfalls mit ihrem Laserkarabiner ins Visier. So würden sie ihr nicht durchkommen ! So nicht !
"Wollen wir doch mal sehen, wie dieser Auswurf des Warp mit einer anständigen Portion der groben Kelle umgeht ! Schickt sie in ihre Verdammnis zurück ! FEUER FREI !"
Die Maschinenwaffen brüllten auf und verschluckten die meisten anderen Geräusche. Mit bloßem Auge war jetzt zu erkennen, wie drüben die ersten Reihen umgerissen und in Stücke gehackt wurden, aber die Kultisten dahinter stürmten wie im Rausch einfach weiter, über die Überreste ihrer Vordermänner. Die wenigsten hielten sich damit auf, die Waffen der Gefallenen aufzuheben. Als die Masse die Toten der letzten Angriffe passiert hatte, schlugen die ersten Mörsergranaten ein. Sie würden weiter kommen als beim letzten Mal, aber sie würden es auch diesmal nicht schaffen. Noch war es hell... Akaste war beileibe nicht feige, aber in ihrem Innersten wünschte sie sich den Morgen herbei, so schnell der Imperator ihn zu bringen vermochte !
Nachdem ich bereits als Gast die eine oder andere Kurzgeschichte gelesen habe, überfiel mich der Drang, mich auch mal daran zu versuchen. Daher habe ich einfach mal drauflos geschrieben. Kritik ist mehr als willkommen, Fragen und Unklarheiten werden so gut wie möglich berücksichtigt, Updates je nachdem, wie es vorangeht, stattfinden. Ich habe mich entschieden einige Begriffe nicht, bzw. nicht 1:1 mit dem Kanon zu übersetzen, weil es für mich besser paßt, nur als Warnung vorweg. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich selber noch nicht, wohin die Reise gehen wird, wir dürfen also gespannt sein.
Viel Spaß !
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Eine trügerische Stille hatte sich über das Land gesenkt. Die Sonne versteckte sich hinter den Wolken und der Wind blies über die kraterübersäte Landschaft und durch die Straßen der zerstörten Ortschaft. Die Luft war abgestanden und schmeckte nach Rauch, Kordit und verwehenden Spuren von Ozon. Rasen oder Pflanzen waren nur noch vereinzelt zu sehen, weit häufiger waren die bunten Flecken, die markierten, wo Leichen teilweise schon seit Tagen dort lagen, wo sie gefallen waren. Es waren nur noch wenige, die meisten waren inzwischen durch Beschuß oder Witterung der tristen Umwelt angeglichen, doch die Toten der jüngsten Kämpfe waren noch frisch und ihre Kleidung leuchtete geradezu vor dem dunklen Untergrund.
Die Ortschaft war nicht groß gewesen und es standen fast nur noch halb eingestürzte Ruinen, aber in diesen Ruinen hatten sich die imperialen Verteidiger so tief es ging eingegraben. Über Nacht war das II. Bataillon der 4. Thracian Primaris Sprungtruppen im Rücken des Feindes abgesprungen und hatte unbemerkt und fast ohne Widerstand den Ort besetzt, der als wichtiger Verkehrsknotenpunkt den einzigen auch für schweres Gerät gangbaren Weg auf die angrenzende Halbinsel hinauf oder von ihr herunter markierte. Sechs Kompanien Sprungtruppen, unterstützt von einigen Spezialeinheiten, hatten den strikten Befehl, die Ruinen um jeden Preis zu halten und den Feind auf der Halbinsel zu binden, bis die anderen beiden Bataillone des Regiments und der Rest der Division (die 46. Prätorianische Garde und die 701. Maccabeanischen Janitscharen, sowie das 113. Mortant (Panzer) und die 237. Cadianische Feldartillerie (motorisiert)) ankamen. Bis dahin waren die anfänglich 2.400 Gardisten des Bataillons bis auf die knappe Unterstützung durch Langstreckenartillerie und einige verfügbare Maschinen der Navy auf sich allein gestellt.
Die Thracian Primaris Sprungtruppen waren Sonderverbände, abseits der normalen Aufgebote für die Imperiale Armee aus Freiwilligen gebildet und gesondert eingesetzt. Wegen der Freiwilligkeit der Rekruten und des Sonderstatus der Einheiten besaßen die 6 Sprungtruppenregimenter über einen einigermaßen konstanten Nachschub an Soldaten, der, wenn er auch oft nur verzögert und kontingentweise eintraf, die Einheit einigermaßen auf Sollstärke halten konnte. Das 4. Thracian Primaris war vor siebzehn Standardjahren mit einer Gesamtstärke von etwas weniger als 10.000 Gardisten in drei Bataillonen zu je sechs Kompanien, von denen jede den Namen eines imperialen Heiligen trug, aufgestellt worden und hatte die meisten größeren Operationen des Sabbatwelt-Kreuzzuges mitgemacht, bevor es an die zweite Front beordert worden war. Obwohl die Einsätze eine Menge von abgehärteten und mit allen Wassern gewaschenen Veteranen produziert hatten, gab es nicht mehr viele, die damals bei der Gründung des Regimentes dabeigewesen waren.
Akaste Cosseira war eine Angehörige dieser schwindenden Zahl. Sie und sechs andere hatten sich in einem der Häuser am Stadtrand verschanzt und erwarteten den nächsten Ansturm des Feindes. Dreimal hatten die Anhänger des Chaos es allein heute bereits versucht und dreimal waren sie unter schweren Verlusten abgewiesen worden. Würden sie noch einmal angreifen ? Solange sie nur versuchten, die Stellungen der Imperialen mit den Horden ihrer schlecht ausgerüsteten Infanterie zu überrennen, würden sie sich auch dann eine blutige Nase holen, soviel war sicher ! Trotzdem machte die anhaltende Ruhe ihr zu schaffen. Ihre Zähne mahlten auf dem langen, dünnen Stiel der kleinen Pfeife herum, die sie eigentlich ständig im Mund hatte. Die Situation gefiel ihr nicht. Wieder und wieder spähte sie mit dem Fernglas durch das verbarrikadierte Loch in der Wand gen Horizont.
Nichts !
Die Stimme von Brensel, der die ganze Zeit vor seiner Voxeinheit gesessen hatte, um den Äther abzuhorchen, riß sie aus ihren Gedanken. 'Jawohl, Sergeant ! Zu Befehl, sofort !' Als sie sich umdrehte, winkte brensel sie bereits eilig heran. '2 für 2-6, sie wollen einen Statusbericht !' 2 war der Zugtrupp des 2. Zuges, also wahrscheinlich der Lieutenant oder wer immer da oben jetzt gerade das Sagen hatte. Na, sie würden es ja sehen ! Sie ergriff den Hörer.
"2-6 an 2, verstehen Sie mich ?" '2 an 2-6, verstehe Sie gut. Geben Sie mir Sergeant Arien !' "Sergeant Arien ist ausgefallen, ich führe den Haufen solange." Das war nett gesagt. Arien lag nebenan bewußtlos bei den anderen Toten und Verletzten, die bisher noch keiner hatte abholen können. Es hatte ihn ziemlich übel erwischt aber wenn er durchhielt, hatte er wohl eine Chance, durchzukommen... 'Corporal Cosseira, richtig ?' "Ja, Sergeant ! 470955 Cosseira, A." Sie setzte in solchen Situationen immer ihre Dienstnummer dazu, weil sich bei der Gründung des Regimentes alle sechs Cosseira-Schwestern gemeldet hatten, deren Namen alle mit 'A' begannen. Vier von ihnen waren noch am Leben und so war es schon öfter zu Verwechslungen gekommen. Inzwischen glaubte sie, die Stimme zuordnen zu können und war sich fast sicher, daß sie es mit Sergeant Buttimer zu tun hatte, dem Platoon Sergeant des 2. Zuges. Als Papierschubser deutlich besser als als Kämpfer, aber wenn der Lieutenant ausgefallen war, nunmal an erster Stelle, den Zug zu übernehmen.
'Wie ist ihre Lage, 2-6 ?' "Könnte schlimmer sein, Sergeant ! Sergeant Arien und zwei Mann sind verwundet, zwei andere sind tot. Im Moment habe ich noch Brensel, Gavinski, Lauby und Modrak. Dazu kommen zwei Versprengte von der Harmon-Kompanie, die mir zugelaufen sind. Melterbomben und Sprengladungen sind noch komplett vorhanden, Munitionslage für Lasergewehre ist ausreichend." Sie sah auf die Fenster wo ihre größten Sorgenkinder standen. Durch die Verwertung eines PVS-Depots in der Nähe waren die Gruppen in der ersten Linie besonders gut ausgerüstet. Cosseiras Gruppe allein hatte vier Maschinengewehre in ihre Stellung eingebaut, mit weit mehr Munition, als sie jemals verschießen konnten. Allerdings reichte ein unglücklicher Treffer durch Artillerie oder ähnliches wohl aus, um das Haus hochgehen zu lassen wie eine Walküre auf Vollast ! "Sie haben bis jetzt dreimal angegriffen, ziemlich lustlos und mit kaum Wumms dahinter, als wollten sie sich nicht festlegen. Keine Artillerie, keine Luftunterstützung, keine schweren Waffen. Nichts." 'Die übliche Plan- und Konzeptlosigkeit des Chaos, Corporal ! Deswegen wird die Imperiale Armee den Horden des Erzfeindes immer überlegen sein.' Cosseira hätte ein Dutzend Beispiele aufzählen können, die Buttimer widerlegten, aber hier hatte das keinen Zweck. Buttimer war vom Bataillonsstab gekommen, war wohl zuhause eine große Nummer mit den PVS gewesen und verdankte seinen Posten Beziehungen und guten administrativen Leistungen. Kampferfahrung hatte er, soweit sie wußte, nicht. Aber das würde sich ja bald ändern, wenn sie sich nicht irrte ! 'Halten sie um jeden Preis die Stellung. Der Feind darf nicht durchkommen.' "Er wird nicht durchkommen, Sergeant !" 'Der Imperator beschützt !' "Der Imperator beschützt !"
Sie feuerte den Hörer wieder auf die Gabel und fluchte. Einer der beiden Versprengten, ein Dicker, der sich gerade mit dem schmutzigen Handrücken die fettigen Reste der Feldration aus dem buschigen Schnurrbart wischte, sah kurz auf. Sie hob den Hörer wieder ab. "Kriegst du eine Verbindung zu 2-4, Brensel ?" Der Angesprochene nickte und vertiefte sich in die Kontrollen der Vox-Einheit. Im Hintergrund rülpste der Kamerad des Dicken, ein schlacksiger Gardist mit Brille, hörbar und hob sein Lasergewehr auf. Leise begann er die Litanei der Wartung und nahm zum keiner wußte wievielten Mal sein Gewehr auseinander. Akaste hatte sich die Namen der beiden noch nicht merken können, beschloß aber, sie noch einmal danach zu fragen. 'Verbindung steht !'
'2-4, Sergeant Clarke, wer spricht ?' "2-6, Cosseira. Hast du schon die frohe Botschaft gehört ?" 'Alles ist in Ordnung und wir sitzen die Zeit bis zum Entsatz auf einer Backe ab ?' "Genau die." 'Scheiß drauf, ich hoffe der Captain faltet den Idioten nach allen Regeln der Kunst, wenn wir hier raus sind. Lernt allen möglichen Taktikkram auf seinen Lehrgängen und aus seinen Büchern, aber erkennt ihn nicht, wenn derselbe Kram ihm in den Arsch beißt. Und wir dürfen's ausbaden !' "Also, Stellung zurückverlegen und abwarten ?" 'Nette Idee, bringt aber nichts ! Wenn sie uns die volle Packung geben, sind wir in den Häusern besser bedient. Munition raus und einigeln, würde ich sagen. Überraschen wir die Pisser. Ich sag's Heath weiter, Hal hat glaube ich kein heiles Vox mehr, mal sehen, wen ich losjage, damit ich ihn und die anderen noch rechtzeitig erreichen kann.' "Der Imperator beschützt, paßt auf euch auf, Thea !" 'Wird schon werden, Rah ! So der Imperator will, sehen wir uns morgen früh !' Damit waren sie sich also einig. Akaste spähte durch eines der Fenster.
Immer noch nichts !
Die Ruhe vor dem Sturm. Dabei war alles zumindest für sie glasklar. Die Schweinehunde tasteten sich langsam ran und klopften die Verteidigungsstellungen mit ihrem Kanonenfutter Stück für Stück ab, was die Verteidiger beschäftigt hielt, während die Angreifer die noch auf der Halbinsel verbliebenen Verbände umleiten konnten. Wenn ihre Vermutung stimmte, wären die schwereren Einheiten, übergelaufene PVS mit Panzern und Artillerie, bald hier. Sobald alles außer Sichtweite in Stellung gebracht worden war, würden sie mit den Erkenntnissen aus den Scheinangriffen die Verteidigung sezieren, den Einbruch der Dunkelheit abwarten und schließlich mit allem, was sie hatten, die Schwachpunkte angreifen. Und das wäre eine völlig andere Kiste, denn an panzerbrechenden Waffen hatte es in der Stellung nicht viel. Die panzerbrechenden Geschosse der Mörser, ein paar Raketenwerfer... und natürlich die Minen, die sie mitgebracht hatten. Wenn das nicht reichte, würden sie die Panzer mit Melterbomben und Streckladungen angehen müssen... Nichts worauf man sich wirklich freuen konnte ! Mit etwas Glück gab es noch etwas Luftunterstützung, aber das war es dann auch. Sie seufzte.
"Schöne Scheiße !"
Eine Bewegung erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein Schwenk des Fernglases zeigte, daß sie sich nicht getäuscht hatte. Sie kamen schon wieder über die Kuppe der umliegenden Hügel. Eine Wand aus Leibern, die sich ungeordnet und wie in Raserei auf sie zuschob. Schon konnte sie einzelne Gestalten erkennen. Rote und orange Roben, zusammengestückelte Uniformen, einige nur halb oder gar nicht bekleidet. Bajonette, Schwerter und Sicheln blitzen in der langsam wieder hervorkommenden Sonne. Einige trugen Pistolen, andere Knüppel oder Schleudern, andere waren völlig unbewaffnet. Die Fahnen und Wimpel mit den abartigen Runen darauf sah sie sich nicht genau an, trotzdem spürte sie, wie ihr übel wurde. Der Wind trug einen beißenden Gestank herüber und kurz glaubte sie, sogar Fetzen der blasphemischen Hymnen und des kakophonen Lärms zu hören, der den Ansturm begleitete.
"Sie kommen wieder ! Alle auf ihre Positionen !"
Der Dicke, Brensel, Modrak und Lauby besetzten die Maschinengewehre, prüften die Munitionszufuhr und entsicherten die Waffen. Gavinski kniete neben einem kleineren Loch, das als Schießscharte diente, und legte seinen Laserkarabiner auf die anstürmende Masse an. Neben ihm lag sein Granatwerfer geladen und einsatzbereit. Brille war nach nebenan gelaufen, um Munition heranzuschaffen. Cosseria setzte das Fernglas ab und nahm die Horde ebenfalls mit ihrem Laserkarabiner ins Visier. So würden sie ihr nicht durchkommen ! So nicht !
"Wollen wir doch mal sehen, wie dieser Auswurf des Warp mit einer anständigen Portion der groben Kelle umgeht ! Schickt sie in ihre Verdammnis zurück ! FEUER FREI !"
Die Maschinenwaffen brüllten auf und verschluckten die meisten anderen Geräusche. Mit bloßem Auge war jetzt zu erkennen, wie drüben die ersten Reihen umgerissen und in Stücke gehackt wurden, aber die Kultisten dahinter stürmten wie im Rausch einfach weiter, über die Überreste ihrer Vordermänner. Die wenigsten hielten sich damit auf, die Waffen der Gefallenen aufzuheben. Als die Masse die Toten der letzten Angriffe passiert hatte, schlugen die ersten Mörsergranaten ein. Sie würden weiter kommen als beim letzten Mal, aber sie würden es auch diesmal nicht schaffen. Noch war es hell... Akaste war beileibe nicht feige, aber in ihrem Innersten wünschte sie sich den Morgen herbei, so schnell der Imperator ihn zu bringen vermochte !
Zuletzt bearbeitet: