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[WH40k] Deathwatch:Xenojäger II
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Beitrag
<blockquote data-quote="Thyrant" data-source="post: 2696820" data-attributes="member: 46371"><p>Weiter gehts. Ich wünsche wie immer viel Spaß und hoffe auf hilfreiches Feedback.</p><p></p><p> ZWEI / I</p><p></p><p>Als die Explosion Szandor von den Beinen riss, wurde er darüber hinaus durch eine zerbröckelnde Wand in einen benachbarten Raum geschleudert. Dabei wurde ihm die sperrige Kettenaxt beinahe aus der Hand gerissen und seine Handgelenke verdrehten sich schmerzhaft. Jedoch zerbrach auch hier der Boden unter seinen Füßen und brachte ihn ins Rutschen. Ohne jegliche Kontrolle wurde er von Betonplatten und Stahlträgern umspült, die seinen HUD mit Warnmeldungen überfluteten. Dann wurde der Mortificator auf einmal schwerelos und ehe er sich versah, krachte er ungeschickt mit dem Rücken auf einen Schutthaufen. Sein Energietornister verabschiedete sich mit roten Warnrunen und der Blick nach oben zeigte eine tödliche Mischung aus herabstürzenden Betonteilen und Metallelementen. Grunzend rollte er sich zur Seite weg, um dem Schlimmsten zu entgehen. Er war in einer großen Kammer gelandet, die vor Jahrzehnten mal eine prunkvolle Kapelle gewesen sein musste. Von den Wänden starrten ihn verblassende imperiale Helden an und ein verzogener Aquila streckte seine verrosteten Flügel nach ihm aus. Der ganze Raum wurde von grauem Staub bedeckt und verbarg so den Großteil der Spuren der hier geschehenen Vernachlässigung unter sich. Vor dem grauen körnigen Bild seiner Autosinne hob sich derweil ein ablaufender Countdown ab. Ohne Energietornister hatte er noch für maximal vierundzwanzig Stunden Energie. Dennoch versetzte ihn seine Situation nicht in Aufregung. Ganz im Gegenteil. Die finstere Kapelle erinnerte ihn an seine Heimat Posul und aus einem unwillkürlichen Impuls heraus zog er seinen Helm aus und sog andächtig die Finsternis ein. Als er seine Augen wieder aufschlug, bot sich ihm beinahe dasselbe Bild wie zuvor, nur weniger körnig. Anders als die meisten seiner Brüder bei der Deathwatch, konnte der Mortificator auch in absoluter Finsternis sehen.</p><p>Geduldig schritt er zu dem wuchtigen, gesprungenen Marmoraltar und legte seinen Helm darauf. Auch wenn er kein religiöser Fanatiker war, so waren ihm die umstrittenen Totenrituale seines Heimatordens sehr wichtig. Diese Kapelle, in Kombination mit der knapp überlebten Sprengfalle weckte in ihm das Bedürfnis, sich mit Blut beim Imperator zu bedanken. Er nahm sich die Zeit die er brauchte um sich selbst zu weihen und letztendlich diesen anregenden Ort zu Ehren. Als er beinahe fertig war, bemerkte er auf der reflektierenden Augenlinse seines Helms eine Bewegung. Da er sein heiliges Ritual aber nicht vorzeitig unterbrechen wollte, drehte er sich zunächst nicht um. Zwei Marines in schwefelgelber Rüstung schlichen sich von hinten an ihn heran. Machtlos mussten die auf Wände gemalten Heiligen mitansehen, wie die Verräter lautlos durch das Kirchenschiff in Richtung Altar glitten. Auf den gebeugten Rücken der Abtrünnigen befanden sich wuchtige Sprungmodule, die sie in dieser hochgebauten Halle problemlos würden nutzen können. Entschlossen sprach Szandor die Worte des Rituals zu Ende und behielt die Angreifer dabei genauestens im Auge.</p><p>Also würde er den Imperator mit dem vergossenen Blut der Verräter ehren.</p><p> </p><p>Die Raptoren kamen immer näher und hielten ihre inaktiven Kettenwaffen locker in den Händen. Einen Moment lang schienen die beiden lautlos zu streiten wem diese vermeintliche Beute zustand. Als sie dann beide ihre Waffen hoben und die letzten zerschmetterten Kirchenbänke hinter sich ließen, stand Szandor auf und drehte sich um. <em>„Eure Schädel sind Mein! Wagt es nicht zurückzuweichen!“</em></p><p>grollte der Mortificator mit tiefer Stimme und aktivierte seine monströse Kettenaxt.</p><p>Die beiden Raptoren erstarrten. Dass sie bemerkt worden waren erstaunte sie. Aber, dass der Koloss sie in absoluter Dunkelheit mit Blicken fixierte erschreckte sie. Die Beute erstarrte dagegen nicht, sondern trieb beide mit einem weiten Axtschwinger zurück. Zwei weitere Kettenwaffen röhrten auf und glitten dann tosend nach oben. Wie ein Aasgeier hielt sich einer der Verräter an einer Säule fest und zerbrach mit seinen Klauenfüßen die schöne Verzierung. Der andere nutzte geschickt die Säulen um außer Sicht zu fliegen.</p><p>Szandor erwog seinen Helm aufzunehmen, entschied sich jedoch dagegen. Erstens lauerte der sichtbare Verräter vermutlich genau darauf und zweitens war Szandor hier zuhause. Er würde triumphieren oder an einem Ort streben, der ehrenhafter und bedeutungsschwerer nicht sein konnte.</p><p>Was ihn jedoch umso mehr ärgerte war die Tatsache, dass er kein Sprungmodul hatte um seine Gegner zu verfolgen. Er hob seine Linke mit dem aufmontierten Sturmbolter, was auch den zweiten Raptor dazu brachte sich zu verstecken. Die Echos der heulenden Triebwerke und zerbröselnden Gesteins erfüllte die ganze Kapelle, bis auch Szandor nicht mehr sagen konnte, wo genau die beiden Feiglinge sich befanden. Um sie hervorzulocken marschierte er geradewegs durch den Mittelgang und verspottete sie ob ihrer Feigheit. Als das Rauschen hinter ihm plötzlich anschwoll hieb er ohne hinzusehen mit der Axt in diese Richtung, nur um dann vor sich zu feuern als auch dort das Getöse zunahm. Beides erzielte keine Wirkung, denn die Raptoren kamen schließlich von den Seiten. Mit dem massigen Sturmbolter an seinem Unterarm wehrte er eines der Schwerter ab und schwang seine Axt in die Richtung des anderen. Der Hieb ging fehl, dafür stach der Raptor jedoch mit einem alten Gladius nach Szandors Handgelenk. Der Mortificator setzte nach, konnte jedoch den zurückweichenden Raptor nicht erreichen. Dafür schlug ihm der andere sein zweischneidiges Kettenschwert in den Energietornister, was ihn nur mäßig störte.</p><p>Der Raptor vor Szandor erhöhte die Leistung seines Sprungmoduls und wollte nach oben verschwinden, da Szandor ihn beinahe vor eine der Seitenwände getrieben hatte. Niemand wollte gerne zwischen Szandor und einer massiven Steinwand stecken. Das war in seiner Zeit als Scout schon so gewesen und hatte sich bis heute nicht geändert. Darum feuerte der Mortificator kalkuliert mit seinem Sturmbolter, bereits Sekundenbruchteile ehe der Gegner abhob und erwischte ihn mit einer vollen Salve. Die massereaktiven Geschosse durchschlugen das gelbe Ceramit, zerfetzten tätowierte Haut und zerschmetterten Knochen. Aus dem aufgebrochenen Brustkorb strömten Szandor zerrissene Eingeweide und Blut entgegen, während die Turbinen keuchend verstummten. Der Mortificator drehte sich sofort um und nahm den bereits verschwindenden zweiten Gegner unter Beschuss. Rückwärts ging er zu dem noch blutenden Leichnam und trennte dessen Kopf mit seiner Axt ab. Der schlangenartig verzerrte Kopf landete mit einem eisernen Trophäenhaken befestigt an Szandors Gürtel. Der Verbliebene Alphalegionär versuchte derweil von Säule zu Säule springend seine Position zu verschleiern. Erneut mit Erfolg.</p><p><em>„Komm schon her, Feigling! Egal was auch passiert, mehr Ehre als zu meiner Trophäe zu werden wird dir niemals zuteilwerden.“ </em>provozierte der Mortificator den nicht greifbaren Feind. Der ließ sich jedoch nicht ködern und lauerte auf eine günstige Gelegenheit. Szandor ahnte dies und wollte die Zeit nicht sinnlos verstreichen lassen. Aus diesem Grund trieb er einen Trophäenhaken in den Leichnam um ihn fortzuzerren. Dabei erinnerte er sich erneut an eine Begebenheit auf Posul, bei der er einen besiegten Gegner jenen Göttern geopfert hatte, die sich später als Astartes herausstellten. Hier würde er jedoch kein Ritual vollführen, sondern etwas versuchen was ihn schon seit langem reizte. So leise wie möglich löste er das Sprungmodul von dem Kadaver und musste sich setzen um es an seiner eigenen Rüstung zu verankern. Dabei konnte er sich den Protest sämtlicher Techmarines und Artificatoren bereits lebhaft vorstellen.</p><p> </p><p>Veteranensergeant Junos war Herr über einen vollen Trupp Raptoren und in den Eingeweiden von Devekel mit seinem jüngsten Aspiranten unterwegs gewesen. Dann kamen die Diener des Leichengottes. Eine Tatsache die ihn aufrichtig überraschte und ihn zum ersten Mal seit Jahrzehnten in die Verlegenheit brachte, auf einem nicht selbst gewählten Schlachtfeld zu stehen. Dennoch schwang eine gewisse Genugtuung mit, den er hatte seinen kommandierenden Captain mehrere Male darauf hingewiesen, nach dem Überfall auf die Deathwatch die Operationsbasis zu verlegen. Tatsächlich hatte er sich sogar so weit aus dem Fenster gelehnt, seinen Vorgesetzten , der den gelben Anstrich ihrer Rüstungen für ausreichend hielt, offen anzuzweifeln. Um der Wahrheit die Ehre zu geben verließ dieser sich nicht wirklich nur auf die falsche Identität als Imperial Fists, bei weitem nicht. Junos hatte es aber so dargestellt und noch innerhalb des gut verborgenen Strategiums auf eine Gangway springen müssen, um der Energiefaust des Beleidigten zu entgehen. </p><p>Jetzt saß er schon wieder außerhalb der Reichweite eines Spacemarines der ihn töten wollte. Nur würde sich dieser hier, anders als sein Captain, nicht wieder beruhigen. Dass sein Aspirant so schnell niedergemacht worden war, beunruhigte ihn nicht im Geringsten und war auch kein Verlust. Er hatte ihn ohnehin nicht haben wollen, da er zweifellos die geheime Aufgabe hatte ihn zu überwachen. Der Loyalist der sich jetzt durch das Gerippe der Kapelle stahl, war eine vielversprechende Beute. Und sie hatte ein Geheimnis welches es noch reizvoller machte sie zur Strecke zu bringen. Der riesige Kerl musste ein Nightlord sein, der sich irgendwie in die Deathwatch eingeschmuggelt hatte. Nur so ließ sich für Junos die Fähigkeit, im absolut Dunklen zu sehen, erklären und passte auch zu dessen offensichtlicher Trophäenbesessenheit. Nightlords, die selbstzerstörerischen Krieger der achten Legion brüsteten sich nur zu gern damit, die besten Raptoren überhaupt hervorzubringen und in der Finsternis unbesiegbar zu sein. Was ihnen fehlte, war jedoch der Blick nach vorne, die Fähigkeit Pläne zu schmieden und diesen zu folgen. Niemals würden sie mehr als plumpe Werkzeuge sein. Und darum würde er, Junos von der Alphalegion, diesen bemitleidenswerten Brocken hier töten. Versunken und vergessen in den Ruinen einer gebrochenen Stadt.</p><p>Er hatte das Energiepack des Nightlords zerstört was diesen vermutlich ungeduldig und hektisch werden lassen würde - zumindest nach Astartes Maßstäben.</p><p>Darüber hinaus hatte Junos ein Kettenschwert an einer der Säulen versteckt, welches nun in unregelmäßigen Abständen losknatterte und den Nightlord ablenkte. Sein wahres Versteck war der verbogene Aquila, zwischen dessen Flügeln er nun hockte. In den Händen hielt er seine Lieblings Waffe, ein besonders langes zweischneidiges Kettenschwert, welches er seinerzeit einem ermordeten Spacewolf abgenommen hatte. Sein Motor war nicht nur überaus ausdauernd und zuverlässig, sondern auch um einiges leiser als bei gewöhnlichen Kettenschwertern. Junos Blick fiel auf den Helm der Beute, der nach wie vor wie ein Köder auf dem Altar stand. Als die Beute endlich ihre Deckung verließ hatte sie sich jedoch stark verändert. Sie trug nun das gelbe Sprungmodul des Toten und sande damit ein anregendes Kribbeln über Junos Haut. Der Koloss schoss auf die Position an der das verborgen Kettenschwert knatterte und einige Kugeln später fiel es zu Boden. Die Zeit hatte Junos bereits genutzt um wie eine angreifende Kobra näher zu kommen. Nur wenige Meter entfernt von der Beute huschte er hinter eine Säule und hielt seine Waffe senkrecht vor sich, denn die Beute drehte sich hektisch um als sie des Tricks gewahr wurde.</p><p>Als der Riese die Säule passierte stieß Junos lautlos mit seinem deaktivierten Kettenschwert zu und startete den Motor erst in dem Moment, in dem es auf Widerstand stieß. Er hatte schräg auf den Hals gezielt, aber aufgrund der enormen Größe des Gegners dennoch nur die bullige Schulter getroffen, die einem Terminator zu Ehre gereicht hätte. Sofort zog er sich wieder zurück, um der einhändig geschwungenen Kettenaxt zu entgehen, die dafür der Säule eine tiefe Kerbe beibrachte. Dann erhöhte er schon wieder die Leistung seines Sprungmoduls und hob ab. Er erwartete nicht verfolgt zu werden, da er sich sicher war, dass die Beute zu schwer für ein schnelles Abheben war und zu einem ungelenken Ceramitklotz würde. Der Narr nahm wohl an, nach wie vor die Oberhand zu haben. Wer weiß, vielleicht würde der Kerl noch einen brauchbaren Aspiranten für seinen Raptorenkult abgeben. Natürlich würde in diesem Fall das Sprungmodul irgendwie verbessert werden müssen. <em>„Mutig, mutig, Nightlord, aus euch könnte doch noch etwas werden.“ </em>konnte Junos sich nicht länger zurückhalten. Der verdutzte Gesichtsausdruck des Angesprochenen gab Junos die Gewissheit, mit seiner Vermutung richtig zu liegen.</p><p><em>„Oho, der Feigling kann sprechen.“</em> antwortete die Beute Augenblicke später und sah sich gierig um.</p><p> </p><p><em>„Also, ein Nightlord bei der Deathwatch. Diese Geschichte muss ich einfach hören, Bruder!“</em> versuchte Junos ein Gespräch zu beginnen und damit sowohl seine eigene Neugier zu stillen, als auch den Anderen abzulenken.</p><p><em>„Offensichtlich leben wir in Zeiten in denen alles möglich ist. Sogar, dass feige Alphalegionäre versuchen sich auf stümperhafte Art und Weise als Imperial Fists auszugeben.“</em></p><p> </p><p><em>„Oh ja Nightlord, ihr habt so Recht. Ich denke ich könnte euch sogar mögen, wenn ihr das meinem Captain begreiflich macht.“ </em></p><p><em>„Dann bringt mich zu ihm.“</em> gab der vermeintliche Nightlord amüsiert zurück und entlockte dem Raptor damit ein ungesund klingendes Glucksen. <em>„Wie ihr schon sagtet, alles ist möglich. Aber leider ist auch nichts so einfach wie es ein könnte. Ich weiß das Wort ist überstrapaziert, aber was wir brauchen ist Vertrauen.“</em></p><p>Neugierig lugte Junos aus seinem Versteck und sah den Koloss vor dem Altar stehen. </p><p><em>„Also, habt ihr die Identität eines Toten übernommen, oder habt ihr es tatsächlich geschafft die Deathwatch von eurer Loyalität zu überzeugen? Beides wäre eine beachtliche Leistung.“</em> sprach Junos weiter und sprang elegant zu Boden, um langsam durch das Kirchenschiff zu stapfen, dabei jedoch gespannt wie eine Bogensehne. Sollte sein Gegenüber plötzlich den Bolter hochziehen, wäre er augenblicklich in Deckung.</p><p><em>„Um genau zu sein, habe ich einen Trick angewandt, um Szandors Loyalität zu beweisen, der so einfach wie naheliegend ist. Verratet mir doch auch euren Namen.“</em> antwortete der Nightlord endlich und Junos frohlockte ob dieser Offenbarungen. <em>„Das klingt genial Szandor. Mein Name ist Junos und macht euch keine Sorgen. Eure Geheimnisse sind bei mir sicher. Wir Alphalegionäre haben das Konzept eines Geheimnisses ja praktisch erfunden.“</em> erwiderte Junos die Offenheit und versuchte im Plauderton die Situation noch weiter zu entschärfen. </p><p><em>„Dieses und noch einige weitere ehrlose Konzepte, oder?“</em> fragte Szandor provokant nach und stellte zufrieden fest, dass Junos auf weniger als zehn Meter herangekommen war und den Helm abnahm. Abgesehen von den augmentischen Schlangenaugen und dezenten gezackten Tätowierungen sah sein Gesicht normal aus, wenn auch das Alter unmöglich zu schätzen war, da er keinerlei Haare besaß und seine Haut wie bei allen Astartes vernarbt war. Jedenfalls grinste Junos breit, was allerdings wenig Aufschluss über seine Aufrichtigkeit gab. Aber wie Aufrichtig konnte ein Verräter schon sein?</p><p><em>„Und was ist mit eurem Freund hier? Muss ein Tod nicht gerächt werden?“</em> provozierte Szandor ein wenig und tätschelte dabei die noch tropfende Trophäe.</p><p><em>„Er war nicht mein Freund. Er war schwach, ihr wart stark. Sowas passiert im Krieg. Aber sagt mir, wie konntet ihr Skriptoren und Ordenspriester täuschen?“</em> bohrte auch Junos weiter nach. Er traute dem Riesen dabei kein Stück, auch wenn er ihn nicht für besonders Helle hielt.</p><p><em>„Das kann man nicht in Worte fassen, zumindest kann ich es nicht. Lasst es mich euch zeigen.“</em> antwortete Szandor verschwörerisch und ergriff seinen Helm, als wolle er auf dessen Innenleben eingehen. Abgesehen davon wusste er genau, dass er zwar nicht direkt für einfältig, aber häufig für nicht besonders vielschichtig gehalten wurde. Junos witterte natürlich eine Falle, behielt Szandors Hände im Auge und griff sein Schwert fester. <em>„Lasst mich doch versuchen es zu erklären.“</em> platzte Szandor auf einmal heraus und zog hastig den Helm zurück, als hätte er bereits zu viel preisgegeben. Verwirrt und neugierig starrte Junos Szandor ins Gesicht und ließ dessen Hände für eine Sekunde aus den Augen.</p><p>Szandor ließ seine Axt nach vorne schnellen, Junos Gesicht verzog sich zu einer Fratze des Zorns und er schwang sein Schwert zu einer unglaublich schnellen Parade. Die ging jedoch ins Leere, denn Szandor zog den Schlag nicht durch. Stattdessen verstärkte er mit der freien Hand die Körperdrehung des Gegners und exponierte so dessen Rücken für den eigentlichen Angriff. Funken sprühten als er mit einem einzigen Schlag das Sprungmodul abtrennte und Blut spritzte als Junos sein Schwert in Szandors Flanke hieb. Glücklicherweise durchdrang der Schlag nur Rüstung und Fleisch, nicht aber den harten Knochenpanzer. <em>„Du willst mein Geheimnis wissen, Abschaum? Der Trick ist es, nicht nur so zu tun als wäre man loyal, sondern es zu sein, Idiot. Du fällst auf einen so dummen Trick herein und darfst dich trotzdem schon Alphalegionär nennen?“</em> verspottete Szandor seinen Gegner, sah jedoch keinen Grund darin das Missverständnis bezüglich seiner Herkunft aufzuklären.</p><p>Wie eine Dampframme pflügte der Mortificator auf den Raptor zu und lenkte dessen Schwert mit dem Helm in seiner Hand ab. Der Raptor ging schwer zu Boden und spie Szandor Säure entgegen, traf jedoch lediglich den Brustpanzer. Szandors Axt sauste röhrend nieder, um Junos zu spalten, der rollte sich jedoch zur Seite ab und trat Szandor seitlich gegen das Knie. <em>„Danke, Vicesimus.“ </em>murmelte er, als er sein Bein entspannte und damit die ganze Wucht verpuffen ließ. Der Black Shield hatte ihn mit derartigen Attacken derart malträtiert, dass er unweigerlich eine Lösung dafür gefunden hatte.</p><p>Dann war der Raptor wieder auf den Beinen und teilte einige krachende Hiebe aus, die Adamantiumzähne in alle Richtungen fliegen ließen. Junos fintierte einen hohen Schlag und stieß dann tief zu was Szandors Oberschenkelpanzerung aufriss und erneut sein Blut spritzen ließ. Auch ohne Jetpack war der Raptor ein überdurchschnittlicher Duellant und Szandor sah sich, reich technisch, unterlegen. Gerne hätte er sein erbeutetes Sprungmodul aktiviert, jedoch weigerten sich seine Rüstungssysteme bisher die Schubkontrollen zu übernehmen. War das die Rache des innenwohnenden Maschinengeists, der bereits über den Verlust des Energietornisters erbost sein musste?</p><p>Übellaunig verzichtete er für seine nächste Attacke auf jegliche Technik und setzte alles auf eine Karte. Er hielt die Axt quer in beiden Händen, als wollte er das niedersausende Schwert damit abfangen, preschte dann aber vorwärts. Junos Gesichtszüge entglitten ihm, als Szandor auf ihm landete und ihn chancenlos zu Boden drückte. Die Axt steckte lose zwischen ihnen, da der Mortificator seine riesigen Hände um Junos Kehle schloss und diese zermalmte. Gurgelnd zerfetzte der Alphalegionär Szandors Sprungmodul mit dem Kettenschwert, konnte aber nicht bis zu dessen verwundbarem Rückgrat durchdringen, ehe er unter Szandor erschlaffte. </p><p>Es war eine extrem anspruchsvolle und wenig ruhmreiche Prozedur, die Szandor nun unter den regungslosen Augen der Heiligen vollbrachte. Erneut nahm er sich Zeit, diesmal um den Maschinengeist in seiner Servorüstung zu ehren und mit primitiven Ritualen der Reparatur zur Kooperation zu bewegen. Als Szandor schließlich das zerstörte Sprungmodul abgeworfen und Junos Energietornister an seiner Rüstung befestigt hatte, marschierte er leichtfüßig wie eh und je zu der Stelle an der sein Helm lag. Als er ihn aufsetzte hörte er über Funk Skeergards Stimme.</p><p> </p><p><em>„Szandor, wie ist deine Position?“</em> knurrte Skeergard, gefühlt zum hundertsten Mal in sein Funkgerät. Er hatte zwar die ganze Zeit die Stimme des Mortificators hören können, aber ohne Helm hatte dieser den Spacewolf nicht gehört.</p><p><em>„Gut dich zu hören Bruder. Meine gegenwärtige Position befindet sich einige Stockwerke tiefer als unsere letzte gemeinsame Position. Ich weiß nur, dass ich hier in einer alten Kapelle bin. Wie ist dein Status?“</em> antwortete Szandor gut gelaunt, während er den zweiten Schädel als Trophäe nahm.</p><p><em>„Ich bin ein Stück oberhalb des Explosionsbereichs. Keine Spur von Caleb, allerdings ist hier ein Trupp Verräter der mich abdrängt.“ </em>fasste der Spacewolf seine Situation zusammen, wobei er bewusst den Verlust seines Beines verschwieg. Mit knappen Worten einigten sie sich auf eine Vorgehensweise und setzten sich in Bewegung. Um noch einmal in Ruhe nach Caleb sehen zu können, würde Skeergard seine Verfolger weiter weglocken und Szandor versuchen den Detonationsort zu erreichen. Sie blieben dabei zwar auch weiterhin in Funkkontakt, sprachen aber nicht miteinander um sich voll und ganz auf die vor ihnen liegenden Aufgaben zu konzentrieren.</p><p>Skeergard nutzte Aufzugschächte und Lagerhallen um sich mit seinem Sprungmodul bewegen zu können und das fehlende Bein auszugleichen. Wann immer er eine vorteilhafte Position erreichte, feuerte er in die Richtung seiner Verfolger. Er hatte die Luftfilter seines Helmes deaktiviert um zumindest eine rudimentäre Witterung zu erhalten und entdeckte einen bevölkerten Bereich. Am Geruch konnte er deren Fraktion nicht erkennen, aber dass es sich um ein gutes Duzend Menschen handelte stand für ihn fest. Das Hauptproblem bestand darin, dass er sich auf nur einem Bein nur sehr langsam anschleichen konnte, während sein Sprungmodul die Menschen vorwarnen würde. Da er zusätzlich noch die Alphalegionäre im Nacken hatte entschied er sich für die direktere Vorgehensweise. Mit einer Splittergranate in jeder Hand jagte er um ein paar Ecken und durch eine geöffnete abgenutzte Plastektür. Er sah rostige Stockbetten mit zerfledderten Matratzen darauf und genau sechzehn feindliche Soldaten. Nur einer war in voller Gefechtsmontur und hatte anscheinend seine ruhenden Kameraden bewacht um sie nun zu alarmieren. Skeergards Granaten setzten sofort die Hälfte außer Gefecht und erfüllten den Raum mit Blut, Splittern und Geschrei. Die geschockten Menschen fingen sich dennoch erstaunlich schnell, wenn ihnen auch eine gewisse Irritation über den einbeinigen Spacemarine anzumerken war. Opportunismus und Furcht rangen miteinander, als sie hektisch auf Skeergard schossen. Der Spacewolf bewegte sich ungebremst mit seinem Sprungmodul durch den engen Raum, wobei er Betten und sonstige Möbel umherschleuderte und Sterbliche darunter begrub. In den Händen hielt er seine beiden Messer und trieb sie in Bäuche, Herzen und Kehlen. Der unverwechselbare Gestank geöffneter Körper und vergossenen Blutes erfüllte den Schlafraum ebenso wie die umfassende Zerstörung, der nichts und niemand entgangen war.</p><p>Obwohl noch einige der Menschen lebten und schreiend ihre Eingeweide zurück in die Bauchhöhle zu stopfen versuchten, ließ Skeergard das Schlachtfeld hinter sich. Keine Sekunde zu früh, denn wütendes Bolterfeuer malträtierte seine bereits kampfgezeichnete Rüstung und trieb ihn in die nächste Deckung. Er kroch über eine verrostete Gangway um einen Ausgang aus dem Hab-Komplex zu finden und den Abstand zu seinen Häschern zu vergrößern. Da sie keine Sprungmodule trugen, mussten sie andere Wege gehen um den Spacewolf zu verfolgen. Als Skeergard außer Sicht war, war er sich dennoch sicher, die Feinde nicht abgehängt zu haben und es brannte ihm unter den Nägeln, den Kampf zum Feind zu tragen. Szandor würde vermutlich noch einige Zeit brauchen ihn einzuholen, zumal dieser noch nach Caleb sehen wollte.</p><p>Daher änderte Skeergard kurzerhand seine Strategie. Er würde einen Bogen machen und versuchen an der Einsturzstelle mit Szandor zusammenzutreffen. Er betete zum Imperator, dass sein Bein noch dort liegen möge, denn der Verlust würde ihm nicht gerade zur Ehre gereichen. Allerdings bedeutete diese Planänderung auch, dass er seinen Verfolgern keinen Anhaltspunkt über die Planänderung geben durfte. Andernfalls könnten sie ihn leicht abfangen, oder ihm schlicht und ergreifend an seinem neuen Ziel auflauern.</p><p>Da er kaum eine Chance sah, seinen Kurswechsel mithilfe der maroden Infrastruktur zu verschleiern, würde er sich demnach absetzen und dann schneller als der Feind bei der Explosionsstelle eintreffen müssen.</p><p>Mit Energieaxt und Obsidianklinge in den Händen eilte er in Richtung der logistischen Hauptwege der Makropole und überbrückte dabei fliegend mehrere Hallen. So hinterließ er keine Spuren und der unverwechselbare Promethiumgestank des Sprungmoduls würde sich nur wenige Minuten halten. Vermutlich würde dies dennoch ausreichen, seine Fährte zu verfolgen, schließlich waren seine Feinde ebenfalls genetisch verbesserte Astartes. Aber sie würden langsamer werden müssen und sobald Skeergard eine geeignete Stelle für einen Brand finden würde, wäre auch diese dünne Spur angemessen verwischt.</p><p>Skeergard erreichte eine große Kreuzung, wo sich wohl noch während des vergangenen Orkangriffs eine Massenkarambolage zugetragen hatte. Seitdem hatte niemand die verkeilten Wracks entfernt, sondern lediglich ausgeschlachtet. Leider bedeutete dies auch, dass sämtliche Promethiumtanks geleert worden waren und er Promethium aus seinem Sprungmodul ablassen musste, wenn er einen ausreichend heftigen Brand erzeugen wollte. Einmal entfacht würde das Feuer dann die Plastekbestandteile aufzehren. Eilig suchte er einen Weg, den er fliegend erreichen konnte und ihn in einen Wartungsschacht führen würde und landete im Anschluss mitten auf dem Schrottberg. Der Spacewolf drehte ein Ventil auf und gluckernd leerte sich der bereits strapazierte Tank noch weiter. Der Treibstoff verteilte sich und nachdem Skeergard das Ventil wieder geschlossen hatte setzte er diesen in Brand. Während er abhob stellte er zufrieden fest, dass der dichte, dunkle Rauch sich gut verteilte und kletterte dann durch den zuvor ausgewählten Schacht. Der Tank war nun nur noch zu einem Drittel gefüllt, was ihn jedoch nicht davon abhielt zunächst einmal Strecke zu machen. Als die Tankanzeige von Orange zu Rot wechselte, schaltete er sein Sprungmodul ab und benutzte seine deaktivierte Energieaxt als Krücke ums sich zu fortzubewegen. Natürlich hatte er keine Ahnung, ob sein Trick funktioniert hatte. Wenn nicht, würde er es vermutlich auf die harte Tour herausfinden.</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="Thyrant, post: 2696820, member: 46371"] Weiter gehts. Ich wünsche wie immer viel Spaß und hoffe auf hilfreiches Feedback. ZWEI / I Als die Explosion Szandor von den Beinen riss, wurde er darüber hinaus durch eine zerbröckelnde Wand in einen benachbarten Raum geschleudert. Dabei wurde ihm die sperrige Kettenaxt beinahe aus der Hand gerissen und seine Handgelenke verdrehten sich schmerzhaft. Jedoch zerbrach auch hier der Boden unter seinen Füßen und brachte ihn ins Rutschen. Ohne jegliche Kontrolle wurde er von Betonplatten und Stahlträgern umspült, die seinen HUD mit Warnmeldungen überfluteten. Dann wurde der Mortificator auf einmal schwerelos und ehe er sich versah, krachte er ungeschickt mit dem Rücken auf einen Schutthaufen. Sein Energietornister verabschiedete sich mit roten Warnrunen und der Blick nach oben zeigte eine tödliche Mischung aus herabstürzenden Betonteilen und Metallelementen. Grunzend rollte er sich zur Seite weg, um dem Schlimmsten zu entgehen. Er war in einer großen Kammer gelandet, die vor Jahrzehnten mal eine prunkvolle Kapelle gewesen sein musste. Von den Wänden starrten ihn verblassende imperiale Helden an und ein verzogener Aquila streckte seine verrosteten Flügel nach ihm aus. Der ganze Raum wurde von grauem Staub bedeckt und verbarg so den Großteil der Spuren der hier geschehenen Vernachlässigung unter sich. Vor dem grauen körnigen Bild seiner Autosinne hob sich derweil ein ablaufender Countdown ab. Ohne Energietornister hatte er noch für maximal vierundzwanzig Stunden Energie. Dennoch versetzte ihn seine Situation nicht in Aufregung. Ganz im Gegenteil. Die finstere Kapelle erinnerte ihn an seine Heimat Posul und aus einem unwillkürlichen Impuls heraus zog er seinen Helm aus und sog andächtig die Finsternis ein. Als er seine Augen wieder aufschlug, bot sich ihm beinahe dasselbe Bild wie zuvor, nur weniger körnig. Anders als die meisten seiner Brüder bei der Deathwatch, konnte der Mortificator auch in absoluter Finsternis sehen. Geduldig schritt er zu dem wuchtigen, gesprungenen Marmoraltar und legte seinen Helm darauf. Auch wenn er kein religiöser Fanatiker war, so waren ihm die umstrittenen Totenrituale seines Heimatordens sehr wichtig. Diese Kapelle, in Kombination mit der knapp überlebten Sprengfalle weckte in ihm das Bedürfnis, sich mit Blut beim Imperator zu bedanken. Er nahm sich die Zeit die er brauchte um sich selbst zu weihen und letztendlich diesen anregenden Ort zu Ehren. Als er beinahe fertig war, bemerkte er auf der reflektierenden Augenlinse seines Helms eine Bewegung. Da er sein heiliges Ritual aber nicht vorzeitig unterbrechen wollte, drehte er sich zunächst nicht um. Zwei Marines in schwefelgelber Rüstung schlichen sich von hinten an ihn heran. Machtlos mussten die auf Wände gemalten Heiligen mitansehen, wie die Verräter lautlos durch das Kirchenschiff in Richtung Altar glitten. Auf den gebeugten Rücken der Abtrünnigen befanden sich wuchtige Sprungmodule, die sie in dieser hochgebauten Halle problemlos würden nutzen können. Entschlossen sprach Szandor die Worte des Rituals zu Ende und behielt die Angreifer dabei genauestens im Auge. Also würde er den Imperator mit dem vergossenen Blut der Verräter ehren. Die Raptoren kamen immer näher und hielten ihre inaktiven Kettenwaffen locker in den Händen. Einen Moment lang schienen die beiden lautlos zu streiten wem diese vermeintliche Beute zustand. Als sie dann beide ihre Waffen hoben und die letzten zerschmetterten Kirchenbänke hinter sich ließen, stand Szandor auf und drehte sich um. [I]„Eure Schädel sind Mein! Wagt es nicht zurückzuweichen!“[/I] grollte der Mortificator mit tiefer Stimme und aktivierte seine monströse Kettenaxt. Die beiden Raptoren erstarrten. Dass sie bemerkt worden waren erstaunte sie. Aber, dass der Koloss sie in absoluter Dunkelheit mit Blicken fixierte erschreckte sie. Die Beute erstarrte dagegen nicht, sondern trieb beide mit einem weiten Axtschwinger zurück. Zwei weitere Kettenwaffen röhrten auf und glitten dann tosend nach oben. Wie ein Aasgeier hielt sich einer der Verräter an einer Säule fest und zerbrach mit seinen Klauenfüßen die schöne Verzierung. Der andere nutzte geschickt die Säulen um außer Sicht zu fliegen. Szandor erwog seinen Helm aufzunehmen, entschied sich jedoch dagegen. Erstens lauerte der sichtbare Verräter vermutlich genau darauf und zweitens war Szandor hier zuhause. Er würde triumphieren oder an einem Ort streben, der ehrenhafter und bedeutungsschwerer nicht sein konnte. Was ihn jedoch umso mehr ärgerte war die Tatsache, dass er kein Sprungmodul hatte um seine Gegner zu verfolgen. Er hob seine Linke mit dem aufmontierten Sturmbolter, was auch den zweiten Raptor dazu brachte sich zu verstecken. Die Echos der heulenden Triebwerke und zerbröselnden Gesteins erfüllte die ganze Kapelle, bis auch Szandor nicht mehr sagen konnte, wo genau die beiden Feiglinge sich befanden. Um sie hervorzulocken marschierte er geradewegs durch den Mittelgang und verspottete sie ob ihrer Feigheit. Als das Rauschen hinter ihm plötzlich anschwoll hieb er ohne hinzusehen mit der Axt in diese Richtung, nur um dann vor sich zu feuern als auch dort das Getöse zunahm. Beides erzielte keine Wirkung, denn die Raptoren kamen schließlich von den Seiten. Mit dem massigen Sturmbolter an seinem Unterarm wehrte er eines der Schwerter ab und schwang seine Axt in die Richtung des anderen. Der Hieb ging fehl, dafür stach der Raptor jedoch mit einem alten Gladius nach Szandors Handgelenk. Der Mortificator setzte nach, konnte jedoch den zurückweichenden Raptor nicht erreichen. Dafür schlug ihm der andere sein zweischneidiges Kettenschwert in den Energietornister, was ihn nur mäßig störte. Der Raptor vor Szandor erhöhte die Leistung seines Sprungmoduls und wollte nach oben verschwinden, da Szandor ihn beinahe vor eine der Seitenwände getrieben hatte. Niemand wollte gerne zwischen Szandor und einer massiven Steinwand stecken. Das war in seiner Zeit als Scout schon so gewesen und hatte sich bis heute nicht geändert. Darum feuerte der Mortificator kalkuliert mit seinem Sturmbolter, bereits Sekundenbruchteile ehe der Gegner abhob und erwischte ihn mit einer vollen Salve. Die massereaktiven Geschosse durchschlugen das gelbe Ceramit, zerfetzten tätowierte Haut und zerschmetterten Knochen. Aus dem aufgebrochenen Brustkorb strömten Szandor zerrissene Eingeweide und Blut entgegen, während die Turbinen keuchend verstummten. Der Mortificator drehte sich sofort um und nahm den bereits verschwindenden zweiten Gegner unter Beschuss. Rückwärts ging er zu dem noch blutenden Leichnam und trennte dessen Kopf mit seiner Axt ab. Der schlangenartig verzerrte Kopf landete mit einem eisernen Trophäenhaken befestigt an Szandors Gürtel. Der Verbliebene Alphalegionär versuchte derweil von Säule zu Säule springend seine Position zu verschleiern. Erneut mit Erfolg. [I]„Komm schon her, Feigling! Egal was auch passiert, mehr Ehre als zu meiner Trophäe zu werden wird dir niemals zuteilwerden.“ [/I]provozierte der Mortificator den nicht greifbaren Feind. Der ließ sich jedoch nicht ködern und lauerte auf eine günstige Gelegenheit. Szandor ahnte dies und wollte die Zeit nicht sinnlos verstreichen lassen. Aus diesem Grund trieb er einen Trophäenhaken in den Leichnam um ihn fortzuzerren. Dabei erinnerte er sich erneut an eine Begebenheit auf Posul, bei der er einen besiegten Gegner jenen Göttern geopfert hatte, die sich später als Astartes herausstellten. Hier würde er jedoch kein Ritual vollführen, sondern etwas versuchen was ihn schon seit langem reizte. So leise wie möglich löste er das Sprungmodul von dem Kadaver und musste sich setzen um es an seiner eigenen Rüstung zu verankern. Dabei konnte er sich den Protest sämtlicher Techmarines und Artificatoren bereits lebhaft vorstellen. Veteranensergeant Junos war Herr über einen vollen Trupp Raptoren und in den Eingeweiden von Devekel mit seinem jüngsten Aspiranten unterwegs gewesen. Dann kamen die Diener des Leichengottes. Eine Tatsache die ihn aufrichtig überraschte und ihn zum ersten Mal seit Jahrzehnten in die Verlegenheit brachte, auf einem nicht selbst gewählten Schlachtfeld zu stehen. Dennoch schwang eine gewisse Genugtuung mit, den er hatte seinen kommandierenden Captain mehrere Male darauf hingewiesen, nach dem Überfall auf die Deathwatch die Operationsbasis zu verlegen. Tatsächlich hatte er sich sogar so weit aus dem Fenster gelehnt, seinen Vorgesetzten , der den gelben Anstrich ihrer Rüstungen für ausreichend hielt, offen anzuzweifeln. Um der Wahrheit die Ehre zu geben verließ dieser sich nicht wirklich nur auf die falsche Identität als Imperial Fists, bei weitem nicht. Junos hatte es aber so dargestellt und noch innerhalb des gut verborgenen Strategiums auf eine Gangway springen müssen, um der Energiefaust des Beleidigten zu entgehen. Jetzt saß er schon wieder außerhalb der Reichweite eines Spacemarines der ihn töten wollte. Nur würde sich dieser hier, anders als sein Captain, nicht wieder beruhigen. Dass sein Aspirant so schnell niedergemacht worden war, beunruhigte ihn nicht im Geringsten und war auch kein Verlust. Er hatte ihn ohnehin nicht haben wollen, da er zweifellos die geheime Aufgabe hatte ihn zu überwachen. Der Loyalist der sich jetzt durch das Gerippe der Kapelle stahl, war eine vielversprechende Beute. Und sie hatte ein Geheimnis welches es noch reizvoller machte sie zur Strecke zu bringen. Der riesige Kerl musste ein Nightlord sein, der sich irgendwie in die Deathwatch eingeschmuggelt hatte. Nur so ließ sich für Junos die Fähigkeit, im absolut Dunklen zu sehen, erklären und passte auch zu dessen offensichtlicher Trophäenbesessenheit. Nightlords, die selbstzerstörerischen Krieger der achten Legion brüsteten sich nur zu gern damit, die besten Raptoren überhaupt hervorzubringen und in der Finsternis unbesiegbar zu sein. Was ihnen fehlte, war jedoch der Blick nach vorne, die Fähigkeit Pläne zu schmieden und diesen zu folgen. Niemals würden sie mehr als plumpe Werkzeuge sein. Und darum würde er, Junos von der Alphalegion, diesen bemitleidenswerten Brocken hier töten. Versunken und vergessen in den Ruinen einer gebrochenen Stadt. Er hatte das Energiepack des Nightlords zerstört was diesen vermutlich ungeduldig und hektisch werden lassen würde - zumindest nach Astartes Maßstäben. Darüber hinaus hatte Junos ein Kettenschwert an einer der Säulen versteckt, welches nun in unregelmäßigen Abständen losknatterte und den Nightlord ablenkte. Sein wahres Versteck war der verbogene Aquila, zwischen dessen Flügeln er nun hockte. In den Händen hielt er seine Lieblings Waffe, ein besonders langes zweischneidiges Kettenschwert, welches er seinerzeit einem ermordeten Spacewolf abgenommen hatte. Sein Motor war nicht nur überaus ausdauernd und zuverlässig, sondern auch um einiges leiser als bei gewöhnlichen Kettenschwertern. Junos Blick fiel auf den Helm der Beute, der nach wie vor wie ein Köder auf dem Altar stand. Als die Beute endlich ihre Deckung verließ hatte sie sich jedoch stark verändert. Sie trug nun das gelbe Sprungmodul des Toten und sande damit ein anregendes Kribbeln über Junos Haut. Der Koloss schoss auf die Position an der das verborgen Kettenschwert knatterte und einige Kugeln später fiel es zu Boden. Die Zeit hatte Junos bereits genutzt um wie eine angreifende Kobra näher zu kommen. Nur wenige Meter entfernt von der Beute huschte er hinter eine Säule und hielt seine Waffe senkrecht vor sich, denn die Beute drehte sich hektisch um als sie des Tricks gewahr wurde. Als der Riese die Säule passierte stieß Junos lautlos mit seinem deaktivierten Kettenschwert zu und startete den Motor erst in dem Moment, in dem es auf Widerstand stieß. Er hatte schräg auf den Hals gezielt, aber aufgrund der enormen Größe des Gegners dennoch nur die bullige Schulter getroffen, die einem Terminator zu Ehre gereicht hätte. Sofort zog er sich wieder zurück, um der einhändig geschwungenen Kettenaxt zu entgehen, die dafür der Säule eine tiefe Kerbe beibrachte. Dann erhöhte er schon wieder die Leistung seines Sprungmoduls und hob ab. Er erwartete nicht verfolgt zu werden, da er sich sicher war, dass die Beute zu schwer für ein schnelles Abheben war und zu einem ungelenken Ceramitklotz würde. Der Narr nahm wohl an, nach wie vor die Oberhand zu haben. Wer weiß, vielleicht würde der Kerl noch einen brauchbaren Aspiranten für seinen Raptorenkult abgeben. Natürlich würde in diesem Fall das Sprungmodul irgendwie verbessert werden müssen. [I]„Mutig, mutig, Nightlord, aus euch könnte doch noch etwas werden.“ [/I]konnte Junos sich nicht länger zurückhalten. Der verdutzte Gesichtsausdruck des Angesprochenen gab Junos die Gewissheit, mit seiner Vermutung richtig zu liegen. [I]„Oho, der Feigling kann sprechen.“[/I] antwortete die Beute Augenblicke später und sah sich gierig um. [I]„Also, ein Nightlord bei der Deathwatch. Diese Geschichte muss ich einfach hören, Bruder!“[/I] versuchte Junos ein Gespräch zu beginnen und damit sowohl seine eigene Neugier zu stillen, als auch den Anderen abzulenken. [I]„Offensichtlich leben wir in Zeiten in denen alles möglich ist. Sogar, dass feige Alphalegionäre versuchen sich auf stümperhafte Art und Weise als Imperial Fists auszugeben.“[/I] [I]„Oh ja Nightlord, ihr habt so Recht. Ich denke ich könnte euch sogar mögen, wenn ihr das meinem Captain begreiflich macht.“ [/I] [I]„Dann bringt mich zu ihm.“[/I] gab der vermeintliche Nightlord amüsiert zurück und entlockte dem Raptor damit ein ungesund klingendes Glucksen. [I]„Wie ihr schon sagtet, alles ist möglich. Aber leider ist auch nichts so einfach wie es ein könnte. Ich weiß das Wort ist überstrapaziert, aber was wir brauchen ist Vertrauen.“[/I] Neugierig lugte Junos aus seinem Versteck und sah den Koloss vor dem Altar stehen. [I]„Also, habt ihr die Identität eines Toten übernommen, oder habt ihr es tatsächlich geschafft die Deathwatch von eurer Loyalität zu überzeugen? Beides wäre eine beachtliche Leistung.“[/I] sprach Junos weiter und sprang elegant zu Boden, um langsam durch das Kirchenschiff zu stapfen, dabei jedoch gespannt wie eine Bogensehne. Sollte sein Gegenüber plötzlich den Bolter hochziehen, wäre er augenblicklich in Deckung. [I]„Um genau zu sein, habe ich einen Trick angewandt, um Szandors Loyalität zu beweisen, der so einfach wie naheliegend ist. Verratet mir doch auch euren Namen.“[/I] antwortete der Nightlord endlich und Junos frohlockte ob dieser Offenbarungen. [I]„Das klingt genial Szandor. Mein Name ist Junos und macht euch keine Sorgen. Eure Geheimnisse sind bei mir sicher. Wir Alphalegionäre haben das Konzept eines Geheimnisses ja praktisch erfunden.“[/I] erwiderte Junos die Offenheit und versuchte im Plauderton die Situation noch weiter zu entschärfen. [I]„Dieses und noch einige weitere ehrlose Konzepte, oder?“[/I] fragte Szandor provokant nach und stellte zufrieden fest, dass Junos auf weniger als zehn Meter herangekommen war und den Helm abnahm. Abgesehen von den augmentischen Schlangenaugen und dezenten gezackten Tätowierungen sah sein Gesicht normal aus, wenn auch das Alter unmöglich zu schätzen war, da er keinerlei Haare besaß und seine Haut wie bei allen Astartes vernarbt war. Jedenfalls grinste Junos breit, was allerdings wenig Aufschluss über seine Aufrichtigkeit gab. Aber wie Aufrichtig konnte ein Verräter schon sein? [I]„Und was ist mit eurem Freund hier? Muss ein Tod nicht gerächt werden?“[/I] provozierte Szandor ein wenig und tätschelte dabei die noch tropfende Trophäe. [I]„Er war nicht mein Freund. Er war schwach, ihr wart stark. Sowas passiert im Krieg. Aber sagt mir, wie konntet ihr Skriptoren und Ordenspriester täuschen?“[/I] bohrte auch Junos weiter nach. Er traute dem Riesen dabei kein Stück, auch wenn er ihn nicht für besonders Helle hielt. [I]„Das kann man nicht in Worte fassen, zumindest kann ich es nicht. Lasst es mich euch zeigen.“[/I] antwortete Szandor verschwörerisch und ergriff seinen Helm, als wolle er auf dessen Innenleben eingehen. Abgesehen davon wusste er genau, dass er zwar nicht direkt für einfältig, aber häufig für nicht besonders vielschichtig gehalten wurde. Junos witterte natürlich eine Falle, behielt Szandors Hände im Auge und griff sein Schwert fester. [I]„Lasst mich doch versuchen es zu erklären.“[/I] platzte Szandor auf einmal heraus und zog hastig den Helm zurück, als hätte er bereits zu viel preisgegeben. Verwirrt und neugierig starrte Junos Szandor ins Gesicht und ließ dessen Hände für eine Sekunde aus den Augen. Szandor ließ seine Axt nach vorne schnellen, Junos Gesicht verzog sich zu einer Fratze des Zorns und er schwang sein Schwert zu einer unglaublich schnellen Parade. Die ging jedoch ins Leere, denn Szandor zog den Schlag nicht durch. Stattdessen verstärkte er mit der freien Hand die Körperdrehung des Gegners und exponierte so dessen Rücken für den eigentlichen Angriff. Funken sprühten als er mit einem einzigen Schlag das Sprungmodul abtrennte und Blut spritzte als Junos sein Schwert in Szandors Flanke hieb. Glücklicherweise durchdrang der Schlag nur Rüstung und Fleisch, nicht aber den harten Knochenpanzer. [I]„Du willst mein Geheimnis wissen, Abschaum? Der Trick ist es, nicht nur so zu tun als wäre man loyal, sondern es zu sein, Idiot. Du fällst auf einen so dummen Trick herein und darfst dich trotzdem schon Alphalegionär nennen?“[/I] verspottete Szandor seinen Gegner, sah jedoch keinen Grund darin das Missverständnis bezüglich seiner Herkunft aufzuklären. Wie eine Dampframme pflügte der Mortificator auf den Raptor zu und lenkte dessen Schwert mit dem Helm in seiner Hand ab. Der Raptor ging schwer zu Boden und spie Szandor Säure entgegen, traf jedoch lediglich den Brustpanzer. Szandors Axt sauste röhrend nieder, um Junos zu spalten, der rollte sich jedoch zur Seite ab und trat Szandor seitlich gegen das Knie. [I]„Danke, Vicesimus.“ [/I]murmelte er, als er sein Bein entspannte und damit die ganze Wucht verpuffen ließ. Der Black Shield hatte ihn mit derartigen Attacken derart malträtiert, dass er unweigerlich eine Lösung dafür gefunden hatte. Dann war der Raptor wieder auf den Beinen und teilte einige krachende Hiebe aus, die Adamantiumzähne in alle Richtungen fliegen ließen. Junos fintierte einen hohen Schlag und stieß dann tief zu was Szandors Oberschenkelpanzerung aufriss und erneut sein Blut spritzen ließ. Auch ohne Jetpack war der Raptor ein überdurchschnittlicher Duellant und Szandor sah sich, reich technisch, unterlegen. Gerne hätte er sein erbeutetes Sprungmodul aktiviert, jedoch weigerten sich seine Rüstungssysteme bisher die Schubkontrollen zu übernehmen. War das die Rache des innenwohnenden Maschinengeists, der bereits über den Verlust des Energietornisters erbost sein musste? Übellaunig verzichtete er für seine nächste Attacke auf jegliche Technik und setzte alles auf eine Karte. Er hielt die Axt quer in beiden Händen, als wollte er das niedersausende Schwert damit abfangen, preschte dann aber vorwärts. Junos Gesichtszüge entglitten ihm, als Szandor auf ihm landete und ihn chancenlos zu Boden drückte. Die Axt steckte lose zwischen ihnen, da der Mortificator seine riesigen Hände um Junos Kehle schloss und diese zermalmte. Gurgelnd zerfetzte der Alphalegionär Szandors Sprungmodul mit dem Kettenschwert, konnte aber nicht bis zu dessen verwundbarem Rückgrat durchdringen, ehe er unter Szandor erschlaffte. Es war eine extrem anspruchsvolle und wenig ruhmreiche Prozedur, die Szandor nun unter den regungslosen Augen der Heiligen vollbrachte. Erneut nahm er sich Zeit, diesmal um den Maschinengeist in seiner Servorüstung zu ehren und mit primitiven Ritualen der Reparatur zur Kooperation zu bewegen. Als Szandor schließlich das zerstörte Sprungmodul abgeworfen und Junos Energietornister an seiner Rüstung befestigt hatte, marschierte er leichtfüßig wie eh und je zu der Stelle an der sein Helm lag. Als er ihn aufsetzte hörte er über Funk Skeergards Stimme. [I]„Szandor, wie ist deine Position?“[/I] knurrte Skeergard, gefühlt zum hundertsten Mal in sein Funkgerät. Er hatte zwar die ganze Zeit die Stimme des Mortificators hören können, aber ohne Helm hatte dieser den Spacewolf nicht gehört. [I]„Gut dich zu hören Bruder. Meine gegenwärtige Position befindet sich einige Stockwerke tiefer als unsere letzte gemeinsame Position. Ich weiß nur, dass ich hier in einer alten Kapelle bin. Wie ist dein Status?“[/I] antwortete Szandor gut gelaunt, während er den zweiten Schädel als Trophäe nahm. [I]„Ich bin ein Stück oberhalb des Explosionsbereichs. Keine Spur von Caleb, allerdings ist hier ein Trupp Verräter der mich abdrängt.“ [/I]fasste der Spacewolf seine Situation zusammen, wobei er bewusst den Verlust seines Beines verschwieg. Mit knappen Worten einigten sie sich auf eine Vorgehensweise und setzten sich in Bewegung. Um noch einmal in Ruhe nach Caleb sehen zu können, würde Skeergard seine Verfolger weiter weglocken und Szandor versuchen den Detonationsort zu erreichen. Sie blieben dabei zwar auch weiterhin in Funkkontakt, sprachen aber nicht miteinander um sich voll und ganz auf die vor ihnen liegenden Aufgaben zu konzentrieren. Skeergard nutzte Aufzugschächte und Lagerhallen um sich mit seinem Sprungmodul bewegen zu können und das fehlende Bein auszugleichen. Wann immer er eine vorteilhafte Position erreichte, feuerte er in die Richtung seiner Verfolger. Er hatte die Luftfilter seines Helmes deaktiviert um zumindest eine rudimentäre Witterung zu erhalten und entdeckte einen bevölkerten Bereich. Am Geruch konnte er deren Fraktion nicht erkennen, aber dass es sich um ein gutes Duzend Menschen handelte stand für ihn fest. Das Hauptproblem bestand darin, dass er sich auf nur einem Bein nur sehr langsam anschleichen konnte, während sein Sprungmodul die Menschen vorwarnen würde. Da er zusätzlich noch die Alphalegionäre im Nacken hatte entschied er sich für die direktere Vorgehensweise. Mit einer Splittergranate in jeder Hand jagte er um ein paar Ecken und durch eine geöffnete abgenutzte Plastektür. Er sah rostige Stockbetten mit zerfledderten Matratzen darauf und genau sechzehn feindliche Soldaten. Nur einer war in voller Gefechtsmontur und hatte anscheinend seine ruhenden Kameraden bewacht um sie nun zu alarmieren. Skeergards Granaten setzten sofort die Hälfte außer Gefecht und erfüllten den Raum mit Blut, Splittern und Geschrei. Die geschockten Menschen fingen sich dennoch erstaunlich schnell, wenn ihnen auch eine gewisse Irritation über den einbeinigen Spacemarine anzumerken war. Opportunismus und Furcht rangen miteinander, als sie hektisch auf Skeergard schossen. Der Spacewolf bewegte sich ungebremst mit seinem Sprungmodul durch den engen Raum, wobei er Betten und sonstige Möbel umherschleuderte und Sterbliche darunter begrub. In den Händen hielt er seine beiden Messer und trieb sie in Bäuche, Herzen und Kehlen. Der unverwechselbare Gestank geöffneter Körper und vergossenen Blutes erfüllte den Schlafraum ebenso wie die umfassende Zerstörung, der nichts und niemand entgangen war. Obwohl noch einige der Menschen lebten und schreiend ihre Eingeweide zurück in die Bauchhöhle zu stopfen versuchten, ließ Skeergard das Schlachtfeld hinter sich. Keine Sekunde zu früh, denn wütendes Bolterfeuer malträtierte seine bereits kampfgezeichnete Rüstung und trieb ihn in die nächste Deckung. Er kroch über eine verrostete Gangway um einen Ausgang aus dem Hab-Komplex zu finden und den Abstand zu seinen Häschern zu vergrößern. Da sie keine Sprungmodule trugen, mussten sie andere Wege gehen um den Spacewolf zu verfolgen. Als Skeergard außer Sicht war, war er sich dennoch sicher, die Feinde nicht abgehängt zu haben und es brannte ihm unter den Nägeln, den Kampf zum Feind zu tragen. Szandor würde vermutlich noch einige Zeit brauchen ihn einzuholen, zumal dieser noch nach Caleb sehen wollte. Daher änderte Skeergard kurzerhand seine Strategie. Er würde einen Bogen machen und versuchen an der Einsturzstelle mit Szandor zusammenzutreffen. Er betete zum Imperator, dass sein Bein noch dort liegen möge, denn der Verlust würde ihm nicht gerade zur Ehre gereichen. Allerdings bedeutete diese Planänderung auch, dass er seinen Verfolgern keinen Anhaltspunkt über die Planänderung geben durfte. Andernfalls könnten sie ihn leicht abfangen, oder ihm schlicht und ergreifend an seinem neuen Ziel auflauern. Da er kaum eine Chance sah, seinen Kurswechsel mithilfe der maroden Infrastruktur zu verschleiern, würde er sich demnach absetzen und dann schneller als der Feind bei der Explosionsstelle eintreffen müssen. Mit Energieaxt und Obsidianklinge in den Händen eilte er in Richtung der logistischen Hauptwege der Makropole und überbrückte dabei fliegend mehrere Hallen. So hinterließ er keine Spuren und der unverwechselbare Promethiumgestank des Sprungmoduls würde sich nur wenige Minuten halten. Vermutlich würde dies dennoch ausreichen, seine Fährte zu verfolgen, schließlich waren seine Feinde ebenfalls genetisch verbesserte Astartes. Aber sie würden langsamer werden müssen und sobald Skeergard eine geeignete Stelle für einen Brand finden würde, wäre auch diese dünne Spur angemessen verwischt. Skeergard erreichte eine große Kreuzung, wo sich wohl noch während des vergangenen Orkangriffs eine Massenkarambolage zugetragen hatte. Seitdem hatte niemand die verkeilten Wracks entfernt, sondern lediglich ausgeschlachtet. Leider bedeutete dies auch, dass sämtliche Promethiumtanks geleert worden waren und er Promethium aus seinem Sprungmodul ablassen musste, wenn er einen ausreichend heftigen Brand erzeugen wollte. Einmal entfacht würde das Feuer dann die Plastekbestandteile aufzehren. Eilig suchte er einen Weg, den er fliegend erreichen konnte und ihn in einen Wartungsschacht führen würde und landete im Anschluss mitten auf dem Schrottberg. Der Spacewolf drehte ein Ventil auf und gluckernd leerte sich der bereits strapazierte Tank noch weiter. Der Treibstoff verteilte sich und nachdem Skeergard das Ventil wieder geschlossen hatte setzte er diesen in Brand. Während er abhob stellte er zufrieden fest, dass der dichte, dunkle Rauch sich gut verteilte und kletterte dann durch den zuvor ausgewählten Schacht. Der Tank war nun nur noch zu einem Drittel gefüllt, was ihn jedoch nicht davon abhielt zunächst einmal Strecke zu machen. Als die Tankanzeige von Orange zu Rot wechselte, schaltete er sein Sprungmodul ab und benutzte seine deaktivierte Energieaxt als Krücke ums sich zu fortzubewegen. Natürlich hatte er keine Ahnung, ob sein Trick funktioniert hatte. Wenn nicht, würde er es vermutlich auf die harte Tour herausfinden. [/QUOTE]
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