40k [WH40K] Der Traum vom ewigen Leben! (v.1.1)

LordHexer76

Aushilfspinsler
19. Mai 2012
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Hi,
ich bin neu hier und poste gleich mal eine kleine Story von mir. Ist vielleicht der Anfang von etwas großen, muß ich mal sehen... Viel Spaß Euch beim Lesen 🙂

Zusatz: Dies ist jetzt die korrigierte Fassung! 🙂

Der Traum vom ewigen Leben! (v. 1.1)
Autor: LordHexer76

Dramatik Personae:

Inquisitor Xavier : Der Reiniger von Belisarius VI, Ein Thorianer auf der Suche!
Jonathan Lichtbringer : Captain der Grey Knights und Vernichter von Dämonen!
Sgt. Roman Sterling : Hingebungsvolles Mitglied der Inquisitionsgarde.
Lord-Hexer Skalathrax: Ein Renegad auf der Suche nach Unsterblickeit!
Söldner-Hptm. Drag : Ein unwissender im Schatten der Mächtigen.

++++ Kapitel 1 ++++

Das Kloster der Brüder der einsamen Bewunderer lag auf einer Anhöhe errichtet und konnte nur über gefährliche Trampelpfade erreicht werden. Die Bewohner gedachten in dieser Abgeschiedenheit der Glorie ihres strahlenden Imperators und Allvaters der Menschheit. Sie versorgten sich mit allem nötigen selber und was sie in ihren Gärten nicht anbauen oder in den Werkstätten herstellen konnten, wurde über den Luftweg herangeschafft. Jeden Monatsanfang kam der fliegende Händler und brachte die Bestellung, nur heute nicht! Statt des Frachthubschraubers, landeten zwei Sturmfähren im großen Innenhof und entließen eine Meute kampfeshungriger Korsaren. Einem Rudel blutgieriger Löwen gleich, fielen sie über die wehrlosen Klosterbewohner her und ließen nur wenige von ihnen am Leben. Man gedachte sie als Sklaven weiter zu verkaufen, diesem Pack war nichts heilig! Schnell war die Abtei in ihrer Hand und die Plünderungen begannen. Ihr Anführer lehnte an einer der Fähren und angelte sich ein LHO-Stäbchen aus einer der Taschen seiner Schutzweste. Mit einer Hand schirmte er die kleine Flamme des Feuerzeuges vor der leichten Brise ab und zog genüßlich an dem süßlichen Rauschmittel. Dunkle Wolken verhinderten, das wärmende Sonnenstrahlen den Boden erreichten und entferntes Donnern rollte über die Tiefebenen der Landschaft. Es war ein schöner Ausblick, der sich Drag dort bot und Erinnerungen an seine Vergangenheit als einfacher Landwirt wurden wieder wach. Blitze zuckten aus den wallenden Wogen des Himmels heraus und der Söldnerkommandant zog den Reisverschluss seiner Weste zu,
"Verdammtes Wetter!".
Dann näherten sich ihm schwere Schritte und eine ihm bekannte, tiefe Stimme ließ Drag herumfahren und stocken,
"Denkt an unseren Vertrag... Söldner! Ihr könnt alles behalten was eure Lakaien finden, aber lasst die Schriftrollen und Bücher des Skriptoriums in Ruhe. Sie sind das meinige!", knurrte Lord-Hexer Skalathrax und die Schärfe seiner Stimme dultete keinen Widerspruch, der Korsarenkapitän nickte. Es war besser, ihm nicht zu widersprechen. Die massige Erscheinung des Renegaden schritt an ihm vorbei und Drag fühlte sich in dessen Nähe stets unwohl, als wäre es eine unterbewußte Warnung des Schicksals. Er sah dem Terminator gering schätzig hinter her, wäre der Sold nicht so hoch gewesen, dann hätte er sich nicht mit einem Anhänger der finsteren Götter eingelassen. Außerdem war es ihm nur recht, um so mehr Beute blieb für ihn und seine Leute über. Er zog wieder an dem Stäpchen und sah den graugepanzerten Psioniker im Hauptgebäude verschwinden, in seinem Gefolge ein paar merkwürdiger kleiner Gestalten. Die erste war in einen dunklen Umhang gewandet und hielt eine kleine Standarte mit ihren kleinen Klauen hoch, die zweite hatte eine Kutte mit Spitzmütze angelegt. Seltsame Kerle, die beiden... Drag ertappte sich bei einem Lächeln. Außerdem war er neugierig, eine schlechte Angewohnheit von ihm und er wollte insgeheim erfahren, was sein Auftraggeber hier wollte. An diesem ödesten Ort des ganzen Imperiums. Aber das Schicksal des alten Olaf hatte ihm eines besseren, gesünderen, belehrt. Der alte Matrose hatte versucht heimlich in die requirierten Kabinen des Hexers zu gelangen, doch er wurde dabei erwischt und in einen Haufen stinkenden Fleisches verwandelt. Jetzt trieben seine gefrorenen Überreste im Orbit dieses Planeten. Also übte sich Drag in Zurückhaltung und manchmal war es besser mit Unwissen zu glänzen. Hauptsache der Preis stimmte, versuchte er sich von dem Thema ab zu lenken. Außerdem war dies hier leicht verdientes Geld. Ein Kloster zu überfallen konnte man nicht gerade als ruhmreich bezeichnen. Aber wie schon gesagt, wenn der Preis stimmt... Machen Menschen alles mögliche und unmögliche. Entspannt lehnte er sich schließlich an die warme Panzerung der Landefähre und bließ graue Rauchkringel in die Luft.

Die Luft im alten Skriptorium war trocken und roch abgestanden. Mit einem kurzen Zischen erwachten die wenigen, noch funktionierenden, Elektrofackeln zum Leben und tauchten die verwaisten Arbeitspulte der Übersetzer in ihr zitterndes Licht. Der Hexer betrat das Gewölbe und aus seinem Schatten huschten die zwei kleinen Gestalten hervor: Ein Homunkulus und eine plappernde Dämonenkreatur. Sie hielt in ihren Fäusten die persöhnliche Ikone ihres Meisters,
"Sucht wonach es mir verlangt!", befahl Skalathrax und die beiden verschwanden zwischen den langen Regalreihen. Er selber nahm seinen Helm ab und stellte ihn auf eines der hölzernen Pulte neben sich, zum Vorschein kam ein finsteres Gesicht mit ernsten Zügen und hochgewachsenen Wangenknochen. Seine Psi-Waffe rammte er mit dem scharfen Ende in das verbleichte Laminat und wartete auf seine magischen Helfer. Die Mönche waren fleißige Gelehrte gewesen, sie hatten alles bis ins kleinste Detail dokumentiert und eine Liste von den Übersetzten Werken angefertigt. Es erinnerte ihn kurz an die Jahre im Orden, ehe es zum großen Bruch kam. Der Hexer schüttelte seinen Kopf und lächelte, wobei spitze Eckzähne zum Vorschein kamen. Er mußte nicht lange warten, den der kleine Homunkulus schob ächzend den ersten Folianten auf das Lesepult und Skalathrax öffnete den Einband, um mit der Suche zu beginnen.

Draußen tuckerten die Triebwerke der beiden Landefähren im Leerlauf und die Piloten warteten auf weitere Anweisungen. Sie hatten sich einige Kisten zusammen geschoben und spielten Karten. Drag schritt unterdessen die Mauern des Klosters ab und ließ den Inhalt einer Rotweinflasche seine Kehle hinunter laufen. Ein guter Tropfen, mußte er respektvoll an erkennen, diese Brüder verstanden ihr Winzerhandwerk. Er nickte einigen seiner Männer zu, welche gelangweilt hinter der Brusthohen Mauer standen und Wache schoben,
"Hier, trinkt!", munterte er sie auf und ließ die Flasche kreisen. Sie dankten es ihm und als er weiter marschierte, überließ er ihnen auch den Rest. Es gab in den Vorratskellern unter den Gebäuden noch genug davon und Drag beschloss, sich einen Nachschlag zu holen. Die Verladung der Beute ging ebenfalls gut voran, die Bäuche der Fähren waren bald gefüllt und gegen Abend würden sie wieder in der Luft sein. Bis jetzt war es ruhig geblieben und niemand schien den Angriff bemerkt zu haben... Dachte er!

Hoch über den Wolken strebte ein Dutzend Imperialer Schweber ihrem gebirgigen Ziel entgegen. In ihren gepanzerten Bäuchen machten sich Trupps der Inquisitionsgarde für den kommenden Einsatz bereit. Diszipliniert und Routiniert wurden die Ausrüstung, Körperpanzerungen und Waffen kontrolliert. Sechs Vultur-Kanonenboote flogen für die übrigen Walküren Geleitschutz und ihre Triebwerke hatten die Piloten auf Schleichfahrt eingestellt. Garde-Hauptmann Roman Sterling befand sich in dem führenden Transporter und betrachtete die Männer vor sich. Er war sehr mit ihnen zufrieden gewesen und überlegte, ob er einige von ihnen für eine Beförderung vorschlagen sollte. Er hatte über diese Mission den Oberbefehl erhalten, der Inquisitor gewährte ihm freie Hand und jedes Mittel würde ihm für das Erreichen des Ziel-Parameters recht sein,
"Kurze, kontrollierte Feuerstöße und keine unnötigen Risiken! Nur lebend nützt ihr dem Inquiusitor noch etwas. Tötet jeden und alles! Keine Zeugen und die Zielperson wird eleminiert! Was sie bei sich trug wird beschlagnahmt!", instruierte er seine Männer. Sie alle nickten und ihr Offizier sah auf den Deckenchronometer: Noch fünf Minuten! Hoffentlich hatte der Inquisitor recht gehabt und ihr Ziel befand sich tatsächlich dort unten. Sollte dies aber nicht der Fall sein... Vor den Augen der heiligen Inquisition war ohne hin jeder Schuldig und niemand würde von diesem Mißerfolg berichten können! Jeder Tote Ketzer war ein guter Ketzer! Sterling grinste hinter dem dunklen Visier seiner Helmmaske und zog eine verzierte HE-Laserpistole aus dem Hüfthalfter heraus. Das Kabinenlicht wechselte schließlich in ein dunkles Rot und er steckte die Waffe wieder zurück "Alles bereithalten!".

Noch drei Minuten...

Inquisitor Xavier stand mit, hinter dem Rücken, verschränkten Armen vor der großen Panoramascheibe und beobachtete den gegnerischen Kreuzer. Es war einer der alten Weltenbrand-Panzerkreuzer und dieser befand sich im Gefecht mit Xaviers Schiff: Die gerechter Zorn hatte bereits einige Treffer einstecken müßen, aber der goldene Angriffskreuzer war ein zähes Mädchen und seine Manschaft konnte zurecht stolz auf sich sein. Die Salven der Flankenbatterien waren hervorragend gezielt. Er machte sich eine geistige Notiz, dem Geschützmeister eine persöhnliche Belobigung aus zu sprechen. Mit einem Surren schwebte einer der Schreiberschädel an ihn heran und brachte ihm einige Ausdrucke mit Datensätzen. Die Augen des alten Mannes überflogen kurz die schwarzen Buchstaben und Runenfolgen, ehe seine Mundwinkel sich zu einem Lächeln hoch zogen. Das Tarot hatte recht gehabt und seinen Informationen zufolge, war dies hier das Schiff des Lord-Hexers Skalathrax, der Bestie von Arklash, gewesen: Die Finsterherz. Er ballte seine Hand zur Faust und knüllte dabei das Papier zusammen. Er hatte diesen Renegaden endlich gefunden, die lange Suche hatte ein überraschendes Ende genommen und diesmal würde er Xavier nicht entwischen. Der Imperiale Agent überlegte und warf seine Stirn in Falten. Was wollte dieser Abschaum auf dieser Welt? Er studierte wieder die zerknüllten Datensätze: Hier gab es nichts wertvolles, nur einige Klöster und Farmersiedlungen. Die Bevölkerung war dem Imperium treu ergeben und besaßen keine Reichtümer. Die Sensoren seines Kreuzers hatten die Flugbahn einiger Sturmlandefähren des Gegners aufgezeichnet und so ihr Zielgebiet berechnet, es war die Abtei der Brüder der einsamen Bewunderer, ein frommer Orden friedlicher Datensammler und Archivare. Er hatte die Garde der Inquisition ausgesandt, um den Hexer verhaften zu lassen. Er brauchte ihn allerdings lebend! Es würde nicht einfach werden, aber er mußte es versuchen. Er mußte wissen, was dieser Verräter so sehr begehrte, was ihn in den Gothic-Sektor verschlug. Die Garde hatte die beste Ausbildung im ganzen Imperium genossen und es sollte für die Männer ein leichtes sein, diesen Chaos Space Marine zu fangen... Das war der Plan!

Drag stand vor dem gut sortierten Weinregal im Keller des Zentralgebäudes und konnte sich einfach nicht entscheiden, welche Sorte er von den dutzenden anderen nehmen sollte. Er zuckte mit den Achseln,
"Was soll's...", so nahm er einfach beide Arme voll und machte sich wieder auf den Weg nach oben. Plötzlich erschütterte eine Explosionsserie das Gebäude und er mußte die Flaschen fallen lassen, um halt zu finden.
"Nein!", sah er die Flaschen auf dem Boden zerschellen und ihr wohlschmeckender Inhalt ergoß sich über den weißen Marmorboden. Er mußte husten, als ein weiterer Treffer das Gebäude traf und das Treppenhaus in eine stickige Schmutzwolke gehüllt wurde. Von oben mischten sich jetzt hektische Schreie unter die anhaltenden Detonationen und vereinzeltes Abwehrfeuer setzte endlich ein, stellte er zufrieden fest. Als er schließlich oben ankam, glaubte er seinen Augen nicht: Schwere Treffer hatten den gepflasterten Innenhof aufgerissen und verdrehte Körper lagen überall herum. Eine der Landefähren brannte bereits und die zweite kassierte gerade zwei Seitentreffer, welche sie zur Seite kippen ließ und in einen tosenden Feuerball verwandelten. Brennende Trümmer wurden von ihr in die Luft fortgeschleudert und regneten schließlich wieder zu Boden. Dichter, grauer Rauch begann alles ein zu hüllen,
"Was zum...! Los, macht sie fertig! Ihr...", weiter kam er nicht! Neben ihm sprengte eine Salve großkalibriger Boltpatronen Löcher in die Wand aus Mörtel und Stuck. Wieder flog die Thunderbolt-Staffel einen weiteren Angriff und ihre fallenden Bomben verursachten einen lauten Sirenenton, der den flüchtenden bis ins Knochenmark drang. Drag sprang durch die Tür, tiefer in das Gebäude herein und lud seine Schrottflinte durch, sollten sie nur kommen! Wieder blitzte eine Explosion auf und die Überreste seines ersten Offizieres schmetterten gegen den rechten Türrahmen. Der Söldnerkommandant rannte jetzt mit raumgreifenden Schritten in das nächste Stockwerk hinauf.

Es lief alles wie geplant: Die Vultur-Kanonenboote hatten die schweren Einheiten des Gegners ausgeschaltet und jeden sichtbaren Infanteristen ins nächste Leben befördert, danach hatte die Gardisten abgesessen und die Landezone gesichert. Unter dem Feuerschutz der Walküren und Vulture rückten sie schnell weiter. Der Imperator war in der Tat mit ihnen und der Auftrag schien ein Kinderspiel zu werden,
"Los! Los!", brüllte Sterling gegen den Lärm und schwang seine Pistole in die Richtung der Gebäude.
"Angriffsschema Alpha-Sieben!", befahl er und unten angekommen schwärmten die übrigen Trupps sternförmig aus. Sie drangen in die Nebengebäude ein und eleminierten methodisch die wenigen Überlebenden Söldner des Bombardement und arbeiteten sich nun über die Flanken auf das spirituelle Zentrum des Klosters hinzu. Die Schweber gaben ihnen unterdessen weiter Deckung und das Kommandofahrzeug störte mit seiner ECM-Ausrüstung den Funk des Feindes. Sterling war mit dem bisherigen Ablauf zufrieden und meldete Inquisitor Xavier das erfolgreiche Fortschreiten der Mission. Auf dem Innenhof materilisierte sich plötzlich, in einer gleißenden Lichtkugel, der militärische Arm des Ordo Malleus: Einer der prachtvollen Grey Knights trat aus der hellen Erscheinung und marschierte entschlossen auf das Hauptgebaude zu. Mit seinen beiden Händen hielt er eine Hellebarde und blaue Energieblitze umtosten ihre Klinge. An seiner Heraldig erkannte Sterling, das es sich um Jonathan Lichtbringer handelte. Captain der Abteilung Grey Knights an Bord der Gerechter Zorn und Verbündeter Xavier's. Er lächelte, das Ende der Ketzer war besiegelt. In ein paar Minuten würde alles vorbei sein!

"Meifta, Meifta. Wir werden angegriffen!", plärrte die kleine Dämonengestalt und sprang zitternd von der Fensterbank. Hastig rannte sie zu ihrem Meister und versteckte sich wimmernd unter dem weiten Mantel des graugerüsteten Chaos Marines. Dieser sah von seinen Studien auf und sein Gesicht verzog sich zu einer Maske aus Wut und Hass! Die Bluthunde des schändlichen Imperators waren eingetroffen, früher als das Blutorakel vorhergesehen hatte. Jetzt mußte alles sehr schnell gehen! Skalathrax hatte schließlich gefunden, was er so sehr begehrte. Mit einem Tritt scheuchte er seinen Helfer wieder hervor,
"Nehmt das Buch und passt darauf auf, es darf ihm nichts geschehen!", knurrte er sie an und diese nickten eifrig. Draußen ließ der Gefechtslärm allmählich nach und verlagerte sich jetzt in die untere Etage des Gebäudes. Dann spürte Skalathrax eine kurze Unruhe im Warp, als sich etwas wieder in die Realität zurück kehrte und er ahnte auch schon wer: Diese Reinheit in der gespürten Aura und Rechtschaffenheit...
"Lichtbringer!",
spuckte er aus und raffte einige der Schriftrollen zusammen. Natürlich waren die Söldner nicht die versprochene Belohnung wert gewesen, aber sie hatten ihm die Zeit verschafft, die er benötigte. Dieser einfältige Abschaum, wie leicht hatte er ihren Anführer mit großen und wertvollen Beuteversprechen geblendet. Er kicherte mahnisch, als er sich den Helm überstülpte und hinter ihm nahmen die beiden Buchträger aufstellung. Dann versuchte er Kontakt mit seinem Schiff, der Finsterherz, auf zu nehmen,
"Finsterherz...! Bereitet alles für meine Rückkehr vor!". Er wartete auf keine Bestätigung seines befehls und murmelte Worte der Macht. Wabernde Nebelschwaben krochen langsam aus dem Boden hervor und legten sich wie ein kühles Leichentuch über den Boden des Skriptoriums.

"Feuert ihr Hunde! Legt sie alle um!", brüllte Drag über den Gefechtslärm hinweg und rannte quer durch den Raum zum nächsten Treppenabsatz. Die Söldner feuerten durch die Fenster hinaus und warfen Granaten. Dumpf explodierten diese im unteren Geschoss und schleuderten zwei vordringende Gardisten gegen die rückwärtige Wand. Eine Blutspur hinter sich herziehend rutschten die beiden zu Boden, wo sie mit zerfetzten Oberkörpern liegen blieben. Ihre Kameraden hielten sich zurück und Sterling deutete ihnen zu warten. Verstärkung war bereits unterwegs, wozu unnötig weitere Leben gefärden! Als der Grey Knight das Gebäude betrat, nickten sie ihm alle respektvoll zu und überließen dem Ordo Malleus das Schlachtfeld...

Schwere Schritte ließen den Holzboden erzittern, als der Terminator langsam nach oben schritt. Heftiges Abwehrfeuer aus Laser- und Automatikgewehren brandete ihm entgegen, doch dieser todbringende Regen perlte wirkungslos von seiner Panzerung ab.

Dann hob er seine rechte Hand...

Aus den ausgestreckten Fingerspitzen schossen plötzlich knisternde Blitze hervor und hüllten zwei der Söldner ein. Grellen Peistchenschnüren gleich umwickelten sie ihre zitternden Opfer und verbrannten sie von innen heraus. Mit rauchenden Körperöffnungen blieben die beiden schließlich liegen. Das letzte Dutzend wich erschrocken zurück und war einer Panik nahe, mit so einem Gegner hatten sie nicht gerechnet. Einige warfen ihre Waffen weg und hoben die Hände als Zeichen der Kapitulation. Vielleicht hofften sie auf eine milde Strafe? Der Rest wußte nicht, was sie machen sollten. Die Kämpfer sahen sich um, doch ihr Anführer war bereits durch die obere Tür ins Dachgeschoss verschwunden. Sie konnten gerade noch hören, wie sie ins Schloss fiel und der Schlüssel herum gedreht wurde. Doch die erhoffte Gnade wurde ihnen nicht gewährt. Dieses Wort existierte im Wortschatz Lichtbringers gar nicht und er vollstreckte das Urteil,

"Der Imperator beschützt die Gläubigen und richtet die Verblendeten!"

Die Nebelschwaden hatten mittlerweile den halben Saal eingehüllt und wabberten bis zu den Hüften hoch, zuckende Energieblitze stießen daraus hervor und knackten im Kontakt mit der Luft. Langsam zogen die Schwaden um den Renegaden hoch und hüllten ihn in eine wirbelnde Säule ein. Ein leises Summen begleitete diesen Vorgang und dann stürzte plötzlich die Tür mit viel Getöse in den Raum herein. Auf dem zersplitterten Holz saß ein gehetzter Drag und er sah sich nach einer weiteren Fluchtmöglichkeit um, bei dem Anblick der Nebelsäule stutzte er. Dann erkannte er die Umrisse des Hexers und sprang auf,
"Wartet!", rief er.
Dann ging alles sehr schnell:
Der Körper Skalathrax's löste sich auf und nahm Geisterhafte Formen an. Drag stürmte auf den Hexer zu und hinter ihm trat Jonathan Lichtbringer herein,
"Skalathrax!", brüllte er "Du schändliche Bestie!".
Hinter ihm warteten die Gardisten und hielten sich bereit. Drag wich zur Seite aus und stolperte über einen der aufgetürmten Bücherstapel. Er stürzte und ruderte mit den Armen, verzweifelt nach halt greifend. Mit einem Aufschrei verschwand er in der Nebelsäule...

Skalathrax sah noch seine Vermutung bestätigt und sprach einen magischen Befehl. Ein heller Blitz durchfuhr den Raum und schlug gegen den grauen Terminator, allerdings ohne ihm zu Schaden. Im Gegenzug hob dieser seine Psi-Hellebarde und ließ sie im Halbkreis herumschwingen. Sie drang in den Nebel ein und man konnte einen gellenden Schmezensschrei hören. Dann trat Stille ein und als sich der Nebel wieder gelegt hatte, war niemand anderes mehr im Raum außer den Imperatorgetreuen. Frustriert öffnete Sterling einen Kanal zum Kreuzer und machte mißmutig Meldung,
"Hauptmann Sterling der Inquisitionsgarde.". Xavier berührte mit einem Finger das Komlink in seinem rechten Ohr und antwortete,
"Berichten sie Hauptmann! War die Mission erfolgreich?", fragte der Inquisitor barsch und der Mann am anderen Ende der Leitung stand stramm,
"Negativ, Inquisitor. Negativ! Das Ziel hatte sich, bevor wir es erreichen konnten, seiner Verhaftung entzogen!". Xavier lehnte sich in einem der schwarzen Ledersessel seiner Kabine zurück und ein gesprochener Befehl schaltete den kleinen Taktikschirm aus,
"Kommen sie an Bord zurück und... Hauptmann! Es gab keine Überlebenden! Ich wiederhole, es gab keine Überlebende! Haben sie mich verstanden?". Sterling nickte,
"Positiv! Over und Out!". Dann öffnete er den Gefechtskanal zu seinen Männern und erteilte den neuen Befehl, wie erwartet führten sie ihn auch aus. Sterling seufzte, jetzt begannen die Aufräumarbeiten... Das war das lästige an solchen Missionen.

Auf der Brücke des Weltenbrand-Panzerkreuzers Schwarzherz erschien Skalathrax und trat wütend aus der Nebelsäule heraus. Die Besatzung zuckte bei seinem Anblick zusammen und einige Chaos Marines hoben ihre Bolter, bereit das Herz des Schiffes mit ihrem Leben zu verteidigen. Doch ein schwarzes Energiegeschoß belehrte sie eines besseren. Das zitternde Zwielicht unzähliger Elektrofackeln erhellte den Saal, der eher dem inneren einer Kirche glich und zahlreiche Banner schmückten seine Wände. Hinter Pulten und in Gräben arbeiteten Techadepten und Kultisten an den Instrumenten, um die Datenströme aus zu werten und die Befehle ihres Anführers sofort um zu setzen. Es roch nach verdorbenen Weihrauch und Schmerzensschreie hallten aus verborgenen Lautsprechern wider. Finstere Gargoyle saßen auf Säulen und dämonische Fratzen klotzten die Besatzung von den Wänden herab an. Gedämpft war das Abfeuern der Waffen- und Lanzenbatterien zu hören gewesen, im Hintergrund war ein leiser Chor Besessener zu hören gewesen.

Der Hexer fluchte und schlug mit dem Axtblatt seiner Waffe einem der nahe stehenden Adepten den Schädel ein, blutüberströmt sackte dieser zusammen und der Leichnam wurde sofort weggeschafft. Skalathrax stapfte über das Deck nach vorne und baute sich vor dem großen, runden Panoramafenster auf. In das Panzerglas war ein kunstvolles Mosaik eingearbeitet worden, welches eine verzerrte Form der Wahrheit widerspiegelte: Horus triumphierte, den zerschmetterten Leib seines Vaters unter seinen Stiefeln, über das schwächliche Imperium. Er Lächelte bei dem Anblick und zog seinen Helm herunter, die kleine Dämonenkreatur fing ihn geschickt auf und hielt das Rüststück wie ein Geschenk fest in ihren Klauen.

Als er den schlanken Angriffskreuzer mit seiner Eskorte sah, wurde sein Blick wieder ernst. Diese Würmer! Wie konnten sie es wagen, zum Glück hatte die Waffe des Grey Knight ihn nur knapp verfehlt. Er drehte sich um und sah den reglosen Leib des verwundeten Hauptmannes auf den Decksplatten liegen. Dieser törichte kleine Narr war dazwischen geraten und hatte die Schwungrichtung der Hellebarde abgelenkt, so hatte die Psireaktive Klinge ihr eigentliches Ziel nicht getroffen. Eigentlich wollte er den Söldner töten lassen, aber jetzt mußte er ihn verschonen! Seine Ehre verlangte es und er knirschte mißmutig mit den Zähnen,
"Bringt ihn weg und sorgt dafür, das er überlebt!". Die Schärfe seiner Stimme duldete keinen Widerspruch oder Ungehorsam. Zwei nahe stehende Matrosen verbeugten sich, packten den Bewußtlosen und trugen ihn ins Krankenrevier.

"Holt das Buch!", befahl er und wand sich wieder dem Mosaikfenster zu. Der Homunkulus kam ächzend herbei und schob den Folianten auf den Bronzealtar. Skalathrax lächelte und strich, fast zärtlich, über den Einband. Er war mit zahlreichen Edelsteinen und allerfeinstem Goldzierrat geschmückt worden. Vorsichtig, fast ehrfürchtig, schlug er es auf und übersetzte auf der ersten Seite die fremdartigen, geschwungenen Schriftzeichen:

"Der Traum vom ewigen Leben!".

Skalathrax lächelte, bald würde er die Unsterblichkeit erlangen!
 
Zuletzt bearbeitet:
hmmm...also anfangen tut die story sehr gut.bis auf die worte hubschrauber und zippo ist mir nichts weiter aufgefallen.wobei man den bunten hubschrauber auf einer hinterwäldlerwelt oder in der von dir beschriebenen klostereinöde noch durchgehen lassen könnte. aber das zippo ist zu sehr mit der gegenwart verknüpft. da würde ich eine etwas andere bezeichnung wählen oder einfach feuerzeug schreiben.
die idee eines einzelnen chaoshexers mit einem södnergefolge ist auch noch durchaus vorstellbar für mich. auch das er mit nur zwei landefähren ein kloster überfällt.alles kein ding der unmöglichkeit.

doch dann häufen sich die schnitzer und unregelmäßigkeiten.du beschreibst ein schlacht zwischen flotten.also vielen schiffen zweier verfeindeter parteien. wenn der chaoshexer über eine flotte verfügt,warum dann das kloster nur mit zwei landerfähren söldnerpack angreifen?das das nicht klappt liest man ja dann.also mich stört an diesem bild irgendwie der falsche maßstab. verstehst du was ich meine? bei den truppengrößen, die du beschreibst reichen auch zwei große schiffe pro partei. also eins für den ketzer und eins vom inquisitor, die sich bekriegen. wenn du unbedingt ne schlacht draus machen willst, kannst du ja auf ausgeschleuste raumjäger und landeboote zurückgreifen, die sich zu klump schießen. das passt eher zu deiner beschreibung der jagd eines inquisitors auf einen chaoshexer.

was mir auch aufgefallen ist, neben den immer häufiger auftretenden flüchtigkeitsfehlern, sind die ungenauigkeiten bei den dialogen und beschreibungen, wer da dann mit wem über funk redet oder in einem raum ist.klar, da läuftnen kampf und du switcht zwischen einzelnen szenen hin und her. kein ding. kann ich verstehen. mag ich eigentlich auch. aber das geht auch besser.
die letzten abschnitte waren jedenfalls sehr verwirrend/grausam. vielleicht hast du aber auch nur die namen manchesmal vertauscht? keine ahnung.

ein letzter punkt ist dieser inquisitor, der mich mit zunehmender beschreibung immer mehr an diesen ravenor von dan abnett erinnert hat(hab die trilogie auch grade durch und meine darum einige anleihen erkannt zu haben)und auch das der grey knight ihn bemitleidet.also so wie du das beschreibst, fragt man sich doch, warum der edle supermensch überhaupt in den diensten des inquisitors steht, wenn er so wenig von ihm hält.
was den eindruck dann aber wieder total verwirrend macht ist dieser "jabba the hutt-einschlag" mit der wasserpfeife und dem dienermädchen. wtf?warum? und selbst wenn, dann hätteste das auch schon vorher andeuten müssen.wenigtens mit einer wortgruppe oder einem nebensatz.

also mein fazit ist:
die idee ist gut.
der anfang ist gut.
doch dann wurde es immer später und du wurdest immer müder/unaufmerksamer oder was auch immer und wolltest diesen text hier unbdingt posten ohne nochmal drüber zu lesen.
und ein wenig kleiner denken im maßstab.
wenn du schon flotten aufeinander hetzt dann erwarte ich auch heere am boden und nicht nur zwei landefähren mit söldern und ein paar trupps inquisitionsgardisten,ok?viele schiffe=viel personal

also bis auf die paar schnitzer hat das hier potential für was wirklich spannendes und deine schreibe ist im ansatz auch gut.
du zeichnest schöne szenen.
man kann sich den ablauf gut vorstellen.
doch du must unbedingt nochmal drüber gehen und gegenlesen oder dir jemanden suchen, der das für dich macht.
kannst du das für dich annehmen ohne mich falsch zu verstehen und zu denken ich will dir was böses?
gut, dann freue ich mich schon auf die abeneteuer im, wie hieß es doch gleich...achja, drospar-system.
 
Zuletzt bearbeitet:
Salü,
keine Angst ich fühle mich nicht angegriffen oder so. Du hast recht, ich war da etwas müde. Ist mir an dem Abend/morgen nicht mehr so aufgefallen.

Ich werde den Text innerhalb der nächsten 2/3 Tage überarbeiten. Ich bin für jede Kritik dankbar, den nur dadurch weiß man verbessern kann 🙂

Der Charakter des Inquisitors wird noch abgeändert, ebenso mit der Menge an Truppen. Da haste recht.

Aber es freut mich, das es dennoch gefallen hat 🙂

Bis denne
 
Mir gefällt die Geschichte. Aber zwei kleine Sachen sind mir aufgefallen. Das erste ist die Grey Knights sind der militärische Arm des Ordo Malleus und nicht der des Ordo Dämonicus. Das zweite ist ein Blitze schießender Psioniker ist doch so gewöhnlich. Bei den Grey Knights fänd ich eine azurblaue Feuerkugel als Geschoss besser. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Ich hoffe, dass eine Vortsetzung kommt.