Geschichten
Vor einem guten halben Jahr hatte ich eine größere Kampagne rund um den 13. Schwarzen Kreuzzug mit der Armee gespielt. Hier ist das Kampagnentagebuch dazu, zumindest alles was ich in dieser Form dazu verfasst habe:
368999.M41 - Cadia Sektor - Kreuzer Bluthort
Mit einem unnatürlichen Brüllen brach das Flaggschiff des Wutbrands aus dem Warp hervor. Mit ungezügeltem Tempo rasten die Schiffe auf den Planeten Belisar zu, den Ort auf denen der Blutstein zeigte. Der Blutstein war ein Artefakt, welches Abbadon der Vernichter Khal Torrak, dem Herren des Wutbrands persönlich übergeben haben sollte.
Mit Hilfe dieses warpverseuchtem Artefakt fand der Wutband mit seinen unzähligen Anhängern den Weg nach Cadia und somit auch zum 13. Schwarzen Kreuzzug.
Auf diese geheimnisvolle Hexenwelt Belisar deutete der Blutstein und die Diener Khornes brannten darauf diese Welt für ihren Herren zu verwüsten.
Das persönliche Flagschiff von Khal Torrak führte den Angriffsflug an, gefolgt von Schiffen verschiedenster Bauart. Erbeutete Schiffe der Imperialen Flotte, uralte Angriffskreuzer der Chaos Space Marines und kaum noch raumfähige Frachter gefüllt mit menschlichen Verrätern, rasenden Kultisten und den Soldaten des Blutpaktes.
Von den meisten Schiffen unbemerkt schloss sich auch ein Schiff des dunklen Mechnaicums der Flotte an. Diese gefallenen Anhänger des Maschinengottes wurden auf direkte Anweisung Abbadons persönlich dem Wutbrand angegliedert. Die Welt Belisar schien dunkle Geheimnisse zu bergen, welche Abbadon nicht den blutrünstigen Khorne Anbetern überlassen wollte, sondern den gefallenen Dienern des Omnissiahs.
Kaum waren Khal Torraks Schiffe im Orbit angekommen verrieten Scans der Oberfläche das Ziel dieses Einsatzes. Eine zerstörte Stadt wurde von einer Streitmacht der Space Wolves, unterstützt von einer Garnision des Astra Militarums, den geheimnisvollen Blackstabbers, besetzt. Hier waren Schädel für Khal Torrak und seinen Wutbrand zu sammeln. Ausserhalb der Stadt wurden die Truppen angelandet. Angeführt von, auf seinem Blutwolf reitenden, Khal Torrak rasten Khorne Berserker in blutroten Rhinos, flankiert von Panzern des Blutpaktes auf die ehemalige Stadt zu. Dieser gepanzerte Speerstoß krachte in die Verteidiger, so dass Blut und Schädel in Massen für Khorne gesammelt werden konnten.
370999.M41 - Cadia Sektor - Belisar
„In Deckung! Granaten im Anflug!“ brüllte einer der Marauders bevor mit einem brüllenden Krachen der Granatenhagel auf die Ruine nieder ging. Nikretia duckte sich in den Schutt einer Mauer während glühend heißes Schrapnell auf sie nieder ging. Nikretia und ihre Söldnerbande sollten einen verdeckten Angriff über die Flanke auf die Truppen des Astra Militarums führen um die Chimäre des Kommandanten auszuschalten, während die rasenden Khorne Berserker und Kultisten den Feind frontal angriffen.
Doch kaum waren Nikretia und ihre Männer in den Ruinen aufgetaucht, wurden sie von den Dienern des Imperators unter massiven Beschuss genommen.
„Ziel gesichtet. Feuert die verdammten Melter ab!“ schrie Nikretia ihren Leuten zu. Die Männern feuerten auf die Chimäre, doch sie verfehlten das Ziel.
Plötzlich schlug eine weitere Salve Granaten in die Ruine ein. Nikretia schrie auf. Brennender Schmerz durchfuhr sie. Um sie herum waren nur ihre schreienden Leute und dichter Rauch. Nikretia blickte an sich herab und ihr Blick wurde fahl. Ihre blutrote Uniform färbte sich mit echtem Blut, ihrem Blut. Ihr linker Arm war nicht mehr zu gebrauchen und schreckliche Schmerzen jagten durch ihren Körper. Mit aller Mühe konnte sie sich noch bei Bewusstsein halten. Ein Blick auf das Schlachtfeld verriet ihr nun, warum Khal Torrak sie und ihre Söldnerbande über die Flanke geschickt hatte. Sie waren nichts anderes als eine Ablenkung. Die Imperialen Soldaten, welche eben noch massives Feuer auf sie niederregnen lassen hatten, wurden genau in diesem Moment von einem Trupp Khorne Berserker in Stücke gehackt. Ein weiterer Blick über die Deckung sagte ihr, dass die Schlacht nicht mehr lange dauern würde, die Chaosanhänger mit Khal Torrak an der Spitze metzelten sich durch die Imperialen Truppen. Es war Zeit für Sie und ihre Männer auch etwas vom Ruhm im Namen Khornes zu sammeln.
Sie rief ihren Leuten zu: „Angriff! Zeigt es den imperialen Schweinen!“ Die überlebenden Männer stürmten mit einem lauten Brüllen aus den Ruinen hervor. Nikretia wollte gerade auch aufspringen, da forderte ihr Blutverlust seinen Tribut und sie schwankte. Dann plötzlich wurde alles Schwarz.
373999.M41 - Cadia Sektor - Kreuzer Bluthort
Auf einmal war alles weiß. Nikretia blinzelte und blendend grelles Licht umfing sie. Langsam formten sich im dem blendenden Weiß Konturen. Dann packte sie ein kräftiger Arm.
„Aufstehen Schwächlinge! Khal Torrak braucht euch.“ Noch sah Nikretia nichts klar, doch sie erkannte die Stimme als die eines Demagoges des Blutpaktes, einem Mann der auf den Namen Gorgot hörte, mit dem ihre Söldner schon oft in Konflikt gekommen sind. Nikretia wurde auf die Beine gezerrt, wo sie tatsächlich schwankend stehen blieb. Ihre Sicht wurde immer klarer und sie schaute sich um. Sie war von einem guten Dutzend menschlicher Krieger des Wutbrands umgeben, doch war ihr keiner sonst bekannt. Da waren Soldaten des Blutpaktes und anderer menschlicher Abschaum. Alle waren wie sie verwundet. Sie blickte an sich herab, ihre Wunden waren weder verbunden noch sonst irgendwie versorgt. Nikretia schaute sich noch einmal um. Kalte metallisch glänzende Wände, doch dunkle vertrocknete Blutflecken auf dem Boden umgaben sie. Da wurde ihr klar, wo sie war. Sie hatte schon von diesen Räumlichkeiten im Flagschiff des Wutbrands gehört und auch nie ihre Existenz bestritten, doch nun da sie selber hier war, wurde ihr das Ausmaß ihrer Lage erst wirklich klar. An diesen Ort wurden die verwundeten und nicht mehr für den Kampf zu gebrauchenden menschlichen Krieger gebracht, um ihrem Herren Khorne noch ein letztes mal zu dienen, als Blutofper. Egal welches Blut vergossen wurde, jedes Blut diente dazu um Khorne zu huldigen. Doch im Gegensatz zu den niederen Dienern des Blutgottes opferte sich Nikretia nicht gern freiwillig. Sie und ihre Leute waren in erster Linie Söldner. Sicher waren sie Söldner für die falsche Seite, aber vor allem eben Söldner die von ihrem Sold noch etwas haben wollten. Nikretia wusste, sie musste hier entkommen. Aber wie?
Sie und die anderen Verwundeten wurden aus dem Raum getrieben und es wurden ihnen schrottreife Waffen in die Hände gedrückt.
„Ihr habt Glück, vielleicht lässt euch Khorne noch die Ehre zukommen in einem Kampf euer Blut zu vergießen.“ sagte Gorgot finster lachend. „Eldar Piraten haben die Chance der Ablenkung des Kampfes auf dem Planeten gewittert und sind in unser Schiff eingedrungen, nicht weit weg von hier. Khal Torrak ist aber schon längst auf dem Weg und will jeden dieser feigen Xenos tot wissen. Eure Aufgabe ist es den Kontrollraum für die Türen in diesem Abschnitt des Schiffes zu sichern. Folgt mir!“
Nikretia und die anderen verwundeten Kämpfer schafften es ohne Widerstand das Kontrollmodul zu sichern. Durch Bildschirme im Kontrollmodul, welches Bilder aus den umgebenden Räumen übertrugen, konnten sie die Xenos leise und finster vorrücken sehen. Doch auch ihre blutrünstigen Verbündeten rannten durch die Gänge um die Xenos abzuschlachten. Dann sah sie Khal Torrak. Auf seinem Blutwolf stürmte er hinter einer monströsen Dämonenamschiene, genannt Decimator, her. Nikretia ortete über die Bildschirme die Feinde, eine Einheit schwer gerüsteter Elitekämpfer der Eldarpiraten. Mitten unter ihnen war unverkennbar der Anführer dieser Xenos auszumachen. Ein in ein unheimlich schimmerndes Energiefeld gehüllten Archon. Sie öffnete die Türen, damit Khal Torrak und seine Krieger ungehindert diese Feinde angreifen könnten. Der Decimator sprintete mit flammenden Fäusten nach vorne. Der Archon zog blitzschnell eine exotische Pistole und ein Strahl unirdischen Lichtes zuckte daraus hervor. Dieser Strahl schlug direkt in die finstere Schädelmaske des Decimators ein und mit einer gewaltigen Detonation explodierte die warpverseuchte Dämonenmaschiene in einem riesigen Feuerball. Brüllend gab Khal Torrak seinem Blutwolf die Sporen und er sprintete durch die Flammenwand der Explosion auf den Archon und seine Leibgarde zu. Der Archon bliebt völlig unbeeindruckt, sprang nach vorne und stieß in einer unmenschlichen Geschwindigkeit ein knöchernes Schwert in Khal Torrak. Der Chaos Lord stoppte augenblicklich und die Zeit schien einzufrieren. Ein dämonisches Lachen erschallte und Khal Torrak fiel zu Boden, völlig leblos. Die Krieger Khal Torraks erstarrten. Eben noch vom Blutdurst übermannt, sickerte nun ein Funken kalte Logik durch die ehemaligen Space Marines. Auch Nikretia erstarrte.
Wieder erschallte das dämonische Lachen, diesmal laut und es erfüllte jeden Raum des Schiffes. Es war das Lachen von Khal Torrak selbst. Auch wenn sein Körper leblos war, existierte er dennoch auf einer fremdartigen Dimension weiter. Wieder brüllten die Khorne Berserker laut auf und stürmten auf die Eldar zu. Viele Eldar und Anhänger Khornes mussten im folgenden Gemetzel ihr Leben lassen, doch ohne die Macht Khal Torraks war die Schlacht verloren. Zwar konnte Nikretia einige geheimnisvolle Krieger des dunklen Mechanicums ausmachen, die einen schrecklichen Blutzoll unter den Eldar einforderten, doch war dieser Teil des Schiffes bald unter Kontrolle der Eldar. Irgendwo in den Tiefen des Schiffes fanden sie, was sie suchten und verschwanden so blitzschnell, wie sie gekommen waren wieder. Kaum war die Schlacht vorbei nutzte Nikretia ihre Chance um ebenfalls in den tiefen des Schiffes zu verschwinden. Sie wollte keinen Moment länger Teil dieser verwundeten Kultisten sein, denn eins war sicher, Khal Torrak würde wieder in das Reich der Sterblichen gerufen werden und dafür benötige es viel Blut welches im Namen Khornes geopfert werden musste und dies sollte nicht Nikretias Blut sein, so schwor sie sich.
405999.M41 - Cadia Sektor - Demios Binary
Der Angriff auf Demios Binary war massiv. Das Dunkle Mechanicum wollte diese Fabrikwelt unbedingt für sich haben und Nikretia war sich nicht sicher wie groß der Einfluss der gefallenen Krieger des Omnissiahs inzwischen auf Khal Torrak war. Er wurde in einem schrecklichen Ritual aus Blut und arkaner Technologie nach dem Angriff der Dark Eldar wieder belebt. Doch war er nun noch er selber, oder nur ein Spielball des Mechanikums?
Die Fabrikwelt Demios Binary leistete vorerst nicht viel Widerstand. Das Dunkle Mechanikum legte Schritt für Schritt die Verteidigungsanlagen mittels häretischem Binärcode lahm und die wilden Khorneanhänger metzelten sich durch die wenigen verbliebenen Verteidiger.
Doch auf einmal erschien eine Streitmacht der Eldar auf Demios Binary. Fast vollständig aus stummen Phantomkonstrukten bestehend, marschierte diese Streitmacht in die wichtigsten Fabrikanlagen ein und übernahm diese. Khal Torrak witterte diese Chance für den Ruhm Kornes zu morden und sammelte seine Truppen zu einem Gegenangriff.
Nikretia war misstrauisch, im Kampf gegen die Phantomkonstrukte war wenig Blut zu vergießen und wenig Schädel zu sammeln. War hier doch das Dunkle Mechanikum der Puppenspieler, der die Fäden zog?
Ein eroberter Shadowsword-Panzer sollte den Sieg gegen die mächtigen Eldar Läufer und Titanen bringen. Während Khal Torrak wie ein Verrückter über die Flanke auf die Eldar zu raste, war es die Aufgabe von Nikretia und den andern menschlichen Chaosdienern den Panzer abzuschirmen und zu sichern. Ein uralter Schildgenerator sollte dabei auch helfen. Nikretia und die ihr zugeeilten Verräter sollten diesen Generator am Laufen halten. Glücklicherweise konnte Nikretia bei diesen Verrätern Informationen über den Verbleib ihrer Söldner bekommen. Mitglieder ihrer Söldnerbande wurden genauso wie Nikretia zwischen den restlichen menschlichen Truppen aufgeteilt und Nikretia schwor sie wieder zu finden. Gerade als sie sich weiter umhören wollte, krachten die ersten Energieblitze der Eldarwaffen in das Schutzschild, welches die Wucht der Einschläge nur mühsam abhalten konnte. Es dauerte nicht lange und das Schutzschild brach zusammen. Der Schadowsword feuerte aus allen Rohren auf die für Nikretia noch unsichtbaren Angreifer. Durch den Nebel des Krieges sah Nikretia sie dann auf einmal mit stolzem Schritt auf die Reihen der Chaosanbeter zukommen, die Eldar Phantomkrieger. Sie richteten ihre fremdweltlichen Waffen auf den Shadowsword und seltsames Licht schnitt in die Panzerung der mächtigen Kriegsmaschine als wäre sie nur Papier. Nikretia warf sich instinktiv auf den Boden. Auf einmal bebte der Boden unter ihr und eine mächtige Druckwelle rollte über sie hinweg. Die Verräter um sie herum wurden alle von den Beinen gerissen. Dann wurde es auf einmal blendend hell und der Druckwelle folgte eine Hitzwelle. Nikretia schaute auf, der Shadosword war nur noch ein brennendes Frack. Kaum konnte Nikretia sich wieder aufrappeln, sah sie auch schon die Verräter um sie herum davon rennen. Ja, gegen diese ausserirdische Übermacht hatten sie als einfache Menschen keine Chance. Auch Nikretia nahm die Beine in die Hand und rannte davon.
Wie es schien, sammelte auch das dunkle Mechanikum seine Truppen zur Flucht von
Demios Binary. Was Khal Torrak und die anderen Khorneanbeter machten, wusste Nikretia nicht. Es war ihr auch egal, nun galt es in erster Linie von hier zu entkommen. Das Mechanikum würde die menschlichen Truppen sicher völlig mitleidslos auf dem Planten zurück lassen.
Doch Nikretia hatte Glück im Unglück. Auf der heillosen Flucht rannte sie einem ihrer Söldner in die Arme. Finn war sein Name, er war der Mechaniker der Truppe und konnte so ziemlich alles reparieren wo ein Motor dran war. Das er kein Enginseer geworden ist, wunderte irgendwie jeden in der Truppe. Vermutlich lag es an seiner speziellen Art die Maschiengeister mit einen zuschlagenden Hammer zu beruhigen, als mit heiligen Gebeten.
Nach einer knappen Begrüßung lachte Finn zu Nikretia. „Gut dass ich dich endlich gefunden habe, Boss. Keiner der Jungs war der Meinung, dass es dich erwischt hat. Unkraut vergeht nicht, was? Pass auf, super Sache. Ich konnte mit den Blechköpfen nen Deal machen. Ich und der Rest der Truppe heuern als Mechaniker an, die brauchen gerade nen paar einfache Leute, die wissen wie man nen Schraubenzieher hält. Dafür nehmen die uns mit und wir kommen von diesem Planeten runter. Klingt gut oder? Ich bin mir sicher die werden dann auch unsere Fähigkeiten als Söldner zu schätzen wissen.“
Nikretia nickte nur und folgte Finn. Es war Zeit hier weg zu kommen.
Kaum war Nikretia und die Söldnertruppe, sowie alles was von der Fabrikwelt mitgenommen werden konnte, auf das Schiff des Dunklen Mechnaikums verschifft, zog es sich aus der Flotte des Wutbrands zurück. Die Wutbrandschiffe waren in einen wilden Kampf mit Eldarschiffen verwickelt und das Dunkle Mechanikum nutzte die Chance der Ablenkung um zu entkommen. Das Ziel war der Agripinaa Sektor. Der Sektor war fast komplett von Imperium abgeriegelt und es war Eile geboten dort noch hin zu kommen. Nikretia und ihre Leute wurden sofort als Arbeitsknechte für die Antriebe eingesetzt und das Schiff donnerte mit voller Fahrt davon. Was war wohl der verborgene Grund, dass sich das Dunkle Mechanikum so schnell vom Wutbrand absetzte? Nikretia war sich sicher es bald heraus zu finden.