[WH40k] Schwarmflotte Syrakus auf Sur'an'arvan

Schwertnarr

Miniaturenrücker
21. Januar 2013
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Motivation

Was soll ich sagen...

Ich habe vor zweieinhalb Jahren widerwillig mit Warhammer 40k angefangen, weil zwei meiner Freunde dieses Spiel spielten, ich mich regelmäßig im Bemalen von Figuren betätigt habe und schon Bock auf einige ausgewählte Tyranidenmodelle hatte, weil ich ein Fan der Zerg gewesen bin. Ich habe noch ein Jahr weiter vor mich hingeplänkelt, bevor ich richtig angefangen habe, die Armee zusammenzustellen und die Bemalung auszuprobieren, und und vergangenen Juni ist dann der Knoten geplatzt und ich habe richtig losgelegt. Das Spiel selbst hat mich eigentlich gar nicht so sehr gefesselt, aber ich habe eine Riesenfreude daran, die Figuren zum Leben zu erwecken und meine Sammlung zu vergrößern. Mein Vorsatz, im Dezember aufzuhören, weil sie groß genug sei, ist im Sande zerlaufen, weil ich einfach immer noch mehr Bock auf neue Modelle hatte. Und da ich jetzt auch noch Ambitionen entwickle, weitere Armeen zu sammeln und auch besondere Anschaffungen für die einzelnen Armeen gemacht habe, scheine ich wohl vollends vom Hobby assimiliert worden zu sein.

Also gibt es jetzt auch einen Armeeaufbau. Ich möchte an dieser Stelle alles sammeln, was ich in diesem Zusammenhang produziere, denn die Ideen sind unendlich und die Vollendung in weiter Ferne. Ich habe ja noch nichtmal die Bases einheitlich fertig gebaut. Das heißt, dass ich hier alle Modelle zur Schau stelle, die ich im Laufe der kommenden Jahre fertigstelle. Das wird mehrere Armeen umfassen, allen voran natürlich meine Tyraniden, denn sie sind die coolsten überhaupt (und die logischen Endsieger, irgendwann in fernster Uukunft, aber da GW sich für ein Raum.Zeit-Kontinuum entschieden hat, das ohne Zeit auskommt, wird's wohl noch dauern). Damit das auch glaubwürdig ist, brauchen die Tyraniden auch Feinde. Die wird es erstmal in Form von Eldar geben. Und da ich auch Bock auf das Imperium habe, kommt auch eine Truppe Imperial Guard. Wie diese Parteien miteinander interagieren und wieso sie überhaupt Kontakt zueinander haben, werde ich mir beizeiten ausdenken, und damit alles passt, bekommen diese Völker noch eine Heimatwelt, die sie sich teilen und gemäß der Philosophie von Games Workshop auch blutig streiten. Das heißt, es gibt noch viel Raum für das Gestalten und Bemalen von Spielfeldminis, Geländestücken, Spielfeldern und Tutorials, wie das alles zustande gekommen ist.

Das soll mir als Vorrede eigentlich auch reichen. Ich wünsche meinem geneigten Leser viel Vergnügen und vielleicht die ein oder andere Inspiration hier im Thread.


 
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Anleitungen
Ich poste an dieser Stelle mehr oder weniger aktuelle Tutorials und Erfahrungsberichte. Wenn ich mal wieder einen Flitz habe, schreibe ich ziemlich viel.
Darum bestehen sie meistens aus ein oder zwei WallOfText. Wer sich trotzdem da durchlesen möchte, sei herzlich eingeladen.

Misslungene Quickshade-Hormaganten

Ich habe einige neue Termaganten fertiggestellt und so langsam die Schnute voll von Neuralfressen und völlig unerreichbaren Körpersegmenten, die blindwütig mit Ocker beklatscht werden, wenn überhaupt mal ein Pinselhaar dorthin kommt.
Ich habe also ein paar Modelle dazwischengeschoben, die nichts mit Fernkampf, aber dafür mehr mit meiner ursprünglichen Idee eines Schwarms zu tun haben, nämlich den kleinen Hormaganten.

Meine Hormaganten sind etwas ganz besonderes. Damit meine ich jetzt nicht, dass es supercoole, außergewöhnliche Modelle sind, oder ich die übelst coolsten Umbauten daran vorgenommen habe, sondern, dass ich 20 Stück von ihnen bereits mit Army Painter (Base Primer Skeleton Bone) grundiert und dann mit Quickshade: Soft Tone GEDIPPT habe.



Sowohl das Dippen selbst als auch das Ergebnis sind eine absolute Katastrophe geworden. Darum standen sie jetzt auch acht Monate in der Ecke, bevor ich in der letzten Woche erstmals versucht habe, die entstandenen Schäden auszugleichen.

Das Vorspiel

Aber von Anfang an: Quickshade ist eine lasierende Farbe. D.h. sie deckt nicht automatisch überall, wo sie aufgetragen wird, sondern erst in dickeren Schichten. Auf diesem Wege werden Vertiefungen in einer Miniatur eingefärbt, während erhabene Stellen nur getönt werden. Darum kann man ein in Grundfarben bemaltes Modell hineintunken und ihm etwas mehr Tiefe verleihen. Dazu muss man die Base gut festhalten und das Modell kräftig schütteln. Und damit meine ich nicht, mal gegen den Dosenrand zu klopfen.
Ich habe mich nach draußen begeben, die Base mit einer Rohrzange gegriffen und in weit ausladenden Armschwüngen das überschüssige Zeug auf eine groooße Pappe abgeschüttelt. Die Modelle wurden ja schließlich gebraucht gekauft. Im schlimmsten Fall würde ich also Plastik im Wert von 1€ auf eine kleine Orbitalreise schicken, wenn ich im falschen Moment losließe.
Diese Prozedur ist notwendig, weil die Farbe NICHT MIT WASSER VERDÜNNBAR ist. Im Wesentlichen besteht das Zeug aus Erdöl...

Nach dem Trocknen erhält das Modell einige neue Eigenschaften. Die Oberfläche ist sehr versiegelt und echt widerstandsfähig. Die Farbe setzt Details außerdem hervorragend zu und verleiht dem Modell einen seidenmatten Glanz. Darüber hinaus sieht das Modell nach Abschluss der Trocknung wirklich kacke aus, denn dem Umstand, dass man die Modelle zumeist kopfüber in die Soße tunkt, ist es zu verdanken, dass tendenziell bedeutend mehr Farbe am Kopf als an den Fußfesseln hängen bleibt, was zwar die Simulation der beliebten Beleuchtung aus dem Erdboden etwas vereinfacht, aber an Plausibilität einbüßt dadurch, dass aus den meisten Erdböden keine Beleuchtung zu erwarten ist.

Mein ursprünglicher Gedanke war, durch diese schnelle Methode "nur noch" ein bisschen weiß oben und ein bisschen braun untendrunter setzen zu müssen, um zügig einer großen Masse an Modellen ein plausibles Aussehen zu verleihen.

Warum scheiterte dieser Versuch?

1) Ich habe keine Farbe, die dem Grunderspray-Erdöl-Gemisch auch nur im Entferntesten gleicht. Damit meine ich nicht, dass GW mir keinen fertigen Pott dafür vor die Füße wirft, damit meine ich auch, dass ich sie nicht ermischen konnte.
Das heißt ich kann zwar weiß und braun draufmalen, aber ich habe große Probleme, es auf den Grundfarbton abzudunkeln/aufzuhellen und einen schönen Farbübergang zu schaffen. Ich habe mich mit dem Malen dunkler/heller Areale und dem anschließenden Verwischen durch Wasser beholfen.

2) Die Oberfläche ist bemalunfreundlich. Das Weitermalen und vor allem das Malen zarter Übergänge wird mir erschwert/verunmöglicht.

3) Auf dieser Oberfläche Übergänge zu malen frisst am Ende ähnlich viel Zeit wie das komplette Bemalen per Hand, wobei die Handbemalung von Anfang an bedeutend bessere Ergebnisse zeitigt.

4) Quick Shade: SOFT Tone ist mindestens so dunkel wie Devlan Mud. Ich habe den Ton mit Scorched Brown und schwarz (1:1) ermischt! Das heißt, alle meine gedippten Modelle haben ein anderes Farbschema als meine handbemalten Modelle.



Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn da Hormaganten und Termaganten bei mir gelentlich auch mal Körpertausch machen, finde ich es ganz gut, dass die Termas etwas gelber und die Hormas etwas schwarzer sind. Aber diese Überraschung mag für jemanden, der seiner Sammlung neue Modelle in DERSELBEN Nuance hinzufügen will, weniger willkommen sein.

5) Ganz banal, selbst wenn man hervorragende Verläufe malen könnte (bzw wenn ich es könnte, schließlich gibt es da daraußen bedeutend bessere Maler): Die Details sind verloren. Verklebte Gliedmaßen, Kiefer und Gelenke... Ich denke, die Bilder sprechen für sich.




Der eigentliche Bemalvorgang

Ich habe bereits viel vorweggenommen und werde daher im Wesentlichen Bilder für sich sprechen lassen. Die Vorgehensweise des Verwischens hat an dieser Stelle nichts damit zu tun, dass ich zwei Farben nebeneinandergelegt und sie dann auf dem Modell ineinander vermalt habe, sondern ist wörtlich zu nehmen.

Die banale Vorbereitung besteht aus:
- Bereitstellung der Farbe, die man aufragen möchte (offentlichlich...)
- ein gefaltetes Küchenpapier, mithilfe von Pipette/Pinsel durchnässt
- ein Glas Wasser

Ich habe das ermischte Dunkelbraun an nicht beleuchtete Körperstellen gelegt, den Pinsel dann ausgespült und anschließend auf mein Küchenpapier gelegt. Kapillarität sei Dank zieht es das Wasser aus den Borsten und der Pinsel bleibt einfach nur feucht.
Mit diesem feuchten Pinsel kann man dann versuchen, die Ränder der frisch angelegten Farbflächen zu verwischen. Da dünne Acrylfarbe am Rand zuerst trocknet, ist es besonders leicht, hässliche Kaffeeränder auf das Modell zu zaubern, während man - Versiegelung sei dank! - die eigentliche Farbe verwässert und wieder vom Modell runterwischt.

Oberschenkel nach dieser Methode:



Die Methode macht also wenig Spaß und das Ergebnis sieht wie angedeutet auch nur mittelmäßig bzw. unterirdisch aus. Mit braun geht es eigentlich noch, auch wenn man deutlich den fleckigen Look erkennt. Aber mit weiß und beige ging da fast gar nix. Wenn sie nicht schon ihren Panzer hätten, könnte man immerhin meinen ich hätte Puderzucker draufgestreut (= Crêpe de gaunts. Délicieux!

Das fertige Bein


Die "fertigen" Häute



Mein Fazit lautet: Quick shading ist eine bequeme Lösung und versorgt die Modelle vor allem mit einem erstklassigen Schutzlack. Die Farbe läuft gut in Vertiefungen und füllt sie zuverlässig auf. Sie fällt dabei wirklich dunkel aus, der hellste der drei Töne ist bereits nur mit einer 50%igen Schwarzmischung zu ermischen.
Sie kann allerdings einige Überraschungen bergen, die nicht zwangsläufig erwünscht sind. Man sollte also darauf achten, ob wirklich der erwünschte Farbton erzielt werden kann, ob und inwiefern man weitermalen möchte und (vielleicht für Leute mit wenig Platz) wo man eigentlich das überschüssige Erdöl abschütteln will. Wo das Zeug einmal haften bleibt, bleibt es haften. Mal ganz davon zu schweigen, dass es jetzt net unbedingt eine Wohltat für den Erdboden in Omas Blumengarten ist.

Ich jedenfalls werde die Modelle, die ich mit Quickshade behandelt habe, nicht entfärben, sondern sie bemalen. Aber neue Modelle werden bestimmt nicht mehr gedippt.

Wer also Interesse an einer fast vollen Dose Quickshade: Soft Tone hat, darf sich gerne bei mir melden. Soweit ich weiß, reicht eine für ca. 100 Modelle. Ich habe 20 damit bearbeitet, aber jetzt keinen nennenswerten Schwund festgestellt. Ich gebe sie für 12€ + Versand + Paypalgebühren ab.
Warum Glanzlack?



Darum Glanzlack!



Einfach auftragen. Am besten zwei Mal etwas verdünnt. Einmal dick geht aber auch. Die Tendenz zum absetzen in Lücken ist nur etwas höher. Und wenn eine zu dicke Schicht Lack trocknet, dann kann man eventuell nicht mehr durchgucken. Was wiederum schlecht wäre...
Klassischer Tyranidenpanzer
Eine toll gemalte Haut mit Washes in den Falten und Löchern, mit Tarnmuster auf exponierten Hautstellen und einer dank zweier Schichten Ogryn Flesh und per Glanzlack versiegelten glitschigen Sack- und Drüsenoberfläche macht zwar richtig was her, aber so ganz ohne Panzer sieht's dann doch nicht aus. Also es sieht aus, aber nicht gut. Ungefähr so:



Es gibt nur eine Lösung. Selbst ein fauler Maler muss seinen Ar*** hochkriegen, die Pinsel wetzen und diejenige Farbe auf's Backpapier reiben, die am panzerfarbigsten daherkommt. Da GW's Tyranidenpanzer im Gegensatz zu denjenigen von FW jedoch keine Struktur besitzen, muss darüber hinaus noch eine Bemalweise her, die eine geriffelte und somit stabile Oberfläche der nid-lichen Schutzhaut darstellt.
Diesbezüglich wahnsinnig populär ist ja das streifenweise auftragen der jeweiligen Farbschichten.

Und was damit so alles geht,
Ihr auf dieser Bilderfolge seht.







Im Wesentlichen sind die Abbildungen ja recht selbsterklärend. Der Panzer wird in der gewünschten Grundfarbe deckend bemalt. Ich gehe danach gerne in die Schatten, habe also zwei Teile Grün mit einem Teil Violett gemischt und angefangen, die zentralen Bereiche bzw. die Übergänge der Platten zueinander mit dunklen Flächen und einigen Streifen zu versehen. Dasselbe Prozedere wird mit Schwarz (Andrea Color, GW's Schwarz ist sch****) auf kleinerer Fläche wiederholt, um Tiefe zu erzeugen.
So weit, so gut. Aber richtig knallig wird der Panzer (wie ohnehin alles bei diesem Maßstab) erst über heftige Kontraste. Also wird an allen Kanten ein helleres grün in Streifen aufgetragen. Das Finish erteilt dann ein sattes Gelbgrün, das sich eigentlich kaum noch in die eine oder andere Fraktion einordnen lässt.
Ganz am Ende sollte man unbedingt die modellierten Ritzen nochmal mit dunkel-dunkelgrau auffüllen und eventuelle Unsauberheiten beseitigen. Dann kann der Panzer aber auch schon spielfertig lackiert werden. Aufwand ca. 100 Minuten für eine Biovore bei gemütlichem Seriengucken nebenbei.
Mit dieser Technik kann man vermutlich auch richtig gut Schmauchspuren von Granaten oder Einschusslöcher durch mechanisch eingetriebene Projektile darstellen. Die Halbwertszeit von Tyraniden ist zwar arg gering, sodass die durchaus wie frisch aus dem Kokon gepellt daherkommen dürfen, aber für ein richtig dolles Hauptmannsmodell könnte sich sowas ja doch lohnen.
Wer mag, tut nun in einer auffälligen Farbe (pssssst Komplementärkontrast) noch ein Muster auf den Panzer, beispielsweise um die Zugehörigkeit zu einer Formation zu zeigen oder um den dicken Macker zu markieren, oder einfach weil man es toll findet.

Dieses Verfahren ist nicht auf die Biovore beschränkt, sondern lässt sich auch auf andere Tyranidenmodelle anwenden.
 
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