WHFB [WHF] Die Bestie der Nacht

Kassyus

Codexleser
19. Oktober 2004
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Hi,
diese kleine Story soll als Aufhänger für ein WHF-RPG Abenteure sein. Wenn ich Zeit habe, kann ich ja was weiterschreiben. Viel Spaß beim Lesen 🙂


<div align="center">Von Kassyus
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Schreie</div>

Judith rannte, hielt einen Weidenkorb mit Pilzen und leuchtenden Blumen fest mit ihren Armen umklammert. Äste zehrten an ihrem Kleid oder schlugen ihr ins Gesicht. Sie verfluchte sich und betete zu Ulric, das er über sie wache und sie die schützende Palisade von Steinbrück noch rechtzeitig erreichen würde. Wolken zogen am nächtlichen Himmel entlang und verdeckten ab und an Morslaib und Morsleben hoch am Himmelszelt.

Sie hatte all den bunten Blumen nicht widerstehen können und hatte sie alle gepflückt, um einen Strauß für ihren Verlobten zu binden. Darüber hatte sie die Zeit vergessen und das Missgeschick erst bemerkt, als die sinkende Sonne bereits Rot am Horizont leuchtete. Schnell packte sie ihre Sachen zusammen und schlank sich den roten Umhang um die schmalen zierlichen Schultern. Es war Frühling und noch recht kalt, ihre Mutter hatte darauf gedrängt den Umhang mitzunehmen und das sie bloß vor einsetzen der Speerstunde wieder zurück sei. Doch Judith hatte beruhigend gelächelt und ihr versichert, dass sie nicht lange brauchen werde und rechtzeitig zurück sei.

Jetzt hatte die Dunkelheit des Drakenwaldes sie in eine kalte Umarmung gehüllt. Stille begleitete die eilende Maid auf ihrem Wege und entfernt hörte sie schon das gluckern und Rauschen des kleinen Flusses, an dessen Ufer Steinbrück lag. Mächtige Birken wiegten sich mit der sanften Brise und weit entfernte Berge waren über den Baumkronen als Schemen zu erkennen. Judiths schritte wurden immer schneller, gehetzt sah sie sich um. Plötzlich krochen all die Geschichten der vergangenen Wochen wieder in ihr Gedächtnis. Holzfäller berichteten von großen Abdrücken klauen bewehrter Füße. Man erzählte sich in den Schänken von zerrissenen Leibern und entsetzlichen Schreien, die durch die Dunkelheit hallten. Sie schluckte und sah sich während des Laufens fortwährend um. Plötzlich stolperte sie und schlug der Länge nach auf dem Waldboden auf. Sie fasste sich an ihre Nase und spürte das Blut, welches bereits über die Lippen rann. Der Korb lag einige Schritte entfernt und sein Inhalt hatte sich über den Boden verteilt.

Sie schreckte auf, etwas ließ sie aufhorchen… War da ein knacken oder gar ein rasselnder Atemzug? Sie wollte es nicht weiter wissen und versuchte hastig die Pilze wieder einzusammeln. Etwas war hier und belauerte sie! Schoß es ihr durch den Kopf. Panik ergriff ihr Herz und Kopflos rannte sie wieder los. Etwas Schweres brach sich seinen Weg durch das Unterholz und war ihr auf den Fersen. Sie schrie nach Hilfe, schrie in ihrer Angst um Rettung und hoffte, dass dies alles nur eine Einbildung sei. Doch das brummende Geräusch und die schweren Schritte hinter ihr waren Realität, ließen sich nicht verdrängen. Judith stolperte eher als das sie lief und kam ins straucheln, prallte gegen einen Baumstamm und kam auf dem Boden zu liegen… Sie weinte und schluchzte, zog sich über den Waldboden und strampelte mit den Füßen. Da war sie, die Kreatur aus den Geschichten und kam langsam auf sie zu. Riesige Klauen öffneten und schlossen sich, der Atem rasselte und gierig sog sie den Geruch ihrer Beute ein. Dann war sie über ihr… Judith schrie aus Leibeskräften.

Die beiden Wachen auf der Palisade zuckten zusammen, sahen sich an und jeder wusste was diese Schreie bedeuteten. Die Bestie hatte ein neues Opfer gefunden… Bei der Vorstellung schauderte es den beiden jungen Männern. Selbst in der Schänke „Zum Wilden Wolf“ hörte man es und verstummte für einige Augenblicke. Im kleinen Ulrictempel betete der Priester zu seinem Schutzpatron und entzündete eine weitere Kerze. Schließlich stellte er sie zu den anderen...


Wie war sie? Immer her mit Kritik...
 
*g* Wie beim Sex. „Und, wie war ich?“ 😉
Aber zum Text.
'zerrten' statt 'zehrten' (die Äste konsumieren sie schließlich nicht). Hießen die Monde nicht Morrslieb und Mannslieb? Und war Morrslieb nicht nur von Kindern des Chaos zu sehen? 'schlang sich den Umhang' statt 'schlank'. 'Sperrstunde' statt 'Speerstunde'. 'Klauenbewehrter' statt 'klauen bewehrter'.

Böse. Rotkäppchen auf böse. Wobei mir der letzte Absatz im Dorf am besten gefällt. Über diese Judith erfahren wir ja leider nicht so viel, außer, dass sie ungehorsam ist, und so hab ich nicht wirklich Mitleid mit ihr. Wenn du ihren Charakter ein bisschen ausarbeiten könntest, damit wir wissen, wie sie aussieht, und ob sie lieb und unschuldig ist, hintertrieben und geizig, obs ie ihren Verlobten betrügt oder das Opfer einer Intrige wurde, damit wir wissen, wen wir verlieren, damit wir trauern können oder uns mit einem zufriedenen 'die hats verdient!' zurücklehnen können.

Schreib weiter! Das kannst du ja dann in Rückblicken machen, langsam eine komplexe Persönlichkeit aufbauen, die Verbindungen zwischen ihr und der Bestie (sie hat früher einen Verehrer abgewiesen, der zur Bestie wurde, was weiß ich).

Vermutlich ist das aber mehr so ein Prolog, und im nächsten Kapitel kommt der Bestienjäger, um dessen Jagd auf die Bestie es dann geht – ein komplexe Jäger-Gejagter-Beziehung, bei der die Rollen mehrfach wechseln...