WHFB [WHF] Feuer über Stirland

van Helsing

Bastler
11. April 2004
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Feuer über Stirland

Spielbericht


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PROLOGOS

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Das Ende eines Sommertags in der tiefen Provinz des Imperiums. Während die Sonne die Sonne langsam am Horizont verschwindet und die Bewohner des Dorfes Hundebüttel ihr Tagewerk abschließen, bereitet sich eine kleine, aber nichtsdestotrotz bunt maskierte, Spielmannstruppe auf ihr Schauspiel vor. Angelockt von dem farbenfrohen Getue sammeln sich die Bewohner neugierig. Seltsame und waghalsige Kunststücke werden präsentiert, die alle in ihren Bann ziehen. Doch scheint dies alles nur die Eröffnung für das grosse Finale zu sein. Die letzten Akrobaten verschwinden unter einem Vorhang aus Rauch, aus dem nur ein alter Mann in schwarzer Kostümierung folgt. Alle Anderen des fahrenden Volks greifen in diesem Augenblick zu mannigfaltigen Instrumenten wie Rasseln, Tamborinen und Streichinstrumente um den alsbald folgenden Worten des Mannes eine musikalische Untermalung zu geben. Als sich ausreichend viele Menschen zum die kleine Bühne geschart hatte, fängt der Alte seinen leiernden Singsang an:

„Einst erstickten Stirlands Orte im eig´nen Blut,
auch das bei Sigmars Hang.
Allesamt wurden sie Opfer von Sigmars Wut
auch das bei Sigmars Hang.
Des Kreuzzugs Gebete war´n so laut wie Donner!
Ihre Wut so heiß wie Ih´re Flammen.
Die Seele der Stadt brannte im Feuer ih´res Wahns,
so das Schicksal des Ortes bei Sigmars Hang.“


Ein Raunen ging durch Dörfler, als die die düsternen Worte vernahmen. Sofort stellten die Weisen oder Vielgereisten unter ihnen fest, das Sigmars Hang der Name einer Ordensfestung der Ritter sein musste. Der Alte beantwortete die Fragen indem er weiterredete, diesmal in Prosa während hinter ihm – einem weissen Leinenvorhang – komplexe Schattenspiele erschaffen wurden um das Schauspiel darzustellen:

„Richtig geraten, junger Mann! Sigmars Hang ist Die Festung der Ritter des hohen Schwertes...doch wie es dazu kam, wollt Ihr wissen? Kennt Ihr denn nicht den Namen des Erzlektors Cornelius von Hardestedt aus Averheim, Held des grossen Krieges? Dieser heilige Mann hatte in den dunklen Zeiten nach dem grossen Krieg des noch grösseren Magnus zum Kreuzzug gerufen um Ihn zu verfolgen...“

„Wen?“ erschallte die vielstimmige Frage aus den Reihen der Dörfler.

„Ihn...einen Hexer der verdorbenen Mächte der sich selbst nur „Der Siebenfach Gebenedeite“ nannte. Ein Mann voll fürchterlicher Macht und bösartigem Willen. Ihn zu vernichten rief der Erzlektor zu Averheim zum heiligen Krieg wider dem Chaos. Sie schlossen Sich ihm alle an. Sixt von Leitdorf, Begründer der Kurfürstenlinie der Averländer, schickte Ihm ganze Regimenter wie auch Eitelfriedrich Ramstedt, der damalige Kurfürst von Stirland...doch nicht nur das! Die dunklen Ritter der Asche Sigmars sagten von Hardestedt ebenso ihre Unterstützung zu wie der finstere Orden der Hexenjäger....und so begann Er. Der Kreuzzug.“

"Was für ein Heer! Armeen werden geweckt
Durch den Ruf von Sigmars Wahn,
Stirland schickt und Averland marschiert
Zu den Worten Sigmars Wahns,
Auch die Hellen, derer der Asche Sigmars,
und die Finst´ren, die Hex´njäger,
Das pochende Herz dieses Heers ist aus Erz
Wie der Hammer von Sigmars Wahn."


„Wie konnten diese Männer denn soviel Blut fordern?“ fragte einer der Dörfler als die Strophe beendet worden war. Der alte Spielmann antwortete Ihm postwendend.

„Die Jagd nach dem Zauberer verlief erfolglos nirgends schien es Hinweise zu geben, nur zwei ungelernte Hexer wurden gefasst und verbrannt. Aber vom Gebeneideten, geschweige den Chaostruppen fehlte jede Spur. Und so nahm das Unglück seinen Lauf, von Hardestedt sah darin den Beweis des ewigen Verrats und entfesselte die Bluthunde des Glaubens. Alle Dörfer die seinen Zug durch Stirland streiften vergingen lichterloh. Folter und Schmerz war das Einzige, was von Hardestedts Schergen den Unschuldigen brachten. So erreichten sie auch das Dorf Rundstedt, eine kleine Siedlung vor Stadt Dettelbrück und Sigmars Hang, der Ordensfestung der Ritter des hohen Schwertes.“

„Schwarz war die Nacht, als es alles begann,
auf der Ebene vor Sigmars Hang.
Verängstigt schlichen Stirländer heran,
zu den Mauern von Sigmars Hang.
Doch sie tappten dann in eine Falle,
und sie blickten voll Schrecken und Gram
in das kalte Gesicht des gefürchteten Priesters und sah'n
den Wächter Sigmars Wahns.“


Gespannt ob der schaurigen Geschichte waren die Zuschauer des Dorfes so gebannt, dass sie keine Frage rausbringen konnten. Sie lauschten den Worten des Alten, während auf der Leinwand einige Schaten aus einem brennenden Dorf flohen, verfolgt von Reitern.

„Einige Bewohner des brennenden Rundstedt flohen in die kalte Winternacht, denn sie wollten Zuflucht in der Festung der edlen Ritter suchen. Doch die Hexenjäger hatten ihnen nur aufgelauert, sahen sie in der Flucht doch wieder ein Zeichen für ihren Pakt mit dem Bösen. Der Erzlektor selber auf seinem dunklen Hengst Sigismund verfolgte mit seiner düsteren Leibgarde die fliehenden Dörfler und viele Unschuldige fielen in dieser Nacht entseelt in den Schnee Stirlands...“

„Hardestedt wollte alle Welt von böser Hexerei befrei'n,
er sah Sünde überall, nur nicht im rasend Herzen sein.
Er war ein Erzlektor der Recht und Frommheit in Hymnen lobte,
Seines Lebens streben war des Ketzers Heim vor Flammen tobte!
Die Jagd nach dem Hexer durch´s arme Stirland war grausam,
sein Zorn verbrannte Jeden der Ihnen in die Hände kam.
Und da half auch kein reißen Sein Griff war aus Eisen
So wie ihre Hoffnung - Die Tore Sigmars Hangs“


„So viele Unschuldige wurden umgebracht. Erschossen durch die Pistolen der Hexenjäger, entzweit durch deren Säbel, zerfleischt von den Bluthunden oder zertrümmert durch von Hardestedts Hammer. Die Letzten erreichten die ehernen Tore von Sigmars Hang, schrien und schulugen dagegen, um Asyl bettelnd. Eine arme Dörflerin versuchte noch ihr wehrloses Bündel zu verteidigen, ihr Neugeborenes. Ein Tritt des berittenen Priesters brach ihr das Genick als die sie Treppen runterstürzte, während der rasende Hardestedt das Neugeborene nahm und es über den Brunnen hielt um es fallen zu lassen...doch dann geschah es.“

„Stop!“
rief der Ritter.

Der Grossmeister der hohen Schwerter, Hugo von Barthels, kam mit gezogener Klinge aus der Festung. Während er sich vor die tote Frau kniete und ihren Puls zu fühlen versuchte, richtete er die Klinge anklagend auf den Erzlektor. Doch dieser antwortete und so entbrannte ein wildes Duell der Worte:


„Dies ist eine Kreatur des Teufels! Ich schicke sie in die Hölle wo sie hingehört!“

„Du hast vergossen dies unschuldig Blut
vor den Toren Sigmars Hangs?“
Wird dieses Kind auch ein Opfer der Wut
vor den Toren Sigmars Hangs ?
Du kannst Dich und dein Fussvolk belügen,
weiß die Weste und sauber das Wams,
doch du kannst nichts verleugnen, die Ehre der Schwerter voran!
Schau zu den Wächtern Sigmars Hangs!“


Die Dörfler hörten gespannt dem Duell zu, den wohligen Schauer der Spannung spürend als sie die Geschichte vernahmen. So kam es zu den entscheidenden Worten:

„Schweig Ritter und stell dich nicht zwischen mir und den Hexer,
entkommen darf er nie.
Stell Dich mir in den Weg und du bist ein Ketzer,
und nun du Edler flieh.“


Absolute Stille von den Zuschauern. Die Dörfler schienen komplett von der Geschichte gebannt, sodass der Spielmann noch folgende Worte formulierte:

„Doch Hugo von Barthels wich nicht. Und so stellten sich Er und die Stadt Dettelbrück gegen Erzlektor von Hardestedt und seinen Kreuzzug...und es kam zu der blutigen Schlacht um Dettelbrück.“