Untertänigste Grüße-Grüße, Herr aller Herren.
Anbei sende-schicke ich die dechiffrierten Seiten der privaten Aufzeichnungen des Propheten Kresslek.
Wie in seinen bereits zuvor verfassten Schriften verzichtet-meidet er auch hier Namen, Orts- und Zeitangaben sowie jegliche Zahlen. Durch meine unermüdlichen Beobachtungen konnte ich diese jedoch ergänzen (wodurch ein Kostenaufschlag gemäß §78 unseres Vertrag-Versprechens an eure Verbindungsratte von Klan Eshin zu entrichten ist).
Des Weiteren habe ich Berichte über die erfolgten Scharmützel wie verlangt-gefordert erstellt, damit Ihr, allergnädigster aller Tyrannen, die Führungsfähigkeiten Kressleks einschätzen könnt.
Seite 89
„Der Rat hat beschlossen-entschieden! Und so wird-wird es geschehen.“ Das waren die letzten Worte, die mir der verhasste Herold [Grauer Prophet Skrittar] entgegenschleuderte bevor ich den Mittelpunkt des Herzens verließ [gemeint ist der Tempel der Gehörnten Ratte in Skavenblight]. Seine Versprechungen, dass die meisten [13] der größeren Klane das Unterfangen, das ich anführen soll, unterstützen werden, wurden nur zögerlich eingehalten. Noch immer fehlen Krieger und Waffenlieferungen dieses verdammt unzuverlässigen behelmten Ignoranten [Klan Ferriks Kriegsherr]. Unter Anderem.
Ja-ja, sie waren alle schnell bemüht ihre tatkräftige Unterstützung zu beteuern! Aber keiner will der Erste sein, der seine ach so wertvollen Untertanen einem ungewissen Schicksal anvertraut.
Ihre Zaghaftigkeit sei verflucht-verdammt!
Hätte mir von Anfang an ein Heer in der vorgesehenen Größe zur Verfügung gestanden, hätten mir die vermaledeiten Bartdinge nicht den engen Zeitplan zerschossen. Immer-immer wieder musste ich die Tunnelrichtung angleichen lassen um nicht unverhofft in einer der uralten Hallen zu landen.
Die Scharmützel mit den Anhängern des Chaos waren eher unterhaltsam-nützlich. „Die Zweifler an die vorderste Front!“ sagte schon mein alter militärischer Berater [Krallenführer Riktik, gewarpbrutzelt nach wiederholten vernichtenden Niederlagen gegen die Bretonen, auf die Prophet Kresslek nirgends-nicht in seinen Aufzeichnungen eingeht. Ausführliche Berichte liegen anbei, Kostenaufschlag siehe dort].
Auch die Echsendinge bereiten Schwierigkeiten. Voraussichtlich werden diese schlimmer-größer, je weiter ich in ihre Dschungel eindringen muss. Dort wo ich unterirdisch gegen die Bärtigen nicht vorankomme muss ich oberirdisch gegen die Beschuppten obsiegen-siegen.
Und trotzdem kommen wir gut voran. Die Massen an Sklaven und die bewährten Tunnelgrabzüge arbeiten erstaunlich effektiv. [Er hat sich von Klan Skryre einige-viele Grabmaschinen geliehen, die sein Propheten-Rivale Skroslacc woanders gebraucht hätte.]
Seite 90
Mit dieser jämmerlichen Horde, zusammengesetzt aus den unfähigsten und entbehrlichsten Skaven der vom Rat verpflichteten Klane, werde ich es schwierig-schwer haben meinen Auftrag erfolgreich durchzuführen. Immerhin müssen unzählige Sklaven Unmengen komplizierter Gerätschaften und Konstruktionen bis tief in die Südlande schleppen-schleifen, damit dort das „Ding“ [die Maschine, die Morrs’Lieb Meteore entlocken soll, Ihr wisst schon] zusammengesetzt und in Betrieb genommen werden kann. Wenn-wenn ich es nicht schaffe am Zielort anzukommen bevor der grüne Mond sich wieder entfernt und die magischen Strömungen schwächer werden ist mein Auftrag gescheitert und damit mein Leben verwirkt-verlor’n.
Sicher-sicher sind einige Apparate nur zu privaten Forschungszwecken der Warlocktechniker mitgeführt worden. Sollte ich auch nur ansatzweise Bestätigungen für meinen Verdacht finden, werde ich deren Anführer [Großtechniker Korrstik] zu einem magischen Duell zwingen-fordern. So kann ich mich zugleich von diesem Verräter entledigen, als auch meinen Segen der Gehörnten Ratte demonstrieren-zeigen. Das wird diesen Wichtigtuern beweisen, dass sie es nicht einmal gemeinsam mit mir aufnehmen könnten.
Seite 91
Verrat unter Skaven ist vergleichbar-gleich mit Diesteln, egal wie viele Köpfe man abhackt, die Wurzeln bleiben unter der Erde, bereit-bereit zu neuem Wachstum. Meine Warlocktechniker haben nun einen neuen Anführer [Skrartokk]. Trotzdem nimmt die Gefahr eines Aufstandes wieder zu, aber wenn ich noch mehr meiner Berater töte, bleibt bald keiner mehr übrig, dem ich die Schuld zuschieben kann. Nicht dass deren Ratschläge jemals-einmal hilfreich gewesen wären. Das Beste-beste in dieser Situation erscheint mir einen dauerhaften Sündenbock zu finden. Vielleicht ernenne ich diesen arroganten Raufbold [Häuptling Graskk, von Klan Vulkn] zum vorläufigen Kriegsherrn dieser zusammengewürfelten Meute.
Wir sind vor kurzem auf einen alten verlassen Bau eines unbedeutenden Klans in einem der Nebentunnel gestoßen-getroffen. Bisher konnte ich nicht ergründen, ob dieser Bau aufgegeben oder ausgelöscht-vernichtet wurde. Einige bepisste und verbuddelte Leichen wurden gefunden, was auf eine Seuche hindeutet. Ansonsten sind zwar Kampfspuren gesichtet aber nicht zugeordnet worden. Wer-wer dafür verantwortlich ist und ob sich dieser Feind hier noch aufhält werde ich bald-bald erfahren. Hier einen kleinen Stützpunkt zu errichten lies sich nicht einmal vermeiden.
Seite 92
Es ist zum Mäuse melken!
Der modrige Geruch verrät-verrät den Seuchenklan. Hier in der Nähe muss einer ihrer Baue sein. Sicher sind sie verärgert-verstimmt weil der Rat sie nicht in den Plan mit einbezogen hat. Wenn das eine Falle des Alten [gemeint seid Ihr selbst, Herr aller Herren] ist, verzeihe ich ihm das nie. Entweder ist-ist das eine Falle oder er will den Einfluss der Seuchenherrscher im Rat schwächen und Ich-Ich soll als politisches Werkzeug das Nachsehen haben. Schon immer-immer musste ich gegen seine Abneigung mir gegenüber ankämpfen. Mein angeborener Widerstand magischen Effekten gegenüber hat mir bisher nur wenig-wenig Nutzen eingebracht, obwohl ein solcher Art Gesegneter doch eigentlich viel-viel mehr Respekt verdient hätte.
Aber sollten wir auf unserem Weg nach Süden wieder auf die dort ansässigen Echsendinge treffen, wird mir das mehr als nur einen kleinen Vorteil gegen den dortigen Slann verschaffen-bringen. Zumal endlich nach exorbitanter Verzögerung die Höllenglocke angekommen ist. Der Pelz des für den Transport Verantwortlichen ziert nun mein Lager, recht bequem-gemütlich sogar.
Die Gossenläufer, die ich ausschickte das Kriegsgerät der Bartdinge zu sabotieren leisten gute Arbeit, auch kenne ich nun den Namen des Klans der uns entgegensteht: Klan Gabelbart! Wenn das kein böses-schlimmes Omen ist…
Seite 93
Nachdem der erste-erste Kontakt mit einem Seuchenmönch aufgenommen wurde, verlief das Gespräch mit dem Priester ihrer Enklave wie erwartet. Verstimmt-sauer über den Ausschluss aus dem Plan des Alten [wieder Ihr, schlau-mutiger Herr] hatten sie ein für mein Vorankommen wichtiges Zwischenlager ausgerottet, um mich zu zwingen ihren Anteil an der Mission überschwänglich dem Rat gegenüber zu loben-loben. Was bleibt mir auch anderes übrig, wenn ich nicht einer der vielen-vielen Krankheiten erliegen will, die hier ihre Opfer forderten. Zusätzlich zum erwähnten Lager im verlassenen Bau haben wir uns bei den Seuchenmönchen weiter westwärts einquartiert um der Bedrohung der Echsendinge Widerstand zu leisten-trotzen. Was hoffentlich-hoffentlich bedeutet, dass der Nachschub weiter östlich [entlang des Weltrandgebirges] durchkommt. Nützlich werden jedenfalls die hier gebauten Katapulte sein [Diese sind auf einem Fahrgestell fest-fest montiert und zusammenklappbar. Sehr einfallsreich-clever die hiesigen Seuchenbrüder].
Die Bartdinge stören empfindlich-schlimm das Fortschreiten der Mission. Auch wenn die Agenten des Klan Eshin mittels der Krankheitserreger des Seuchenklans ganze Zwergenhundertschaften außer Gefecht setzen [meinen Nachforschungen nach wohl eher nur wenige Dutzend], versagen die Skryre-Gerätschaften verdächtig häufig.
Zusammen mit einigen fatal-schlimmen Ratschlägen ist ein Verräter in den Reihen meiner Berater zu vermuten. Schon wieder. Gewiss-sicherlich will einer von ihnen mein Versagen erzwingen und dies dem Rat berichten, um sogleich-gleich mit einem neuen Plan aufzuwarten und meinen Auftrag zu Ende zu führen, nachdem ich die Vorarbeit geleistet habe. Natürlich kann dies-dies nur ein Skave wagen, der von einem meiner grauen Brüder unter der Pfote Unterstützung erhält. Aber welcher der anderen [168] käme in Frage? Eigentlich alle.
Seite 94
Ein Häuptling vom Klan Ektrik ist vergangene Nacht aufgetaucht-gekommen samt einiger Gnoblar Sklaven, die er wohl einem Hinterhalt auf eine Patroille der Oger unweit unseres neuen Baus verdankt. Als ich versuchte herauszufinden ob er mich sabotieren will-will, indem er die Wanstdinge gegen mich aufzuhetzen sucht-sucht, sah-erkannte ich in seiner Miene, dass die Frage über seinen Verstand ging, ohne auch nur ein Bein zu heben. Der Trottel ist einfach nur so dumm wie drei Snotlinge.
Eigentlich unnötig niederzuschreiben, dass ich ihn von Graskk töten-töten lies und diesem das Kommando über die Neuankömmlinge übertrug-gab.
Die Züchter des Mutantenklans [Züchterklan, Prophet Kresslek hasst-hasst diesen Klan mit Inbrunst, schreibt dies aber nie-nicht nieder] kamen unlängst mit mehr Rattenogern und einer dieser grauenhaft-schlimmen Höllengrubenbruten an. Wenn ich nicht bald dieses Vieh im Kampf verrecken lassen kann wird es noch im Alleingang meine Mission vereiteln. Oder-oder halten die Bändiger es absichtlich nicht im Zaum? Zumindest werden sich die Echsendinge ebenfalls die Köpfe zerbrechen wie dieses Ding-Ding endlich zu vernichten ist. Es bleibt einfach nicht tot!
Zu allem Überfluss wurde auch noch mein treuer Haussklave [Macarona, ein ehemaliger Bürgermeister einer Tileanischen Stadt] verstümmelt, sodass mir nichts anderes übrig blieb als ihn zu fressen-fressen.
[Genau genommen wollte Mursk, einer der Meisterzüchter, dem Propheten Kresslek eine seiner irren-irren Ideen vorführen, wobei sich die armlange Ratte durch das Gitter ihres Käfigs biss, Macarona das Bein wegfraß und dann davonflog. Sofort-gleich verging Mursk in einem grünen Blitz- und Flammengewirr mit folgenden letzten gestöhnten Worten: „So ist-ist das eben mit dem Fortschritt!“]
Seite 95
Nachdem im letzten Kampf gegen Echsendinge die Giftwindkrieger es toll-lustig fanden sowohl die feindliche Kavallerie als auch meine Leibwache zu vergasen erteilte ich den Befehl diesen mordgeilen Irren einen neuen Anstrich zu verpassen. Allerdings habe ich nicht mit dem trotzigen Stolz-Stolz des Anführers [Riktoven] gerechnet. Jetzt bekomme ich spontanen Sehnervkrebs wenn ich diese Verrückten nur ansehen-blicken muss. Wo zum Henker haben diese Kerle solch-solche Farben aufgetrieben? [Grelles Orange, leuchtendes Gelb, kräftiges Lila und ähnlich schreckliches]
Immerhin sind sie jetzt auch im schlimmsten Schlachtengetümmel hervorragend auszumachen.
Eine Patrouille aus Schattenläufern berichtete-sagte mir, dass sie eine Verhandlung zwischen dem Anführer der Oger [Bolg] und dem Anführer des Gabelbartklans [Borek Borisson] belauschen konnten. Diese Mistkerle arbeiten also zusammen. Genau-genau was ich befürchtet hatte. Mal sehen ob er [Bolg] sich bestechen-bebauchpinseln lässt.
Seite 96
Unsere Posten und Baue wachsen-wachsen zu meiner Zufriedenheit und der natürliche-übliche Schwund an Sklaven kann durch die erfolgreichen Raubzüge an der Oberfläche aufgefangen werden.
Wenn jetzt noch die Warlocktechniker endlich-endlich delegieren lernen, damit sie im Kampf mitmischen können, wird sich das Blatt zu meinen Gunsten wenden und ich den Zeitplan einhalten können.
Aber-aber meine verdeckten Operationen scheinen neuerdings völlig ergebnislos zu sein. Dass lässt vermuten, dass meine Agenten einem Höherbietenden dienen und anderweitig spionieren [Hier irrt sich Kresslek]. Vielleicht gibt es sogar jemanden, der diese Aufzeichnungen stehlen-stibitzen will [Aber hiermit hat er recht]. Ich muss sie besser-besser schützen!
[Ab hier teilt-teilt Prophet Kresslek seine Aufzeichnungen in eine nur etwas schwerer zugängliche Version mit der er versucht uns zu täuschen und in eine nahezu unerreichbare stärker verschlüsselte Version, die ich in Rohform übermitteln muss, damit sich einer unserer Experten der Entschlüsselung annehmen kann-kann. Natürlich berichte ich weiter gemäß meinen Beobachtungen, allerdings ist ein weiterer-neuerlicher Aufschlag nach §78 unvermeidbar. Sollte Euch, Herrscher allen Seins, daran gelegen sein, dass Kresslek seinen Verdacht wieder fallen lässt bin ich bereit-bereit seinen Saboteuren unter die Arme zu greifen. Natürlich bei angemessener-entsprechender Aufwandsentschädigung.]
