[WHFB] Die Zwerge von Karak Ithil fordern ihr Heim zurück!

Rygar

Aushilfspinsler
28. November 2014
5
0
4.766
Hallo liebe Zwergenfreunde und solche die es noch werden wollen!

Hier ist nun das Armeeprojekt für meine Zwerge. Zwerge waren die 1. Armee, mit der ich Warhammer begonnen habe. Die Bemalung war natürlich gewöhnungsbedürftig und die Truppenauswahl ziemlich bescheiden, aber ich liebe die kleinen Stumpen einfach : ) Der PLan ist, hier den Hintergrund meiner Wehrstadt aufzuschreiben und auch zu dokumentieren, wie die Armee wächst. An anderen Armeen habe ich Nippon-Dunkelelfen und Imperium, von denen mich vielleciht der eine oder andere kennt : ) Da ich somit zwei spielbare starke Armeen habe, werden die Zwerge wohl langsamer aufgebaut und auch mit mehr Liebe, das heißt wie schon gesagt Hintergrund, schönere Bilder und hoffentlich auch oft Spielberichte : )

Zum Abschluss noch ein Bild meiner alten Zwerge und ein wenig Platzhalter Posts, dann kann es auch schon losgehen : )
Ich habe schon ein wenig geschafft, das packe ich alles in Spoiler in die ersten drei Platzhalter : ) Im vierten sind in den drei Spoilern die längeren Texte, die inzwischen den Feldzug zur Rückeroberung des Karaks meiner Dawi einleiten und beschreiben : ) Ich hoffe, es gefällt euch und wünsche noch viel Spaß!


Mfg

Anhang anzeigen 244688
 
Zuletzt bearbeitet:
Anhang anzeigen 244689

Die Analen von Karak Ithil

Der Anfang:
Mit einem lauten Quietschen ging die Tür der Schenke auf. Eine Gestalt, klein von Statur, aber breit, trat durch den Eingang und steuerte geradeaus auf die Bar zu. Der Wirt nickte dem Neuankömmling zu und fragte: „Was wollt ihr, Fremder?“ Der Angesprochene zog seine Kapuze zurück und enthüllte einen prächtigen Bart, in den goldene Verzierungen geflochten waren. „Einen Krug eures besten Bieres...auch wenn es wohl kaum mit einem anständigen Zwergenbier mithalten dürfte..“ Der Wirt nickte nur, noch immer gebannt von der prachtvollen Gestalt. Als er den Krug auf den Tresen niederlegte, ließ der Dawi ein paar Kupfermünzen auf das Holz fallen. Schnell verstaute der Wirt das Geld und wandte sich seinem nächsten Gast zu.

Arlandin Eisenschild sah sich in dem heruntergekommenen Gebäude um. Er befand sich in Vanderhoven, einer kleinen Stadt in der Ostmark. Was hatte ihn nur hierher verschlagen? Der Zwerg setzte den Krug an die Lippen und nahm einen tiefen Schluck. Er verzog das Gesicht und stellte das Bier wieder hin, wobei der angewiderte Gesichtsausdruck nicht verschwinden wollte: „Bei Grungni...das verstehen die Menschlinge unter Bier?“
Plötzlich jedoch ließ ihn das Geräusch einer fallenden Waffe herumwirbeln. Arlandin hatte die Hand schon an seiner Axt, als er einen anderen Dawi erblickte. Und nicht nur irgendeinen. Sein Haar war leuchtend Orange gefärbt und die Waffe, die er stumpf auf den Boden hatte prallen lassen, war eine schön gearbeitete und schwer aussehende Zweihandaxt. „Hätte nicht gedacht, einen anderen Zwerg in dieser Ahnenverlassenen Gegend zu treffen....Grongi Rangasson.“ Der Slayer nahm neben Arlandin Platz und sah ihn durchdringend an. „Ihr seht nicht aus, als würdet ihr in diese Gegend gehören.“

Das Gesicht des Zwergen nahm einen düsteren Ausdruck an, als er das Bier in die Hand nahm und auf einen Zug leerte. Das leere Gefäß donnerte auf den Tisch und der Wirt eilte herbei um ein Neues zu bringen. „Ich bin hier aus meinen eigenen Gründen. Aber wisset, Grongi Rangasson, dass ich nicht im Sinne habe lange hier zu bleiben.“ Der Slayer lachte rau und schlug auf das Holz vor ihm, das unter der Wucht ein wenig zu knarzen begann. „Dann ist ja gut....ihr seht mir auch nicht wie einer dieser Wanaz aus,die in den Ländern der Menschen herumreisen und nie unter die Erde kommen. Aber was treibt auch denn in diese Gegend?“ Arlandins Miene verdüsterte sich noch weiter, als er leise zu sprechen begann:“Ich bin hier, um mich dem Erbe meiner Ahnen würdig zu erweisen. Es begann in den Karaz Bryn, oder wie es die Menschlinge nennen, den Middenbergen. Nun hört die Geschichte meines Klans, Slayer, und erfahrt, weshalb mich mein Weg hierher geführt hat.“


Die Feste Karak Ithil:
Arlandin Eisenschild stürzte den zweiten Becher auf einen Zug hinunter und knallte ihn wieder auf den Tresen vor sich. Mit einer schnellen Bewegung des Wirtes war das leere Gefäß verschwunden und ein Volles nahm seinen Platz ein. Kurz wischte sich der Dawi mit dem Handrücken den Schaum vom Mund, bevor er mit bedeutsamer Stimme zu erzählen begann:

„Wisset, Grongi Rangasson, dass mein Klan einst in den Karaz Bryn sein Heim hatte. Zu Zeiten unserer Ahnen wurde uns vom Hochkönig selbst die ehrenvolle Aufgabe erteilt, ein wachsames Auge über das Imperium zu haben. Auch wenn sie unsere Verbündeten sind, so muss Ihnen doch hin und wieder eine Lektion erteilt werden.“ Der Slayer nickte nur, zu gespannt auf die Geschichte, die noch folgen sollte. Nach einer kurzen Trinkpause fuhr Arlandin fort:

„Wir wanderten durch die Reiche der Menschlinge und fanden schließlich den Ort,an dem unser Klan seine Aufgabe erfüllen konnte. Es war eine prachtvolle Bergkette, die über einem großen Wald thronte. Unermüdlich arbeiteten meine Vorfahren Tag und Nacht, schlugen Stein um Stein aus den Gebeinen der Berge heraus. Ihr hättet ihr Werk sehen sollen, Grongi Rangasson. Ein majestätisches Tor stellte den einzigen Zugang zu unserer Feste dar, beschützt von versteckt in den Felsen liegenden Wachposten. War ein Feind dumm genug, sich zu nähern, so nahm ihn ein Kreuzfeuer aus Bolzen und Kanonenkugel in Empfang. Nur die wahrhaft Dummen oder Wahnsinnigen wagten es, sich uns zu nähern. Vom Tor führte eine Treppe in die Tiefe, und je mehr man sich dem Kern der Stadt näherte, umso mehr wurde man von der Handwerkskunst und der Schönheit der Bauten überwältigt.“ Für einen flüchtigen Moment schlich sich ein Lächeln auf das Gesicht des Zwerges, als würde alleine der Gedanke an seine ehemalige Heimat ihm Trost spenden. Mit einer nicht gerade geringen Spur stolz in der Stimme erzählte er weiter:

„Statuen aus Bronze und Gold säumten die Wege zu den Hallen des Königs, die gewaltigen Säulen, geschlagen aus dem Inneren des Berges selbst, überspannten eine große Halle. Gerecht und weise herrschten sie, meine Vorfahren, das kann ich euch versichern. Weder brachen sie einen Eid noch ließen sie je in ihrer Pflicht nach. Die Bergwerker waren fleißig und kannten jeden Eingang und jeden Tunnel, nicht so wie andere heutzutage, die ich hier nun nennen könnte. Jeder Hazkal kannte seinen Platz und achtete die Worte unserer Langbärte. Tavernen wurden errichtet, in denen starkes Zwergenbier gebraut wurde. Am Abend traf man sich in den Tavernen, um Sagen zu lauschen und Lieder zu singen....und bei Grungni, ihr könnt mir glauben, wenn in Karak Ithil Lieder gesungen wurden, dann erzitterten die Schilde an den Wänden und der Fels selbst begann zu zittern! Unsere Schmieden arbeiteten Tag und Nacht an einem unterirdischen Wasserfall, der die Maschinen unermüdlich antrieb. Von ihm aus zog sich ein Fluss durch die Stadt, der von den verschiedensten Farben nur so zu schimmern schien. Karak Ithil war ein Juwel im Imperium, das seinesgleichen suchte....“
Mit einem Mal verdüsterte sich die Miene von Arlandin und der Griff um seinen Krug wurde so fest, dass das Holz laut zu knirschen begann. „Bis zu den Tagen, an denen der Unbaraki des Nordens beschloss, das Imperium mit Krieg zu überziehen.......Asavar Kul kam über uns.“

Der Groll:
Nun konnte sich der Slayer aber nicht mehr zurück halten: „Asavar Kul? Euer Klan hat gegen ihn gekämpft?“ Arlandin nickte und grummelte in seinen langen Bart hinein. „Wie ihr sicher wisst, war der verfluchte Menschling dem Chaos anheim gefallen. Er führte eine riesige Horde nach Süden, aus der großen Wüste im Norden. Die Menschen Kislevs und des Imperiums riefen um Hilfe und bei Grimnir, wenn Zwerge eines tun, dann ist das ihren Verbündeten beizustehen und die Untaten anderer nie zu vergessen! Eine Armee unserer besten Krieger marschierte nach Norden in das eisige Land von Kislev und wir stellten uns der Bestie im Kampf, gemeinsam mit den Soldaten der Eiskönigin. Doch Kul.....dreimal verflucht sei sein Name....war nicht zu bezwingen. Wir formten einen Schildwall, an dem die Angriffe der Krieger des Chaos zerschellten. Die Kavallerie unserer Verbündeten schlug tiefe Breschen in die feindlichen Reihen und es wurden schon die ersten Jubelschreie laut. Doch wir hatten nicht mit der Macht Asavar Kuls gerechnet. Er führte einen wilden Angriff gegen unsere Linien, begleitet von in schwarzes Eisen gehüllten Kriegern. Er zerschlug unseren Schildwall, als wären die tapferen Zwerge dahinter nicht mehr als kleine Kinder. Mit jeder Sekunde verloren mehr und mehr Zwerge ihr Leben und der König erkannte, dass es keinen Sieg geben konnte. Die verbliebenen Streitkräfte des Chaos waren zu zahlreich. So beschloss er, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen und gemeinsam mit seinen loyalen Veteranen stieß er hinein in die schwarze Flut. Einige wenige nutzten dies auf Anweisung des Königs, um sich gen Süden durchzuschlagen, Richtung Heimat.“

Der Blick von Grongi war ebenso düster geworden wie der von Arlandin. Zwerge sprachen nicht gerne über den Krieg, da er einen hohen Blutzoll von ihrem Volk gefordert hatte. Der Slayer leerte ebenfalls einen Krug hinunter und sah wieder zu dem Dawi neben sich. Das düsterste Kapitel sollte erst noch folgen.

„Mit Trauer und Wut in ihren Herzen marschierten die Überreste der Streitmacht zurück nach Karak Ithil. Düster waren die Gedanken, denn viele Grolle wurden an diesem Tag in die Bücher meines Klans eingetragen. Aber das Chaos hatte anscheinend noch nicht genug Zwergenblut gefordert. Als die Reste des Heeres die Karaz Bryn erreichten, sahen sie Rauch über den Wäldern lodern. Sie beschleunigten ihre Schritte und erblickten eine große Ansammlung von Tiermenschen und deformierten Monstern, die in den Bergen hausten. Sie hatten die Abwesenheit eines Teiles des Klans genutzt, um die Feste anzugreifen. Böse Zauberei schlug gegen die Tore der Festung und hinterließ Risse im Stein, während sich Tiermensch um Tiermensch auf die tapferen Verteidiger warf. Natürlich ließen die Krieger keinen Moment verstreichen und griffen sofort in die Schlacht ein, doch es war vergeblich. Die Verluste waren zu groß gewesen. Einige Krieger deckten den Rückzug in die Feste, während die Maschinisten einen verzweifelten Plan erdachten. Die Hazkals und Frauen, die Kinder und Gelehrten machten sich auf, über geheime Tunnel zu fliehen, während die tapferen Streiter die Horde in die vordere Halle der Feste lockte. Als der letzte Zwerg gefallen war, erschütterte eine donnernde Explosion das Gebirge. Die Säulen der vorderen Hallen stürzten mit Getöse ein und begruben den elenden Chaosabschaum unter sich. Doch wir zahlten einen großen Preis. Karak Ithil....war gefallen.“

Grongi nickte und seufzte leise. „Bei Grimnir, eine weitere Feste gefallen. Aber wie ging es mit eurem Klan weiter? Was tatet ihr, nachdem ihr geflohen wart?“

„Wir entkamen aus der Feste durch geheime Tunnel, doch unsere Heimat war verloren. Wir konnten sie nicht bezwingen und unsere Vorräte waren aufgebraucht. Es wurde beschlossen, das Imperium um Hilfe zu bitten. Wir fanden auch Aufnahme....in der Stadt Talabheim. Aber wir träumen von dem Tag, an dem wir unsere Heimat wieder erobern können. Und wir werden nichts unversucht lassen, um das zu erreichen. Deshalb bin ich hier, Grongi Rangasson. Ich suche nach Reichtümern in der verfluchten Stadt, um dieses Vorhaben zu unterstützen.“

Nickend trank der Slayer einen weiteren Schluck und sagte dann: „Eine schlimme Zeit für euren Klan, werter Herr Eisenschild. An Reichtum ist in Mortheim wohl genug zu finden. Wenn ihr Unterstützung braucht...ich suche mein Verhängnis. Nach Gerüchten soll es furchtbare Monster in den Ruinen der Stadt geben...ich denke,unsere Ziele sind miteinander vereinbar.“ Arlandin nickte und reichte ihm seine Hand: „Willkommen in unserer Gemeinschaft, Grongi Rangasson.“

Auf nach Mortheim:
Grongi Rangasson und Arlandin Eisenschild verließen die heruntergekommene Taverne, in der sie sich eben noch unterhalten hatten. Mit...zumindest für Zwerge schnellen Schritten...folgten sie dem Lauf der Straße und bogen dann kurz links ab. „Und ihr denkt, diese jungen Milchbärte werden sich gut schlagen?“ Kurz dachte der alternde Dawi nach, bevor er erwiderte: „Es sind Zwerge aus Karak Ithil...sie kämpfen für ihre Heimat, das lässt in jedem unseres Volkes den Drang erwachen, sich zu beweisen. Aber seid unbesorgt, wären sie der Aufgabe, die vor Ihnen liegt nicht gewachsen, hätte ich sie nicht mitgenommen.“ Grongi lachte für einen Moment hell auf und eilte sich, den Zwerg vor ihm nicht allzu sehr hinterherzuhinken. „Wir werden ja sehen, aus was für Stein sie gemeißelt sind.“

Schwer schnaufend erreichte das Duo schließlich zwei Wagen, die schon zum Aufbruch bereit standen. An den Zügeln saß auf jedem Wagen ein junger Zwerg. Der eine hatte feuerrote Barthaare und eine leicht rötliche Nase. Grongi grinste breit. Dieser Bursche hatte für sein junges Alter wohl schon so einige Trinkgelage hinter sich! Der andere Bärtling hatte sich goldenen Zierrat in seinen Bart geflochten, der schon zu einer imposanten Größe herangewachsen war. Ein schwerer Hammer lag neben ihm auf dem Kutschbock. „Ich darf euch vorstellen, Herr Slayer....Snorri Harrasson und Logan Prachtbart.“ sagte Arlandin. „Zu euren Diensten!“ kam es gleichzeitig von den beiden jungen Dawi zurück, wobei sie ihren Kopf dabei leicht nach unten neigten. „Aye, sehr erfreut. Seht so aus, als wärt ihr doch zu was zu gebrauchen. Immerhin fahrt ihr die Wagen.“ Mit einem breiten Grinsen erwiderte Snorri: „Herr Eisenschild hat uns nicht nur die Wagen anvertraut, Herr Slayer. Habt ihr vielleicht Durst?“ Mit einer schnellen Bewegung fasste der Bärtling die Plane, die über seinem Wagen lag und riss sie herunter. Sofort begannen die Augen von Grongi zu leuchten, als er sah was sich ihm enthüllte. Ein riesiges Eichenfass stand majestätisch auf dem Wagen, ein Zapfhahn war am unteren Ende angebracht. Schlussendlich fand der Slayer wieder Worte: „Ist es das, wofür ich es halte?“ Doch Arlandin war schon beim Fass und ließ das Bier, welches sich darin befand, in einen eisernen Krug rinnen. Als das Gefäß voll war, reichte er es Grongi hinunter. „Auf uns, Grongi Rangasson....auf nach Mortheim! Die anderen erwarten uns bereits!“ Ohne eine Sekunde Zeit zu verlieren schnappte sich dieser den Krug und leerte ihn genüsslich hinunter. Das permanente Grinsen auf seinem Gesicht ließ vermuten, dass es ihm schmeckte. Er kletterte neben Logan Prachtbart auf den Kutschbock und nickte allen Zwergen zu. Vom jungen Dawi neben ihm kam donnernd: „Auf nach Mortheim!“

Ankunft in der Stadt:
Grongi verband den Arm des Slayers, der neu zu ihnen gestoßen war. Als dieser fest saß, kippte er noch ein wenig Knollenschnaps über den Stoff. "Mit gutem Zwergenbräu geht alles schneller." grinste er seinen Mitstreiter an und stellte die Flasche wieder auf den Tisch vor ihm. Die kleine Schar war den Untoten erfolgreich entkommen und hatte sich durch den glücklichen Fund des Maschinisten sogar ein wenig neue Ausrüstung erwerben können. Im alten Schuppen, den man beim ersten Eintreffen als Basis auserkoren hatte, befand sich nun die ganze Habe der Dawi, angefangen von den Bierfässern bis hin zu Waffen und persönlichen Habseligkeiten. Es war ein kleines Stück Heimat geworden, dass sie sich in dieser verfluchten Stadt geschaffen hatten. Sie waren auch bereits mit einigen der Bewohner, die sich immer noch in Mortheim durchzuschlagen versuchten, in Kontakt getreten, um gegen Münzen Lebensmittel zu erwerben. Diese Vorräte standen an der Nordseite, während im Süden Ständer mit den Waffen platziert wurden. Ein Schlaf- und Kochbereich war im Westen eingerichtet worden, während in der Mitte Tische und Stühle, die sich noch in den Trümmern gefunden hatten, zu einer Art Schenke umfunktioniert wurden. Im Osten war die große Tür, die in die Tiefen der Stadt führte. Rund um den Schuppen hatten die Zwerge unter der Anweisung von Boris Pulverstaub Befestigungen und Schießscharten angelegt, sodass sie sich im Notfall schnell verteidigen konnten. Alles in allem hätten die ersten Tage kaum besser verlaufen können, das wussten die Dawi. Und dementsprechend heiter war die Stimmung. Alle bis auf die beiden Slayer saßen um die Tische und stimmten Lieder an, bevor sie ihre Krüge mit einem lauten Scheppern gegeninander stießen. Und schon kam die nächste Strophe:

“In Karak Ithil, unter dem Berg, da glitzert das Wasser der Karaz Bryn,

und wisset ihr, ein jeder Zwerg, der lebt ganz froh dahin!

Und wenn die Elfen uns hintergehn,die Grobi auf Ärger aus sind,

so Brüder, müsst ihr beisammen stehen, die Waffen ergriffen geschwind!

Kommen die Ratten aus ihrem Versteck, aus der Dunkelheit folgt Glied um Glied,

die Dawi haben sie schon entdeckt, im Kampf auf den Lippen ein Lied! Hey!”

und wieder klirrte Metall auf Metall und die Zwerge stießen an, bevor sie den Inhalt in einem Zug hinunterleerten. Grongi lachte lauthals und nickte dem ebenso grinsenden Harrad Rotbart zu. “Ich denke, unsere Verhängnisse dürften angemessen sein, wenn wir sie an der Seite dieser Gruppe finden. Ihr kennt schon alle?” Harrad nickte und zeigte dann auf einen Zwerg mit einem blonden Bart, der zu einem Zopf geflochten war. “Aus eurer Schar schon alle, aber ich denke, ich werde die Vorstellung meiner Kameraden übernehmen müssen, so beschäftigt sind sie mit trinken. Soviel Zeit sollte noch sein bevor wir uns dazu gesellen. Das ist Grombart, ein Armbrustschütze aus Karak Ithil. Aber nicht nur mit der Armbrust, auch im Getümmel ist er zu gebrauchen. Er hat einmal alleine drei stinkende Diener des Chaos aufgehalten, bevor wir sie überwältigen konnten. Sie haben auf ihn eingeschlagen, aber er ist allen Hieben ausgewichen oder hat sie pariert. Er hier “, mit diesen Worten schwenkte er ein wenig nach links und zeigte nun auf einen Dawi mit braunem Barthaar, der einen geschlossenen Helm trug. Ein Schild mit den Farben Karak Ithils baumelte auf seinem Rücken. Neben ihm saß ein Zwerg mit ebenso braunem Barthaar, der einen kleineren Helm trug, jedoch das gleiche Schild mit sich führte. “heißt Kadrin Braunbart, das neben ihm ist sein Vetter, Drengi Bärentod. Hazkals, die sich noch beweisen wollen, aber glaubt mir, der Name Bärentod kommt nicht von ungefähr. Auf der Jagd sind sie unverzichtbar.”

Grongi nickte und stand dann auf. “So, Harrad Rotbart, ich denke, es wird Zeit, uns unseren Brüdern anzuschließen...sonst ist das ganze gute Bier schon weg!” Der Angesprochene lachte und begleitete den anderen Slayer zur “Schenke”. Sie wurden mit Gejohle und schon vollen Krügen begrüßt. Dies würde ein guter Abend werden!

Schlechte Nachrichten:
Arlandin Eisenschild grummelte in seinen Bart hinein, während er mit den Fingern auf dem Holz des Tisches, vor dem er saß herumtrommelte. Mit seiner anderen Hand nahm er einen schweren Bierkrug und genehmigte sich erst einmal einen anständigen Schluck des kühlen Zwergenbieres. In Gedanken ließ er die vergangenen Wochen noch einmal an sich vorbeiziehen. Es war sehr gut gelaufen....sie hatten viele Vorräte gefunden, Warpstein ebenso, dass sie verkauft hatten. Was man entbehren konnte, hatten sie zu ihren Brüdern geschickt, damit sie sich auf die Pläne zur Rückeroberung der Wehrstadt konzentrieren konnten. Nächste Woche wollten sie eigentlich wieder aus dieser verfluchten Stadt abreisen....und dann hatten die schlechten Nachrichten nur so begonnen, auf die Dawi niederzuprasseln. Gerüchte waren aufgekommen, eine große Bande Tiermenschen und Mutanten wäre auf dem Weg Richtung Mortheim, dabei alles auf ihrem Wege niederbrennend. Die Armeen des Imperiums hatten sie schon angegriffen, aber ein Rest war trotz allen Verlusten, die sie erlitten, nur noch einige Tagesmärsche entfernt. In aller Eile hatten sich die Bandenanführer und Bewohner dieser Stadt zusammengerauft, um zumindest den Versuch eines Widerstandes zu leisten. Auch Arlandin und seine Brüder waren gefragt worden, ob sie sich den verzweifelten Verteidigern anschließen würden. Der Erbe Karak Ithils hatte diesen Schritt erst erwogen, als die zweite schlechte Nachricht eintraf. Ein Mann schwor, gesehen zu haben, wie ein Mutant seine Männer abgeschlachtet und irgendetwas vom Ende erzählt hatte. Dabei erwähnte er eine komische Maschiene unter Tages, die er anscheinend dafür brauchte. Arlandin war kein junger Milchbart mehr, der den Mann ausgelacht hätte und stattdessen den Plünderern entgegengetreten wäre. Eine Maschiene unter Tag konnte nur eines bedeuten...Skaven. Er hatte sie schon gesehen, hatte schon gegen sie gekämpft und er wusste, dass nichts was sie konstruierten dazu geeignet war, überhaupt in Betrieb genommen zu werden. Er hatte auch schon eine Ahnung, wo sich diese Maschiene wahrscheinlich aufhielt. Als sie damals um die Schätze in den Häusern gekämpft hatten und der Boden einstürzte, zogen er und seine Brüder sich zurück. Aber er wusste, wenn er seine Suche irgendwo beginnen würde, dann hier! Und bei Grungni...das würde er tun! Er erhob sich und drehte sich um zu seinen Brüdern, die gerade dabei waren sich zu wappnen oder noch einen letzten Schluck des köstlichen Zwergenbieres zu sich zu nehmen. "Meine Brüder....wir werden nicht in die Schlacht gegen die Plünderer ziehen. Wir suchen diese Maschiene und beenden diesen Spuk ein für alle Mal." Die versammelte Schar nickte und machte sich zum Aufbruch bereit. Dies würde ihr schwerster Kampf werden.

Die Reise beginnt:
Scharf zischte es durch die Luft in der alten Schmiede, als eine kleine Gestalt eine glühende Klinge in einen Eimer voll Wasser tauchte. Der Wasserdampf stieg empor und füllte den Raum. Nach kurzer Zeit nahm der Schmied, dessen langer Bart vom Ruß schwarz gefärbt war und ihn mit seiner kurzen Statur eindeutig als Zwerg kennzeichnete, die Klinge wieder auf den Amboß und hämmerte mit dröhnenden Schlägen stoisch weiter. Als eine in dunkle Kleidung gehüllte Gestalt von ähnlicher Statur durch die Türe trat, nahm der Schmied davon nicht einmal Notiz. Erst als sie ihre Kapuze zurückzog und einen weißen buschigen Bart sowie ein freundliches Lächeln enthüllte, stoppte der Hall der Schläge. "Mein König!", rief der Schmied aus und warf die unfertige Klinge achtlos zur Seite und kniete nieder. "Steh auf, Drongosch, Sohn des Dorgolosch.", erwiederte der Neuankömmling und ging zu dem Genannten, um ihm aufzuhelfen. Mit leuchtenden Augen sah der Dawi seinen König an und schluckte schwer. "Ich hörte, ihr wart nach Mortheim aufgebrochen......ist etwas geschehen, dass ihr zurück seid? Was ist mit den anderen? Geht es euch gut, König Arlandin?"
Arlandin Eisenschild winkte lachend ab und suchte sich einen Stuhl, auf den er sich setzen konnte. Er zog eine kurze und dicke Pfeife aus seiner Jackentasche und begann sie sich zu stopfen. Als er fertig war, zündete er sie ganz entspannt an und paffte daran, bis kleine Rauchringe aus ihr hervorkamen. "Wir haben es geschafft, Drongosch. Wir haben ein genügend großes Vermögen gesammelt, um unseren Feldzug zu finanzieren. Ich und meine Brüder kamen unversehrt aus der verfluchten Stadt heim." Arlandin machte eine kurze Pause, damit Drongosch diese Nachrichten verarbeiten konnte. Dieser hatte ein Grinsen aufgesetzt und konnte es noch gar nicht fassen. "Das heißt.....das heißt, wir ziehen nach Karak Ithil?" Der König nickte und paffte gemütlich weiter. "Ich bin hier, um euch wieder an meine Seite zu rufen, Drongosch, Sohn des Drongolosch! Ihr seid der Anführer meiner Eisenbrecher....ich nehme an, ihr habt eure Rüstung noch?", fragte er scherzhaft. Arlandin wusste, dass der Schmied seine Rüstung mehr als alles verehrte und sicherlich in tadellosem Zustand gehalten hatte. Er konnte sich diese kleine Stichelei allerdings nicht verkneifen.

Drongosch erhob sich langsam. Seine Augen wanderten zu einer Ecke des Raumes und blieben dort hängen. Dort stand ein massiges Gestell, dass unter einer weichen Daunendecke versteckt war. Langsamen Schrittes ging er darauf zu und mit einer kräftigen Bewegung entfernte er den Schutz. Zum Vorschein kam eine Rüstung der Eisenbrecher. Sie war reich mit Gold verziert und das Gromril schimmerte im Schein des Schmiedefeuers. Gedankenverloren streichte Drongosch über die Verzierungen und das Metall. Für einen Augenblick schien er in Gedanken versunken und sich an etwas zu erinnern. Dann drehte er sich um sah seinen König mit festem Blick an: "König Arlandin Eisenschild......ich stehe an eurer Seite, wenn wir unsere Heimat zurückerobern!"
Zufrieden nickte der Zwerg und stieß einen großen Rauchring aus. Nun hatte es also begonnen.....die Dawi von Karak Ithil würden ihr Erbe und das Vermächtnis ihrer Ahnen erneut beanspruchen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Verbündeten sammeln sich:

Arlandin Eisenschild besah sich die Karte von Karak Ithil, die schon seit ewiger Zeit im Besitz seiner Familie war. Auf ihr waren die geheimen Eingänge in und aus der Wehrstadt verzeichnet. Gedankenverloren strich der königliche Erbe über die Stelle, an der ein Tunnel verzeichnet war, der aus der Stadt führte. Diesen hatten die Zwerge aus Karak Ithil vor so langer Zeit benutzt, um vor den Tiermenschen zu fliehen. Er selbst war an der Seite der anderen Milchbärte entkommen, zusammen mit seinen Schwestern und seiner Mutter. Die Söhne und der König waren weit im Norden gegen Asavar Kul gefallen und so war es an ihm gewesen, für sein Volk zu sorgen. Die Dawi hatten sich unter großen Gefahren nach Talabheim durchgeschlagen und dankenswerterweise Unterkunft erhalten. Arlandin dreht sanft den Kopf und besah sich die Truppen der Imperirumsprovinz, die auch jetzt zu ihren Bündnißeiden standen. Er würde nach dieser Schlacht ein feierliches Geschenk für den Bürgermeister der Stadt anfertigen lassen und den Anführer der Truppen als Freund der Wehrstadt in die Annalen verzeichnen. Wenn er sich nicht irrte, hieß er Georg Flammenklinge.....aber es gab nun Wichtigeres zu tun. Der alte Zwerg drehte seinen Kopf zur anderen Seite und sah auf die Gebirgskette seiner Heimat.............

Gebirge.jpg


Arlandin war seinem Ziel so nahe....ihre Heimat wieder zu erobern und sein Volk endlich wieder an seinen rechtmäßigen Platz zurück zu führen. Für eine Weile stand er einfach nur da und ließ das geschäftige Treiben um sich herum einfach an ihm vorbeiziehen. Die Truppen der Dawi und der Menschen machten sich daran, ihre Sachen zu packen und sich Marschbereit zu machen. Es herrschte große Anspannung und man merkte, dass besonders die Zwerge unnatürlicherweise angespannt waren. "Weiter! Das muss schneller gehen!", bellte es von der anderen Seite des Platzes, als der Talabheimer Hauptmann Flammenklinge seine Truppen anzutreiben versuchte.

"Arlandin!", erscholl es plötzlich von hinten und der Zwergenthain dreht sich rasch herum, völlig aus den Gedanken gerissen. Es näherte sich ein in feine Kleider gehüllter Dawi, der einen prächtigen Hut mit Federschmuck aufhatte. Doch dies war nicht das ungewöhnlichste.....denn er war nicht alleine. Neben ihm gingen drei Gestalten in kurzem Abstand zueinander. Einer hatte einen großen Rucksack dabei und einen rußgeschwärzten Bart. An seinem Gürtel hingen viele Hämmer und Werkzeuge auf der einen, kleine Säckchen wahrscheinlich mit Schwarzpulver gefüllt, auf der anderen. Hinter dieser stolzierte eindeutig ein Runenschmied, der einen prächtigen feuerroten Bart hatte. In seiner Hand lag ein prachtvoller Stab und überall auf seiner Rüstung glühten mächtige Runen in magischem Leuchten auf. Der dritte Zwerg trug eine verzierte Rüstung und an seiner Seite hing ein Schild. Arlandin kannte dieses Symbol und auch die Heraldik. Es war ein Zwerg aus dem Drachenrücken....ein Diener von Rik Bralin Drachenklinge! Der Dawi lachte froh auf und ging mit offenen Armen auf die Neuankömmlinge zu: "Meine Brüder, seid willkommen! Mein Herz und das meiner Brüder und Schwestern lacht voll Freude wenn wir sehen, wie treu ihr zu unseren alten Freundschaftsbanden steht!" Der prachtvoll gekleidete Zwerg mit dem Federhut räusperte sich und deutete eine weite Verbeugung an: "Seid gegrüßt, Arlandin Eisenschild, Erbe des Thrones von Karak Ithi...." Doch der Angesprochene wedelte hektisch mit den Armen und erwiderte aufgeregt: "Genug der schmeichelnden Worte, Barak Eideschmied. Ich danke dir für deine Dienste, doch stelle mir die Herren bitte vor....es gilt eine Stadt zu erobern!"

Barak, der Diplomat der ehemaligen Wehrstadt, lächelte verschmitzt. Er hatte so etwas schon erwartet, also kränkte es ihn nicht wirklich. Er sah zu der Zwergengemeinschaft und deutete auf jeden, als er ihn vorstellte: "Ich darf verkünden: Thain Ergi aus dem Drachenrücken, Heerführer von Rik Bralin und treuer Freund der Wehrstadt. Er und seine Brüder und Schwestern werden nach dem erfolgreichen Angriff zu unserem Klan stoßen." Der Vorgestellte nickte und verbeugte sich leicht: "Es ist mir eine Ehre, König Arlandin." "Die Ehre ist meine, Freund.", sprach dieser und packte fest seine Hand im freundschaftlichen Griff. "Arlandin, ich und meine Schar zählen genug um Schlagkräftig mitzuhelfen. Ich werde mich mit euren Söhnen und Thainen unterhalten und gemeinsam eine Strategie entwickeln." Arlandin nickte und neigte den Kopf zum Abschied, als Ergi sich verabschiedete um seinen Platz in der Schlacht zu finden. Dann sah er zum nächsten.

Barak fuhr fort: "Der ehrenwerte Runenschmied ist Kerak Thalsson, Lehrmeister der Vulkanfeste und Hüter eines Runenamboßes." Der Gelehrte blieb stoisch stehen und grummelte nur kurz. Anscheinend entsprach es der Wahrheit, was man über die Dawi der Vulkanfeste sagte.....die geselligsten waren sie nicht. Doch treue Verbündete, wie man sah. Mit einer tiefen donnernden Stimme sprach Kerak: "Ich und meine Schar stehen zu eurer Verfügung....wir haben einige Bergwerker,denen es nach Feindesblut dürstet. Und sollten die feigen und elenden Magier es wagen, unser Unternehmen zu bedrohen, stehen ich und mein Amboß bereit." "Ihr.....ihr habt einen Amboß?", fragte Arlandin mit geweiteten Augen. Nie in seinen kühnsten Träumen hätte er es sich ausmalen können, dass zur Befreiung seiner Heimat solch ein Aufgebot entsandt werden würde. Kerak nickte nur und stieß seinen Stab schwer in die Erde hinein. "Sagt mir, werter Eiseschild....habt ihr auch Gelehrte in euren Reihen? Ich muss sie in die Wege dieser Runen einweihen, ansonsten könnte es zu Komplikationen kommen." Mit diesen Worten stapfte er schon von dannen und marschierte in die Richtung, in der Barak Eideschmied zeigte.

Nun deutete Barak auf den letzten der Zwerge. "Dies ist Knallrich Bumsson.....Botschafter und Anführer des Heerbannes aus Karak Drangthrong." Der rußgeschwärzte Zwerg grinste und verbeugte sich: "Ich grüße euch, König Arlandin. Ich bringe Kunde von meinem Herren und Rik. Die Legionen aus Karak Drangthrong stehen treu zu euch. Ich und meine Kriegsmaschienen werden euch sicher von Nutzen sein. Und nicht nur diese. Ich bin schon ein wenig vorausgereist.....der Rest sollte bald eintreffen." Arlandin blinzelte verwirrt und wollte etwas sagen......doch auf einmal begann die Erde zu beben! Verwirrt blickte der Dawi hin und her, als der Boden zitterte. Kleine Steine begannen sich von den Hängen zu lösen und die Bäume des Waldes verloren ihre Blätter. Barak selbst vertrat sich und fiel auf seinen Hosenboden. Arlandin griff nach dem Tisch neben sich und hielt sich fest. Bumsson hatte sich nur lässig auf seine Waffe gestützt und wartete ab. Arlandin rief: "Ist das ein Erdbeben?" Bumsson lachte lauf auf und drehte sich nach rechts, um dem Zwerg eine freie Sicht auf die andere Seite der Lichtung des Platzes zu geben. "Nein, Herr........das sind die Schlachtformationen Karak Drangthrongs.". Mit diesen Worten wurde das Beben ein wenig stärker und aus den ersten Baumreihen brachen Gestalten hervor. Es waren prächtig gerüstete Dawi! Reihe um Reihe der Streiter traten aus dem Baumdickicht hervor und formierten sich vor den Anwesenden neu. Und nicht nur dies war beeindruckend....die Zahl an sich war einfach nur unglaublich. Von überall her waren neugierige Zwerge und Menschen gekommen, um sich den Grund der Störung anzusehen. Vielfach konnte man ein überraschtes Aufraunen eines Menschen hören oder die Jubelrufe der Zwerge. "Kezak Hai......Karak Drangthrong Menu!" ließen die Kämpfer ertönen und schlugen gegen ihre Schilde. Hörner wurden geblasen und Standarten voll Euphorie geschwenkt. Vieler Orten konnte man auch mehrere Zwerge offen schluchzen sehen.....diese Zuschaustellug von Treue und Freundschaft war mehr, als man in jenen dunklen Zeiten zu hoffen wagen konnte. Als die Armee aus Karak Drangthrong, ganze zwei Bataillone, angekommen und in Reih und Glied angetreten war, fand Arlandin überhaupt erst seine Stimme wieder:" Das....das....ich....." Bumsson trat näher und legte seinen Arm behutsam auf die Schulter von Eisenschild. "Mein Freund....die Dawi ziehen in den Krieg.....wer soll uns standhalten?" Nachdem er dies gesprochen hatte machte er sich schon wieder auf den Weg und sah sich bei den Pulverfässern in der Nähe um, damit er ihre Qualität prüfen konnte. Die Zwerge Karak Ithils schluckten schwer und mussten sich erst wieder sammeln. Arlandin war einer der Ersten, der sich wieder im Griff hatte und nahm die Karte von dem Tisch, bevor er auf diesen stieg.

"Brüder und Schwestern! Ihr habt unseren Ruf nach Hilfe beantwortet....ich könnte nicht stolzer sein, euch mein Volk zu nennen. Heute werden wir diese Welt von verdorbenen und elenden Wesen befreien! Heute hohlen wir zurück was uns gestohlen wurde! Heute zeigen die Dawi erneut, warum wir immer noch eine Macht sind, mit der man zu rechnen hat. An diesem Tage, vereint, meine Brüder und Schwestern, werden wir einen Groll aus dem großen Buch streichen! Auf, Dawi, auf in die Schlacht!"
Arlandin zog seine schwere und reich verzierte Axt und deutete in Richtung der Berge:
"Auf nach Karak Ithil!"

Unter großen Jubelschreien der Soldaten und der Verbündeten begann sich der große Tross in Bewegung zu setzen. Der Marsch ging schnell voran, denn sie waren schon in der Nähe der Wehstadt....auf Heimlichkeit setzte nun niemand mehr. Hörner erklangen und Lieder in mehreren Sprachen wurden gesungen. Man spürte den Tatendrang und die Energie, die sich der Streiter bemächtigt hatte. Nach mehreren Stunden Marsch kam sie endlich in Sicht.....die große Enge vor Karak Ithil. Arlandin und seine Sippe wurden überwältigt von der Chance, endlich wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können.

OrkDorfentweihteWehrstadt3.jpg


Doch erst hatten sie noch etwas zu erledigen. Vor den steinernen Befestigungen waren mehrere Holzhütten zu erkennen. Hin und wieder sah man auch eine Bewegung eines kleinen Wesens, wenn man die Augen zusammenkniff. Die Armee bezog langsam Stellung auf einer kleinen Anhöhe vor der Wehrstadt. Auf einmal ertönten krude und grässliche Hornstöße. Ein Schwarm von Kreaturen ergoss sich aus den ehemals so wunderschönen Toren, die nun verfallen waren. Jetzt wussten sie, wem sie sich gegenübersahen. "Grünhäute!", rief Arlandin erbost. "Dreckige Orks und Grobi haben sich in unserer Stadt eingenistet! In die Schlacht, in die Schlacht Söhne Grungnis!" Wie eine Flut kamen die grünen Leiber immer näher und jetzt konnte man auch das boshafte, rote Leuchten in ihren Augen wahrnehmen. Die Verbündeten bezogen Stellung und machten sich bereit.....die Schlacht um Karak Ithil hatte begonnen!

Zeit der Trauer:

Wie ein Mann verschränkten die Zwerge ihre Schilde und bereiteten sich auf den brutalen Ansturm ihrer verhassten Feinde vor. Die Menschen luden ihre Armbrüste und Musketen, um die erste Linie der Grünhäute zu Fall zu bringen. Ihre Kameraden stemmten ihre Speere in die Erde und drückten mit ihrem Gewicht dagegen, so konnten sie ihren Gegnern besser entgegentreten. Die Orks und Goblins kamen immer näher. Ihre roten Augen leuchteten auf vor Boshaftigkeit und der Erwartung auf das kommende Gemetzel. Sie brüllten und tobten, während sie vorwärts sprangen. Einige schossen im Lauf sogar Pfeile ab, diese prallten allerdings wirkungslos von den Rüstungen der Zwerge und Menschen ab oder waren gar so lausig gezielt, dass sie meterweit in der Ferne verschwanden. Die grüne Flut stob nun über die Geröllandschaft vor der Anhöhe der Verbündeten hinweg und hatte die Soldaten schon fast erreicht. Arlandin hob seine Hand und senkte sie in großem Tempo. Auf seinen Befehl hin erbebte die Erde und die Kriegsmaschienen eröffneten das Feuer. Grollschleudern schossen mit mächtigen Flüchen beladene Steinbrocken auf die Angreifer ab. Oft glühten diese magisch auf und schmetterten mit einem donnernden Laut in die Reihen der Grobi. Kanonen und Orgelkanonen ertönten mit lautem Krachen, als sich die eisernen Geschosse in die Erde bohrten und mehrmals aufschlugen. Wenn sie auf Widerstand trafen, so wurde dieser einfach beiseite gefegt. Doch als Antwort darauf flogen auch aus der Wehrstadt heraus steinige Brocken. Ihre Feinde hatten ihre Schleudern ebenso in Stellung gebracht und wollten Tod und Verderben unter den Verbündeten säen. Ihre Zielgenauigkeit ließ im Gegensatz zu den Zwergen jedoch eindeutig zu wünschen übrig, wodurch einige der Felsen in den eigenen Reihen einschlugen. Kamikazegoblins kicherten irre, als sie von den maroden Konstrukten ihrer Kumpane in die Luft katapultiert wurden, um sich als wahnsinniges Instrument des Todes aus der Welt zu verabschieden. Als sie gen Erde krachten, kreischten sie schrill und wurden zerschmettert. Die Meisten endeten als Fleck in der Landschaft, doch hier und da schlug einer der Goblins tosend in die Schlachtreihe ein und ließ Verwundete und Sterbende zurück. Eine der Kreaturen schlug während des Fluges heftigst mit den Flügel und schaffte es so irgendwie, sich noch ein wenig abzusetzen. Sie segelte über die Schlachtreihe hinweg und steuerte auf eine Kanone zu, dessen Gestell sie traf. Mit einem Knacken barst die hölzerne Lafette und die schussbereite Kanone fiel gen Boden. Jedoch war sie gerade angezündet worden und der Schluss löste sich. Die Wucht des Geschosses ließ die Kanone herumwirbeln und durch den Druck zersprang das Kanonenrohr in einem großen Feuerball.

Warhammer,%20fantasy,%20battles,%20attack%20on%20karak%20azul,%20%D0%B4%D0%B2%D0%B0%D1%80%D1%84%D1%8B,%20%D0%BE%D1%80%D0%BA%D0%B8,%20%D0%BA%D1%80%D0%B5%D0%BF%D0%BE%D1%81%D1%82%D1%8C,%207016x4961.jpg


Die Welle hatte nun die Schlachtreihe fast erreicht und man konnte beihnahe schon das Weiße in den Augen der Grünhäute sehen. Georg Flammenklinge brüllte laut: "Feuer!" und als Antwort feuerten die Armbrustschützen und donnernde Musketensalven bahnten sich ihren Weg. Die Ersten der Orks fielen blutig und geschlagen zu Boden. Wer nicht sofort tot war, wurde von den im Kampfrausch Nachrückenden einfach zertrampelt. Die Zwerge ließen ebenfalls einen Geschosshagel los, als sich die Nahkämpfer für den Ansturm wappneten. Muskeln spannten sich und Schilde knirschten, als die ersten Angreifer sich gegen die Dawi und die Menschen warfen. Einige versuchten über die Schilde zu springen, wurden aber von Speer, Axt und Hammer erwartet. Die Soldaten stemmten sich mit aller Macht gegen den Ansturm, wurden aber von der immer breiter werdenden Masse langsam zurückgedrängt. Die Talabheimer fochten mit den Speeren nach vorne und versuchten ihre Stellung zu halten, der Druck der Grobi machte dies jedoch schwer. Flammenklinge streckte die offene Hand nach oben und wartete. Seine Männer versuchten alles, dem Sturm standzuhalten. Langsam aber sicher festigte sich die Position der Provinzsoldaten auch, wenn dies aber nur durch Leben teuer erkauft werden konnte. Denn hier und da fiel ein grobes Spalta hernieder und beendete die Gegenwehr eines tapferen Menschen. Georg biss sich auf die Lippen, er musste noch warten. Auch wenn er den Anblick seiner sterbenden Soldaten nicht ertrug, er musste warten. Wie als Antwort auf sein stilles Gebet hielten die Soldaten an und stießen wieder nach vorne. Jetzt war der Moment gekommen! Der Hauptmann ballte die Faust und schrie: "Hellebardiere, Angriff!" Es ertönten Fanfaren und Hörner, die den Befehl übertrugen. Nach kurzer Zeit wurde Geschrei laut und aus dem Wald kam Lärm. Die Talabheimer Hellbardiere hatten sich im Dickicht versteckt gehabt und stürmten nun aus den Bäumen heraus in die Flanke der Orks. Donnernd krachten sie in deren Seite und hieben auf die Orks und Goblins ein. Dutzende fielen, doch dies kümmerte die verkommen Kreaturen nicht. "Zahackt da Schwächlinge!", erscholl es von einem riesigen schwarzen Ork, der sich den Weg durch die kleineren Exemplare seiner Gattung bahnte und sich gegen die Streiter warf. Es war ein zäher und blutiger Nahkampf.

Arlandin Eisenschild schlug mit seiner Axt hernieder und spaltete einem Nachtgoblin den Schädel. Er spuckte auf die blutigen Überreste und stieß einem weiteren Grobi mit seinem Schild in die Magengegend. Dieser brach daraufhin zusammen und blieb winselnd auf dem Boden liegen. Ein Tritt des eisenbewehrten Stiefels beendete das Leben der Kreatur. "Brüder, haltet stand!", rief er aus und bahnte sich seine Weg an die rechte Flanke der Schlachtreihe. Die Talabheimer hielten links die Stellung nahe den Bäumen. Die Mitte der Anhöhe und der Linie wurde von den Dawi des Drachenrückens und den Streitern aus Karak Dranghtrong gehalten. Rechts hatten sich die Zwerge Karak Ithils positioniert, an einem kurzen Gebirgsabschnitt, der die äußere Mauer der Wehrstadt darstellte. Arlandin sprintete ein kurzes Stück in Richtung des Zwergen, der an vorderster Front mit seiner Zweihandaxt kämpfte. Er hatte einen braunen, buschigen Bart und focht auf einem alten umgestürzten Zwergenmonolithen. Viele der verkommenen Kreaturen versuchten diesen zu erklettern, doch unermüdlich fuhr die glänzende Axt nieder und tötete die Scheusale. Mit einem Schrei auf den Lippen stürzte sich Arlandin mit seiner Leibwache ebenso in den Kampf und gemeinsam drängten sie die Grobi zurück. Der Dawi auf dem Monolithen lachte laut und rief: "Danke, Vater! Aber die hätte ich auch alleine geschafft!" Dieser erwiderte: "Es gibt noch genug Grobiblut für deine Axt, Thorgerm. Gehe nach Westen und stoße zu Grongi und seiner Schar! Wir übernehmen hier." "Ja, Vater!" war die knappe Antwort von Thorgerm und er sprang herunter von dem Stein, um den Befehl seines Vaters auszuführen. Der Erbe des Königthrons von Karak Ithil schnaufte kurz schwer, fasste sich dann aber wieder. "Los, entlastet die vordere Reihe! Ich erkunde erst die Lage." Die Leibgarde des Zwergenfürsten tat wie ihnen geheißen, wobei einige natürlich bei Arlandin blieben. Dieser kletterte auf den Stein, auf dem zuvor sein Sohn gekämft hatte und besah sich das Schlachtfeld. Es schien nicht schlecht zu laufen. Die Menschen taten wie ihnen geheißen und die Dawi stemmten sich gegen die Übermacht. Was ihm aber Sorgen machte war die erdrückende Anzahl der Grünhäute. Noch immer strömten zahllose Leiber aus der verlassenen Wehrstadt und brandeten einer Flut gleich gegen die Schlachtreihe der Verbündeten zu. Doch es nützte alles nichts.....sie mussten hier standhalten. Für ihre Heimat. Plötzlich jedoch erklang ein tiefes, dröhnendes Geräusch aus Richtung des Berges. Arlandin und seine Leibgarde, die sich am Fuße der Felswand befanden, schwenkten herum. Was war das? Erneut erscholl das unbekannte Geräusch, dieses Mal lauter. Dann aber peitschte ein Knall durch die Luft, als sich in der stabilen Felswald urplötzlich Risse auftaten! Arlandin schluckte und brüllte Befehle: "Formiert euch zu einem Schildwall! Los!" Sofort reagierten die Veteranen unter Arlandins Befehl und verschränkten ihre Schilde. Irgendetwas hämmerte eindeutig gegen die Felsen. Die Risse vergrößerten sich und kleinere Steine begannen schon sich zu lösen. Mit einem letzten dumpfen Schlag brach dann die Felswand ein und begrub einige Zwerge unter sich. Sie waren kurz in Unordnung, als sie den Grund für die Erschütterungen und die Geräusche erkannten. Aus dem nun entstandenen Riss strömte eine Bande Steintrolle! An ihrer Spitze schlug ein riesiges Exemplar dieser Art seinen Hammer nach den tapferen Dawi und schmetterte diese einfach in den Boden. Die Kämpfer versuchten sich dagegen zu stemmen, doch die Wucht des Aufpralls war zu heftig. Als wären die Zwerge dahinter nicht mehr als kleine Kinder, wurde der Schildwall einfach beiseite gefegt. Die Steintrolle wüteten und bahnten sich unaufhaltsam ihren Weg nach vorne. Und schlimmer noch: Hinter ihnen strömten lauter kugelige Gestalten aus der Finsternis des Berges. Arlandin weitete entsetzt seine Augen: "Höhlensquigs!".

Thorgerm zerschmetterte den Leib eines Orkkriegers, als er die Stimme seines Vaters hörte. Er sah zu ihm hinüber. Mit Entsetzen stellte er fest, dass sich Trolle und Squigs gegen die Leibgarde seines Vaters warfen. Sofort sprang er von seiner Position herab und versuchte sich einen Weg zu seinem Vater zu bahnen. Orks und Goblins stellten sich ihm jedoch in den Weg und griffen ihn an. Fluchend hieb er gegen sie und zerteilte ihre Reihe, verlor aber dadurch wertvolle Zeit. Er sah zu seinem Vater herüber und merkte, wie ein riesiger Steintroll seine Keule hob und ihn auf den Monolithen fallen ließ, auf dem er selbst noch kurz zuvor gestanden hatte. Sein Vater sprang von dem Felsen herunter, als die Wucht des Treffers den Stein bersten ließ. Schnell rappelte dieser sich wieder auf und schlug mit seiner Axt nach dem Bein der Bestie. Sie brüllte auf und peitschte mit seinem Arm nach dem Dawi. Dieser konterte geschickt und erneut fuhr die Axt hernieder. Dieses Mal schlug sie in den Bauch des Ungeheuers ein. Als er sie jedoch herausziehen wollte, blieb die Waffe im Magen des Trolles stecken. Dieser lachte nur dreckig, als er dies sah und hob seine Keule. Arlandin ließ die Axt los und hob sein Schild. Als die Waffe herniederfuhr, glühten Runen auf dem Metall und zischten, als sie versuchten die Energien des Schlages abzuleiten. Der Troll, dessen Verletzungen schon wieder begonnen hatten sich zu schließen, schrie verärgert aus und schlug erneut zu, aber wieder führte dies zu nichts. Thorgerm jubelte innerlich. Sein Vater konnte aushalten! Er zerteilte einen angreifenden Grobi und fegte dessen Überreste beiseite. Er hatte seinen Vater fast erreicht! Plötzlich jedoch krümmte sich die Kreatur nach vorne und grinste dreckig. Arlandin stemmte sich wieder mit aller Macht gegen den Schild, um sich zu schützen. Doch der Troll schlug nicht zu. Stattdessen würgte er und aus seinem Maul erbrach sich ein stinkender Schwall! Die ekelhafte Flüßigkeit verteilte sich über den Schild und bedecket Arlandin von Kopf bis Fuß. Mit Schrecken sah Thorgerm, wie sein Vater sich krümmte und schrie, bevor er zusammensackte: "NEEEEEEEIIIIIIIIIIN!"

Verstärkung naht:

Thorgerm ließ seine Axt fallen und fiel auf die Knie. Der Körper seines Vaters lag regungslos auf dem Boden und war bedeckt von ätzender Trollkotze. Der riesige Steintroll, der diese abscheuliche Tat verbrochen hatte, schnupperte interessiert an dem Haufen. Dann jedoch verlor er das Interesse und wanderte hin und her, scheinbar unentschlossen. Plötzlich jedoch blickte er in Richtung Thorgerms und fing an sich langsam auf diesen hinzubewegen. Die Squigherden, welche gemeinsam mit den Trollen aus dem Berg hervorgebrochen waren, hatten inzwischen die Schlachtreihe der Zwerge erreicht. Trotz erster Rückschläge hatten sich diese allerdings gefangen und waren im Begriff, sich zu behaupten. Hier und da ging eine der Bestien durch und hüpfte geifernd auf die Reihen der Grobi zu, wo sie fröhlich herumhopste und Goblins zertrampelte, während sie Orks in ihr großes Maul schlang. Einige der pilzigen Kreaturen nahmen nun Kurs auf den Erben des Thrones von Karak Ithil, dem Tränen über die Wange rannen. Er schluchzte hemmungslos, als er schon die gelben, hinterlistigen Augen der Squigs ausmachen konnte und rührte sich nicht. Die Erste der Kreaturen sprang hoch hinauf und öffnete ihr Maul in Vorbereitung auf einen Happen Zwerg, doch kurz bevor sie Thorgerm erreichte donnerte es und eine Kugel durchbohrte den Squig, der vom Aufprall aus seiner Bahn geworfen wurde und tot neben dem Dawi landete. Der Schuss hatte Thorgerm wieder zu Sinnen kommen lassen und er sah neben sich. Dort stand Bumsson, der seine Pistole wegsteckte und seine Muskete zog. "Aufstehen, Thorgerm Eisenschild!, rief er und kurz darauf streckte sein Schuss eine weitere Bestie nieder, die kugeld über den Boden schlitterte und mehrere ihrer Kumpanen mit sich zu Fall brachte. "Für Trauer ist später Zeit.....jetzt gilt es euren Vater zu rächen!" Der Dawi aus Karak Dranghtrong hielt ihm die Hand hin und schoss mit der anderen seine zweite Pistole ab, was erneut einen Squig wie eine überreife Melone bersten ließ. Thorgerm wischte sich mit seinem Ärmel über die Augen und ergriff die ausgestrecket Hand Bumssons, der ihm aufhalf. Der Königssohn nahm seine Axt auf und marschierte nach vorne. Bumsson und mehrere Krieger aus seinem Karak, die zu ihrer Hilfe geeilt waren, schlossen sich zu einer Schlachtlinie zusammen und stellten sich dem Ansturm der wütenden Squigs. Trotzige Flüche wurden gebrüllt und Waffen gegen Schilde geschlagen, als die Bestien sie erreichten. Thorgerm sprang nach vorne und rief: "Ithila Bakam Drong!", als sich seine Axt tief in weiches Fleich bohrte.

An anderer Stelle des Schlachtfeldes stemmten sich die Menschen aus Talabheim immer noch verzweifelt gegen die Übermacht. Die Wucht ihres überraschenden Flankenangriffes war beinahe schon verpufft, denn für jede erschlagene Grünhaut nahmen zwei ihren Platz ein. Die Staatstruppen warfen sich mit unvergleichlichem Mut gegen die Orks, doch sie waren groß und zäh. Hier und dort hackte eine der Kreaturen selbst von 5 Speeren durchbohrt noch um sich, bevor sie endgültig durch einen Stoß in den Hals zu Fall gebracht werden konnte. Die Lage schien verzweifelter zu werden, denn die Linie zog sich ein wenig zurück. Dies durfte nicht weiter so geschehen. Georg Flammenklinge brüllte trotzig seine Befehle und gebot: "Haltet die Stellung meine Brüder! Wir dürfen ihnen nicht nachgeben!" Aber krude Horntöne antworteten auf diese Befehle. Mit Schrecken stellte der Hauptmann fest, wie ein riesiger Ork sich den Weg an der Seite von Schwarzorks durch das Getümmel bahnte. Jeder Goblin oder Ork, der sich nicht schnell genug auf die Seite bewegte, wurden von einem Waffenstreich blutig beiseite gefegt. Georg Flammenklinge fluchte und zog sein Schwert. Er drehte sich zu seiner Leibgarde um. Mehrere Bihandkämpfer der Stadt sahen ihn grimmig und entschlossen an. Sie nickten und bereiteten ihre mächtigen Zweihandwaffen auf die Schlacht vor. Der Talabheimer hob sein Schwert und deutete nach vorne: "Vorwärts, Soldaten! Für den Sieg!". Jubelnd setzten sich die Menschen in Bewegung und marschierten nach vorne. Die Reihen teilten sich, um den Anführer und seine besten Krieger passieren zu lassen. Die großen Orks hatten die Linien der Speerträger schon erreicht und hackten wild um sich. Wo ihre Waffen hinreichten, blieben nur blutige Reste und zerfetzte Rüstungen zurück. Die Schritte der Menschen wurden schneller und mit einem lauten Lobruf an Taal krachten sie in Formation der Schwarzorks.

Immer noch spien die Kriegsmaschienen der Zwerge unaufhörlich Tod und Verderben über die Grobi, doch auch die primitiven Vorrichtungen der Goblins forderten einen blutigen Tribut. Ihre verborgene Stellung erlaubte es den Geschützen der Alliierten nicht, sie gezielt unter Feuer zu setzen, was den Strom der Geschosse nicht abreißen ließ. Die Dawi aus Karak Dranghtrong hielten tapfer ihre Stellung, doch obwohl sie zahlreich und gut bewaffnet waren, so zählten die Grünhäute doch immer noch mindestens einhundert Goblin pro Zwerg. Die dünne eiserne Linie der Dawi wehrte Brandung um Brandung ab, die tapferen Streiter wurden allerdings nicht nur von Schwert und Speer bedroht. Schrilles Gekreische legte sich über die Schlacht und grüne, dunkle Wolken begannen sich am Horizont zu bilden. Inmitten der Grobi erhob sich auf einem grünlich-schimmerndem Podest ein Nachtgolbin, der eine schwarze Kapuze trug und einen Knochen durch seine Nase getrieben hatte. Seine Augen waren von der Macht des Waagh erleuchtet und irre kichernd hüpfte er herum und schrie heiser Lobpreisungen an das große Grün heraus. Als Antwort auf seine schändlichen Taten zogen sich die Wolkem am Himmel zusammen und begannen die Form eines Fußes anzunehmen. Mit beiden Händen schleuderte der Nachtgoblin – Schamane seinen Stab nach unten und der ekelhaft aussehende Fuß raste auf die Verbündeten hinunter. Er würde inmitten des Zentrums der Zwerge des Drachenrückens schmettern. Doch ein tiefes Grollen ertönte von einem kleinen Hügel hinter der Schlachtlinie aus. Kerak Thalsson intonierte einen dröhnenden Gesang, der die Runen auf seinem Amboß leuchtend glühen ließ. Mit einer letze Silbe glimm der Schmiedehammer des Runenmeisters auf und er schmetterte die heilige Waffe auf den Amboß. Die freigesetzten Energien bahnten sich in Form eines blauen Blitzes ihren Weg und zogen in Richtung des grünen Fußes. Mit einem tosenden Krachen prallten die beiden Zauber aufeinander und neutralisierten sich, was eine farbige Explosion zur Folge hatte, die feinen Kristallstaub herabschneien ließ. Jubelschreie der zwergischen Streiter kommentierten diese Entwicklung und mit neuer Energie hieben sie auf ihre Feinde ein. Langsam aber sicher sollten aber auch diese heroischen Anstrengungen nicht mehr ausreichen. In Scharen, die jedem klaren Verstand widersprachen, strömten noch immer kleine Leiber aus der Wehrstadt. Immer mehr frische, ausgeruhte Truppen ersetzten die Gefallenen. Einmal mehr machten sich die Schildwälle dazu bereit, einem Ansturm zu begegnen. Die Bollwerke waren blutig von den Kämpfen und viele Dellen waren im Metall zu sehen. Just, als schon die Ersten Neuankömmlinge die Zwerge erreicht hatten und sich die Dawi mit aller Macht gegen die Kraft des Angriffes stemmen wollten, schlugen mehrere Bolzen und Pfeile in die Reihen der Grobi ein. Verwirrt sahen die Zwerge zum Wald, aus dem vorher schon die Menschen geströmt waren. Als sie des Grundes gewahr wurden, dem die Geschosse zu verdanken waren, brachen sie in Jubel und trotziges Brüllen aus.

Galdrin Donnerschlag stand an der Schwelle zu dem Wald, aus dem sie gerade gekommen waren. Er besah sich, auf seine Axt gelehnt, die Situation in der Schlacht. "Sieht nicht gerade gut aus, nicht wahr, Rik Gervin?" Der Angesprochene, ein stämmiger Dawi mit einem braunen, buschigen Bart, nickte nur und brummte. "Mir scheint, es ist an uns, die Chancen auszugleichen." Mit einer schnellen Bewegung hob er seinen kunstvoll verzierten Hammer und schwang ihn über seinen Kopf. Nach dieser Geste kamen mehrere Dawi mit geschulterten Äxten aus dem Dickicht der Bäume heraus. Sie trugen mehrere Farben und Heraldiken, die sie als Angehörige verschiedener Klans identifizierten. Vor den beiden Anführern des Heerbannes blieben die Soldaten stehen und schlugen mit dem Stiel ihrer Waffen auf den Boden. "Dubek Kahun!", erklang es von den Dawi und Gervin lächelte. Sie waren bereit, ihrem Volk beizustehen. Galdrin hohlte tief Luft und brüllte: "Zwerge von Karak Ithil, die Dawi aus Karaz – a – Karak und Kraka Dorden sind gekommen! Haltet stand!" Sein Gegenüber lachte tief und brummend, als er nach vorne marschierte: "Das werden sie, so sicher wie Gold glänzt und Elfen lügen!" Wie ein Zwerg setzte sich der Heerbann in Bewegung und gleich einer Lawine aus Stahl rollte die Verstärkung den Hang hinunter. Krachend schlugen sie sich ihren Weg durch die erste Reihe der Goblins frei und stellten sich den großen Schwarzorks, die hier den Menschen Probleme bereiteten. In diesem Moment würde das Schicksal der linken Flanke entschieden werden.

TV13min_14.jpg


An anderer Stelle des Schlachtfeldes führte ein Zwerg, Skeggi Jarlsson, eine Schar der Dawi Karak Ithils an das östliche Ende der Schlachtlinie. Er hatte bis vorhin an vorderster Front gekämpft, war aber nun von seinen Brüdern abgelöst worden. Schnaufend lehnte er sich gegen die Felswand und betrachtete seine Umgebung. Der Leichnam Arlandin Eisenschilds war provisorisch mit einem Tuch bedeckt worden, als die Trolle und Squigs sich nach vorne gekämpft hatten. Schnell wischte sich Skeggi über die Augen, um seine Trauer vor seinen Männern zu verbergen. Er drehte seinen Kopf und sah neben sich das riesige Loch, dass die Steintrollte bei ihrem Durchbruch hinterlassen hatten. Fragend ging er einige Schritte und sah in die tiefe Dunkelheit hinein. Keine anderen Grünhäute waren den Trollen und Squigs gefolgt, was wohl hieß dass sie nicht als Verstärkung der Orks gedacht waren. Er strich über seinen feuerroten Bart und inspizierte seine Streiter. Sollte dieser Weg nach innen führen, könnte man die Grünhäute von zwei Seiten angreifen. Allerdings konnten die Verbündeten keinen weiteren Mann von der Front entbehren. Skeggi schulterte seine Axt und fasste einen wagemutigen Entschluss: "Los, Männer......wir wollen mal sehen, wohin dieser Tunnel führt."
 
Zuletzt bearbeitet: