Wie das Verziehen der Holzbase verhindern?

Lord Terra

Codexleser
15. Oktober 2005
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Der Titel sagt es ja schon. Aber hier noch etwas ausführlicher. Ich baue zur Zeit an einer Platte und bin gerade dabei die modularen Hügel zu machen. Ich will sie auf ein Base aus Holz kleben. Das Holz ist 6mm dick und Sperrholz aus Pappel. Jetzt hab ich Bedenken das sich das Holz verziehen könnte, wenn ich die Hügel mit Leim aufklebe. Wie könnte ich das verhindern, oder muss ich nichts befürchten?

Danke schon mal im voraus für hoffentlich hilfreiche Tipps. 🙂
 
Ich rate dir: lass die Finger ganz vom Holz. In so gut wie jedem Baumarkt gibt es Kunststoff-Bastelplatten. Die sind 3mm stark, verziehen sich nicht bei Wasserkontakt und lassen sich ideal mit Cuttermesser und Schleifpapier bearbeiten. Kostet zwar etwas mehr(aber auch nicht viel), dafür musst du dich aber nicht über verzogene Bases ärgern (hatte ich bei MDF schon ziemlich häufig).
 
Wie genau ist den der Leim dafür verantwortlich das sich das Holz verzieht, also welche Eigenschaft des Leims sorgt dafür?

der Wasseranteil.
Beim Trocknen zieht sich jedes Material zusammen, da der Wasseranteil schwindet.
Da die Oberseite mit Leim fixiert ist, zieht sie sich zusammen ohne jedoch den Boden "loslassen" zu können.
Die Folge ist, daß das Holz diese Bewegung mitmacht.
Das Ergebnis ist eine teilweise oder vollständig nach oben gebogene Holzplatte.

gruß
Wolkenmann
 
Beim Trocknen zieht sich jedes Material zusammen, da der Wasseranteil schwindet.
Da die Oberseite mit Leim fixiert ist, zieht sie sich zusammen ohne jedoch den Boden "loslassen" zu können.
Die Folge ist, daß das Holz diese Bewegung mitmacht.
Das Ergebnis ist eine teilweise oder vollständig nach oben gebogene Holzplatte.
Und wie kann ich das verhindern?
 
Ich hab dasgleiche bei meinen Geländebases erlebt, wodurch diese durch kleines Anticksen schon eine 180° drehung hinlegen. Sehr nervig beim spielen. Um die Teile spielbar zu machen, hab ich von unten mit ner heißklebepistole dünne streifen auf das holz aufgetragen. Durch die leicht gummiartigen Eigenschaften des Heißklebers bekommt das Holz wieder grip auf der Spielplatte. Gut zu wissen wenn man sich vorher keine Gedanken gemacht hat über das verziehen.
 
also bei nicht zu starker krümmung kann man auf die unterseite "gegenleimen"; also nen stück pappe/papier aufkleben, wenn das trocknet ziehts in die gegenrichtung.
ich nutzte meißtens als unterlage mdf und verleime mit unverdünntem Holzleim, das geht an sich sehr gut. gut beschweren beim Trocknen hilft auch
bei größeren flächen(z.B bei ganzen platten) leisten als Rahmen drunterschrauben, das versteift gut
 
Gude,
mal ein paar Worte von nem gelernten Tischler:
Was ihr wahrscheinlich als Holzplatte bezeichnet, ist Furniersperrholz (meist 5mm stark). Das wird oft im Möbelbau für Rückwände verwendet.

Im Grunde sind das mehrere Furnierschichten (dünne abgehobelte Holzschichten) die gegeneinander (quer) verleimt wurden, um dem quillen und schwinden der Holzfasern
entgegenzuwirken (vollsaugen und trockenen der Fasern bzw. Faserstränge und die dabei entstehenden Kräfte).
Würde man das nicht machen, würde die Platte wegen der Spannung reißen.

Soviel zum Material.

'Wässern':
Man braucht nicht unbedingt Leim dazu. (Im Holzleim/Weißleim (Polyvenylacetat) macht das der Wasseranteil--> beim Leim). Das Ganze funktioniert auch mit Wasser.

Die Platte gut wässern und dann mit zwo Gegenzugplatten (die die ganze Fläche bedecken, um einiges stärker (dicker) sind als die Platte und eine glatte Oberfläche haben) zusammenzwingen (Schraubzwingen-->ordentlich Kraft) und dann unter Wärme trocknen lassen.
Danach werdet ihr feststellen, dass die Platte rauer geworden ist und nicht mehr krumm. Einzelne Holzfasern haben sich aufgestellt, die ihr abschleifen könnt.
Danach kann man die Platte oberflächentechnisch behandeln.
(Bedenkt aber, das Holz ein 'lebendiges' Material ist. Sprich wenn ihr die Platte in euren feuchten Keller stellt, wird sie bald wieder rund, da sich die Fasern wieder durch die hohe Luftfeuchtigkeit wieder mit Wasser vollsaugen)

Will man sicher gehen, arbeitet man noch mit einem Gegenzug, ähnlich wie es Elrond und Frimini schon beschrieben haben.

In der Regel sollte man aber beim Vorhaben 'Bases' auf Furniersperrholz verzichten.

Die todsichere Variante ist, mit MDF-(Mittel-Dichte-Faser-)Platte zu arbeiten (die gibt es auch in der 5mm Variante-->für Bases).
Anders als die Furniersperrholzplatte besteht MDF nicht aus Furnierlagen sondern aus Leimpampe und kleinen Holzfasern.
In der Möbelindustrie wird MDF oft für z.B runde Korpuse, Türen/Schranktürchen und generell für Hochglanzlackierungs-Flächen, weil das Material eben nicht arbeitet (bzw. minimalst/kaum messbar) und optimal für die Oberflächenbehandlung ist, verwendet.

Preis
Soweit ich richtig informiert bin (kauf Material selten im Baumarkt) dürfte die 5mm-MDF nicht (nennenswert) teurer sein, als Furniersperrholz.

Gruß
SoC
 
Schließe mich da an:

Ich baue normal auf MDF, das klappt spitze. Als Spielplatte ist es allerdings sehr schwer.
Teurer als Sperrholz ist es aber schon, wobei man mit etwas Glück natürlich auch ein altes Möbel zerlegen kann oder MDF auch ab und an als Verpackungsmaterial genutzt wird.

Mein Tip zum SPerrholz: Evtl müsste das Bases vorher mit Lack versiegelt werden, so dass es kein Wasser mehr aufnehmen kann. Aber ich würde direkt zu MDF greifen, das ist auf Dauer auch nicht teurer, und es ist doch nix ärgerlicher, als dass sich das Mühsam gebaute Gelände wellt
 
Faserplatten sind der Schlüssel, in der Tat.
Für Geländestück-Bases nehme ich 3mm MDF, und wenig bzw. unverdünnten Leim zum Sanden. Kein problem mit dem Verziehen. Wenn überhaupt quillt die feuchte Seite minimal, so, dass sich die Fläche sehr gering nach unten wölbt. Das ist aber unschädlich, merkt man nicht.
Meine große Spielplatte besteht aus 15mm OSB.
Das Zeugs quillt nicht und ist sehr steif. Vermutlich täten es auch 12mm, dann wäre sie leichter, aber ich persönlich mags "Richtig Stabil" und muss sie ja nicht ständig durch die Gegend tragen. Damit habe ich zwei 48''x48'' Platten gebaut, und großzügig geleimt und gesandet. Keinerlei Verzug zu spüren. Die Kanten habe ich mit Tape dicht gemacht, das ist aber suboptimal. Zur passenden Gelegenheit bringe ich sie nochmal in den Baumarkt und lasse mir die Kanten mit Arbeitsplatten-Umleimer zu machen.