Wie sehen private Spielrunden aus?

Ghost Writer

Tabletop-Fanatiker
04. Juni 2007
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Es gibt unzählige private kleine Spielrunden und Clubs.
Und ich frage mich immer, ob die genauso unterschiedliche Spieler haben wie meine Spielrunde aus alten Säcken.

Also ... welche Mentalität haben die Spieler in eurer Runde, wie sieht euer lokales Meta aus, wie engagiert sind die Spieler und welche Rolle spielt Social Media für eure Mitspieler?

Hier ein kurzes Spotlight auf meine Spielrunde:

Spieler 1:
Turniermentalität, stellt immer hart auf und beschäftigt sich mit Regeln und Codizies. Aber kein Social Media was das Hobby angeht. Spielt Imps und Blood Angels und malt unglaublich schnell.

Spieler 2:
Turniermentalität. Stellt immer experimentelle Listen gegen den Trend auf. Ist hier aktiv im Forum. Hat min. 8 Armeen und malt kaum.

Spieler 3:
Turniermentalität. Gelegentlich Social Media aktiv was 40K angeht. Aber mit Dark Eldar eine der schwierigsten Fraktionen und am wenigsten praktische Erfahrung weil am wenigsten Zeit.
Wird der Frust zu groß, kommen auch mal seine Chsos Space Marines zu Zug.

Spieler 4 & 5
Typische B&B Spieler, die sich Social Media mäßig überhaupt nicht mit 40K beschäftigen. Die Listen werden immer kurz vor unseren Spielen intuitiv zusammen geklickt. Verfügbare Armeen sind Aeldari, Tau, Grey Knights und Blood Angels.

Spieler 6:
Hauptsächlich (klasse) Maler und Kill-Team Spieler (in einer anderen Runde).
Tatsächlich haben wir uns im letzten Jahr kein einziges Mal gesehen weil die Termine irgendwie nicht gepasst haben. Spielt SM, Iron Hands und Chaos.

Das offizielle Meta spiegelt sich in unserer Veteranen-Runde kaum wieder. Bzw ist größtenteils unbekannt.

Unsere kleinen Turniere gewann in der 9. Edi meist Spieler 1 mit der Imperialen Armee (Panzerliste). Die hat "unser" Meta dominiert.
 
Meine Spielerschaft hier und im Umland setzt sich für 40k wie folgt zusammen:

Spieler 1: Hobbyschmetterling - ich oute mich mal... Ich habe viele bemalte Armeen mit kleinen Punktzahlen, weil ich Farben und Konzepte mag. Wenn ich Phobosmarines spielen möchte, baue ich mir ne kleine Phobosliste, wenn ich Bikes haben will, halt Bikes. Häufig ist es dann so, dass ich das ganze mit dem Hintergrund verwebe und einen fürs Konzept passenden Orden und Farben wähle. Armeen sind dann halt auf das Ikea-Vitrinensortiment optimiert 😛
Corona und die damit verbundenen Kontaktlimitierungen haben in Verbindung mit der 9. Armee dazu geführt, dass wir komplett auf kleine Armeen mit kleinen Tischen umgestiegen sind, die in einem Wohnzimmer oder auf einen größeren Gartentisch Platz finden.
Ich will ne Geschichte erzählen und in dieser Geschichte optimiere ich dann ein wenig, damit es klappt. "Das Meta" ist mir bekannt, weil ich Podcasts, Tierlists und Turnierberichte neben dem Malen laufen habe. Das meiste ist für 1000 Punkte nicht relevant oder unspaßige Elemente werden umschifft.

Spieler 2 ist sehr konservativ in de Armeewahl und spielt die mit Herz, so wie er will. Kennt "das Meta" auch, ohne Einfluss auf unsere Runde. Probiert mit seinen größeren Armeen gerne Sachen aus.

Spieler 3, 4, 5 und 6 haben paar andere Armeen, sind am Meta nicht interessiert und folgen GWs Webauftritt auch nicht so - sie spielen auch nur alle paar Monate mal und lesen dann die bis dahin gültigen FAQs usw.

Spieler 7 ist seit der 2. Edition dabei und hasst modernes 40k eigentlich. Klingt fies und auch wenn ich hier manchmal wie ein grummeliger alter Typ klinge, hat er diesen Habitus perfektioniert. Das "Meta" interessiert ihn nicht, Listen werden nach Konzept gebaut. 1000 Punkte ist da nochmal anders als die Listen im Internet für 2000 Punkte. Er ist sehr gut darin zu analysieren, was gerade auf diesen Punktwerten ein sinniges Konzept ist. Was war die Kombination zum Erscheinen des Tau-Codex? 2 Dornenhaie, 2 Rochen, Commander und Piranha mit Farsight? Feuern in den Nahkampf mit BF-Modus und Montka? 😀
War sehr erfolgreich, woraufhin er sich ärgert, dass das Konzept funktioniert, weil es keine Finesse braucht.

Spieler 8 ist unser Meta-Knight. Kommt aus verschiedenen Hobbies die er gerne kompetitiver betreibt. Kennt alles was man im Internet zum Listenbau finden, ist aber bereit, sich in einem gewissen Rahmen der Spielergruppe anzupassen. Wobei man eigentlich sagen müsste, dass die Internetkonzepte auf 1000 Punkten einfach schlechter funktionieren. Natürlich spielt er Biles Creatures statt seiner Roten Korsaren und natürlich den Dämonenprinzen mit den Autowounds. Und natürlich Terminatoren und Warpkrallen. Nur ist Tempest of War halt anders und er gerne mal mit dem Messer bei der Schießerei. So einen Serpent ohne signifikanten Beschuss zu fangen, wenn man 5 Zoll Bewegung hat, ist halt ne Tagesaufgabe.

Spieler 7 hat selten gespielt, die Dinger dann aber auch gewonnen. Der Rest von uns ist aber auch wenig auf einseitigere Listen vorbereitet. Platz 2 sollten Nummer 8 und ich uns teilen, wobei wir insgesamt aber vemutlich auch die meisten Spiele hatten.
 
Ist bei uns wirklich schwierig zu beantworten.

Ich versuche das mal anders zu aufzuzählen, als eine Sortierung in Gruppen, als in direkten Spielern.

Gruppe 1 bei uns die Frischlinge, wir haben einen unglaublichen Zustrom von Neulingen, die Interesse an Warhammer 40K zeigen, die meisten sind um die 10-15 Jahre alt und spielen und leisten sich das Hobby mit Taschengeld und Geburtstage + den Gnaden der Eltern. 😀 So ähnlich sehen auch ihre Listen aus, wild gemischt, da sie das spielen, was die haben und was die gerade toll finden. Sind teils orientierungslos und einige haben eine Auffassungsgabe wie ein Vogelhaus ^^ Interessant ist auch, dass teils Väter mit ihren Kindern zusammen das Hobby anfangen, teils sieht man ganze Familien, dann an dein Tischen mit und gegeneinander spielen. besten Beispiel letzten Wochenende 4 Neulinge, darunter ein Vater mit seinen Jungen.

Gruppe 2 der Noobschlächter, versucht gegen Frischlinge sein Ego hochzubekommen, spielt immer etwas fieser als man erwarten würde und ist auch nicht gerade hinderlich die Regeln etwas eigen auszustrecken. Aber weicht ernsteren Spielen immer aus, oder Spieler, die auf seine Augenhöhe sind. Zum Glück ist diese Gruppe selten bei uns zu finden, aber hin und wieder tauchen einige gestalten bei uns auf.

Gruppe 3 der Nörgler, er meckert, wen er gewinnt, er meckert, wen er verliert, er meckert, wen die Sonne scheint, aber dennoch ganz umgänglich.

Gruppe 4 der Pechvogel er verzweifelt an seinen würfeln, an sein Glück und an seinen können, spielt aber immer gut und es macht ein Heidenspaß gegen ihn und mit ihm zu spielen.

Gruppe 3 der Fanatiker, Er mag gewisse Modelle, kein Ding, dann kauft er sich auch mal 300+ Grotze oder Orcboys, bemalt sie an und meckert, dass er nur 180, jetzt 120 spielen darf 😀

Gruppe 4 der Lehrer, er spielt oft gegen Neulinge / Frischlinge und Wiederkehrer und kann dank des ausgeprägten Spielekentis mit Anfängerspielen, gar nicht mehr hart spielen, sein Verständnis für harte Spiele geht gegen 0 und zum Beibringen der Regeln wirft er schon mal Orcboys und co vor die Flinte von Tau Feuerkriegern, nur um das Spiel so besser in den Regeln zu erklären. Seine Größe Sorge ist es so ausgeglichen wie möglich zu spielen, damit die Spiele bis Runde 5+ andauern. Damit auch die Frischlinge, so oft wiederkommen, wie möglich, 😀 Spitzname hier ist auch Noobschlächter, den er gewinnt dennoch durch zu starkes Würfelglück öfters, als er möchte.

Gruppe 5 Candymann, bringt bei jeden Besuch was Süßes mit und lockt so die Frischlinge in die Spielhölle hinein, auch versucht er so das Vertrauen der Eltern zu gewinnen und extra Sympathiepunkte sich zu erschleichen, damit die Eltern mehr im Hobby ausgeben und was will man sagen, das klappt.

Gruppe 6 Hobbyschmetterling, sie bei Harkoon oben.

Gruppe 7, die Nestschlüpfer, das sind dann alle Spieler / Hobbyisten, die versuchen Turnierluft zu schnuppern oder gehen in andere Gruppen umher, wo mal mehr als 1000p gespielt wird. Kommen aber oft wieder, weil die anderen Gruppen recht hart unterwegs sind. Oder die 2000p Spiele denen doch viel zu lange dauern. bekommen leider auch sehr schlechte erstlingserfahrungen mit Turnieren und möchte ungern die weiterhin besuchen. Teils bilden die auch neue Gruppen und infizieren andere um das schönste Hobby der Welt zu teilen und damit GW noch weiter die Weltherrschaft an sich ziehen kann.

Gruppe 8 die Fingernägel kauer, ich muss dazu wohl nicht viel sagen

Nachtrag Gruppe 9 Sammelheft Spieler, spielen gezielt nur den Inhalt von den Heften, sind da gezielt zum Masseneinkäufe bereit und orientieren sich nach dem Erscheinen der Grundboxen, auf die Hoffnung, den Inhalt billiger in den Serien zu erhalten.
😀
 
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