Wie setzt sich der Sammlerwert zusammen?

Morgan

Aushilfspinsler
04. Oktober 2008
72
0
6.436
lebenmitderleukmie.blogspot.com
Hey,

ich denke jetzt schon geraume Zeit über die Preisentwicklung von Miniaturen und Büchern nach.

Ich frage mich, woraus sich der Sammlerwert genau zusammensetzt.

Ein Beispiel:

Die HH Bücher von Heyne waren und sind teilweise ziemlich teuer.
Wahrscheinlich bedingt dadurch, dass sie ausverkauft waren.
Jetzt gibt es eine Neuauflage der BL, der Preis sollte sich entspannen, doch die Leute verlangen Teilweise immer noch Preise weit über den Neupreis.

Wofür und wieso, seit ihr bereit Sammlerpreise zu bezahlen?
Warum denkt ihr, warum gibt es Produkte, die Preise fernab jeglicher Vernunft erzielen und Produkte die man fast "geschenkt" bekommt?

Grüße

Morgan
 
Manch ein Muster mag es trotzdem geben. Zum Beispiel bei einer Sammmelleidenschaft der Wunsch alle Bücher im gleichen Design im Regal stehen zu haben, so dass man trotz Neuauflagen lieber die alten Bücher haben will. Da die natürlich nur begrenzt am Gebrauchtmarkt vorhanden sind, bestimmen dann Angebot und Nachfrage den Preis. Wenn jemand verzweifelt nach etwas seltenem sucht, dann ist er oft bereit viel dafür zu zahlen. Also man kann schon in vielen Fällen sagen, dass die begrenzte Verfügbarkeit von "Sammlerstücken" den Preis hoch treibt. In großen Mengen verfügbare Sammlerobjekt sind dann entsprechend günstiger.
 
Ich bin seit nun fast 25 Jahren Sammler (20 Jahre im TT-Hobby) und könnte mich stundenlang über dieses Thema auslassen. Nun denn...

Die Antwort auf die Frage eines Sammlerwertes ist so simpel wie sie einfach ist...es gibt keine genauen Parameter, woran man dies fest machen kann.

Häufig vermischen sich hier feste Parameter wie beispielsweise Kaufwert (z.B. Neupreis, oder wie viele können sich den Artikel leisten, etc.), Zustand/Qualität (neuwertig, kaputt, etc.) oder Verfügbarkeit (Prinzip Angebot/Nachfrage) mit schwankenden Parametern wie aktueller Beliebtheitsgrad, Zustand (z.B. die subjektive Beurteilung einer Bemalung), Psychologie oder zukünftige, nicht vorhersehbare Prognosen (auf den Gegenstand bezogen, z.B. Regeln, wie sie aktuell für WHF geführt werden).

Ein Gegenstand kann (augenscheinlich) nichts Wert sein. Kommt der richtige Betrachter ins Spiel, kann das auf einmal ganz anders aussehen.

Eine ungefähr treffende Einschätzung vom Wert eines Gegenstandes setzt gute Erfahrungswerte voraus. Man hat also in diesen Bereich auch viel Zeit investiert. Machmal gibt es auch Zeichen, auf die man achten sollte, wie sich das ein oder andere entwickeln könnte. Ich schätze mich so ein, dass ich derartige Dinge eigentlich sehr gut einschätzen kann (wie gesagt...20 Jahre im Tabletophobby, ebay, Foren, etc...)...aber es passieren auch immer mal wieder Dinge, die auch für mich neu sind.

Ich sage immer als Grundregel: Ein Gegenstand ist immer so viel wert, was ich bereit bin (oder ein anderer), dafür auszugeben.
 
Der einzige Richtwert ist doch, was die meisten Bereit sind zu zahlen, wenn ich an den Symbiontenpatriarch auf Thron denke, wird er mittlerweile so um die 50 Euro ergattert, einmal habe ich den für 300 Euro weggehen sehen trotz günstigerer Angebote :huh:

Dasselbe wie dieser limitierter Kraftfeldgenerator aus Resin von GW das neu 85 Euro gekostet hat und später teilweise für 300-400 Euro wegging :blink:

Das ist teilweise echt unvorhersehbar
 
Jetzt gibt es eine Neuauflage der BL, der Preis sollte sich entspannen, doch die Leute verlangen Teilweise immer noch Preise weit über den Neupreis.

Da denke ich, dass NGF auf der richtigen Spur ist. Ich persönlich hasse es, wenn ich eine Buchserie sammle und sich das Design oder die Größe der Bücher ändert. Ich will die aus der gleichen Auflage, wenn möglich.
 
Ich persönlich hasse es, wenn ich eine Buchserie sammle und sich das Design oder die Größe der Bücher ändert..
Geht mir auch so. Oftmals passiert das ja sogar während einer laufenden Serie in der Erstauflage, so dass man nicht mal die Chance hat eine einheitliche Sammlung aufzubauen. Keine Ahnung was sich die Verlage dabei denken.
 
Tja Sammlerwert. Sammlerwert ist ja nicht gleich Preis. Preise sind der Sachen her nach nicht objektiv bestimmbar. Wenn meine Sammelleidenschaft sich auf etwas bezieht, das massenhaft vorhanden ist und/oder ich der Einzige bin, der so etwas sammlet, dann werde ich das Ganze wahrscheinlich sehr kostengünstig irgendwo erstehen können. Wenn ich aber echte Raritäten sammle, die auch als Solche bekannt sind und ich nicht der Einzige bin, der dies sammelt, stellt sich hier wie andernorts schlicht das Gesetz von Angebot und (kaufkräftiger)Nachfrage ein.

NGF ist tatsächlich aufderrichtigen Spur. Es geht nämlich hierbei nicht unbedingt um den Inhalt, sondern um Seltenheit. Ich werde für ein Manuskript von Goethes Faust, um mal ein drastisches Beispiel zu bringen,wohl deutlich tiefer in die Taschen greifen müssen als für eine Paperbackausgabe. . Der Gebrauchswert eines Sammelobjektes ist seine Seltenheit. Nicht etwa sein ursprünglicher Gebrauchswert. Wenn ich eine seltene Edition mit geringer Auflage sammle, womöglich weil diese Edition einen ganz bestimmten Fehler hat, der ihren eigentlichen Gebrauchswert eigentlcih senken würde, ist mir dies gerade egal. Man könnte sogar sagen, soetwas ist eine Wertanlage, dem Golddepot nicht unähnlich. Die Frage ist doch, ist etwas teuer, weil aufwändig produziert und mit einem hohen Gebracuhswert oder ist es teuer, weil selten undn von Sammlern begehrt. Die Frage nach der Irrationalität eines Preises stellt sich nur, wenn ich die Dinge allein nach dem Gebrauchswert beurteile. Wenn ich primär Spielfiguren suche, um damit zu spielen, dann werde ich gewiss ein Limit haben, das sich für mich aus der Abwägung von intediertem Nutzen und dem finanziellen Aufwand ergibt. Schon hier mag das dem Einen oder Anderen irrational erscheinen. Das hat aber in erster Linie damit zu tun, dass dies der Sache nach eine individuelle Abwägung ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Sammlerwert ist denk ich, wie der Name schon sagt, der Wert den der Sammler dafür bereit ist zu zahlen. Einige versuchen das jeweilige Stück teuer zu verkaufen und niemand nimmts, andere zu billig und es wird ihm in Massen weggerissen. So pendelt sich irgendwann ein gewisser Wert ein mit dem Verkäufer und Sammler beide gut klarkommen (Verkäufer meist noch etwas mehr^^). Es gibt Dinge wie zum Beispiel alte Dämonetten die einfach gern gekauft werden weil viele mit der Optik der neuen nicht klarkommen, lieber Zinn mögen oder irgendwelche andere Gründe haben diese zu begehren, daher steigt der Preis auch stetig. Nostalgie ist auch oft ein Thema. Bei Videospielen zum Beispiel sammelt so mancher (Mich eingeschloßen) Spiele die er in seiner Kindheit gerne spielte, jetzt aber nicht mehr besitzt, so sind alte NES Spiele oft auch sehr teuer. Bei Büchern ist es wie hier schon erwähnt, oft auch einfach eine optische Sache, da sich in einem Regal einfach Bücher einer anderen Größe in der sonst geraden Reihe nicht so schön machen. Sicherlich sind auch einige Zwangsneurosen dabei, aber wer hat die nicht in irgendeinem Bereich? 😀
 
Da denke ich, dass NGF auf der richtigen Spur ist. Ich persönlich hasse es, wenn ich eine Buchserie sammle und sich das Design oder die Größe der Bücher ändert. Ich will die aus der gleichen Auflage, wenn möglich.

Und ich bin ein gutes Beispiel für das Gegenteil. Mir ist es völlig egal, wie das Buch von aussen aussieht. Für mich zählt da nur der Inhalt.
In solchen Fällen, also wenn es eben auch Alternativen gibt, bin ich nicht bereit, mehr als den damaligen Neupreis für ein neues Exemplar zu zahlen. Sonst kaufe ich eben die Alternative.

Mehr als OVP zahle ich bei Miniaturen, die es nicht mehr neu gibt, und die ich unbedingt haben will. Bestes Beispiel wären hier die alten Zinndämonetten. Die neuen Plastikvarianten sind für mich keine richtige Altrnative, da sie mir nicht gefallen. Ein anderes Beispiel wäre Harry der Hammer. Ich besitze das Modell vier mal, alle OVP gekauft. Eins für 20 Euro abgegriffen, da hatte ich Glück. Für das teuerste hab ich vor nicht allzulanger Zeit 40 gezahlt. Einfach weil ich das Modell genial finde und ich es öfter bemalen wollte.

Alles in allem würde ich aber niemals 200 Prozent des Neupreises zahlen. 150 könnte für das richtige Modell, das ich unbedingt haben will, noch gehen, aber mehr würde ich nicht zahlen.