Ja, das mit dem Elend anderer ist ein Argument. Nicht umsonst waren die Gladiatorenkämpfe im alten Rom so beliebt. Und auch Hinrichtungen erfreuten sich begeisterter Zuschauermengen.
Selbst wenn irgendwo jemand gegen nen Baum fährt, müssen ein paar Leute erst mal "gaffen", ob sie vielleicht irgendwo etwas von der Leiche sehen können.
Manches Mal wird das Fernsehen aber weniger an der Quote festgemacht, sondern an den Unkosten. Eine Show wie DSDS in der Woche im Vormittagsprogramm ist rausgeschmissenes Geld. Aber ein paar Vollidioten aus der Hartz-IV-Ecke sich gegenseitig vollmotzen zu lassen ist wesentlich billiger. Welchen Sinn macht es, einen Film zu senden und gleich danach zu wiederholen? Oder warum sollte man die x-te Staffel Big Brother zeigen, obwohl die Neugier der Leute auf "das Neue" inzwischen mehr als gedeckt ist?
Gibt es hier jemanden, der sich noch an das "Testbild" erinnert? Früher soll es mal wirklich Sender gegeben haben, die ne ganze Zeit lang nur ein buntes Mosaik mit einigen Zahlen und Buchstaben auf den Bildschirm projeziert haben. Aber heute werden die Frequenzen dann eher auf 2 Sender verteilt als dass man mal gar nichts senden würde. Und sei es, dass vormittags Teleshopping und abends "Unterhaltungsfernsehen" läuft. Ne ganze Weile lief nach dem KIKA auf einmal ASTRO-TV. Und wenn vormittags Nickelodeon Kinderprogramm hat, kommt danach Comedy Central.
Ich habs schon mal angemerkt, das Fernsehen ist eine Droge und wir sind die Süchtigen und lassen ihn mindestens nebenher laufen, selbst wenn wir nicht mal hinschauen.
Um aufs ursprüngliche Thema zurückzukommen: Ich finde die Sendung, um die es mir ging, sehr unterhaltsam und sicherlich auch sehr kreativ. Manchem traut man so einen Abgang sicherlich problemlos zu. Ob das tatsächliche Opfer, auf dem die Geschichte beruht, damit verhöhnt wird, sollte besser nicht bewertet werden. Aber im Unterhaltungsfernsehen wird darauf auch keine Rücksicht genommen und sieht man sich an, wieviele Leute sich beim Supertalent oder bei DSDS zum Vollhonk machen, nur um mal ins Fernsehen zu kommen, dann scheinen sie es darauf anzulegen, dass man über sie lacht.