Guten Tag werte Leser,
auch wenn der Titel nicht sonderlich einfallsreich ist, so hoffe ich das die kleine Geschichte darüber hinweg trösten kann.
Bisher war ich nur bei den 40k-Geschichten aktiv, aber vor kurzem hatte ich eine kleine Idee für eine Fantasystory, die ich nun fertig gestellt habe.
Derzeit habe ich nicht geplant etwas längeres aus der Geschichte zu machen, aber vielleicht kommt das noch.
Ich musste die Idee nur aus meinem Kopf bekommen.
Für Anregungen und Kritik bin ich dankbar.
Und jetzt viel Spass beim Lesen.
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[FONT="]Vorsichtig schlich Alaron gefolgt von seinem Diener durch die nächtlichen Straßen von Altdorf. Sein Atem ging schnell und dies lag nicht nur an der ungewohnten nächtlichen Betätigung, er konnte es immer noch nicht fassen, von einem Emporkömmling so gedemütigt worden zu sein. Knirschend schloss sich seine linke Hand um das mit Leder umschlagene Heft seines Rapiers, als die Erinnerung wieder in ihm aufstieg. [/FONT]
[FONT="]Es hatte einfach ein gemütlicher Abend in einer billigen Taverne werden sollen, zusammen mit so genannten Freunden und einigen leichten Mädchen. Die Feier war nur langsam in Gang gekommen, doch als sie gegen Mitternacht ihren Höhepunkt erreichte, war dann doch ein Spaß gewesen, den er sich schon zu lange nicht mehr gegönnt hatte. Und es war weder ungewöhnlich noch überraschend zu nennen, dass die Anwesenden in dieser Zeit unter den rauen Späßen der jungen Gecken hatten leiden müssen. So war es immer schon gewesen und bisher hatte sich auch niemand beschwert, also warum hatte dieser seltsame Ausländer so einen Aufstand machen müssen, fragte er sich bestimmt zum hundertsten Mal seit den Ereignissen der letzten Nacht. Er hatte doch nur vor seinen Begleitern etwas angeben wollen und hatte daher der Schankmagd, gerade als sie den Fremden mit dem seltsamen Akzent bediente, ihre Geldkatze entrissen. Unter dem Gejohle der anderen hatte er sie vorne in seine Hose gesteckt und sie aufgefordert sie sich zu holen und zwar zärtlich. Seine Schuld war es nicht gewesen, dass sie bei ihrem erschreckten Getue die Karaffe mit Wein umgestoßen hatte, so dass sie zu Boden gefallen war und die Stiefel und Beinkleider des Fremden mit der roten, klebrigen Flüssigkeit bespritzt hatte. Und dann hatte sich das dumme Ding auch noch, während sie Entschuldigungen gestammelt hatte auch noch in die Hand geschnitten, als sie die Scherben aufsammelte. Was hatten sie alle darüber lachen müssen. Nur dem Fremden hatte es nicht gefallen, auch wenn er ansonsten schweigend in seiner dunklen Ecke gesessen hatte und sich nicht um Alaron und seine Freunde gekümmert hatte. Umso heftiger war die folgende Reaktion gewesen, als sich der Fremde von seinem Platz erhoben hatte und alle erst einmal gedacht hatten, dass die Magd sich nun noch ein paar saftige Schläge einfangen würde. Und das Mädchen musste ebenso gedacht haben, denn zitternd hatte sie Beine des Mannes umklammert und immer noch um Verzeihung für ihr Ungeschick gebeten. Doch anstatt sie zu schlagen, hatte der fremde Herr sie mit erstaunlicher Leichtigkeit auf die Füße gezogen, sie auf einen Stuhl gesetzt und ihr ein Tuch gegeben, um sich die Wunde zu verbinden. Fassungslos hatten Alaron und seine Bekannten dem Fremden zu gesehen und waren dann in Ohren betäubendes Gelächter ausgebrochen. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wie sie den Fremden verspottet hatten, aber eines war klar gewesen, wer sich so gegenüber einer Schankmagd verhielt, der konnte nur ein Emporkömmling sein und nicht von wahrem Adel. Doch der Fremde hatte nicht auf ihre Beleidigungen reagiert, bis das weinende Mädchen verbunden war und sie sich etwas beruhigt hatte, erst dann hatte er sich Alaron und seiner Gesellschaft zu gewandt. Und er hatte es in seiner Reaktion nicht bei Worten belassen, sondern direkt ohne Warnung gehandelt, wie es wohl unter Bauerssöhnen üblich war. Sein Kiefer schmerzte noch immer von dem Hieb, der ihn zu Boden geschickt hatte und in seinen Ohren klangen immer noch die Schreie des Entsetzens als der Fremde einen Dolch gezückt hatte. Noch betäubt von dem Schlag hatte auf dem Boden liegend sein Verhängnis erwartet, doch der Fremde hatte ihm nur den Schritt der Hose aufgeschlitzt, die Geldkatze an sich genommen, ebenso wie Alarons eigene Börse. Immer noch wortlos hatte er wortlos dem Mädchen die Geldkatze und die Börse gegeben, bevor irgendjemand etwas tun konnte. Er hatte diesem seltsamen Verhalten fassungslos zu sehen müssen, als ihn einer seiner Saufkumpane auf die Füße geholfen hatte. Er war noch nie so gedemütigt worden und Zorn hatte seinen Schrecken verdrängt. Wie konnte es dieser dahergelaufene Ausländer auch wagen, ihn den Sohn des Barons von Bingen, so zu behandeln. Diesem Zorn hatte auch mit Worten Ausdruck verliehen, die der Fremde einfach so hatte über sich ergehen lassen. Da dies nicht die angemessene Reaktion für einen solchen Frevel gewesen war, hatte er den Fremden dann zum Duell gefordert. Und zum ersten Mal seit Beginn dieser unseligen Episode hatte man eine Reaktion auf dem Gesicht des Fremden ablesen können, irgendwie schien er sich darauf zu freuen. Seine einzige Antwort war die Wahl der Waffen gewesen, Schwerter hatte er gefordert und sich als Zeit Mitternacht des folgenden Tages ausgebeten. Erst hatte Alaron ablehnen wollen, aber sich dann überlegt, dass es wohl besser war, wenn nicht jeder das Duell beobachten würde. Schließlich sollte dieser Bauerntölpel nicht so einfach davonkommen und die ehrenhaften Regeln eines Duells konnten gar nicht für so einen dahergelaufenen Emporkömmling gelten. Also willigte er ein und wählte den Hinterhof eines Schlachters, der seinem Vater Treue schuldete, als Ort für den Waffengang. Mit einem Nicken nahm der Fremde dies hin und verließ dann die billige Schänke, ohne weiter behelligt zu werden. Allerdings hatte durch diese Ereignisse nun auch die Feier ihr Ende gefunden und schon bald waren sie alle ebenfalls nach Hause gegangen, dass sie diese bewusste Taverne nie mehr besuchen würde, dies stand außer Frage. Aber niemand hatte sich getraut Alarons Börse von der Magd zurückzufordern.[/FONT]
[FONT="]Während er nun so seinen Gedanken nachgehangen war, hatten er und sein Diener, der als Sekundant fungieren würde, schon beinahe den Hinterhof erreicht. Seine Vorbereitungen für dieses besondere Ereignis hatte er schon während der Tagesstunden abgeschlossen, schließlich sollte dieser Bauernlümmel nun bekommen was er verdiente und dies nicht zu knapp. Noch war die Zeit zu kurz gewesen, um ihn zum Gespött seiner Bekannten zu machen und dies sollte auch so bleiben. Von seinen anderen Dienern war nichts zu sehen, sie würden erst auf seinen ausdrücklichen Befehl eingreifen, da er eh nicht glaubte große Mühe mit dem Bauerntrampel zu haben. In der Taverne war er betrunken gewesen und der Fremde hatte ihn überrascht, nur deswegen hatte er ihn so behandeln können. Severan, sein Diener, eilte an seinem Herren vorbei und öffnete das Holzgatter, damit sie auf den Hinterhof gelangen konnte. Die Luft war erfüllt von kupfrigem Blutgeruch, und das Öffnen des Gatters sorgte für einen frischen Schwall dieses ganz besonderen Duftes, so dass er kurz die Luft anhalten und seine Übelkeit niederkämpfen musste. Ohne den Diener eines Blickes zu würdigen schritt er durch die Öffnung und trat auf das Gelände, hinter sich konnte er hören, wie das Gatter wieder geschlossen wurde. Als er sich im Hof umsah, spürte er kurz ein Gefühl der Erleichterung, scheinbar war sein Gegner nicht aufgetaucht, was die ganze Angelegenheit doch noch zu seiner Zufriedenheit lösen würde. Doch gerade als er sich dieser Illusion hingeben wollte, trat der Fremde aus den Schatten, gefolgt von einer buckligen Gestalt, die ihn einen schwarzen Kapuzenumhang gehüllt war. Angewidert verzog Alaron das Gesicht, auch wenn ihm hätte klar sein können, dass er von einem solchen Mann nicht viel erwarten konnte, war es doch einfach unmöglich einen Krüppel als Sekundanten für ein Duell zu bestimmen.[/FONT]
[FONT="]„Ah, Ihr seid pünktlich. Ich wäre sehr betrübt gewesen, wenn ich hätte warten müssen. Dies ist mein Sekundant Grohil. Ich bin bereit, wenn Ihr es auch seid.“[/FONT]
[FONT="]begrüßte der Fremde Alaron mit leichtem Spott in der Stimme, deutete kurz auf seinen Begleiter, der sich nach einer schwerfälligen Verbeugung wieder etwas zurück zog. Alarons Gesicht erstarrte zu einer eisigen Maske, bevor er nun selbst seinen Sekundanten vorstellte und dem Diener seinen Mantel übergab. Leise schabend zog er nun die Klinge aus der Scheide und der Stahl funkelte hell im Licht der beiden Monde. Prüfend schwang er die Klinge einige Male, so wie er es bei seinem Fechtlehrer gesehen hatte, auch wenn er sich nicht sicher war, warum dieser immer wieder darauf bestanden hatte. Sein Gegner schien immer noch die Ruhe selbst zu sein, das Gesicht im Schatten verborgen, da die Monde in seinem Rücken standen. Doch nachdem nun Alarons Stahl seine schützende Hülle verlassen hatte, kam auch Bewegung in den Fremden. Mit einem leichten Rucken der Schulter glitt der Mantel zu Boden und Alaron konnte nur verächtlich Schnauben, billige Theatralik und die Kleidung des Fremden war immer noch keine Spur besser geworden als in der Nacht ihres Zusammenstoßes. Selbst die Klinge an der Seite des Fremden war alt und abgenutzt, und so etwas brachte zu einem solchen Ereignis mit, dachte sich Alaron leicht hämisch grinsend. Er hatte also einfach nicht seine Armut zeigen wollen und offenbar hatte er gehofft so bei der Schankmagd landen zu können. Es war schon erbärmlich, wenn man sich nicht einmal eine billige Schankmagd leisten konnte. Sirrend zog der Fremde nun auch seine Klinge und obwohl die Klinge alt aussah, so schien sie doch scharf und gut gepflegt zu sein. Konnte er da ein leises Schnaufen des Fremden hören? Ein selbstzufriedenes Lächeln erschien auf den Lippen des jungen Adligen, offenbar hatte der Fremde sich überschätzt. Das war doch mal ein glücklicher Gedanke.[/FONT]
[FONT="]„Lasst uns endlich anfangen, ich habe noch eine Siegesfeier vor mir und die Nacht wird immer kürzer.“[/FONT]
[FONT="]Alarons Worte sollten den Fremden reizen, doch dieser nickte ihm als Antwort nur einfach zu und hob seine Klinge mit der Breitseite vors Gesicht. [/FONT]
[FONT="]Langsam und vorsichtig näherten sich nun die beiden Kontrahenten einander, die Schneiden der Klingen fingen funkelnd die Lichter der Monde und der Sterne. Kaum war er in Reichweite als Alaron schon einen wuchtigen Hieb gegen das Gesicht seines Gegners führte. Die Parade kam beinahe zu langsam und der Fremde wich einen Schritt zurück, scheinbar aus dem Gleichgewicht gebracht vom Schlag des jungen Mannes. Freude über diesen guten Anfang und das Adrenalin in seinem Blut beschleunigten den Herzschlag Alarons. Es schien beinahe einfach zu werden, wahrscheinlich hatte er seine Diener umsonst hier platziert. Aber egal, nun galt es dem Emporkömmling zu zeigen, wo sein rechter Platz war. Erneut versuchte er einen Ausfall, dieses Mal zielte er auf die Brust seines Gegners, doch nur als Ablenkung. Absichtlich hatte er einen so vorhersehbaren Zug gemacht und die Reaktion des Fremden hätte ihn beinahe lachen lassen. Dieser ging auf die Finte ein und wurde auch schon mit einem tiefen Schnitt am Waffenarm dafür belohnt. Dunkel glänzte das Blut auf Alarons Klinge, während der Fremde weiter zurückwich und versuchte aus der Reichweite der Waffe zu gelangen. Die Wunde war tief und Alarons Blick entgingen die Blutstropfen nicht, die den Weg seines Gegners folgten. Diese Chance würde er nicht ungenutzt verstreichen lassen und drang wieder auf seinen Feind ein, der jedoch dieses Mal die Attacken des Edelmannes parieren konnte. Immer wieder krachten die Klingen gegeneinander, doch die Gegenwehr des Fremden schien langsam zu erlahmen. Das harte Training und das ungerechte Verhalten seines Fechtlehrers schienen sich nun auszuzahlen, für die Zukunft sollte er vielleicht seine Streitigkeiten öfter auf diese Weise erledigen, dachte er so bei sich, während er wieder einen Angriff startete. Hinter sich konnte er das erfreute Gemurmel seines Dieners hören, als er die Klinge des Fremden nach oben lenkte und dann direkt auf das Herz seines Feindes stoßen wollte.[/FONT]
[FONT="]Waffenstahl klirrte und der junge Adlige riß vor Verblüffung die Augen auf, als sein Gegner sich leichtfüßig aus dem vermeintlichen Todesstoß drehte und seine Klinge mit einer geschickten Drehung nach unten ablenkte. Getragen durch seinen eigenen Schwung stolperte er so nach vorne und die Faust seines Gegenspielers traf ihn direkt auf die Stirn. Geisterhafte Lichter explodierten in seinem Blickfeld, das überraschte Keuchen des Dieners nahm er gar nicht wahr, als er rücklings zu Boden fiel. Der Fremde stand drei Schwertlängen von ihm entfernt als er sich wieder auf die Beine rappelte. Wie hatte dieser ungeschickte Tölpel nur so etwas vermocht, fragte er sich mit einem Fluch auf den Lippen.[/FONT]
[FONT="]„Das Spielchen beginnt mich zu langweilen. Lasst es uns beenden.“[/FONT]
[FONT="]hörte er die flüsternde Stimme des Gegners und es musste eine verirrte Reflexion des Mondlichts gewesen sein, die dessen Augen hatten leuchten lassen. Irgendetwas hatte sich verändert, die ganze Haltung des Fremden war anders geworden, vorher war etwas geduckt und leicht gebeugt vor dem Adligen gestanden, aber nun drückte seine Haltung Stolz und Erfahrung aus. Alaron blinzelte einige Male, da er sich nicht erklären konnte, wie eine solche Veränderung zu Stande kommen konnte. [/FONT]
[FONT="]Mit einem wütenden Schrei auf den Lippen, stürmte er auf den Fremden zu und schwang seine Klinge nach dem Hals des Gegners. Doch sie fuhr nur durch die Luft, erstaunlich schnell hatte sich der andere unter dem Hieb geduckt und mit einer Drehung des Körpers den gesamten Angriff des Edelmannes ins Leere laufen zu lassen. Und als wenn dies nicht ausreichen würde, so bekam Alaron nun auch noch von hinten einen Tritt ins Gesäß, der ihn laut aufheulen ließ. Zornig fuhr er herum, nur um im letzten Moment die Klinge des Fremden vor seiner Brust beiseite schlagen zu können. Erschrocken wich nun er einen Schritt zurück, um sein Gleichgewicht wieder erlangen zu können, doch schon prasselten die Hiebe seines Gegners auf ihn ein. Nur mit äußerster Mühe konnte er sich diesem rasenden Angriff erwehren, Schweiß trat ihm auf die Stirn und sein Waffenarm erlahmte langsam, ob der starken Hiebe mit denen er konfrontiert wurde. Langsam wurde er so gegen die Rückwand des Schlachthofes gedrängt und er wusste, dass es sein Ende bedeuten würde, wenn er erst einmal an der Wand angelangt war.[/FONT]
[FONT="]„Sulvan, Marik, Engar! Greift endlich ein.“[/FONT]
[FONT="]rief er deshalb seine Diener und gedungenen Schläger zu Hilfe, doch nichts geschah. Beinahe nichts den sein Gegner zeigte plötzlich ein wölfisches Grinsen. Irritiert vernachlässigte Alaron für einen Herzschlag seine Deckung und schon fuhr ihm eine Lanze aus Schmerz durch das Fleisch seiner Wange. Ein klaffende Wunde hatte sich an seiner rechten Wange geöffnet, er konnte spüren, wie ihm das Blut über den Hals lief und den Kragen seines teuren Hemdes netzte. Er hatte kaum gezwinkert und doch stand sein Gegner wieder drei Schwertlängen von ihm entfernt und lachte leise.[/FONT]
[FONT="]„Schade, schade nicht wahr? Gute Diener sind schwer zu finden und ich fürchte, dass Ihr auf die Gesellschaft der Euren wohl verzichten müsst.“[/FONT]
[FONT="]Die Nackenhaare des Adligen stellten sich bei den Worten auf, gefolgt von einem Schrei als plötzlich klatschend ein Gegenstand vor ihm auf dem Boden landete. Es war Mariks Kopf, sein Gesicht war in einem stummen Schrei des Grauens verzogen und Panik wallte in den Eingeweiden des jungen Mannes auf.[/FONT]
[FONT="]„Wie…wer…..was seid Ihr?“[/FONT]
[FONT="]entrangen sich flüsternd die Worte von den Lippen des jungen Mannes, während er seinen Gegner mit vor Schrecken weiten Augen anstarrte. Dieser hatte sich immer noch nicht gerührt und erst jetzt fiel Alaron auf, dass die Wunde an dessen Arm nicht mehr blutete. Worauf hatte er sich nur eingelassen. Doch Hoffnung loderte in seinem Herzen auf, als er sah wie sich Severan von hinten an den Fremden anschlich, das eigene Schwert zum Schlag hoch über den Kopf erhoben. Doch ebenso schnell wie der Funke der Hoffnung aufgelodert war, erlosch er auch wieder, als der Fremde sein Schwert nach vorne riss, es drehte und unter seinem rechten Arm nach hinten stieß, genau in das Herz des Dieners. Die Bewegung war so schnell erfolgt, dass Alaron ihr kaum hatte folgen können, der Gesichtsausdruck des Dieners zeigte nur grenzenloses Staunen, als der Fremde mit einer Drehung die Klinge aus dem sterbenden Körper riss und so beiseite trat. Krachend schlug der Körper Serverans auf dem Boden auf und das Schwert rutschte klirrend direkt vor die Füße Alarons.[/FONT]
[FONT="]„Wie unartig. Und wie nutzlos.“[/FONT]
[FONT="]kommentierte der fremde Mann, seine Tat und blickte dann wieder zu Alaron, der vor Schrecken erstarrt war.[/FONT]
[FONT="]Sein Gedanken rasten, doch er konnte keinen Ausweg aus dieser Situation finden, als er sich der Waffe in seiner Hand erinnerte. Mit einem Schrei der Verzweiflung rannte mit gehobener Waffe auf den Fremden zu und legte alles in einen letzten Schlag. Doch zu diesem Schlag sollte es nie kommen.[/FONT]
[FONT="]Mit erstaunlicher Schnelligkeit trat der Fremde im letzten Moment einen Schritt zur Seite und rammte sein Schwert von unten in den Körper des jungen Mannes, während seine freie linke Hand den Schwertarm seines Gegners blockierte. Alarons Schwung sorgte dafür, dass er sich selbst am Schwert des Fremden aufspießte. Keuchend hing er so im Griff seines Kontrahenten, Blut floss ihm aus dem Mund, da er sich auf die Zunge gebissen hatte. Nur eine Handbreit trennte die Gesichter des Adligen und das seines Gegners, der nun seine Zähne in einem Lächeln entblößte. Die langen Eckzähne schimmerten im nächtlichen Schein der Monde und er beugte seinen Kopf nach vorne ans Ohr seines Opfers.[/FONT]
[FONT="]„Es ist nicht nur schwer gute Diener zu finden. Noch schwerer ist es angemessene Nahrung zu finden, ohne dass sich jemand einmischt.“[/FONT]
[FONT="]flüsterte er dem Sterbenden ins Ohr und riss mit einem Ruck das Schwert etwas höher. Nun endlich floss das junge Blut über die Klinge und mit einem letzten Aufstöhnen erstarb der Lebensfunke Alarons. Seine Muskeln entspannten sich nach einem kurzen Krampf, der Geruch des Blutes mischte sich mit dem der Ausscheidungen. Noch einmal funkelten die Zähne des Vampirs auf, bevor sie in den Hals des Mannes eindrangen, damit er endlich vom warmen Lebenssaft des Jungen trinken konnte.[/FONT]
[FONT="]Nachdem er sich gesättigt hatte, ließ er den kalten und blutleeren Körper des Adligen auf den Boden fallen. Mit dem Handrücken wischte er sich den Mund ab, zog seine Klinge vollständig aus dem Leichnam und schloss für einen Moment genießerisch die Augen. Blaues Blut war einfach ein echtes Geschmackserlebnis, allein die Folgen der Inzucht, riefen einen wunderbaren Geschmack hervor, dachte er lächelnd bei sich. Beinahe hätte er in der Taverne nicht gehandelt, aber das Blut des Mädchens hatte ihn in Rage gebracht. Obwohl sie wertlos war, sogar noch wertloser als der arrogante Schnösel gedacht hatte, so war sie ein hervorragender Grund gewesen, um sich endlich wieder angemessene Beute zu sichern. Während er sein Schwert an der Kleidung des Toten reinigte, blickte er zu seinem Diener. So verkrüppelt er auch aussah, so stark und agil war er dennoch. Und sogar einigermaßen intelligent für einen Guhl.[/FONT]
[FONT="]„Zieh die beiden aus und dann in den Fleischwolf, wie die anderen….Die Herzen kannst du haben.“[/FONT]
[FONT="]wies er den Guhl an, der mit einem zufriedenen Aufschnauben seine Arbeit begann. Die kleine Belohnung hatte er sich verdient, immerhin hatte er die kleine Sache mit dem Kopf nicht explizit befohlen und solche Kleinigkeiten mussten belohnt werden. Langsam richtete er sich auf und ließ seine Sinne in die Nacht hinausgreifen. Ja, Altdorf war genau das richtige Pflaster, um sich von den Streitereien der Heimat abzulenken.[/FONT]
auch wenn der Titel nicht sonderlich einfallsreich ist, so hoffe ich das die kleine Geschichte darüber hinweg trösten kann.
Bisher war ich nur bei den 40k-Geschichten aktiv, aber vor kurzem hatte ich eine kleine Idee für eine Fantasystory, die ich nun fertig gestellt habe.
Derzeit habe ich nicht geplant etwas längeres aus der Geschichte zu machen, aber vielleicht kommt das noch.
Ich musste die Idee nur aus meinem Kopf bekommen.
Für Anregungen und Kritik bin ich dankbar.
Und jetzt viel Spass beim Lesen.
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[FONT="]Altdorfer Nächte
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[FONT="]Es hatte einfach ein gemütlicher Abend in einer billigen Taverne werden sollen, zusammen mit so genannten Freunden und einigen leichten Mädchen. Die Feier war nur langsam in Gang gekommen, doch als sie gegen Mitternacht ihren Höhepunkt erreichte, war dann doch ein Spaß gewesen, den er sich schon zu lange nicht mehr gegönnt hatte. Und es war weder ungewöhnlich noch überraschend zu nennen, dass die Anwesenden in dieser Zeit unter den rauen Späßen der jungen Gecken hatten leiden müssen. So war es immer schon gewesen und bisher hatte sich auch niemand beschwert, also warum hatte dieser seltsame Ausländer so einen Aufstand machen müssen, fragte er sich bestimmt zum hundertsten Mal seit den Ereignissen der letzten Nacht. Er hatte doch nur vor seinen Begleitern etwas angeben wollen und hatte daher der Schankmagd, gerade als sie den Fremden mit dem seltsamen Akzent bediente, ihre Geldkatze entrissen. Unter dem Gejohle der anderen hatte er sie vorne in seine Hose gesteckt und sie aufgefordert sie sich zu holen und zwar zärtlich. Seine Schuld war es nicht gewesen, dass sie bei ihrem erschreckten Getue die Karaffe mit Wein umgestoßen hatte, so dass sie zu Boden gefallen war und die Stiefel und Beinkleider des Fremden mit der roten, klebrigen Flüssigkeit bespritzt hatte. Und dann hatte sich das dumme Ding auch noch, während sie Entschuldigungen gestammelt hatte auch noch in die Hand geschnitten, als sie die Scherben aufsammelte. Was hatten sie alle darüber lachen müssen. Nur dem Fremden hatte es nicht gefallen, auch wenn er ansonsten schweigend in seiner dunklen Ecke gesessen hatte und sich nicht um Alaron und seine Freunde gekümmert hatte. Umso heftiger war die folgende Reaktion gewesen, als sich der Fremde von seinem Platz erhoben hatte und alle erst einmal gedacht hatten, dass die Magd sich nun noch ein paar saftige Schläge einfangen würde. Und das Mädchen musste ebenso gedacht haben, denn zitternd hatte sie Beine des Mannes umklammert und immer noch um Verzeihung für ihr Ungeschick gebeten. Doch anstatt sie zu schlagen, hatte der fremde Herr sie mit erstaunlicher Leichtigkeit auf die Füße gezogen, sie auf einen Stuhl gesetzt und ihr ein Tuch gegeben, um sich die Wunde zu verbinden. Fassungslos hatten Alaron und seine Bekannten dem Fremden zu gesehen und waren dann in Ohren betäubendes Gelächter ausgebrochen. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wie sie den Fremden verspottet hatten, aber eines war klar gewesen, wer sich so gegenüber einer Schankmagd verhielt, der konnte nur ein Emporkömmling sein und nicht von wahrem Adel. Doch der Fremde hatte nicht auf ihre Beleidigungen reagiert, bis das weinende Mädchen verbunden war und sie sich etwas beruhigt hatte, erst dann hatte er sich Alaron und seiner Gesellschaft zu gewandt. Und er hatte es in seiner Reaktion nicht bei Worten belassen, sondern direkt ohne Warnung gehandelt, wie es wohl unter Bauerssöhnen üblich war. Sein Kiefer schmerzte noch immer von dem Hieb, der ihn zu Boden geschickt hatte und in seinen Ohren klangen immer noch die Schreie des Entsetzens als der Fremde einen Dolch gezückt hatte. Noch betäubt von dem Schlag hatte auf dem Boden liegend sein Verhängnis erwartet, doch der Fremde hatte ihm nur den Schritt der Hose aufgeschlitzt, die Geldkatze an sich genommen, ebenso wie Alarons eigene Börse. Immer noch wortlos hatte er wortlos dem Mädchen die Geldkatze und die Börse gegeben, bevor irgendjemand etwas tun konnte. Er hatte diesem seltsamen Verhalten fassungslos zu sehen müssen, als ihn einer seiner Saufkumpane auf die Füße geholfen hatte. Er war noch nie so gedemütigt worden und Zorn hatte seinen Schrecken verdrängt. Wie konnte es dieser dahergelaufene Ausländer auch wagen, ihn den Sohn des Barons von Bingen, so zu behandeln. Diesem Zorn hatte auch mit Worten Ausdruck verliehen, die der Fremde einfach so hatte über sich ergehen lassen. Da dies nicht die angemessene Reaktion für einen solchen Frevel gewesen war, hatte er den Fremden dann zum Duell gefordert. Und zum ersten Mal seit Beginn dieser unseligen Episode hatte man eine Reaktion auf dem Gesicht des Fremden ablesen können, irgendwie schien er sich darauf zu freuen. Seine einzige Antwort war die Wahl der Waffen gewesen, Schwerter hatte er gefordert und sich als Zeit Mitternacht des folgenden Tages ausgebeten. Erst hatte Alaron ablehnen wollen, aber sich dann überlegt, dass es wohl besser war, wenn nicht jeder das Duell beobachten würde. Schließlich sollte dieser Bauerntölpel nicht so einfach davonkommen und die ehrenhaften Regeln eines Duells konnten gar nicht für so einen dahergelaufenen Emporkömmling gelten. Also willigte er ein und wählte den Hinterhof eines Schlachters, der seinem Vater Treue schuldete, als Ort für den Waffengang. Mit einem Nicken nahm der Fremde dies hin und verließ dann die billige Schänke, ohne weiter behelligt zu werden. Allerdings hatte durch diese Ereignisse nun auch die Feier ihr Ende gefunden und schon bald waren sie alle ebenfalls nach Hause gegangen, dass sie diese bewusste Taverne nie mehr besuchen würde, dies stand außer Frage. Aber niemand hatte sich getraut Alarons Börse von der Magd zurückzufordern.[/FONT]
[FONT="]Während er nun so seinen Gedanken nachgehangen war, hatten er und sein Diener, der als Sekundant fungieren würde, schon beinahe den Hinterhof erreicht. Seine Vorbereitungen für dieses besondere Ereignis hatte er schon während der Tagesstunden abgeschlossen, schließlich sollte dieser Bauernlümmel nun bekommen was er verdiente und dies nicht zu knapp. Noch war die Zeit zu kurz gewesen, um ihn zum Gespött seiner Bekannten zu machen und dies sollte auch so bleiben. Von seinen anderen Dienern war nichts zu sehen, sie würden erst auf seinen ausdrücklichen Befehl eingreifen, da er eh nicht glaubte große Mühe mit dem Bauerntrampel zu haben. In der Taverne war er betrunken gewesen und der Fremde hatte ihn überrascht, nur deswegen hatte er ihn so behandeln können. Severan, sein Diener, eilte an seinem Herren vorbei und öffnete das Holzgatter, damit sie auf den Hinterhof gelangen konnte. Die Luft war erfüllt von kupfrigem Blutgeruch, und das Öffnen des Gatters sorgte für einen frischen Schwall dieses ganz besonderen Duftes, so dass er kurz die Luft anhalten und seine Übelkeit niederkämpfen musste. Ohne den Diener eines Blickes zu würdigen schritt er durch die Öffnung und trat auf das Gelände, hinter sich konnte er hören, wie das Gatter wieder geschlossen wurde. Als er sich im Hof umsah, spürte er kurz ein Gefühl der Erleichterung, scheinbar war sein Gegner nicht aufgetaucht, was die ganze Angelegenheit doch noch zu seiner Zufriedenheit lösen würde. Doch gerade als er sich dieser Illusion hingeben wollte, trat der Fremde aus den Schatten, gefolgt von einer buckligen Gestalt, die ihn einen schwarzen Kapuzenumhang gehüllt war. Angewidert verzog Alaron das Gesicht, auch wenn ihm hätte klar sein können, dass er von einem solchen Mann nicht viel erwarten konnte, war es doch einfach unmöglich einen Krüppel als Sekundanten für ein Duell zu bestimmen.[/FONT]
[FONT="]„Ah, Ihr seid pünktlich. Ich wäre sehr betrübt gewesen, wenn ich hätte warten müssen. Dies ist mein Sekundant Grohil. Ich bin bereit, wenn Ihr es auch seid.“[/FONT]
[FONT="]begrüßte der Fremde Alaron mit leichtem Spott in der Stimme, deutete kurz auf seinen Begleiter, der sich nach einer schwerfälligen Verbeugung wieder etwas zurück zog. Alarons Gesicht erstarrte zu einer eisigen Maske, bevor er nun selbst seinen Sekundanten vorstellte und dem Diener seinen Mantel übergab. Leise schabend zog er nun die Klinge aus der Scheide und der Stahl funkelte hell im Licht der beiden Monde. Prüfend schwang er die Klinge einige Male, so wie er es bei seinem Fechtlehrer gesehen hatte, auch wenn er sich nicht sicher war, warum dieser immer wieder darauf bestanden hatte. Sein Gegner schien immer noch die Ruhe selbst zu sein, das Gesicht im Schatten verborgen, da die Monde in seinem Rücken standen. Doch nachdem nun Alarons Stahl seine schützende Hülle verlassen hatte, kam auch Bewegung in den Fremden. Mit einem leichten Rucken der Schulter glitt der Mantel zu Boden und Alaron konnte nur verächtlich Schnauben, billige Theatralik und die Kleidung des Fremden war immer noch keine Spur besser geworden als in der Nacht ihres Zusammenstoßes. Selbst die Klinge an der Seite des Fremden war alt und abgenutzt, und so etwas brachte zu einem solchen Ereignis mit, dachte sich Alaron leicht hämisch grinsend. Er hatte also einfach nicht seine Armut zeigen wollen und offenbar hatte er gehofft so bei der Schankmagd landen zu können. Es war schon erbärmlich, wenn man sich nicht einmal eine billige Schankmagd leisten konnte. Sirrend zog der Fremde nun auch seine Klinge und obwohl die Klinge alt aussah, so schien sie doch scharf und gut gepflegt zu sein. Konnte er da ein leises Schnaufen des Fremden hören? Ein selbstzufriedenes Lächeln erschien auf den Lippen des jungen Adligen, offenbar hatte der Fremde sich überschätzt. Das war doch mal ein glücklicher Gedanke.[/FONT]
[FONT="]„Lasst uns endlich anfangen, ich habe noch eine Siegesfeier vor mir und die Nacht wird immer kürzer.“[/FONT]
[FONT="]Alarons Worte sollten den Fremden reizen, doch dieser nickte ihm als Antwort nur einfach zu und hob seine Klinge mit der Breitseite vors Gesicht. [/FONT]
[FONT="]Langsam und vorsichtig näherten sich nun die beiden Kontrahenten einander, die Schneiden der Klingen fingen funkelnd die Lichter der Monde und der Sterne. Kaum war er in Reichweite als Alaron schon einen wuchtigen Hieb gegen das Gesicht seines Gegners führte. Die Parade kam beinahe zu langsam und der Fremde wich einen Schritt zurück, scheinbar aus dem Gleichgewicht gebracht vom Schlag des jungen Mannes. Freude über diesen guten Anfang und das Adrenalin in seinem Blut beschleunigten den Herzschlag Alarons. Es schien beinahe einfach zu werden, wahrscheinlich hatte er seine Diener umsonst hier platziert. Aber egal, nun galt es dem Emporkömmling zu zeigen, wo sein rechter Platz war. Erneut versuchte er einen Ausfall, dieses Mal zielte er auf die Brust seines Gegners, doch nur als Ablenkung. Absichtlich hatte er einen so vorhersehbaren Zug gemacht und die Reaktion des Fremden hätte ihn beinahe lachen lassen. Dieser ging auf die Finte ein und wurde auch schon mit einem tiefen Schnitt am Waffenarm dafür belohnt. Dunkel glänzte das Blut auf Alarons Klinge, während der Fremde weiter zurückwich und versuchte aus der Reichweite der Waffe zu gelangen. Die Wunde war tief und Alarons Blick entgingen die Blutstropfen nicht, die den Weg seines Gegners folgten. Diese Chance würde er nicht ungenutzt verstreichen lassen und drang wieder auf seinen Feind ein, der jedoch dieses Mal die Attacken des Edelmannes parieren konnte. Immer wieder krachten die Klingen gegeneinander, doch die Gegenwehr des Fremden schien langsam zu erlahmen. Das harte Training und das ungerechte Verhalten seines Fechtlehrers schienen sich nun auszuzahlen, für die Zukunft sollte er vielleicht seine Streitigkeiten öfter auf diese Weise erledigen, dachte er so bei sich, während er wieder einen Angriff startete. Hinter sich konnte er das erfreute Gemurmel seines Dieners hören, als er die Klinge des Fremden nach oben lenkte und dann direkt auf das Herz seines Feindes stoßen wollte.[/FONT]
[FONT="]Waffenstahl klirrte und der junge Adlige riß vor Verblüffung die Augen auf, als sein Gegner sich leichtfüßig aus dem vermeintlichen Todesstoß drehte und seine Klinge mit einer geschickten Drehung nach unten ablenkte. Getragen durch seinen eigenen Schwung stolperte er so nach vorne und die Faust seines Gegenspielers traf ihn direkt auf die Stirn. Geisterhafte Lichter explodierten in seinem Blickfeld, das überraschte Keuchen des Dieners nahm er gar nicht wahr, als er rücklings zu Boden fiel. Der Fremde stand drei Schwertlängen von ihm entfernt als er sich wieder auf die Beine rappelte. Wie hatte dieser ungeschickte Tölpel nur so etwas vermocht, fragte er sich mit einem Fluch auf den Lippen.[/FONT]
[FONT="]„Das Spielchen beginnt mich zu langweilen. Lasst es uns beenden.“[/FONT]
[FONT="]hörte er die flüsternde Stimme des Gegners und es musste eine verirrte Reflexion des Mondlichts gewesen sein, die dessen Augen hatten leuchten lassen. Irgendetwas hatte sich verändert, die ganze Haltung des Fremden war anders geworden, vorher war etwas geduckt und leicht gebeugt vor dem Adligen gestanden, aber nun drückte seine Haltung Stolz und Erfahrung aus. Alaron blinzelte einige Male, da er sich nicht erklären konnte, wie eine solche Veränderung zu Stande kommen konnte. [/FONT]
[FONT="]Mit einem wütenden Schrei auf den Lippen, stürmte er auf den Fremden zu und schwang seine Klinge nach dem Hals des Gegners. Doch sie fuhr nur durch die Luft, erstaunlich schnell hatte sich der andere unter dem Hieb geduckt und mit einer Drehung des Körpers den gesamten Angriff des Edelmannes ins Leere laufen zu lassen. Und als wenn dies nicht ausreichen würde, so bekam Alaron nun auch noch von hinten einen Tritt ins Gesäß, der ihn laut aufheulen ließ. Zornig fuhr er herum, nur um im letzten Moment die Klinge des Fremden vor seiner Brust beiseite schlagen zu können. Erschrocken wich nun er einen Schritt zurück, um sein Gleichgewicht wieder erlangen zu können, doch schon prasselten die Hiebe seines Gegners auf ihn ein. Nur mit äußerster Mühe konnte er sich diesem rasenden Angriff erwehren, Schweiß trat ihm auf die Stirn und sein Waffenarm erlahmte langsam, ob der starken Hiebe mit denen er konfrontiert wurde. Langsam wurde er so gegen die Rückwand des Schlachthofes gedrängt und er wusste, dass es sein Ende bedeuten würde, wenn er erst einmal an der Wand angelangt war.[/FONT]
[FONT="]„Sulvan, Marik, Engar! Greift endlich ein.“[/FONT]
[FONT="]rief er deshalb seine Diener und gedungenen Schläger zu Hilfe, doch nichts geschah. Beinahe nichts den sein Gegner zeigte plötzlich ein wölfisches Grinsen. Irritiert vernachlässigte Alaron für einen Herzschlag seine Deckung und schon fuhr ihm eine Lanze aus Schmerz durch das Fleisch seiner Wange. Ein klaffende Wunde hatte sich an seiner rechten Wange geöffnet, er konnte spüren, wie ihm das Blut über den Hals lief und den Kragen seines teuren Hemdes netzte. Er hatte kaum gezwinkert und doch stand sein Gegner wieder drei Schwertlängen von ihm entfernt und lachte leise.[/FONT]
[FONT="]„Schade, schade nicht wahr? Gute Diener sind schwer zu finden und ich fürchte, dass Ihr auf die Gesellschaft der Euren wohl verzichten müsst.“[/FONT]
[FONT="]Die Nackenhaare des Adligen stellten sich bei den Worten auf, gefolgt von einem Schrei als plötzlich klatschend ein Gegenstand vor ihm auf dem Boden landete. Es war Mariks Kopf, sein Gesicht war in einem stummen Schrei des Grauens verzogen und Panik wallte in den Eingeweiden des jungen Mannes auf.[/FONT]
[FONT="]„Wie…wer…..was seid Ihr?“[/FONT]
[FONT="]entrangen sich flüsternd die Worte von den Lippen des jungen Mannes, während er seinen Gegner mit vor Schrecken weiten Augen anstarrte. Dieser hatte sich immer noch nicht gerührt und erst jetzt fiel Alaron auf, dass die Wunde an dessen Arm nicht mehr blutete. Worauf hatte er sich nur eingelassen. Doch Hoffnung loderte in seinem Herzen auf, als er sah wie sich Severan von hinten an den Fremden anschlich, das eigene Schwert zum Schlag hoch über den Kopf erhoben. Doch ebenso schnell wie der Funke der Hoffnung aufgelodert war, erlosch er auch wieder, als der Fremde sein Schwert nach vorne riss, es drehte und unter seinem rechten Arm nach hinten stieß, genau in das Herz des Dieners. Die Bewegung war so schnell erfolgt, dass Alaron ihr kaum hatte folgen können, der Gesichtsausdruck des Dieners zeigte nur grenzenloses Staunen, als der Fremde mit einer Drehung die Klinge aus dem sterbenden Körper riss und so beiseite trat. Krachend schlug der Körper Serverans auf dem Boden auf und das Schwert rutschte klirrend direkt vor die Füße Alarons.[/FONT]
[FONT="]„Wie unartig. Und wie nutzlos.“[/FONT]
[FONT="]kommentierte der fremde Mann, seine Tat und blickte dann wieder zu Alaron, der vor Schrecken erstarrt war.[/FONT]
[FONT="]Sein Gedanken rasten, doch er konnte keinen Ausweg aus dieser Situation finden, als er sich der Waffe in seiner Hand erinnerte. Mit einem Schrei der Verzweiflung rannte mit gehobener Waffe auf den Fremden zu und legte alles in einen letzten Schlag. Doch zu diesem Schlag sollte es nie kommen.[/FONT]
[FONT="]Mit erstaunlicher Schnelligkeit trat der Fremde im letzten Moment einen Schritt zur Seite und rammte sein Schwert von unten in den Körper des jungen Mannes, während seine freie linke Hand den Schwertarm seines Gegners blockierte. Alarons Schwung sorgte dafür, dass er sich selbst am Schwert des Fremden aufspießte. Keuchend hing er so im Griff seines Kontrahenten, Blut floss ihm aus dem Mund, da er sich auf die Zunge gebissen hatte. Nur eine Handbreit trennte die Gesichter des Adligen und das seines Gegners, der nun seine Zähne in einem Lächeln entblößte. Die langen Eckzähne schimmerten im nächtlichen Schein der Monde und er beugte seinen Kopf nach vorne ans Ohr seines Opfers.[/FONT]
[FONT="]„Es ist nicht nur schwer gute Diener zu finden. Noch schwerer ist es angemessene Nahrung zu finden, ohne dass sich jemand einmischt.“[/FONT]
[FONT="]flüsterte er dem Sterbenden ins Ohr und riss mit einem Ruck das Schwert etwas höher. Nun endlich floss das junge Blut über die Klinge und mit einem letzten Aufstöhnen erstarb der Lebensfunke Alarons. Seine Muskeln entspannten sich nach einem kurzen Krampf, der Geruch des Blutes mischte sich mit dem der Ausscheidungen. Noch einmal funkelten die Zähne des Vampirs auf, bevor sie in den Hals des Mannes eindrangen, damit er endlich vom warmen Lebenssaft des Jungen trinken konnte.[/FONT]
[FONT="]Nachdem er sich gesättigt hatte, ließ er den kalten und blutleeren Körper des Adligen auf den Boden fallen. Mit dem Handrücken wischte er sich den Mund ab, zog seine Klinge vollständig aus dem Leichnam und schloss für einen Moment genießerisch die Augen. Blaues Blut war einfach ein echtes Geschmackserlebnis, allein die Folgen der Inzucht, riefen einen wunderbaren Geschmack hervor, dachte er lächelnd bei sich. Beinahe hätte er in der Taverne nicht gehandelt, aber das Blut des Mädchens hatte ihn in Rage gebracht. Obwohl sie wertlos war, sogar noch wertloser als der arrogante Schnösel gedacht hatte, so war sie ein hervorragender Grund gewesen, um sich endlich wieder angemessene Beute zu sichern. Während er sein Schwert an der Kleidung des Toten reinigte, blickte er zu seinem Diener. So verkrüppelt er auch aussah, so stark und agil war er dennoch. Und sogar einigermaßen intelligent für einen Guhl.[/FONT]
[FONT="]„Zieh die beiden aus und dann in den Fleischwolf, wie die anderen….Die Herzen kannst du haben.“[/FONT]
[FONT="]wies er den Guhl an, der mit einem zufriedenen Aufschnauben seine Arbeit begann. Die kleine Belohnung hatte er sich verdient, immerhin hatte er die kleine Sache mit dem Kopf nicht explizit befohlen und solche Kleinigkeiten mussten belohnt werden. Langsam richtete er sich auf und ließ seine Sinne in die Nacht hinausgreifen. Ja, Altdorf war genau das richtige Pflaster, um sich von den Streitereien der Heimat abzulenken.[/FONT]