[Archiv][Storywettbewerb Frühjahr 09][WH40K] "Dreams of a dark future"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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Diese Geschichte wurde von Blackorc verfasst.

Kleine Anmerkung: Ich habe hier lange überlegt, ob ich die Geschichte zulasse oder nicht, da sie eigentlich keine Warhammergeschichte ist. Aber da sie nett geschrieben und einige interessante Ideen enthält, habe ich mich entschlossen, sie nicht zu disqualifizieren. Entscheidet selbst, ob es euch gefällt oder nicht.

“In the Grim Darkness of the Far Future, There is only War”

Mit einem sarkastischen Lächeln stand der Mann in einem Comicladen irgendwo in Washington D.C. und betrachtete die Broschüre, auf der dieser Slogan prangte. Auf dem Cover waren futuristische Gestalten in einer gewaltigen Schlacht abgebildet. Irgend etwas an der Aufmachung hatte sein Interesse geweckt, als er im Vorbeigehen das Heftchen im Schaufenster gesehen hatte und so war er in den Laden gegangen. Er beschloss, sich mit der Materie näher auseinander zu setzen, kaufte das Heft namens „White Dwarf“ und las bereits in der U-Bahn einen Großteil davon. Vertrieben wurde es von einem Unternehmen mit dem klangvollen Namen „Games Workshop“ mit Sitz in Großbritannien. Alles drehte sich darin um sogenannte Tabletop-Spiele, in denen es darum ging, Schlachten mit kleinen Zinnminiaturen auszutragen. Es gab offenbar verschiedene Spielsysteme des Herstellers, Dreh- und Angelpunkt des Konzeptes waren aber anscheinend zwei Spiele namens „Warhammer“ und „Warhammer 40.000“. Besonders interessierte ihn dieses „Warhammer 40.000“, eine Mischung aus düsterer Fantasy und Science Fiction. Es gab alles, was eben so zu einer Science Fiction Story gehörte, aber auch klassische Fantasy-Elemente wie Götter, Elfen und Orks. Waren es diese Fantasy-Elemente, die ihm so vertraut vorkamen, oder doch etwas anderes?

Die U-Bahn würde in Kürze die nächste Haltestelle und damit sein Ziel erreichen. Er verstaute das Heft in seinem Aktenkoffer, schob die Gedanken über dieses faszinierende Science Fiction - Universum beiseite und begann, sich mental auf seinen Termin vorzubereiten. Er nahm sich vor, später im Flugzeug weiter darüber nachdenken.

Viele Stunden später saß der Mann mit einem Glas Rotwein daheim in seinem Strandhaus, in der Nähe von San Francisco, schaute hinaus auf´s Meer und dachte über seinen Termin heute nach. Ob er etwas erreicht hatte? Die Zeit würde es weisen. Er genoss die Stille. Angelina war zurzeit in Europa, „Old Europe“, wie sie es hier nannten, sie würde erst nächste Woche wieder kommen. Er freute sich auf sie, doch es war auch schön, etwas Zeit für sich zu haben. Angelina war bereits seine fünfte Frau und es war ihm schwer gefallen sich noch einmal zu binden. Eine Beziehung war nicht einfach für einen Mann wie ihn und als seine letzte Frau gestorben war hatte es ihm beinahe das Herz zerrissen. Mit einem Seufzer leerte er sein Glas, ging zu seinem Laptop und beantwortete noch ein paar E-Mails. Dann ging er zu Bett. Die Broschüre, welche er am Morgen gekauft hatte war längst vergessen, verdrängt von den wichtigeren Ereignissen des Tages.

Sie waren wieder da. Diese Träume, oh Gott, diese Träume. Wie er sie hasste. Seit vielen, vielen Jahren plagten sie ihn, doch richtig gewöhnen konnte er sich nie daran. Er erlebte Brutalität von unbeschreiblichen Ausmaßen, begangen von unbeschreiblichen Wesen. Vor der albtraumhaften Kulisse einer mit Schädeln übersäten Landschaft, in der Bäche aus Blut flossen, schlachteten widerwärtige Wesen mit dämonischen Fratzen unschuldige Menschen nieder. Schmerzverzerrte Entsetzensschreie erfüllten die Szenerie, neues Blut floss in die bereits überquellenden roten Bäche, Menschen wurden zerstückelt, gefoltert und erniedrigt. Die Dämonen hatten offenbar großen Spaß daran, ihnen so viel Schmerz wie möglich zu bereiten. Einige labten sich an den noch lebenden Körpern ihrer Opfer, hielten sie mit unheiliger Magie am Leben wären sie die armen Tore Stück für Stück verspeisten. Unaufhörlich wisperte eine bösartige Stimme in sein Ohr, sprach Dinge in einer Sprache, die er nicht verstand und die dennoch bekannt klang. Er fühlte sich so hilflos. Gerne würde er den Menschen helfen, wusste aber nicht wie.

Der Mann erwachte mit einem entsetzten Schrei inmitten von zerwühlten Bettlaken. Sein Pyjama war schweißgetränkt, seine Augen blutunterlaufen. Mit zitternder Hand langte er zur Nachttischlampe, schaltete sie an, öffnete eine Schublade, kramte ein weißes Döschen hervor und würgte 2 Pillen hinunter. Dann stolperte er auf wackligen Knien in die Küche, auf der Suche nach einem Schluck Wasser zum Nachspülen. Er nahm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und trank zwei Schlucke.

Dann dämmerte es ihm.

Der Gedanke war so überraschend, dass er die Wasserflasche fallen ließ. Mit einem lauten Klirren zersprang sie auf den weißen Bodenfließen, Scherben flogen in alle Richtungen, Wasser verteilte sich um seine Füße herum.

Doch ihm war das egal. Er hetzte in´s Arbeitszimmer, öffnete seinen Aktenkoffer und wühlte darin herum, bis er das Heft fand, welches er am Morgen gekauft hatte. Aufgeregt begann er darin herumzublättern, bis er die Beschreibung einer Armee namens „Chaosdämonen“ fand. Die Ähnlichkeit mit den Wesen in seinen Träumen war verblüffend, wenn auch die Qualität der kleinen Figürchen und die comicartigen Artworks den entsetzlich real erscheinenden Schrecken, die ihn des Nachts heimsuchten, kaum gerecht wurden. Doch etwas Anderes war viel wichtiger: Die Kreaturen in dem Heft trugen Banner mit sich, auf denen Symbole ihrer Gottheiten abgebildet waren. Er kannte diese Symbole. Er kannte sie aus den Träumen, die ihn seit seiner frühesten Kindheit heimsuchten. Wie war das möglich? Wie konnten die Leute dieser kleinen Spieleschmiede in England von seinen Albträumen wissen?

Er startete sein Laptop und schrieb seiner Sekretärin eine E-Mail, sie möge doch bitte alle seine Termine in den nächsten 5 Tagen absagen, und ihm dafür einen Flug nach Nottingham buchen. Einen Moment stutze er und dachte darüber nach, ob Nottingham einen Flughafen hatte. Dann verwarf er den Gedanken. Emily würde sich schon um alles kümmern, so oder so. Er wog noch kurz ab, ob er sich mit seiner Frau in Europa treffen sollte, wenn er ohnehin schon dorthin flog, entschied sich dann aber dagegen. Sie musste von dieser Angelegenheit nichts wissen, sie würde es ohnehin nicht verstehen. Dann hakte er auch diesen Gedanken ab und begann mit seiner Webrecherche über Games Workshop und Warhammer 40.000.

3 Tage später

Lächelnd saß der Mann in dem Flugzeug, welches ihn nach Hause bringen würde. Das Gespräch mit Rick Priestley, einem der Erfinder von Warhammer 40.000 war sehr interessant gewesen. Er war natürlich sehr überrascht aber auch neugierig gewesen, warum der Vorstand eines einflussreichen US-Medienunternehmens einen Gesprächstermin mit ihm haben wollte und es war auch gar nicht einfach gewesen, einen plausiblen Grund für diese Frage zu nennen. Doch das Gespräch selbst war unwichtig. Priestley konnte ja nicht wissen, dass der Mann in der Lage gewesen war, in seinen Gedanken und seinem Gedächtnis zu lesen wie in einem offenen Buch. Die gesuchte Antwort hatte er erhalten, darauf kam es an. Tatsächlich wurden wohl auch Priestley und einige andere Mitarbeiter von Games Workshop von ähnlichen Visionen heimgesucht wie er selbst und verarbeiteten diese eben über ihre kreative Arbeit bei Games Workshop. Der Mann dachte darüber nach, ob Games Workshop für seine Pläne gefährlich war. Diese Menschen wussten nicht, wie nah sie mit ihren Ideen an der Wahrheit lagen. Doch das war ein geringes Problem. Er konnte das Unternehmen jederzeit zerschlagen, wenn ihm der Sinn danach stand. In zweihundert Jahren, der voraussichtlichen Geburtsstunde seines Imperiums würde sich niemand mehr an dieses lächerliche kleine Spiel namens Warhammer 40.000 erinnern. Der Mann lehnte sich zurück, schaute aus dem Fenster und betrachtete die Landschaft, die mehrere Kilometer unter ihm vorbeizog. Er konnte sich noch erinnern wie es war, als Pferde, Kutschen und Schiffe die einzigen Reisemöglichkeiten waren. Doch diese Zeiten waren schon lange vorbei. Was die Zukunft wohl bringen würde? Er wusste es und seine Gedanken verfinsterten sich, als er daran dachte…
 
Zuletzt bearbeitet:
PuhPih ...

Gegen eine der Geschichte kommt ein "Aha"-Effekt der mich schmunzeln läßt und ein richtig gutes Ende zwingt den Leser dazu, zu grübeln und zu spekulieren.
Aber leider erst gegen Ende der Geschichte.
Am Anfang ist es einfach nur eine gut geschriebenen Geschichte, die offenbar wirklich nicht viel mit dem Thema zu tun hat. Der Leser bekommt nicht wirklich einen Grund, weiter zulesen, wenn er sich am Anfang fragt, was das mit Warhammer zu tun hat, oder warum man was von einem älteren Herren lesen soll, der sich einen WD kauft.
Dennoch hats mir eigentlich (uneigentlich auch ^^) ganz gut gefallen und war nett zu lesen.
 
Die Geschichte hat am Anfang nichts mit Warhammer in seiner FOrm zu tun. Ein Mann kauft sich einen White Dwarf, weil er in einem Comicladen drauf aufmerksam wurde. Zum Glück hast du es geschafft, gegen Ende der Geschichte noch einmal die Kurve zu kratzen und den Bezug zu unserer sehr zeitintensiven, besonderen, teuren und lustigen Welt hergestellt.
Aber es lässt sich sehr gut lesen, ist sachlich und knackig und halt auch eine Geschichte zum Schmunzeln:)
Kritikpunkt ist aber diese sehr geschnittene Version. Diese Zusammenfassung am dritten Tag passt nicht so wirklich zu der ausführlichen BEschreibung an den anderen Tagen.
 
Die Geschichte gefällt mir eigentlich recht gut. Aber nicht gut genug um einen Punkt zubekommen. Sie würde eher von mir einen Abzug bekommen, da sie mMn wirklich etwas am Thema vorbei geschrieben wurde. Jeder kann in der heutigen Welt "warhammer" mit einfliessen lassen. Nur das es ein paar mal erwähnt wird ist es noch keine richtige Warhammer Geschichte. (Egal, ob WHFB, oder WH40k
 
Ich fand sie eigentlich recht witzig. Mal was anderes.
Dass sie einen lange im Dunkeln, oder zumindest im Halbschatten tappen lässt, finde ich gerade spannend.
Leider passt sie auch aus meiner Sicht nicht ganz in den Wettbewerb.

P.S.: Der korrekte Einsatz des Plusquamperfekt im Speziellen sowie der Tempi im Allgemeinen ist allerdings eine Bemerkung wert. :p
 
Etwas ganz anderes ist es. Irgendwie passt es auch hierher, da die einzige Beschränkung ist, sich auf den Warhammer Fantasy/40k-Hintergrund zu beziehen.
Tja, das ist eindeutig gegeben. Der Imperator soll ja schon seit Ewigkeiten unter den Menschen gewandelt sein, bevor er in den goldenen Thron gebettet wurde.
Absolut ein Sonderlob für die Idee.
 
So, nun auch hier ein paar Worte meinerseits.

Ich habe bei der Geschichte wie gesagt, lange überlegt, ob ich sie überhaupt in den Wettbewerb reinnehme oder nicht.

Also sie ist auf jeden Fall interessant und betrachtet eine Thematik, an die sonst wohl niemand gedacht hätte. Man kommt am Ende echt ins Grübeln und Spekulieren, großes Lob hier.

Aber es gibt auch Einiges, das mir nicht gefällt. Zum einen kommt der Umschwung viel zu spät. Lange Zeit saß ich nur da und dachte "was soll das jetzt?" Ein Mann, der was von Warhammer 40K hört und komische Alpträume hat .... na gut, könnte spannender sein. Ich denke, der Hinweis mit den Frauen sollte ein Hinweis sein, dass er kein normaler Mensch ist. Das kommt leider nicht ganz rüber, da es nicht so ungewöhnlich ist, dass ein Mann nacheinander fünfmal heiratet und eine der Frauen auch stirbt. Da steht ja nicht, dass sie am Alter gestorben ist. Wäre das deutlicher gewesen und hätte es mehr solcher suptiler Hinweise gegeben, hätte man sich vielleicht eher gefragt, ob da nicht mehr hinter dem Mann steckt, als man glaubt. Aber so ... wie gesagt, der Aha-Effekt kommt viel zu spät.

Dazu kommt, dass sie gerade am Anfang nicht gut geschrieben ist. Man hat nur eine Aneinanderreihung von Ereignissen ohne Detailbeschreibungen oder Erklärungen. Alles ist so allgemein gehalten. ("Irgendwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt.... Er las einen Großteil davon durch" ) ... das langweilt einfach zu schnell. Wenn es Beschreibungen gibt, wie zb. das Cover des WD, dann sind die wirklich gut und leicht vorstellbar. Aber die Handlung wird hier einfach zu oberflächlich abgewickelt.

Außerdem ist die Person des Mannes/Imperators sehr schwach. Man erfährt kaum etwas über ihm, sicher beabsichtigt, um keine Fluff-Diskussionen zu beschwören. Aber hier hätte man trotzdem mehr machen können. Eine Person, die einflussreich, bedeutend und bekannt ist, im Laufe der Zeit mehrere Frauen gehabt hat, Gedanken lesen kann und außerdem noch unsterblich ist ... da lässt sich doch wohl einiges rausholen.
Ein wenig nervt es auch, ständig von "Der Mann" zu lesen. Hier hätte ein Ich-Erzähler wahre Wunder gewirkt und aus der nachdenklich stimmenden Geschichte eine Begeisternde machen können.

Fazit: Eine grandiose, völlig neue Idee, mit guter Umsetzung, die leider viel zu spät deutlich wird und den Leser auf diese Weise langweilt. An vielen Dingen hätte noch gearbeitet werden können, im Großen und Ganzen einfach zu oberflächlich und allgemein. Wäre vielleicht ein Kandidat für einen vierten Platz.
 
Ich weiß nicht, mir kommen die Gedankengänge des Mannes nicht wirklich so halbgottmäßig vor. Der Kerl ist uralt und spielt nur den Juppi, eigentlich macht es für ihn noch nicht einmal Sinn, in den Medien zu sein, weil das erschwert, die Illusion seiner Sterblichkeit aufrecht zu erhalten.
Außerdem ist das ein Wesen, dass in Jahrhunderten plant und denkt. Daher finde ich die Vorstellung von ihm als Ehemann oder beim lesen von Hobbymagazinen eher befremdlich.

Ne, also für mich kommt die Pointe nicht rüber. Es gibt wirklich nicht einen Gedanken, der mir den großen Psioniker durchscheinen lässt.
Daher finde ich die Geschichte insgesamt einen interessanten Ansatz, aber mehr ist da leider nicht.l
 
Hm, die Geschichte reißt mich jetzt nicht vom Hocker. Die Konfrontation mit dem Hobby ist zwar ganz nett, irgendwie fühle ich mich jedoch an eine Kurzgeschichte für Jugendliche erinnert, die ich in einem zufällig vom Wühltisch mitgenommenen englischen Buch gefunden habe. In der geht es auch u.a. um GW (ja, namentlich erwähnt). Gegen Ende kommt dann der Aha-Effekt, der das ganze etwas nach oben treibt, jedoch bringt er keine Euphorie hervor.

Jetzt zu meinem größten Kritikpunkt: Warum muss für eine deutschsprachige Kurzgeschichte unbedingt ein englischer Titel her? Wenn er im Zusammenhang wenigstens einen Sinn ergeben würde - bzw. die unweigerliche Notwendigkeit...
 
Ich finde das Konzept durchaus stimmig - gerade bei dem dieshalbjährigen Geschichtswettbewerb ist die Vielfalt unterschiedlicher Stile doch recht angenehm.
Die Umsetzung der Idee sowie die Charakterisierung von Mr. Emperor sind, wie angesprochen, etwas wacklig, aber eben durchaus in Ordnung. Letztendlich ist es ja immer der Autor, der sich etwas dazu gedacht hat und diese spezifische Form gewählt hat.
Insgesamt also eine durchaus nette Geschichte mit einem Augenzwinkern, der der kompetitive Faktor abhanden geht.
 
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, und sie passt m.E. auch hervorragend zu WH40K. Der Verdacht, dass es sich bei diesem Mann um einen ganz besonderen Erdenbürger handelt, beschlich mich bereits in den ersten Zeilen, und spätestens bei der Erwähnung seiner fünften Ehe war ich mir sicher, dass es sich bei ihm nur um den Highlander oder den Imperator handeln könnte. Sprachlich, von einigen kleineren Aussetzern abgesehen, einwandfrei. Und vor allem eine erfrischende Abwechslung zu den vielen moralintriefenden "Krieg-ist-die-Hölle-Platoon-Gedenkstories", die man in diesem Wettbewerb zuhauf findet und die das Lesen ab der dritten irgendwie ermündend machen. ;) Top.

P.S.: Sollte der Titel eine absichtliche Anspielung auf die Dark-Future-Reihe von GW sein, passt er sogar besser, als irgendein deutscher Titel.
 
... Angelina war bereits seine fünfte Frau und es war ihm schwer gefallen sich noch einmal zu binden. Eine Beziehung war nicht einfach für einen Mann wie ihn und als seine letzte Frau gestorben war hatte es ihm beinahe das Herz zerrissen...

Erinnert mich zumindest stark an den Highlander, als er so sinnierend in seinem reliquienschrein in seinem Antiquitätenladen steht und an seine früheren Lieben denkt. Schröder ist... irgendwie anders. ;)

Und nur, weil es in unseren Spielen in der Regel ums Kämpfen zwischen zwei Massenarmeen geht, muss nicht zwangsläufig jede Geschichte auch davon handeln. Der Fluff ist gewaltig, und da gibt es jede Menge Stoff, ohne dass es immer gleich auf Full Metal Jacket trifft Platoon im Stahlgewitter rauslaufen muss.
 
mein eindruck:
der anfang ist leider etwas lahm, da gibts nichts, was einen mitreißt. du erzählst im kompletten ersten absatz dinge, die jeder leser hier schon kennt und somit gleich zum überspringen einiger textstellen animiert. das ist alles redundant. vielleicht hätte man einen kürzeren ausschnitt des traums an den anfang setzen sollen, denn da bin ich das erste mal neugierig geworden.
das ende finde ich interessant, aber der schreibstil verwirrt mich. wieso hatte er vorher keine ahnung von dämonen und warhammer und nach dem gespräch in england weiß er plötzlich alles? dabei wissen die gw-mitarbeiter offensichtlich nicht, mit wem sie da gesprochen haben.
die idee hinter allem find ich gut, aber bei der umsetzung hätte ein testleser vorher sicher gut getan.
 
Juhuu! Mein erster Beitrag bei einem Geschichtswettbewerb und gleich Platz 4. Meine Gratulation an die drei auf dem Siegertreppchen, ihr habt es euch verdient. Gewünscht hätte ich den Sieg nahezu allen Autoren, es waren diesmal eine Menge tolle Geschichten dabei. Dennoch natürlich auch noch einmal vielen Dank an alle, die für diese Geschichte gestimmt haben :)

Viel wichtiger als die Votes waren mir aber die Kommentare sowohl positiver als auch kritischer Natur, welche mir dabei helfen weiter an meinem Schreibstil zu feilen. Auf einige Beiträge möchte ich noch einmal eingehen und hoffe, dass eine weitere Diskussion zustande kommt.

Zunächst möchte ich noch kurz etwas dazu sagen, wie ich dazu kam diese Geschichte zu schreiben. Vor längerer Zeit bin ich beim Stöbern im Lexicanum am Artikel über den Imperator hängen geblieben. Besonders faszinierten mich die Kapitel "Die Erschaffung des Imperators" und "Sein Wirken auf Terra". Ich fragte mich, wie es wohl sein würde, wenn der Imperator bereits unter uns wandelte und wie wohl eine mögliche Konfrontation von ihm mit dem Spiel Warhammer 40K ablaufen würde. Damals hatte ich keine Zeit, der Idee nachzugehen und sie wanderte ad Acta. Für diesen Geschichtswettbewerb habe ich sie wieder aus meinem Kopf hervor gekramt und so entstand diese Geschichte hier.

Das gesamte Konzept, wie auch die Schreibweise waren für mich unter anderem auch dafür da, auszuloten wie eine Geschichte beschaffen sein muss um in diesem Umfeld gut anzukommen. Auch wollte ich wissen, wie sehr ich die Rahmenbedingungen des Wettbewerbes strapazieren kann :D
Offenbar bin ich da gerade noch so an einer Themaverfehlung vorbei geschrammt, aber auch das ist für mich eine wichtige Erkenntnis.

Kritikpunkt ist aber diese sehr geschnittene Version. Diese Zusammenfassung am dritten Tag passt nicht so wirklich zu der ausführlichen BEschreibung an den anderen Tagen.

hätte es mehr solcher suptiler Hinweise gegeben, hätte man sich vielleicht eher gefragt, ob da nicht mehr hinter dem Mann steckt, als man glaubt. Aber so ... wie gesagt, der Aha-Effekt kommt viel zu spät.

Das ist ein wichtiger Punkt, den ihr da ansprecht. Tatsächlich habe ich mir viel Gedanken über den Aufbau der Geschichte gemacht und wurde die ganze Zeit von der Befürchtung verfolgt, ein Fluffkundiger könnte die Pointe zu schnell erraten. Daher dieser zu Beginn sehr allgemeine Teil und zum Ende ein schneller Schluss, welcher "mit einem Schlag" die Auflösung bringen soll.

Anscheinend ist mir dieses Ziel zwar einerseits gelungen, andererseits habe ich wohl aber auch den einen oder anderen Leser gelangweilt, was ich natürlich nicht wollte. Ich werde bei künftigen Geschichten darauf achten, einen stärkeren Spannungsbogen zu erzeugen.

Jeder kann in der heutigen Welt "warhammer" mit einfliessen lassen. Nur das es ein paar mal erwähnt wird ist es noch keine richtige Warhammer Geschichte. (Egal, ob WHFB, oder WH40k

Es mag nach dem Autor klingen, der sein Werk verteidigt, aber hier möchte ich widersprechen. Schließlich ist der Emperor himself der Protagonist der Geschichte und somit in meinen Augen der Bezug hergestellt. Klar, ich habe euch zu Beginn der Geschichte etwas zappeln lassen und vielleicht hat sich einem wenig fluff-festen Leser auch die Auflösung nicht erschlossen. Aber genau dieses Spiel hat für mich den Reiz beim Schreiben ausgemacht. Wie hätte ich diesen Ansatz verpacken können, dass er dir besser gefällt?

Ein wenig nervt es auch, ständig von "Der Mann" zu lesen. Hier hätte ein Ich-Erzähler wahre Wunder gewirkt und aus der nachdenklich stimmenden Geschichte eine Begeisternde machen können.

Ich habe lange überlegt, ob ich die Story aus der Ich-Perspektive schreiben soll, um das von dir genannte Problem zu umgehen. Ich habe mich dagegen entschieden, weil es mir doch etwas ketzerisch erschien, aus der Ich-Perspektive unseres göttlichen Imperators zu schreiben. Ein wenig hat mich auch der damit verbundene Anspruch abgeschreckt. Aber da ich die Platzierung der Geschichte bei den Votes und auch viele Kommentare recht positiv finde, werde ich vielleicht bei der nächsten Geschichte nicht mehr vor solch einer Herausforderung zurück weichen.

Wäre vielleicht ein Kandidat für einen vierten Platz.

Als hättest du es geahnt :D

eigentlich macht es für ihn noch nicht einmal Sinn, in den Medien zu sein, weil das erschwert, die Illusion seiner Sterblichkeit aufrecht zu erhalten.

Ein ganzer Batzen Pluspunkte von meiner Seite für diese scharfsinnige Betrachtung. Tatsächlich könnte das langfristig zu einem Problem werden.

Mein Gedanke hingegen war, dass er den manipulativen Charakter der Medien nutzen kann, um auf seine Ziele hin zu arbeiten. Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass ja auch die Chaosgötter ihre Finger in dem Schicksal unserer Welt haben erschien mir ein Medienunternehmen ein geeigneter Platz für den Imperator in Spe.

Außerdem ist das ein Wesen, dass in Jahrhunderten plant und denkt. Daher finde ich die Vorstellung von ihm als Ehemann oder beim lesen von Hobbymagazinen eher befremdlich.

Und dennoch ist auch er ein Mensch. Es ging mir ja gerade darum, diese Seite hervorzuheben.

Jetzt zu meinem größten Kritikpunkt: Warum muss für eine deutschsprachige Kurzgeschichte unbedingt ein englischer Titel her? Wenn er im Zusammenhang wenigstens einen Sinn ergeben würde - bzw. die unweigerliche Notwendigkeit...

Warum ist dir das so wichtig, dass du es gar als größten Kritikpunkt empfindest? Für mich fällt die Sprachwahl beim Titel einer Geschichte unter die künstlerische Freiheit des Autors. Insbesondere in diesem Fall habe ich mir ja durchaus etwas dabei gedacht. Unser Jungimperator hält sich schließlich zu Beginn der Geschichte in Washington auf, wo er entsprechend eine englischsprachige Ausgabe des White Dwarf entdeckt. Der Titel der Geschichte ist wiederum eine Abwandlung des Slogans auf dem WD. Magst du generell keine englischsprachigen Titel? Und wenn ja warum?

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, und sie passt m.E. auch hervorragend zu WH40K.

Vielen Dank! Das dir als Schöpfer meines Lieblings-Armeeaufbaus mit seinen tollen Geschichten und seiner riesen Priese Humor die Geschichte gut gefällt freut mich sehr.

mein eindruck:
der anfang ist leider etwas lahm, da gibts nichts, was einen mitreißt. du erzählst im kompletten ersten absatz dinge, die jeder leser hier schon kennt und somit gleich zum überspringen einiger textstellen animiert. das ist alles redundant. vielleicht hätte man einen kürzeren ausschnitt des traums an den anfang setzen sollen, denn da bin ich das erste mal neugierig geworden.
das ende finde ich interessant, aber der schreibstil verwirrt mich. wieso hatte er vorher keine ahnung von dämonen und warhammer und nach dem gespräch in england weiß er plötzlich alles? dabei wissen die gw-mitarbeiter offensichtlich nicht, mit wem sie da gesprochen haben.
die idee hinter allem find ich gut, aber bei der umsetzung hätte ein testleser vorher sicher gut getan.

War es wirklich so langweilig, den Anfang der Geschichte zu lesen? Natürlich wusste jeder, was da steht, das war mir beim Schreiben schon klar. Aber um mein Ziel zu erreichen musste ich beschreiben, wie jemand zum ersten Mal mit unser aller Hobby in Berührung kommt. Auch fand ich es eigentlich recht witzig, das mit der Brille eines nicht Fantasy-Begeisterten zu betrachten.

Das Ende beschreibt, wie unser psionisch höchst aktiver Imperator in Spe munter im Gehirn von Rick Priestley rumgestöbert hat ;)

Wir haben ja bereits in einem anderen Thread diskutiert, dass man schwer alle Gruppen von Lesern gleichermaßen ansprechen kann. Diese Geschichte war eher an Fluffversierte adressiert. Deine Story wiederum ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie man anders herum an die Sache heran gehen und auf diese Weise den Leser fesseln kann. Mal sehen, vielleicht nehme ich mir beim nächsten Mal ein Beispiel daran, da sie mir persönlich sehr gut gefallen hat.

Testleser gab es natürlich, die waren aber längst nicht so tief im Hintergrund von 40K belesen wie so mancher User hier im Forum. Daher war für mich bis zuletzt unklar, wie schwer oder leicht ich es einem Fluffnatiker mit der Pointe mache.

Vielen Dank noch einmal für eure hilfreichen Kommentare. Es würde mich freuen, wenn die Diskussion hier noch ein wenig im Gange bleibt. Wie auch immer, in jedem Fall ließt man sich beim nächsten Storywettbewerb :lesen:
 
hab ich mir fast gedacht, dass diese geschichte zu dir gehört ;)
ich will einfach nochmal sagen, dass deine geschichte auch sicher nicht schlecht so war, wie man es meinem post entnehmen könnte. ich lass mich halt leicht zu scharfer kritik hinreißen bei sowas...

ich bin sicher auch nicht DER autor. aber ich hab mal etwas über das schreiben gelesen, und da gibt es eine regel, die heißt "show, don't tell". ich fand einfach, dass du am anfang zu viel erzählst. du erklärst GW und was warhammer ist. aber für mich gabs da noch keinen grund, das zu lesen, weil ich einfach noch nicht neugierig darauf war. lass am anfang lieber etwas passieren, wo man sich fragt "was ist da los? wer ist das? was passiert als nächstes?", so wie bei dem traum. gerade am anfang ist das kompliziert, weil viele leser anhand des ersten absatzes (unbewusst) entscheiden, ob die geschichte ein knüller ist, oder nicht.

jetzt hab ich schon wieder kritisiert. nimms mir nicht übel ;) wie gesagt, eigentlich mochte ich die story.