Diese Geschichte wurde von Blackorc verfasst.
Kleine Anmerkung: Ich habe hier lange überlegt, ob ich die Geschichte zulasse oder nicht, da sie eigentlich keine Warhammergeschichte ist. Aber da sie nett geschrieben und einige interessante Ideen enthält, habe ich mich entschlossen, sie nicht zu disqualifizieren. Entscheidet selbst, ob es euch gefällt oder nicht.
“In the Grim Darkness of the Far Future, There is only War”
Mit einem sarkastischen Lächeln stand der Mann in einem Comicladen irgendwo in Washington D.C. und betrachtete die Broschüre, auf der dieser Slogan prangte. Auf dem Cover waren futuristische Gestalten in einer gewaltigen Schlacht abgebildet. Irgend etwas an der Aufmachung hatte sein Interesse geweckt, als er im Vorbeigehen das Heftchen im Schaufenster gesehen hatte und so war er in den Laden gegangen. Er beschloss, sich mit der Materie näher auseinander zu setzen, kaufte das Heft namens „White Dwarf“ und las bereits in der U-Bahn einen Großteil davon. Vertrieben wurde es von einem Unternehmen mit dem klangvollen Namen „Games Workshop“ mit Sitz in Großbritannien. Alles drehte sich darin um sogenannte Tabletop-Spiele, in denen es darum ging, Schlachten mit kleinen Zinnminiaturen auszutragen. Es gab offenbar verschiedene Spielsysteme des Herstellers, Dreh- und Angelpunkt des Konzeptes waren aber anscheinend zwei Spiele namens „Warhammer“ und „Warhammer 40.000“. Besonders interessierte ihn dieses „Warhammer 40.000“, eine Mischung aus düsterer Fantasy und Science Fiction. Es gab alles, was eben so zu einer Science Fiction Story gehörte, aber auch klassische Fantasy-Elemente wie Götter, Elfen und Orks. Waren es diese Fantasy-Elemente, die ihm so vertraut vorkamen, oder doch etwas anderes?
Die U-Bahn würde in Kürze die nächste Haltestelle und damit sein Ziel erreichen. Er verstaute das Heft in seinem Aktenkoffer, schob die Gedanken über dieses faszinierende Science Fiction - Universum beiseite und begann, sich mental auf seinen Termin vorzubereiten. Er nahm sich vor, später im Flugzeug weiter darüber nachdenken.
Viele Stunden später saß der Mann mit einem Glas Rotwein daheim in seinem Strandhaus, in der Nähe von San Francisco, schaute hinaus auf´s Meer und dachte über seinen Termin heute nach. Ob er etwas erreicht hatte? Die Zeit würde es weisen. Er genoss die Stille. Angelina war zurzeit in Europa, „Old Europe“, wie sie es hier nannten, sie würde erst nächste Woche wieder kommen. Er freute sich auf sie, doch es war auch schön, etwas Zeit für sich zu haben. Angelina war bereits seine fünfte Frau und es war ihm schwer gefallen sich noch einmal zu binden. Eine Beziehung war nicht einfach für einen Mann wie ihn und als seine letzte Frau gestorben war hatte es ihm beinahe das Herz zerrissen. Mit einem Seufzer leerte er sein Glas, ging zu seinem Laptop und beantwortete noch ein paar E-Mails. Dann ging er zu Bett. Die Broschüre, welche er am Morgen gekauft hatte war längst vergessen, verdrängt von den wichtigeren Ereignissen des Tages.
Sie waren wieder da. Diese Träume, oh Gott, diese Träume. Wie er sie hasste. Seit vielen, vielen Jahren plagten sie ihn, doch richtig gewöhnen konnte er sich nie daran. Er erlebte Brutalität von unbeschreiblichen Ausmaßen, begangen von unbeschreiblichen Wesen. Vor der albtraumhaften Kulisse einer mit Schädeln übersäten Landschaft, in der Bäche aus Blut flossen, schlachteten widerwärtige Wesen mit dämonischen Fratzen unschuldige Menschen nieder. Schmerzverzerrte Entsetzensschreie erfüllten die Szenerie, neues Blut floss in die bereits überquellenden roten Bäche, Menschen wurden zerstückelt, gefoltert und erniedrigt. Die Dämonen hatten offenbar großen Spaß daran, ihnen so viel Schmerz wie möglich zu bereiten. Einige labten sich an den noch lebenden Körpern ihrer Opfer, hielten sie mit unheiliger Magie am Leben wären sie die armen Tore Stück für Stück verspeisten. Unaufhörlich wisperte eine bösartige Stimme in sein Ohr, sprach Dinge in einer Sprache, die er nicht verstand und die dennoch bekannt klang. Er fühlte sich so hilflos. Gerne würde er den Menschen helfen, wusste aber nicht wie.
Der Mann erwachte mit einem entsetzten Schrei inmitten von zerwühlten Bettlaken. Sein Pyjama war schweißgetränkt, seine Augen blutunterlaufen. Mit zitternder Hand langte er zur Nachttischlampe, schaltete sie an, öffnete eine Schublade, kramte ein weißes Döschen hervor und würgte 2 Pillen hinunter. Dann stolperte er auf wackligen Knien in die Küche, auf der Suche nach einem Schluck Wasser zum Nachspülen. Er nahm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und trank zwei Schlucke.
Dann dämmerte es ihm.
Der Gedanke war so überraschend, dass er die Wasserflasche fallen ließ. Mit einem lauten Klirren zersprang sie auf den weißen Bodenfließen, Scherben flogen in alle Richtungen, Wasser verteilte sich um seine Füße herum.
Doch ihm war das egal. Er hetzte in´s Arbeitszimmer, öffnete seinen Aktenkoffer und wühlte darin herum, bis er das Heft fand, welches er am Morgen gekauft hatte. Aufgeregt begann er darin herumzublättern, bis er die Beschreibung einer Armee namens „Chaosdämonen“ fand. Die Ähnlichkeit mit den Wesen in seinen Träumen war verblüffend, wenn auch die Qualität der kleinen Figürchen und die comicartigen Artworks den entsetzlich real erscheinenden Schrecken, die ihn des Nachts heimsuchten, kaum gerecht wurden. Doch etwas Anderes war viel wichtiger: Die Kreaturen in dem Heft trugen Banner mit sich, auf denen Symbole ihrer Gottheiten abgebildet waren. Er kannte diese Symbole. Er kannte sie aus den Träumen, die ihn seit seiner frühesten Kindheit heimsuchten. Wie war das möglich? Wie konnten die Leute dieser kleinen Spieleschmiede in England von seinen Albträumen wissen?
Er startete sein Laptop und schrieb seiner Sekretärin eine E-Mail, sie möge doch bitte alle seine Termine in den nächsten 5 Tagen absagen, und ihm dafür einen Flug nach Nottingham buchen. Einen Moment stutze er und dachte darüber nach, ob Nottingham einen Flughafen hatte. Dann verwarf er den Gedanken. Emily würde sich schon um alles kümmern, so oder so. Er wog noch kurz ab, ob er sich mit seiner Frau in Europa treffen sollte, wenn er ohnehin schon dorthin flog, entschied sich dann aber dagegen. Sie musste von dieser Angelegenheit nichts wissen, sie würde es ohnehin nicht verstehen. Dann hakte er auch diesen Gedanken ab und begann mit seiner Webrecherche über Games Workshop und Warhammer 40.000.
3 Tage später
Lächelnd saß der Mann in dem Flugzeug, welches ihn nach Hause bringen würde. Das Gespräch mit Rick Priestley, einem der Erfinder von Warhammer 40.000 war sehr interessant gewesen. Er war natürlich sehr überrascht aber auch neugierig gewesen, warum der Vorstand eines einflussreichen US-Medienunternehmens einen Gesprächstermin mit ihm haben wollte und es war auch gar nicht einfach gewesen, einen plausiblen Grund für diese Frage zu nennen. Doch das Gespräch selbst war unwichtig. Priestley konnte ja nicht wissen, dass der Mann in der Lage gewesen war, in seinen Gedanken und seinem Gedächtnis zu lesen wie in einem offenen Buch. Die gesuchte Antwort hatte er erhalten, darauf kam es an. Tatsächlich wurden wohl auch Priestley und einige andere Mitarbeiter von Games Workshop von ähnlichen Visionen heimgesucht wie er selbst und verarbeiteten diese eben über ihre kreative Arbeit bei Games Workshop. Der Mann dachte darüber nach, ob Games Workshop für seine Pläne gefährlich war. Diese Menschen wussten nicht, wie nah sie mit ihren Ideen an der Wahrheit lagen. Doch das war ein geringes Problem. Er konnte das Unternehmen jederzeit zerschlagen, wenn ihm der Sinn danach stand. In zweihundert Jahren, der voraussichtlichen Geburtsstunde seines Imperiums würde sich niemand mehr an dieses lächerliche kleine Spiel namens Warhammer 40.000 erinnern. Der Mann lehnte sich zurück, schaute aus dem Fenster und betrachtete die Landschaft, die mehrere Kilometer unter ihm vorbeizog. Er konnte sich noch erinnern wie es war, als Pferde, Kutschen und Schiffe die einzigen Reisemöglichkeiten waren. Doch diese Zeiten waren schon lange vorbei. Was die Zukunft wohl bringen würde? Er wusste es und seine Gedanken verfinsterten sich, als er daran dachte…
Kleine Anmerkung: Ich habe hier lange überlegt, ob ich die Geschichte zulasse oder nicht, da sie eigentlich keine Warhammergeschichte ist. Aber da sie nett geschrieben und einige interessante Ideen enthält, habe ich mich entschlossen, sie nicht zu disqualifizieren. Entscheidet selbst, ob es euch gefällt oder nicht.
“In the Grim Darkness of the Far Future, There is only War”
Mit einem sarkastischen Lächeln stand der Mann in einem Comicladen irgendwo in Washington D.C. und betrachtete die Broschüre, auf der dieser Slogan prangte. Auf dem Cover waren futuristische Gestalten in einer gewaltigen Schlacht abgebildet. Irgend etwas an der Aufmachung hatte sein Interesse geweckt, als er im Vorbeigehen das Heftchen im Schaufenster gesehen hatte und so war er in den Laden gegangen. Er beschloss, sich mit der Materie näher auseinander zu setzen, kaufte das Heft namens „White Dwarf“ und las bereits in der U-Bahn einen Großteil davon. Vertrieben wurde es von einem Unternehmen mit dem klangvollen Namen „Games Workshop“ mit Sitz in Großbritannien. Alles drehte sich darin um sogenannte Tabletop-Spiele, in denen es darum ging, Schlachten mit kleinen Zinnminiaturen auszutragen. Es gab offenbar verschiedene Spielsysteme des Herstellers, Dreh- und Angelpunkt des Konzeptes waren aber anscheinend zwei Spiele namens „Warhammer“ und „Warhammer 40.000“. Besonders interessierte ihn dieses „Warhammer 40.000“, eine Mischung aus düsterer Fantasy und Science Fiction. Es gab alles, was eben so zu einer Science Fiction Story gehörte, aber auch klassische Fantasy-Elemente wie Götter, Elfen und Orks. Waren es diese Fantasy-Elemente, die ihm so vertraut vorkamen, oder doch etwas anderes?
Die U-Bahn würde in Kürze die nächste Haltestelle und damit sein Ziel erreichen. Er verstaute das Heft in seinem Aktenkoffer, schob die Gedanken über dieses faszinierende Science Fiction - Universum beiseite und begann, sich mental auf seinen Termin vorzubereiten. Er nahm sich vor, später im Flugzeug weiter darüber nachdenken.
Viele Stunden später saß der Mann mit einem Glas Rotwein daheim in seinem Strandhaus, in der Nähe von San Francisco, schaute hinaus auf´s Meer und dachte über seinen Termin heute nach. Ob er etwas erreicht hatte? Die Zeit würde es weisen. Er genoss die Stille. Angelina war zurzeit in Europa, „Old Europe“, wie sie es hier nannten, sie würde erst nächste Woche wieder kommen. Er freute sich auf sie, doch es war auch schön, etwas Zeit für sich zu haben. Angelina war bereits seine fünfte Frau und es war ihm schwer gefallen sich noch einmal zu binden. Eine Beziehung war nicht einfach für einen Mann wie ihn und als seine letzte Frau gestorben war hatte es ihm beinahe das Herz zerrissen. Mit einem Seufzer leerte er sein Glas, ging zu seinem Laptop und beantwortete noch ein paar E-Mails. Dann ging er zu Bett. Die Broschüre, welche er am Morgen gekauft hatte war längst vergessen, verdrängt von den wichtigeren Ereignissen des Tages.
Sie waren wieder da. Diese Träume, oh Gott, diese Träume. Wie er sie hasste. Seit vielen, vielen Jahren plagten sie ihn, doch richtig gewöhnen konnte er sich nie daran. Er erlebte Brutalität von unbeschreiblichen Ausmaßen, begangen von unbeschreiblichen Wesen. Vor der albtraumhaften Kulisse einer mit Schädeln übersäten Landschaft, in der Bäche aus Blut flossen, schlachteten widerwärtige Wesen mit dämonischen Fratzen unschuldige Menschen nieder. Schmerzverzerrte Entsetzensschreie erfüllten die Szenerie, neues Blut floss in die bereits überquellenden roten Bäche, Menschen wurden zerstückelt, gefoltert und erniedrigt. Die Dämonen hatten offenbar großen Spaß daran, ihnen so viel Schmerz wie möglich zu bereiten. Einige labten sich an den noch lebenden Körpern ihrer Opfer, hielten sie mit unheiliger Magie am Leben wären sie die armen Tore Stück für Stück verspeisten. Unaufhörlich wisperte eine bösartige Stimme in sein Ohr, sprach Dinge in einer Sprache, die er nicht verstand und die dennoch bekannt klang. Er fühlte sich so hilflos. Gerne würde er den Menschen helfen, wusste aber nicht wie.
Der Mann erwachte mit einem entsetzten Schrei inmitten von zerwühlten Bettlaken. Sein Pyjama war schweißgetränkt, seine Augen blutunterlaufen. Mit zitternder Hand langte er zur Nachttischlampe, schaltete sie an, öffnete eine Schublade, kramte ein weißes Döschen hervor und würgte 2 Pillen hinunter. Dann stolperte er auf wackligen Knien in die Küche, auf der Suche nach einem Schluck Wasser zum Nachspülen. Er nahm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und trank zwei Schlucke.
Dann dämmerte es ihm.
Der Gedanke war so überraschend, dass er die Wasserflasche fallen ließ. Mit einem lauten Klirren zersprang sie auf den weißen Bodenfließen, Scherben flogen in alle Richtungen, Wasser verteilte sich um seine Füße herum.
Doch ihm war das egal. Er hetzte in´s Arbeitszimmer, öffnete seinen Aktenkoffer und wühlte darin herum, bis er das Heft fand, welches er am Morgen gekauft hatte. Aufgeregt begann er darin herumzublättern, bis er die Beschreibung einer Armee namens „Chaosdämonen“ fand. Die Ähnlichkeit mit den Wesen in seinen Träumen war verblüffend, wenn auch die Qualität der kleinen Figürchen und die comicartigen Artworks den entsetzlich real erscheinenden Schrecken, die ihn des Nachts heimsuchten, kaum gerecht wurden. Doch etwas Anderes war viel wichtiger: Die Kreaturen in dem Heft trugen Banner mit sich, auf denen Symbole ihrer Gottheiten abgebildet waren. Er kannte diese Symbole. Er kannte sie aus den Träumen, die ihn seit seiner frühesten Kindheit heimsuchten. Wie war das möglich? Wie konnten die Leute dieser kleinen Spieleschmiede in England von seinen Albträumen wissen?
Er startete sein Laptop und schrieb seiner Sekretärin eine E-Mail, sie möge doch bitte alle seine Termine in den nächsten 5 Tagen absagen, und ihm dafür einen Flug nach Nottingham buchen. Einen Moment stutze er und dachte darüber nach, ob Nottingham einen Flughafen hatte. Dann verwarf er den Gedanken. Emily würde sich schon um alles kümmern, so oder so. Er wog noch kurz ab, ob er sich mit seiner Frau in Europa treffen sollte, wenn er ohnehin schon dorthin flog, entschied sich dann aber dagegen. Sie musste von dieser Angelegenheit nichts wissen, sie würde es ohnehin nicht verstehen. Dann hakte er auch diesen Gedanken ab und begann mit seiner Webrecherche über Games Workshop und Warhammer 40.000.
3 Tage später
Lächelnd saß der Mann in dem Flugzeug, welches ihn nach Hause bringen würde. Das Gespräch mit Rick Priestley, einem der Erfinder von Warhammer 40.000 war sehr interessant gewesen. Er war natürlich sehr überrascht aber auch neugierig gewesen, warum der Vorstand eines einflussreichen US-Medienunternehmens einen Gesprächstermin mit ihm haben wollte und es war auch gar nicht einfach gewesen, einen plausiblen Grund für diese Frage zu nennen. Doch das Gespräch selbst war unwichtig. Priestley konnte ja nicht wissen, dass der Mann in der Lage gewesen war, in seinen Gedanken und seinem Gedächtnis zu lesen wie in einem offenen Buch. Die gesuchte Antwort hatte er erhalten, darauf kam es an. Tatsächlich wurden wohl auch Priestley und einige andere Mitarbeiter von Games Workshop von ähnlichen Visionen heimgesucht wie er selbst und verarbeiteten diese eben über ihre kreative Arbeit bei Games Workshop. Der Mann dachte darüber nach, ob Games Workshop für seine Pläne gefährlich war. Diese Menschen wussten nicht, wie nah sie mit ihren Ideen an der Wahrheit lagen. Doch das war ein geringes Problem. Er konnte das Unternehmen jederzeit zerschlagen, wenn ihm der Sinn danach stand. In zweihundert Jahren, der voraussichtlichen Geburtsstunde seines Imperiums würde sich niemand mehr an dieses lächerliche kleine Spiel namens Warhammer 40.000 erinnern. Der Mann lehnte sich zurück, schaute aus dem Fenster und betrachtete die Landschaft, die mehrere Kilometer unter ihm vorbeizog. Er konnte sich noch erinnern wie es war, als Pferde, Kutschen und Schiffe die einzigen Reisemöglichkeiten waren. Doch diese Zeiten waren schon lange vorbei. Was die Zukunft wohl bringen würde? Er wusste es und seine Gedanken verfinsterten sich, als er daran dachte…
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