[Archiv][Storywettbewerb Frühjahr 09][WHFantasy] "In feuriger Dunkelheit"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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Diese Geschichte wurde von Glorin verfasst.

Ich spürte das Sirren mich wie 1000 Messerstiche durchbohren. Es war das Ende, das wusste ich, keiner würde kommen, um mich zu retten. Aus dem Verlies des Todes. Tief unter der Erde lag ich im Verlies des Todes. Im tiefsten Verlies Zharr-Naggrund. Ich sah, dass mir doch noch eine Stunde gegeben war, als man meinen Zellnachbarn herauszerrte. Sein panisches Geschrei begleitete ihn bis zu seiner Schlachtbank. Die monatelange Kerkerhaft hatte alle Stärke aus ihm getrieben, sodass für ihn nur noch eine Möglichkeit überblieb. Er würde Hashut geopfert werden. Dutzende Male hatten unsere Wärter, die Hobgoblins, uns darauf vorbereitet, dass man uns die Haut bei lebendigem Leibe über den Kopf ziehen würde und uns dann zwingen würde, sie aufzufressen. Den Urin, den wir dabei vor Angst verlieren würden, mussten wir trinken. Und dann langsam in Tage langer Qualen den Tod finden.
Vielleicht wäre der Tod auch schön gewesen, ich weis es nicht. Eine Erlösung könnte es sein. Ich hoffte es. Ich verstehe meinen Heldenmut nur nicht, wie konnte ich mich nur auf diese Eskapaden einlassen? Wie konnte ich mich nur melden, als das Imperium Leute suchte, die die Ebene von Zharr bereisen würden, um sie zu kartographieren und Gedichte über sie zu verfassen? Es war ein Fehler, das sah ich ein. Doch es bot mir damals eine Chance, die mir nie zuvor geboten worden war. Ich hätte berühmt werden können. Und jetzt? Kann ich es immer noch werden? Ich denke: „Ja“, denn es muss einen Weg hier heraus geben. Und sollte ich ihn finden, würde mir nichts mehr im Wege stehen, eine Gottheit unter den Dichtern zu werden. Das einzige wichtige momentan war nur, einen Weg hier heraus zu finden. Oder, sollte ich vielleicht doch nicht eher meine Erlebnisse niederschreiben, bevor ich den Weg suchte? Damit, selbst wenn ich in der Wüste bei meiner Flucht sterben würde, der Nachwelt mein Gedankengut erhalten bliebe? Ich hatte nur ein kleines Problem: Ich hatte noch Papier und Feder, doch das Tintenfass war zerbrochen. Womit sollte ich schreiben?
Ich überlegte noch, als ich das Grunzen hörte. Mir war klar, dass es nicht das Ende sein konnte, das Schwirren fehlte, das der Aufzug machte, wenn er zu uns herunter fuhr. Es musste wieder einer der Wächter sein. Hinein gestoßen in meine Zelle wurde ein Ork, aber kein gewöhnlicher Ork. Sondern ein Ork wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Er war runzelig, sein Gesicht war schräg und er hatte eine Knollennase, sein Körper war von oben bis unten mit Warzen und anderen Geschwüren bedeckt. Einer meiner Wärter, ein Hobgoblin, lachte und spie mir die Worte entgegen: „Der, ja das hübsche Geschöpf da, war wohl nee Fehlfunktion der Magier oben. Wohl noch nicht erreicht, was sie wollten. Wundert mich, dass sie überhaupt noch experimentieren, nach den Schwarzorks. Hähähähä!“
Ich fragte mich, weshalb sie das Geschöpf zu mir gebracht hatten, während die Tür wieder zufiel. Ich sah ihn leicht schief an, während er nur böse grunzte. Und sich auf einmal auf mich stürzte. Er zog mir meine Lumpen aus, dümmlich zufrieden grinsend. Ich wehrte mich aus Leibeskräften, doch er ignorierte einfach meine Anstrengungen. Er öffnete sein von Hauer besetztes Maul und hob mich an. Langsam lies er mein Teil, in sein Mund gleiten und lutschte daran wie an einem Schnuller. Angewidert übergab ich mich über seinen Kopf.
Doch dann hellte sich meine Miene wieder auf, dieses dicke Wesen würde mich noch berühmter machen. Wenn ich schrieb, wie mich dieses Monster vergewaltigt hatte, würde ich weltberühmt werden. Und um es möglichst detailiert beschreiben zu können, erforschte ich seinen Körper. Er war groß, hässlich und kräftig. Auch seinen Schwanz sah ich mir genauer an. Ein steif aufgerichtetes ellenlanges Teil, das die Dicke meines Oberarms hatte. Ich stöhnte auf, als ich spürte, dass mein Sperma mir aus meinem Schwanz tropfte. Das plötzlich eine Flüssigkeit in seinem Mund war, schien den Riesen zu erschrecken. Er biss zu. Ich konnte nur noch ungläubig an mir herunter sehen, mir fehlte mein Ding. Das Ding, das mich in so vielen zahllosen Nächten beglückt hatte, war weg. Zu meiner Überraschung jaulte er nur auf und lief zu Tür. Er schlug dagegen, bis die Wärter kamen und ihn davon führten.
Ich hatte eine Vergewaltigung eines Orks überlebt, in mir herrschte ein Hochgefühl, ich würde berühmt werden. Mein Blick wanderte über die Kerkerwände. Mir wurde klar, wie schön sie doch waren. Der schwarze Obsidian gab kein Licht ab, sodass mir nur das Licht des Flures blieb. Romantisch. Auch das Dröhnen der Hämmer über mir, das Rauschen des Todenflusses und das Geschrei der unzähligen Sklaven gaben eine unglaubliche inspirierende Atmosphäre ab. Ich stellte fest, dass die Chaoszwerge es bei allen geschafft hatten, außer bei mir. Sie würden es auch nie schaffen, ich würde niemals verrückt werden, nein nicht ich, Malak Perganskin, der Meister des Papiers. Mich und meinen genialen Geist würden sie niemals besiegen. Ich lief zu Tür und schrie, aus Leibeskräften: „Ihr werdet an mir scheitern, Sigmar lebt in mir! Ich bin euer Untergang.“ Ich merkte wie die Tür unter meinen Schlägen vibrierte. Ich hatte mich geirrt. Nicht durch die Hämmer der nicht stillstehenden Maschinen der Chaoszwerge, sondern durch meine Wut bebte die Erde. Weil ich es so wollte. Ich krächzte vor Freude und sah nun an mir herunter. Auf die Stelle wo damals meine wertvollsten Juwelen gehangen hatten. Es floss Blut herunter. Blut, genau Blut, ich fing hysterisch an zu lachen! Blut war die Lösung all meiner Probleme. Ich schrie aus vollem Halse: „Wie heißt es doch so schön, Blut für den Blutgott. Doch dies ist falsch! Blut ist nur für mich, den ich bin der Blutgott. Unter mir erzittert die Erde. Mir gehorchen Himmel und Erde. Wenn ich Wasser brauche, schicke ich mir Blut. Denn ich bin der Blutgott.“
Ich wusste, dass meine Zeit stark beschränkt war, also begann ich sofort meine Schreibutensilien auszupacken! Das Beben der Erde, die Schreie all der Unglücklichen, die ihren Verstand verloren hatten, geisterten um mich herum und festigten mich in der Entschlossenheit, loszuschreiben. Ich hielt meine Feder an das Loch, welches das Scheusal hinterlassen hatte, lies das Blut auf die Feder tropfen und begann zu schreiben. Ich schrieb, um berühmt zu werden. Mit meiner schönsten Handschrift begann ich:

Erst, als ich in Altdorfs-Kneipen einkehrte,
entwischte mir mein Glück.
Erst die eine Dame, die sich wehrte,
entwischte mir und meinen besten Stück.

Da es bald war zu später Abendstund,
durfte ich lauschen einer Singsang Stimm.
Da ich schon gegangen war, ein paar Bier auf den Grund,
durfte ich glauben bald in Geld zu schwimm.

Als meiner Kehle entsprang ein hicksender laut,
akzeptierte man mich als Saufsieger.
Als ich dann bebte mit Herz und Haut,
akzeptierte man mich als neuen Krieger.

In der Pöbelsicht,
ich muss gewesen sein ein Held.
In der Art wie ich kleiner Wicht,
ich ihr Poet, für sie zog ins Feld.

Wir wollten durch das Weltrandgebirge ziehen,
waren irgendwo auf dem Nordpass gewandert.
Wir mussten an Karak Vlag vorbei fliehen,
waren wir schließlich unterlegen, zehn zu hundert.

Auf der Schädelstraße flohen wir lang,
als unsere Kameraden Verrat begangen.
Auf der Ebene Zorn Uzkul wurde ich gefang,
als unsere Freundschaft war vergangen.

Es war wieder soweit, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, ich hörte wieder das Sirren. Ich sah mich um. Schweiß rann mir über die Stirn. Mit meinem halben Gedicht würde ich nicht berühmt werden. Ich wäre nur ein kleiner Dichter am Rande. Ich hörte, wie die Tür aufflog. Es war ein lauter Knall. Unheimlich. Ein Licht fiel in die Zelle rein, ein Licht das mich zu verhöhnen schien. Es gab mir das Licht, das mir zum Schnellerschreiben fehlte. Aber brannte mir die Augen aus, sodass an ein Weiterschreiben nicht mehr zu denken war. Die Wände bewegten sich langsam auf mich zu. Ich würde erdrückt werden. Das flackernde Licht, das die Gitter in meiner Zellenwand durchließen, warf Schatten, nein bösartige Prophezeiung an das alte, kalte Obsidiangemäuer. Ein schriller Schrei, von einem Leidensgenosse, lies mich aufschrecken. Ich sah, wie der Lichtkegel größer wurde. Die Wände näher an mich heranrückten und die Monster, die aus den Mauern zu stiegen schienen, auf mich zukamen. Sollten sie doch kommen, dies wäre ein schneller Tod, eine Erlösung! Ich sah mich um. Doch es gab nichts, womit ich mich wehren konnte. Ich betete wie noch nie zuvor, dass Sigmar die Schritte an meiner Zellentür vorbeigleiten lassen würde. Dass keiner kämme.
Doch genau vor meiner Tür erstarben die Geräusche, nur noch das Wimmern, eines Wesens war zu hören. Ich hörte nun ein Klimpern von rostigem Metall. Mein Tod wartete auf mich, das war mir klar. Man würde mich nun hohlen. Ich hörte, wie sich der Schlüssel unendlich langsam im Schloss herumdrehte und dann steckenblieb. Ich hörte draußen jemand fluchen. Doch dann drehte der Schlüssel sich wieder knirschend weiter. Millimeter für Millimeter, meinen Tod entgegen und ich konnte nichts tun, außer auf den Schlüssel zu starren. Der Schlüssel hatte die erste Umdrehung, abgeschlossen. Dann die zweite, die dritte und es klickte. Der Schlüssel wurde wieder heraus gezogen. Der Schlüsselbund klimperte wieder, als mein Wärter einen neuen Schlüssel suchte. Nachdem er ihn gefunden hatte, stöhnte er zufrieden auf. Wieder musste ich Stunden warten, bis er den Schlüssel ins Schloss gesteckt hatte und er langsam begann, ihn umzudrehen. Die erste Runde, die zweite, die dritte. Es klickte wieder und die Tür flog auf. Ich hatte zwar noch nie in meinem Leben ein Rhinox gesehen. Aber das Schnauben konnte nur von einem stammen. Wie sich die Nüstern, rasselnd dehnten und zusammenzogen. Ich wusste, mein Ende musste gekommen sein, die Erlösung würde mich bald in ihre Arme schließen. Ich dachte daran, meine Wärter zu bitten, meine Haut an dem Fels der Häutung zu befestigen, damit wenigstens dort etwas von mir überlebte. Nicht mein Geist, aber doch ein Stück meines Körpers, gespannt zwischen zwei Knochen und zwischen aber tausenden Häuten von Menschen, Elben, Zwergen, Vampiren, Ogern, Goblins und welche Völker noch über unsere Erde wandeln.
Das Rhinox kam rein, die Staubwolke, die es dabei aufwirbelte war entsetzlich, seine Augen glommen auf. Ich wusste, einen Ork konnte ich überleben, aber kein Rhinox. Seine Silhouette zeichnete sich groß, bedrohlich, atemberaubend vor der Wand ab. Ich sah, wie sein Mund sich öffnete, gleich würde es hinter der Zellentür hervor stapfen und mich töten. Doch ich musste den Bericht davor beenden. So tauchte ich die Feder, wieder einmal dort ein, wo mein bestes Stück zu Hause gewesen war. Ich spürte, wie mich hierbei ein Schmerz durchbohrte. Aber wer bringt denn keine Opfer zustande, wenn er dafür zu einer Gottheit werden kann? Ich begann wieder zuschreiben:

Niemand hatte sich während der Schlacht um mich geschert,
nein, nur die Hobgoblins zu meinem Verdruss.
Niemand hatte ein Kampf mit ihnen begehrt,
nein nur die Hobgoblins kämpften mit Genuss.

Von links kam das Schwert,
verhinderte es so meine Flucht.
Von nun an war mein Ruhmesweg versperrt,
verhindert, war meine Flucht durch eine Schlucht.

Mein Nebenmann schlug nach einem Feind ganz frech,
manchmal sollte man sich lieber ergeben.
Mein Nebenmann hatte nämlich richtig Pech,
manchmal kann man dadurch auch in Lebensgefahr schweben.

Neben mir sank er in den schwarzen Dreck,
nur noch wartend auf sein Tod, mit Begier.
Neben mir ist er gestorben in einem roten Blutfleck,
nur noch gut als Nahrung für Tier.

Sobald sein letzter Lebenshauch,
sich verlor in der Nacht.
Sobald der letzte Kampfesrauch,
sich verflüchtigte in der verlorenen Schlacht.

Hatte uns unser Feind umgeben,
hier und da lag eine Leiche rum.
Hatte sich unser Streben,
hier nur als Hilferuf gezeigt, ganz stumm.

Ich spürte, seine Anwesenheit förmlich, ignorierte sie aber, bis sein Sabber auf meinen Schultern tropfte! Weiterschreiben, war undenkbar. Eine Flüssigkeit brach an dem Loch aus, das mein Stück hinterlassen hatte, aber es war kein Blut. Sonder etwas Gelbliches. Mein Urin! Ich drehte mich langsam um. Ich sah schon das Licht vor mir. Ich fragte mich, wann das Geschöpf zubeißen würde, bis ich erkannte, dass es ein Mann war. Ein Mann, ein ausgemergelter Mann. Seine Rippen konnte man förmlich aus seinen Körper reisen. Er sah mich an voller Trauer. Seine Augen waren leblos, kalt. Die Glut in ihr war längst verschwunden. Er sah mich an. Ich lachte auf, er! Er war das Rhinox. Zugleich wurde ich ernst. Es sollte niemand geholt, sondern nur ein neuer Häftling gebracht werden. Ich erschrak, als ich seine Arme sah. Der eine Arm fehlte, nur noch etwas Fleisch hing von der Schulter herunter und der andere war so grotesk in sich verdreht, dass er nicht wiederzuerkennen war. Dies war wohl auch der Grund, für die gebeugte Haltung. Der Lichtscheine musste es gewesen sein, der ihn zu einem hungrigen Tier gemacht hatte, das die Wände auf mich zuwandern lies.
Plötzlich keimte in mir ein neues Gefühl auf, nicht Mitleid, sondern etwas das ich erst nicht deuten konnte. Es dauerte etwas, bis ich begriff, es war Wut. Eine Wut, eine unbändige Wut. Er hatte mich von meinem Gedicht abgehalten, er hatte mir Angst gemacht. Wegen ihm würde ich womöglich nicht rechtzeitig mit meinem Bericht fertig werden. Doch die Wut verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war. Stattdessen durchfuhr meinen Körper ein Hoffnungsschimmer. Ich trat ihn bis zu seinem Erbrechen. Ich lies ihn alles herausbrechen. Danach riss ich ihm seinen Mund auf, zog an seinem rötlichen Ding, bis seine Zunge aus seinem Mund herausquoll. Nun lies ich sein Kiefer knacken, bis sein Wiederstand gebrochen war. Als ich dies erreicht hatte, legte ich meine Hand unter sein Kinn und lies dieses hoch schnellen. Sodass er seine eigene Zunge mit einen kurzen bissen von seinem Mund trennte. Ich lächelte, während aus seinem Mund das Blut floss. Kurz hatte ich Angst vor einem Vergeltungsschlag, doch dann fielen mir seine Armstümpfe wieder ein. Diese jämmerliche Gestalt hatte mir Angst eingejagt? Ich musste lachen. Ich trat noch einmal zu, genau dort wo seine Prachtjuwelen sitzen mussten. Ich sah, wie er von mir wegkippte. Sollte er nur. Er konnte meinetwegen neben mir verrecken. Ich hatte Wichtigeres zu tun. Ich ging wieder in die Ecke, in der ich zu schreiben pflegte, und setzte mich auf die raue unebene Erde. Meine Feder schnellte wieder zu meiner Stelle. Doch meine Tinte war nun gelblich. Sodass ich gezwungen, war mich noch einmal zu erheben und meinen Leidensgenosse Blut abzuschöpfen. Dies war einfacher als gedacht, nur die Wasserschale kurz unter seinen Mund gehalten und schon war sie gefüllt. Langsam schlurfte ich wieder an meinen Platz zurück und begann wieder zu schreiben. Diesmal aber mit leicht dunklerer Schrift.

Den Tod bin ich um ein Haar entsprungen,
doch den Hobgoblins konnte ich nicht entfliehen.
Den Weg nach Uzkulak war ich in Fesseln verschlungen,
doch auch von dort musste ich bald weiter ziehen.

Wir fuhren von dort durch den Tunnel,
welcher endete an den Schicksalsfällen.
Wir schmeckten die Fahrt über nur unseren Speichel,
welcher uns entgegenschlug bei den kleinsten Wellen.

Vom Todenfluss getragen,
vor Durst fast gestorben.
Vom Glück wollte keiner mehr was sagen,
vor Angst waren nun unsere Gedanken verdorben.

Als wir die Ebene von Zharr erreichten,
an der wir glitten vorbei in unseren Kahn.
Als die Gebirge den Fabriken weichten,
an denen Monster entsprangen in unseren Wahn.

Erkannten wir Zharr-Naggrund‘s Zitadelle,
es war mehr ein Kastell.
Erkannten wir sie nun als unsere neue Kerkerzelle,
es wäre gewesen eine Wogenswelle.

Ich wurde durch die Stadt gezogen,
in den Burghof hinein.
Ich passierte den Torbogen,
in dem eingelassen war Elfenbein.

Ich weis nicht wieso, doch das Sirren überhörte ich diesmal fast, mein Schädel brummte, ich hatte Angst, doch ich war auch vorbereitet. Ich sprang auf und wälzte mich in dem vom Zellengenossen hinterlassenen Sud. Strich es mir durch mein Haar. Meine Wächter würden mich nicht mitnehmen, nicht mich. Sie würden ihn mitnehmen, ehe er ganz abkratzen würde. Nicht mich einen vollgekotzten, stinkenden Typ. Wieder hörte ich die Tür aufschlagen, Schritte kamen und verstummten vor meiner Tür. Sollte es doch schief gehen, was dann? Ich sah mich um. Die Zeit fehlt mir für einen zweiten Plan. Ein Schauer lief mir über den Rücken und ein Angstgeruch haftete an mir. Immer wieder sagte ich mir: „Ich bin der Meister, ihr könnt mir nichts anhaben. Ich bin der Herr…“ Ich hörte wie sich das zweite Schloss mit einem lauten Knacken öffnete und die Tür langsam, bedrohlich, quietschend aufschwang. Ich wusste, dass dies womöglich meinen Tod bedeutete. Deswegen spukte ich mir noch einmal in meine Hände, zu meinem Entsetzen war mein Mund immer noch ausgedörrt, sodass ihm kaum Spucke entsprang.
Einer meiner Wärter kam herein, sah meinen Zellenkumpanen in der Ecke liegen und trat aus Freude noch einmal dagegen. Als er merkte, dass nichts passierte, zog er ihn hoch, roch meinen Dunst und drehte sich angewidert von mir ab. Er zog meinen Feind, meinen Retter aus der Zelle in seinen Tod. Noch bevor die Tür zufiel schrieb ich weiter:

Nun bogen wir in einen Raum, in einen Erker,
nur ich und mein Wärterschwein.
Nun dies würde sein mein Kerker,
nur ich war hier ganz allein.

Mir wäre alles recht,
mal ein Tritt, oder Hieb.
Mir täte dies nicht schlecht,
mal bedauerte ich diesen Trieb.

Doch nun begann ich, ihn zu verstehen,
das Leben war mir geraubt durch einen gemeinen Dieb.
Doch er sollte sich nicht auch an euch vergehen,
das verhindere ich in dem ich dies schrieb.

Kommt nie zu nah,
kennt die Angst vorm Tod.
Kommt nie zu nah,
...

Weiter kam ich nicht, ein Wärter zog mich hoch meine Hand konnte gerade noch das Stück Papier greifen. Wir fuhren im Aufzug hoch. Als wir oben ankamen führte er mich zu meiner Schlachtbank. Nachdem wir die Turmspitze erreichten, warf ich den Brief, als Papierflieger in die Nacht hinein. Lachend sah ich den Hohepriester an. Meine Lippen formten den Satz: „Es gleitet in die Freiheit rein, dies wird wohl nicht mein Ende sein.“ Doch der Hohepriester sah mich nur triumphierend an. Entzündete den Brief mit einem Feuerball und wieherte los.
Mit diesem Brief, war meine Seele gestorben. Somit schmerzte mich keiner seiner Foltermethoden, die sonst jeden Mann zu Strecke brachten. Meine letzter Gedanke war: „Meine Seele habt ihr mir genommen, jetzt kann ich nur noch von euch den Tod bekommen!“
 
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:blink:
Also die Sache mit dem Ork ist mal was Neues, so viel steht fest. Aber auch wenn ich gewiss kein prüder Mensch bin ist mir das doch etwas zu viel des Guten. Davon abgesehen erscheint es mir auch etwas unrealistisch, dass der Gute fröhlich vor sich hin sinniert, nachdem ihm sein bestes Stück abgebissen wurde. Wird so eine Verletzung nicht schnell behandelt verblutet der Betroffene. So oder so müsste er nach kürzester Zeit ohnmächtig werden.

Ich mag schräge Geschichten, aber Alles in Allem ist mir diese hier leider zu schräg.
 
Und mein nächster kleiner Kommentar. Habe jetzt 3Geschichten gelesen darunter 2Warhammergeschichten und kommentiert. Auch bei dieser Geschichte werde ich später eine genauere Analyse stellen. Hier nur der erste Kommentar auf die schnelle:

Ich bin begeistert das jemand die Chaoszwerge als Thema aufgegriffen hat. Bin zwar leicht verwundert da bald zu diesem Volk ein eigener Storywettbewerb startet, aber egal. Ich muss die Informationen in diesem Text loben, da die meisten stimmen. Die im Gedicht beschriebenen Landschaften gibt es wirklich. Und wurden 1zu1 übernohmen. Es gibt aber trotzdem leichte abweichung: "Ich passierte den Torbogen, in dem eingelassen war Elfenbein."
Es gibt keine Geschichte in der von Elfenbein berichtet wird. Es heißt immer die Stadt wäre aus reinem Obsidian. Auch von Aufzügen ist mir nichts bekannt, ich würde eher auf normale Treppen tippen. Aber womöglich haben die technisch fortgeschrittenen Chaoszwerge auch Aufzüge.

Zu den Gedichten, es gibt leider einige überflüssige Strophen die nur dazu sein scheinen um die Strukute aufrecht zuhalten. (Sie haben kein Inhalt)


@Blackorc: Meines Wissens nach ist man nach einer entmannung nicht gleich Besinnungslos. Da der Penis keine Knochen enthält ist es sogar gar nicht so unwahrscheinlich das der Verletzte nach abtrennung der Nervenbahnen nicht gleich unmächtig wird. (Umso mehr Muskeln an der Stelle sind umso schneller wird man Unmächtig.) Da man leider nicht weiß wie langsam das lyrische ich schreibt, kann man leider nicht sagen ob der "Dichter" verbluten würde. Das er es so gut wegsteckt liegt evtl. an seiner Vernarrtheit an Ruhm, oder daran das wirklich Sigmar in ihm lebt.


Fazit: Eine recht stimmige Geschichte, aber teilw. verbesserungsfähig. (Analyse folgt noch)
 
Meines Wissens nach ist man nach einer entmannung nicht gleich Besinnungslos.
Wahrscheinlich würde man aber unter Schock stehen ;)

Aber zur Geschichte. Chaoszwerge Thematik ist auf jeden Fall mal was anderes, auch die 'der Ork bläst mir einen' Szene, aber hier gleich zu meiner Kritik.

Derbheit und Vulgäres finde ich gut, sofern sie angemessen sind. Bei dieser Geschichte scheint mir jedoch die Obszönität um der Obszönität willen verwendet worden zu sein, was mir leider garnicht gefällt. Es passt nicht zur Thematik.

Es sind auch einige Tempus und Satzbildungsfehler zu finden, aber auf die Länge der Geschichte gesehen, ist das nicht weiter schlimm.

Die Idee mit den Versen ist ganz nett, aber nicht gut umgesetzt.
Statt einer Flut aus Versen hätten es ein paar weniger mit schönerem Metrum und gewitzteren Reimen besser getan.
Sie wirken leider etwas konstruiert und hingebogen.

Schade. Ich denke, dass in - sowohl Autor als auch Geschichte - mehr gesteckt hätte.
 
Meines Wissens nach ist man nach einer entmannung nicht gleich Besinnungslos. Da der Penis keine Knochen enthält ist es sogar gar nicht so unwahrscheinlich das der Verletzte nach abtrennung der Nervenbahnen nicht gleich unmächtig wird.

Ich bin kein Mediziner, kann daher nur eine laienhafte Antwort geben. Meines Wissens ist allerdings vor allem ausschlaggebend, dass diese Körperstelle sehr stark durchblutet ist und sich die Blutung nicht ohne Weiteres stoppen lässt. Aufgrund des hohen Blutverlustes müsste es sehr schnell zu einem Schock kommen, Besinnungslosigkeit und Tod dürften bald folgen. Zur Stütze verweise ich mal auf den letzten Absatz dieses unschönen Artikels:

http://www.netzeitung.de/vermischtes/397343.html?Kannibale_Meiwes_muss_lebenslang_in_Haft

Schade. Ich denke, dass in - sowohl Autor als auch Geschichte - mehr gesteckt hätte.

Das trifft es imho sehr gut. Die Geschichte hat wahnsinnig viel Potential, der Grundstock ist gut ausgearbeitet und durchdacht. Auch scheint mir sehr viel Arbeit darin zu stecken.
 
Die Idee eines Dichters, der von den Chaoszwergen gefangen wird, ist auf jeden Fall mal etwas Neues.
Das er von einem Ork vergewaltigt wird mit Sicherheit auch.
An sich gab es einen schönen Spannungsbogen und auch einen sich entwickelnden Charakter, aber die Art, wie er sich entwickelt, erscheint mir unschlüssig.
Wie hier schon angesprochen wurde: Wenn ihm der Penis abgebissen wurde, dürfte er an Schock und Blutverlust ganz schön zu knabbern haben.
Abgesehen davon, dass es nicht wirklich passend erscheint, dass ein Ork plötzlich eine Vergewaltigung anfängt...Da wäre eine Dunkelelfin in meinen Augen eher prädestiniert für. Die Wortwahl mag mir hier auch nicht gerade gefallen. "Mein Ding" erscheint mir äußerst unpassend für eine doch eher mittelalterliche Fantasywelt. "Gemächt" hätte es besser getroffen Wenn schon, denn schon.
 
Nun denn. Ich werde auch mal damit beginnen, ein wenig zu den einzelnen Geschichten zu sagen.

Ich muss zugeben, diese Geschichte angemessen einzuschätzen, ist ziemlich schwer. Es gibt viele interessante Ansätze.

Zum Einen natürlich die Wahl der Thematik Chaoszwerge. Das ist ziemlich selten und bietet dafür viele Möglichkeiten, etwas Neues, Unbekanntes zu schreiben. Leider wurde dieses Potential hier überhaupt nicht umgesetzt. Dass es überhaupt um Chaoszwerge geht, würde kaum deutlich werden, wenn da nicht bestimmte Hinweise bzw. direkte Erwähnungen wären. Der Dichter hätte bei auch bei jedem anderen Volk festsitzen können. Orks, feindliche bzw. wilde Menschen, Kultisten, Vampire, Tiermenschen ... in allen Fällen hätte die Story genauso aussehen können wie hier. Irgendwie wirkt es deshalb, als hätte sich der autor gedacht, "nehm ich mal Chaoszwerge, die kommen so selten vor" oder schlichtweg sein lieblingsvolk genommen.

Die Idee eines halb wahnsinnigen Dichters, der schreibt, um im Angesicht seines bevorstehenden Ablebens noch Berühmtheit zu erlagen, finde ich auch ziemlich gut. Auch seine Versuche, den Tod hinauszuzögern, und seine Panik wurden toll umgesetzt, man kann seine Gedanken gut nachvollziehen. Leider scheitert es hier an teilweise übertriebenen Formulierungen und zum Teil unklaren Ausdrücken. Gerade der Einstieg ist sehr schwer, finde ich. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, wie die Situation jetzt überhaupt aussieht. Da verschwimmt nämlich Rückblende und Gegenwartsbetrachtung. Unpassend hier auch die Betitelung seines besten Stücks. Denk daran, du schreibst aus seiner Sicht, also zum Teil auch in Form seiner GEDANKEN. Und ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich denke nicht ständig das Wort "Ding" oder "Schwanz". Entweder du machst es hier ganz sachlich und distanziert mit Worten wie "Penis" oder "Glied" oder du versuchst, dich weniger auf das Objekt selbst zu konzentrieren, sondern mehr die Empfindungen des guten Mannes zu beschreiben. Ich denke, gerade aus der Vergewaltigung durch einen Ork kann man da viel rausholen.

Insgesamt könnte ich das Adjektiv "übertrieben" an so manchem Stellen anbringen. Das fängt bei der Länge des Gedichts an. Der Einwand, dass er niemals so viel Zeit gehabt hätte, ist durchaus berechtigt. Egal, wie schnell er schreibt; ein solches Werk saugt man sich nicht einfach mal in ner halben Stunde aus den Fingern. Der Autor kann uns hinterher ja gerne mal sagen, wie lange er selbst dafür gebraucht hat. Dann ist da noch die Art, wie er wahnsinnig wird. Diese Ausbrüche, bei denen er sich erst als Sigmar und dann als Khorne sieht, bevor er plötzlich wieder ziemlich normal wird, passen auch nicht wirklich. Es wirkt, als könnte sich der Autor nicht entscheiden WIE wahnsinnig der Mann schon sein sollte. Und zum Schluss natürlich noch die allseits beliebte Vergewaltigung durch den Ork. An sich finde ich sexuell/vulgäre Szenen in Geschichten auch durchaus reizvoll und oftmals tragen sie auch einen wichtigen Teil zur Geschichte bei. Hier frage ich mich allerdings, was der Sinn war. Der Dichter wird deshalb nicht verrückter, als er es vorher schon war, die Idee, sein Leben aufzuschreiben, hätte ihm trotzdem kommen können, und verbluten tut er auch nicht. Hier wäre es passender gewesen, wenn der Ork ihm nur einen Finger abbeißt oder so. Dann hätte er trotzdem Blut zum Schreiben gehabt. So wirkt es, als wolle man etwas Exotisches schaffe, das sonst garantiert niemand einbaut, ohne darauf zu achten, wie es sich in die Geschichte einfügt. Leider machen die beiden Sätze
[FONT=&quot]Ich wehrte mich aus Leibeskräften [..][/FONT] [FONT=&quot]Angewidert übergab ich mich über seinen Kopf. [/FONT]
ein wenig, als wären sie nur dazu da, eventuelle Jugendschützer zu beruhigen und das Ganze nicht so aussehen zu lassen, als wäre es etwas Tolles. Was leider, durch das seltsame Interesse des Dichters an der ganzen Sache, trotzdem geschieht. Ähnliches gilt meiner Meinung nach auch für den Titel. Hier kommt überhaupt kein Feuer vor. Wirkt auch wieder, als hätte man nur nach etwas Besonderem gesucht, das Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Die Idee mit den Versen ist ganz nett, aber nicht gut umgesetzt.
Statt einer Flut aus Versen hätten es ein paar weniger mit schönerem Metrum und gewitzteren Reimen besser getan.
Sie wirken leider etwas konstruiert und hingebogen.
das ist etwas, wo ich absolut nicht zustimmen kann. Klar haben wir hier kein professionelles Gedicht. Aber berühmte Dichter saßen teilweise auch monatelang an einem Gedicht. Und immerhin reimt sich dieses hier sogar. Ein wenig kürzer hätte es ruhig sein können, wie ich schon gesagt hatte, aber ich finde, die Mühe, die sich der Autor gegeben hat, ist auf jeden Fall einer Erwähnung wert. Also ich hätte das bestimmt nicht so gut hinbekommen und ich denke, viele andere auch nicht.

Fazit: Eine durchaus interessante Geschichte, mit tollen Ideen, die leider ein wenig langatmig und gekünstelt wirkt. Leider wurde sich hier auf die falschen Details konzentriert. Weniger abgehoben, dafür etwas emotionaler, und die Geschichte hätte durchaus ein Punktekandidat sein können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist schlecht. :sick:

Dieses Machwerk steht in der Tradition von "Feuchtgebiete". Mittelmäßigkeit soll durch überschwäng(el)liche Obszönität kaschiert werden.
Bis zu dieser völlig hirnverbrannten Szene mit dem verblödeten Ork war die Geschichte nicht uninteressant, das Hinabgleiten in den Wahnsinn ist eine faszinierende Thematik, mit der man ganz tolle Ergebnisse kriegen kann.
Dieser mehr als unnötige Moment Homoerotik macht einfach alles kaputt.
Danach kann man diese Geschichte schlichtweg nicht mehr beurteilen.
Es findet kein Gedankengang statt, an dessen Verlauf man das Voranschreiten des Wahns nachvollziehen kann, es gibt ein ständiges rein und raus von Häftlingen, dass keinem sinnvollen System zu folgen scheint. Da wird dann einfach nur noch der Ausscheidungstriathlon abgefeiert.
Lasst es spritzen! Schneller! Höher! Weiter!

Fazit: Geschmacklos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendeine fremde, bösartige Macht (vermutlich die USA) hat diesen Hodo Astartes da vor meinen Posts platziert, auf dass ich seine Worte wiederhole. Na ja.

Die Thematik mag noch so interessant sein - wie von den Vorrednern bereits zur Genüge angesprochen - aber irgendwann ist doch die Grenze des guten Geschmacks erreicht. Man mag natürlich sagen: "Er will doch nur Aufreger schaffen, damit sind sie ein stilistisches Mittel, um uns unsere eigene Borniertheit vor die Augen zu führen!"
Ich finde jedoch, dass man gewisse Grenzen nicht überschreiten sollte. Nicht nur unbedingt vom Inhalt, sondern auch innerhalb des Stils. Manche Geschichten mögen eine Vergewaltigung als zentrales Thema haben, als unerlässliches Mittel (und das ist es hier nicht - als der Ork anfing, dachte ich erst, ich hätte mich verlesen); doch muss diese dann tatsächlich mit so einer Wortwahl plastisch dargelegt werden?

Fazit: Bitte was...?!
 
okay...
1. gute sexszenen (egal welcher art) zeichnen sich dadurch aus, dass worte wie "schwanz" oder "lutschen" nicht benutzt werden (mal abgesehen davon, dass diese worte eindeutig vom autor und nicht vom erzähler sind. das passiert dir auch öfter). selbst in "normalen" sexszenen ist das vielen schon zu direkt. bei deiner szene bin ich völlig aus der story rausgeschmissen worden, und das lag nicht nur an einem zeichenfehler. sowas will man nicht lesen...
2. wenn du gedanken eines klugen menschen schreibst, müssen die gedanken klug sein. genauso wie gedichte eines dichters gut sein müssen. es ist nicht einfach, sich an sowas zu wagen. bei dir stimmt zum beispiel die metrik nicht immer, einige passagen wirken sehr gestellt, damit es sich reimt..
3. wenn einem das glied abgeschnitten wird, denkt man sicher nicht mehr ans gedichte schreiben. dabei würd man daran eh nach einiger zeit verbluten (ich seh grad, das wurde schon diskutiert)
4. einige textstellen wirken etwas hingeklatscht, als hätte der autor die gedanken selbst spontan gehabt und direkt hingeschrieben. wenn man nach ein paar tagen nochmal drüber liest, findet man öfter stellen, die man rausstreichen oder ändern kann.

insgesamt glaube ich, dass der autor kein schlechter ist. aber bei dem thema wurde wohl zu hoch gegriffen. schade eigentlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin zufrieden mit der Bewertung. Dies sollte nur ein Versuch sein. Und wurde gerade für diesen Wettbewerb ausgesucht da ich hier vernünftige Bewertung bekomme. Was bei diesen Thema nicht unbedingt üblich ist! [Ein Dank geht noch an SHOKes für das Überarbeiten der Geschichte. (Rechtschreibung)]:


Derbheit und Vulgäres finde ich gut, sofern sie angemessen sind. Bei dieser Geschichte scheint mir jedoch die Obszönität um der Obszönität willen verwendet worden zu sein, was mir leider garnicht gefällt. Es passt nicht zur Thematik.

Nein, sie war ein gescheiteter Versuch.


Ich bin kein Mediziner, kann daher nur eine laienhafte Antwort geben. Meines Wissens ist allerdings vor allem ausschlaggebend, dass diese Körperstelle sehr stark durchblutet ist und sich die Blutung nicht ohne Weiteres stoppen lässt. Aufgrund des hohen Blutverlustes müsste es sehr schnell zu einem Schock kommen, Besinnungslosigkeit und Tod dürften bald folgen. Zur Stütze verweise ich mal auf den letzten Absatz dieses unschönen Artikels:

In der Geschichte wurde nie die warte Zeit angegeben. Somit ist verbluten nicht unbedingt notwendig. Auch das gerade in solchen Situation man nicht an Verblutung sondern an Erschöpfung stirbt. (Also keine Angst dies ist möglich.


Die Idee eines halb wahnsinnigen Dichters, der schreibt, um im Angesicht seines bevorstehenden Ablebens noch Berühmtheit zu erlagen, finde ich auch ziemlich gut. Auch seine Versuche, den Tod hinauszuzögern, und seine Panik wurden toll umgesetzt, man kann seine Gedanken gut nachvollziehen. Leider scheitert es hier an teilweise übertriebenen Formulierungen und zum Teil unklaren Ausdrücken. Gerade der Einstieg ist sehr schwer, finde ich. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, wie die Situation jetzt überhaupt aussieht. Da verschwimmt nämlich Rückblende und Gegenwartsbetrachtung. Unpassend hier auch die Betitelung seines besten Stücks. Denk daran, du schreibst aus seiner Sicht, also zum Teil auch in Form seiner GEDANKEN. Und ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich denke nicht ständig das Wort "Ding" oder "Schwanz". Entweder du machst es hier ganz sachlich und distanziert mit Worten wie "Penis" oder "Glied" oder du versuchst, dich weniger auf das Objekt selbst zu konzentrieren, sondern mehr die Empfindungen des guten Mannes zu beschreiben. Ich denke, gerade aus der Vergewaltigung durch einen Ork kann man da viel rausholen.

Ja, die Betitelung seines Penis waren Falsch. Auch wenn sie extra so gewählt wurden. (Wollte die einfache Gedanken des Dichters klar machen.) Aber ich gebe zu diese Cence ist schlecht umgesetzt. Ich wollte nur einmal etwas ausprobieren.


das ist etwas, wo ich absolut nicht zustimmen kann. Klar haben wir hier kein professionelles Gedicht. Aber berühmte Dichter saßen teilweise auch monatelang an einem Gedicht. Und immerhin reimt sich dieses hier sogar. Ein wenig kürzer hätte es ruhig sein können, wie ich schon gesagt hatte, aber ich finde, die Mühe, die sich der Autor gegeben hat, ist auf jeden Fall einer Erwähnung wert. Also ich hätte das bestimmt nicht so gut hinbekommen und ich denke, viele andere auch nicht

Die einfachheit des Gedichtes ist beabsichtigt. Sie soll die Schlichtheit des "genialen" Dichters dastellen.


ein wenig, als wären sie nur dazu da, eventuelle Jugendschützer zu beruhigen und das Ganze nicht so aussehen zu lassen, als wäre es etwas Tolles. Was leider, durch das seltsame Interesse des Dichters an der ganzen Sache, trotzdem geschieht. Ähnliches gilt meiner Meinung nach auch für den Titel. Hier kommt überhaupt kein Feuer vor. Wirkt auch wieder, als hätte man nur nach etwas Besonderem gesucht, das Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Nein ich habe nicht nach etwas besonderen Gesucht. Der Titel war ein echtes Probelm. Erst 5Minuten vorm abschicken fiel mir ein das ein Titel fehlt. (Ein passenden habe ich dann leider nicht mehr gefunden.


Der Autor kann uns hinterher ja gerne mal sagen, wie lange er selbst dafür gebraucht hat.

Das Gedicht habe ich unter extremen Zeitdruck geschrieben. Die ganze Geschichte an 2Abenden. Also für das Gedicht habe ich ca. 2 1/2Stunden gebraucht. Ein größteil der Zeit ging aber dafür drauf die Landschaften in die richtige Reihenfolge zu bringen.


Mir ist schlecht. :sick:

Dieses Machwerk steht in der Tradition von "Feuchtgebiete". Mittelmäßigkeit soll durch überschwäng(el)liche Obszönität kaschiert werden.

Solche Kommentare habe ich erwartet. Die Geschichte ist mMn nicht mit Feuchtgebiete zu vergleichen. Wäre sie das hätte ich bestimmt die meisten Punkte bekommen. (Auch wenn das Buch schlecht ist, es ist recht bekannt.)


2. wenn du gedanken eines klugen menschen schreibst, müssen die gedanken klug sein. genauso wie gedichte eines dichters gut sein müssen. es ist nicht einfach, sich an sowas zu wagen. bei dir stimmt zum beispiel die metrik nicht immer, einige passagen wirken sehr gestellt, damit es sich reimt..

Hm, die Metrik habe ich auch absichtlich nicht beachtet. Du wirst auch keinen Rhytmus finden. Die Gedichte sollen nur die Irre und das fehlende Talent des Dichters wieder geben und gleichzeitig etwas Hintergrundsinformationen vermitteln.


4. einige textstellen wirken etwas hingeklatscht, als hätte der autor die gedanken selbst spontan gehabt und direkt hingeschrieben. wenn man nach ein paar tagen nochmal drüber liest, findet man öfter stellen, die man rausstreichen oder ändern kann.

Ja, mir fehlte dazu aber irgendwie die Zeit und Lust. (Auch wenn ich zugeben muss das ich die Geschichte stark gekürzt habe so gut wie alle Methapern raus um keine Strafpunkte zuerhalten.)
 
Rückblickend meinen Respekt an dich für diesen mutigen Versuch. Du hattest keine Scheu davor, dich einem kontroversen Thema im Wettbewerbsumfeld zu stellen. Dafür gebührt dir Respekt und ich hoffe, du hast die Antworten bekommen, die du gesucht hast.

Cool finde ich dein Review deiner eigenen Geschichte. Ich hatte dich als Betreiber einer Chaoszwergenseite natürlich im Verdacht, der Autor zu sein. Aber du hast den Kommentar so überzeugend geschrieben, dass ich tatsächlich in´s Zweifeln gekommen bin :D
 
Wusst ichs doch.

Ne, also der Vergleich mit Feuchtgebiete war vielleicht etwas überzogen und gelesen hab ichs auch nicht, aber wenn man anfängt, von Ausscheidungen und Geschlechtsteilen zu reden, ist einfach höchste Vorsicht geboten.
Das geht wie hier einfach zu schnell schief.
Ernsthaft, mir war danach nicht sonderlich zumute.
Auch war nicht erkennbar, wann etwas gewollt war und wann nicht, da kam für mich der Verdacht auf, dass weniger der Dichter, als viel mehr der Autor von allen guten Geistern verlassen worden sei.

Nagut, angesichts der Thematik will ich hier mal meinen virtuellen Hut ziehen, denn ich glaube, nein ich weiß, dass auch bei mir nichts herausgekommen wäre, hätte ich versucht wahnsinnige Dichter und geschmackvolle Erotik mit verblödeten Orks unter den Hut einer Kurzgeschichte zu schieben.
Zu sowas gehört schon Mut.
Dennoch, gerade bei wenig Erfahrung ist es einfach nicht klug, sich an so heikle Dinge heranzuwagen.

Geh lieber einen ausgetretenen Weg, als dich ohne Karte quer durch den Bush zu schlagen.
 
Rückblickend meinen Respekt an dich für diesen mutigen Versuch. Du hattest keine Scheu davor, dich einem kontroversen Thema im Wettbewerbsumfeld zu stellen. Dafür gebührt dir Respekt und ich hoffe, du hast die Antworten bekommen, die du gesucht hast.

Nagut, angesichts der Thematik will ich hier mal meinen virtuellen Hut ziehen, denn ich glaube, nein ich weiß, dass auch bei mir nichts herausgekommen wäre, hätte ich versucht wahnsinnige Dichter und geschmackvolle Erotik mit verblödeten Orks unter den Hut einer Kurzgeschichte zu schieben.
Zu sowas gehört schon Mut.

Ja, ich habe Antworten erhalten. Mir haben zwar welche gefehlt. Aber das Feedback war klar. Ich lasse diese Art von Geschichte erst noch einmal bleiben und versuch es in 10Jahren wieder. (Nach den Trend wird es dann ganz normal sein. :-))
Mit Mut hatte dies nichts zutun. Natürlich habe ich auch auf einen Sieg gehofft. Mir waren aber gerade antworten wichtig. Mit so niederschmetternde habe ich nicht gerechnet. Aber egal. Sie haben mir auch geholfen.

Danke an alle für ihre Kommentare. Auch wenn sie die Geschichte am liebsten bei den Orks abgebrochen hätten. (Entschuldigung bei allen Eltern deren Kinder Alpträume nun haben. :-))

Ich wollte aber nicht Erotik und einen Irren unter einen Dach vereinen. Ich wollte nur einen Verückten erschaffen, der auch soetwas hin nimmt. In unserer modernen Welt passiert soetwas leider nicht allzu selten. Schauen wir mal nach Österreich rüber zu Fritzel (der hieß doch so, oder?)


Auch war nicht erkennbar, wann etwas gewollt war und wann nicht, da kam für mich der Verdacht auf, dass weniger der Dichter, als viel mehr der Autor von allen guten Geistern verlassen worden sei.

Ich habe versucht das Lyr.-Ich anzunehmen. d.h. ich wollte so schreiben wie das Lyr.-Ich denkt. Dadurch kammen auch die Wort wie Ding so oft zum einsatz. (Dies ist mir offensichtlich nicht richtig gelungen und nächste mal versuche ich es besser zu machen.)



Ich hatte dich als Betreiber einer Chaoszwergenseite natürlich im Verdacht, der Autor zu sein. Aber du hast den Kommentar so überzeugend geschrieben, dass ich tatsächlich in´s Zweifeln gekommen bin

Genau dies war mein Problem. Ich habe überlegt ob ich wirklich über dieses Volk eine Geschichte schreiben soll. Ich habe mich schließlich dazu entschieden da ich über kein Volk mehr weis als über die Chaoszwerge. Aber seit euch sicher, nächste mal schreibe ich über ein anderes Volk. Ganz ungebildet über den Fluff anderer Völker bin ich auch wieder nicht. ^^