[Archiv] [Storywettbewerb Herbst 08] [WH40K] "Die Ruhe vor dem Sturm"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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Big Mek Krolfaz sah von seinem Arbeitsstück auf. „Vadammtä Doppeldingen´z“, grummelte er halbwegs zu sich selbst.
Die Doppelsonnen von Karsis 6 standen in ihrem Zenit. Das hieß, dass er seinen entstehenden Megablasta und seine Werkzeuge schnell einpacken musste. Er verpasste Gob einen Tritt, was ein erbärmliches Quiecken zur Folge hatte.
Der kleine Schmiergrot wusste sofort, was zu tun war, er packte, so viel wie er tragen konnte, und zerrte noch zwei Taschen, die fast doppelt so groß waren wie er, zur Panzerhütte des Big Mekz.
Mit einer typisch orkigen Belustigung sah er dem Winzling dabei zu, wie er sich abmühte und sich mehrfach auf seine große Nase legte, während er seine Werkzeuge in seiner Rüstung verstaute.
Krolfaz klemmte sein Werk unter den linken Arm, schob seine Schweißermaske über sein narbiges Gesicht, packte den Generator sowie den Kabelsalat, den er bislang fabriziert hatte mit beiden Händen und machte sich auf den Weg zu seiner Werkstatt, langsam aber sicher wurde es auch ihm zu warm. Das Meter dicke Glas unter seinen Füßen ächzte ein wenig. Er ärgerte sich, nun musste er in der Hütte weiterarbeiten und aufpassen, dass es nicht zu ungewollten Explosionen käme, sonst hätte er ein Loch in der Hütte und er vertraute seinem Kraftfeldgenerator nicht genug, was den bevorstehenden Feuersturm, welcher wie die Hölle in einen Wirbelsturm durch die ehemalige Quartzsandwüste wütete, anging. Er nahm sich vor, dennoch fertig zu werden, denn immerhin hatte er noch eine Rechnung mit dem Gargboss Durgog zu begleichen und er würde schon sehen, was man davon hat, einen Big Mek zusammen zuschlagen, nachdem er einem eine Megarüstung gebaut hat. Spätestens wenn sein Kopf sich vor dem Lauf befände und das letzte, was er sehen würde, ein Plasmageschoß wäre. Alternativ würde er ihn von hinten erschießen und behaupten, dass er wie ein feiger Git den Waaaghboss umhauen wollte.
Krolfaz Gesicht wurde zu einem sadistischen Grinsen, als er in seine Hütte eintrat und den Kraftfeldgenerator aktivierte. Nach dem er die ehemalige Ausstiegsluke einer Ein-Mann-Landungskapsel geschlossen hatte, blickte er noch einmal heraus durch die geschwärzte Panzerglasscheibe in der Tür. Außerdem gab es da ja noch Menschen hier, die erschlagen werden wollten. „ Heudä iz ein guda Tag zum Mosch´n.“, grunzte der Orkmechanicker zufrieden.
Er musste unter seiner Schweißermaske kurz blinzeln, als der gleißende Feuersturm auf das Kraftfeld traf.


Er öffnete die Augen. Wenn auch nicht ganz freiwillig. Dezente Tritte in seine Rippen durchgeführt von einem Standard Stahlkappenstiefel nach Karsisstandardschema weckten ihn.
„Mr. Jones, weilen Sie noch unter uns?“, fragte eine Befehlston gewohnte Stimme, welche wie immer vor Sarkasmus nur so troff. „Ja Sir.“, brachte der ziemlich benommene Soldat des 4. Karsis Corps. leise hervor. „Soldat ich kann Sie nicht hören! Weilen sie noch unter uns!?“, bellte die Stimme ihn an. General Sebastian Kantz hatte recht wenig Humor und das, was er hatte, durften seine Untergebenen immer wieder ausbaden wie gerade jetzt der Gefreite Samuel Jones.
Er setzte sich auf und nahm seinen Helm ab und sah sich um, sie waren nur noch zu zweit, im Höllenloch, so wurde das superschwere Gefährt umgangssprachlich genannt, das extra für Einsätze auf Karsis 6 entwickelt wurde, nachdem sich der Mond in eine Miniatursonne verwandelt hatte. „SOLDAT, ICH HABE SIE ETWAS GEFRAGT!!!“, keifte der General.
Samuel stand auf, er kannte diese Spielchen schon seit seiner Kindheit, nachdem seine Eltern gestorben waren, musste er zu seinem Großonkel ziehen, wodurch er auch überhaupt erst in diesen riesigen Schlamassel kam.
Er hasste seinen Onkel und sein Onkel hasste ihn, das wusste er nur zu genau, ansonsten hätte er ihn nie unter sein Kommando stellen lassen und auf diesen Imperator verlassenen Glasball mitgenommen. Jones hasste es, auf Karsis 4 gab es wenigstens Nächte und nicht Tag und dunkler Tag. Zudem wusste er nicht, was das sollte, eine Welt zu verteidigen, die nur aus Glas und Feuer bestand. Glücklich würden die Grünhäute hier auch nicht, da die einzige Ressourche des Planeten
sich auf knapp 10 Meter dickes Glas beschränkte, das zwar immer mal wieder vor sich hin knarrte, aber bislang jedem Versuch, es zu durchdringen, trotzte.
Jones vermutete, dass es die Absicht des Planeten war, nichts preiszugeben. Es erschien ihm und einigen anderen Menschen im Karsissystem so, seitdem ein Exterminatusschiff urplötzlich von der kleinen Sonne aus der Umlaufbahn gefegt und zerstört wurde. Kleinere Schiffe ohne schwere Waffen konnten problemlos landen, größere wurden bislang immer wieder aus der Umlaufbahn geholt. Zuletzt war es ein Space Hulk, der ohne Vorwarnung im mitten im Solarsystem auftauchte und genau so plötzlich, beim Passieren des Orbits von Karsis 6, hinweggefegt wurde.
„SOLDAT!?“, der General wurde langsam aber sicher zornig, auch wenn eine Steigerung seiner normalen Unfreundlichkeit wohl kaum möglich wäre.
„SPAR ES DIR, ALTER MANN!!!“, fauchte Samuel zurück, „Wenn du dein optisches Implantat nicht richtig nutzen kannst, dann solltest du dich suspendieren lassen.
Du armseliges Ersatzteillager. Hast du den 7. und 1. Battalion Bescheid gegeben, dass du versagt hast“...
So war es immer, sobald die beiden allein waren. Auch wenn es diesmal besonders schwierig werden würde. Sie hatten noch gut 2 Stunden Zeit bis der Feuersturm vorbei war, und dann würden die Orks über die anderen Battalione hereinbrechen, aber sprechen würde jetzt keiner mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei dieser Geschichte wusste ich wirklich nicht, was ich davon halten sollte. Sie sieht aus wie der Auftakt zu etwas Größerem, was einer Kurzgeschichte eigentlich unangemessen ist. Gut und überzeugend sind hier eigentlich nur die beiden Protagonisten und die Beschreibung der Umwelt. Es wird eine sehr interessante Welt mit einer unheilschwangeren Konstellation beschrieben, nur leider fehlt der eigentliche Inhalt.

Man könnte diese Geschichte des Orks und des Soldaten sehr gut fortsetzen, sie zusammentreffen lassen usw … aber die Geschichte so alleine stehen zu lassen, hinterlässt ein Gefühl der Unzufriedenheit. Man fragt sich auch hier „Ja, und? Was wollen uns diese beiden Passagen sagen?“ Hinzu kommt noch, dass der Ork etwas zu intelligent erscheint, also irgendwie unorkisch. Ich weiß, dass das schwer ist, einen Ork überzeugend zu machen, aber wenn man einen Ork als Protagonisten wählt, wird der Leser genau das erwarten, eine überzeugende Grünhaut.

[FONT=&quot]Fazit: Man merkt, dass diese Geschichte vielleicht mit Blick auf etwas Größeres geschaffen wurde, was ihre Qualität leider nicht erhöht, da der eigentliche Kern fehlt.[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei Reminiszenen mit bedingtem Zusammenhang und drei Charaktere mit kaum vorhandenem Zusammenhalt ergeben eine etwas irritierende Geschichte.

Sie wirkt wie ein Ausschnitt oder Anfang einer größeren Geschichte, beginnt mit der Charakterentwicklung und lässt den Leser dann im Regen stehen. Dass ein Gefreiter - Neffe oder nicht - so mit dem Vorgesetzten redet, kommt mir auch spanisch vor. Einen Spannungsbogen habe ich auch vergeblich gesucht.

Mag sich jetzt sehr hart anhören (stilistisch und von der Sprache her ist der Text dabei durchaus gut), aber die Kurzgeschichte lässt mich doch verwirrt und mit einer Frage zurück: "Warum gleich nochmal?"
 
so nu ist es ja gelaufen.

Also:
das war die zweite Veröffentlichung überhaupt da ich zwar schon lange schreibe
aber diese eher im Bekanntenkreis "veröffentlicht" habe. Zudem Schreibe ich eher Philosophische und Gruseltexte. Naja soll jetzt nicht als Entschuldigung hier stehen.
Zur weiteren Erklärung.

Ja das ganze ist im Hinblick auf eine größer angelegte Story entstanden.
Und ich spiele mit dem Gedanken sie tatsächlich weiterzuführen.
Ursprünglich war sie nur als Oneshot geplant, wobei ich dies schon beim schreiben
aus den Augen verloren habe, wie ich im nachhinein Festgestellt hab.
Die Story an sich war ne Idee für eine Kampagne noch in der 3. Edi 40K.
Die leider auch nie so wirklich aus den Puschen kam.

Krolfaz ist der Name meines Big Meks mit Megablasta.

Für weitere Verbesserungsvorschläge wäre ich dankbar.

Soweit erstmal.
Danke.