So, der Wettbewerb ist um und die Zeit für Stellungsnahmen da. Darauf bin ich auch bei den anderen Geschichten schon sehr gespannt.
In meinem Fall steht diese Geschichte unter der Überschrift "Ironie des Schicksals".
Es ist deswegen so witzig, weil ausgerechnet ich derjenige war, der sich seit Jahr und Tag darüber beschwert, dass hier im Forum so viele menschliche Geschichten zu lesen sind und der so sehr auf dieses Wettbewerbsthema gedrängt hat. Tja, und jetzt war ich derjenige, der letzten Endes (aus meiner Sicht vollkommen berechtigte, nur um das klar zu stellen) Kritik aufgrund der Umsetzung des Leitthemas einstecken musste.
Was war also passiert? Letzten Endes sind dieser Geschichte die Eigendynamik beim Schreiben, aber auch das Diktat einer inneren Logik und der Nachvollziehbarkeit für den Leser zum Verhängnis geworden. Am Anfang stand das Konzept, eine Tyranidengeschichte zu schreiben welcher recht schnell mit der Idee, Symbiontenkultisten mit einzubauen ergänzt wurde. So weit, so gut, so unproblematisch - das macht aber noch keinen spannenen Handlungsstrang. Also kam ich auf die Idee mit der Raumstation und stand plötzlich vor einem Problem: Wenn es fluffwise auch nur halbwegs glaubwürdig sein soll, ist es für Symbiontenkultisten überhaupt nicht ohne weiteres möglich, eine Militäreinrichtung zu infiltrieren - einen dreiarmigen Mutanten lassen die da nämlich nicht einfach so rein.
Also kamen letzten Endes, obwohl das ursprünglich nicht so geplant war, recht menschliche Kultisten dabei heraus. Vom Fluff her ist das ok, die erste Generation Kultisten ist schwach bis gar nicht mutiert, aber fürs Leitthema war das natürlich blöd. Hatte ich allerdings gar nicht so wahr genommen und ging mir erst auf, als hier die erste Kritik in diese Richtung laut wurde.
Wie hätte man das anders lösen können? Darüber habe ich mir viele Gedanken gemacht. Eine im Sinne des Leitthemas elegante Lösung wäre natürlich gewesen, keine Menschen als Opferspezies zu nehmen. Auch wenn mir einige widersprechen werden, muss ich aber ganz klar sagen, dass mit diesem Anspruch einige Leser endgültig mental aus der Geschichte ausgestiegen wären. Es gab so schon Verständnisprobleme seitens der Fantasy-Spieler. Wäre diese Rahmenhandlung nun auch noch z.B. auf einem Eldar-Weltenschiff angesiedelt gewesen, weiß ich nicht, ob man der Geschichte noch so ohne Weiteres hätte folgen können.
Das die Geschichte an sich Fluffkenntnis voraus setzt - c´est la vie, diesen Anspruch muss man in diesem Forum vertreten können. Letzten Endes genügt das Wissen über den Basisfluff der Tyraniden, ich habe nicht im hintersten Winkel des Lexicanum gestöbert. Aber dafür sind ja auch die Diskussionen gut.
SHOKers Kritik darüber, dass man nichts über den weiteren Weg und das und das Ziel des Liktors erfährt hatte ich im Gegensatz zum Leitthema bereits beim Schreiben auf dem Radar. Das Problem hier: Der weitere Weg des Liktors in die Kommandozentrale der Raumstation (ja, das war sein Ziel) wäre zu einem recht stumpfsinnigen Gemetzel verkommen - ein Kritikpunkt, der hier bei "Dämon" und "Späher" bemängelt wurde. Das wollte ich vermeiden. Es hätte die Geschichte auch nur unnötig in die Länge gezogen, da es keinen Einfluss auf die eigentliche Rahmenhandlung hatte.
Ansonsten nehme ich mir Kritik immer gerne zu Herzen, die am Sprachniveau weise ich aber von mir. Wer genau aufpasst wird feststellen, dass ausschließlich die Passagen aus der Sicht des Liktors eine höhere Dichte an Fremdwörtern aufweisen - was selbstverständlich vollkommen beabsichtigt ist. Das Ziel war, dadurch die Intelligenz des Liktors zu unterstreichen und den entsprechenden Passagen den leichten Anstrich eines Biologie-Lexikons zu geben. Etwas, dass ich als sehr passend empfinde.
Die Sache mit den "Primarchen" muss ich ehrlich gesagt selbst nochmal recherchieren. Ich weiß einfach nicht mehr, wo ich die her habe. Ich habe schon versucht, die Quelle dafür zu finden, was mir bisher aber nicht gelungen ist. Gut möglich, dass dieser Begriff aus einem anderen Stück Fanfiction stammt, was dann zugegebenermaßen natürlich etwas arg grenzwertig ist.