[Archiv] [Storywettbewerb I 2012] [WH40K] "Höllensturm"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
4
33.391
32
Die imperialen Truppen hatten keine Möglichkeit, zu entkommen. Zehntausende von Horrors ließen nichts am Leben, was nicht zu Tzeentch´s Dienern gehörte. So sollte es auch sein. Er würde dafür sorgen. Er, Ant´los, Herrscher der Wandels und Großer Dämon des Tzeentch war vom Wandler der Wege dazu auserkoren worden, das imperiale System Drakan dem Chaos zu opfern und in den Warp zu ziehen.
Ant´los hob seinen Stab und krächzte einige Worte in einer schrecklichen Sprache, die jeden Sterblichen sofort verbrannte, der versuchte, sie auszusprechen. In Ant´los Fall aber tat sie ihre Wirkung; ein Kilometer der Imperialen wurde samt Soldaten von tosendem grünen Feuer verschlungen. Mit einem Wink seiner Hand erloschen die Flammen und ließen den Blick auf hunderte schrecklich mutierte imperiale Soldaten frei, die nun von Dämonen besessen waren und anfingen, ihre ehemaligen Kameraden im Namen des Tzeentch zu bekämpfen. So weit, so gut, alles verlief so, wie es sein sollte.
Doch als ein gewaltiges Erdbeben die Kampfhandlungen zum Erliegen brachte, musste Ant´los an die Worte von Kairos, des doppelköpfigen Schicksalswebers und Berater des Tzeentch selbst, denken, die besagten, dass auch der Blutgott Khorne am Drakansystem interessiert war. Und tatsächlich, die Erde brach auseinander und ein tosender Blutdämon schoss daraus hervor, gefolgt von seinen dämonischen Heerscharen. Ant´los war der Anblick dieses Gegners nicht fremd, vor unzähligen Jahrtausenden hatte er schon einmal gegen ihn gekämpft: Blutdämon Tors. Der Planet, auf dem die Schlacht damals ausgetragen worden war, war von den gewaltigen rohen Chaosenergien, die die beiden Großen Dämonen mitgebracht hatten, auseinander gerissen worden. Tors war wegen des Scheitern seines Auftrages, das Finden einer mächtigen und sagenumwobenen Waffe, von Khorne und seinem Heer verbannt worden und hatte nun Jahrtausende im Kern von Drakan IV geschlafen, während Ant´los siegreich mit der Waffe in das Pantheon des Tzeentch zurückgekehrte. Also hatte er Kairos missverstanden, durch seine Dämonen war zwar nun auch ein Teil von Khorne hier, wenn auch nicht aus dem Grund, aus dem er es vermutet hatte. Nun hatten die Warpenergien, die mit Ant´los und seinem Heer gekommen waren, ihn geweckt und ihn in übernatürliche Raserei versetzt.
Das Auftauchen von Tors und seinen Diener veränderte alles. Nicht nur, dass sich die Diener Tzeentch`s nun einem ebenbürtigen Feind gegenüber sahen, die Psiattacken von Ant´los´ Dämonen hatten keine Wirkung gegen den mächtigen Blutdämon. Ant´los hatte Glück, dass Tors ihn noch nicht bemerkt hatte. Er würde bestimmt froh darüber sein, dem Wesen gegenüber zu stehen, das für seine Peinigung von Khorne verantwortlich war, um sich ohne Erbarmen auf es zu stürzen. Da jeglicher direkte Angriff von Magie, selbst von einem so mächtigen Magier wie einem Großen Dämon des Tzeentch, wirkungslos gegen ihn waren, blieben Ant´los nur zwei Möglichkeiten: Indirekte magische Attacken, wie Tors mit Felsbrocken zu bewerfen, was einen tobenden Blutdämon allerdings nicht nennenswert aufhalten würde.
Die zweite Möglichkeit war noch weniger reizend: Der Nahkampf, wo ein Herrscher des Wandels wie Ant´los einem Blutdämon wie Tors jedoch hoffnungslos unterlegen war. Die einzige Chance für Ant´los Tors zu besiegen bestand in einer Taktik, die er von Dämonenprimarch Magnus dem Roten von den Thousand Sons gelernt hatte: Den Gegner in der Luft auf sich rasen zu lassen, sich im letzten Moment zur Seite zu teleportieren und dem Gegner seine Nahkampfwaffe in den Nacken zu treiben.
Ant´los erhob sich auf seinen gefiederten Schwingen in die Lüfte und ließ ein hohes Kreischen über das Schlachtfeld rollen. Tors sah auf und ein boshaftes Grinsen erschien auf seinem gehörten Gesicht.
„Na sie mal einer an, wer hier ist. Der hinterlistige Ant´los, ich hätte nicht gedacht dich so schnell nach meinem Schlaf wieder zu sehen.“, grollte er und stieß sich ebenfalls in die Luft.
„Zufälle sind nun einmal das Geschäft des Tzeentch. Das solltest du wissen.“, entgegnete Ant´los und lachte kreischend.
„Und bald hat dein geliebter Tzeentch einen Diener weniger.“, knurrte der Blutdämon und schoss brüllend und mit erhobener Axt auf ihn zu. Ant´los ließ ihn auf sich zu kommen, wartete, und teleportierte sich in letzten Moment zur Seite, doch sein herumfahrender Stab stach ins Leere. Tors hatte inzwischen gemerkt, dass er sein Ziel verfehlt hatte und machte kehrt, um zum gleichen Manöver anzusetzen. Ant´los reagierte genau wie vorher, nur dass er sich nun einige Millisekunden vorher wegteleportierte. Mit fatalen Folgen: Tors Axt rasierte ihm den Arm und einen Teil des Flügels weg und setzte nun zum finalen Schlag an, während Ant´los begann, abzusacken. Auf seinem Gesicht war blanke, blutrote Wut zu erkennen. Da sah er seine letzte Chance: Ein nicht von Rüstung bedeckter Fleck an seiner Schulter. In einer blitzschnellen Bewegung stieß er seinen Stab hinein. Tors wurde zurückgestoßen und in einem fließenden Manöver trieb Ant´los seinen Stab in sein Gesicht. Die Reaktion war bemerkenswert: Tors brüllte ohrenbetäubend und explodierte in einem tosenden Flammenmeer. Als die Diener des Blutdämons aufschauten und sahen, was ihrem Anführer wiederfahren war, wich jegliche Moral aus ihnen, sodass sie nur noch nach einem Fluchtweg suchten, und dabei von den Horrors erbarmungslos niedergemacht wurden. Ant´los verzog seinen Schnabel zu einer gehässigen Fratze. Ein kurzer Aufenthalt im Warp sollte seine Wunden wieder heilen, und dann war der Rest des Drakansystems dem Untergang geweiht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wolfen

Hintergrundstalker
15 Dezember 2009
1.276
0
13.661
46
Ich hab bei der anderen Dämonengeschichte geschrieben, das diese für mich eigentlich am Thema vorbei ging, hier muss ich positiv anmerken, das ich das hier gar nicht so empfinde.

Leider kann ich aber sonst für mich nur wenig positives an der Geschichte entdecken. Ein Spannungsbogen ist nur leidlich vorhanden, sie ist extrem kurz und sprachlich an einigen Stellen noch verbesserungswürdig.

Ich tippe hier ehrlich gesagt auf einen jungen und/oder noch relativ unerfahrenen Autoren. Potential ist definitiv vorhanden, jetzt gilt es dieses noch zu verfeinern.

Tendenz: 2 Punkte
 

Ominus

Codexleser
31 August 2011
284
1
6.641
Die Szenerie wirkt auf mich sehr künstlich und nebensächlich. Man befindet sich irgendwo in einer Schlacht gegen das Imperium und plötzlich taucht ein alter Bekannter auf (aus einem Grund, den ich nicht verstanden habe. Zufall?) und es kommt zu einem sehr kurzen showdown zwischen zwei großen Dämonen. Die Gedankengänge des Dämons sind für mich zu primitiv, die Tatsache, dass diese (enorm große?) Kreatur am Rande des Schlachtfelds hockt und hofft, der Blutdämon würde ihn nicht sehen, unpassend.
Der Gedankenausflug zum Sparring mit Magnus und der "Taktik", mit dem daraus resultierenden luck-shot nimmt der Story dann noch den letzten Rest "epicness".


Was ich mir gewünscht hätte:
- mehr Action/Hintergrund mit den Imperialen
- Wenn schon Kampfgeschehen, dann auch mit detailierter Beschreibung (nicht es macht Puff und nix steht mehr)
- deutlich längerer Kampf zwischen den Kontrahenten und mehr Aktion -> Reaktion (der appe Arm stört warscheinlich selbst einen Herrscher des Wandels)
 

Gwordin

Aushilfspinsler
16 März 2012
47
0
4.891
Kurz, knapp - aber leider nicht knackig.

Hier und da ist die Geschichte handwerklich nicht all zu flüssig. Solch ein Satz fiel mir auf:
Doch als ein gewaltiges Erdbeben die Kampfhandlungen zum Erliegen brachte, musste Ant´los an die Worte von Kairos, des doppelköpfigen Schicksalswebers und Berater des Tzeentch selbst, denken, die besagten, dass auch der Blutgott Khorne am Drakansystem interessiert war.

Zwei knackige Sätzen hätten es da auch getan. Tritt vereinzelt auf. Fiel mir nur ins Auge.

Inhaltlich fühle ich mich nicht angesprochen. Es kommt zwar schnell zum Punkt der Handlung, aber die ist auch schnell abgearbeitet.
Zwar heißt es, in der Kürze liegt die Würze, aber das schadet dieser Geschichte leider. Der Konflikt der großen Damönen untereinander ist einfach mal eben so erläutert (= Tors war wegen des Scheitern seines Auftrages, das Finden einer mächtigen und sagenumwobenen Waffe, von Khorne und seinem Heer verbannt worden und hatte nun Jahrtausende im Kern von Drakan IV geschlafen, während Ant´los siegreich mit der Waffe in das Pantheon des Tzeentch zurückgekehrte.). Schade.
Was war das für eine Waffe? Wieso sowohl für Khorne als auch Tzeentch von Nutzen? Mit welcher Sage stand sie in Verbindung?

Ich werde neugierig gemacht, kriege aber leider keine Antwort.

Auch mir fehlt ein wenig die Action und die Tiefe des Konflikts der beiden Kontrahenten. Schade.

Vermutlich im unteren Drittel.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kovash

Aushilfspinsler
25 Januar 2011
68
0
5.011
Die Handlung umfasst den Kampf zwischen zwei Großen Dämonen inmitten einer dämonischen Invasion. Leider wirkt der mächtige Herrscher des Wandels dem es gelungen ist „einen Kilometer der Imperialen“ (wieviele das wohl sein mögen) der Dämonenbesessenheit preiszugeben, sehr menschlich als sein Kontrahent auftaucht. Er überlegt ob er wohl Steine werfen könnte, oder besser die Taktik anwendet, die er mal von einem Sterblichen gelernt hat... oO
Alles in Allem dennoch vermutlich ein Autor mit Potential, den er hier jedoch noch lange nicht ausgeschöpft hat.
 

Blackorc

Tabletop-Fanatiker
26 September 2007
7.419
8
62.171
Zum Einstieg in die Geschichte fällt mir nur ein Wort ein: Episch
Hier wird wie selbstverständlich mit gewaltigen Dimensionen gespielt, wenn beiläufig auf das Wort eines Dämonen hin tausende imperiale Soldaten verbrennen und weitere hundert anfangen, sich gegen ihre Kameraden zu wenden. Mit diesem Anfang hat sich der Autor auf jeden Fall einmal meine Aufmerksamkeit gesichert.

Im weiteren Verlauf wird es dann jedoch etwas holprig. Statt zu erfahren warum genau hier um was gekämpft wird, kommt noch eine Rivalität mit Khorne-Dämonen ins Spiel. Einerseits ein klassisches Element im Fluff, andererseits kommt es hier etwas klischeehaft daher. Sehr schade finde ich, dass dem guten Herrn Ant´los irgendwie so jegliche tzeentchige Rafinesse abgeht. Mit einem Blutdämon konfrontiert fallen ihm nur zwei Handlungsmöglichkeiten ein, beide nur mäßig sinnvoll. Wo ist hier die berühmte Gerissenheit seiner Art, wo die ineinander verschachtelten Pläne und Gegenpläne? Sicherlich, um solche zu ersinnen braucht man als Autor mehr als einen Abend vor dem PC, aber dieses Schicksal lädt man sich nun einmal auf, wenn man aus der Sicht eines Herrschers des Wandels schreibt.

Nach dem kurzen Zweikampf der beiden Dämonen kommt die Geschichte zu einem aprupten Ende und lässt mich als Leser ziemlich unbefriedigt zurück. Wie "Verlorene Söhne" so ist auch dieser Beitrag viel zu kurz. Es gibt keine tiefgreifende Story, keine überraschenden Wendungen und auch nicht das umfassende Charakterportrait eines großen Dämonen, auf das ich hier gehofft hatte. Dem keineswegs schlechten Schreibstil nach zu urteilen, hätte der Autor hier mehr erreichen können, wenn er mehr Zeit investiert hätte.
 

JohnJ

Testspieler
6 September 2011
175
0
6.166
Mmh, der Anfang der Geschichte weiß zu gefallen, da kann ich mich Black Orc anschließen. Die Geschichte ist wirklich episch, ein Kampf der Dämonen welcher schon bei der ersten Auflage eine Welt zerissen hat. Die Kürze fällt hier nicht negativ ins Gewicht mMn, allerdings ist die Story nicht sehr spannend erzählt und sprachlich ist noch Luft nach oben. Ich tippe auf ein Erstlingswerk. Potential ist auf jeden Fall da mMn.
 

Sarash

Hüter des Zinns
8 Dezember 2007
2.894
1
22.141
Hier empfand ich den Schreibstil als sehr unschön. Viele ungeschliffene Formulierungen, unpassende Wortwahl, geradezu plumpe Dialoge. Erinnert mich tatsächlich an meine ersten Werke (noch vor den Masters of War, falls einer fragen sollte). Die Dämonen kommen beide nicht als solche zur Geltung, sondern folgen eher der Motivation rivalisierender Schuljungen, wobei einer dem anderen das wichtige Wasauchimmer entwendete und der andere nun auf unraffinierte Rache sinnt (wobei das im Kontext eines Khorne- Dämonen noch vertretbar ist).
Kurz muss nicht schlecht sein, und ich denke ein guter Stil und logische Charaktere, sowie ein durchdachter Handlungsaufbau hätten eine nur unmerklich längere Geschichte für mich im guten Mittelfeld platzieren können. Stattdessen darf ich nun darüber nachdenken, ob ich bei einem Punkt bleibe oder irgendetwas eine Wertung von zwei Punkten rechtfertigt.

Abschließend möchte ich noch Anmerken, dass der Autor von allzu klischeehaften Superheldenvorstellungen, gesehen in zahllosen schlechten Filmen aus dem Land von Coca Cola, wegkommen sollte. Diese vollkommen unrealistischen, schon beinahe peinlichen Figuren machen in keiner Geschichte Spaß.

Post Scriptum:
Letztlich ist mir diese Geschichte zu austauschbar. Ohne großen Aufwand (sogar ohne jeden Aufwand) könnte man die Dämonen zu Waaaghbossen, Chaoschampions, Gangführern etc. machen können, bei zwei von drei Vorschlägen müsste man nicht mal die Dimensionen des Geschehens hinunter brechen.

Eine sehr enttäuschende Arbeit und von meinem Standpunkt aus nicht mit deutlichem Potential gesegnet, wie andere Forenkameraden postulierten. Aber ich werde keine Null Punkte vergeben, denn eine Beleidigung ist diese Geschichte auch nicht. Sie ist ganz einfach nicht gut.
 

Nakago

Eingeweihter
1 November 2009
1.544
683
13.586
54
Wirklich dämonisch geht es hier leider nicht zu. Das ganze ist so beliebig, dass man es auch mit einem generischen menschlichen Magiekundigen und einem magisch gut geschützten Nahkämpfer hätte designen können. Die Gedankengänge des großen Dämons sind äußerst trivial und vermissen jede Art von Raffinesse. Da wäre viel mehr drin gewesen. Nächstes mal wird es bestimmt besser. Tendenz 2 Punkte.
 

Blackorc

Tabletop-Fanatiker
26 September 2007
7.419
8
62.171
1 Punkt

Es tut immer weh, eine Geschichte mit niedrigen Punktzahlen abzustrafen. Dennoch hat es mir hier leider einfach an zu Vielem gefehlt. Unglaubwürdige Charaktere, kein nennenswerter Plot und irgendwie undämonische Dämonen geben leider nicht viel Anlass für eine wohlwollende Bewertung. Dennoch erfolgt auch hier meine Aufforderung an den Autor, sich nicht entmutigen und am Ball zu bleiben.
 

Dron Kraevok

Testspieler
7 Juni 2010
119
0
5.761
Mmh, ich gehe hier mal von einem jüngeren Schreiberling aus, der seine ersten Gehversuche macht. Insgesamt wirkt das Geschriebene nicht übel, allerdings übernimmt sich der Verfasser.
Zum Einen ist es fast ein bisschen größenwahnsinnig, eine derart detailreiche (die durchaus noch einige Ausschmückungen vertragen hätte) Geschichte mit so vielen Geschehnissen in einen derart kurzen Text zu pressen, zum Anderen sind die epischen Dimensionen wohl noch etwas zu viel für die Unerfahrenheit des Verfassers.
An sich ist die Idee nett, wenn auch nicht wirklich originell, der Hauptcharakter ist für meinen Geschmack zu mächtig (ok, großér Dämon, aber 1km voll mit Imperialen schnell mal mutieren und die eigenen angreifen lassen, also ich wollte nicht gegen so Einen antreten müssen) und die gesamte Geschichte reißt mich nicht wirklich mit.
Gerade weil die Geschichte so kurz war, hätte man noch viel Arbeit in die Ausschmückung der Ereignisse stecken können, wobei bei den Dimensionen wohl durchaus auch zwei oder drei, deutlich ausführlichere Kapitel nicht schlecht gewesen wären.
Ich denke das wird auch hier nur auf 1 Punkt hinauslaufen!
Kleiner Tip noch zum Schluss, es nimmt extrem die Spannung, wenn der Charakter seine Aktion schon zu detailiert im Vorhinein plant. Auch wenn die Idee von Magnus schlussendlich ja eigentlich fehlschlägt, nimmt man ihr durch die Überlegungen des Dämons nahezu jegliche Überraschung!
 
Zuletzt bearbeitet:

HaveAnnA

Codexleser
29 März 2012
303
0
6.736
Die meiners Erachtens schwächste Geschichte:

+ Der Anfang. Die epische Szenerie. Als Gesamtpaket kein schlechter Anfang

- Es fehlt Spannung. Dabei sind zwei Faktoren ausschlaggebend. 1. Die Beiläufigkeit in der mit riesigen Dimensionen um sich geworfen wird. 2. ist es von Nachteil innerhalb eines Spannungsbogens zu viel auf innere Monolige zu setzen.

-- Die Geschehnisse hätten mehr Platz, sprich Beschreibung, benötigt um sich zu entfalten.

Hier steckt definitiv Potential drin, aber diesmal leider nur
1 Punkt
 

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
4
33.391
32
Hm, in der Tat macht die Geschichte den Eindruck eines unerfahrenen Autors. Das ist nicht schlimm, schließlich haben wir alle irgendwann einmal angefangen. Da aber bereits genug kritisiert wurde, will ich stattdessen mal versuchen, ein paar typische Anfängerfehler aufzuzeigen. Vielleicht hilft das dem Autor, beim nächsten Mal besser abzuschneiden.

1. Übertreibung
Zehntausende von Horrors ließen nichts am Leben, was nicht zu Tzeentch´s Dienern gehörte.
Ant´los hob seinen Stab und krächzte einige Worte in einer schrecklichen Sprache, die jeden Sterblichen sofort verbrannte, der versuchte, sie auszusprechen. In Ant´los Fall aber tat sie ihre Wirkung; ein Kilometer der Imperialen wurde samt Soldaten von tosendem grünen Feuer verschlungen. Mit einem Wink seiner Hand erloschen die Flammen und ließen den Blick auf hunderte schrecklich mutierte imperiale Soldaten fre
das ist nicht episch, das ist einfach nur langweilig. Ich glaube, ich war auch mal so. Hauptsache viel, groß, gewaltig. Weil je größer, je spannender. Irrtum. In der Regel ist es so, dass man sich als Leser mit einzelnen Charakteren oder kleinen Gruppen besser identifizieren kann. Ich erinnere mal an das Zitat, das es lange Zeit im Zufallszitat des Forums gab:

"Der Tod eines Menschen: das ist eine Katastrophe. Hunderttausend Tote: das ist eine Statistik!" (Kurt Tucholsky, 1932)

Genauso ist es hier auch. Es spielt keine Rolle, ob es jetzt tausend, zehntausend oder zweihundert milliaren Horrors sind. Ab einem gewissen Punkt entzieht sich das der Dimension des menschlichen Vorstellungsvermögens und wird zu "eine Masse".

Es spricht nichts dagegen, große Schlachten mit 10.000 Teilnehmern auf beiden Seiten zu schreiben, aber versuche nicht, das durch die Augen eines Protagonisten, egal wie mächtig er ist, zu überblicken oder gar zu kontrollieren. Das kannst du nicht, weil du selbst ein Mensch bist und deine Leser ebenso. Je größer die Dimensionen, desto mehr verblassen die Details. Und je geringer die Details, desto schlechter der Lesegenuss (ist wie mit der Auflösung beim Film gucken oder Zocken ^^ Je geringer die Auflösung, desto öder)
Wenn also eine große Schlacht, dann nur als Rahmenhandlung für das eigentliche Geschehen, dass dann eher so Gruppen von 10-100 Personen umfassen sollte.

2. Stupide Übernahme von Spiel-Regeln oder RPG-Elementen
Nicht nur, dass sich die Diener Tzeentch`s nun einem ebenbürtigen Feind gegenüber sahen, die Psiattacken von Ant´los´ Dämonen hatten keine Wirkung gegen den mächtigen Blutdämon. Ant´los hatte Glück, dass Tors ihn noch nicht bemerkt hatte. Er würde bestimmt froh darüber sein, dem Wesen gegenüber zu stehen, das für seine Peinigung von Khorne verantwortlich war, um sich ohne Erbarmen auf es zu stürzen. Da jeglicher direkte Angriff von Magie, selbst von einem so mächtigen Magier wie einem Großen Dämon des Tzeentch, wirkungslos gegen ihn waren, blieben Ant´los nur zwei Möglichkeiten: Indirekte magische Attacken, wie Tors mit Felsbrocken zu bewerfen, was einen tobenden Blutdämon allerdings nicht nennenswert aufhalten würde.
Die zweite Möglichkeit war noch weniger reizend: Der Nahkampf, wo ein Herrscher des Wandels wie Ant´los einem Blutdämon wie Tors jedoch hoffnungslos unterlegen war
Das Spiel ist eine Abstraktion und Verallgemeinerung. Die Regeln sind so ausgelegt, dass sie unter möglichst vielen Umständen möglichst gut ausbalancierte Spiele ermöglichen.
Die Wirklichkeit ist niemals ein Spiel und kennt keine Abosulution. Wenn du einen Schlachtbericht schreibst, wäre sowas ok, aber in einer Geschichte würde ich derartige Festlegungen vergessen. Vollkommene Immunität sollte es da nicht geben. Ich meine, wir reden hier immerhin von einem Herrscher des Wandels, der einen Kilometer Imperialer Soldaten verflucht hat. Der sollte genug Magie raushauen können, um den psionischen Schutz des Blutdämons zu knacken und ihm zumindest eine gewisse Verletzung zuzufügen (er muss ja nicht sofort dran sterben)
Immerhin: Es sind beides Große Dämonen verschiedener Götter. Ant'los muss also eigentlich, auch nach dem Balance-Prinzip des Spiels, irgendeine Möglichkeit haben, seinen Gegner zu besiegen. Und die liegt garantiert nicht im Nahkampf (auch die Teleport-Taktik ist Nahkampf)

Also: Finde die eigentlichen Stärken deines Charakters (Hinterlist, Magie, vielleicht Schnelligkeit, Klugheit, Intelligenz) und baue den Kampf darauf auf. Es hätte so viele bessere Taktiken gegeben: Langsames Zerlegen mit starken psionischen Attacken, die zwar fast ganz abgewehrt werden, aber eben doch den einen oder anderen Schaden hinterlassen. Den hasserfüllten, "tobenden" Gegner mit geschickten Ausweichmanövern ermüden, ihn mit klug eingesetzter indirekter Psionik treffen (den Boden aufbrechen, ihn stolpern lassen, ihn gegen eine Wand rennen lassen, seine Flügel fesseln, um ihm die dritte Dimension zu nehmen). Ihn mit Illusionen verwirren, vielleicht sogar einen Weg finden, seine eigenen Zerfleischer gegen ihn zu hetzen. Als Magier/Psioniker hat man so viele tolle Möglichkeiten. Da muss man nicht versuchen, dem Gegner irgendwie von hinten die Stange über den Kopf zu ziehen.

Und was schon genannt wurde: Nicht vorher sagen, was man tun wird, das raupt die Spannung, auch dann, wenn es nicht funktioniert. Vor allem nicht bei so einer banalen Taktik. Wenn du richtige, Tzeentch-mäßige Pläne entwickelt hättest, dann könnte man die im Vorraus vielleicht mal andeuten. Aber auch nicht den Höhepunkt vorab erklären.

Ich hatte ja gehofft, nachdem das Manöver beim ersten Mal nicht geklappt hat, würde danach etwas Sinnvolleres kommen, aber sie machen es beide einfach nochmal ^^ Irgendwann muss es ja funktionieren.
Abwechslung, Kreativität, überraschende Wendungen. Versuch, beim Leser das Gefühl zu erwecken "cool, das ist genial, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen / das hätte ich jetzt nicht erwartet"

Da sah er seine letzte Chance: Ein nicht von Rüstung bedeckter Fleck an seiner Schulter. In einer blitzschnellen Bewegung stieß er seinen Stab hinein.
ist klar. Ant'los verliert seinen Arm und das stört ihn kaum, warum sollte es den Blutdämon also interessieren, wenn er einen Stab in die Schulter kriegt?

Und diese Sache mit der Lücke in der Rüstung ist auch nicht sonderlich kreativ. Das wurde schon zu oft benutzt. Da muss man sich als Autor einfach was Besseres einfallen lassen oder das wenigstens weniger plump und unpassend (wir reden immer noch von einem Herrscher der Wandels, der nach eigener Aussage im Nahkampf keine Chance hat und außerdem gerade abstürzt) umsetzen.

Desweiteren: Auch ein Dämon kann Schmerzen verspüren und selbst wenn nicht, wird er irgendeine Reaktion auf den Verlust seines Arms empfinden.

Na gut, ich denke, das reicht erstmal. Man könnte sicher noch mehr dazu sagen, aber bevor mein Post jetzt länger als die Geschichte wird, schließe ich hier mal ab.

Ich hoffe, der Autor weiß meine Hinweise zu schätzen und nimmt sich die Kritik zu Herzen. Ich kann hier auch durchaus Potential sehen, auch wenn es noch ein weiter Weg ist.

Aber es ist möglich und ich möchte mal auf den Autor DronKraevok verweisen, dessen Entwicklung mich ziemlich beeindruckt hat (und die Tatsache, dass er in den letzten Jahren immer dabei war)

10|1 : Platz 7 (gerechter Zorn)
10|2 : Platz 7 (ewiger Kampf)
11|1 : letzter Platz (8) (der letzte Dienst)
11|2 : Platz 2 (Spiegelung)
11|3 : Platz 4 (Auf zu großen Taten)
12|1 : ? ;)

Er hat sich also aus dem unteren Mittelfeld bis ziemlich hoch an die Spitze vorgearbeitet. Ich kann leider nicht sagen, wie er dieses Mal abschneiden wird, aber ich empfehle, sich das als Vorbild zu nehmen und vielleicht die eine oder andere Geschichte aus dem Archiv mal zu lesen. Auch wenn dir seine Geschichte von diesem Mal wohl eher nicht gefallen hat. Nunja.
 
Zuletzt bearbeitet:

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
4
33.391
32
Ahhhhhrrrrg! Nein, das war Josef Stalin. Hier nochmal der genaue Wortlaut:

Ein einzelner Toter ist eine Tragödie; eine Million Tote sind eine Statistik. Josef Stalin, 1879-1953


ups, wie peinlich. Aber dann stand das schon falsch im Zufallszitat, denn zumindest an den Wortlaut erinnere ich mich noch ziemlich genau.

Und so ganz Stalins ist es wohl auch nicht:

http://en.wikiquote.org/wiki/Joseph_Stalin schrieb:
This quotation probably was originated from «Französischer Witz» by Kurt Tucholsky (1932): «Darauf sagt ein Diplomat vom Quai d’Orsay: «Der Krieg? Ich kann das nicht so schrecklich finden! Der Tod eines Menschen: das ist eine Katastrophe. Hunderttausend Tote: das ist eine Statistik!»»

haben wir wieder alle was gelernt und ich korrigiere meine Falschaussage oben natürlich.

Edit: Ich glaube, von Bismark war das mit den Gesetzen und den Würsten, wobei das anscheinend auch falsch zugeschrieben wird.

@HaveAnnA: Ja, das stimmt. Wobei das natürlich eine kreative Umsetzung ist. Und in dem Fall auch das einzig mögliche, weil er ja sonst unverwundbar ist. Aber gut, zu Immunität habe ich ja schon was gesagt ^^
 
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Dem_Riesen_ein_Bein_Steller

Eingeweihter
Moderator
12 Februar 2007
1.543
0
26.571
37
Wie immer vorab unbeeinflusst anderer Diskssionen und Bewertungen...

hier die zweite der beiden schlechteren Stories...

An sich ist die Idee des Aufeinandertreffens zweier Großer Dämonen nicht verkehrt...

aber hier ist das kleine Problem, das ich in der Geschichte "Dämon" bemängelt habe, genauso ausgewachsen wie die Größe des Dämöns, aus dessen Sicht sich alles abspielt.

Große Dämonen, auf Dauer nur beständig im Warp sind auf der Suche nach einer weltlichen, sagenumwobenen Waffe? sagenumwoben heißt, dass Sagen darüber erzählt werden, die von Generation zu Generation weitergegeben werden... Sagen sollten einen Dämon nicht im Geringsten kratzen.

Tors hatte antlos nocht nicht bemerkt... das sind doch magische Geschöpfe. ich könnte wetten, dass sie ihre Präsenz spüren würden.

Der Höhepunkt... oder wohl eher der Tiefpunkt wie ich finde, ist die geniale Taktik, die der Große Dämon gelernt hatte... indem er im Kampf seinen "Gegner in der Luft auf sich rasen zu lassen, sich im letzten Moment zur Seite zu teleportieren und dem Gegner seine Nahkampfwaffe in den Nacken zu treiben".
(Dragon Ball lässt grüßen)

Spitzen Trick! Das musste der Dämon erst lernen... und zu seinem Glück hat er nur 2 Versuche benötigt und alles hat ein gutes Ende.

nix gegen kurze Geschichten, aber hier steckt nicht viel Gutes darin.
 

Blackorc

Tabletop-Fanatiker
26 September 2007
7.419
8
62.171
Ich glaube, ich war auch mal so. Hauptsache viel, groß, gewaltig. Weil je größer, je spannender. Irrtum. In der Regel ist es so, dass man sich als Leser mit einzelnen Charakteren oder kleinen Gruppen besser identifizieren kann.

Hmmmmmm... :shifty:

Ein sehr interessanter Punkt, den du da ansprichst. Ich habe mir das mal ein bißchen durch den Kopf gehen lassen. Der Witz ist nämlich der:

Diese Aussage ausgerechnet in einem GW-Forum zu lesen ist schon eine Ironie für sich.

Gerade die beiden großen Systeme von GW, insbesondere aber natürlich 40K spielen ständig mit diesen gewaltigen Dimensionen. Im Hintergrund zu 40K sind sie eigentlich omnipräsent. Man nehme nur die tausenden Psioniker, die Monat für Monat im Leuchtfeuer des Astronomican verbrennen, oder die wortwörtlich unzähligen Welten aus denen das Imperium besteht. Ich wage zu behaupten, dass gerade diese epischen Ausmaße ein wichtiger Teil des Erfolgskonzepts von GW sind.

Nun verstehe ich natürlich deinen Punkt - du differenzierst ja auch zwischen der groben Rahmenhandlung auf der einen Seite und der persönlichen Sichtweise eines Charakters auf der anderen. Trotzdem glaube ich nicht, dass man das pauschalisieren kann. Tolkiens Silmarillion zum Beispiel hatte mich aufgrund seiner epischen Dimensionen ungefähr zu gleichen Teilen gelangweilt und gefesselt. Ich denke, Epik kann abhängig vom Typ der Geschichte und der Charaktere durchaus ein sinnvolles Stilelement sein, beispielsweise wenn man aus Sicht eines imperialen Flottenkommandanten schreibt, der aus dem Orbit das Schlachtgeschehen auf einem Planeten verfolgt. Wichtig ist nur die Frage, ob der Charakter den Überblick über die Dimensionen haben kann, oder nicht. In dieser Geschichte ist das sehr schwierig, weil Ant´los sowohl Kommandeur als auch Kämpfer ist.
 

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
4
33.391
32
Diese Aussage ausgerechnet in einem GW-Forum zu lesen ist schon eine Ironie für sich.
hehe, das stimmt schon ^^

Vielleicht sollte ich betonen, dass es Hilfestellungen für den Anfang eines möglichen Werdegangs als Autor sind. Wenn man damit umgehen kann, spricht auch nichts gegen entsprechend große Dimensionen (wobei ich dann sagen würde, dass man auch den entsprechenden Rahmen, also mehr als 3000 Wörter, braucht).
Ich weiß, du hast meine Geschichte nicht gelesen, aber da stehen sich auch ein paar 10.000 Gegner in der finalen Schlacht gegenüber. Die zieht sich aber auch über ein paar hundert Seiten.

Aber du hast es selbst gesagt: Auch Tolkien hat sich mit seinem Silmarillion vielleicht ein bisschen zu viel aufgeladen. Wobei er da vielleicht auch nicht ganz so sehr den Unterhaltungswert im Auge hatte. Ich hab das Buch auch gelesen und empfand es ebenfalls teilweise als sehr faszinierend aber in erster Linie zumeist recht mühsam.

Gerade die beiden großen Systeme von GW, insbesondere aber natürlich 40K spielen ständig mit diesen gewaltigen Dimensionen. Im Hintergrund zu 40K sind sie eigentlich omnipräsent. Man nehme nur die tausenden Psioniker, die Monat für Monat im Leuchtfeuer des Astronomican verbrennen, oder die wortwörtlich unzähligen Welten aus denen das Imperium besteht. Ich wage zu behaupten, dass gerade diese epischen Ausmaße ein wichtiger Teil des Erfolgskonzepts von GW sind.

ich würde hier auch einfach mal zwischen Hintergrund, also recht festen Elementen (Fakten), und den Geschichten unterscheiden. Es ist in 40K nicht anders als in der heutigen Welt. Wir alle wissen, dass in Afrika jede Woche ein paar tausend Menschen an Hunger oder Krankheiten sterben, dass die Politik Milliarden von Geldern heraumschiebt usw, aber unterhalten lassen wir uns doch lieber vom Schicksal einzelner in Büchern oder Filmen. In 40K ist es nicht viel anders. Klar gibt es ein paar millionen Planeten, aber die Geschichten drehen sich in der Regel doch um das Schicksal von ein, zwei Welten (natürlich mit dem Hinweis, dass der Fall dieser Planeten zum Untergang des Imperiums führen könnte, aber das meist nur am Rande ^^)

Es ist also ein Unterschied, ob man die gewaltigen Dimensionen als Hintergrund akzeptiert oder versucht, sie tatsächlich in einer Story darzustellen. Ich will da ja auch gar nicht pauschalisieren und sagen, aber 10.000 Soldaten ist das zu viel. Natürlich hängt es vom Standpunkt ab. Ein Flottenkommandant hätte natürlich die Macht, mal ein paar 100.000 Soldaten mit Orbitalschlägen auszumerzen, aber du wirst mir sicherlich zustimmen, dass das auch nicht besonders spannend ist. (es sei denn, man setzt es so gekonnt um wie in "zwei Stunden, siebzehn Minuten")

Ich denke, du weißt, was ich meine.
 
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