[Archiv] [Storywettbewerb I 2012] [WHFantasy] "Bergrose" — PLATZ 2

Dem_Riesen_ein_Bein_Steller

Eingeweihter
Moderator
12 Februar 2007
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Na dann diskutieren wir eben hier weiter^^ schön, dass du auf meine Comments in meinem Thread auf unser Bild der Zwerge eingehst...

klar, er läuft nicht weg, sondern stellt sich dem Feind in dieser ach so aussichtslosen Lage... aber ein "Moria-Spruch" wäre hier passend gewesen.

und die Sache mit dem Held... du beschreibst genau das, was ich bemängelt habe... er ist wenn überhaupt ein tragischer Held... Aber wie du in deinem 2. Dreizeiler schließlich doch wieder schreibst, sieht er sich nach seiner Tat und den Resultaten daraus immer noch als Held... und das hat mich gestört. An der Stelle hätte ich ihn mit dem Slayer-Eid bedacht, insofern er die Sache überlebt hätte...

Ansonsten was das Verhalten des Zauberers angeht...
wenn man darauf hingewiesen wird, ist es klarer... doch mir kommt es trotz Erklärung immernoch als nicht 100%ig schlüssig herüber. Spürt ein Magier nicht, wenn sein Zauber (k)einen Effekt hat und sein Ziel sich nur zufällig so verhält wie er es erwartet?
 

Dron Kraevok

Testspieler
7 Juni 2010
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Mmh, ob ein Magier das spuert... ist wohl Ansichtssache! Ich finde Magier zu beschreiben immer wieder lustig (man kann sich halt potentiell alles erlauben), aber das die Macht so weit kommt, passiert bei mir eigentlich nie. Ist halt immer schwierig, aber dann waere er mir schon zu sehr der Uebercharakter ;)

Er sieht sich immer noch als Held, klar, an der Sache hat sich ja nichts geaendert. Er traegt noch immer die Rose und er hat auch noch immer den Hexer erschlagen. Was er aber erst jetzt realisiert ist das er alleine ist. Und das ist ja das tragische daran, dass seine Unbedarftheit die anderen in den Tod gerissen hat. Und wie gesagt, er kommt gar nicht mehr das grossartig zu reflektieren, daher auch kein Slayereid, obwohl es sicher ne nette Sache waere. Aber die Geschichte soll ja hier enden, mit der aussichtslosen Situation eines neugeborenen Zwergenheldes, der sich schlussendlich doch noch der Konsequenzen seines Handelns bewusst wird und nun auf stur stellt...
Kommentar von ihm aehnlich wie Moria gabs nicht, da ich das gesamte Ende wieder eher aus einer beschreibenden Perspektive erzaehlt habe und wem sollte er das auch noch erzaehlen. Gimli hatte ja zumindest noch jemanden, der ihm zuhoert (und ein paar Halblinge, die "ermutigt" werden mussten!). Naja, vielleicht haette ich ein trotziges Entgegenschreien noch bringen koennen...
 

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
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SHokers Kommentar zu dieser Sache finde ich allerdings eher nicht angebracht. Ich hab nicht den vollen Ueberblick, da ich wenn dann noch nach der alten Edition spiele, aber ich hoere oefters von absoluten Hammerspruechen, die Spiele allein entscheiden koennen (und es auch regelmaessig tun) Sonne, Grube, 13.er etc. Da finde ich 10 tote Zwerge nicht unbedingt ein so krasse Wirkung der Magie, vor allem im Vergleich zu 10.000en von Betroffenen bei manch anderer Geschichte, aber auch hier hat SHoker ein aehnliches Argument gebracht. Finde ich in meiner Geschichte allerdings etwas uebertrieben, aber muss wohl wirklich jeder sehen wie ihm das schmeckt!

achja. Es gibt so ein schönes Wort, das einem bei der Bundeswehr im Zusammenhang mit dem UZwaGBw (Unmittelbarer-Zwang-Gesetz der Bundeswehr) um die Ohren gehauen wird: Verhältnismäßigkeit!

Wenn in einer großen Schlacht mit ein paar 100 bis mehreren 1000 Kämpfern ein magischer Pfeil zehn Zwerge tötet, dann würde ich vielleicht noch sagen, dass das zu wenig ist. Hier sind das fast alle bis auf einen. Das wirkt unpassend, weil der Magier dadurch übertrieben mächtig erscheint. Wenn er es sich leisten kann, so einen Zauber einzusetzen, der einfach mal sämtliche anwesenden Feinde niedermäht, dann ist es für den Leser nicht mehr spannend, weil der einzelne Zwerg eigentlich auch keine Chance haben dürfte und auch nur - wie es scheint(!) - durch die Dummheit des Magiers überlebt.

Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb die eigentliche Vorgehensweise des Magiers, die du jetzt nachträglich durchaus überzeugend erklärt hast, nicht so rüberkommt. Ich gebe zu, man hätte vielleicht wirklich gründlicher lesen müssen. Ich komme jedoch nicht umhin, mich zu fragen, weshalb das so ziemlich alle Kommentaroren nicht bemerkt haben. Auch Blackorc und ich, die das zweimal gelesen haben, nicht.
Die naheliegende Antwort: Nachdem der Elf gerade eine große Menge Zwerge (für diese Geschichte ist es viel, weil alle) umgebracht hat, geht der Leser davon aus, dass er sehr mächtig ist. Und dann rennt er plötzlich auf den Zwerg zu? Da fragt man sich: Hä? Es mag sein, dass sein Zauber eine begrenzte Reichweite hat, aber dem Leser zu überlassen, das selbst zu vermuten, geht in meinen Augen zu weit.
Außerdem: Es ist ein Waldelf, der gut versteckt und offensichtlich geschickt im Umgang mit dem Bogen ist. Der sollte doch wohl in der Lage sein, den Zwerg so zu erschießen, dass er nicht auf die Blume fällt. Und egal, wie man es dreht und wendet: Er hätte einfach warten können, bis der Zwerge am Wald ist. Gut, du erklärst das damit, dass er sich total toll findet. Hier muss ich dann aber meine Kritik von Stern des Löwen wiederholen: Es handelt sich um einen ELFEN, dazu noch einen MAGIER. Das setzt, zumindest nach meinem Verständnis, eine gewisse Erfahrung und Reife vorraus. Da ist kein Platz für jugendliche Selbstüberschätzund und ungestümes Vorstürmen. Gerade ein Waldelf sollte seine Feinde eigentlich bevorzugt aus der Deckung eliminieren.
Aber nunja, das ist vielleicht auch persönlicher Geschmack und ich will dich jetzt nicht übermäßig dafür kritisieren. Ich sehe ein, dass du dir durchaus deine Gedanken dazu gemacht hast, aber wenn sie nach zweimaligem Lesen nicht so rüberkamen, dann ist die Umsetzung wohl noch nicht perfekt.

PS: Würfelglück hat (meiner (!) Meinung nach) in Geschichten nichts zu suchen. Wie gesagt, die Magie mag durch das Regelwerk abgedeckt sein, aber man muss sie auch so einsetzen, dass sie in den Rahmen der Geschichte passt. Hier wirkt sie einfach zu mächtig, weil die Zwerge trotz Schildwall keinerlei Schutz dagegen haben. Die Regeln sind nun einmal für Schlachten ausgelegt, nicht für Kämpfe von einem Dutzend Kämpfern. Da muss man entsprechend anpassen, um die Verhältnismäßigkeit zu bewahren.
 

Dron Kraevok

Testspieler
7 Juni 2010
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Achja, so langsam aber sicher ärgere ich mich immer mehr darüber, dass du dir die Mühe gemacht hast, die Geschichten mit den jeweiligen Rassen zu kennzeichnen. Das ging bei meiner leider total nach hinten los, obwohl ich die Ausmaße nicht mal selbst als so gravierend angesehen hätte.

Ich kann deinen Kritikpunkt mit der Verhältniskeit eigentlich absolut nachvollziehen, allerdings brauchte ich für die Geschichte genau diesen Magier! Also einen, der mit einer VERHÄLTNISMÄßIG kleinen Gruppe aufräumen kann, ohne dass es einem total überzogen vorkommt (10 Mann sollte oder kann ein Magier schon klein kriegen, selbst mit einem einzelnen Zauberspruch, schließlich haben sie auch schon Schlachten entschieden und da würden die 10 Mann wohl nicht das wirkliche Zünglein an der Waage sein, insofern finde ich 10 Zwerge eine nicht zu unlogische Zahl!). Worauf es dann im weiteren aber eigentlich drauf ankommt, ist dass ein relativ einfacher Zwerg in der Lage ist einen mächtigen Magier auszuschalten. Und das nur wegen: Dem Hauptprotagonisten, der ROSE!!! Sie ist es, die es dem Zwerg ermöglicht, überhaupt gegen den Magier zu bestehen, ohne sie hätte seine Rüstung/Schild dem Pfeilhagel wohl auch nicht widerstehen können! Einzig sie macht ihn zum Helden etc.

Und zu der Kritik mit dem Magier, ich hatte versucht, weder jugendlichen Leichtsinn/Selbstüberschätzung noch ungestümes Vorstürmen zu beschreiben. Das wäre auch in meiner Vorstellung nicht passend für Elfen/Magier, was aber meiner Meinung nach zu ihnen passt (und vielleicht eine ihre größten Schwächen darstellt), ist ihre Überheblichkeit. Es ist noch nicht einmal der absolute Hang zu einer Selbstüberschätzung (obwohl sie wohl oft genug gesagt bekommen, wie wichtig sie sind), als viel mehr die Unterschätzung eines Gegners. Was will denn ein so kleiner Zwerg gegen ihn mächtigen Magier tun? Soll er versuchen ihn mit seinem Hammerchen zu bearbeiten nachdem er gerade seine gesamten Kumpelz ausgelöscht hat? Also für mich hat es nichts mit jugendlichem Leichtsinn zu tun, das wäre wenn er hingehen würde und nun meinte er müsse mit dem Dolch kämpfen. Im Gegenteil, er ist der Meinung er hat die gesamte Situation absolut unter Kontrolle und kann jegliche Entwicklung vorhersehen, bzw. entscheidend beeinflussen. Und das passt meiner Meinung nach schon zu einem Magier...

Abschließend, das mit dem Würfelglück war nun alles andere als ernst gemeint! Es ging mir mehr darum zu verdeutlichen, dass es den Regeln her machbar ist. Es war für mich aber auch nicht wirklich wichtig, dass das nach den Regeln her passt, ich hab es halt als zusätzliches Fluffelement miteinfließen lassen, das war meine eigentliche Intention bei der ganzen Sache.

Zu der Sache mit dem Magier, ich sehe mittlerweile auch selbst absolut ein, dass es schwer nachvollziehbar war, aber ich bin immer noch der Meinung, dass es nicht unmöglich war, bzw. das einige, von mir bewusst gewählte Worte eine mögliche Erklärung bieten könnten. Es stimmt, es hat nicht so hingehauen wie im ersten Teil, aber ich war einfach etwas enttäuscht, dass BlackOrc mich lobt, weil ich die ganzen Worte benutzt habe und dann als es unübersichtlich für ihn wird, er sich nicht die Mühe macht, danach zu suchen. Ich kenne das nur zu gut, ich lese auch die Geschichten nur so intensiv und versuche sie wirklich zu verstehen, mit allen ihren Kleinigkeiten, wenn sie mich wirklich zu begeistern versteht, bzw. man das Gefühl hat, dass viele Sachen sehr gut hergeleitet sind. In seinem Fall hätte ich mich halt gefreut, wenn all die Worte, die ihm im ersten Teil aufgefallen sind, ihn dazu animiert hätten, vielleicht den Schluss (und es sind wirklich nur wenige Absätze, die das Ergebnis radikal nach unten ziehen) noch einmal genauer nach eben solchen Worten abzusuchen. Ist halt schade, aber ich hoffe das zumidnest mit meiner Erklärung nun allen klar oder zumindest klarER ist, wie es gemeint war!

Gruß,
Dron
 
Zuletzt bearbeitet:

Blackorc

Tabletop-Fanatiker
26 September 2007
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Ich bin ja begeistert, wie lange die Diskussionen in diesem Wettbewerb anhalten - sonst ist immer auf einen Schlag alles vorbei. :)

Es geht ihm also darum die Blume wiederherzustellen ohne ihr weiteren Schaden zuzufuegen, da soll kein unguenstig fallender, sterbender Zwerg drauffallen.

Gar keine Frage, allerdings geht natürlich immer der Selbstschutz vor - jedenfalls bei einem rational handelnden Charakter. Ich lasse gerne gelten, dass nicht jeder Charakter rational handeln muss, aber es ist halt immer etwas erklärungsbedürftig wenn er es nicht tut. In der Draufsicht und mit deinen Erklärungen glaube ich, dass an dieser Stelle ein Perspektivenwechsel hin zum Waldelfen sehr hilfreich gewesen wäre - auch beim nächsten Punkt.

Hier ist vor allem die "stoppende Geste" entscheidend. Hat Blackorc im ersten Teil noch die Woerter entdeckt, die bewusst gewaehlt wurden um Sachen vorzubereiten/zu unterstuetzen, so ist ihm dies wohl durch den Lappen gegangen.

Da hast du es doch glatt geschafft, mich bei meinen Grundsätzen zu packen. Ich bin ein großer Fan von Subtilität in Geschichten und vertrete selbst die Ansicht, dass man dem Leser lieber etwas zu viel als zu wenig zumutet. Insofern muss ich einräumen, dass ich das meinen eigenen Vorsätzen entsprechend hätte erkennen müssen, was der Elf da gerade zaubern will und 2 Punkte Punktabzug aufgrund des Endes der Geschichte eventuell unangemessen waren. Der Witz ist nur: Ich habe das ganz anders gedeutet. Die stoppende Geste habe ich schlicht als stoppende Geste verstanden, als einen plumpen und mir gänzlich unverständlichen Versuch der nonverbalen Kommunikation. Mit deiner Erklärung und einem 2ten Blick auf die Textpassage wirkt es nun vollkommen klar, aber es war einfach sehr schwer zu verstehen.

Nehmen wir das doch noch mal unter einem anderen Gesichtspunkt auseinander. Wir alle nehmen schließlich an diesem Wettbewerb teil, um auch etwas aus den Kommentaren der Anderen lernen zu können - und manchmal lernt man aus den Geschichten der übrigen Teilnehmer genauso viel wie aus den Fehlern in der eigenen Story. Aus diesem Zweck würde ich das gerne noch ein wenig analysieren.

Zunächst einmal muss man natürlich feststellen, dass ein Aspekt der mind. 10 Lesern nicht auffällt, einfach zu subtil ist. Aber warum ist das hier so? Ich glaube, es hat verschiedene Gründe.

Der augenscheinlichste ist wohl, dass der Stein des Anstoßes sich am Ende der Geschichte befindet, der Leser also schon auf dem Weg dorthin einiges an Aufmerksamkeit verbraucht hat - selbst ein wiederholtes Lesen hat hier offenbar nicht ausgereicht.

Dann haben wir einen relativ komplexen Sachverhalt. Einen verpatzten Zauber sehe ich als etwas Komplexes an, da Magie grundsätzlich schwer verständlich und erklärungsbedürftig ist. Ich schätze, 2 Sätze waren zu kurz, um diesen zu schildern.

Hinzu kommt, dass wir die Geschichte an dieser Stelle eher aus der Sicht des Zwerges erleben. Der hat naturgemäß mit Magie recht wenig zu schaffen und entsprechend stellt sich der empathische Leser darauf ein. Wie oben gesagt - auch wenn die Perspektive sicherlich bewusst gewählt war, so wäre an dieser Stelle ein Perspektivenwechsel hin zum Baumspargel von großem Vorteil gewesen.

Und zu guter Letzt kommen die zahlreich vorhandenen Handlungsalternativen für den Waldelfen. Ein sauberer Blattschuss oder das Warten auf die Verstärkung drängen sich förmlich auf. Wie gesagt, ein Charakter muss nicht immer rational handeln, aber da wir die Geschichte aus Sicht des Zwerges erleben verstehen wir den Grund für dieses Handeln nicht.

Soweit mal zu einer kleinen Analyse meinerseits. Diese ist selbstverständlich nicht als weitere Kritik zu verstehen, sondern dient dem Zweck, aus dem Knackpunkt an dieser Geschichte etwas zu lernen - auch mir hilft das für zukünftige Stories weiter, vielleicht geht es ja noch jemandem so.
 

Auxo

Codexleser
25 April 2009
239
0
6.396
Schöne Sprache und eine gute Idee einen Gegenstand zum Thema zu machen (hatte ich 2011 ja auch schon einmal gemacht). Der Gegenstand ist gut in die Geschichte integriert, etwa da der Träger der Bergrose den magischen Pfeilhagel überlegt und die anderen nicht. Allerdings sterben die normalerweise recht zähen Zwerge schon ein wenig arg schnell. Die Geschichte liest sich jedenfalls spannend, könnte jedoch noch eine etwas malerische oder eindrücklichere Sprache vertragen. Insbesonder im ersten Teil verwendest du viele Wörter wiederholt, gerade weil du solche verwendest, die recht generell sind; also Wald statt Fichten oder Eschen, Pflanzen statt Farn und Brennesseln. Das Wort Zone (auch häufig) finde ich nicht ganz passend. Mich persönlich erinnert es an Stalker, Shadow of Chernobyl ;) Die Perspektivwechsel sind gut eingeflochten und der Blume eine Stimme zu geben ist eine feine Idee (wie auch mehrmals angemerkt wurde)



Eigentlich wollte ich mich zu den Kommentaren auch noch äußern, aber das habt ihr ja schon alle ganz fein gemacht. Schöne Geschichte, hätte von mir denke ich mal die 5 Punkte bekommen, aber mindestens 4.

Grüße