[Archiv] [Storywettbewerb II 2011] [W40K] "Der Cadianer"

Sarash

Hüter des Zinns
08. Dezember 2007
2.894
1
22.141
Mastersergeant Spyridon duckte sich hinter die Sandsackbarriere des mit Flakbrettern befestigten Grabens, als eine weitere Salve Granaten aus den Orkstellungen heran heulte. Mit dumpfen Explosionen detonierten die Geschosse im Erdreich um ihn herum und warfen Dreck in den Schützengraben der Cadianer. Ein Erdklumpen traf seinen ramponierten Helm.

"Verdammte Xenos! Geht diesen Grünhäuten denn nie ihre verwünschte Munition aus?", knurrte der Mastersergeant, ein etwa dreißig Jahre alter, hochgewachsener Mann und zog an seinem Lho-Stäbchen. In zwei Tagen kam die Ablösung, dann würde seine Einheit für mehrere Wochen zurück in die Etappe versetzt werden. Er sehnte sich nach ein paar geruhsame Wochen bei seiner liebevollen Frau, seinen zwei aufgeweckten Söhnen und seiner kleinen niedlichen Tochter. Ein liebender Familienvater sollte doch ab und zu bei seiner Familie sein und sich um sie kümmern dürfen.

Ihre eigene Artillerie sandte nun ihre Antwort und die konnten besser zielen, als diese debilen grünen Zwerge, welche die Geschütze bei den Orks bedienten. Die Grünhäute hatten eine einleuchtende Hierarchie, der größte und damit stärkste war der Anführer und die Arbeiten wurden nach der Körpergröße verteilt. Je kleiner man war, desto übler war der Job. Und Orks schienen für das Bedienen von Geschützen nichts übrig zu haben und zwangen ihre kleine Dienerrasse mit dem Namen "Grot", diese Arbeit zu übernehmen. So stand es jedenfalls in seinem Handbuch für den imperialen Infanteristen, das, wie er nach zehn Jahren Krieg wusste, verdammt viel Mist enthielt. Aber wenigstens in der Bezeichnung der Feinde der Menschheit war es korrekt.

Der Sergeant klemmte sich wieder sein Skope vor die Augen und betrachtete die Stellungen des Feindes in etwa fünfhundert Metern Entfernung. Das Gelände war hügelig und einst musste sich hier Weinstock an Weinstock aufgereiht haben. Die Welt Welley III war für ihren hervorragenden Amasec im ganzen Segmentum Pacificus berühmt. Das Label "Red Star Prime" war legendär und da seine Jungs vom 312. Cadia ganz rein zufällig über ein paar Flaschen davon gestolpert waren, konnte Spyridon sagen, dass die sagenhaften Geschichten über diese Marke stimmten.

Auf alle Fälle gab es hier schon lange keine Weinstöcke mehr. Hier gab es nur noch nackte braune Erde, die aussah, als wäre ein Meteoritenhagel darauf niedergegangen. Die orkische und imperiale Artillerie hatte diesen Boden mehrmals gut durchgepflügt. Imperiales Artilleriefeuer hagelte nun auf die leichten Geschütze der kleinen Grünhäute herunter. Gerade bekam eines einen Volltreffer und mit einem breiten Grinsen sah der Mastersergeant zu, wie blutige grüne Körperteile und metallene Trümmerstücke durch die Luft gewirbelt wurden. Was einen schönen Kontrast zu dem lilafarbenen Himmel und der roten Sonne dieses Systems gab. Aber dann gefror sein Lächeln, als er die Wolken hinter den Hügel aufsteigen sah. Er konnte die Verursacher nicht sehen, aber die Staubwolken sprachen eine deutliche Sprache. Das erinnerte ihn daran, dass sein Lhostäbchen aufgeraucht war und er machte sich sogleich ein neues an. Angeblich waren diese Dinger gesundheitsgefährdend und bargen eine Suchtgefahr.

"Pavlos! Ich brauch den Alten! Sofort!" Pavlos war sein Funker. Eigentlich der Funker des Leutnants. Aber der hatte sich vorgestern ein drittes Auge eingefangen und die Etappenhengste hatten es bis jetzt nicht zustande gebracht, einen geeigneten Ersatz zu schicken. So war nun Mastersergeant Spyridon Kommandeur des Gamma Zuges der Epsilon Kompanie des 312. Cadia und Herr über knapp fünfzig Soldaten, die alle einen dunkelbraunen gepanzerten Tarnanzug mit schwarzen Flecken trugen. Pavlos sprach eine segnende Formel und stellte die Verbindung her. Auch Spyridon sprach eine kurze Formel, um den zickigen Maschinengeist des Funkgerätes milde zu stimmen. Pavlos hatte den Maschinengeist Ellis getauft, denn der war eindeutig weiblich. Egal wie viel Weihrauch man verbrannte, mit wie viel gesegneten Öl man ihr Gehäuse schmierte oder wie oft die Maschinenpriester dem Geist Hymnen im reinen Maschinencode vorsangen, Ellis blieb einfach zickig. Zuerst war nur Rauschen zu vernehmen und Spyridon gab Ellis den obligatorischen aufmunternden Klaps auf die Rückseite des Gehäuses aus gebürstetem Messing.

"Komm schon, du alte Hure, funktioniere!", grummelte der Mastersergeant, hauchte den Rauch des Lhostäbchen gegen das VOX-Gerät und die zickige Ellis bequemte sich endlich zu senden.
"Hier Gamma Epsilon Alpha zwei, massiver Xenosangriff mit Panzerunterstützung steht in Planquadrat Epsilon vier bevor." Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Bestätigung kam und er gebeten wurde, zu warten.
"Hier Kommandostand! Bestätige Ansammlung von Feinpanzern in Planquadrat Epsilon vier. Halten Sie die Stellung, wir schicken Verstärkung."
"Verstanden, Ende und aus."

"Cadianer des 312. Regiments Seiner heiligen Majestät, des Imperators von Terra!", wandte er sich an seine Männer im Graben. "Heute erwartet uns großer Ruhm! Die debilen Grünhäute haben sich tatsächlich entschlossen, hier einen Angriff zu wagen. Das sind gute Nachrichten, denn so müssen wir nicht zu ihnen laufen, um sie zu töten! Denn sie kommen nun zu uns gelaufen, um von uns getötet zu werden. Also Cadianer des 312. Regiments, was werden wir nun tun?"
"Grünhäute töten!"
"Und warum tun wir das?"
"Weil nur ein totes Xenos ein gerade noch akzeptables Xenos ist!", brüllten seine Leute begeistert, schließlich waren sie genau deswegen hier, um Xenos zu töten.

"Gut! Der heilige Gottimperator, der auf seinem Goldenen Thron auf Terra sitzt, hat uns auserwählt, für ihn in den heiligen Krieg zu ziehen. Und wir werden ihn nicht enttäuschen. Wir werden beweisen, dass er sich in seiner Wahl nicht geirrt hat. Einst waren diese Hügel grün und sie werden wieder grün sein. Grün von den Leichen der von uns getöteten Orks! Wir werden keinen Schritt zurückweichen! Wir werden vielleicht sterben, aber wenn wir fallen, dann auf einem Berg von Xenosleichen! Tötet für den Ruhm Cadias! Tötet für den Ruhm des 312. Regiments! Tötet für unseren lebendigen Gottimperator! Denn er beschützt uns in seiner unendlichen Gnade!" Seine Leute brüllten den Willen zum Töten heraus und der Mastersergeant war sicher, dass keiner seiner Leute die Stellung räumen würde, solange auch nur eine Grünhaut noch lebte. Sie waren Cadianer, die auserwählten Krieger des Gottimperators. Sie wurden geboren, um für ihn zu kämpfen, für ihn zu töten und für ihn zu sterben. Ihr Leben war nur vom Imperator geborgt und sie würden es jederzeit mit Freuden zurückgeben, wenn der Imperator es für nötig erachten sollte.

Inzwischen konnte Spyridon den Feind auch schon hören. Motoren dröhnten in der Ferne viel zu laut. Orks beurteilten Dinge nach ihrer Lautstärke. Je lauter etwas war, desto besser war es. Egal, ob es sich um eine Waffe oder einen Motor handelte. Inzwischen war sein Lhostäbchen aufgebraucht und er wollte sich ein neues anzünden. Er zerdrückte einen Fluch zwischen seinen Zähnen, als er realisierte, dass die Packung leer war und das ausgerechnet jetzt! Seine Vorräte lagen weiter hinten in einem Unterstand wasserdicht in einer Munitionskiste verpackt. Die konnte er jetzt unmöglich hohlen. Nun gut, dafür würden die Grünhäute extra bezahlen.

Der Mastersergeant schritt seinen Abschnitt ab, links und rechts lagen weitere eingegrabene Einheiten der Epsilon Kompanie. Dieser Abschnitt der Front wurde von den Cadianern gehalten. Links grenzte das 49. Catachan an, ebenfalls eine Welt von legendären Kriegern, die ihr blutiges Handwerk verstanden. Rechts lag das 25. Tempera, was eher unterdurchschnittlich war. Verweichlichte Makropolweltler, die schon beim Anblick des freien Himmels eine Panikattacke bekamen.

Der Graben verlief im Zickzack durch das Gelände. In regelmäßigen Abständen waren die schweren Bolter in festen Unterständen montiert. Hinter seiner Linie lagen die Nester mit Laser- und Maschinenkanonen. Dahinter befand sich ein zweiter Graben, um sich notfalls zurückfallenlassen zu können. Dahinter wiederum war Artillerie bestehend aus Mörsern eingegraben.

Seine Leute verrichteten ruhig ihre letzten Handlungen, stimmten die Maschinengeister ihrer Lasergewehre mit einer letzten Salbung milde, sprachen leise ihre Gebete an den Gottimperator oder rückten die Gebetsbänder zurecht. Alles in Spyridon sehnte sich nach seinen geliebten Lhostäbchen. Er pumpte seinen Funker Pavlos an, der zum Glück noch ein paar Stäbchen in der Schachtel hatte.

Der Beschuss der orkischen Artillerie verstärkte sich wieder, als weitere Geschütze von schrottreifen Lastwägen, die einst dem Departmento Munitorum gehört hatten, herangeschleppt und in Stellung gebracht wurden. Auch tuckerten zwei mit Orkglyphen verunstalte, gepanzerte Selbstfahrlafetten aus ehemals imperialer Produktion heran. Aber die imperialen Artilleriebeobachter waren auf Zack und die Batterien der eingegrabenen Basilisken hinter der Front zerpflückten den Feind, kaum dass er die ersten Schuss abgeben hatte. Dann rollten die ersten Kampfpanzer der Grünhäute zwischen den Hügeln hervor. Der Mastersergeant hatte großes Mitleid mit den geschändeten Maschinengeistern, die von verfluchten Xenosmechanikern aufs Grausamste verunstaltet worden waren. Als ob die insgesamt fünf geschändeten Panzer nicht genug Ärger bedeuteten, schwappte nun auch noch eine grüne Horde über den Hügel. Es war deutlich zu sehen, wo einzelne der Horden begannen und wo sie aufhörten. Vorne voran stürmte in der Regel das größte Exemplar des Haufens und der Rest rannte begeistert, ihren primitiven Schlachtruf "Waaagh" grölend, hinterher. Eine Gruppe hatte tatsächlich kleine Raketen auf den Rücken gebunden und aktivierten nun die Treibwerke. Einer der grünen Spinner verging in einer spektakulären Explosion. Die anderen flogen auf seinen Graben zu und überholten alle anderen grünen Einheiten.

"Feuer nach eigenem Ermessen!" Seine Leute waren erfahren genug, um sich selbst die lohnenswertesten Ziele zu suchen. Ihre Mörser begannen zu feuern und wo immer sie trafen, wurden zerrissene Orks in die Luft geschleudert. Aber es war, als würde ein Kind kleine Kiesel in einen Bach werfen, um das Wasser aufzuhalten. Laserstrahlen aus schweren Panzerabwehrwaffen auf Radlafetten zischten auf die verunstalten Gefährte zu. Manch einer fand eine empfindliche Stelle und beendete die erbärmliche Existenz der Maschine im Dienst der Xenos.

Die imperiale Kriegsmaschinerie war erwacht und auch wenn sie manchmal sehr langsam vorankam, war sie erst einmal in Fahrt, gab es nichts in diesem Universum, das sie noch stoppen konnte. Zeit, nicht nur mit aufmunternden Worten zu kämpfen. Spyridon zog sein Kettenschwert vom Rücken, nahm eine Phiole mit dreifach gesegnetem Maschinenöl aus einer seiner Gürteltaschen und kippte den Inhalt der Länge nach auf die offenliegende Führungsschiene der adamantenen Kettenzähne und der Lager darunter.
"Geist in der Maschine, akzeptiere mein Geschenk und zerschmettere meine Feinde!", betete er eine uralte Formel, um den Maschinengeist auf seine Aufgabe einzustimmen.

"Satim!", befahl Spyridon dem Maschinengeist, legte einen Hebel um und drückte den großen roten Knopf, neben dem "An" stand. Der Maschinengeist gluckste zuerst etwas verstimmt, tat dann einen mechanischen Rülpser und knatternd gab der Motor Lebenszeichen von sich. Der Geruch von verbranntem Promethium kitzelte in seiner Nase, als die erste Abgaswolke pilzförmig aufstieg, bis sie zu einer stetigen Rauchfahne wurde. Dann zog er seine Pistole, stimmte den Geist darin mit einem Gebet gnädig und stellte die Waffe auf Dauerfeuer.

"Bajonette pflanzt auf!", befahl der Mastersergeant und seine Leute steckten ihre Seitengewehre auf die Mündungen ihrer Laser. Derweil landeten die wenigen grünen Raketenträger hinter seinen Graben, die es durch das Abwehrfeuer seines Zuges geschafft hatte. Ihr Ziel waren wohl die Laserkanonen, die in der Stellung eingegraben waren.

"Trupp eins folgt mir!", befahl Spyridon und stürmte eine Leiter hoch in den rückwärtigen Bereich, wo die Orks gelandet waren.
"Keine Gnade! Kein Mitleid! Kein Zögern!", brüllte der Mastersergeant und ließ die Kupplung seines Schwertes durch das Zusammendrücken des Griffes zuschnappen. Die Zähne seines Kettenschwertes begannen nun, kreischend zu rotieren. Einer der Orks kam in seinem unverständlichen Dialekt brüllend auf ihn zu. Seine Arme bestanden aus gewaltigen Muskelbergen. In der einen Hand trug er eine grobe Pistole, in der anderen ein übergroßes, grobes Haumesser. Der Cadianer duckte sich unter einem schlecht gezielten Schuss hindurch und hieb mit seinem Kettenschwert auf das Gesicht der Grünhaut. Die versuchte noch, mit ihrem Haumesser zu parieren, aber das Xenos war einfach zu langsam. Mit einem Aufkreischen fraßen sich die rotierenden, adamantenen Zähne durch das Gesicht des Orks und verwandelte es in eine matschige Masse. Das Xenos starb und Spyridon schnappte sich gleich das nächste, das einen seiner Leute bedrängte. Er trieb das Schwert in den Rücken der Kreatur und schnitt sie in zwei Teile, bevor Spyridon den noch zuckenden, oberen Torso zusätzlich erschoss. Die erste Welle war abgewehrt, aber der Feind rückte in breiter Linie heran.

Das eigene Sperrfeuer war inzwischen auf hundert Meter an ihre erste Abwehrline herangerückt und fiel sehr dicht. Das wenige, was durchkam, wurde bis jetzt akkurat von seinen Leuten niedergestreckt. Eigene Verluste hatte es bis jetzt kaum gegeben. Nur ein Maschinenkanonennest war von einem Glückstreffer erledigt worden, sonst hatte es nur ein paar Leichtverwundete gegeben. Aber nun schwappte das Gro der Flut heran und immer mehr Grünhäute kamen näher. Die ersten erreichten den Drahtverhau in etwa fünfzig Meter vor der Stellung. Die Orks verhedderten sich hilflos in den Drähten und starben im roten Licht der Lasergewehre. Hier und da hatte die feindliche Artillerie Lücken in die Drahtverhaue geschlagen und die ersten Orks rannten dort brüllend hindurch.

"Zerschmettert den Feind! Vernichtet die Grünhäute! Für den Imperator bringen wir den Tod!", skandierte Spyridon das Gebet der Schlacht und schoss eine kurze Salve auf einen Ork ab, der es bis auf zwanzig Meter herangeschafft hatte. Wie auf dem Schießstand schoss der Mastersergeant mitten in die Brust des Zieles und rauchende Löcher bohrten sich in den Leib der grünen Bestie. Die rannte noch ein paar Meter weiter und fiel dann einfach um, als sein kleines Gehirn endlich realisierte, dass es tödlich getroffen war.

Sein Stäbchen war aufgeraucht und die Abgase des Kettenschwertes waren nicht wirklich ein Ersatz dafür. Er warf einen sehnsuchtsvollen Blick in Richtung seines Vorrates, aber die Stäbchen waren für ihn zurzeit unerreichbar. Allerdings trampelten jetzt die Orks auf breiter Front durch die niedergewalzten Drahthindernisse. Der erste Ork schaffte es mit einem wilden Kampfschrei, sein überdimensionales Hackmesser begeistert schwenkend, bis in den Graben, nur um von Mastersergeant Spyridon erschossen zu werden.

Die schweren Bolter des Zuges pumpten ununterbrochen massereaktive Geschossen in die Leiber der Orks, sprengten diese brüllend auf und ließen grünes Blut regnen. Maschinenkanonen rissen mit ihrer Splittermunition das Fleisch von den verdorbenen Xenosknochen. Rote Laserstrahlen peitschen in die Masse und bohrten saubere Wundkanäle in die zähen Leiber der Außerirdischen. Flammenwerfer spien ihr gesegnetes Promethium den Unreinen entgegen und verbrannten sie mit heiligem Feuer. Mörsergeschosse fielen vom Himmel und glühend heiße Splitter schnitten in grüne Leiber. Schwere Granaten aus den Läufen von Tremorgeschützen heulten hernieder und verrichteten ihr segensreiches Werk. Nur wenig kam durch dieses gottimperatorgewollte Inferno und das Wenige machte Bekanntschaft mit den rotierenden Zähnen aus Adamantium seines Kettenschwertes. Aufheulend fraßen sie sich durch das Fleisch der Xenos, erschufen einen feinen Blutnebel und rissen den Orks ihr wertloses Leben heraus.

Das war Krieg in seiner reinsten Form, dafür war Spyridon geboren worden, dafür lebte er, dafür tötete er und dafür würde er eines Tages sterben, wenn der Imperator in seiner unendlichen Weisheit sein Leben zurückfordern würde. Töte das Xenos! Töte die Hexe! Töte den Mutant! Töte den Ketzer! Das waren die vier fundamentalen Säulen, auf denen das Imperium aufgebaut war. Und er war einer der auserwählten Vollstrecker, er war ein Cadianer, Verteidiger des Tores von Cadia. Sein Volk war die erste Vereidigungslinie der Menschheit vor dem Erzfeind und wenn sie versagten, fiel alles. Deswegen kannte er keine Furcht vor dem Tod auf dem Schlachtfeld, egal auf welcher Welt, egal auf welchem Schlachtfeld, egal gegen welchen Gegner. Sein Leben hatte nur einen einzigen Zweck, dem Imperator zu dienen. Für Angst oder Zweifel gab es keinen Platz, denn sein Wissen um den lebendigen Gott der Menschheit behütete ihn und gab ihm einen unüberwindlichen Panzer vor allen Schrecknissen des Universums. Außerdem hielt ihn das Wissen aufrecht, dass eine ihn liebende Familie auf ihn wartete.

Einige seiner Männer fanden ihr Schicksal, wurden von Massivgeschossen aus simplen Projektilwaffen niedergestreckt, von grotesk großen Haumessern erschlagen, von primitiven Handgranaten zerrissen. Die Rufe nach Sanitätern wurden zahlreicher, je mehr Grünhäute den Weg in den Graben fanden. Aber nach jeder Flut kam auch die Ebbe.

XXX

Die Schlacht war vor drei Tagen siegreich geschlagen und endlich war Mastersergeant Spyridons Kompanie für zwei Wochen in die Etappe zurückversetzt worden. Die Hälfte seiner Männer hatte überlebt, vierzehn waren gefallen, der Rest lag mehr oder weniger schwer verwundet im Lazarett. Er stand vor dem einfachen, einstöckigen Haus aus gemauertem Bruchstein, in dem seine Familie einquartiert worden war. Jedem imperialen Regiment folgte ein Tross bestehend aus ihren Familien, Marketendern und Dienstleistern. Er wollte gerade die Hand zum Klopfen erheben, als die Tür schon von Innen aufgerissen wurde.

"Da bist du ja endlich!" Zuerst fiel ihm seine Frau um den Hals und küsste ihn. Dann drängten sich seine Kinder an ihn. Sein ältester Sohn war acht und ein richtiger Lausebengel mit aufgeschlagenen Knien, sein zweitgeborener war sechs und schon ein richtiger wilder Racker. Sein Nesthäkchen war vier und trug ihre schwarzen Haare in zwei langen geflochtenen Zöpfchen. Ja, das war ein gutes Gefühl.

"Steh hier nicht wie eine Ölgötze herum, sondern beweg deinen Hintern hier rein. Schau nur, in was für einem Rattenloch die vom Departmento Munitorum uns hier einquartiert haben! Das Dach ist undicht und hier regnet es rein! Alles fängt an zu schimmeln." Seine Frau sah ihn an, als ob es seine persönliche Schuld war, dass sie nur die gleiche Art von Unterkunft bekommen hatten, wie jede andere Unteroffiziersfamilie auch. Die von normalen Mannschaften saßen in Gemeinschaftsquartieren, da war das hier noch ein richtiger Palast.

"Also…", setzte er an, aber seine Frau ließ ihn nicht ausreden.
"Und da, deine Tochter, erzähl deinem Vater mal, was du mit deinem guten Kleid gemacht hast! In eine Öllache ist sie gefallen, in eine Öllache! Total ruiniert!" Seine Tochter sah ihn mit großen Kulleraugen schuldbewusst an und knetete ihre Hände.

"Tja…." Aber seine Frau war noch nicht fertig. "Und die Deppen vom Munitorum haben sich geweigert, mir deinen Sold auszuzahlen. Stell dir das mal vor. Ich musste bei den Marketendern anschreiben lassen. Das war vielleicht mal peinlich!"

"Nun ja, das ist …" Wieder wurde ihm das Wort abgeschnitten. "Und da, dein ältester Sohn, erzähl mal deinem Vater von deiner Heldentat. Einen Apfel hat er gestohlen und der kleine Schwachkopf ist auch noch dabei erwischt worden!" Spyridon setzte bedacht seinen Armeesack ab, stellte sein Kettenschwert in eine Ecke und hörte auf, dem Gekeife seiner Frau zuzuhören. Keine Minute zu Hause und schon sehnte er sich nach der Einfachheit des Krieges zurück. Da war sein Platz, bei seinen Leuten, im Sturm des Krieges, denn er war ein Cadianer.
 
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also zuerst die Anmerkung: es sind noch diverse Rechtschreibfehler zu finden (manchmal fehlen auch wörter oder ähnliches) - aber die werden natürlich nicht bewertet^^

Ansonsten: ich trau mich kaum hier Zeug von anderen zu bewerten, aber ich schreib einfach was ich mir grad denke, muss sich ja nicht mit jedermanns Meinung decken^^


zur Story: gefällt mir an sich ganz gut, wenn auch die dauernden Sprünge zwischen Rauchen, Orks, Gebete, usw. mir bisschen zu viel sind (es passiert alles 5mal in jeweils leichter Variation durcheinander gemischt)

das Ende... joa, bisschen Witz mit rein
muss nicht sein, schadet aber auch nicht - bildet aber auf jeden Fall nen passenden Abschluss


sprachlich: es gibt sprachlich relativ wenig Abwechslung -> soll heißen es bleibt alles auf solidem Niveau, aber eben "gleichmässig" (das is sowohl Vor- als auch Nachteil^^)


Fazit: aktuell 4 Punkte Tendenz, aber das war die erste, die ich gelesen hab, also is das noch nicht abschliessend - ich muss ja auch mit dem Rest vergleichen
 
also zuerst die Anmerkung: es sind noch diverse Rechtschreibfehler zu finden (manchmal fehlen auch wörter oder ähnliches) - aber die werden natürlich nicht bewertet^^

Die Korrektur war nicht die einfachste, da ich dem Autor nicht in den Stil pfuschen wollte. War bei zwei weiteren Geschichten auch der Fall. Falls du aber sehr störende Fehler entdeckt hast, kannst du sie mir gerne melden.


Also gut, die vorletzte Bewertung, die ich machen muss.

Fangen wir mit Sprache und Stil an. Hier habe ich nichts groß zu bemängeln. Ein guter 40K Standart im oberen Bereich. Teilweise muss ich eine gewisse Einfachheit im Satzbau anmerken, aber das kann auch Stil des Autors sein und fällt nicht weiter ins Gewicht.

Die Handlung war für mich über weite Strecken langweilig. Schlachten sind meiner Meinung nach besser in langen Geschichten/ Romanen aufgehoben. Kurzgeschichten, die sich nur um eine Schlacht/ eine Schlachtepisode drehen, haben oft keine besonders interessanten Aspekte. Das Ende allerdings war nett. Nicht exzellent, aber nett.
Im ersten Atemzug dachte ich, dass das Sehnen nun erfüllt ist, aber das Sehnen kann nicht erfüllt werden. Im Feld sehnt er sich nach der Etappe, in der Etappe nach dem Felde. Eine schöner Zwiespalt, aber nicht so raffiniert, dass ich sofort 5 Punkte raushauen würde.

Zu den Leitthemen ist natürlich das "unerfüllte Sehnen" zu benennen. Eindeutig und gut umgesetzt. Das ist auch das einzige Leitthema, aber ist ja legitim. Es steht nirgends geschrieben, dass mehrere Themen abgedeckt werden müssen. Die Umsetzung des Leitthemas ist sehr positiv zu bewerten.


Puh, ich weiß nicht. Zwischen drei und fünf Punkten schwanke ich. Ich weiß noch nicht, die Entscheidung wird wohl im Moment meiner Stimmabgabe fallen.
 
Puhh bei dieser Geschichte ist eine eindeutige Bewertung schwer.

Zunächst zur Sprache. Sie ist recht simpel und einfach gehalten, wobei man an einigen Stellen denkt es wäre stilistische Absicht und an anderen Stellen eher mangelndes Können.

Der Inhalt ist ähnlich zwiespältig. Auf der einen Seite ein durchaus solider Plot mit einem Witz hier und da, auf der anderen Seite wirkt der Humor oft plump bzw. aufgesetzt und wenig "charmant". Dazu kommen kleinere Logikfehler, wie z.B, dass der Protagonist nicht weiß was da Staub aufwirbelt, abr funken kann, dass ein Panzerangriff bevorsteht.

Wirklich störend waren die vielen Beschreibungen der Orks und ihrer "Völkerstruktur". Wurde das zu Beginn noch nett eingebettet mit dem Verweis auf das imperiale Handbuch, wurde es zum Ende hin eher nervig.

Ähnlich "nervig" fand ich die ganzen Segnungen und Gebete. Auch hier wieder beim Funkgerät nett verpackt, aber danach überflüssig.

Insgesamt eine nette Story, die aber nicht wirklich fesselt und so ein wenig Pepp vermissen lässt. Halt eine Standard-Front-Geschichte der Imps.

Ich schätze mal so 3-4 Punkte.
 
Die Korrektur war nicht die einfachste, da ich dem Autor nicht in den Stil pfuschen wollte. War bei zwei weiteren Geschichten auch der Fall. Falls du aber sehr störende Fehler entdeckt hast, kannst du sie mir gerne melden.
nicht mehr nötig, ich hab die Geschichte auch grad gelesen und korrigiert. Da war wirklich noch einiges drin.

Damit kommen wir nun zur Bewertung dieser Geschichte. Es ist erst die zweite, die ich gelesen habe, aber sie hat einen guten Gesamteindruck hinterlassen. Es ist nicht unbedingt das, was ich bei einer Wettbewerbsgeschichte erwarte, aber weshalb soll es immer etwas Besonderes sein?
Hier liest man eben von einem Soldaten in der Schlacht und der Sehnsucht nach der Familie.

Das Thema "Eisern nach außen" kaufe ich dem Cadianer sofort ab, "Sucht" ist auch angedeutet, für meinen Geschmack aber zu platt umgesetzt. Es ist ein Merksam des Protagonisten, dass er süchtig nach den Stäbchen ist, aber das macht es nicht zu einem Leitthema der Geschichte.
"Unerfülltes Sehnen" kann auch hineininterpretiert werden, allerdings ist es hier fraglich, ob die Umsetzung so gelungen ist. Denn sowohl die Sehnsucht nach der Familie aus dem ersten Teil als auch die Sehnsucht zurück in die Schlacht werden ja letztendlich erfüllt. Zumindest kann man davon ausgehen, dass er nach ein paar Wochen wieder zurück in den Kampf geschickt wird.

Sprachlich ist die Geschichte sehr solide und ich hatte zu keiner Zeit Schwierigkeiten, den Beschreibungen zu folgen. Vielleicht ein paar Wiederholung zu viel und ein paar nicht ganz so flüssige Sätze sind vorhanden, aber im Ganzen betrachtet liest es sich gut.
Der Charakter des Cadianers gefällt mir auch, allerdings kommt er mir am Anfang ein bisschen zu weich rüber. Als er dann plötzlich anfängt, seine Männer anzupeitschen, war ich erstmal überrascht. Das Problem ist wohl, dass der Teil mit der Familie ziemlich am Anfang steht und er dank der Hinweise auf das Buch, seine Kenntnisse über Weine und die Welt im Allgemeinen und des ruhigen, geduldigen Umgangs mit Funker und dem zickigen Funkgerät ziemlich klug und vernünftig rüberkommt. Ich hatte erst eher den Eindruck eines erfahren, leicht verbitterten (und deshalb süchtigen) Kriegers, der eigentlich lieber zu seiner Familie will. Und dann fängt er plötzlich an, mit imperialen Parolen um sich zu werfen. Das an sich ist ja noch nichtmal schlimm, aber ich persönlich habe den Eindruck vermittelt bekommen, dass er auch noch voll dahintersteht und seine ganze Existenz allein dem Ziel widmen, die Feinde des Imperators zu töten. Und doch will er zu seiner Familie zurück. Ich erkenne die Idee, die der Autor dabei vermutlich hatte, aber in dieser Umsetzung kommt es leider nur widersprüchlich rüber. Schade.
Das gleiche gilt für die Frau. Ich kann es nachvollziehen, dass er fernab von zu Hause vergisst, was für eine Nervensäge seine Frau ist, und sich nach seiner Familie sehnt. Das ist in Ordnung und der Kontrast sorgt für ein bisschen Ironie und die Pointe der Geschichte. Aber ich finde die Frau zu überspitzt. Ganz ehrlich, ich glaube, ich wäre gleich rückwärts wieder rausgegangen, wenn ich zu Hause so empfangen werde. Hier wäre ich entweder für eine krasse Entschärfung der Frau oder für eine umfanreiche Begründung, weshalb er gerade das nicht tut. Letzteres bietet sehr viel Potential. Vermutlich fehlte hier auch der Platz oder die Motivation zum Ende hin.

Zur Handlung fasse ich mir kurz, denn es passiert ja nichts Besonderes. Es gibt einen Angriff der Orks und der Protagonist führt einen Teil der Verteidiger an. Wirklich viel Kampfgeschehen wird nicht beschrieben, das meiste besteht leider aus Überblicken über das Gesamtgeschehen und weniger aus einzelnen Taten des Hauptcharakters. So richtig konnte ich nicht erkennen, ob er jetzt eine größere Rolle gespielt hat oder nicht. Es scheint mir, als wäre die Handlung nur ein grobes Konstrukt, in dem der Autor seinen Charakter herumlaufen lässt und sich dabei fast völlig auf dessen Eindrücke konzentriert. Daduch entsteht eine tolle Schlachtenbeschreibung, der es nur leider an Inhalt und Bedeutung für die eigentliche Geschichte fehlt.

Die Beschreibungen der Maschienengeister fand ich sehr schön, vor allem das Mitleid mit den Orkpanzern, allerdings hätte man hier vielleicht ein bisschen sparen können. Zumindest beim Salben der Lasergewehre wirkt es unpassend. Ellis kommt lustig rüber, das Starten des Kettenschwertes ist zumindest noch ein nettes Detail, aber eine zu häufige Erwähnung dieses imperialen Technikglaubens lenkt dann zu sehr von der eigentlichen Schlacht ab.


Um es kurz zusammenzufassen: Mir gefällt die Geschichte im Großen und Ganzen. Es sind viele gute Ideen vorhanden und man merkt, dass sich der Autor Gedanken gemacht hat. Ein bisschen Humor ist auch drin, sehr gut.
Leider gewinne ich den Eindruck, dass die Geschichte lediglich eine Abfolge von guten Ideen ist, die ohne Gesamtkonzept zusammenhängen. Wie gesagt, die Schlachtenbeschreibung ist super und enthält viele tolle Details (Ork-Sprungtruppen, versklavte Maschinengeister, zickiges Funkgerät usw.), hat aber im Ganzen keinen Sinn. Sie nimmt weder Einfluss auf die Charakterentwicklung noch hat sie sonst irgendeine Auswirkung. Insgesamt bleibt der Eindruck zurück, dass der Autor nicht mit der Wortbegrenzung klar kam und eigentlich lieber viel mehr geschrieben hätte.

Ich tendiere zu 4 Punkten.

Schlachten sind meiner Meinung nach besser in langen Geschichten/ Romanen aufgehoben.
Im Allgemeinen widerspreche ich dir da, in diesem Fall muss ich mich aber anschließen. Als Teil einer längeren Geschichte würde zumindest der Schlacht-Teil sehr gut geeignet und ich würde ihn sofort absegnen.

Dazu kommen kleinere Logikfehler, wie z.B, dass der Protagonist nicht weiß was da Staub aufwirbelt, abr funken kann, dass ein Panzerangriff bevorsteht.
es heißt, die Staubwolken sprächen eine deutliche Sprache. Das ist für mich Hinweis genug, dass der Protagonist, der ja ein erfahrener Soldat zu sein scheint, weiß, was es damit auf sich hat. Dass der Autor noch nicht gleich an der Stelle von Panzern spricht, kann entweder bedeuten, dass er davon ausgeht, dass der Leser selbst versteht, was gemeint ist, oder die Spannung ein bisschen erhöhen will.
Ist für mich auf jeden Fall kein Kritikpunkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach den sehr langen (nicht negativ gemeint) Kommentaren meiner Vorschreiber werde ich mich etwas kürzer fassen.

Grund solide Imperiale Schlachten Erzählung ohne Schwächen, aber leider auch ohne nennenswerte Höhepunkte.

Manche Themen (Sucht(Lho-Stäbchen), Gebete) fand ich etwas überzogen dargestellt, die häufigen Wiederholungen wurden ja bereits angesprochen. Es waren aber auch nette Ideen dabei (Ellis, Beutepanzer/Maschinengeist)

Das Ende: Hier hätte wirklich etwas mehr erklärt werden müssen, warum seine Frau so austickt, bzw. er das so über sich ergehen lässt. Ein einfacher Satz wie "Er wusste das sie sich wieder beruhigen würde wenn.." hätte mir da vollkommen gereicht

Tendenz: 3-4 (Im Vergleich mit einigen anderen sehr guten Beiträgen tendiere ich momentan eher zur 3, mal sehen)
 
Sprachlich finde ich die Erzählung solide. An manchen Stellen nicht ganz rund, aber der Handlung durchaus angemessen. Ein gutes Beispiel für eine etwas verkorkste Stelle ist in meinen Augen die Ansprache des Mastersergeants:
Das sind gute Nachrichten, denn so müssen wir nicht zu ihnen laufen, um sie zu töten! Denn sie kommen nun zu uns gelaufen, um von uns getötet zu werden. Also Cadianer des 312. Regiments, was werden wir nun tun?" "Grünhäute töten!" "Und warum tun wir das?" "Weil nur ein totes Xenos ein gerade noch akzeptables Xenos ist!",
Die wirkt ein wenig holprig und unnatürlich. Solche Ansprachen gehen leider in aller Regel schief und es gelingt selten den richtigen Ton zu treffen. Trotzdem sind das solide 4 Punkte.

Das Thema "Eisern nach außen" kaufe ich dem Cadianer sofort ab, "Sucht" ist auch angedeutet, für meinen Geschmack aber zu platt umgesetzt.
Dito, vor allem der Satz hat mir in seiner Offensichtlichkeit nicht besonders gefallen.
Angeblich waren diese Dinger gesundheitsgefährdend und bargen eine Suchtgefahr.
Das ist mir ein bischen zu auffällig. Ob man das unerfüllte Sehnen hier noch reininterpretieren kann, darüber lässt sich streiten, aber zumindest ist es nicht ganz abwegig. Zu den Themen wurde eigentlich schon alles wichtige gesagt. Nicht all zu phantasievoll, dafür mindestens zwei Themen umgesetzt. 4 Punkte

Ein absoluter Pluspunkt ist für mich die gute Verankerung des Warhammer Fluffs in der Geschichte, doch hat es da der Autor einfach mal krass übertrieben. Einige Worte und Motive kommen in einer Häufigkeit und Wiederholung vor (Loh-Stäbchen, Maschinengeist, Maschinenöl, Orkstrukturen) die den Lesespaß enorm beeinträchtigen. Ein weiterer Kritikpunkt, der auch von Sarash schon angesprochen wurde:
Das war Krieg in seiner reinsten Form (...)
Ja, leider. Die Darstellung der Schlacht ist in meinen Augen viel zu ausufernd und mir ist beim Lesen irgendwann die Lust vergangen. Die Schlacht ist absolut überdimensioniert und nicht besonders spannend beschrieben. Statt hektischen Handlungen und impressiven Eindrücken reiht sich eine Beschreibung an die andere. Das macht das Lesen wirklich sehr mühsam.
Den Schluss fand ich hingegen recht frisch, etwas überspitzt, aber im Grunde nicht schlecht und auch der ironische Zug hat mir durchaus gefallen. Leider war die Geschichte zu dem Zeitpunkt für mich da schon verloren. Die Schlacht ist überheroisch und bietet keinen wirklichen Spannungsbogen. Stattdessen wird ein Loblied auf die imperiale Armee gesungen und das Kriegsgeschehen penibel, aber ein Stück zu emotionslos beschrieben - immerhin handelt es sich um einen einzigen Protagonisten, in den wir aber kaum eine Innenansicht erheischen. Die Geschichte war für die relativ geringe Handlung und Spannung einfach zu lang, zudem ist die Beschreibung einer Schlacht zwischen Orks und Imps alles andere als fantasievoll.
Hier gibt es nur 2 Punkte von mir.

Insgesamt in vielen Punkten solide, aber einfach viel zu langatmig um mich zu fesseln. Dafür gibt es von mir nur 3 Punkte.
 
Eine Schlacht zwischen Imps und Orks, naja, hatte man schon öfters. Die Umsetzung der Themen finde ich soweit gelungen, allerdings ist das Thema Sucht wirklich nicht umgesetzt mit der bloßen Charaktereigenschaft des Seargeants. Der Satz mit der Suchtgefahr ist absolut daneben, da kann ich Auxo nur zustimmen. Ich widerspreche Shoker aber bezüglich des Themas "Unerfülltes Sehnen"! Meiner Meinung nach kann man dieses Thema sogar recht gut als umgesetzt ansehen, zwar erfüllt sich sein "Sehnen" nach Schlacht oder Familie immer wieder abwechselnd, aber in dem Moment wo sich das eine erfüllt, tritt die Sehnsucht nach dem zweiten Aspekt wieder auf. So kann er das gefangen sein zwischen seinen Sehnsüchten schon als unerfülltes sehnen angesehen werden.
Ich persönlich fand die Beschreibungen der Anrufungen an die verschiedenen Maschinengeister ehrlich gesagt nervig! Klar, es mag ein zentraler Punkt des 40K Hintergrundes sein, aber so darauf herum hacken muss man meiner Meinung nach nicht. Schön finde ich aber, wie der Autor gekonnt Humor in seine Geschichte hineinbringt, insgesamt sollte der Seargeant aber aufpassen, dass sich nicht zu viel zickiges in seinem Leben ansammelt (Frau, Funkgerät...) ;-)
Weiterhin fand ich etwas daneben, was einen Überblick der Seargeant über das Gesamtgeschehen hat. Wie schon in anderen Kommentaren angedeutet wird die SChlacht zu ausführlich beschrieben, vor allem da sie aus einer einzigen Perspektive dargestellt wird! Ich meine er stürmt mit Trupp 1 in das Gebiet zwischen den beiden Gräbenlinien, erledigt die Bedrohung an diesem Abschnitt, ist danach aber in der Lage eine detailierte Beschreibung der Lage an der gesamten Front inklusive einer Übersicht über laufende Verluste. Das passt einfach nicht. Und was natürlich gar nicht geht! Egal wie klein Grotz sind, Grünhäute als Zwerge zu bezeichnen stößt bei mir mehr als sauer auf!!!
Genauso unpassend fand ich, dass der Cadianer sich am Anfang der Geschichte noch in den Graben duckt, danach aber fröhlich über die Brüstung späht und dabei zuschaut, wie die grünen Körper durch die Luft fliegen. Egal wie sehr er die Schießkünste des Gegners missachtet, das passt für mich nicht. Auch die reine Erwähnung der Farben des Himmels und der Sonne finde ich nicht so schön, gerade mit Farbenspiel hätte man mehr machen können, wie der Autor ja auch mit wundervollem Humor beweist, als sich der Seargeant als Gärtner erweist, der die Oberfläche dieser Welt wieder zum "ergrünen" bringen will.

Gerade solche Kommentare ziehen die Geschichte hoch, täuschen aber nicht über einige Mängel hinweg. Insgesamt wohl 3-4 Punkte denke ich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Schreibstil des Autors führt einen schnell und präzise durch die Geschichte. Nur an einigen wenigen Stellen holpert es etwas.
So die Segnungen und Ölungen waren etwas übertrieben oft und ausführlich. Wären in einem weiter ausgebauten Umfeld weiterer Beschreibungen aber gut aufgehoben. In einer Kurzgeschichte muss man dahingehend leider Abstriche machen und sich kürzer fassen.
Beim finalen Orkangriff sterben diese mir etwas zu leicht und ein einzelner, dem Artilleriehagel entkommener Orkpanzer hätte einen dramaturgischen Höhepunkt heraufbeschwören können.
Der Abschnitt des "Heimkehrers" ist nachvollziehbar und ausreichend ausgeführt um in einer Kurzgeschichte bestand zu haben.

Trotz nicht genutzten Potentials gefällt mir diese Geschichte, woraufhin ich 4 Punkte vergebe.
 
Einer meiner Favoriten. Gerade dieses Gegenbeispiel aus Krieg und "Heimat" hat es mir angetan.

So die Segnungen und Ölungen waren etwas übertrieben oft und ausführlich.
Das war auch für mich der "große" Kritikpunkt an der Geschichte. Auf der anderen Seite zeigt es halt doch gut das Unverständnis für Technologie der Imperialen. Und gerade die Beschreibund des anspringenden Kettenmotors brachte mich zum Schmunzeln.
 
Und hier ist sie wieder, die Subjektivität. ^_^

Diesmal muss ich wirklich aufpassen nicht unfair zu werden. Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, ist es wirklich eine grundsolide Geschichte. Schreibstil ok, Leitthemen vorhanden, passt soweit alles.

Nur gibt es eben leider Geschichten wie diese wie Sand am Meer und, ich sag´s ganz ehrlich, ich kann sie nicht mehr sehen. Bereits der Titel hat mich misstrauisch gemacht und exakt auf das vorbereitet was dann kam: Eine generische Imps vs. Orks Geschichte mit einem stereotypischen Cadianer auf der einen Seite und planlos angreifenden Orks auf der anderen. Einen Plot im eigentlichen Sinne gibt es nicht, es wird halt gekämpft und man ließt sich ein weiteres Mal wie schon in so vielen anderen Geschichten zuvor durch die immer gleichen Beschreibungen der Grünhäute, erfährt zum x-ten Mal was ein Lho-Stäbchen ist und bekommt natürlich Lobpreisungen auf die imperiale Artillerie mit dazu. Mit anderen Worten der Kram, den ich schon am ollen Abnett nicht leiden kann.

Nun stellt sich die Frage, wie man sowas in die Bewertung einfließen lässt. Ganz ignorieren möchte ich es nicht, denn die Geschichte hat mich schlicht und ergreifend gelangweilt und die Bewertung soll ja auch das Lesevergnügen widerspiegeln. Daher halte ich 3 Punkte für angemessen.
 
Die Geschichte weis durchaus zu gefallen. Leider wird hier die Schlacht ansich zu sehr in die Länge gezogen. Der Absatz mit "Die schweren Bolter des Zuges pumpten..." hätte man z.B. komplett streichen können, da dort nur haufenweise Waffen aufgezählt werden und ihre Wirkung auf Orks kurz beschrieben wird, nicht dass das vorher schon auf die Absätze verteilt geschehen wäre. Auch wird hier mMn viel zu intensiv auf das Imperiale Credo eingegangen - wieder ein Absatz der mMn überflüssig ist. Letztlich kennt man das ja eh aus div. Codecies und Romanen - es reicht wenn man dran erinnet wird, Action präsentiert wird und die Schlacht ansich flüssig beschrieben wird. Nett hingegen die Einsprengsel mit der Funke z.B.

Insgesamt bleibt der Eindruck nicht aus, dass hier ein bisschen Wunschdenken der Impse präsentiert wird😉.

Ja und das alles (ist beiweitem nicht schlecht) führt uns dann zu einer Pointe mit einer nörgelnden Frau des Mastersgt. (gitbts den bei den Cadias?). Das das Dep.Mun. mehr oder weniger temporäre Siedlungen baut, ist mir jedoch neu und auch recht unverständlich - hier vermute ich einfach mal künstlerische Freiheit.

Irgendwie kann ich mich nicht wirklich zu 4 Punkten druchringen, mal schauen, ob ich die Bewertung überhaupt noch schaffe-_-


PS:
Aber nun schwappte das Gro der Flut heran und immer mehr Grünhäute kamen näher.

Hier fehlt ein s.
 
Hier fehlt ein s.

hm, also wenn schon, fehlt da ein ß, aber ich neige zu der Ansicht, dass "das Gro" an sich eine gängige Formulierung ist (sprachlich vielleicht nicht 1A, aber umgangssprachlich ist mir das schonmal untergekommen.
Ich ändere es jetzt einfach mal nicht, weil die meisten Leute die Geschichten ohnehin schon vollständig gelesen haben.