„Holt euch Ihre Seelen“, schrie Silas in sein Vox und rannte los. Noch während er über die Sandsäcke sprang, startete er seine Kettenfaust. Die imperialen Soldaten sahen ihren Tod nur kurz, ein drei Meter großer Chaos Marine in weißer Terminatorrüstung, hinter dem ein purpurner Umhang wehte. Die schwere Rüstung stampfte sich beim Aufprall in den Boden. Silas war glücklich, er hatte seine Sucht vorerst befriedigt und das erste Blut vergossen, seine Rüstung war rot befleckt. Neben ihm bewegte sich etwas, er fuhr herum und packte den Soldaten an der Kehle, ganz leicht hätte er sein Genick brechen können oder seinen Kehlkopf zerquetschen, aber das wäre unbefriedigend. So trieb er die Kettenfaust tief in die Eingeweide des Mannes und hatte, wonach er sich so sehnte, Todesschreie und Qualen auf dem Gesicht des imperialen Dieners. Wer schrie, war Silas egal, aber wenn er in den Genuss kam, Diener dieses falschen und schwachen Gottes zu töten, war es immer etwas Besonderes. Sie sollten sich glücklich schätzen, er erlöste sie aus ihrem Irrglauben und den Ketten ihres Imperators. Außerdem durften sie für ihn sterben, Silas Sempera, den General der Seelenschlächter, den von Slaanesch Gesegnetem. Er schüttelte den Kadaver ab und pflückte noch ein paar Darmschlingen von seiner Waffe. Weiter. Als er sich umdrehte hatte er Kains Stimme per Vox in seinem Ohr. „Die mit falschem Glauben sind in Qual geendet“. An Kains Ausdrucksweise hatte er sich schon lange gewöhnt, sie kämpften schon seit 400 Jahren zusammen. Kain war einer seiner fähigsten Brüder, ein Aufstrebender Champion, der seit kurzem Slaneeshs Geschenk mit sich trug, sein Arm und seine Energiekralle sind eins geworden, so fühlt er alles, was er damit tötet. Was Kain ihm damit sagen wollte, war, dass in diesem Gebiet alle Gegner tot waren, in den paar Sekunden, die er sich hingegeben hatte, waren seine Brüder nachgerückt und hatten die restlichen Opfer geschlachtet. Er blickte sich um, seine Brüder waren gründlich gewesen. Wo man hinsah, lagen abgetrennte Gliedmaßen oder zerfetzte Körper. Da, wo der Flammenwerfer gewütet hatte, kokelte es noch. Neben ihm stand einer seiner Brüder und er beobachtete wieder einmal die Macht des Chaos, das Blut, das die Rüstung seines Bruders und natürlich auch das aller anderen schmückte, wurde von ihr aufgesogen, bis das Ceramit wieder rein und weiß war. Dabei spürte man all die wundervolle Qual, das Leid und Entsetzen, das der Sterbende in seinen letzten Sekunden gespürt hat. Ein wunderbares Geschenk ihres Gottes. Das war ja nur die erste Stellung, das Imperium hatte eine große Festung errichtet, die sehr bald brennen würde. Unruhig warteten seine Brüder auf den weiteren Vormarsch, also gab Silas den Befehl und sie rannten wieder los. Das nächste, was sie erreichten, waren zwei niedrige Bunker, das Feuer wurde eröffnet, als der erste Diener des Imperators das Weiß ihrer Rüstungen sah. Silas schmiss sich wie seine Brüder in Deckung, das würde sie nicht lange aufhalten. „Flammenwerfer“, voxte Silas, einen trug er in seiner Kombiwaffe, den zweiten seines Trupps Bruder Uuz.
Eine heftige Explosion erschütterte seine Deckung, was war das? Raketenwerfer oder etwas noch Größeres? Er lugte aus seiner Deckung, für seine verbesserten Augen waren der Qualm der Explosion und die anbrechende Dunkelheit kein Hindernis. Was Silas sah, war mehr als ein kleines Hindernis, zwischen den Bunkern, die das Haupttor flankierten, stand ein Leman Russ Kampfpanzer. Wenigstens ist das Tor schon auf, dachte der General, während die nächste Explosion erklang. Der Plan stand und außerdem gab es ja noch Torrax. Seine Gedanken waren kaum beendet, als ohrenbetäubender Lärm die Außenseite des rechtsliegenden Bunkers wegsprengte. Und nun passierten viele Dinge gleichzeitig, ein normaler Mensch hätte das alles niemals auffassen können, selbst einem Space Marine wären Details entgangen, aber nicht Silas oder den Seelenschlächtern. Von rechts lies die Kakophonie der Schallwaffen der Noise Marines angeführt vom Aufstrebenden Champion Torrax die Augäpfel der überlebenden Soldaten platzen. Während diese schreiend zu Boden gingen, folgte Uuz seinem letzten Befehl und stürmte zum linken Bunker. Er hielt seinen Flammenwerfer in die Sichtöffnung und die mit einem Dämonen verzierte Mündung spuckte die glühende Substanz ins Innere. Es war wundervoll, durch seine um ein vielfaches verstärkten Sinne war Silas fast geblendet von so viel verzweifeltem Schmerz, er musste sich losreißen und setzte sich entschlossen in Bewegung. Da nun beide Bunker keine Gefahr mehr waren, konnte er sich dem Russ zuwenden. Der Fahrer, genau wie der Schütze, waren verwirrt, und sie wussten nicht, welcher Bedrohung sie sich zuwenden sollten. Die Mündung der großen Turmkanone zeigte nach dem letzten Schuss nach links, ohne lange zu überlegen schoss der Soldat. Trotz dass er den angreifenden Chaosdiener, der seine Kammeraden mit einem Flammenwerfer attackierte, voll erwischte, wusste er, es war ein Fehler, denn er hörte seinen Untergang. Silas war kurz nach dem Schuss, der Bruder Uuz getroffen hatte, an der Außenseite des Russ empor geklettert, Splitter wurden von den Ketten des Panzers aus seinen Stiefeln gehackt und ein Stück seines Umhangs wurde abgerissen, dann war er oben. Er ließ seine Kettenfaust aufheulen und mit einem Kreischen fuhr sie in die Einstiegsluke des Russ. Die Zähne bockten ein wenig, aber dann riss das Metall und ein Spalt tat sich auf. Seit dem Eingreifen der Noise Marines waren nur Sekunden vergangen, aber nun sahen alle Brüder, wie ihr General mit einer letzten Kraftanstrengung den Riss in der Luke des Lemen Russ mit den Händen vergrößerte, sich dann triumphierend aufrichtete und mit seiner Waffe einen Regen aus explosiven Boltgeschossen ins Innere des Panzers sandte.
2
Dieser Erfolg war grandios, Slaanesh wird stolz sein und vielleicht noch mehr seiner Männer segnen. Torrax war neben ihm, als er von dem rauchenden Wrack sprang. “Auf unserem Abschnitt gibt es nur noch Trauer und Tod, mein General.“ Auch Kain wer jetzt bei ihnen „Wir sind bereit, mehr Pein für unseren Gott zu sähen.“ „Und das werden wir auch.“, antwortete Silas. „ Verluste?“ „Vertretbar.“, antworteten beide wie aus einem Mund. Silas gab die neuen Befehle über den zentralen Voxkanal, alle sollten gemeinsam in die Stadt der Menschen vorrücken.
Zwar boten sie damit ein leichteres Ziel, aber ihre Feuerkraft war so immens, dass es nicht mehr lange dauern sollte, bis der letzte Widerstand gebrochen war und ein neuer Planet an das Reich ihres Gottes angeschlossen sein würde. Die imperialen Soldaten sind zwar leicht zu töten, aber sie sind auch zähe Kämpfer, die nicht so schnell aufgeben und dumm waren sie auch nicht, dachte Silas. Das Chaos bewegte sich geschlossen weiter. Silas führte den ersten Trupp, links neben ihm war Kain mit dem zweiten und zu seiner rechten sorgte Torrax mit den Noise Marines für Tod. Sie kamen zu einem große Platz in der Mitte der Stadt, die vier Hauptstraßen gingen von ihm ab, aber nur die direkt vor ihnen und die aus der sie kamen waren passierbar, die beiden Straßen auf den Seiten waren sorgfältig versperrt worden. Dann brach die Hölle los, selbst für seine Sinne zu schnell schossen drei Thunderhawk Landungsschiffe aus dem Nichts aus dem Himmel – Alle drei feuerten Bordwaffen ab. Synchronisierte und schwere Bolter verwandelten die Gebäude hinter ihnen in eine undurchdringliche Wand aus Trümmern. Der Rückweg war versperrt, es bleib nur ein Weg, aber an den dachte Silas gar nicht, er dachte an das, was in den Thunderhawks war, seine Brüder, Astartes, Imperatorkinder, die noch nicht erleuchtet waren. Er sah nach oben, das Wappen war ihm unbekannt, eine Schwinge, die in einer Klaue mündet, ansonsten war das Gefährt schwarz bis auf ein paar rote Absätze. Mit einem Mal war da nur noch Feuer, Rauch und Explosionen, der Boden unter ihm gab nach und er stürzte in die Tiefe und alle in seiner Nähe mit ihm. Als er wieder zu sich kam, war er von Schwärze umgeben, auf seinem Retinadisplay blinkten Dutzende von Symbolen, Benachrichtigungen über Verletzungen seiner Brüder und die Abtastungsergebnisse der Umgebung. Mit all diesen Informationen war ihm klar, dass nicht alle seine Leute bei ihm waren, nicht mal die Hälfte war da, nur 14 Brüder waren außer ihm gestürzt, dass bedeutete, dass noch 35 Männer oben waren und kämpften, wenn nicht bei den Explosionen getötet. Er probierte das Vox, tot. Silas nahm den Helm ab und sah sich um, was er sah, kam ihm abstrakt bekannt vor, einige seiner Männer lagen verwundet oder tot auf dem Höhlenboden, andere suchten nach Auswegen und manche sahen ihn nur verwirrt an und tief in seinen Erinnerungen war er wieder ein Hawk Lord.
Er war noch jung, vielleicht 150 Jahre und gerade erst zum Captain ernannt worden, als ihr Heimatplanet Beutegrat von Dämonen angegriffen wurde. Sie kamen einfach aus dem Warp mitten in einer Messe für den Imperator und brachten das Chaos, natürlich war man schnell organisiert und wehrte sich gegen den Feind, aber es waren viele, beinahe ein Drittel des gesamten Ordens wurde bei der ersten Attacke unbewaffnet überrannt und niedergemetzelt. Er selbst und der Rest seiner Kompanie kämpften erbittert gegen die Ausgeburten des Warps, bis ihnen der Boden unter den Füßen wegbrach und sie in einer unterirdischen Höhle gefangen wurden. Aus eigener Kraft konnten sie sich nicht befreien und sie mussten mit anhören, wie ihre Brüder starben, erst über Vox, aber als sie es nicht mehr aushielten und ihn abstellten, auch mit ihrem eigenen verbesserten Gehör.
Es war grauenhaft, Hunderte starben Stunde um Stunde, dem Wahnsinn nahe und kurz davor, sich den eigenen Schädel am Fels zu zerschmettern, nur damit er nichts mehr hören musste, geschah es. Er hörte eine Stimme, lieblich und fein, wie die einer Frau, aber mit Ausdruck und Willen, wie die eines Mannes, nicht mit den Ohren, nein sie war in seinem Kopf. An den Gesichtern seiner überlebenden Brüder konnte er sehen, dass auch sie es hörten. Er hörte zu. „Willst du, dass deine Qualen aufhören?“, fragte die Stimme und selbst wenn Silas das nicht gewollt hätte, wäre er nicht in der Lage dazu gewesen, dieser lieblichen Stimme irgendeinen Wunsch abzuschlagen. „Soll ich dich erlösen?“ „Ich kann machen, dass es aufhört.“ „Ja!“, brüllte Silas und auch einige seiner Männer hatten schon zustimmend geantwortet. „Gut, aber nichts ist umsonst.“ „Was willst du?“ „Ich will dir etwas schenken, ein neues Leben, das ist alles, ich will, dass du dein altes aufgibst und nach deiner Erlösung ein neues lebst. Ein besseres, das kann ich versprechen, ich löse nicht nur deine Qual, sondern auch noch deine Ketten.“ Das klang verlockend, nicht nur das der Schmerz endlich aufhörte, nein er sollte auch befreit werden. Ihm war nicht klar, wie die Stimme in seinem Kopf das schaffen wollte und er wusste auch nichts von irgendwelchen Ketten, aber ja er wollte frei sein. Wieder donnerte seine vom Wahnsinn getriebene Stimme durch die Höhle, wieder unterstützt, jetzt von allen, die noch dazu in der Lage waren. „Ja, befreie mich!“ Dann war es, als würde jemand Teile aus seinem Gehirn schneiden, eigentlich dachte er, es hätte schmerzen müssen, aber im Gegenteil, es war fantastisch. Als löse ihn sein Retter von Überflüssigem in seinem Hirn. Silas und seine Brüder waren euphorisch, als sie aus ihrem Rausch erwachten, war es hell, strahlend hell, nein nicht es, sie, sie waren strahlend hell und weiß. Das Purpur ihrer Rüstungen war einem Weiß gewichen, so strahlend wie sein Gott selbst, schlagartig war das Bild seines geliebten Gottes vor seinen Augen. Auf dem Goldenen Thron saß er, Slaanesh, sein Gott, wunderschön und grausam. Und er sprach mit der engelsgleichen Stimme einer Frau:
„Im Namen des Imperators tötetest du Tausende und er gab dir nichts als Stillschweigen, töte für mich und du bekommst das Universum.“ Das war das letzte Mal, dass er die Stimme seines Gottes direkt vernahm, doch nun.
Schlagartig war er wieder bei sich und in seinem Kopf war eine Stimme, nicht so schön wie die Slaaneshs, aber genauso nützlich wie damals. Dieses Mal tief und geisterhaft und verzerrt vom Warp, aber er erkannte sie trotzdem, es war Arroth, sein Hexer. Arroth war auf seinem Schiff, der unendlichen Agonie, geblieben. Es war auf stationärer Position im Orbit und trotzdem konnte Arroth mit ihm reden, er war mächtig geworden. „Ich habe alles gesehen, bereitet euch auf den Kampf vor, ihr seid gleich wieder frei und Verstärkung ist unterwegs. Wir haben den Feind identifiziert, es sind die Blood Falcons.“
3
Augenblicke später war der Weg frei, weggesprengt. Silas und der Rest seiner Brüder kletterten den entstandenen Abhang hoch. Oben angekommen herrschte Krieg. Mindestens 30 Astartes in schwarzen Rüstungen stürzten sich immer wieder auf seine Soul Slayers. Alle Feinde trugen Sprungmodule, raketengetriebene Rückenmodule, mit denen man weiter und höher springen kann. Die Taktik des Feindes war einfach, kaum hatten sie einen Nahkampf gewonnen, starteten sie ihre Raketen und fielen wie mit Kettenklingen bewaffnete Kometen auf seine Brüder hinab. Dann stürzte die Verstärkung aus dem Himmel, Landungskapseln bohrten sich wie weiße Zähne in den Boden und direkt neben Silas materialisierte sich der erste Terminatortrupp der Soul Slayers. An seiner Spitze wie immer mit einem Paar vor Energie knisternder E-Krallen bewaffnet, Grooth. Als sich die Klappen der Landungskapseln öffneten, war Silas auch schon im Kampf. Er sah noch, wie eine Standarte mit dem Symbol seines Gottes in den Boden gerammt wurde, als seine Krieger das Schlachtfeld stürmten. Space Marines waren schon schwieriger zu töten als normale Menschen, aber seiner Kettenfaust hatte das Ceramit wenig entgegenzusetzen. Nach ein paar kraftvollen Schwüngen war Silas voll mit dem Blut des so gehassten Feindes. Einer landete direkt neben ihm, er zog seine Kombiwaffe hoch und feuerte, aus nächster Nähe durchschlugen die Boltgeschosse den Helm des Marines und zerfetzten seinen Kopf. Zwei neue Gegner tauchten neben ihm auf, links und rechts von ihm wirbelten die Sprungmodule den mit Blut verklebten Sand auf. Er musste schnell sein, mit seiner schweren Terminatorrüstung war er langsamer als seine Angreifer, wenn auch nicht viel. Er trennte dem ersten Marine einen Arm ab, doch dieser griff weiter an. Das dauert zu lange, schoss es Silas durch den Kopf, als ein gleißendes Energieband rechts neben ihm einschlug und den anderen Kämpfer sauber in zwei Hälften teilte. Der General wirbelte herum und sah Arroth auch, er stand auf dem Schlachtfeld, von einer lila Aura umgeben, mit vor Energie sprühender E-Axt in der Hand. Bei ihm war wie immer sein Homunkulus, ein vom Warp erschaffener Diener in Form einer kniehohen Spinne, die gerade das Leben aus einem bereits gefallenen Astartes saugte. Arroth schwang seine Axt, schrie einen Zauber und vier Brüder, die gerade kurz vor einer Niederlage standen, mutierten in Sekundenschnelle. Es war keine kontrollierte Mutation, wie ein von Slaanesh gegebenes Geschenk. Den vier Chaos Marines wuchsen Hörner, Klauen und Hufe, riesige Reißzähne, Scherenhände und Flügel. Sie wurden zu lebenden Waffen, Besessene im Dienste des Chaos. Der Kampf tobte, er war recht ausgeglichen, mit Verlusten auf beiden Seiten, aber Silas Soul Slayers genossen es mehr. Er wusste, wenn er diesen Kampf gewinnen wollte, musste er ihren Anführer töten. Er stampfte über die von Blut getränkte Erde, bis er ihn fand, seinen dem Imperator treuen Bruder, einen Scriptor. Bewaffnet mit einer leuchtenden Psi-Axt, in der anderen gepanzerten Hand ein Buch, seine Boltpistole hatte er gehalftert. Während Silas auf ihn zuschritt, schmetterte er unablässig Zauber auf seine Brüder und zitierte Litaneien für seinen Imperator. Der Scriptor trug keinen Helm und Silas sah wie Energie aus seinen Augen sprühte, oh ja er war mächtig, aber Silas hatte keine Angst. Mit dem Wissen des Sieges und dem Verlangen nach Qual griff er an. Der Scriptor bemerkte ihn zu früh und blockte seinen ersten Angriff ab, natürlich war sein Gegner schneller als er, aber Silas hatte mehr Kraft. Ein brutaler Nahkampf entwickelte sich, in dem der Blood Falcon langsam aber sicher die Oberhand gewann. Durch seine Magie noch schneller, traf er Silas immer wieder und dessen Rüstung wies mittlerweile erhebliche Schrammen und Risse auf. Dann spürte der Chaosgeneral den Schmerz, war seine Rüstung durchschlagen, sein Arm brannte wie Feuer, er hatte keine Zeit danach zu sehen. Sein verbesserter Körper würde sich um die Verletzung kümmern, aber es wurde immer schlimmer. Brennend heißer Schmerz jetzt auch in den Beinen und in seiner Brust, da bin ich doch gar nicht getroffen worden, dachte sich Silas. Da geschah es, abgelenkt durch die unerträglichen Schmerzen in seinem Körper, traf ihn der Gegner, die funkensprühende Psi- Axt spaltete seinen Helm und drang in seinen Kopf. Doch Silas starb nicht, noch mehr Schmerz durchflutete ihn und er wuchs. Alles an ihm wurde grösser, gigantische Muskelberge sprengten seine Rüstung. Silas spürte nur zu deutlich, wie seine Knochen zermahlen und vom Warp neu strukturiert wurden. Die kümmerlichen Beine, auf denen er sein Leben lang gestanden hatte, waren nun mächtige Läufe mit Krallen besetzt, seine Arme waren jetzt grösser als der Lauf eines Geschützrohrs, seine Haut hatte eine blass rosa Farbe. Er spürte die Macht, die ihn durchfloss, nun hatte Slaanesh auch ihn gesegnet, mit dem größten Geschenk, das ein General seiner Armee erwarten kann. Nun war er ein Dämonenprinz. Sich seiner neuen Macht voll bewusst, zog er mit Leichtigkeit die Waffe aus seiner Stirn, er musste sie mit den Spitzen seiner Krallen fassen, weil sie so winzig war. Wie ein Spielzeug schleuderte der Dämon die Axt zu ihrem Träger zurück, dieser Scriptor der Blood Falcons hatte ihn getötet, aber er war wieder geboren. Der Space Marine war nicht mehr in der Lage, der Waffe auszuweichen und so traf ihn seine eigene Axt in der Brust und schleuderte ihn zu Boden. Sofort war der Dämon über ihm, schützend hielt er sein Buch vor sich und betete, mit einem Lachen ergriff der Dämon seinen Kopf, hob ihn hoch und zog ihn an sein hässliches gehörntes Gesicht. „Danke“, donnerte die Stimme des Dämons und er zerquetschte den Kopf des Scriptors wie eine reife Frucht. Mit einem Siegesschrei, der die restlichen Space Marines auf dem Schlachtfeld erzittern ließ, wandte sich der Wiedergeborene um und warf beiläufig sein letztes Opfer in den Staub. Genüsslich leckte er Blut und Hirn des Feindes mit seiner langen Zunge von seiner Krallenhand. Nun völlig demoralisiert waren die letzten Gegner leicht zu töten, ihr Widerstand war mit ihrem Anführer gefallen. Ein weiterer Sieg für die Seelenschlächter, ein erneuter Triumph für Slaanesh.
Eine heftige Explosion erschütterte seine Deckung, was war das? Raketenwerfer oder etwas noch Größeres? Er lugte aus seiner Deckung, für seine verbesserten Augen waren der Qualm der Explosion und die anbrechende Dunkelheit kein Hindernis. Was Silas sah, war mehr als ein kleines Hindernis, zwischen den Bunkern, die das Haupttor flankierten, stand ein Leman Russ Kampfpanzer. Wenigstens ist das Tor schon auf, dachte der General, während die nächste Explosion erklang. Der Plan stand und außerdem gab es ja noch Torrax. Seine Gedanken waren kaum beendet, als ohrenbetäubender Lärm die Außenseite des rechtsliegenden Bunkers wegsprengte. Und nun passierten viele Dinge gleichzeitig, ein normaler Mensch hätte das alles niemals auffassen können, selbst einem Space Marine wären Details entgangen, aber nicht Silas oder den Seelenschlächtern. Von rechts lies die Kakophonie der Schallwaffen der Noise Marines angeführt vom Aufstrebenden Champion Torrax die Augäpfel der überlebenden Soldaten platzen. Während diese schreiend zu Boden gingen, folgte Uuz seinem letzten Befehl und stürmte zum linken Bunker. Er hielt seinen Flammenwerfer in die Sichtöffnung und die mit einem Dämonen verzierte Mündung spuckte die glühende Substanz ins Innere. Es war wundervoll, durch seine um ein vielfaches verstärkten Sinne war Silas fast geblendet von so viel verzweifeltem Schmerz, er musste sich losreißen und setzte sich entschlossen in Bewegung. Da nun beide Bunker keine Gefahr mehr waren, konnte er sich dem Russ zuwenden. Der Fahrer, genau wie der Schütze, waren verwirrt, und sie wussten nicht, welcher Bedrohung sie sich zuwenden sollten. Die Mündung der großen Turmkanone zeigte nach dem letzten Schuss nach links, ohne lange zu überlegen schoss der Soldat. Trotz dass er den angreifenden Chaosdiener, der seine Kammeraden mit einem Flammenwerfer attackierte, voll erwischte, wusste er, es war ein Fehler, denn er hörte seinen Untergang. Silas war kurz nach dem Schuss, der Bruder Uuz getroffen hatte, an der Außenseite des Russ empor geklettert, Splitter wurden von den Ketten des Panzers aus seinen Stiefeln gehackt und ein Stück seines Umhangs wurde abgerissen, dann war er oben. Er ließ seine Kettenfaust aufheulen und mit einem Kreischen fuhr sie in die Einstiegsluke des Russ. Die Zähne bockten ein wenig, aber dann riss das Metall und ein Spalt tat sich auf. Seit dem Eingreifen der Noise Marines waren nur Sekunden vergangen, aber nun sahen alle Brüder, wie ihr General mit einer letzten Kraftanstrengung den Riss in der Luke des Lemen Russ mit den Händen vergrößerte, sich dann triumphierend aufrichtete und mit seiner Waffe einen Regen aus explosiven Boltgeschossen ins Innere des Panzers sandte.
2
Dieser Erfolg war grandios, Slaanesh wird stolz sein und vielleicht noch mehr seiner Männer segnen. Torrax war neben ihm, als er von dem rauchenden Wrack sprang. “Auf unserem Abschnitt gibt es nur noch Trauer und Tod, mein General.“ Auch Kain wer jetzt bei ihnen „Wir sind bereit, mehr Pein für unseren Gott zu sähen.“ „Und das werden wir auch.“, antwortete Silas. „ Verluste?“ „Vertretbar.“, antworteten beide wie aus einem Mund. Silas gab die neuen Befehle über den zentralen Voxkanal, alle sollten gemeinsam in die Stadt der Menschen vorrücken.
Zwar boten sie damit ein leichteres Ziel, aber ihre Feuerkraft war so immens, dass es nicht mehr lange dauern sollte, bis der letzte Widerstand gebrochen war und ein neuer Planet an das Reich ihres Gottes angeschlossen sein würde. Die imperialen Soldaten sind zwar leicht zu töten, aber sie sind auch zähe Kämpfer, die nicht so schnell aufgeben und dumm waren sie auch nicht, dachte Silas. Das Chaos bewegte sich geschlossen weiter. Silas führte den ersten Trupp, links neben ihm war Kain mit dem zweiten und zu seiner rechten sorgte Torrax mit den Noise Marines für Tod. Sie kamen zu einem große Platz in der Mitte der Stadt, die vier Hauptstraßen gingen von ihm ab, aber nur die direkt vor ihnen und die aus der sie kamen waren passierbar, die beiden Straßen auf den Seiten waren sorgfältig versperrt worden. Dann brach die Hölle los, selbst für seine Sinne zu schnell schossen drei Thunderhawk Landungsschiffe aus dem Nichts aus dem Himmel – Alle drei feuerten Bordwaffen ab. Synchronisierte und schwere Bolter verwandelten die Gebäude hinter ihnen in eine undurchdringliche Wand aus Trümmern. Der Rückweg war versperrt, es bleib nur ein Weg, aber an den dachte Silas gar nicht, er dachte an das, was in den Thunderhawks war, seine Brüder, Astartes, Imperatorkinder, die noch nicht erleuchtet waren. Er sah nach oben, das Wappen war ihm unbekannt, eine Schwinge, die in einer Klaue mündet, ansonsten war das Gefährt schwarz bis auf ein paar rote Absätze. Mit einem Mal war da nur noch Feuer, Rauch und Explosionen, der Boden unter ihm gab nach und er stürzte in die Tiefe und alle in seiner Nähe mit ihm. Als er wieder zu sich kam, war er von Schwärze umgeben, auf seinem Retinadisplay blinkten Dutzende von Symbolen, Benachrichtigungen über Verletzungen seiner Brüder und die Abtastungsergebnisse der Umgebung. Mit all diesen Informationen war ihm klar, dass nicht alle seine Leute bei ihm waren, nicht mal die Hälfte war da, nur 14 Brüder waren außer ihm gestürzt, dass bedeutete, dass noch 35 Männer oben waren und kämpften, wenn nicht bei den Explosionen getötet. Er probierte das Vox, tot. Silas nahm den Helm ab und sah sich um, was er sah, kam ihm abstrakt bekannt vor, einige seiner Männer lagen verwundet oder tot auf dem Höhlenboden, andere suchten nach Auswegen und manche sahen ihn nur verwirrt an und tief in seinen Erinnerungen war er wieder ein Hawk Lord.
Er war noch jung, vielleicht 150 Jahre und gerade erst zum Captain ernannt worden, als ihr Heimatplanet Beutegrat von Dämonen angegriffen wurde. Sie kamen einfach aus dem Warp mitten in einer Messe für den Imperator und brachten das Chaos, natürlich war man schnell organisiert und wehrte sich gegen den Feind, aber es waren viele, beinahe ein Drittel des gesamten Ordens wurde bei der ersten Attacke unbewaffnet überrannt und niedergemetzelt. Er selbst und der Rest seiner Kompanie kämpften erbittert gegen die Ausgeburten des Warps, bis ihnen der Boden unter den Füßen wegbrach und sie in einer unterirdischen Höhle gefangen wurden. Aus eigener Kraft konnten sie sich nicht befreien und sie mussten mit anhören, wie ihre Brüder starben, erst über Vox, aber als sie es nicht mehr aushielten und ihn abstellten, auch mit ihrem eigenen verbesserten Gehör.
Es war grauenhaft, Hunderte starben Stunde um Stunde, dem Wahnsinn nahe und kurz davor, sich den eigenen Schädel am Fels zu zerschmettern, nur damit er nichts mehr hören musste, geschah es. Er hörte eine Stimme, lieblich und fein, wie die einer Frau, aber mit Ausdruck und Willen, wie die eines Mannes, nicht mit den Ohren, nein sie war in seinem Kopf. An den Gesichtern seiner überlebenden Brüder konnte er sehen, dass auch sie es hörten. Er hörte zu. „Willst du, dass deine Qualen aufhören?“, fragte die Stimme und selbst wenn Silas das nicht gewollt hätte, wäre er nicht in der Lage dazu gewesen, dieser lieblichen Stimme irgendeinen Wunsch abzuschlagen. „Soll ich dich erlösen?“ „Ich kann machen, dass es aufhört.“ „Ja!“, brüllte Silas und auch einige seiner Männer hatten schon zustimmend geantwortet. „Gut, aber nichts ist umsonst.“ „Was willst du?“ „Ich will dir etwas schenken, ein neues Leben, das ist alles, ich will, dass du dein altes aufgibst und nach deiner Erlösung ein neues lebst. Ein besseres, das kann ich versprechen, ich löse nicht nur deine Qual, sondern auch noch deine Ketten.“ Das klang verlockend, nicht nur das der Schmerz endlich aufhörte, nein er sollte auch befreit werden. Ihm war nicht klar, wie die Stimme in seinem Kopf das schaffen wollte und er wusste auch nichts von irgendwelchen Ketten, aber ja er wollte frei sein. Wieder donnerte seine vom Wahnsinn getriebene Stimme durch die Höhle, wieder unterstützt, jetzt von allen, die noch dazu in der Lage waren. „Ja, befreie mich!“ Dann war es, als würde jemand Teile aus seinem Gehirn schneiden, eigentlich dachte er, es hätte schmerzen müssen, aber im Gegenteil, es war fantastisch. Als löse ihn sein Retter von Überflüssigem in seinem Hirn. Silas und seine Brüder waren euphorisch, als sie aus ihrem Rausch erwachten, war es hell, strahlend hell, nein nicht es, sie, sie waren strahlend hell und weiß. Das Purpur ihrer Rüstungen war einem Weiß gewichen, so strahlend wie sein Gott selbst, schlagartig war das Bild seines geliebten Gottes vor seinen Augen. Auf dem Goldenen Thron saß er, Slaanesh, sein Gott, wunderschön und grausam. Und er sprach mit der engelsgleichen Stimme einer Frau:
„Im Namen des Imperators tötetest du Tausende und er gab dir nichts als Stillschweigen, töte für mich und du bekommst das Universum.“ Das war das letzte Mal, dass er die Stimme seines Gottes direkt vernahm, doch nun.
Schlagartig war er wieder bei sich und in seinem Kopf war eine Stimme, nicht so schön wie die Slaaneshs, aber genauso nützlich wie damals. Dieses Mal tief und geisterhaft und verzerrt vom Warp, aber er erkannte sie trotzdem, es war Arroth, sein Hexer. Arroth war auf seinem Schiff, der unendlichen Agonie, geblieben. Es war auf stationärer Position im Orbit und trotzdem konnte Arroth mit ihm reden, er war mächtig geworden. „Ich habe alles gesehen, bereitet euch auf den Kampf vor, ihr seid gleich wieder frei und Verstärkung ist unterwegs. Wir haben den Feind identifiziert, es sind die Blood Falcons.“
3
Augenblicke später war der Weg frei, weggesprengt. Silas und der Rest seiner Brüder kletterten den entstandenen Abhang hoch. Oben angekommen herrschte Krieg. Mindestens 30 Astartes in schwarzen Rüstungen stürzten sich immer wieder auf seine Soul Slayers. Alle Feinde trugen Sprungmodule, raketengetriebene Rückenmodule, mit denen man weiter und höher springen kann. Die Taktik des Feindes war einfach, kaum hatten sie einen Nahkampf gewonnen, starteten sie ihre Raketen und fielen wie mit Kettenklingen bewaffnete Kometen auf seine Brüder hinab. Dann stürzte die Verstärkung aus dem Himmel, Landungskapseln bohrten sich wie weiße Zähne in den Boden und direkt neben Silas materialisierte sich der erste Terminatortrupp der Soul Slayers. An seiner Spitze wie immer mit einem Paar vor Energie knisternder E-Krallen bewaffnet, Grooth. Als sich die Klappen der Landungskapseln öffneten, war Silas auch schon im Kampf. Er sah noch, wie eine Standarte mit dem Symbol seines Gottes in den Boden gerammt wurde, als seine Krieger das Schlachtfeld stürmten. Space Marines waren schon schwieriger zu töten als normale Menschen, aber seiner Kettenfaust hatte das Ceramit wenig entgegenzusetzen. Nach ein paar kraftvollen Schwüngen war Silas voll mit dem Blut des so gehassten Feindes. Einer landete direkt neben ihm, er zog seine Kombiwaffe hoch und feuerte, aus nächster Nähe durchschlugen die Boltgeschosse den Helm des Marines und zerfetzten seinen Kopf. Zwei neue Gegner tauchten neben ihm auf, links und rechts von ihm wirbelten die Sprungmodule den mit Blut verklebten Sand auf. Er musste schnell sein, mit seiner schweren Terminatorrüstung war er langsamer als seine Angreifer, wenn auch nicht viel. Er trennte dem ersten Marine einen Arm ab, doch dieser griff weiter an. Das dauert zu lange, schoss es Silas durch den Kopf, als ein gleißendes Energieband rechts neben ihm einschlug und den anderen Kämpfer sauber in zwei Hälften teilte. Der General wirbelte herum und sah Arroth auch, er stand auf dem Schlachtfeld, von einer lila Aura umgeben, mit vor Energie sprühender E-Axt in der Hand. Bei ihm war wie immer sein Homunkulus, ein vom Warp erschaffener Diener in Form einer kniehohen Spinne, die gerade das Leben aus einem bereits gefallenen Astartes saugte. Arroth schwang seine Axt, schrie einen Zauber und vier Brüder, die gerade kurz vor einer Niederlage standen, mutierten in Sekundenschnelle. Es war keine kontrollierte Mutation, wie ein von Slaanesh gegebenes Geschenk. Den vier Chaos Marines wuchsen Hörner, Klauen und Hufe, riesige Reißzähne, Scherenhände und Flügel. Sie wurden zu lebenden Waffen, Besessene im Dienste des Chaos. Der Kampf tobte, er war recht ausgeglichen, mit Verlusten auf beiden Seiten, aber Silas Soul Slayers genossen es mehr. Er wusste, wenn er diesen Kampf gewinnen wollte, musste er ihren Anführer töten. Er stampfte über die von Blut getränkte Erde, bis er ihn fand, seinen dem Imperator treuen Bruder, einen Scriptor. Bewaffnet mit einer leuchtenden Psi-Axt, in der anderen gepanzerten Hand ein Buch, seine Boltpistole hatte er gehalftert. Während Silas auf ihn zuschritt, schmetterte er unablässig Zauber auf seine Brüder und zitierte Litaneien für seinen Imperator. Der Scriptor trug keinen Helm und Silas sah wie Energie aus seinen Augen sprühte, oh ja er war mächtig, aber Silas hatte keine Angst. Mit dem Wissen des Sieges und dem Verlangen nach Qual griff er an. Der Scriptor bemerkte ihn zu früh und blockte seinen ersten Angriff ab, natürlich war sein Gegner schneller als er, aber Silas hatte mehr Kraft. Ein brutaler Nahkampf entwickelte sich, in dem der Blood Falcon langsam aber sicher die Oberhand gewann. Durch seine Magie noch schneller, traf er Silas immer wieder und dessen Rüstung wies mittlerweile erhebliche Schrammen und Risse auf. Dann spürte der Chaosgeneral den Schmerz, war seine Rüstung durchschlagen, sein Arm brannte wie Feuer, er hatte keine Zeit danach zu sehen. Sein verbesserter Körper würde sich um die Verletzung kümmern, aber es wurde immer schlimmer. Brennend heißer Schmerz jetzt auch in den Beinen und in seiner Brust, da bin ich doch gar nicht getroffen worden, dachte sich Silas. Da geschah es, abgelenkt durch die unerträglichen Schmerzen in seinem Körper, traf ihn der Gegner, die funkensprühende Psi- Axt spaltete seinen Helm und drang in seinen Kopf. Doch Silas starb nicht, noch mehr Schmerz durchflutete ihn und er wuchs. Alles an ihm wurde grösser, gigantische Muskelberge sprengten seine Rüstung. Silas spürte nur zu deutlich, wie seine Knochen zermahlen und vom Warp neu strukturiert wurden. Die kümmerlichen Beine, auf denen er sein Leben lang gestanden hatte, waren nun mächtige Läufe mit Krallen besetzt, seine Arme waren jetzt grösser als der Lauf eines Geschützrohrs, seine Haut hatte eine blass rosa Farbe. Er spürte die Macht, die ihn durchfloss, nun hatte Slaanesh auch ihn gesegnet, mit dem größten Geschenk, das ein General seiner Armee erwarten kann. Nun war er ein Dämonenprinz. Sich seiner neuen Macht voll bewusst, zog er mit Leichtigkeit die Waffe aus seiner Stirn, er musste sie mit den Spitzen seiner Krallen fassen, weil sie so winzig war. Wie ein Spielzeug schleuderte der Dämon die Axt zu ihrem Träger zurück, dieser Scriptor der Blood Falcons hatte ihn getötet, aber er war wieder geboren. Der Space Marine war nicht mehr in der Lage, der Waffe auszuweichen und so traf ihn seine eigene Axt in der Brust und schleuderte ihn zu Boden. Sofort war der Dämon über ihm, schützend hielt er sein Buch vor sich und betete, mit einem Lachen ergriff der Dämon seinen Kopf, hob ihn hoch und zog ihn an sein hässliches gehörntes Gesicht. „Danke“, donnerte die Stimme des Dämons und er zerquetschte den Kopf des Scriptors wie eine reife Frucht. Mit einem Siegesschrei, der die restlichen Space Marines auf dem Schlachtfeld erzittern ließ, wandte sich der Wiedergeborene um und warf beiläufig sein letztes Opfer in den Staub. Genüsslich leckte er Blut und Hirn des Feindes mit seiner langen Zunge von seiner Krallenhand. Nun völlig demoralisiert waren die letzten Gegner leicht zu töten, ihr Widerstand war mit ihrem Anführer gefallen. Ein weiterer Sieg für die Seelenschlächter, ein erneuter Triumph für Slaanesh.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: