[Archiv] [Storywettbewerb II 2012] [WH40K] Das Symbol [..] imperialer Macht

So, das waren jetzt vermutlich ein paar echt deutliche Worte. Vermutlich deutlicher, als sie sein sollten.

passt schon, ich finde das in Ordnung. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass du dich in die Diskussion vielleicht ein wenig zu sehr vertiefst. Es geht hier schließlich immer noch um einen spaßigen Wettbewerb zu einem Hobbysystem. Keiner von uns wird eine wirklich perfekte Geschichte schreiben, an der es nichts auszusetzen gibt. Das sollte allen hier klar sein und es findet halt jeder so seine eigenen Kritikpunkte, die ihn an dieser oder jener Geschichte stören. Ist doch in Ordnung. Geschmack ist verschieden, Fantasie und Erwartungen sowieso. Nicht jeder verfügt über die gleichen militärischen Kenntnisse und manch einer möchte halt eher von "trivialer" Literatur und Massenmedien unterhalten werden.

Du sagst so schön:
Technisch gesehen ist das wo wichtig, aber ich denke, in einer Kurzgeschichte wie dieser steht dieser Punkt (zumindest für mich), nicht im Vordergrund. Ich möchte gerne unterhalten werden. [...]
Zumindest trifft das auf mich zu. Es gibt hier ein generelles Setting, das bekannt ist und demnach für mich auch nicht weiter interessant.

Ich würde dagegen sagen: Ich möchte gerne unterhalten werden und mir dabei mehr vorstellen können als nur das Innere des Panzers. Ich möchte farbige, intensive Bilder vor meinem inneren Auge entstehen sehen von den schroffen, menschenfeindlichen Bergen, den darunterliegenden, vielleicht von friedlichen Wäldern durchzogenen Landschaften, möchte wissen, worum und weshalb gekämpft wird. Wenn ich wüsste, wofür welche Seite kämpft, wäre es auch leichter, sich mit einer davon zu identifizieren und mitzufiebern. Dagegen intessieren mich die exakten Beschreibungen des Panzers und der Pannzertypen ehrlich gesagt überhaupt nicht.
Und ja, ich hätte mir hier vielleicht auch gerne ein bisschen mehr Aktion im großen Rahmen und ein bisschen weniger Problematik im kleinen gewünscht.
Aber alles so meine Meinung, die auch nicht allzu sehr in eine Bewertung einfließen würde.

Was wäre typisch 40k für den Sturm auf diesen Hügel? Was hätte dieser Autor vom Stil der Geschichte in dieser Kürze und mit diesem Thema vom Stand der imperialen Armee anders machen sollen, um
die Geschichte, so wie wir sie hier lesen, „40k-typisch“ zu machen.

eine gute Frage und ich gebe dir recht, dass man den Sturm selbst durchaus so hinnehmen kann. Eben weil da irgendwer den Berg haben will und nichts anderes als die Panzer da sind. Ok, das könnte mit Sicherheit auch (gerade) in 40K so passieren.
Um dem Ganzen ein bisschen mehr Hauch von 40K zu geben, geht es aber nicht um das Szenario an sich, sondern um die Details, die beschrieben werden. Hier wird der Imperator erwähnt (allerdings auch hauptsächlich in Flüchen und Stoßgebeten) das wars dann aber auch. Auch ohne Maschinengeist gibt es genug andere Detail, die ein 40K-Bild von der Realität abheben würden. Wo sind die Prediger und Kommisare? Wo die Reinheitssiegel? Wo die Maschinenseher? Die müssen ja nicht einmal direkt vorkommen, der eine oder andere Gedanke vielleicht an Predigen vor der Schlacht würde reichen. Das sind alles so kleine Details, die die Stimmung einer Geschichte völlig verändern können. Vielleicht noch ein düsteres Wetter, eine finstere Beschreibung der Feinde ... da wäre doch sicherlich irgendwo etwas einfügbar gewesen.

Und da geht deine Antwort leider an meiner eigentlichen Kritik bezüglich des Realismus-Themas vorbei. Es ging mir nicht darum, dass das hier 40K ist, sondern dass es eine Geschichte ist. Und als solche wartet sie leider mit zu vielen Punkten auf, die zwar realistisch sein mögen, erzählerisch aber nicht so zu gefallen wissen. ich finde es schön, dass du dein umfangreiches Wissen nutzt, um einige möglicherweise unstimmige Aussagen zu widerlegen. Dagegen sage ich ja auch nichts. Aber Belege aus der realen Welt machen in meinen Augen eine fiktive Geschichte halt nicht spannender/glaubwürdiger. Ich erstarre halt nicht in Ehrfurcht, nur weil ich erfahre, dass es tatsächlich mal jemanden gab, der einen ähnlich halsbrecherischen Angriff auf einen Berg durchgeführt hat, und dass es physikalisch und historisch belegbar ist, wenn ein Geschoss im Panzer stecken bleibt. Mag alles sein, ändern aber nichts daran, dass es mir in der Geschichte zu viel des Zufalls ist bzw. der Angriff unsinnig erscheint. Siehe dazu Blackorcs Beitrag, der meine eigene Meinung mal wieder besser zusammengefasst hat 😉

Ist dir schon mal ein Panzergeschoss auf den Fuss gefallen? Mal abgesehen davon, ob es dir aus der Hand gerutscht ist, aus dem Lager fällt oder einfach nur eine leere Hülse ist. Da passiert nichts. Das hat nichts mit Pech oder Glück zu tun. Du kannst dir zwar danach einen neuen Fuß kaufen, aber vom Geschoss her passiert da nichts. Du hälst trotzdem die Luft an.

interessant, dass du das so formulierst. Denn genau das ist ja der Punkt: Mag sein, dass keine Gefahr besteht, aber die Besatzung hält die Luft an. Das impliziert dem Leser, dass eine Gefahrensituation besteht und der abrupte Abbruch der Handlung samt tragischem Ende nur wenige Zeilen entfernt sein könnte. Als nichts passiert und man die angehaltene Luft gewissenmaßen wieder ausstößt, entsteht halt das Gefühl: Nochmal Glück gehabt. In diesem Fall: Schon wieder Glück gehabt.
Genau das ist eben der Unterschied zwischen der Wirkung der Geschichte und der möglicherweise dahinterstehenden Realität. Wenn der Autor hier so deutlich eine Gefahensituation erzeugt, dann wird er das wohl absichtlich getan haben, entweder weil er sich der Tatsache, dass da nichts passieren kann, nicht bewusst war, oder eben um damit eine gewisse Wirkung zu erzeugen. Sicherlich erzeugt das hier Spannung, aber leider wirkt diese in der Kette aus Zufällen nicht so recht.
Ist ja eigentlich auch egal, ob das Geschoss hätte explodieren können oder nicht. Dann halt einmal weniger Glück gehabt. Dass es überhaupt fallen gelassen wird, ist Pech und Zufall.



Nebenbei: Ich glaube, ich werde die Diskussion hier nicht weiter vertiefen. Ich habe gerade das Gefühl, dass ich die eigentlich doch recht gute Geschichte hier ziemlich schlecht rede. Ich hoffe, ich konnte meine Meinung stichhaltig begründen und anschaulich darlegen. Ich bleibe dabei, dass die Geschichte eine gute ist, die in meinen Augen aber einiges an Hintergrundinformationen und -details vermissen lässt sowie leider einige dramaturgische Schwächen enthält. Wie gesagt hat das nichts mit Realismus zu tun, sondern schlicht und einfach damit, wie ich die Geschichte beim Lesen empfunden habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
@SHOKer,


ja, okay. Ich akzeptiere das so. Für mich steht nun einmal im Vordergrund, dass das, was jemand behauptet, auch belegt ist. Und es ärgert mich nun einmal, wenn ich mich dafür rechtfertigen muss, dass ich Themen aus der realen Welt zu vergleichen heranziehe, die von anderen gemacht werden und die ich nur der richtigkeit halber aufgeriffen habe.

Ich möchte gerne unterhalten werden und mir dabei mehr vorstellen können als nur das Innere des Panzers. Ich möchte farbige, intensive Bilder vor meinem inneren Auge entstehen sehen von den schroffen, menschenfeindlichen Bergen, den darunterliegenden, vielleicht von friedlichen Wäldern durchzogenen Landschaften, möchte wissen, worum und weshalb gekämpft wird. Wenn ich wüsste, wofür welche Seite kämpft, wäre es auch leichter, sich mit einer davon zu identifizieren und mitzufiebern. Dagegen intessieren mich die exakten Beschreibungen des Panzers und der Pannzertypen ehrlich gesagt überhaupt nicht.

Korrekt, Das steht für dich nun einmal im Vordergrund. Ich als Leser habe nun einmal andere Präferenzen, weil mir zum Beispiel diese Bilder zufliegen und ich mir ganz einfach mein eigenes Bild auch aus nichts erschaffe. Vermutlich liegt da eben der Unterschied.
Allerdings werde ich dann sicherlich auch hart verteidigen, wenn ein anderer Leser mir dieses Bild dadurch "zerstört", indem er zum Beispiel Punkte anprangert, die ich gerne lese. Dagegen stelle ich mich dann ganz klar, weil ich nicht einsehe, warum meine eigene Meinung falscher sein sollte als andere *Lach*. Und wenn diese angeprangerten Punkte dann auch noch (in meinen Augen) falsch begründet werden, dann ist ganz aus.

Um dem Ganzen ein bisschen mehr Hauch von 40K zu geben, geht es aber nicht um das Szenario an sich, sondern um die Details, die beschrieben werden. Hier wird der Imperator erwähnt (allerdings auch hauptsächlich in Flüchen und Stoßgebeten) das wars dann aber auch. Auch ohne Maschinengeist gibt es genug andere Detail, die ein 40K-Bild von der Realität abheben würden. Wo sind die Prediger und Kommisare? Wo die Reinheitssiegel? Wo die Maschinenseher? Die müssen ja nicht einmal direkt vorkommen, der eine oder andere Gedanke vielleicht an Predigen vor der Schlacht würde reichen. Das sind alles so kleine Details, die die Stimmung einer Geschichte völlig verändern können. Vielleicht noch ein düsteres Wetter, eine finstere Beschreibung der Feinde ... da wäre doch sicherlich irgendwo etwas einfügbar gewesen.

Ja, da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Vor allem auch für mich sind gerade solche Feinheiten in der Bewertung und Diskussion danach weggefallen, ganz einfach, weil sie zu dem Bild passen, was ich mir von selbst erstelle und dieser gegenseitige Versucht, Taktik und Material des Imperiums zu ver- und zu entzaubern hat gerade so etwas in der Bewertung ins Hintertreffen fallen lassen.
Guter Punkt, kann ich nichts gegen sagen ;_D

Und da geht deine Antwort leider an meiner eigentlichen Kritik bezüglich des Realismus-Themas vorbei. Es ging mir nicht darum, dass das hier 40K ist, sondern dass es eine Geschichte ist. Und als solche wartet sie leider mit zu vielen Punkten auf, die zwar realistisch sein mögen, erzählerisch aber nicht so zu gefallen wissen.

Okay, dann ein Sorry von mir. Offensichtlich sind wir da total voneinander abgespalten. Ich hatte es verstanden im Sinne von: Deine eigene Meinung ist falsch, weil du nicht alles mit 40k belegst, sondern dich auf die reale Welt beziehst.
In diesem Punkt ebenfalls keinen Widerspruch von mir.

Ich erstarre halt nicht in Ehrfurcht, nur weil ich erfahre, dass es tatsächlich mal jemanden gab, der einen ähnlich halsbrecherischen Angriff auf einen Berg durchgeführt hat, und dass es physikalisch und historisch belegbar ist, wenn ein Geschoss im Panzer stecken bleibt. Mag alles sein, ändern aber nichts daran, dass es mir in der Geschichte zu viel des Zufalls ist bzw. der Angriff unsinnig erscheint. Siehe dazu Blackorcs Beitrag, der meine eigene Meinung mal wieder besser zusammengefasst hat

Verlangt ja auch keiner von dir. Und wie ich bereits schrieb geht es mir auch nicht darum, für oder gegen wen eine Lanze zu brechen, sondern ganz klar zu sagen: also, Leute, es funktioniert schon (bzw. es funktioniert nicht), und Spaß ist, was ihr draus macht. Dass das manchmal an der Vorstellung der Mitkommentatoren vorbeigeht, sorry, aber ich kann nicht in eure Köpfe schauen. Solange mir keiner sagt, Sorry, Sister, ich weiß dass du in dem Bereich mehr Ahnung hast als die meisten anderen, aber - nicht gewünscht - werde ich weiter Kommentieren, aufarbeiten und widerlegen. Ich denke, dafür sind wir als Kommentatoren da. Und wenns hitzig wird, dann ist das so. So lange die Geschichte nicht mit dem roten Knopf endet (oder einem Hackerangriff auf das Forum ...), sehe ich da kein Problem für mich.

Genau das ist eben der Unterschied zwischen der Wirkung der Geschichte und der möglicherweise dahinterstehenden Realität. Wenn der Autor hier so deutlich eine Gefahensituation erzeugt, dann wird er das wohl absichtlich getan haben, entweder weil er sich der Tatsache, dass da nichts passieren kann, nicht bewusst war, oder eben um damit eine gewisse Wirkung zu erzeugen. Sicherlich erzeugt das hier Spannung, aber leider wirkt diese in der Kette aus Zufällen nicht so recht.

Da stimme ich dir zu.

Ich glaube, ich werde die Diskussion hier nicht weiter vertiefen. Ich habe gerade das Gefühl, dass ich die eigentlich doch recht gute Geschichte hier ziemlich schlecht rede. Ich hoffe, ich konnte meine Meinung stichhaltig begründen und anschaulich darlegen. Ich bleibe dabei, dass die Geschichte eine gute ist, die in meinen Augen aber einiges an Hintergrundinformationen und -details vermissen lässt sowie leider einige dramaturgische Schwächen enthält. Wie gesagt hat das nichts mit Realismus zu tun, sondern schlicht und einfach damit, wie ich die Geschichte beim Lesen empfunden habe.

Wie gesagt - jedem seine Meinung, und daran werde ich wohl als letzter rütteln. Wenns um die technischen Fragen allerdings geht ...😛


@Auxo:

Das halte ich für sehr wahrscheinlich, dass das Thema Realismus erst dadurch zum Thema wird, da sich die Geschichte relativ nahe am realen Geschehen abzeichnet. Somit erst tendiert man als Leser/in wohl auch dazu, Realismus zur Messlatte zu erheben.

Eine interessante Anmerkung. Danke dafür.

@Blackorc

Worüber genau diskutiert ihr hier gleich wieder?

Strategie und Technik?

Die Debatte ist so alt wie das Genre: Wie kann man noch von Realismus sprechen, wenn die Leute mit Laserkanonen rumballern, Geräusche im Weltall zu hören sind und Todessterne so groß wie Monde rumfliegen? Natürlich wissen wir alle, dass gerade 40K mit seinem Grimdark-Setting gerne bewusst mit aberwitzigen Dimensionen kokettiert und im Fluff Logiklücken ohne Ende stecken. Trotzdem bringt jedes fiktive Universum seine eigene, innere Logik mit. Kombiniert man die innere Logik eines fiktiven Universums mit der tatsächlichen Realität, kann es immer wieder zu Unstimmigkeiten kommen, weil jeder von uns einen anderen Maßstab, eine andere Toleranzgrenze ansetzt. Ist aber doch nix Neues, in dieser oder ähnlicher Form wie es hier gerade passiert hat jeder einzelne von uns da schon x-mal drüber philosophiert.

Danke! Danke, das wollte ich hören!!! :-D



Das wars dann erstmal von mir. Auxo, wenn du willst, diskutieren wir Monte Cass über PN - ich war da noch längst nicht fertig *Hehehe*


Alles Vale

Die Sister
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Personifizierung verschiedener Gegenstände, vom Panzer zur Rakete, lockern das Geschehen, dass beileibe nicht glücklich für die Besatzung verläuft, etwas auf. Was allerdings der Atmosphäre eher zu schaden scheint.
Hinzu kommen unpassende Metaphern (oder ich bin zu blöd um sie zu verstehen) die den Eindruck vermitteln, der Autor wollte ein hohes sprachliches Niveau aufbauen, konnte es dann aber doch nicht erreichen. Beispiele dazu sind der aufgeschreckte Sand (die anderen Personifizierungen sind besser gewählt), metallenes Dröhnen das wie Mehl in den Panzer geblasen wird, Luft, die explosionsartig aus den Lungen floh (schlagartig wäre die bessere Wahl) und Schmerzen, die vor den Augen toben.

Über elementare Fehler, die auch die selbst ernannten Experten hier nicht angesprochen haben, will ich auch ein Wort verlieren:
Wenn der Panzer nicht schießt weil eine Ladehemmung vorliegt schloß der Verschluss nicht richtig, was durchaus an der Munition liegen kann. Ein Nachladen ist hier empfehlenswert, das wurde vom Autor auch so beschrieben.
Wenn der Panzer nicht schießt weil die Kartusche nicht auslöst kann das am Schlagbolzen oder der Treibladung liegen. Auch hier ist Nachladen das erste Mittel (wenns der Schlagbolzen war kann man nur hoffen, dass es beim nächsten Schuss besser klappt, mal schnell das Ding im Gefecht zu wechseln istkaum durchführbar, wenn man denn einen dabei hat). Wars die kartusche nennt sich das Ding dann aber Versager und nicht Blindgänger! Dazu ein kleiner Exkurs:
Bei einem Versager passiert nichts, wenn man versucht zu feuern.
Bei einem Rohkrepierer löst zwar die Treibladung aus, aber das Geschoss verlässt das Rohr nicht sondern verstopft es auf seinem Weg nach draußen, was alle Gasentwicklung, die ja für den Vortrieb sorgt, in den Innenraum des Panzers entlässt, unter Umständen auch mit dem Verschluss. Sowas kann böse enden. Weiterschießen ist definitiv nicht drin.
Und zu guter Letzt gibt es den Blindgänger. Das kann nur ein Hochexplosiv oder Hohlladungsgeschoss sein, denn ein Wuchtgeschoss führt keine Sprengladung mit. Ein Blindgänger ist also ein Geschoss, das abgefeuert wurde und im Ziel landet, aber seine Sprengladung nicht zündet. Ab diesem Zeitpunkt kann keiner sagen wann das Ding doch noch hochgeht. Das kann in einer Sekunde oder zehn Jahren passieren. Je nach verwendetem Sprengstoff ist es auch noch unterschiedlich stoßanfällig.
Stoßanfällig sind auch mit Kordit versehene Treibladungen von Geschossen. Eine Panzergranate, die im Innenraum fallen gelassen wird, kann tehoretisch durchaus sofort hochgehen. Man muss allerdings verdammt viel Pech haben, dass das passiert. Einer der verbauten Zünder, Annäherungs- Aufschlags-, Chemischer(Zeit)-Zünder kann fälschlicherweise Zünden. Auch das Zündplättchen kann zufällig von Irgendwas getroffen werden. Oder eine Verformung der Munition kann Druck ausübern, der dem Sprengstoff oder der Treibladung zur Zündung reicht. Trotzdem ist dies Alles sehr unwahrscheinlich. Mit Handgranaten Baseball spielen würde ich trotzdem nicht empfehlen.

Eine Rakete mit Sprengkopf, die in der Panzerung stecken bleibt, und nur einen warmen Wind im Innern loslässt halte ich für unmöglich. Jetzt bin ich nur Sachkundiger für Munition und nicht Fachkundiger, also räume ich da durchaus Spielraum ein. Trotzdem ist es der inneren Logik der Geschichte abträglich.

Eine Holhlladung brennt sich nicht durch Panzerstahl, sie spült sich hindurch. Und zwar mit etwa 12000 bar. Wenn da was durchkommt erhöht sich der Druck im Inneren des Panzers(abgeschlossener Raum) schlagartig (aber natürlich nicht auf die 12000bar, soviel Masse kommt da nicht dazu) und kann, wenn die Ladung groß genug war, dazu führen, dass die Besatzung als klebrige Masse an den Innenwänden kleben bleibt. Das Bordinterne Halon-Feuerlösch-System löscht etwaige Brände und man kann den Panzer nun, nach Abkratzen der früheren Besatzung von den Armaturen, weiterverwenden, man hat nur ein kleines Loch in der Außenwand.


Beim ersten Lesen der Geschichte kam mir bei Schwenken des Fokus auf die Panzerbesatzung sofort in den Sinn, dass die armen Schweine jetzt einem Befehl folgen, der sie in den fast sicheren Tod schickt. Dabei taten sich mir keine allzu großen Lücken in der Taktik auf. Mann hatte vorher andere Methoden versucht diesen Berg zu nehmen und ist gescheitert. Man hat aus der Verzweiflung heraus die Panzertruppe reingeschickt, wohl wissend, dass die ersten Fahrzeuge definitiv nicht heil da raus kommen. Und das vorangehende Artilleriebombardement war erfolgt. Bei Feindkontakt sind die Infanteristen ausgerückt, brauchten aber ne Weile um vorne zu sein. Die ersten vier Panzer hatten halt Pech. Wie an einer Perlenkette aufgereiht in den sicheren Hinterhalt zu fahren ist eben unumgänglich. Dass man mal nen schlechten Tag hat und seine Ziele auf 500 Meter nicht trifft kommt vor, viele Versuche hatten die Jungs auch nicht um nachzukorrigieren. Während des Nachladens weiterzufahren und damit ein schlechteres Ziel abzugeben war ebenfalls eine gute Idee, oder Ausbildung, des Panzerkommandanten. Dass die feindliche Infanterie nicht schnell genug bekämpft werden konnt um den vierten von fünfzig Panzern zu retten ist tragisch, aber hinnehmbar. Der Räumpanzer ist ja auch schon im Anmarsch.
Die Funkdisziplin ist mir positiv in dieser Geschichte aufgefallen. Dass mal Einer nen dummen Spruch macht gehört dazu und lockert wieder etwas die Stimmung ohne deplatziert zu wirken.

Die unpassenden Metaphern und die Rakete in der Panzerplatte tragen deutlich zum Punktabzug bei. Der Schnitzer mit dem Blindgänger ist vertretbar und wird hoffentlich dank meiner Aufklärungsarbeit nicht wieder vorkommen.
So vergebe ich wohl 4 Punkte.
 
Salve,

Der Imperator beschützt - du hast mich beim Schludern erwischt. Dass ich so was noch mal erleben darf. Natürlich ist es ein Versager, kein Blindgänger. Dreißig Peitschenhiebe für die Sister - und für jeden Wiederholungsfehler 30 mehr.

"selbst ernannten Experten" - Danke, das ist voll lieb von dir *Schmatz*. Für solche Komplimente mache ich das.

"Stoßanfällig sind auch mit Kordit versehene Treibladungen von Geschossen. Eine Panzergranate, die im Innenraum fallen gelassen wird, kann tehoretisch durchaus sofort hochgehen. Man muss allerdings verdammt viel Pech haben, dass das passiert. Einer der verbauten Zünder, Annäherungs- Aufschlags-, Chemischer(Zeit)-Zünder kann fälschlicherweise Zünden. Auch das Zündplättchen kann zufällig von Irgendwas getroffen werden." - Okay, hätte ich hier zum ersten Mal gehört, dass die Zünder zufällig auslösen - bestreiten will ich es nicht. Fehler gibt es immer wieder. Ich werds nächsten Monat mal ausprobieren. Solltet ihr nichts mehr von mir hören, hattest du recht (Als Sachkundiger kennst du dich aber vermutlich besser aus als ich, der ich eigentlich nur das Knöpfchen drücke).

"Mit Handgranaten Baseball spielen würde ich trotzdem nicht empfehlen." - Kommt drauf an, ob noch ne Ladung drin ist. Also witzig isses auf jeden Fall (zumindest so lange, bis die Polizei kommt und man erklären muss, weshalb man mit einer Deko-Handgranate Wurfspiele macht) - ...

"man kann den Panzer nun, nach Abkratzen der früheren Besatzung von den Armaturen, weiterverwenden, man hat nur ein kleines Loch in der Außenwand." - Und mit ein wenig Spachtelmasse vom Baumarkt des Vertrauens kommt das auch schnell weg. Dazu noch mal voll unnützes Wissen: Schießt man mit einer Panzerfaust 100 aus 30 m entfernung auf die Frontpanzerung eines Tiger-II-Porscheturms, hat man an der Außenwand ein 2,5 cm großes Loch, im Innenraum ein 0,5 bis 1 cm großes Loch.

Mein Lieblingssatz im diesem Kommentar: "Der Räumpanzer ist ja auch schon im Anmarsch." - Ich finde den einfach knuffig.


Wie gesagt - klasse Sache - ich hätte nicht gedacht, dass jemand solche Dinger bei mir findet. Gratulation. Das war ein Hattrick. Und ich bin baff und starre beschämt zu Boden.

Die Metaphern - die sind jetzt wirklich bildlich zu nehmen. Gut, mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber dich oder wen anders zu blöd halten, das zu verstehen würde ich nicht. Jeder hat eben seine eigene (mehr oder weniger) plastische Vorstellung von Vorgängen. Und personalisiere die ganz gerne. Ich sehe da kein Problem, nur weil sie wem nicht gefallen.

Und jetzt - ganz ehrlich - konntest du so was nicht früher schreiben? Und zwar, bevor ich meine Weltherrschaftspläne verraten habe? :-D


Bis in den drei Monaten

Die Sister
 
Zuletzt bearbeitet:
Und jetzt - ganz ehrlich - konntest du so was nicht früher schreiben? Und zwar, bevor ich meine Weltherrschaftspläne verraten habe? :-D

Das dachte ich mir auch, als ich unter Zeitdruck (da waren ja nur noch ein paar Stunden bis Bewertungsschluss) die Geschichten las und feststellen musste, dass zu dieser drei Seiten Kommentare noch auf mich warteten... Ich konnte die schlecht auslassen, da ich dann mein Bewertungsschema geändert hätte, das wäre nicht fair gewesen. Also quälte ich mich durch Diskussionen, die ich vieleicht im Ansatz schon hätte ersticken oder zumindest abkürzen können, wenn ich früher hätte bewerten können. Und man mir auch abgekauft hätte, dass ich mit fundierten Informationen ankomme. Eine Seite Kommentare wären es dann vermutlich weniger. Außerdem wollte ich das mit dem Blindgänger dringend berichtigen, da es nunmal ein falsches Detail war. Wenn ich schon keine Ahnung habe, wie ein Spannungsbogen am besten erzeugt wird, so kann ich wenigsten bei Kleinigkeiten den Klugscheißer spielen.😀
Und es hätte mir ein paar graue Haare erspart. Eine meiner Bewertungen zu einer Geschichte hatte ich um 23:59 nochmal editiert...