So, das waren jetzt vermutlich ein paar echt deutliche Worte. Vermutlich deutlicher, als sie sein sollten.
passt schon, ich finde das in Ordnung. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass du dich in die Diskussion vielleicht ein wenig zu sehr vertiefst. Es geht hier schließlich immer noch um einen spaßigen Wettbewerb zu einem Hobbysystem. Keiner von uns wird eine wirklich perfekte Geschichte schreiben, an der es nichts auszusetzen gibt. Das sollte allen hier klar sein und es findet halt jeder so seine eigenen Kritikpunkte, die ihn an dieser oder jener Geschichte stören. Ist doch in Ordnung. Geschmack ist verschieden, Fantasie und Erwartungen sowieso. Nicht jeder verfügt über die gleichen militärischen Kenntnisse und manch einer möchte halt eher von "trivialer" Literatur und Massenmedien unterhalten werden.
Du sagst so schön:
Technisch gesehen ist das wo wichtig, aber ich denke, in einer Kurzgeschichte wie dieser steht dieser Punkt (zumindest für mich), nicht im Vordergrund. Ich möchte gerne unterhalten werden. [...]
Zumindest trifft das auf mich zu. Es gibt hier ein generelles Setting, das bekannt ist und demnach für mich auch nicht weiter interessant.
Ich würde dagegen sagen: Ich möchte gerne unterhalten werden und mir dabei mehr vorstellen können als nur das Innere des Panzers. Ich möchte farbige, intensive Bilder vor meinem inneren Auge entstehen sehen von den schroffen, menschenfeindlichen Bergen, den darunterliegenden, vielleicht von friedlichen Wäldern durchzogenen Landschaften, möchte wissen, worum und weshalb gekämpft wird. Wenn ich wüsste, wofür welche Seite kämpft, wäre es auch leichter, sich mit einer davon zu identifizieren und mitzufiebern. Dagegen intessieren mich die exakten Beschreibungen des Panzers und der Pannzertypen ehrlich gesagt überhaupt nicht.
Und ja, ich hätte mir hier vielleicht auch gerne ein bisschen mehr Aktion im großen Rahmen und ein bisschen weniger Problematik im kleinen gewünscht.
Aber alles so meine Meinung, die auch nicht allzu sehr in eine Bewertung einfließen würde.
Was wäre typisch 40k für den Sturm auf diesen Hügel? Was hätte dieser Autor vom Stil der Geschichte in dieser Kürze und mit diesem Thema vom Stand der imperialen Armee anders machen sollen, um
die Geschichte, so wie wir sie hier lesen, „40k-typisch“ zu machen.
eine gute Frage und ich gebe dir recht, dass man den Sturm selbst durchaus so hinnehmen kann. Eben weil da irgendwer den Berg haben will und nichts anderes als die Panzer da sind. Ok, das könnte mit Sicherheit auch (gerade) in 40K so passieren.
Um dem Ganzen ein bisschen mehr Hauch von 40K zu geben, geht es aber nicht um das Szenario an sich, sondern um die Details, die beschrieben werden. Hier wird der Imperator erwähnt (allerdings auch hauptsächlich in Flüchen und Stoßgebeten) das wars dann aber auch. Auch ohne Maschinengeist gibt es genug andere Detail, die ein 40K-Bild von der Realität abheben würden. Wo sind die Prediger und Kommisare? Wo die Reinheitssiegel? Wo die Maschinenseher? Die müssen ja nicht einmal direkt vorkommen, der eine oder andere Gedanke vielleicht an Predigen vor der Schlacht würde reichen. Das sind alles so kleine Details, die die Stimmung einer Geschichte völlig verändern können. Vielleicht noch ein düsteres Wetter, eine finstere Beschreibung der Feinde ... da wäre doch sicherlich irgendwo etwas einfügbar gewesen.
Und da geht deine Antwort leider an meiner eigentlichen Kritik bezüglich des Realismus-Themas vorbei. Es ging mir nicht darum, dass das hier 40K ist, sondern dass es eine Geschichte ist. Und als solche wartet sie leider mit zu vielen Punkten auf, die zwar realistisch sein mögen, erzählerisch aber nicht so zu gefallen wissen. ich finde es schön, dass du dein umfangreiches Wissen nutzt, um einige möglicherweise unstimmige Aussagen zu widerlegen. Dagegen sage ich ja auch nichts. Aber Belege aus der realen Welt machen in meinen Augen eine fiktive Geschichte halt nicht spannender/glaubwürdiger. Ich erstarre halt nicht in Ehrfurcht, nur weil ich erfahre, dass es tatsächlich mal jemanden gab, der einen ähnlich halsbrecherischen Angriff auf einen Berg durchgeführt hat, und dass es physikalisch und historisch belegbar ist, wenn ein Geschoss im Panzer stecken bleibt. Mag alles sein, ändern aber nichts daran, dass es mir in der Geschichte zu viel des Zufalls ist bzw. der Angriff unsinnig erscheint. Siehe dazu Blackorcs Beitrag, der meine eigene Meinung mal wieder besser zusammengefasst hat 😉
Ist dir schon mal ein Panzergeschoss auf den Fuss gefallen? Mal abgesehen davon, ob es dir aus der Hand gerutscht ist, aus dem Lager fällt oder einfach nur eine leere Hülse ist. Da passiert nichts. Das hat nichts mit Pech oder Glück zu tun. Du kannst dir zwar danach einen neuen Fuß kaufen, aber vom Geschoss her passiert da nichts. Du hälst trotzdem die Luft an.
interessant, dass du das so formulierst. Denn genau das ist ja der Punkt: Mag sein, dass keine Gefahr besteht, aber die Besatzung hält die Luft an. Das impliziert dem Leser, dass eine Gefahrensituation besteht und der abrupte Abbruch der Handlung samt tragischem Ende nur wenige Zeilen entfernt sein könnte. Als nichts passiert und man die angehaltene Luft gewissenmaßen wieder ausstößt, entsteht halt das Gefühl: Nochmal Glück gehabt. In diesem Fall: Schon wieder Glück gehabt.
Genau das ist eben der Unterschied zwischen der Wirkung der Geschichte und der möglicherweise dahinterstehenden Realität. Wenn der Autor hier so deutlich eine Gefahensituation erzeugt, dann wird er das wohl absichtlich getan haben, entweder weil er sich der Tatsache, dass da nichts passieren kann, nicht bewusst war, oder eben um damit eine gewisse Wirkung zu erzeugen. Sicherlich erzeugt das hier Spannung, aber leider wirkt diese in der Kette aus Zufällen nicht so recht.
Ist ja eigentlich auch egal, ob das Geschoss hätte explodieren können oder nicht. Dann halt einmal weniger Glück gehabt. Dass es überhaupt fallen gelassen wird, ist Pech und Zufall.
Nebenbei: Ich glaube, ich werde die Diskussion hier nicht weiter vertiefen. Ich habe gerade das Gefühl, dass ich die eigentlich doch recht gute Geschichte hier ziemlich schlecht rede. Ich hoffe, ich konnte meine Meinung stichhaltig begründen und anschaulich darlegen. Ich bleibe dabei, dass die Geschichte eine gute ist, die in meinen Augen aber einiges an Hintergrundinformationen und -details vermissen lässt sowie leider einige dramaturgische Schwächen enthält. Wie gesagt hat das nichts mit Realismus zu tun, sondern schlicht und einfach damit, wie ich die Geschichte beim Lesen empfunden habe.
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