[Archiv] [Storywettbewerb III 2011] [W40K] "Blaues Licht" — PLATZ 2

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
4.790
4
33.391
33
Diese Geschichte belegte einen der beiden 2. Plätze und wurde von SHOKer geschrieben.

Hellblaues Plasmafeuer zuckte über ihn hinweg und Darius duckte sich tiefer in den Graben, dankbar für die Sicherheit, die ihm Erde und Gestein dieses fremden Planeten gewährten. Wie zur Antwort auf seine Gedanken krachte plötzlich eines der Energiegeschosse in die Rückwand des Grabens und explodierte mit einem bläulichen Lichtblitz und einem energetischen Fauchen. Dreck und Steinsplitter regneten auf die verschanzten Soldaten nieder. Ein paar Klumpen Erde trafen Darius in den Rücken, aber er ignorierte sie. Seine Uniform war inzwischen ohnehin nicht mehr sauber zu nennen.
„Diese verdammten Schweine mit ihren Plasmawaffen.“, fluchte Palek links neben ihm. „Dumme, unbeseelte Technologie.“, wetterte der große, stämmige Kerl. „Dass ich nicht lache. Maschinengeist oder nicht, verdammt präzise sind sie jedenfalls.“
Dem konnte Darius nicht widersprechen. Der Feind war zahlenmäßig unterlegen, aber gut verschanzt und schien keine Schwierigkeiten damit zu haben, die imperialen Truppen in ihren Gräben festzunageln. Immer wieder zuckten hellblaue Salven über sie hinweg, erschreckend nah und immer wieder schaffte es eine Entladung bis in den Graben. Noch hatte es hier in der Nähe keine Verluste gegeben, dafür kamen sie auch einfach nicht vorwärts.
„Feuer erwidern!“, brüllte ihr Sergeant und Darius strich über das Reinheitssiegel seines Lasergewehrs, während er den Maschinengeist darum bat, ihn bei der Vernichtung der Feinde des Imperators und der Zerstörung ihrer unheiligen Technologie zu unterstützen.
Dann richtete er sich leicht auf, bis er über die Kante des Grabens spähen konnte. Mit geübten Bewegungen legte er an und suchte nach Zielen. Aber da war nichts. Vor ihm lagen etwa zweihundert Meter tote Fläche, übersät von den Kratern der Artilleriegranaten und verbrannt vom Feuer der Schlacht. Dahinter standen die ausgebrannten Ruinen, die einstmals die Außenbezirke der Stadt gebildet hatten. Jetzt dienten sie einzig als Deckung für die Verteidiger. Als Darius den Blick hob, konnte er dahinter die eigentliche Stadt sehen, deren typischen imperiale Wohnblocks sich trotzig in den Himmel hoben, selbst überragt noch von den Türmen der Adelsschicht und der Kathedrale des Imperators. Es wunderte ihn, dass der Feind dieses Bauwerk nicht niedergerissen hatte.
Und überall waren Zeichen der Veränderung zu sehen. Auf den Spitzen der Türme saßen komplexe Antennen, deren Zweck Darius verborgen blieb. Antrigravschweber flitzten zwischen den Hochhäusern umher, landeten auf den Dächern oder extra eingerichteten Landeplattformen und transportierten Tau, Menschen oder andere Xenos. Dort schien das Leben trotz der Schlacht beinahe unverändert weiterzugehen. Möglich machten das die unzähligen, vollautomatischen Abwehrkanonen, die überall in den Himmel blickten. Die rauchenden Trümmer mehrerer imperialer Bomber zwischen den Ruinen der Vorstadt zeugten von ihrer Feuerkraft.
Vorsichtig ließ Darius den Zielpunkt seiner Waffe über die Ebene und die vorderste Reihe der ausgebrannten Gebäude schweifen. Neben ihm ertönte das charakteristische, hochfrequente Jaulen eines abgefeuerten Lasergewehrs. Palek schoss mal wieder ohne wirkliches Ziel. Nun, vielleicht half der Imperator und sorgte dafür, dass er tatsächlich etwas erwischte, aber Darius konnte nicht so recht daran glauben. Dazu war der Feind einfach zu gut verschanzt.
Da, in einem der Fenster glaubte er eine Bewegung gesehen zu haben. Schon fühlte er, wie sein Herzschlag schneller wurde. Doch die Entfernung war zu groß für einen präzisen Schuss. Er zielte noch ein paar Sekunden auf das dunkle Rechteck, doch falls dort tatsächlich etwas gewesen sein sollte, so ließ es sich nicht wieder blicken.
Also suchte er weiter. Ganz plötzlich erregte ein Aufblitzen blauen Lichts seine Aufmerksamkeit, doch die Quelle befand sich nicht etwa zwischen den rauchenden Ruinen, sondern keine fünfzig Meter vor ihm direkt in der Luft. Schon brach wieder die Hölle über sie herein. Dem Soldaten rechts von ihm wurde der komplette Schädel samt Helm weggeschossen und kochend heißes Blut bespritzte Darius. Der sah gerade noch, wie sich überall am Rande der Stadt dunkle Gewehrläufe aus Deckungen und über den Rand eines feindlichen Grabens schoben, bevor er sich zu Boden warf. Gerade noch rechtzeitig, denn schon fauchte eine Energieentladung dort lang, wo eben noch sein Kopf gewesen war, bevor einen Herzschlag später die nächste Salve blauen Plasmafeuers den Graben in ein unwirkliches Licht hüllte. Dieses Mal fand glücklicherweise kein Geschoss den Weg in ihre Deckung.
„Diese Dinger sind unsichtbar.“, keuchte er entsetzt, was Palek mit einem herzhaften Fluch quittierte. Es stank nach Blut und verbranntem Fleisch. Darius warf einen kurzen Blick zur Seite, aber seinem rechten Nachbarn war nicht mehr zur helfen. Der kopflose Leichnam lehnte immer noch an der Grabenwand, das halb geschmolzene Lasergewehr in den Händen. Ein groteskes Bild und Darius lief ein eiskalter Schauer den Rücken runter.
„Der Feind ist kaltherzig und gnadenlos.“, gingen ihm die Worte ihres Leutnants bei der Einsatzbesprechung wieder durch den Kopf. „Sie fallen über einen Planeten her wie gierige Insekten und krallen sich dort fest. Die Bevölkerung versklaven sie mit geistloser Technologie und zwingen ihr ihren Willen auf. Sie werden die Menschen, die einst hier im Licht des Imperators gelebt und gearbeitet haben, als Kanonenfutter einsetzen. Aber habt keine Scheu, abzudrücken, auch wenn euer Gegenüber ein Mensch sein könnte. Sie werden auch keine haben, euch zu erschießen. Die wurde ihnen von ihren neuen Herren genommen.“
„Warum bomben wir diese Ärsche nicht einfach weg?“, fluchte Palek und rammte mit unnötiger Wucht eine frische Energiezelle in seine Waffe, obwohl die alte eigentlich noch nicht leer sein konnte.
„Weil ihre verdammten Abwehrtürme jeden Flieger vom Himmel holen und ein großflächige Artillerieschlag keine Option ist.“ Immerhin waren sie hier, um die unterworfene Bevölkerung nach der Vertreibung der Tau ins Licht des Imperators zurückzuführen. Auch wenn einige Gerüchte behaupteten, dass es vor allem um die Rohstofflager und Produktionsstätten ging.
„Das war keine wirkliche Fra … Was ist das?“, entgegnete Palek und auch Darius hob überrascht den Kopf, als er das dumpfe Dröhnen vernahm, mit dem die Erde vibrierte. Verdammt, es klang, als würde da etwas sehr Großes auf sie zukommen. Dann legte sich ein Schatten auf sie, als die mächtige Silhouette eines Leman Russ-Kampfpanzers am Rand des Grabens zum Stehen kam. Ein Bild menschlicher Macht.
Mit einem ohrenbetäubenden Donnern eröffnete das Hauptgeschütz das Feuer und der ganze schwere Panzer erzitterte. Darius verspürte Ehrfurcht und Erleichterung. Der Imperator hatte sie erhört und sandte seine gepanzerte Faust gegen den Feind!
„Angriff!“, brüllte der Sergeant und entlang des ganzen Grabens stürmten die imperialen Soldaten aus der Deckung und rannten dem Feind entgegen, der nun seinerseits vom konzentrierten Feuer der Kampfpanzer niedergehalten wurde, die nacheinander die Gräben überquerten und sich dann vor die Infanterie setzten. Darius hörte das Brüllen schwerer Bolter, die in sich überlappenden Bereichen kurze Garben von Leuchtspurgeschossen auf die feindliche Deckung spien. Kleine Explosionen zeugten von der Zerstörungskraft der Projektile. Mehr als ein Gebäude war inzwischen von den Treffern der Kampfgeschütze eingeebnet worden. Sein Herz hämmerte im Gleichklang mit den schweren Boltern und ein Grinsen lag auf seinem Gesicht.
Direkt vor Darius blitzte blaues Licht auf und drei rasch hintereinander abgefeuerte Plasmaimpulse krachten in die Heckpanzerung eines Leman Russ. Eine zerstob wirkungslos an dem dicken Metall, doch die nächsten fegten aus kurzer Entfernung direkt in die Lüftungsgitter der Maschine und ließen das interne Kraftwerk in einer spektakulären Explosion hochgehen. Glühende Metalltrümmer wurden weggesprengt und trafen auch den einen oder anderen Soldaten, während der einst so eindrucksvolle Kampfpanzer qualmend stehen blieb. Mit heiligem Zorn zielte Darius in vollem Lauf und drückte ab.
Sein Strahl traf mitten in der Luft auf ein Hindernis und für einen Augenblick flackerte dunkles Metall auf. Als die anderen Soldaten das sahen, richtete sich ein halbes Dutzend Lasergewehre auf den unsichtbaren Feind und wenige Augenblicke später wurde der Attentäter zur Boden geschleudert. Das Tarnfeld versagte endgültig und entblößte eine vollkommen gerüstete Gestalt. Darius feuerte dem Xenos noch zweimal in den Kopf, bevor er weiterrannte. Als hinter ihm eine krachende Explosion ertönte, warf er sich zu Boden. Überrascht blickte er dorthin, wo der besiegte Tau gelegen hatte. Nur noch ein kleiner Krater und verbogenes Metall markierten die Stelle. Zwei imperiale Soldaten, die zu dicht gestanden hatten, lagen verwundet daneben. Diese hinterhältigen Dreckskerle!
„Los, weiter!“, brüllte der Truppführer und Darius rappelte sich auf. Die Leman Russ waren ein paar Meter vor ihnen. Ein halbes Dutzend der schweren Kampfpanzer ließen die tote Erde erzittern. Die Bolter in den Seitenkuppeln spien in voller Fahrt unmissverständliche Warnungen in Richtung des Feindes.
Der war klug genug, in Deckung zu bleiben. Nur wenig Gegenfeuer schlug den Imperialen entgegen und dieses verstummte bald darauf wieder. So gut die unheilige Technologie der Tau auch sein mochte, die gesegneten Waffen der Panzer nahmen es begeistert mit ihr auf und brachten den Zorn des Imperators über die Xenos.
Und dann waren sie am Graben. Blaue Plasmageschosse fegten ihnen auf den letzten Metern entgegen und die imperialen Soldaten erwiderten ihrerseits das Feuer. Darius schoss auf einen Krieger, dessen Helm ein wenig zu weit aus der Deckung ragte. Zwei von vier Schüssen trafen und einem gelang es, die Panzerung im Gesichtsbereich zu durchschlagen. Wie vom Blitz getroffen brach der Xenos zusammen.
„Für den Imperator!“, brüllte jemand, als sie in die Deckung des Feindes stürmten. Blaues Licht blitzte auf und Palek neben Darius wurde der halbe Oberkörper weggeschmolzen. Sein Körper tat noch einen letzten Schritt und stürzte dann in den Graben, wo er einen Feind unter sich begrub. Mit einem wütenden Schrei stürzte sich Darius direkt auf den Mörder seines Kameraden, bevor der Gelegenheit hatte, seine Waffe gegen ihn zu richten. Überrascht registrierte er, dass der Kerl trotz der massiven Rüstung mindestens einen halben Kopf kleiner war als er. Voller Wut rammte er ihm den Gewehrkolben ins Gesicht, immer wieder, bis die Panzerung nachgab und die Gegenwehr des Xenos erlahmte. Der Schädel war nur noch eine blutige Masse aus Knochen und verbogenem Metall.
Schockiert von seiner eigenen Reaktion sprang er auf und wich zurück, bevor er sich zusammenriss. Nicht weit entfernt feuerte ein recht großer Taukrieger wild mit seinem Pulsgewehr um sich. Zwei Schüsse in den Oberkörper machten ihm allerdings den Garaus. Vorsichtig trat Darius näher und betrachtete die Ausrüstung des Toten. Sowohl Rüstung als auch Waffe waren wesentlich schlichter als die des Taus, den er niedergeschlagen hatte.
Hinter ihm explodierte etwas und Darius spürte einen scharfen Schmerz im rechten Bein, bevor er wegknickte. Er schlug gegen die hintere Grabenwand und ihm wurde schwarz vor Augen. Für einen quälend langen Moment war es, als höre er die Geräusche des Kampfes wie aus weiter Ferne. Irgendjemand brüllte Befehle, ein paar Verletzte schrien. Laserschüsse jaulten und Pulswaffen fauchten. Metall schlug auf Metall.
Dann wurde es still. Mühsam drehte Darius sich um. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber der Graben war leer bis auf die Toten. Die Schlacht war weiter in Richtung Stadt verlagert worden. Er blickte dorthin, wo er den Tau totgeprügelt hatte. Mehr als rußgeschwärzte Metallteile waren nicht von ihm übrig. Genau wie der Unsichtbare hatte sich dieser nach dem Tod gesprengt. Er sah wieder zum Toten zu seinen Füßen. Der lag noch unverändert da.
Plötzlich bewegte sich links von ihm etwas und er wollte instinktiv aufspringen. Ein glühender Schmerz ließ ihn keuchend zurücksinken und er betrachtete panisch sein Bein. Ein Splitter steckte kurz oberhalb des Knies in seinem Fleisch und Blut lief ihm über die Haut. Und jetzt spürte er die Wunde auch. Er merkte, wie seine Augen feucht wurden, als er die Zähne aufeinanderpresste, um nicht aufzuschreien. Lodernde Flammen schienen seine ganze rechte Körperhälfte hinaufzukriechen. Er wusste, dass er sich um die Verletzung kümmern musste oder sie würde ihn umbringen, aber er konnte kaum etwas sehen vor Schmerz.
Dann spürte er einen scharfen Stich im Oberarm und fühlte, wie sich der rote Nebel um seinen Verstand lichtete. Er blinzelte sich die Feuchtigkeit aus den Augen und starrte auf die Gestalt, die vor ihm saß. Es war unverkennbar ein Mensch. Ein Mann mit einem ernsten Gesichtsausdruck, kurzen, dunklen Haaren und grauen Augen. Auch seine Hände, die den leeren Injektor mit dem Schmerzmittel beiseitelegten, waren die eines Menschen. Aber der Rest steckte in einer blutverschmierten, gepanzerten Uniform der Tau. Auf seiner Brust war das Emblem der Xenos zu sehen. Es war allerdings, wie Darius am Rande seines Verstanden bemerkte, eine recht einfache Rüstung, ähnlich wie die des Toten zu seinen Füßen.
Er sah sich um. Der Mann vor ihm musste der sein, auf den Palek gefallen war. Sein Helm und die Handschuhe lagen neben ihm. Jetzt griff der Fremde vorsichtig in die Taschen von Darius Ausrüstung und holte das Verbandszeug hervor.
„Warum hilfst du mir?“, fragte der Imperiale überrascht. Er wusste nicht, was er davon halten sollte.
„Du bist ein Mensch wie ich auch. Wir sollten einander helfen, statt einander umzubringen.“, erklärte der Mann ruhig, während er Darius Wunde untersuchte. Er ließ den Splitter drin, arretierte ihn mit zwei Watterollen und verband dann die Wunde.
„Aber ich dachte, sie würden euch zwingen, gegen uns zu kämpfen.“, widersprach Darius. Der Mann blickte auf und lachte kalt.
„Erzählen sie euch das, ja? Uns zwingt niemand. Die Tau haben uns nicht erobert, sie haben uns in ihr Sternenreich aufgenommen. Sie kamen in Frieden und in Frieden haben wir sie willkommen geheißen. Naja, größtenteils.“
„Aber weshalb kämpft ihr dann gegen uns?“
„Weil wir leben wollen. Weil wir frei sein wollen. Glaubst du wirklich, ihr seid hier, um uns zu erlösen? Ein Exempel wird man an uns statuieren, sollten wir verlieren. Ausradieren würde man uns als Warnung für andere Planeten, sich nicht gegen die Herrschaft des Imperiums zu stellen.“
„Aber weshalb? Weshalb sollte man sich vom Licht des Imperators abwenden?“, fragte Darius ungläubig. Diese armen Menschen hatten ihre Seelen verwirkt. Der Mann bedachte ihn mit einem langen, prüfenden Blick.
„Bevor die Tau kamen, war dies eine Minen- und Fabrikwelt am Rande des Imperiums. Zu uninteressant, um wirklich genauer betrachtet zu werden. Es herrschten Tyrannei und Sklaverei. Die Adligen ließen uns Tag und Nacht schuften, um sich mit den Exporten an Rohstoffen zu bereichern. Und die Kirche sah weg. Die Lebensbedingungen hier waren unvorstellbar. Kaum einer wurde älter als dreißig. Krankheit, Erschöpfung oder wegen eines kleinen Fehlers getötet. Technologie kannten nur die Wohlhabenden. Alle anderen waren froh, wenn sie etwas zu essen und ein Dach über dem Kopf hatten. Wir haben zum Imperator gebetet, glaub mir. Aber nicht er hat uns erhört.
Als die Tau kamen, war es, als würde die Sonne zum ersten Mal wirklich aufgehen. Sie halfen uns, uns unserer Herren zu entledigen, schenkten uns Technologie, bekämpften die Krankheiten und bauten ein gerechtes System auf, in dem ein jeder Mensch als Mensch und nicht als Eigentum eines anderen betrachtet wird. Sie wollen nicht über uns herrschen. Sie wollten uns befreien, weil sie an etwas glauben. Sie nennen es das Höhere Wohl.“
„Und ihr glaubt ihnen? Sie sind Xenos, sie erschaffen unheilige Technologie fern des Maschinengottes, sie manipulieren euch, damit ihr für sie kämpft. So werden sie eine Welt nach der anderen übernehmen.“
Der Mann schüttelte nur traurig den Kopf. „Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe, würdest du nicht so denken. Sie mögen Xenos sein, aber müssen sie deshalb schlechter sein? In ihrem Sternenreich leben die Völker zusammen. Sie verstehen, was ihre Technik tut und wie sie funktioniert. Sie sorgen für Fortschritt durch Wissenschaft. Sie streben nach Verbesserung. Und sie teilen mit uns.
Ich habe eine Frau und zwei Kinder, weißt du? Meine Tochter ist sehr musikalisch und nun hat sie die Möglichkeit, mit ihrem Talent etwas zu erreichen. Bevor die Tau kamen, wäre ihre beste Aussicht gewesen, als Lustsklavin eines hochgeborenen Fettsacks zu enden.“ Zorn und Wut blitzten in seinen Augen auf, als er fortfuhr.
„Deshalb habe ich mich freiwillig gemeldet. Als ihr hier ankamt, um uns zu befreien, da meldeten sich Hunderte, um an der Seite der Tau zu kämpfen. Sie musste nicht einmal fragen. Sie gaben uns bereitwillig Rüstungen und Waffen, wenn auch nicht ganz so fortschrittliche wie ihre eigenen Krieger tragen, aber dennoch bessere als die meisten Planetaren Verteidigungsstreitkräfte bekommen.“
Er deutete auf den Toten, den Darius erschossen hatte. „Das war auch einer von uns. Ein Mensch, der Familie und Freunde hatte, und der gekämpft hat, weil er sie schützen wollte. Die Tau-Feuerkrieger sprengen sich nach ihrem Tod in die Luft, damit ihre Technologie keinen Feinden in die Hände fällt. Alle Leichen, die du hier siehst, sind Menschen. Freiwillige, die wie ich daran glaubten, dass es uns mit den Tau besser geht.“
Darius blickte den Graben entlang. Immer wieder waren Krater zu sehen, wo eine Taurüstung explodiert war, aber dazwischen lagen die Leichen zu Dutzenden. Menschen, Imperiale Soldaten und die freiwilligen Verteidiger der Stadt, vereint im Tod.
„Sie haben uns nicht einmal unseren Glauben genommen. Die Kathedrale ist unberührt. Aber hier glaubt niemand mehr an den Imperator oder den Maschinengott. Die Tau haben uns die Wahrheit gebracht. Die Götter existieren nicht. Es liegt an uns, wie wir unsere Welt gestalten. Deshalb streben sie nach dem Höheren Wohl. Weil sie …“
Von einem Augenblick zum anderen explodierte sein Kopf in einer Fontäne aus Blut und Knochensplittern. Darius kniff instinktiv die Augen zusammen, als ihm heiße Flüssigkeit ins Gesicht spritzte. Als er sie wieder öffnete, sah er sich der schwarzgewandten Silhouette eines imperialen Kommissars gegenüber, der seine rauchende Boltpistole seelenruhig auf Darius richtete. Über ihm ragte das mächtige Rohr eines Leman Russ-Kampfpanzers auf.
Für einen Augenblick war es Darius, als würde er den gestaltgewordenen Zorn des Imperators sehen. Eine Aura göttlichen Lichts schien den Vollstrecker der heiligen Doktrinen zu umgeben. Auf seiner Uniform strahlte der imperiale Aquila und der dunkle Schlund seiner gesegneten Waffe starrte Darius entgegen.
Dann brach ein gleißender Lichtstrahl durch die Brust des Kommissars und schleuderte ihn gegen den Kampfpanzer, bevor beide von der Energie förmlich zerrissen wurden. Kurz darauf schwebte nicht weit entfernt ein fremdartiger Panzer über den Graben hinweg. Eine lange, blau strahlende Kanone war auf seiner Oberseite befestigt, die sich nun ein neues Ziel irgendwo in den imperialen Stellungen suchte. Eine der beiden unten am Bug befestigten Sturmkanonen schwenkte herum.
Darius gingen die Worte des toten Fremden durch den Kopf. Konnte der Mann recht gehabt haben? Vielleicht gab es keinen Imperator. Vielleicht würden die Tau der Galaxis tatsächlich eine bessere Zukunft bringen. Für ihn würde es keinen Unterschied machen, stellte er fest, als ihn die präzise, seelenlose Zielerfassung des Taupanzers als imperialen Soldaten identifizierte und anvisierte.
Auf ihn blickten keine Götter hinab. Nur die Sturmkanone, die sich immer schneller zu drehen begann.
 
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Gelungene Story, obwohl das Ende nicht ganz mit dem Rest der Geschichte mithalten kann. Auch gibts ein paar kleine Flufffehler: Ich habe noch nirgends gelesen, dass sich gefallene Tau in die Luft sprengen. Und warum haben die Implinge keine Ahnung von den Geistkampfanzügen, wenn sie ne Einweisung bekommen haben, außerdem haben die doch sicherlich auch Auspexe (Was zur Hölle ist der Plural von Auspex?)
 
Gelungene Story, obwohl das Ende nicht ganz mit dem Rest der Geschichte mithalten kann. Auch gibts ein paar kleine Flufffehler: Ich habe noch nirgends gelesen, dass sich gefallene Tau in die Luft sprengen. Und warum haben die Implinge keine Ahnung von den Geistkampfanzügen, wenn sie ne Einweisung bekommen haben, außerdem haben die doch sicherlich auch Auspexe (Was zur Hölle ist der Plural von Auspex?)

Wegen sich sprengenden Tau empfehle ich dir mal die Geschichte "Der letzte Mann". Eine sehr schöne Imp-Tau-Geschichte, in der sich die Gefallen auch zwecks Schutz ihrer Technologie in die Luft sprengen. Vielleicht hat sich der Autor davon inspirieren lassen.
Ob das offiziller Fluff oder einfach eine kreative Idee ist, weiß ich nicht. Ich finde es nachvollziehbar.

Meine Bewertung hierzu kommt später.
 
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Blaues Licht:

Endlich! Eine Imperiale Armee – Geschichte, ich dachte schon, wir würden einen Wettbewerb ohne selbige auskommen. Kein sonderlich ungewöhnliches Ding, das haben ja all diese Geschichten irgendwie an sich. Texte über Tau und Menschen wurden so schon einige Male geschrieben.

Sehr sympathisch fand ich aber das Ende, das dann doch etwas von der „gewöhnlichen Geschichte“ abwich (die ist linearer: entweder geradewegs in den Untergang oder in die Errettung).

Nette Geschichte, nicht mehr, nicht weniger. drei Punkte.
 
Servus,

da versucht der Tau-Sympathisant doch ernsthaft einen Diener des Imperiums zum Nachdenken zu bringen. Und das gelingt auch noch. Das Ende ist zwar etwas unschön für den Protagonist, aber die Beschreibung der Gedankengänge ist wirklich gut gelungen.

Die sonstige Geschichte ließt sich flüssig, und ist anständig aufgebaut.

Ich tendiere zu 3-4 Punkten.

Grüsse

Ludin
 
Ich mach mal hier weiter.

Ich kann mich den Bewertungen hier irgendwie nicht ganz anschließen. Weder den ziemlich durchschnittlichen von nur 3 Punkten noch den begeisterten von 6.
Insgesamt erinnert mich die bisherige Kritik in Verbindung mit der Geschichte selbst ziemlich an Diskussionen über AVATAR. Dazu gleich mehr.

Erstmal fallen mir beim Lesen der Geschichte einige offensichtliche, handwerkliche Schwachstellen auf. Die Sprache ist solide und da gibts von meiner Seite keine Kritik, ABER:
Sowohl die Charaktere als auch die Beschreibung der Schlach sind ziemlich oberflächlich und hätten durchaus mehr Tiefe gebrauchen können. So richtige Gedankengänge konnte ich bei Darius nicht feststellen. Zum Beispiel fehlt mir irgendeine Reaktion auf das Erscheinen des Tau-Panzers, das ja nichts anderes heißt, als dass der imperiale Vormarsch restlos gescheitert ist. Der einzige, der einigermaßen gut rüberkommt, ist der Tau-Sympathisant.
In Bezug auf die Schlacht fehlen mir einige Hintergrundinfos und umfangreichere Beschreibungen. Es gibt einige tolle Stellen, aber im Gesamteindruck wirkt das Schlachtfeld irgendwie sehr ausschnitthaft. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass Darius da ziemlich allein ist. Aber gut, aus der Sicht eines einfachen Soldaten mag das vielleicht auch so sein. Der bekommt ja selten mehr mit als das, was direkt um ihn herum passiert. Und das ist eigentlich ziemlich gut beschrieben.

Ich denke, an der Stelle hat dem Autor dann auch die Wortgrenze das Genick gebrochen. Die Geschichte ist exakt 3.000 Wörter lang, was darauf schließen lässt, dass bereits gekürzt wurde. Vielleicht hätte es hier bei mehr Wörtern auch mehr Tiefe gegeben.
Anderseits ist, ähnlich wie bei der Tribüne 42Delta, die Schlacht hier ja eigentlich nur ein Vorspiel für die eigentliche Handlung, nämlich das Gespräch. Und dafür ist sie eigentlich zu umfangreich. Vielleicht hätte der Autor den Charakter des Darius besser darstellen können, wenn er dafür die Kampfbeschreibungen reduziert hätte. Allerdings muss man die beiden ja auch erstmal glaubhaft zusammentreffen lassen.
Eventuell könnte man noch kritisieren, dass die Beschreibungen der Vor-Tau-Zustände ziemlich übertrieben wirkt, aber das Imperium ist groß und weshalb nicht ... Letztendlich gehts ja auch um die Aussage.

Die Szene erinnert mich übrigens stark an Im Westen nichts Neues. Aber ich denke, das ist hier eine gelunge Adaption des Themas und daher keine großes Kritik. Irgendwoher muss man ja seine Inspirationen nehmen. Auf jeden Fall gefällt mir das hier besser als die Kuh Elsa oder Faust.

So, jetzt zu dem, was ich vorhin sagte. Wie gesagt, fühle ich mich hier gerade ein wenig an AVATAR erinnert. Liegt vielleicht daran, dass ich letztens eine entsprechende Diskussion im Freundeskreis hatte, die mal wieder mit dem Ergebnis endete, dass es Leute gibt, die den Film lieben, und welche, die damit irgendwie gar nichts anfangen können.

Ich glaube, hier ist es ganz ähnlich. Zumindest bei Rabenfeder hat mich die Aussage "kein ungewöhnliches Ding" doch irgendwie überrascht. Denn anders als die meisten anderen Geschichten hat diese hier doch eine Botschaft.
Ich persönlich finde die hier gestellte Frage, nämlich "muss eine andere Kultur/Rasse unbedingt schlecht sein oder ist sie vielleicht nur anders?", sehr bedeutsam, weil es eine Frage ist, die sich die Menschheit ruhig etwas öfters hätte stellen können. Es ist keine, die nur innerhalb des 40K-Universums Relevanz hat.

Insofern ist die Tatsache, dass blauhäutige Aliens im Zentrum stehen, nicht die einzige Parallele zu AVATAR. Doch anders als der Film beantwortet diese Geschichte die Frage nicht. Denn anders als Jake läuft Darius hier nicht zu den Aliens über (er stellt lediglich fest, dass der Fremde vielleicht recht hatte), sondern wird von selbigen getötet, was dann ja wieder gegen die Tau spricht. Die Suche nach der Antwort bleibt also dem Leser überlassen. Und ich finde, da kann man doch einige sehr schöne Interpretationen diskutieren.

Das soweit von meiner Seite.

Fazit: Eine von der Idee her sehr tiefgründige Geschichte, die dafür starke Einbuße bei der Gestaltungstiefe hinnehmen musste. Da wäre vielleicht noch mehr drin gewesen. Ich bin für 4-5 Punkte.

Kein sonderlich ungewöhnliches Ding, das haben ja all diese Geschichten irgendwie an sich. Texte über Tau und Menschen wurden so schon einige Male geschrieben.
also das wäre mir neu. Ich kenne in diesen Forum nur 2 gute Tau Geschichten und in keiner von beiden ging es darum, ob die Tau vielleicht die besseren Menschen sind.
Wärst du vielleicht so freundlich, diese doch sehr verallgemeinernde Aussage mit ein paar Beispielen zu belegen?

Sehr sympathisch fand ich aber das Ende, das dann doch etwas von der „gewöhnlichen Geschichte“ abwich
dem kann ich mich anschließen. Das Ende gefällt mir auch. Einfach schön, wie der Kommissar vom Massebeschleuniger zerlegt wird. Und eben auch die Tatsache, dass es hier kein Happy-End gibt.
 
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Interessant - ist dies wirklich eine Geschichte die man entweder liebt oder hasst? Nun, wenn dem so ist stehe ich wie SHOKer wohl eher zwischen den Welten. Was kann man konkret sagen?

Der Schreibstil ist äußerst gelungen und zeugt von einem erfahreneren Autor. Grobe Schnitzer gibt es hier keine, die Story ist vom Anfang bis zum Ende solide geschrieben.

Der Inhalt wiederum ist leider über weite Strecken recht langweilig. Schlachtbeschreibungen hat man hier schon zuhauf gelesen und es wäre stark untertrieben zu sagen, dass Imperiale Soldaten "keine Seltenheit" in diesem Bereich des Forums sind. In Kombination mit dem allgegenwärtigen Grabenkampf von dem wir pro Wettbewerb mindestens einen haben, war somit erst einmal Langeweile angesagt, bei einem schlechteren Schreibstil hätte ich vermutlich nach den ersten paar Sätzen mental abgeschaltet.

Die Gegner sind - wenigstens - diesmal weder Orks noch Chaos. Als erklärter Fan der Tau kann ich diesem Aspekt natürlich Einiges abgewinnen zumal die technologische Überlegenheit dieses Volkes gut rübergebracht wurde, auch wenn es mir etwas an durchlöcherten Leman Russ Panzern gefehlt hat.

Das Ende kam gut rüber und verleiht dieser Geschichte schlussendlich doch noch eine besondere Note. Ab dem Punkt, wo Darius von dem Gue´Vesa verarztet wird, hatte der Autor meine Aufmerksamkeit und das Ende kam dann besonders gut rüber. Doch reicht ein gutes Ende allein, um in den oberen Punktebereich einzuziehen? Ich denke nicht und werde daher solide 4 Punkte geben.

Edit: Bevor ich es vergesse, noch etwas zu den explodierfreudigen Tau. Es gibt einen Ausrüstungsgegenstand für Kampfanzüge, der eine Selbstmordsprengung bewirkt. Der Gedanke dabei ist, dass sich ein Kampfanzugpilot für das höhere Wohl opfert, und seinen Kameraden so die Flucht ermöglicht. Allerdings wird diese Sprengung in dieser Geschichte doch arg inflationär verwendet und auch aus einem anderen Grund, nämlich um die Ausrüstung nicht in Feindeshände fallen zu lassen. Alles in Allem finde ich es so wie hier geschildert etwas arg übertrieben zumal die Tau offenbar ebenfalls in Schützengräben kämpfen. Ein Tau, der sich in einem solchen Graben sprengt, würde vermutlich seine umstehenden Kameraden mit in den Tod reißen.
 
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Interessant - ist dies wirklich eine Geschichte die man entweder liebt oder hasst?

bitte nicht falsch verstehen. Ich sagte, lieben oder nichts mit anfangen können. Das ist ein unterschied. Wobei Liebe hier natürlich übertrieben wäre. So gut ist sie eigentlich nicht.
Liebe oder hassen könnte man eher auf die Tau beziehen, die hier bei der Bewertung auch eine Rolle spielen dürften. Wie du selbst schon gesagt hast, konntest du als Tau-Fan der Geschichte gerade deshalb einiges abgewinnen.
 
Im Westen nichts neues? Da fällt mir nur die Szene ein, in der Paul im Bombentrichter auf den Franzosen trifft. Finde die Situation hier ein bisschen skurril. Da versucht einer auf dem Schlachtfeld mal eben seinen Feind zu verarzten und von seiner Sache zu überzeugen während um sie herum Panzer rollen und das Gefecht tobt? Dann tauchen am Ende gleich ein Kommissar und 2 Panzer bei den Beiden auf. Das finde ich doch ein bischen Knall auf Fall. Und schließlich, wieso ist da ne Sturmkanone auf dem Tau Panzer montiert? Das ist doch eine Waffe des Imperiums. Die Story mag ja pädagogisch wertvoll sein, aber so recht stimmig ist sie nicht. Trotzdem war sie durchaus unterhaltsam.

Bewertung folgt...
 
Im Westen nichts neues? Da fällt mir nur die Szene ein, in der Paul im Bombentrichter auf den Franzosen trifft. Finde die Situation hier ein bisschen skurril. Da versucht einer auf dem Schlachtfeld mal eben seinen Feind zu verarzten und von seiner Sache zu überzeugen während um sie herum Panzer rollen und das Gefecht tobt? Dann tauchen am Ende gleich ein Kommissar und 2 Panzer bei den Beiden auf. Das finde ich doch ein bischen Knall auf Fall. Und schließlich, wieso ist da ne Sturmkanone auf dem Tau Panzer montiert? Das ist doch eine Waffe des Imperiums. Die Story mag ja pädagogisch wertvoll sein, aber so recht stimmig ist sie nicht. Trotzdem war sie durchaus unterhaltsam.

Bewertung folgt...


Ja, genau die Stelle meinte ich. Ist doch eine SChlüsselszene des Buches, oder nicht? Und findet sich hier ziemlich wieder.

Wegen des Panzers und der Sturmkanone:
Hammerhai.gif


Ich denke mal, es sind die beiden Pulskanonen gemeint. Für einen Imperialen assoziieren die vielleicht schon an Sturmkanonen, oder nicht? Ich hab der Stelle gar nicht groß drüber nachgedacht, weil ich das eigentlich intuitiv fand. Ich weiß halt nur nicht, ob die sich wirklich drehen. Hab dazu auf die Schnelle nichts gefunden. Aber ich glaube, bei DOW tun sie es.

Ansonsten hast du recht: An mancher Stelle wirds ein wenig unglaubwürdig. Na mal sehen, was der Autor am Ende dazu zu sagen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine schöne 40K Geschichte der es höchstens im Detail ein wenig an Dichte mangelt. Die Kritik, dass die Schlacht zu oberflächlich sei kann ich nicht nachvollziehen, denn wir sind ja hier auf 3K Wörter beschränkt und zum Schluss wird ja klar, dass hier auch noch eine Message untergebracht wurde.

Das Thema ist stimmig und gut umgesetzt - von den explodierenden Tauzen mal ab, da sowas ja nur bei den Krisis vorkommt (fluffwise). Der Geist XV, der dem LR ins Heck ballert kam mir etwas deplaziert vor (schön doof, wenn ich durch sowas meine Postion verrate, wo grade ne Hunderschaft und mind. 10 LR an mir vorbeirumpeln...), zumal ich von der ersten Beschreibung des Plasmaschusses aus dem nichts von Drohnen (Remora) ausging.

So sollten für mich die Storys im Wettbewerb aussehen. Schlachtbeschreibungen gehören dazu, wie die Butter aufs Brot. Schafft es jmd. in der finsteren Zukunft in der es nur noch Krieg gibt ohne diesen auszukommen, okay, aber wir sind ja hier bei Warhammer und nicht im Diskussionsaal der Entensteiss 😉
 
Der Anfang war eine solide Schlachterzählung ohne Höhen und Tiefen (3 P.), dann der interessante Twist mit dem verarztenden Überläufer (5 P.), der dann aber rüde vom Kommissar unterbrochen wird (4 P.). Die Szene mit Kommissar, und den beiden Panzern will mir auch nicht so richtig schmecken und zwar aus dem bereits angesprochenen Grund: Wo kommen die auf einmal so plötzlich her, wenn die Schlachtreihe eigentlich schon so viel weiter ist? Vielleicht ist diese Erklärung aber auch der Schere zum Opfer gefallen? Interessant finde ich die Story allemal.
Im Gegensatz zu Shoker finde ich nicht das die Vor-Tauzustände übertrieben wirken, meiner Meinung nach sind sie eher typisch im Imperium. Vielleicht habe ich seinen Post diesbezüglich aber auch falsch verstanden.

Tendenz: 4 Punkte
 
Hach, das ist mal wieder eine Geschichte die mir voll und ganz zusagt. Als 40K'ler fühl ich mich hier zu Hause (nicht wörtlich nehmen ;-). Das Grabenkampf Thema ist hervorragend umgesetzt und sprachlich schön untermauert so das eine dichte Atmosphäre aufkommt. Besonders hervor heben möchte ich die Szene in welcher der Protagonist verwundet wird. Begleiterscheinungen, wie die gedämpfte Wahrnehmung sind sehr gut beschrieben und machen das Geschehen glaubwürdig. Die Charaktere werden plastisch eingeführt und schön heraus gearbeitet. Ihre Gefühle sind förmlich spürbar. Ich finde den Schluss gar nicht so schlecht, offenbart er doch den Wahnsinn des Krieges und setzt nochmal einen moralischen Punkt. Die Erzählung ist einer meiner Favoriten und Anwärter auf die höchste Punktzahl.
 
Wo kommen die auf einmal so plötzlich her, wenn die Schlachtreihe eigentlich schon so viel weiter ist?

Warum wundert ihr euch eigentlich alle so sehr über die Szene? :blink:
Das könnte ja ganz schlicht und ergreifend einfach die nächste Welle der imperialen Panzer sein, die da anrollt. Man kann nicht mit Gewissheit sagen, wie viel Zeit seit der vorhergehenden Panzerwelle vergangen ist. Es ist durchaus möglich, dass unser imperialer Soldat zwischendrin mal ohnmächtig geworden ist. Dann dauert das Gespräch noch eine Weile und währenddessen steht außerhalb des Schützengrabens die Zeit nicht still.

Ich möchte zu bedenken geben, dass wir die Geschichte aus der Sicht eines einzelnen Soldaten erleben, der die meiste Zeit davon erst in dem einen und dann in dem anderen Schützengraben hockt. Natürlich wirkt es aus dessen Perspektive so, als kämen die Panzer (auch der der Tau) jetzt plötzlich irgendwo her, aber er hat ja auch keinen Überblick zur taktischen Situation.
 
Schlachtbeschreibungen gehören dazu, wie die Butter aufs Brot. Schafft es jmd. in der finsteren Zukunft in der es nur noch Krieg gibt ohne diesen auszukommen, okay, aber wir sind ja hier bei Warhammer und nicht im Diskussionsaal der Entensteiss

Zunaechst einmal will ich dazu kurz was sagen, meiner Meinung nach muss das nicht wirklich der Fall sein. Ich finde es durchaus interessant, mal Geschichten zu lesen, die ohne Schlachtszenen auskommen. Das kann manchmal angenehmer sein, als wenn man sich erst durch die typische Schlachtszene kaempfen muss, die dann haeufig doch nur Einleitung fuer den eigentlichen Kern der Geschichte ist. Du hast ja mehrfach angemerkt, dass dir der Kern fehlt, wenn keine Schlacht dabei ist, ich wuerde die Autoren da in ihrer Kreativitaet nicht so einschraenken wollen und sowas "voraussetzen"!

So, nun aber zur eigentlichen Geschichte! Wie Archon auch, finde ich die Schlachtbeschreibungen eigentlich ziemlich gelungen. Sie ist zwar etwas stark eingeschraenkt, da nur aus der Perspektive von Darius beschrieben, doch mMn geht das schon in Ordnung. Zunaechst bin ich darueber gestolpert, dass er von kochend heissem Blut ueberschuettet wird, dass ja eigentlich nur 37 Grad Celsius sein (oder gibts da in der Zukunft spezielle Anpassungen?), beim zweiten Lesen wuerde ich es aber wohl eher auf die Plasmawaffe zurueckfuehren. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, die normalen Helme der Imps sind ja ziemlich offen, eigentlich haette er ein bisschen was von kochender Fluessigkeit abkriegen sollen, wenn er davon ueberschuettet wird.
Das ist aber nur ein kleinerer Fehler, wenn ueberhaupt ein Fehler. Ebenso wuerde ich einordnen, dass der Autor zunaechst von Deckung in Ruinen spricht, danach aber vom Stuermen von Graebensystemen, die der Gegner zu besitzen scheint, berichtet. Kann aber auf die eingeschraenkte Perspektive von Darius zurueckzufuehren sein.
Darius selbst kommt mir aber ein bisschen flach vor, er ist dann halt doch nur ein Soldat (der sich allerdings vollgepumpt mit Schmerzmitteln noch erstaunlich gut artikulieren kann, ohne Stocken oder dergleichen <_<), der aber zumindest am Schluss nochmal ein bisschen zum Denken kommt.
Wie auch in anderen Posts angeklungen finde das Ende deutlich schlechter, als den Rest der Geschichte. Der Tau-Sympatisant kommt noch recht gut rueber, doch in dem Moment wo endlich ein bisschen Tiefe in einen Charakter kommt (den Sympathisanten) fehlt mir leider jegliche Reaktion von Darius. Erst als dem anderen der Kopf wegfliegt und er in den Lauf einer Boltpistole blickt, kriegt der Leser was zu seinen Gedanken mitgeteilt. Das ist schade, denn gerade diese aufkommenden Zweifel haette man sicher gut mitteilen koennen.
Im Gegensatz zu Blackorc finde ich das Auftauchen der Panzer und Kommissars eher unpassend. Ich stelle mir die Kommissare etwas wie die russischen Antreiber vor. Also entweder direkt mit vorne dabei und anpuschend, oder hinterherlaufend und Abweichler auf die richtige Spur bringen. Da dieser hintendrein kommt, gehe ich von letzterem aus, auch scheinen Panzer und Kommissar sich soweit in Sicherheit zu wiegen, da sie ausserhalb der Deckung rumspazieren und sich mit eher zweitrangigen Dingen beschaeftigen. Ausserdem, wenn es ein vor und zurueck der Schlachtlinien ist, sollte Darius noch einiges mehr mitkriegen, an Geschrei, Schuessen, Explosionen oder dergleichen, davon kriegt man aber nichts mit... Selbst wenn die Schmerzmittel betaeubend wirken sollten, das wuerde Darius noch mitkriegen.

Einen kleinen Abzug werde ich wohl auch fuer das Ende geben muessen, einfach weil er die Idee eigentlich schoen vorbereitet hat, dann aber die Pointe mMn etwas verpasst. Ich haette es passender gefunden (gerade auch in dem Hintergrund ob der Imperatorkult wirklich das einzig wahre ist), wenn der Kommissar den "Sanitaeter" von Darius erschiesst und damit das Schicksal des Soldaten besiegelt. Der Hammerhai haette Darius einfach in Ruhe lassen koennen, da er keine Gefahr mehr darstellt! Das wuerde die Idee hinter der Geschichte nochmal deutlich unterstuetzen, dass er nicht aufgrund von Feindschaft zwischen Aliens vs. Menschen/ Menschen vs. Menschen stirbt, sondern nur aufgrund der festgefahrenen Einstellung eines fanatischen Anhaengers des Imperators...

Nichtsdestotroty 4-5 Punkte denke ich!
 
Im Gegensatz zu Shoker finde ich nicht das die Vor-Tauzustände übertrieben wirken, meiner Meinung nach sind sie eher typisch im Imperium. Vielleicht habe ich seinen Post diesbezüglich aber auch falsch verstanden.
naja, typisch sind nach meinem Bildungsstand jetzt nicht unbedingt Tyrannei und Sklaverei. Nicht gerade heile Welt, aber auch nicht derartig, zumindest nicht planetenweit. Meist halt eher in den tiefern Schichten der Makropolen oder nicht?
Übertrieben meinte ich auch nicht unbedingt im Sinne von zu doll/finster, sondern dass es halt ein wenig wie ein seltsamer Zufall anmutet, dass gerade diese Geschichte von der BEfreiung durch die Tau auf einer solchen Welt spielt.
Aber gut, Tau sind ja auch nicht dumm und werden sich schon überlegt haben, dass sie da umso bessere Chancen haben.
Wie gesagt, ich meinte, man könnte es kritisieren, hab ich aber auch eigentlich nicht.

Warum wundert ihr euch eigentlich alle so sehr über die Szene? :blink:
Das könnte ja ganz schlicht und ergreifend einfach die nächste Welle der imperialen Panzer sein, die da anrollt. Man kann nicht mit Gewissheit sagen, wie viel Zeit seit der vorhergehenden Panzerwelle vergangen ist. Es ist durchaus möglich, dass unser imperialer Soldat zwischendrin mal ohnmächtig geworden ist. Dann dauert das Gespräch noch eine Weile und währenddessen steht außerhalb des Schützengrabens die Zeit nicht still.

Ich möchte zu bedenken geben, dass wir die Geschichte aus der Sicht eines einzelnen Soldaten erleben, der die meiste Zeit davon erst in dem einen und dann in dem anderen Schützengraben hockt. Natürlich wirkt es aus dessen Perspektive so, als kämen die Panzer (auch der der Tau) jetzt plötzlich irgendwo her, aber er hat ja auch keinen Überblick zur taktischen Situation.
ganz genau so sieht es aus. Ich fand die Szene jetzt auch nicht so unmöglich. Wirkt vielleicht dadurch so, dass da nur ein einziger Panzer erwähnt wird, aber man muss sich auhc mal vergegenwärtigen, wie wenig Zeit da vergeht zwischen der Explosion des Kopfes und der des Panzers. Das sind eigentlich nur Sekunden, also nicht wirklich Zeit für eine großartige Situationsanalyse. Vor allem nicht, wenn son Kommissar vor einem steht und auf einen zielt.

Und gerade da der Graben ja erstmal gesäubert ist und die weiter hinten verschanzten Verteidiger vermutlich auch mit der ersten Welle beschäftigt sind, liegt es doch nahe, einfach die nächste nachzuschicken.
Ob und wieso der Kommissar da jetzt einzeln rumläuft, ist ja eigentlich belanglos. Vielleicht stand der vorher auf seinem Panzer, um von dort über die Moral der Truppen zu wachen 😉
Dass keine Rede von zusätzlichen Infanteristen ist, könnte (abgesehen von Kürzungen) daran liegen, dass die wie beim ersten Mal hinter den Panzern vorrücken, sodass der Protagonist davon nichts mehr mitbekommt.
Obwohl dann das Verhalten des Tau-Panzers unvernüftig ist, aber nun gut.
Sollten nur ein paar Gedanken zu der Stelle sein, um das vielleicht halbwegs erklärbar zu machen.

Also mich hats nicht gestört.

Zum Thema Zeit: Es muss auf jeden Fall ein bisschen Zeit vergangen sein. (So kurz war das Gespräch ja auch nicht). Denn dass der Tau-Panzer erscheint, ist meiner Meinung nach ja ein sicheres Indiz dafür, dass die erste imperiale Welle zurückgeschlagen wurde. Sonst würde der sich woanders rumtreiben und LR jagen 😉

Edit:
Ebenso wuerde ich einordnen, dass der Autor zunaechst von Deckung in Ruinen spricht, danach aber vom Stuermen von Graebensystemen, die der Gegner zu besitzen scheint, berichtet. Kann aber auf die eingeschraenkte Perspektive von Darius zurueckzufuehren sein.

es ist an einer Stelle, wo Darius über das Schlachtfeld blickt, von dunklen Gewehrläufen die Rede, die sich aus Deckungen und über den Rand eines Grabens schieben. Sollte an der Stelle wohl schonmal erwähnen, dass da auch ein Graben ist 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob und wieso der Kommissar da jetzt einzeln rumläuft, ist ja eigentlich belanglos. Vielleicht stand der vorher auf seinem Panzer, um von dort über die Moral der Truppen zu wachen
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So wie in "Drive me closer, i wan´t to hit them with my sword". Aber das sehe ich ähnlich. Es handelt sich hier einfach um ein dramatisches Element. Die Truppen sind vorgerückt, die Panzer führen und ein Kommissar muss ja mit gutem Beispiel vorangehen und von Vorne führen, kann also sein, dass er die beiden erspäht hat und sein Trupp erzählerisch in den Hintergrund getreten ist.

Zum Erschiessen des Kommissars: Das ist ja eher ein Nebeneffekt, er stand halt in der Schussbahn des MB-Geschützes.

Zur Schlussszene und warum der Panzer auf den einsamen Imp anlegt, empfehle ich dies hier:

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Was zur Hölle ist der Plural von Auspex?

Wahrscheinlich: Auspeci

Was der Geschichte gut getan hätte, auch wenn dann Fragen offen bleiben, wäre es gewesen auf den letzten Absatz zu verzichten und mit dem Bild des Kommissars und seinem LR im Hintergrund abzuschließen.
Denn dieses Bild ist es, das sich einbrennt und der Geschichte so viel Klasse verleiht. Natürlich zusätzlich zur Gewissensfrage.

Dass ein Kettenfahrzeug mal hinterherhinkt ist normal. Die Besatzung kann einen Schaden behoben und dann weitergefahren sein.
Dass der Schwebepanzer der Tau direkt ohne Vorwarnung den Kommissar und den LR erwischt ist dann etwas merkwürdig. Den im Graben liegenden anzuviesieren ebenfalls, da ja noch das Panzerwrack da rumsteht. Geschmolzen hin oder her, aber ein Stahlkoloss endet wohl kaum als Pfütze.

Die Situation gegen Ende, dass in kurzen Abständen diverse Objekte in Darius Nähe platzen bringt einem das Chaos einer Schlacht viel zu übertrieben näher und wäre in einem mehr satirischen
Umfeld besser aufgehoben.

Im Ganzen finde ich alle Aspekte der Geschichte ausreichend ausgeführt, in Anbetracht der notwenigen Kürze, und vergebe gerne 5-6 Punkte.