[Archiv] [Storywettbewerb III 2011] [W40K] "Der Soldat Kirby"

Die Idee des rückschließend absurder werdenden Katastrophenberichtes war mir bekannt, ohne mich an den Sketch von Hallervorden direkt zu erinnern. Und selten kommt mir das auch nicht gerade als Witz entgegen: "Chef, der Rückspiegel vom Auto ist kaputt.", "Warum?", "Das Auto liegt drauf."...

Der "Die Kuh Elsa" ist kreativ umgesetzt, krankt aber genau an der zu direkten Umsetzung einzelner Inhalte. Der Sketch seinerzeit lebte von Mimik und Gebaren der Mitwirkenden. Das kann der Leser nicht erkennen, es muss umschrieben werden. Und genau das wurde versäumt.
Somit ist es nicht verwunderlich, dass mir viele Formulierung suboptimal vorkamen.
Vor allem beim Transport von Inhalten in ein anderes Medium muss sich der Autor/Künstler im Klaren sein, was ergänzt oder weggelassen werden muss.
Man erkennt, dass sich hier jemand Mühe mit der Adaption gemacht hat. Aber es reicht leider noch nicht.

Man hätte die persönliche Bindung zum Soldaten Kirby ausbauen können, damit wäre man aber der Kuh nicht gerecht geworden. Andererseits wäre die innere Logik substanzieller.
Ein Beispiel zur besseren Bindung wären komische Vorträge des Soldaten Kirby im Rahmen mehrerer Offiziersveranstaltungen, in denen der Generalfeldmarschall den einfachen Soldaten schätzen lernt. Übrigens ein guter Grund warum er dann in einem eigentlich ruhigen Abschnitt eingesetzt wird und man wissen möchte warum der Arme nun tot ist.

Der unglückliche, wenn nicht sträflich unvorschriftsmäßige, Aufbau des Munitions- und Betriebstofflagers sowie die unmittelbare Nähe der Stromerzeugeraggregate ließe sich durch einen kleinen Nebensatz erklären:
Das Terrain bot leider keine andere Lösung.

Ein großer Kampfkoloss, der bei Anblick infiltrierender Feinde keine Warnung an die übergeordnete Führung abgibt und stattdessen einen Hinterhalt vorbereitet ist merkwürdig. Einfach angreifen und dabei die Tragfähigkeit des Geländes unterschätzen wäre genauso möglich und wieder etwas schlüssiger gewesen.

Der Funker Haller überlebt als einziger eine thermonukleare Explosion und darauffolgend explodiernde Wurfgeschosse der Marke "umherfliegende brennende Munitionskisten", übrigens der Alptraum einer jeden Lagerfeuerwehr. War der grad scheißen im Wald und hatte zufällig sein Funkgerät noch auf dem Rücken? Absurd. Aber absurd komisch.

Der Funkoffizier ist ein Korporal, also ein Unteroffiziersdienstgrad knapp über einem Mannschaftsdienstgrad? Kann problemlos vorkommen und birgt Potential für einen kleinen witzigen Nebensatz.

Ein Wort wie "Bitte" kommt im militärischen Sprachgebrauch nicht vor. Einfach streichen.

5-10 Orks...
Anfangs ging ich von knapp 50 aus, dann kam der Funkspruch man müsse sich nicht mehr um die feindlichen Kräfte kümmern. Da habe ich meine Vorstellung ganz schnell auf circa 150 hochgeschraubt.
Schon innerhalb der Geschichte selbst war von 60000 imperialen Soldaten die Rede...

Und dass wir nicht wissen wie die Orks da hinkamen liegt vermutlich daran, dass der Funker Haller das auch nicht wusste. Was ihm vieleicht sogar das Leben rettete.


Eine überarbeitete Version der vorliegenden Geschichte ist ohne Zweifel eine Bereicherung für das Forum. Denn wer den ein oder anderen Tag in einer Armee verbracht hat wird wissen, dass Absurditäten, die einem die Nackenhaare aufrichten oder einfach urkomisch sind, zwar nicht täglich aber doch oft vorkommen.


Von mir gibts 5 Punkte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

mein dritter Wettbewerb und wieder gab es eine Steigerung in der Platzierung. Obwohl meine Geschichte teilweise sehr zerissen wurde, bin ich immer noch zu 100% von meiner Arbeit überzeugt.

Die Idee zu der Adaption kam während eines Gesprächs mit einem Freund, bei dem wir irgendwie auf "Die Kuh Elsa" kamen, und wie sich das wohl im 41. Jahrtausend anhören würde. Ich saß dann fast eine Woche dran und habe allabendlich ein bißchen an den Steigerungsformen herumgewerkelt, bis dann am Schluß die Rohfassung stand. Nach zwei weiteren Überarbeitungen war meine persönliche Hommage an eine hervorragenden Comedian und seinen (mMn) besten Sketch fertig. Als der Aufruf zum dritten Wettbewerb kam, war die Geschichte Korrekturgelesen und fertig zum verschicken.

Leider sind einige der Kritiker sehr erbost ob der Tatsache, das die Idee "gestohlen" war. Grundsätzlich akzeptiere ich diese Meinungen, und habe vereinzelte Kritikpunkte auch geschätzt, welche ich für kommende Arbeiten im Hinterkopf haben werde. Allerdings ist bei einer Adaption logischerweise einiges gleich wie beim Original. Und wie ich bereits in der Abstimmungsphase via ShoKer posten ließ, wurden die Verbindungen zum Original absichtlich beibehalten, um eine eindeutige Zuordnung zum Sketch zuzulassen.

Besonders möchte ich Blackorc für seinen Post danken, welcher zu meiner Ehrenrettung geschrieben wurde.

Alles in allem wieder ein netter Wettbewerb.

Grüsse

Ludin
 
Besonders möchte ich Blackorc für seinen Post danken, welcher zu meiner Ehrenrettung geschrieben wurde.

Sehr gerne - mir hat die Geschichte schließlich auch wirklich gut gefallen. Übrigens war diese hier diejenige, bei der mir im Vorfeld zum Wettbewerb das Korrigieren am schwersten gefallen ist. Der Grund war, dass ich beim Lesen ständig lachen musste und mich daher kaum auf die Rechtschreibung konzentrieren konnte. 😀

Leider sind einige der Kritiker sehr erbost ob der Tatsache, das die Idee "gestohlen" war. Grundsätzlich akzeptiere ich diese Meinungen, und habe vereinzelte Kritikpunkte auch geschätzt, welche ich für kommende Arbeiten im Hinterkopf haben werde. Allerdings ist bei einer Adaption logischerweise einiges gleich wie beim Original. Und wie ich bereits in der Abstimmungsphase via ShoKer posten ließ, wurden die Verbindungen zum Original absichtlich beibehalten, um eine eindeutige Zuordnung zum Sketch zuzulassen.

Manchmal entwickelt die Diskussion zu den Geschichten eine, hm, nennen wir es faszinierende Eigendynamik. Man stelle sich vor, niemand der Leser hätte den Sketch gekannt oder es hätte sich erst sehr spät jemand zu Wort gemeldet, der den Sketch kennt, dann wären die Bewertungen vollkommen anders ausgefallen. Und natürlich auch der Umgang mit der hohen Treue zum Original kann auf verschiedenste Weise ausgelegt werden.

Ich glaube, was das angeht, hattest du ein bißchen Pech. Aber ich hoffe, auch die vielen negativen Kritiken haben dir nicht nachhaltig die Lust am Wettbewerb vergrault.
 
Servus,

Ich glaube, was das angeht, hattest du ein bißchen Pech. Aber ich hoffe, auch die vielen negativen Kritiken haben dir nicht nachhaltig die Lust am Wettbewerb vergrault.

der Sinn dieses Wettbewerbs ist für mich, unvoreingenommene Kritiken zu ernten. Leider waren die bei meiner Geschichte teilweise relativ kurz und nicht sehr vielsagend, aber es waren zum Glück auch konstruktive Posts dabei. Das ich mit meiner Arbeit allerdings solche unterschiedlichen Reaktionen hervorrufen würde, hätte ich beim besten Willen nicht gedacht.

Trotz der vielen negativen Meinungen, waren doch immer wieder positive dabei, welche mich mehr aufgebaut haben, als die negativen mich runterziehen konnten.

Freue mich schon auf den nächsten Wettbewerb. Habe bereits vier Ansätze, und werde demnächst mit dem Schreiben beginnen.

Grüsse

Ludin