[Archiv] [Storywettbewerb III 2011] [W40K] "Ein Mädchen, das Gretchen"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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Der Ruck, der durch das Landeshuttle ging, als es auf der Plattform aufsetzte, war zwar nicht heftig, aber doch weitaus mehr, als viele Passagiere des zivilen Transporters gewöhnt waren. Man hatte sich bewusst gegen eine militärische Maschine entschieden, mit der der Flug noch um einiges unsanfter ausgefallen wäre, aber eines der fortschrittlichen Antigravitationsflugschiffe, die der Großteil der Delegation von ihrer Heimatwelt Rai Deva gewöhnt war, war ihr Fluggerät auch nicht. Am ungehaltensten von allen Insassen war mit Abstand die Frau des Obersten Direktors von Rai Deva, die sich dermaßen an ihren Gemahl klammerte, dass es schon beinahe dem Protokoll nicht angemessen erschien. Der Direktor selbst, der in seiner Uniform kerzengerade auf seinem Platz saß, ertrug die Turbulenzen des Fluges mit stoischer Ruhe, denn es hätte alles andere als gut ausgesehen, würde er sich vor den Offizieren und Beamten eine Blöße geben. Nur unmerklich wandte er seinen Kopf zu seiner ein Jahrzehnt jünger wirkenden Frau und flüsterte ihr etwas zu. Bestimmt etwas wie, dass der Flug ja jetzt vorbei sei. Inmitten all der imperialen Funktionsträger ging allerdings eine Gestalt fast unter. Zwischen der Frau des Direktors und dem stellvertretenden Kommandanten der Leibwache saß ruhig, aber wegen des Fluges nichtsdestotrotz ein wenig bleich, ein Junge von gut vierzehn Jahren. Der Sohn des Direktors. Er trug eine Uniform wie sein Vater und die anderen Männer von Rai Deva, doch ohne Rangzeichen an den Oberarmen. Seinem Vater folgend, saß er aufrecht da und blickte an die metallene Decke.
Ein letztes Mal seufzte die Hydraulik, mit einem Zischen vollzog sich die atmosphärische Angleichung, dann begann die Heckluke, sich in gebührender Langsamkeit zu öffnen, und helles Sonnenlicht strömte in den abgedunkelten Innenraum des Landeshuttles.
Als erstes erhob sich die Leibwache des Direktors, die sich sofort vor dem noch nicht ganz geöffneten Ausgang positionierte. Direkt dahinter stelle sich der Direktor selbst, der nochmal den Sitz seiner Uniform überprüfte und auch seine Frau trat an seine Rechte, dezent einen Blick in ihren Handspiegel riskierend. Beamte und Offiziere nahmen ihre Position gemäß dem Protokoll ein, die Luke war fast geöffnet. Der Sohn des Direktors, dem eigentlich ein Platz zur Linken seines Vaters bestimmt war, stellte sich allerdings auf einen der hinteren Plätze. Die Anwesenden nahmen diesen Protokollbruch mit einem Blinzeln zur Kenntnis und rückten alle eine Position auf, sodass es nun der Wirtschaftsdirektor war, der zur Linken des Direktors stand. Das war wahrscheinlich auch besser so, war doch der Grund des Besuchs dieser Delegation schlicht die Überprüfung, ob denn nicht noch weiterer Tribut aus dem Planeten gezogen werden konnte. Als die Luke den Boden berührte und eine von außen nicht sichtbare Lampe über dem Ausgang blau aufleuchtete, schritt die Leibgarde voran aus dem Transporter, sich schnell in Formation auf dem winzigen Landeplatz verteilend. Die Delegation folgte in getragenerem Tempo. Dem Protokoll folgend trat der planetare Verweser an den Direktor heran und grüßte ihm mit Aquila und Verbeugung. Der Reihe nach küsste er der Frau des Direktors den Handrücken, nickte dem Kommandanten der Leibwachen zu und reichte dem Wirtschaftsdirektor die Hand. Eigentlich hätte er jetzt diese Hand schütteln sollen, dachte sich Gaius, der gelangweilt dreinblickende Sohn des Direktors von Rai Deva, während er seinen Blick über die, sie in Empfang nehmende Gesellschaft schweifen ließ. Beamte in schlichten Roben, Adelige in peinlichen grünen und rosanen Aufmachungen, Soldaten mit polierter Armaplastpanzerung und mit verschlissenen Lasergewehren eines Schemas, welches er noch nie gesehen hatte.
Er musste kämpfen, ein Gähnen zu unterdrücken. Eine grausig langweilige Produktionswelt, die nichts außer Rohstoffen lieferte. Ohne Mittelschicht, nennenswerte Großstädte oder auch nur einer Möglichkeit, sich zu amüsieren. Und er musste hier ganze vier Tage zubringen. Wie oft hatte er seinen Vater gebeten, an Bord der Profitable Aussicht bleiben zu dürfen. Dort konnte er wenigstens seine Zeit mit Holospielen oder auf dem Schießstand totschlagen, bis er in knapp fünf Standardmonaten wieder zuhause sein würde. Die beiden nun vermischten Delegationen setzten sich in Bewegung und Gaius beobachtete, wie der Verweser vor seinem Vater katzbuckelte. Die Menschengruppe bewegte sich auf eine Treppe zu, die sie über einen schäbigen Platz in den Palast führen würde. Palast war ein höchst euphemistischer Ausdruck für die halbverfallene, spätfeudale Burg, die die Planetenherren bei der Wiederentdeckung durch das Imperium vor sieben Jahrhunderten zum Regierungssitz bestimmt hatten. Dieser Planet war ein weiteres Beispiel dafür, warum Gaius es hasste, aus den zivilisierteren Sektoren der Galaxis herauszufliegen.
„Was hast du jetzt vor?“, fragte ein Leibwächter, der neben dem Jungen stehen geblieben war. Da er Helm und Kampfbrille trug, war sein Gesicht nicht zu erkennen.
„Weiß nicht.“, antwortete dieser, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Der Palast, so er denn diesen Namen verdient, sieht aus, als könne man darin jeden Moment an Langeweile krepieren.“
„Als Sohn des Direktors musst du ebenfalls auf den Planeten herunter. Etwas anderes wäre eine protokollarische Unhöflichkeit.“
Der Junge winkte ab.
„Klar, mein Vater hat mich dessen schon belehrt. Das heißt aber nicht, dass wir bis zum Bankett heute Abend unser Dasein in dieser überdimensionierten Bruchbude zu fristen haben.“
Er begann schelmisch zu grinsen.
„Arminius, was trägt denn die arbeitenden Schicht hier für eine Kluft?“
„Willst du dich in der Stadt umsehen?“, fragte sein Leibwächter.
„Klar. Mutter sieht das zwar nicht gerne, aber Vater hat dich mir nicht umsonst an die Seite gestellt. Du treibst Kleidung auf und ich gehe einige von der PVS aushorchen, was man hier so treiben könnte.“

„Zwei Stunden! Zwei Stunden sind wir jetzt hier und haben nichts Interessantes entdeckt.“, beschwerte sich Gaius, nachdem er einen Schluck des alkoholfreien Bieres probiert hatte.
„Du solltest vielleicht deine Erwartungen etwas zurücknehmen. Wir sind hier schließlich nicht auf Polis Utopia.“, versuchte sein Leibwächter zu beschwichtigen.
Gaius erinnerte sich. Polis Utopia war ein sauberer und weltoffener Planet am östlichen Rand des von seinem Vater beherrschten Raumes und ein wahres Paradies für Gelangweilte. Besonders da der Planet nur oberflächlich sauber war.
„Ist mir egal. Wenn wir hier nicht bald mal was Interessantes entdecken, beschaffen wir ein Fahrzeug und Gewehre und fahren in den Wald, der auf diesem Wanderstern in Unmengen vorhanden ist.“
„Wie sind denn die örtlichen Gesetze zu Jagd und Waffengebrauch?“, fragte Arminius.
„Ist doch schnuppe. Wenn einer fragt, geben wir unsere Identitäten preis.“ Der bleiche Junge erhob sich und ließ seinen Blick durch die Schankstube schweifen. Viel Holz und schlechte Glühlampen unterstrichen die Rückständigkeit des Planeten, aber die Jagdtrophäen an einer der Längswände des Schankraumes deuteten auf annehmbare Jagdvorschriften hin. Doch gerade, als er sich setzen und Arminius sagen wollte, dass sie die Idee mit dem Jagdausflug umsetzen sollten, öffnete sich die Tür zur Schenke und Neuzugang trat herein, der angenehmen Zeitvertreib implizierte. Der große bärtige Kerl, der mit einem Fass auf der Schulter hereintrat und sofort auf den Wirt zusteuerte, interessierte Gaius nicht im Geringsten. Doch dessen Anhängsel, ein Mädchen von etwa fünfzehn Jahren, also in seiner Altersklasse, das einen Korb mit Brot und undefinierbaren Zeug hinter dem Mann hertrug, interessierte ihn umso mehr. Er zwinkerte Arminius zu, sodass dieser sich umwandte und nun seinerseits den Grund für Gaius Aufmerksamkeit in Augenschein nahm.
„Falls der Hüne mich anspricht, komm und sag, du seist mein Onkel.“
Ohne auf die Antwort seines Bewachers zu warten, der arme Mann hatte sowieso keine Wahl, als den Anweisungen seines Schützlings zu folgen, trottete Gaius in Richtung Tresen. Er brauchte nur noch einen lokal klingenden Namen.
„Hallo, mein Name ist Faust.“, sagte er, als er sie erreicht hatte. „Kann ich dir mit dem Korb helfen?“ Das Mädchen blickte ihn zunächst aus ihren dunkelblauen Augen verwirrt an, doch dann lächelte sie und drückte ihm den Korb in die Hand.
„Ich heiße Gretchen. Danke für die Hilfe. Der Korb soll dort hinten ins Lager.“ Sie deutete auf eine Tür. Gaius nickte und schleppte den überraschend schweren Korb am Tresen vorbei, die Blicke des Wirts und des Bärtigen auf ihm gerichtet, und platzierte seine Last in einem Regal. Auf dem Rückweg musterte Gretchen ihn von Kopf bis Fuß.
„Du bist nicht von hier, oder?“, fragte sie.
„Sicher. Woran hast du es gemerkt?“
„Die Männer, erst recht die Jungen hier, würden einem Mädchen nie helfen. Die Erwachsenen sind zu faul und die Jungen zu schüchtern.“
„Sieht ganz so aus, als wäre Konkurrenz praktisch nicht vorhanden.“, erwiderte er mit einem Lächeln.
„Wer ist der Junge?“, fragte plötzlich eine donnernde Stimme hinter ihm. Der Riese war zu ihnen getreten, allerdings sah er nicht verärgert aus. Freundlich wirkte er jedoch auch nicht, das konnte er sicher nicht mal, dachte sich der Direktorensohn schelmisch.
„Das ist Faust, er ist nicht von hier, wie du sicher sofort erkannt hast, Vater.“
„Allerdings.“ Dieser Typ, der wirkte, als würde er zum Vergnügen mit Bären ringen, war also ihr Vater.
„Gibt es ein Problem?“ Arminius war hinzugetreten.
„Sie sind?“, fragte Gretchens Vater.
„Herbert Fuchs, ich bin Fausts Onkel und habe ihn während meiner Geschäftsreise mitgenommen.“
„Wilhelm Bauer.“, kam die Antwort und sogleich streckte er seine Hand zum Gruß aus. „Mir gehört der größte Bauernhof der Stadt.“ Dass dieses Gesicht lächeln konnte. „Sie sagten Geschäftsreise, sind Sie Krämer?“
Arminius wollte zu einer Antwort ansetzen, wobei er zu Gaius blickte, der zufrieden grinste, doch er kam nicht dazu.
„Bevor sich hier wieder ein nicht enden wollendes Männergespräch entspinnt, erlaubst du, Vater, dass wir verschwinden?“, fragte Gretchen.
„Sicher, geht nur.“, entgegnete Wilhelm Bauer und war schon mit seiner Aufmerksamkeit ganz wo anders, denn er rief den Wirt zu sich und stellte seinen neuen Bekannten vor. Wegen des Nachnamens musste er Arminius allerdings noch einen Streich spielen. Einen deutlicheren Seitenhieb hätte sich der Leibwächter kaum erlauben können.
Die beiden traten aus der Schankstube hinaus. Das Wetter war mittlerweile diesig, die Sonne hinter einer homogenen Wolkendecke verschwunden. Auf den breiten Straßen der äußeren Stadtbezirke war um diese Uhrzeit, kurz nach Mittag, wenig Verkehr. Die Menschen waren entweder zu Hause, bei der Arbeit oder, wer momentan keine Arbeit hatte, in einer der zahlreichen verrauchten Tavernen. Brummend und wankend torkelte eine Droschke an den beiden Jugendlichen vorbei, Gaius wäre jede Wette eingegangen, dass dieses Pfuschwerk an Technik sicherlich keinem STK entsprungen sein konnte. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite trotteten zwei Tagelöhner der nächsten Kneipe entgegen, und das zur Mittagszeit!
„Und? Was kann man hier so sehen? fragte Gaius.
„Ich dachte, du interessierst dich für mich und nicht die hiesigen Sehenswürdigkeiten. Nicht, dass wir hier viel hätten.“, sagte sie mit einem wissenden Lächeln. Ob sie ahnte, dass er gar nicht Faust hieß? Doch ob sie einen Verdacht hatte oder nicht, sie fasste ihn an der Hand und zog ihn die Straße entlang. Schnell sorgte er dafür, dass es zumindest optisch so wirkte, als würde er sie führen, seine Eitelkeit ließ er sich auch nicht von diesem Mädchen nehmen, und folgte ihr weiter durch breite Hauptstraßen und dann mehr und mehr durch schmalere Nebenstraßen immer weiter vom Stadtzentrum mit dem hässlichen Verwaltungssitz weg. Die Gebäude begannen immer kleiner zu werden, schließlich waren sie nicht mehr denn bessere Hütten, und die Straßen veränderten sich von gepflasterten Wegen zu staubigem Boden. Die Bewohner sahen zwar immer noch recht sauber und gesund aus, aber der Direktorensohn war sich sicher, durch ein Wohnviertel von Tagelöhnern und deren Familien zu gehen. Nach einigem Weg passierten sie die letzte Hütte und hinter ihr erstreckte sich eine grüne, recht verwilderte Wiese gut einen halben Kilometer weit ins Land, ehe die ersten Baumgrüppchen den Wald ankündigten. Gretchen zog ihn völlig ungeniert weiter, ließ ihm kaum Zeit, die malerische Landschaft zu betrachten, und nötigte ihn sogar einen Hügel hinauf. Auf der Kuppe erst ließ sie von ihm und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den gegenüberliegenden See. Nur ein kleiner Teil des Seerandes tangierte die Lichtung. Der Großteil des Ufers war von strammen und dunklen Bäumen eingenommen, die ihre Äste weit übers Wasser streckten und Schatten auf der klaren Wasseroberfläche tanzen ließen.
„Komm, da unten kannst du mir gerne sagen, was du dir in der Schenke gedacht hast.“, sprach sie und lief auch schon die Erhebung wieder hinab. Gaius folgte ihr nicht sofort, sondern blickte ihr nach, wie ihre hellbraunen Haare im Wind wehten, wie sie leicht und geschickt den unwegsamen Untergrund überquerte, ihr hellgrünes Kleid. Nun gut, dachte er sich. Besser gekleidete Mädchen hatte er schon viele gesehen, aber wenigstens sollte es bei ihrer schlichten Garderobe keine Schwierigkeiten mit dem Ausziehen geben. Überheblich grinsend, sich seiner Eroberung schon sicher wähnend, lief er ihr nach.

Stunden vergingen in denen Gaius dem Mädchen ein Leben vorlog, das er nie geführt hatte und Geschichten, die ihm tatsächlich passiert waren, so modifizierte, dass sie ihm in seiner Rolle passiert sein konnten. Die Mädchengeschichten ließ er natürlich aus, ebenso wie die Schießerei, in die er und sein Leibwächter auf einer Makropolwelt gelangt waren. Seitdem erlaubte ihm sein Vater auch, der den Anlass für die Auseinandersetzung glücklicherweise nicht wissen wollte, eine Laserpistole zu tragen. Bei dem Gedanken an seine Waffe erinnerte er sich, dass er sie im Moment bei sich hatte und so passte er einen günstigen Moment ab, um sie von Gretchen unbemerkt hinter einer dicken Wurzel verschwinden zu lassen. Da seine falschen Lebensumstände sowieso egal waren, fragte er sie stattdessen aus. Nicht, dass ihre Lebensgeschichte ihn sonderlich interessiert hätte, aber er spürte, dass er dieses Mädchen sowieso nicht so leicht herumkriegen konnte. Und so hörte er zu, von dem Leben auf einem Bauernhof, dem frühen Tod ihrer Mutter, der Arbeitsmoral ihres Vaters, dass sie ein Einzelkind war. Zeitweise fragte sich Gaius, ob er es wirklich mit ihr wagen sollte, schließlich war sie keine dumme Schlampe aus einer unteren Makropolschicht. Mit Schrecken stellte er fest, dass er sich für sie zu interessieren begann. Dabei wollte er eigentlich nur ihr schönes Gesicht berühren und sie ihrer weniger schönen Kleider entledigen. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus, denn zu viel hatte er bereits über sie gehört, die er ursprünglich nach dem heutigen Tag vergessen wollte.
Er wartete, bis sie wieder eine Pause einlegte. Er rückte näher an sie heran, womit er sofort ihre Aufmerksamkeit erregte. Geschickt, aber nicht zu schnell legte er einen Arm um sie und führte sein Gesicht ganz nahe an ihres. In ihren Augen tanzten Schrecken und Faszination. Sie leistete keinen Widerstand und so ging er einen Schritt weiter und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss, obwohl es mit Bestimmtheit ihr erster war, als hätte sie nie etwas anderes getan. Sie schloss die Augen und ließ sich in Gaius Arm zurücksinken. Er wähnte sich erneut am Ziel, legte seine Hand auf ihre Schulter, um sie unmerklich an den Verschluss ihres Kleides auf ihrem Rücken gleiten zu lasen.
Im nächsten Moment aber riss sie sich los, blickte ihn mit tränennassen Augen an und sprang auf. Ehe er wusste, wie ihm geschah, rannte sie davon, den Weg, den sie gekommen waren und ihm blieb nichts, als ihr nachzublicken.
„Verdammt.“, zischte er. Er hätte sich nicht auf sie einlassen dürfen. Er hätte sich eine suchen sollen, die dümmer aussah. Schließlich wollte er nur ein bisschen Spaß haben, bis er sich am Abend auf dem Empfang zu Tode langweilen konnte. Doch das hatte er sich selbst verbaut. Er ließ sich ins Gras fallen und beschloss, einfach eine Weile liegen zu bleiben.

Auf seinem Rückweg traf er keinen einzigen Menschen.
In den Randbezirken hatte er sich noch nichts dabei gedacht, doch als er näher zum Stadtzentrum kam, ließ er seine Hand nicht mehr von der Laserpistole. Irgendwann machte er nicht mal den Versuch, die Waffe in der Jackentasche zu verstecken, sondern hielt sie demonstrativ in der Rechten, während er langsam weiterging. Arminius hatte er nicht in der Taverne angetroffen, obwohl er dort hätte warten sollen. Ein Geräusch vor ihm ließ ihn zusammenzucken.
Die Pistole schnellte vor und Gaius drehte am Regler die Feuerenergie auf. Zu seiner Überraschung zielte er auf einen imperialen Soldaten.
„Ah Soldat, Sie kommen mir recht. Was geht hier vor?“
Doch der Mann, der ihn erst jetzt bemerkte, richtete sein Hochenergie- Lasergewehr auf ihn und brüllte los:
„Waffe senken. Leiste keinen Widerstand.“ Hinter einer Hausecke erschien ein Zweiter.
„Sie wissen wohl nicht, wer ich bin? Ich heiße Gaius Flavius von Rai Deva, Sohn des obersten Direktors. Also runter mit der Waffe.“
Der Soldat, der merkwürdigerweise vollkommen in schwarz gekleidet und gerüstet war, senkte augenblicklich sein Gewehr.
„Junger Herr, wir haben Sie bereits gesucht. Ein Offizier der Leibwachen wartet am nächsten Kontrollpunkt und hat uns aufgetragen, Sie zu ihm zu führen.“
Na bitte, dachte Gaius. Er folgte den beiden Grenadieren, solche mussten sie bei ihrer Ausrüstung sein, einige Straßen weiter bis zu einem großen Platz. Der Anblick verblüffte ihn sofort. Menschen waren in Gruppen zu mehreren Dutzend zusammengefasst und von weiteren schwarzgewandeten Soldaten bewacht. Arminius war sofort bei ihm.
„Ich hatte mir bereits Sorgen gemacht.“
„Um mich?“, winkte er ab. „Was geht ab?“
„Die Inquisition hat eine Sperre über den Planeten verhängt.“
In diesem Moment entdeckte er Gretchen, die neben ihrem Vater in einer der Menschengruppen stand.
„Was!“, schauspielerte er. „Aber dann müssen wir Lucretia finden.“
Arminius verstand sofort und spielte mit.
„Bei der Suche nach dir habe ich sie vollkommen vergessen.“ Er wandte sich an den Hauptmann der Inquisitionsgarde.
„Wer ist Lucretia?“, fragte dieser.
„Meine Dienerin.“, sagte Gaius. „Wir haben uns am Stadtrand getrennt, weil ich mir den Wald ansehen wollte...“ Jetzt schien ihm ein guter Zeitpunkt. „Da steht sie!“ Er deutete in ihre Richtung und rannte los, gefolgt von den Soldaten.
„Da bist du ja.“, sagte Gaius und nahm sie bei der Hand. „Warum hast du denen nicht einfach deinen Namen genannt?“
Zum Glück folgte sie ihm ohne zu protestieren. Auch ihr Vater griff nicht ein. Gaius konnte sehen, dass sie den Tränen nahe war.
„Bitte fasse dich. Ich erkläre alles, wenn wir in Sicherheit sind.“, flüsterte er. Danach sagte er zum Hauptmann. „Danke für Ihre Zeit. Bitte fahren Sie nun mit Ihren Befehlen fort.“
Der Hauptmann nickte. Gaius, Arminius und das verloren wirkende Mädchen gingen in Richtung Palast davon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

die Wandlung eines Schürzenjägers zum selbstlosen Retter ist richtig toll dargestellt. Obwohl die Hintergründe der Quarantäne über den Planeten nicht näher erläutert werden (obwohl ich vermute, dass der planetare Verweser der Grund ist 😉), ist es eine Runde Geschichte.

Handwerklich gut umgesetzt, tendiere ich zu 3-4 Punkten.

Grüsse

Ludin
 
die Wandlung eines Schürzenjägers zum selbstlosen Retter ist richtig toll dargestellt.

also genau das ist mein Hauptkritikpunkt, das finde ich nämlich ganz und gar nicht. Ich finde sein Verhalten ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar. Bis zu dem Punkt, wo sie wegläuft ok, aber dann scheint er das ja erstmal hinzunehmen. Wäre sie ihm wirklich wichtig, hätte er doch eher gleich versucht, sich zu entschuldigen, statt sich seelenruhig ins Gras zu legen.
Umso mehr überrascht es mich, dass er dann doch beschließt, sie mitzunehmen. Das lässt ja vermuten, dass er auf einmal, ohne wirklich dargelegten Grund, bereit ist, mehr in ihr zu sehen, als mal eine Ablenkung zwischendurch.

„Verdammt.“, zischte er. Er hätte sich nicht auf sie einlassen dürfen. Er hätte sich eine suchen sollen, die dümmer aussah.
denn die Stelle wirkt nicht so, als wäre er enttäuscht, dass er sie verloren hat, sondern nur, dass er jetzt nicht zum Vögeln kommt. Kommt mir nicht vor wie jemand, der gerade eine Wandlung zum romantischen Retter durchmacht.

Gut, die Anspielung auf Faust lässt vermuten, dass er sie dann letztendlich doch (schwanger) sitzen lässt, das ändert aber nichts daran, dass mir sein Verhalten am Ende einfach unpassend erscheint.

Im Großen und Ganzen weiß mir die Geschichte durchaus zu gefallen. Die Beschreibungen zeugen von handwerklichem Können, die Erzählung ist ruhig und in angemessenem Tempo. Trotz Wortgrenze hatte ich kaum das Gefühl, dass hier irgendwo stark gekürzt wurde.

Dennoch gibt es halt immer wieder ein paar Punkte, die mich einfach stören:

1. Die Namenswahl finde ich dann doch ein wenig platt. Welcher 15-jährige Junge nennt sich bitte Faust`? (Faust ist übrigens bei Goethe, auf den sich das hier ja ziemlich offensichtlich bezieht, ein Nachname!) Hätte er Heinrich gewählt, dann hätte der Autor von mir dafür nen Pluspunkt bekommen, aber so gefällt es mir nicht. Vor allem, weil ich auch nicht wirklich erkennen kann, inwieweit diese Liebesgeschichte nun an Faust erinnern soll. Es ist eigentlich nur ein romantischer Ausflug zum See. Sie stellt ihm ja nichtmal eine Gretchenfrage 😉

2. Das Verhalten des Vaters:

„Bevor sich hier wieder ein nicht enden wollendes Männergespräch entspinnt, erlaubst du, Vater, dass wir verschwinden?“, fragte Gretchen.
„Sicher, geht nur.“, entgegnete Wilhelm Bauer und war schon mit seiner Aufmerksamkeit ganz wo anders, denn er rief den Wirt zu sich und stellte seinen neuen Bekannten vor.
bitte was? Er lässt seine jungfräuliche, geschlechtsreife Tochter einfach so mit einem Unbekannten davongehen? Wenigstens ein warnender, streng-väterlicher Blick hätte da meiner Meinung nach kommen müssen.
Für die doch sehr konservative Gesellschaft, in der sie sich befinden (zumindest hatte ich das Bild einer sehr konservativen Gesellschaft im Kopf), überrascht mich dieses Verhalten dann aber doch.
Vor allem, wo er doch erst so "Wer ist dieser Junge?", brüllt und als Kerl dargestellt wird, der lieber draufhaut als fragt. (Zum Vergnügen mit Bären ringen usw.)

Zum Glück folgte sie ihm ohne zu protestieren. Auch ihr Vater griff nicht ein.
noch besser. Ein Junge schleppt seine Tocher davon und er tut nichts? Hat er zu viele Töchter oder was? Oder ist das auf dem Planeten Teil des Werbungsrituals, dass die jungen Männer ihre Angebetete vor den Augen ihres Vaters davonzerren?
Also irgendwie kommt mir der Kerl einfach nur unglaubwürdig vor.

3. Stellen wie:
„Sieht ganz so aus, als wäre Konkurrenz praktisch nicht vorhanden.“, erwiderte er mit einem Lächeln.
wow, das ist mal ne Anmache. Hat etwa die gleiche romantische Stufe wie "Ficken?", finde ich. Ich glaube, schon an der Stelle hätte ich mir an ihrer Stelle überlegt, ob ich wirklich mit ihm allein in den Wald gehen will. Diese Aussage ist etwas für seine Gedanken, aber nichts, was er wirklich aussprechen sollte. Hätte da "dachte" statt "erwiderte" gestanden, hätte das wunderbar zu ihm gepasst.

„Komm, da unten kannst du mir gerne sagen, was du dir in der Schenke gedacht hast.
Nun, ich vermute er hat "ficken?" gedacht 😀 Ne ganz ehrlich, was soll diese Aussage? Formulierungen wie "Was denkst du?" können ja ganz romantisch sein, aber "was hast du dir gedacht?"???
Hier hätte ich eher was wie "kannst du mir von dir erzählen." oder, wenn es denn sein muss, "was dich dazu bewogen hat, mich anzusprechen" erwartet. Ich denke, Letzteres ist das, was eigentlich gemeint war, oder?


Ich entschuldige mich für die doch sehr pingelige Kritik, aber bei dieser Geschichte sind es wirklich die Kleinigkeiten, die mir den Gesamteindruck ruiniert haben. Es ist eine schwierige Thematik sicher und gerade sexuelle Inhalte in der Kürze unterzubringen, ist sicher nicht leicht. Aber hier sind es so unnötige Fehler, die alles kaputt machen, dass ich es einfach nur schade finde.

Ich tendiere zu 4 Punkten, könnten aber auch 5 werden. Im Großen und Ganzen ist die Geschichte wie gesagt sehr schön geschrieben und auch mal ein seltenes Bild des Friedens in 40K.

Obwohl die Hintergründe der Quarantäne über den Planeten nicht näher erläutert werden (obwohl ich vermute, dass der planetare Verweser der Grund ist 😉), ist es eine Runde Geschichte.

du weißt schon, dass "Verweser" kein Nugle-Anbeter, sondern ein altmodisches Wort für "Verwalter" ist? 😛
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Mädchen, das Gretchen:
Wieder eine Geschichte mit (… eh, mehr oder weniger) subtiler Referenz zur heutigen Welt.
Besonders am Anfang fallen Defizite im Erzählstil auf: viele aufeinanderfolgende, bandwurmartige Satzgefüge bremsen den Leser und erschweren die Lesbarkeit. Ich finde es immer hilfreich, sich vorzustellen, wie sich eine Geschichte vorgelesen anhören würde – hier würde der Erzähler wohl nach dem ersten Absatz nach Luft schnappen.
Inhaltlich grundsolide. Bis auf den letzten Absatz nah dran an Langeweile, weil sich partout keine Spannung aufbauen will – warum muss ich mich eigentlich weiter mit diesem eher unsympathischen Söhnchen beschäftigen? Gewissermaßen habe ich als Leser ganz schnell Gaius Einstellung adaptiert. Langeweile.
Der letzte Absatz verdient ein wenig Applaus, gibt er dem ganzen doch eine gewisse Note. Aber was man hier hätte machen können! Das Drama! Pathos! Vielleicht nicht ganz so dick aufgetragen, aber hier hätte man ganz sicher den Fokus der Geschichte legen sollen. Nicht auf Taverne oder Waldstück.
Letztendlich mach das vier Punkte.
 
Kein Sex, keine Action, aber ewig lange Beschreibungen, wie etwas war, dass später keine Rolle mehr spielt...

Vermutlich ist das Mädchen der Grund für die 'Sperre der Inquisition' [In ihren Augen tanzten Schrecken und Faszination.] aber genau sie wird ja
vom feinen Söhnchen gerettet.
Wenn dem so ist, kann ich der Geschichte was abgewinnen!

Wertung: 2-3 Punkte
 
Servus,

du weißt schon, dass "Verweser" kein Nugle-Anbeter, sondern ein altmodisches Wort für "Verwalter" ist? 😛

Nein, das wusste ich bis dato tatsächlich nicht. Hab das dann auch gleich mal gewikipediat, und muss darlegen: Wieder was gelernt.

also genau das ist mein Hauptkritikpunkt, das finde ich nämlich ganz und gar nicht. Ich finde sein Verhalten ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar. Bis zu dem Punkt, wo sie wegläuft ok, aber dann scheint er das ja erstmal hinzunehmen. Wäre sie ihm wirklich wichtig, hätte er doch eher gleich versucht, sich zu entschuldigen, statt sich seelenruhig ins Gras zu legen.
Umso mehr überrascht es mich, dass er dann doch beschließt, sie mitzunehmen. Das lässt ja vermuten, dass er auf einmal, ohne wirklich dargelegten Grund, bereit ist, mehr in ihr zu sehen, als mal eine Ablenkung zwischendurch.

Ich habe das anders interpretiert. Da der Junge aufgrund der Stellung seines Vaters weiß, was die Bevölkerung erwartet, hat er sich in diesem Punkt weiterentwickelt, und rettet das Mädchen vor dem drohenden Untergang. So zumindest hab ich die Reaktion des Vaters erklärt, wenn dem nicht so wäre, gebe ich Dir recht, und er hätte etwas dagegen unternommen.

Grüsse

Ludin
 
Da der Junge aufgrund der Stellung seines Vaters weiß, was die Bevölkerung erwartet, hat er sich in diesem Punkt weiterentwickelt, und rettet das Mädchen vor dem drohenden Untergang. So zumindest hab ich die Reaktion des Vaters erklärt, wenn dem nicht so wäre, gebe ich Dir recht, und er hätte etwas dagegen unternommen.

hm. Also erstmal fände ich es gewagt, gleich mit einem kompletten Ausmerzen der Bevölkerung zu rechnen. Nur weil die Inquisition kommt, heißt das noch lange nicht, dass hinterher alle tot sind. Vielleicht suchen die nur ne Hexe und ziehen dann wieder ab.
Wüsste er anhand seiner Stellung, dass der Bevölkerung eine Auslöschung bevorsteht, dann hätte man das auch in der Geschichte erwähnen müssen. Das wäre doch ein ziemlich wichtiger Punkt. (Das würde aber die Reaktion des Vaters des Mädchens erklären, dennoch fehlt mir da einfach die Erklärung)

Außerdem: Selbst wenn er wüsste, dass die Bevölkerung ausgemerzt werden soll, dann müsste er trotzdem etwas für das Mädchen empfinden, um sie zu retten. Und für solche Gefühle fehlt in der Geschichte einfach die Grundlage.

Rabenfeder schrieb:
Inhaltlich grundsolide. Bis auf den letzten Absatz nah dran an Langeweile, weil sich partout keine Spannung aufbauen will – warum muss ich mich eigentlich weiter mit diesem eher unsympathischen Söhnchen beschäftigen? Gewissermaßen habe ich als Leser ganz schnell Gaius Einstellung adaptiert. Langeweile.
Der letzte Absatz verdient ein wenig Applaus, gibt er dem ganzen doch eine gewisse Note. Aber was man hier hätte machen können! Das Drama! Pathos! Vielleicht nicht ganz so dick aufgetragen, aber hier hätte man ganz sicher den Fokus der Geschichte legen sollen. Nicht auf Taverne oder Waldstück.

komisch, meine Meinung ist komplett gegensätzlich. Mir gefallen die Beschreibungen der ersten Teile. Gut, der Junge ist ein Arsch und das stört manchmal, aber dafür finde ich das Mädchen umso sympathischer. Und gerade vor dem 40K-Hintergrund finde ich es mal eine angenehme Abwechslung, vom Werben eines Jungen um ein Mädchen zu lesen und davon, wie sie über die Wiesen und Wälder laufen. Warum denn nicht? Liebe kann so schön sein. (und zumindest aus ihrer Sicht könnte es das ja sein)
Ich find dagegen den letzten Teil einfach überflüssig und würde fast dafür stimmen, diesen zugunsten einer längeren Wald-Wiesen-Seen-Episode, in der er sich vernünftig entschuldigt und seine Haltung nochmal überdenkt, zu streichen. 😉
 
Mein Ersteindruck der Geschichte war ein recht negativer. Wenig Spannung, klobige Einleitung, es wurde das Meiste schon gesagt.

Was mich dann aufhorchen ließ, waren die Namen, als sich zum Gretchen noch ein Faust gesellte. Dieser versucht die Holde dann auch zu verführen (was ihm ohne Mephiston von den Blood Angels [oder Dark Angels?] aber natürlich nicht gelingen konnte😉) und später sie zu retten - und man erfährt auch nicht ob das Erfolgreich war oder zu schlimmen Konsequenzen geführt hätte (denn beim Altmeister hätte der Erfolg das Gretchen ja seine Seele gekostet, während der Misserfolg diese ja gerettet hat). Soweit die Parallelen zu des guten Goethe Meisterstück. Das Kopfnicken in diese Richtung ohne abzukupfern finde ich sehr gelungen.

Die Idee der Geschichte - dass ein Schnösel aus niederen Motiven ein Mädchen verführen will, einen Korb bekommt und sie am Ende retten will - finde ich gut. Ich finde auch, dass schon während ihres Beisammenseins am Teich durchscheint, dass er sie über seine ursprüngliche Intention hinaus interessant findet. Ob er sie nun deshalb rettet oder aus einer 'Eingebung' heraus, weil er wegen der Quarantäne das Schlimmste für die Bevölkerung befürchtet, geht aus der Geschichte nicht hervor. Fände beides gut, auf jeden Fall zeigt seine spontane Handlung, dass er kein so großes A.... ist wie es zunächst scheint. Auch Die Idee mit der Quarantäne an sich, fand ich interessant, sowie die unerwartete Wendung die sie der Geschichte gibt. Damit finde ich, ist die Geschichte Handlungstechnisch eigentlich ziemlich weit vorne dabei.

Bei mir bleibt aber der Eindruck zurück, die tollen Ideen hätten etwas mehr ausgewalzt werden müssen. Ich persöhnlich hätte gerne mehr über die Beziehung der Hauptfiguren und die Umstände der Quarantäne gewusst. Andererseits sind ja auch nur noch etwas über 50 Wörter übrig geblieben.

Bin noch unschlüssig. Bewertung gibt es am Ende im Bewertungsthread.
 
Mir gefällt die Geschichte nicht. 95 % gehts um den Jungen, die Beschreibung von Situation und Örtlichkeit und dann Ende ohne dass man so recht weiss was eigentlich los war. Inquisition hat in den vieleicht 2 Std. wo er versucht hat das Mädel rumzukriegen alles abgeriegelt (nicht wirklich) und warum gehen alle davon aus, dass er das Mädel rettet? Wovor? Muss sie gerettet werden und wenn, warum?

Dazu die Punkte die Shoker sehr gut aufzählte, der große Bärenverschlinger läßt sein Mädel mal mit nem Fremden (ausser-planetar) rumziehen - die beiden sind 14/15 - weil er sich lieber mit einem "Krämer" unterhalten will. Dann rennen beide auch noch gefühlte 1,5 Std. bis zum Stadtrand, hmm ja.

Am Ende bleibt für mich ne Story ohne richtigen Sinn oder Kern. Da frag ich mich sogar, wie man auf sowas kommt?
 
Es wurde schon recht vieles über die Geschichte geschrieben, dass meinen Eindruck recht gut wieder gibt. Insgesamt hat sie mich über weite Strecken gelangweilt und ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass sie knapp an einer Themaverfehlung vorbei schrammt denn, seien wir ehrlich, mit 40K hat die Handlung eigentlich so gut wie nichts zu tun.

Auf der einen Seite ist es erfrischend, nicht immer die ewig gleichen Schlachterzählungen Imperialer Soldaten zu lesen und so gehöre ich zu den Ersten die sich freuen, wenn eine Story vom Standardschema abweicht. Hier erleben wir einen eher nebensächlichen Aspekt des 41sten Jahrtausends, können auch ein wenig in das zivile Leben eintauchen. Aber die exakt gleiche Geschichte könnte genauso gut in Warhammer Fantasy oder jedem anderen feudalen Gesellschaftssystem spielen, es würde kaum einen Unterschied machen.

Einer Würdigung bedarf allerdings der sehr gute Schreibstil und die gelungene Charakterstudie von Gaius. Zusammen mit dem eher ungewöhnlichen Thema könnte der durchaus einiges heraus reißen, wäre da nicht die unglaublich vertane Chance des Schlusses. Wie bereits von anderen dargelegt, kam dieser für mich nicht wirklich glaubwürdig rüber. Der plötzliche Sinneswandel von Gaius macht keinen Sinn. Zusätzlich überlege man sich, wie viel größer die Tragik des Endes wäre, wenn "Lucretia" der Grund für die Sperre der Inquisition wäre. Doch hierfür gibt es keine eindeutigen Anzeichen und so wirkt die Abfolge der Ereignisse irgendwie recht willkürlich.


So, jetzt noch ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl für den Autor..

Synonyme für Protokoll:
Etikette, Brauch, Tradition, Formalität, Förmlichkeit, Vorschrift, Konvention, Benehmen 😉

So häufig kommt das Wort in der Geschichte zwar gar nicht vor, aber die mehrfache Verwendung im ersten Drittel fällt durchaus auf, da diese Formulierung im normalen Sprachgebrauch nicht allzu oft verwendet wird.
 
Kann mich im Großen und Ganzem meinen Vorrednern anschließen. Die Geschichte gefällt mit ausführlichen Beschreibungen, die man sich gut vorstellen kann, aber es hat nicht wirklich was mit WH40K zu tun, wobei ich was das angeht wirklich nicht ein Experte bin!

Weiterhin haben mich ein paar Kleinigkeiten etwas aus dem Tritt gebracht, gerade am Anfang war diese Geschichte mit der Frau des Direktors, die am meisten ungehalten ist. Und warum??? Weil sie sich unziemlich an ihren Gemahl klammert? Ich hab als gewartet, dass sie nun loslegt und über irgendwelche Unzulänglichkeiten schimpft, irgendwelche Diener oder Verantwortliche zusammenstaucht, aber da kam nichts!
Das reiht sich ein in die unlogischen Sachen, die Shoker bereits angemerkt hat, da passt einfach vieles nicht. Ich finde auch, dass die Heranführung an die Szene am See sehr schön ist, allerdings passt auch da weiterhin vieles nicht. Auf der einen Seite wirkt sie ein bisschen wie die intelligente Form des Luders (so wie sie die Sache angeht, ihn hinter sich her zieht und dann noch der Spruch mit dem woran hast du gedacht...), gleichzeitig aber auch ne Mischung aus dümmlich, naiv und unerfahren. Sie nimmt den Kerle mit in die Einsamkeit, zieht ihn auf bzw. macht ihm halbe Versprechungen, nur um dann wiederum ganz naiv und aufgeschreckt zu sein, dass er vielleicht was Böses im Schilde führt. Passt einfach nicht wirklich zusammen!

Dieser Wiederspruch spiegelt sich mMn auch gut in dem Kuss wieder, ich glaube der Autor wusste einfach nicht ganz genau, wie er das Mädchen darstellen wollte. Bezüglich des Kusses: Es war mit Bestimmtheit ihr erster, aber sie küsst als hätte sie nie etwas anderes getan (also gut, setzt vielleicht Erfahrung vorraus, um das ohne gesteigerte Nervosität durchzuführen?!?), zweitens, was bitteschön hat der Milchbubi von 15 Jahren schon alles erlebt, dass er das sooooo genau analysieren kann. Also sie küsst, als ob sie nie was anderes getan hätte und er merkt trotzdem mit Bestimmtheit das es ihr erster war?

Bei diesen Ausführungen komme ich gar nicht mehr wirklich zu Gaius selbst, der auf mich sehr unsympathisch wirkt und auch für mich kommt der Wandel vieeeeeeel zu schnell, da hätte mehr aufgebaut werden müssen, als ein kleines: Naja, sie ist wohl doch interessanter als ich eigentlich gedacht/gewollt hätte... Oder zumindest seine Reaktion nach dem Abbruch ihrerseits (wo sie sich erst in seinem Arm zurücksinken lässt, ergo wohlfühlt, und dann aufspringt und ohne was zu sagen davonrennt, zweifelhaft das Ganze!).

Was mich auch überrascht ist der Leibwächter von ihm. In den kleinen Passagen die eher was mit WH40K zu tun haben, also gerade die Protokollszene (sehr guter Punkt Blackorc), hatte ich eher das Gefühl, dass er nicht so ein Mustersöhnchen für einen Direktor ist. Er scheint öfters mal was auszufressen und sich nicht so zu verhalten, wie er es sollte. Gehe ich davon aus, dass der Vater einigermaßen autoritär rüberkommt (und das muss er als Direktor ja irgendwie und seine Untergebenen nehmen ihm ja schon übel, dass er bei dem Zurückbleiben nicht wirklich was sagt), wird er ihm wohl kaum so einen Diener an die Seite stellen, der seine ganzen "Schwachsinnsideen" auch noch so wunderbar unterstützt.

Zum Abschluss, der eigentliche Held der Geschichte ist doch der Diener Meine Fresse ist dergewieft, und wahnsinnig fix! Er spielt immer sofort die richtige Rolle, obowhl ihm das Söhnchen keine Zeit zur Vorbereitung lässt! Da frage ich mich irgendwie, wie oft die Zwei das schon zusammen durchgezogen haben und wie oft am Ende eines Besuches von Gaius die Inquisition bereitstand, damit er ein (eventuell) tugendhaftes Mädchen doch noch (mit)nehmen könnte...

Trotz der langen Kritik, insgesamt nicht schlecht geschrieben, die Langeweile wurde bereits angemerkt, wobei es sich bei mir in Grenzen hielt, da immer wieder Sachen angesprochen wurden, wo ich erwartete, dass dann noch was damit passiert.Krassestes Beispiel, er versteckt die Laserpistole, die er extra für seine Verteidigung vom Vater gekriegt hat (by the way, er ist ohne Leibwächter unterwegs), aber er wird nicht angegriffen, entführt, verprügelt, der Unzucht angeklagt oder dergleichen während er keinen Zugriff auf die Pistole hat! Stattdessen denkt er an sie, latscht zurück, zeigt die Pistole allen, damit er keinen Ärger bekommt und das wars? Irgendwie hab ich da mehr erwartet!

Nichtsdestotrotz denke ich 3 Punkte sind angemessen.
 
Ich finde den Schreibstil nicht schlecht. Das Thema absolut daneben aber mit ein paar Modifikationen total passend. Warum nicht ein paar mehr Andeutugnen, dass das Mädchen tatsächlich ein uralter Slaneesh- Dämon ist. Warum nicht etwas mehr unverschämtheit bei dem Date ihrerseits immerhin war sie zu Anfang recht offensiv. Der Kritk zum Flirt-Stil kann ich so nicht zustimmern, da es scheinbar leicht unterentwickelte Teenager sind. Sie hatte noch nie etwas mit einem Jungen und scheint relativ heiß drauf. Mit 15 ist man das doch immer. Er ist fremd das reicht schon an Flirt Faktor bei 15 Jährigen. Was ich auch etwas mau fand war der Vater allerdings, falls dieser auch ein Dämon ist, was aber definitiv nicht rüber kommt, wäre klar das es in seinem besten Interesse liegt.

Also, wenn diese Dämonen Story Line dahinter stecken soll, dann gute Idee aber das bleibt völlig in deinem Kopf und hätte ich nicht angestrengt "Fantasie" gedacht und es hier kurz von jemand anders im Kommentar gelesen, wäre mir das nie aufgefallen.
 
Also, wenn diese Dämonen Story Line dahinter stecken soll, dann gute Idee aber das bleibt völlig in deinem Kopf

also ich hab irgendwie das Gefühl, dass diese Dämonengeschichte eher so ausschließlich in deinem Kopf vorkommt 😛 Also ganz ehrlich, das Mädel als Slaanesh-Dämon zu betrachten geht doch schon etwas weit. Es geht auch mal ohne Chaos. Wie gesagt, es kann auch etwas harmlosere Erklärungen für das ERscheinen der Inquisition geben.

Er spielt immer sofort die richtige Rolle, obowhl ihm das Söhnchen keine Zeit zur Vorbereitung lässt! Da frage ich mich irgendwie, wie oft die Zwei das schon zusammen durchgezogen haben und wie oft am Ende eines Besuches von Gaius die Inquisition bereitstand, damit er ein (eventuell) tugendhaftes Mädchen doch noch (mit)nehmen könnte...

das ist ne gute Frage. 😀

Wobei der Leibwächter ja eigentlich nichts tut. Beim ersten Teil verhält er sich ja nur so, wie Gaius ihm das befohlen hat und beim anderen ist es nun auch keine besondere geistige Leistung "Bei der Suche nach dir habe ich sie vollkommen vergessen." zu rufen. Dazu muss er ja nicht wissen, was Gaius eigentlich will.

Mit ist nur immer noch nicht klar, weshalb es an der Stelle eigentlich schon wieder ein Deckname sein muss. Gretchen hätte es doch auch getan. Kann der Inquisition doch egal sein, wie seine Dienerin heißt.

Auf der einen Seite wirkt sie ein bisschen wie die intelligente Form des Luders (so wie sie die Sache angeht, ihn hinter sich her zieht und dann noch der Spruch mit dem woran hast du gedacht...), gleichzeitig aber auch ne Mischung aus dümmlich, naiv und unerfahren. Sie nimmt den Kerle mit in die Einsamkeit, zieht ihn auf bzw. macht ihm halbe Versprechungen, nur um dann wiederum ganz naiv und aufgeschreckt zu sein, dass er vielleicht was Böses im Schilde führt. Passt einfach nicht wirklich zusammen!

Der Kritk zum Flirt-Stil kann ich so nicht zustimmern, da es scheinbar leicht unterentwickelte Teenager sind. Sie hatte noch nie etwas mit einem Jungen und scheint relativ heiß drauf. Mit 15 ist man das doch immer. Er ist fremd das reicht schon an Flirt Faktor bei 15 Jährigen.

ich fand nicht, dass sie "heiß drauf" oder ein intelligentes Luder war. Sie hatte halt ziemlich romantische Vorstellungen, Picknick am See, ein bisschen Kuscheln, gehalten werden und vielleicht ein Kuss als Höhepunkt.
Sie hat vermutlich gar nicht gedacht, dass er mehr wollen könnte, und war entsprechend schockiert, als er ihr dann an die Wäsche wollte.
Ich finde ihr Verhalten sehr passend für die feudale Gesellschaft, die hier angedeutet wird. Dass sie gleich Tränen in den Augen hat, kommt zwar etwas rasch, ich hätte eher gedacht, sie knallt ihm eine, aber überzeugt mich zumindest trotzdem.

Eben deshalb finde ich die Aussage "mit 15 ist man doch doch immer" sehr gewagt. Der Eindruck mag vielleicht in unser heuten Gesellschaft so entstehen, wobei ich auch da vorsichtig wäre, aber bei einer enstprechend anderen Erziehung, wie das gute Gretchen sie bekommen hat, sieht das vielleicht anders aus.
 
Also, wenn diese Dämonen Story Line dahinter stecken soll, dann gute Idee aber das bleibt völlig in deinem Kopf und hätte ich nicht angestrengt "Fantasie" gedacht und es hier kurz von jemand anders im Kommentar gelesen, wäre mir das nie aufgefallen.

Nein - du hast da was durcheinander bekommen. Der Dämon ist seine Mutter!
 
Mit ist nur immer noch nicht klar, weshalb es an der Stelle eigentlich schon wieder ein Deckname sein muss. Gretchen hätte es doch auch getan. Kann der Inquisition doch egal sein, wie seine Dienerin heißt.

Also ich erkläre mir den Decknamen daher, dass er Gaius und der Diener Arminius heißt. Da wäre Gretchen eher verdächtig, besonders wenn man bedenkt, wie so die Namen auf der Welt alle lauten.


Mein Fazit zu dieser Geschichte fällt sehr kurz aus. Es hat hier definitiv an Platz gefehlt. Mit mehr als 3000 Wörtern hätte der Autor sicherlich nicht so viel beim Leser gelassen. Für mich ein klarer Fall von - Mit dem Konzept verspekuliert -.
 
Der "planetare Verweser" ist mir auch aufgefallen. Ich hatte schon an einen Schreibfehler gedacht aber nachdem es zwei Mal vorkam hab ich dann mal Google bemüht ;-) An sich eine schöne, rührende Geschichte. Die Wandlung des Hauptcharakters vom Schürzenjäger zum Retter ist aber auch für mich nicht so wirklich nachvollziehbar. Der Schnitt ist zu scharf. Nachdem sie davon rennt hätte ich erwartet diese Wandlung mit zu erleben. Der Schreibstil passt über weite Strecken. Nur die heftilg langen, verschachtelten Sätze am Anfang erschweren Lesbarkeit und Verständnis. Über die Bewertung bin ich mir noch nicht ganz klar, wahrscheinlich 3 Punkte.
 
Ich habe diese Geschichte nochmal gelesen, weil ich stark zwischen 4 und 5 Punkten schwankte, aber leider fand ich sie beim zweiten Mal nicht mehr ganz so schön. Die sprachliche Qualität liegt doch unter anderen Geschichten wie "Träume eines Mädchens" oder auch "Auf zu großen Taten."
Hier sind doch einige deutlich zu umständliche Formulierungen (die bereits erwähnten Bandwurmsätze) drin und auch die Wortwahl überzeugt nicht immer. Gerade einige Wortwiederholungen stören doch sehr.

Allgmein ist der erste Teil, der letztendlich ja nur ne Einführung ist, viel zu lang und hätte besser zugunsten der Gretchenteile gekürzt werden müssen. Gaius Charakter hätte man auch in der Seeszene noch gut ausführen können.

Deshalb und aufgrund der bereits angesprochenen Kritik werde ich 4 Punkte vergeben. Das ist immer noch besser als die durchschnittliche Bewertung bei dieser Geschichte und in meinen Augen völlig angemessen.
 
Na auf jedenfall regt diese Geschichte sehr zu Spekulation und Interpretation an. Wenn das beabsichtigt war, dann Hut ab!

Dass mit dem Gretchen etwas nicht stimmt dachte ich mir schon, als sie Gaius immer weiter durch die Stadt zieht. Und dann erst die Szene am See. Ein dunkles Geheimnis, das in ihrem Innern schlummert hätte ich erwartet. Muss aber nicht gleich ein Dämon sein, auch wenn ich dieses dann nicht als zu sehr unpassend empfunden hätte.

Wie schon von Anderen hier erwähnt wurden Andeutungen gemacht um diese dann allerdings ungenutzt zu lassen. Wie alle Textstellen mit der Pistole. Das ist durchaus langweilig, da letztlich doch kein Schrecken eintritt, aber andererseits hätte es dann wieder geheißen: Zu vorhersehbar.

Das eigentlich gute sprachliche Niveau wird durch einzelne schon angesprochene Stellen etwas nach unten gezogen.
Beim zweiten mal Lesen, entdeckt man hier und da noch ein paar kleinere Fehler. Und was den leibwächter angeht, der war dann wohl die längste Zeit in seinem Amt, wenn er über mehrere Stunden den Kontakt zu seinem Schützling verliert. Oder beide Väter sind nicht sehr um die Sicherheit ihrer Kinder bemüht...
Edit: Hier reiche ich noch den Verweis auf meine Meinung zu Abkürzungen (hier STK, ich kann mir aber denken was es heißen soll) in Geschichten nach, was bei "Bruder Breitkreuz" einzusehen ist.

Letztlich fehlt dieser Geschichten ein abschließender Satz, der einem einen Schauer über den Rücken treibt. Denn wenn auf Goethes Faust angesprochen wird und sich nicht Gaius in einem Pakt befindet, so könnte es doch Gretchen sein. Genau genommen sind mir die Anspielungen nur etwas zu vage um sie nachzuvollziehen, also kann ich mich auch völlig auf dem Holzweg befinden.

Ich schätze ich gebe dieser Geschichte 4 Punkte, da sie zu Diskussionen anregt. Wäre das nicht der Fall wären es 3.


(Und so entkam die dämonische Saat nicht nur ihren Häschern, sondern konnte sich sogar weiter im imperialen Raum verbreiten.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass mit dem Gretchen etwas nicht stimmt dachte ich mir schon, als sie Gaius immer weiter durch die Stadt zieht. Und dann erst die Szene am See. Ein dunkles Geheimnis, das in ihrem Innern schlummert hätte ich erwartet. Muss aber nicht gleich ein Dämon sein, auch wenn ich dieses dann nicht als zu sehr unpassend empfunden hätte.

Wo holt ihr bloss die Dämonen oder dunkelen Geheimnisse her? Mir ist in der Geschichte kein einziger begegnet, ausser der ungewöhlichen Namensgebung des eitlen Protagonisten.

Weil am Ende die Inquisition vor Ort ist? Es geht nicht mal aus dem Abschluss hervor, ob Gretel verhaftet werden soll oder warum er sie "rettet" und wovor?

Einziger Hinweis hier:
Na bitte, dachte Gaius. Er folgte den beiden Grenadieren, solche mussten sie bei ihrer Ausrüstung sein, einige Straßen weiter bis zu einem großen Platz. Der Anblick verblüffte ihn sofort. Menschen waren in Gruppen zu mehreren Dutzend zusammengefasst und von weiteren schwarzgewandeten Soldaten bewacht.

Wieso, weshalb, warum bleibt völlig unklar. Alles heimliche Dämonen? Ketzer? Steuersäumige? Kassenpatienten?

In diesem Moment entdeckte er Gretchen, die neben ihrem Vater in einer der Menschengruppen stand.

Gut sie ist ein einer der - warum auch immer - bewachten Gruppen und holt sie raus, mit der Ausrede sie sei seine Dienerin. Glauben die Inqui-Gardisten unbesehen, die waren ja vorher schon recht verständnisvoll, als er mit der Waffe auf sie zielte.

Die Pistole schnellte vor und Gaius drehte am Regler die Feuerenergie auf. Zu seiner Überraschung zielte er auf einen imperialen Soldaten.
„Ah Soldat, Sie kommen mir recht. Was geht hier vor?“
Doch der Mann, der ihn erst jetzt bemerkte, richtete sein Hochenergie- Lasergewehr auf ihn und brüllte los:
„Waffe senken. Leiste keinen Widerstand.“ Hinter einer Hausecke erschien ein Zweiter.
„Sie wissen wohl nicht, wer ich bin? Ich heiße Gaius Flavius von Rai Deva, Sohn des obersten Direktors. Also runter mit der Waffe.“

Also ich finde da nix dunkles, nix dämonisches und auch nix, was die Inqui auf den Plan rufen sollte. Soll es mir als Leser überlassen bleiben, mir das auszudenken, finde ich das doch sehr bequem vom Autor.

(hier STK, ich kann mir aber denken was es heißen soll) in Geschichten nach, was bei "Bruder Breitkreuz" einzusehen ist.

STK ist in 40K eine gebräuchliche Abkzg. - zur not guckt man ins Lexicanum.