[Archiv][Storywettbewerb Winter 09][W40K] "In die Verdammnis"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
03. Februar 2006
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[FONT=&quot]Dunkelheit, Trostlosigkeit, das Leben stinkt...
[/FONT] [FONT=&quot]Tat ich nicht alles in seinem Namen?
[/FONT] [FONT=&quot]Auf tausendmal tausend Schlachtfeldern in hundertmal hundert Welten rettete ich sein Reich.
[/FONT] [FONT=&quot]Und was bin ich deswegen?
[/FONT] [FONT=&quot]Habe ich nicht Menschen gerettet.
[/FONT] [FONT=&quot]Menschen die in seinem Namen Leben, Arbeiten, Opfer bringen und sterben?
[/FONT] [FONT=&quot]Und nun lässt er mich hier vergammeln...
[/FONT] [FONT=&quot]Wo ist er, wenn die dunkelste Stunde meine Existenz bedroht?
[/FONT] [FONT=&quot]Was soll ich tun, um mich in seinem Namen als würdig zu erweisen?
[/FONT] [FONT=&quot]Alt und gebeutelt bin ich durch ein Leben im ständigen Krieg.
[/FONT] [FONT=&quot]Verloren habe ich alles.
[/FONT] [FONT=&quot]Verloren sind meine Freunde.
[/FONT] [FONT=&quot]Verloren sind meine Kameraden.
[/FONT] [FONT=&quot]Meine Frau...
[/FONT] [FONT=&quot]Meine Kinder...
[/FONT] [FONT=&quot]VERDAMMT!

[/FONT] [FONT=&quot]Nichts als Krieg und Hass hat er mir gebracht.
[/FONT] [FONT=&quot]Verlust um Verlust.
[/FONT] [FONT=&quot]Ich hasse ihn.
[/FONT] [FONT=&quot]Und doch sitze ich hier mit gesenktem Haupt.
[/FONT] [FONT=&quot]Und erbitte wieder einmal seinen Segen.
[/FONT] [FONT=&quot]Es ist schon lange nicht mehr er, der mich am Leben hält.
[/FONT] [FONT=&quot]Wenn er so mächtig ist, warum kämpft er dann nicht selber?
[/FONT] [FONT=&quot]Sitzt nur herum und lässt uns arbeiten.
[/FONT] [FONT=&quot]Nicht ein Wort des Dankes.
[/FONT] [FONT=&quot]Sieht er uns denn überhaupt?
[/FONT] [FONT=&quot]Frage nicht, was er für dich tun kann.
[/FONT] [FONT=&quot]Frage dich, was du für ihn tun kannst.
[/FONT] [FONT=&quot]Zweifle nicht an seiner Herrlichkeit.
[/FONT] [FONT=&quot]Zweifle nicht ob seiner Befehle.
[/FONT] [FONT=&quot]Folge ihm im festen Glauben.
[/FONT] [FONT=&quot]Und er wird auch dich retten.
[/FONT] [FONT=&quot]Wie dumm war ich, das alles zu glauben.
[/FONT] [FONT=&quot]Was ist, wenn sein gefallener Sohn recht hatte?
[/FONT] [FONT=&quot]Er starb für seine Überzeugung.
[/FONT] [FONT=&quot]Genau wie er...
[/FONT] [FONT=&quot]VERDAMMT!

[/FONT] [FONT=&quot]Wie einfach wäre es von hier zu fliehen.
[/FONT] [FONT=&quot]Der Kommissar ist am anderen Ende des Grabens.
[/FONT] [FONT=&quot]Richtet Leute, die sich seiner Sache widersetzen.
[/FONT] [FONT=&quot]Ist das sein glorreicher Weg?
[/FONT] [FONT=&quot]Nur jene, die im Glauben stark sind, können überleben.
[/FONT] [FONT=&quot]Ist das der Weg zum starken Glauben?
[/FONT] [FONT=&quot]Jene, die zweifeln, zu eliminieren?
[/FONT] [FONT=&quot]Unser Feind ist stark im glauben.
[/FONT] [FONT=&quot]Er hat ein gemeinsames Ziel vor Augen.
[/FONT] [FONT=&quot]Ist das nicht auch immer wieder das, wofür sie bereitwillig sterben?
[/FONT] [FONT=&quot]Haben auch sie Familie und Emotionen so wie wir?
[/FONT] [FONT=&quot]Was interessiert es mich?
[/FONT] [FONT=&quot]Was ist aus der Menschlichkeit geworden?
[/FONT] [FONT=&quot]Nicht einmal ein Mensch kennt sie noch
[/FONT] [FONT=&quot]VERDAMMT!


[/FONT] [FONT=&quot] ------„Es gibt einen Ausweg aus dieser Situation.“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Ja ja, das predigen sie immer wieder.
[/FONT] [FONT=&quot] ------„Doch mein werter Freund, du musst jetzt nur deine Waffe nehmen und dir die Ursache deines Unbehagen vom Hals schaffen.“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Welche Ursache?
[/FONT] [FONT=&quot] -----„Dein Glaube an den Toten Kadaver.
[/FONT] [FONT=&quot] Sagtest du nicht selbst, dass er nicht so mächtig sein kann, wenn er nur herumsitzt?“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Wie mächtig kann jemand sein, dessen Worte nicht klar gesprochen sind?
[/FONT] [FONT=&quot]Wie soll er seine Befehle geben?
[/FONT] [FONT=&quot]Wie zur Hölle will er wissen, was für mich gut ist?
[/FONT] [FONT=&quot] -----„Du hast recht.
[/FONT] [FONT=&quot] Überlege doch einmal was du in seinem Namen alles getan hast.“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Zu viel...
[/FONT] [FONT=&quot] ----- „Als du dem Kommissar deine Frau vorführtest. Und deine Söhne.“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Sie hatten uns verraten...
[/FONT] [FONT=&quot] ----- „Bist du sicher, dass sie euch verraten haben?“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Ja, sie sind vom Glauben abgefallen.
[/FONT] [FONT=&quot] ----- „Hattest du nicht schon zuvor Zweifel und sie hat sie nur ausgesprochen?“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Nein, ich...
[/FONT] [FONT=&quot] ----- „Du wolltest ein guter Soldat sein und schnell aufsteigen.“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Sie war eine Verräterin...
[/FONT] [FONT=&quot] ----- „Und du hast sie dafür doch geliebt, dass sie so anders war.“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Ja, ich habe sie geliebt...
[/FONT] [FONT=&quot] ----- „Und dann hast du sie verraten, und sie deinem verhassten Erzfeind ausgeliefert.
[/FONT] [FONT=&quot] Nur um ein guter Soldat in seiner Armee zu sein.“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Nein, nein nein, ich wollte sie erlösen...
[/FONT] [FONT=&quot] ----- „Von ihrem Glück, das sie gefunden hatte?“
[/FONT] [FONT=&quot] Wer tut denn schon so etwas?“-----
[/FONT] [FONT=&quot]Sie war fehlgeleitet, ich hatte keine andere Wahl....
[/FONT] [FONT=&quot] ----- „Als sie dem sicheren Tod zu übergeben? Wie edelmütig von dir.----
[/FONT] [FONT=&quot]Nein, es war was anderes, ich...
[/FONT] [FONT=&quot] ----- „Du bist ihr Mörder auch wenn du nicht abgedrückt hast.
[/FONT] [FONT=&quot] Du hast sie diesem Mann übergeben, der dort hinten genau das macht, was er auch mit deiner Familie gemacht hat.“-----

[/FONT] [FONT=&quot]Stumm richtete sich Dorian auf. Er riss den Plasmawerfer von der Schulter, legte an und begann zu beschleunigen. Mit einem irrem Lachen fuhr er die Plasmazufuhr auf volle Kraft.
[/FONT] [FONT=&quot]Das charakteristische Blubbern einer durch Magnetfelder gehaltenen, ultraheißen flüssigen Gassubstanz mischte sich in den Ton seiner laufenden Füße die in den feuchten Sand unter ihnen trafen.
[/FONT] [FONT=&quot]Der Kommissar wandte sich von seinem letzten Opfer ab und sah Dorian in die Augen,
[/FONT] [FONT=&quot]seelenruhig und eiskalt.
[/FONT] [FONT=&quot]Dorians Wut hatte ihn übermannt und Rache brannte in seinem Herzen.
[/FONT] [FONT=&quot]Nicht mehr viele Meter lagen zwischen ihm und dem Kommissar.

[/FONT] [FONT=&quot]Geschickt und wie es nur ein Kommissar konnte, lud eben jener seine Boltpistole in den Bruchteilen von einer Sekunde. Er streckte seinen Arm aus, seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er schoss. Einmal, zweimal und ein drittes und letztes Mal.
[/FONT] [FONT=&quot]Dorian stürzte in den Sand des Grabens, als seine durchschossenen Knöchel ihren Dienst versagten.
[/FONT] [FONT=&quot]Er nahm den Schmerz gar nicht wahr. Blut floss ihm in die Augen.
[/FONT] [FONT=&quot]Er spürte, dass er schwächer wurde, während sein Gesicht dem Boden näher und näher kam, ein pfeifendes Geräusch besänftigte ihn. Der Plasmatank konnte den Druckaufbau nicht mehr kompensieren und das heiße Plasma schoss in die Luft. Mit dem beruhigendem Wissen, dass er sein Ziel doch noch erreichen würde, wurde ihm warm und seine Wahrnehmung endete...

[/FONT] [FONT=&quot]Der Slaanesh-Hexer warf sich auf dem Boden und lachte ob der gewaltigen Flut an Emotionen, die er in diesem Augenblick vernahm.[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre das Ende der Geschichte nicht gewesen, ich hätte sie für ein Gedicht gehalten. 😀
Die gemischten Gefühle des Protagonisten werden schön dargestellt, etwas verworren, aber das lässt einen nur aufmerksamer lesen. Die Unterhaltung mit dem Chaos-Hexer ist auch schön dargestellt.

Nur der Schluss ist zu Chaotisch. Warum schiesst er nicht gleich? Warum will der Hexer den Kommissar tot sehen? Das kommt nicht rüber, ebenso wie der Sturmlauf unsinnig erscheint.

Aber davon ab eine gute Idee mit anständiger Umsetzung.

MFG
Robert
 
Meiner Meinung nach ist das so, weil der Hexer die negativen Emotionen des armen Kerls - Hass, Wut - künstlich immer weiter nährt, bis sie überborden. Da ist Rationalität fehl am Platze.

Ich finde schön, dass wieder Geschichten mit abweichenden Stilen ihren Weg in den Wettbewerb gefunden haben. In diesem Fall ist das auch noch durchaus gut und stimmig umgesetzt, die Handlung und die Gedanken sind sehr gut nachvollziehbar. Hier wird eben das Chaos nicht (nur 😀) als allein böse Macht dargestellt, sondern auch die Unmenschlichkeit des Imperiums aufgezeigt.

Durchaus gelungen.
 
Muahaha, die Pointe hat sehr deutlich meinen schwarzen Humor angesprochen. Es ist wie bei einem Slapstik-Theater; Man sieht es kommen, weiß eigentlich was passiert, und dann muss man doch lachen wenn es soweit ist.

Die Geschichte weiß dennoch insgesamt zu überraschen, mit ihren drei verschiedenen Erzählstilen. Ich muss gestehen, dass mir der Anfang eher fade erschien. Das klassische Verzweiflungsding halt, hat man in dieser oder ähnlicher Form schon öfter gelesen. Aber mit dem zweiten Absatz kratzt der Autor die Kurve, es kommt Farbe in die Geschichte und der „innere“ Dialog weiß zu gefallen. Ab hier fand ich es dann auch fesselnd.

Ersteindruck: 3 Punkte
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine recht gute Geschichte. Sie besteht aus drei sehr unterschiedlichen Teilen, also werde ich mal zu allen einzeln etwas sagen.

Also 1:

Der erste Teil mutet leider wirklich wie ein Gedicht an. An sich keine schlechte Idee, passt zum Ende hin aber nicht wirklich. Dennoch kann ich die Verzweiflung des Mannes recht gut verstehen, auch wenn mich dieser Teil hier kaum berührt hat. Dazu waren die Gedanken doch noch zu "gewöhnlich", eben das, was man schon dutzendmal irgendwo gelesen hat. Auch die abgehackten Sätze zerstören ein wenig die Stimmung.
Also inhaltlich gut, scheitert leider an der Umsetzung.

2.
Der zweite Teil überzeugt inhaltlich noch mehr und auch die Idee eines mentalen Gesprächs zwischen Soldat und Chaoshexer, das der Soldat anscheinend für einen Dialog mit sich selbst hält, finde ich genial. Leider sind einige der Formulierungen etwas gezwungen nicht wirklich gut. Die Reaktionen des Mannes auf die Vorwürfe des Hexers sind aber durchaus nachvollziehbar.

3.
Dieser dritte Teil ist ein wenig schwächer. Einen Amoklauf hätte man sowohl länger als auch kürzer beschreiben können und irgendwie wirkt dieser Abschnitt mehr wie eine Lobpreisung der tollen Fähigkeiten eines Komissars denn wie eine Kritik an der Sinnlosigkeit des Krieges und der Grausamkeit des Imperiums. Nicht ganz schlüssig auch der Wechsel zwischen dem ruhigen Abwarten des Komissars und dem blitzschnellen Laden der Pistole. Das hätte man noch cooler gestalten können.

Erst am Ende geht einem so wirklich auf, was geschehen ist, und irgendwie ist das toll. Man kann nicht genau sagen, wer jetzt gut und böse ist. Auf der einen Seite ist da der Chaoshexer, der den Soldaten überzeugt, sich gegen die eigenen Befehlshaber aufzulehnen, auf der anderen wird ja durchaus verdiente Kritik an der Politik und Kriegsführung des Imperiums geäußert. Also sind eigentlich beide Seiten an dem Geschehen schuld. Auch wird das Chaos und dessen fester und einiger Glauben als etwas Positives beschrieben und das finde ich ganz interessant. Normalerweise spricht man immer nur davon, dass der Imperator ja nichts tut und eigentlich so gut wie tot ist, während die Chaosgötter ihrer Anhänger belohnen. Hier wird der Aspekt hervorgehoben, dass die angeblichen Ketzer einen wesentlich stärkeren Glauben besitzen als die Anhänger des wahren Imperators. Stimmt ja irgendwie auch.

Leider könnte die Geschichte aber noch etwas mehr Details und zum Teil eine Überarbeitung der Formulierungen vertragen. Ein wenig lässt mich die Geschichte noch kalt, sodass ich mir eher vorkomme, als würde ich den Soldaten beim Fluchen beobachten, statt mich in ihn hineinzuversetzen.

Deshalb würde ich nur 3 Punkte geben.
 
Ich komm nicht dahinter, welche Psikraft da gerade eingesetzt wurde. Verführung? Und wie kann ein Imperialer Soldat einem Kommissar seine Frau und Sohn vorführen, die normalerwiese Lichtjahre entfernt auf seinem Heimatplaneten hocken? Und Slaanesh Hexer die sich in den Dreck werfen? Zu viele Ungereimtheiten, zu viel, was dem Fluff widerspricht. Handwerklich gut, flüssig zu lesen, aber etwas am 40K Hintergrund vorbei.

Zwei Punkte sind noch OK.
 
Also kommen wir zu den letzten Kommentaren meinerseits.

Hm ja diese Geschichte wirkt wirklich etwas unfertig auf mich zwar gefällt mir die Grundsätzliche Idee und auch die Ausführung aber irgendwas vermisse ich.

Ich denke es liegt an dem Kommissar der wirklich nee ziemlich kalte Sau zu sein scheint aber bei dem der Autor nicht so richtig aus den vollen Geschöpft hat und dem vor sich hin fluchendem Soldaten.

Auch hier vielen Dank an den Autor für die Teilnahme und einen schwer zu bewertenden Text.
 
Platz 9 ist auch ganz scheun 😉

So dann mal als Erklärung wie diese Geschichte zustande gekommen ist.
Für den einen oder anderen ist es ja vielleicht von Intresse.

Ich hatte mehrere Geschichten geplant aber alle waren mmn irgendwie zu schwach nach den ersten zeilen.
Zu dem kam ein schwerer Anflug von Niedergeschlagenheit hinzu, dadurch erklärt sich der Anfang, da ich ursprünglich sonen "Emo"-text *hust* schreiben wollte der dann in den windungen meiner EDV versinken sollte.
Naja nach einiger passender Musik dacht ich mach was draus.
So entstand dann der zweite und der dritte Abschnitt unter der hilfe von Puddle of Mudd.
Naja und der Hexer war einfach der Sarkasmus der mich ritt. 😉

Ich danke für die Bewertungen positiv wie negativ und freue mich überhaupt was erreicht zu haben. Für sone doofe Deprigeschichte. 🙂
 
Ich muss mich glaub ich mal von meinem Real life Sarkasmus anstecken lassen.
Mir wird in ltzter Zeit von vielen Leuten ein P****** lustiger schwarzer Humor bescheinigt der mienen Texten manchmal etwas abgeht...

Naja try, try, try

verspreche die nächsten Texte etwas fieser und dreckiger zu machen. 😉

Ich versuch mich immer noch zu errinern was mich mit dem Kommisar geritten hat...
Ich als IMP-nicht möger...