*** Telepathische Übertragung ***
*** 991.M41 ***
*** Kreuzer der Lunar-Klasse Lord Varus***
*** Letzte bekannte Position: Segmentum Obscurus ***
„Sir, detektieren einen bisher unbekannten Planeten mit atembarer Atmosphäre.“
„Ändern Sie den Kurs! Nach dem Gefecht mit diesen Weltraumpiraten müssen wir dringend Wartungsarbeiten durchführen. Außerdem müssen wir unsere Wasservorräte wieder auffüllen.“
... „Sir, unsere Scanner detektieren Siedlungen, offensichtlich menschlich, allerdings sehr rückständig. Sehen Sie selbst“
Bei der optischen Übertragung erkennt man mittelalterliche Holzhütten. Aus einer Burg reitet eine Gruppe Ritter den Weg entlang. Auf einem Feld sieht man einige Bauern arbeiten. Das Bild zoomt an einen einzelnen Bauern mit mittellangen, blonden Haaren heran. Die Kleidung besteht aus gegerbten und gefärbten Tierhäuten, am Gürtel auf seiner linken Seite befindet sich ein Messer, das offensichtlich auch für Kämpfe zu gebrauchen ist. Der Bauer hält kurz inne, um sich mit einem Wolltuch den Schweiß von der Stirn zu wischen.
„Sir, unsere Scanner detektieren im Gebirge auf der anderen Seite des Kontinents noch etwas anderes“
„Zeigen Sie her... Beim Imperator, wenn mich nicht alles täuscht, befindet sich dort unter uns eine Gruftwelt der Necrons!“
„Ihre Befehle, Sir?“
„Bereiten sie mehrere Landungsschiffe vor. Wir werden die Bevölkerung ausbilden und ausrüsten. Dadurch müssen keine weiteren Streitkräfte hinzugezogen werden, und die imperialen Ressourcen werden geschont.“
*** Telepathische Übertragung beendet ***
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Es war ein schwülwarmer Tag. Brian senkte seine Sense, holte sich sein Schweißtuch hervor und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Ernte würde gut werden dieses Jahr, hatte sein Vater gesagt. Sie würden trotz der Abgaben an die Ritter immer noch mehr als genug zu essen übrig haben, um es auf dem Markt verkaufen zu können. Vielleicht würde er sich dann endlich den Ring kaufen können, damit er um die Hand von Helen anhalten konnte! Seine Eltern fanden Helen auch sympathisch, außerdem konnte sie auch auf den Feldern mit anpacken. Sie war also eine gute Wahl. Verträumt nahm Brian seine Arbeit wieder auf.
Das laute Gelächter wurde nur wenig von den Wänden der Taverne gedämpft. Nach dem harten Arbeitstag freute sich Brian auf eine kühle Erfrischung mit seinen Freunden. Er öffnete die Tür, und der vertraute Geruch von verschüttetem Ale und leicht angebranntem Essen stieg ihm in die Nase. Nachdem er sich kurz orientiert hatte, entdeckte er seinen nur wenig jüngeren Freund Wallace an einem der Tische. Mit einer kurzen Geste gab er dem Wirt seine Bestellung zu verstehen, dann näherte er sich dem Tisch.
„Wallace, mein Freund. Wie läuft die Ernte auf eurem Hof?“
„Brian! Ich hätte nicht erwartet, dich heute Abend hier zu sehen. Wolltest Du dich heute nicht mit Helen in der Scheune treffen?“
Ein verschmitztes Lachen zog sich quer über Wallace´s Gesicht. Jeder im Dorf wusste, welche Gefühle Brian für Helen hegte, aber genauso wusste auch jeder, dass Brian bisher immer zu schüchtern war, um dies auch wirklich zu zeigen. Gespielt gekränkt nahm Brian das Bier vom Wirt entgegen. Nach einem kräftigen Schluck Ale wandte sich Brian an seinen Freund.
„Dieses Jahr werden wir eine gute Ernte einbringen. Ich werde nach dem Herbst endlich den Ring kaufen und um ihre Hand anhalten.“
„Lass uns darauf trinken. Albert! Bring uns zwei Ale!“
Nach etwas mehr als zwei Ale ging Brian singend und leicht torkelnd nach Hause. Es war eine sternenklare Nacht. Sein Blick ging zum Himmel.
„Die Sterne bewegen sich so merkwürdig. Ich hätte vielleicht doch ein Ale weniger trinken sollen.“
Wild kichernd setzte Brian seinen Weg fort, bis er zu Hause in sein Bett fiel und sofort einschlief.
Brian wachte auf. Ein dröhnender, pochender Kopfschmerz hielt ihn im Bett gefangen. Er hielt sein Kissen über seinen Kopf, um einen wenig Erfolg versprechenden Versuch zu wagen, seinen Kopf zwischen Schmiedehammer und Amboss zu entfernen. Warum hatte er gestern nur soviel trinken müssen? Über was hatte er sich eigentlich mit Wallace unterhalten? Brian versuchte verzweifelt, sich zu erinnern, bis ihm auffiel, dass irgendetwas nicht stimmte. Sein Kopf schmerzte noch wie vorher, aber das Pochen und Dröhnen wurde durch das Kissen gedämpft. Außerdem merkte er, dass es immer noch dunkle Nacht war! Noch während er sich fragte, ob er diesmal nicht doch zu viel getrunken hatte und er halluzinierte, wurde die Tür zu seinem Schlafraum mit einem lauten Krachen aufgestoßen. Mehrere merkwürdig gekleidete Gestalten stürmten herein. Nachdem sie sich kurz orientiert hatten, lief eine der Gestalten sofort auf ihn zu. In der Hand hielt sie einen merkwürdigen Stock, der an der Seite und vorne von alleine leuchtete. Das letzte, was Brian sah, war wie dieser Stock sich unaufhaltsam seinem Kopf näherte. Brian spürte einen kurzen Schmerz, danach wurde es schwarz um ihn.
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