40k Asche zu Asche...

Shinkansen

Codexleser
26. Oktober 2006
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6.366
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Hier mal ein Beginn einer Hintergrundsgeschichte, passend zu meinem Armee-Aufbau für Space Marines und Chaos...

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Wuchtig hallten seine Schritte durch die große Audienzhalle des Raumkreuzers, als Timerius vor die Empore schritt. Von dort leuchtete das fahlblaue Licht eines übergroßen arkanen Bildschirms in die dunkle Halle und spiegelte sich auf der reich verzierten violetten Servorrüstung des Ordenspriesters der Hawk Lords. Auf dem Bildschirm war die taktische Darstellung der Oberfläche des Planeten mit den letzten aktuellen Positionen der imperialen Streitkräfte zu sehen. Ehrfürchtig verharrte Timerius vor der Empore in einer Pose vollkommener Regungslosigkeit, bis Ordenspriester Tardinius geruhte, das Wort an ihn zu richten.
„Bruder Timerius, empfangt eure Einsatzbefehle im Namen des Imperators. Ihr werdet mit eurem Trupp auf Sigmar V landen.“
Auf dem arkanen Bildschirm hinter dem Ordenspriester erschien ein vergrößerter Ausschnitt des Planeten und markierte eine imperiale Randsiedlung auf einer Hochebene auf halben Wege zwischen dem Hive Daedalus und den Erzgruben. Verschiedenfarbige taktische Zeichen gaben Positionen und Einsatzstärken von imperiumstreuen Truppen an und zeigten die vermuteten oder erkannten Feindstärken der Häretiker.
„Zerstört dieses Depot, bevor es in die Hände der Aufständischen fällt. Dient mir und erfüllt eure Mission. Dient dem Imperator.“
Während der Ordenspriester sich wieder dem arkanen Bildschirm widmete, entließ er Timerius mit einem lässigen Wink seines Amtstabes.

Wind peitschte über die karge Geröllebene als das Landungsschiff hart auf der Oberfläche aufsetzte. Zischend und fauchend öffneten sich die Ausstiegsluken. Schnell und routiniert verließen die Space Marines der Hawk Lords den Thunderhawk und bezogen Position für eine Rundumverteidigung,
Nachdem die Landestelle gesichert war, gab Timerius das Signal, woraufhin sich das Landungsschiff mit brüllendem Antrieb wieder in die raue Atmosphäre erhob und schon bald ihren Blicken entschwunden war. Alleine zwischen den vielen kleinen Felsen machte sich Timerius daran, den zerstörten Peilsender zu untersuchen, der das Landefeld für sie kennzeichnen sollte. Die von einem Laserschuss zerschmolzene Oberfläche des Gerätes war noch warm.

Weitab, auf einem kleinen Platz inmitten der Ruinen einer einstmals stolzen Stadt befanden sich drei Personen, zwei davon groß und wuchtig von Statur in einer eher gereizten Stimmung und eine dritte, kleinere Gestalt mit einer wahrhaft schlechten Laune. Die ersteren beiden waren unverkennbar Orks, die sich argwöhnisch beschnuppernd und anblaffend taxierten. Bullig und muskulös trugen beide ihre Waffen, Symbole und Stammesnarben zur Schau, die sie als Klanführer zweier verschiedener Nomadengruppen auswiesen, wie sie in den Jahrzehnten nach der Exterminierung immer häufiger in kleinen Grupppen auf der Aschewelt von Sigmar V auftauchten, ständig auf der Suche nach Nahrungsquellen und verwertbarem Schrott die Ruinenstädte durchsuchend. Jenseits des kleinen Platzes hockten die Anhänger der jeweiligen Klans unruhig und aggressiv das Treffen ihrer Anführer verfolgend. Während der größere der beiden Orks eine unverschämte Überheblichkeit zur Schau stellte, da er den größeren Klan repräsentierte, war der grünere der beiden bedächtiger, nicht deswegen, weil sein Klan der kleinere war und er seine Gruppe nicht in einem Kampf um den Schrott der nahen Fabrik aufs Spiel setzen wollte, sondern vielmehr, weil seine Aufmerksamkeit in erheblichen Teilen von der dritten, kleineren Gestalt abgelenkt wurde, die ihm ganz gewaltig auf die Nerven ging – wie so oft.
Die dritte Gestalt war ein Grot, einer der kleineren grünlichen Kreaturen, die mit den Klans der Orkbanden herumzogen und dieser hier war im höchsten Maße verärgert, nicht nur weil ihm das ewige Ritual des Protzens und das überhebliche Imponiergehabe der Orks im allgemeinen aufs äußerste reizte, sondern er verspürte darüber hinaus auch ein ureigenes dringendes Bedürfnis und hatte daher beschlossen, dieses Treffen etwas abzukürzen.
„Leg ihn endlich um“ meckerte der Grot mit seiner hohen krächzenden Stimme, mit dem Finger auf den größeren Ork zeigend, dabei wohlweislich außerhalb der Reichweite der beiden sitzenden Anführer bleibend.

Lautlos schob sich der gedrungene Rumpf des überalterten Raumschiffes durch die schwarze Leere des Weltraums, eine schwache Spur aus Teilchen hinter sich her schleppend. Einst als Erzfrachter konstruiert, transportierte das alte Schiff nun etwas anderes, etwas lebendigeres. Gleichwohl schien es ungewiss, ob die Fracht auch weiterhin am Leben bleiben würde, denn ein mehrmaliges zeitweiliges Aussetzen der alten, arkanen Lebenserhaltungssysteme hatte Panik unter den Insassen des Gefangenentransportes ausgelöst und hatte zu Mord und Totschlag geführt. Nun hingen die Gefangenen ermattet in ihren riesigen kerkerähnliches Eisenkäfigen, während an Bord des Schiffes Runenleser und Schiffs-Auguren versuchten, die Geister der Maschinen zu besänftigen. Doch sobald das Raumschiff in der Nähe des Sigmar-Systems erschien, war es nicht länger allein. Aus einer nahen Warp-Ballung erstreckten sich für menschliche Augen unsichtbare fühlerhafte Tentakel und strichen sanft, ja fast spielerisch über die Außenhaut des alten Frachters, erkundeten deren Beschaffenheit und trieben die vor sich hin vegetierenden Insassen zu Wahnsinn. Bald schon waren die Anweisungen und Litaneien der Besatzung übertönt von schrillen Kreischen Verrückter und dem asthmatischen Keuchen Erstickender, die niedergetrampelt oder an den Wänden erdrückt wurden. Inmitten all dem Chaos aber unterschied sich einer der Gefängnistrakte von allen übrigen. In diesem kauerten alle Insassen angstvoll zusammengedrängt an der einen Seite des Eisenkäfigs, während auf der anderen Seite die zusammengesunkene Gestalt eines ausgemergelten Mannes lehnte. Nicht seine abgewetzte Kleidung, die ihn als ehemaligen Priester des Imperiums auswies, noch seine verkrümmte, kümmerliche Gestalt jagte den Anderen diese Furcht ein, es war vielmehr der über ihn manifestierte Schatten, übergroß und von dämonischem Aussehen.
Je näher das Schiff dem Planeten kam, desto mehr sprang der Wahnsinn von den Gefangenen auf ihre Wächter und auf die restliche Besatzung über. Stationen wurden aufgegeben, Maschinengeister blinkten anklagend in grellroten Farben, arkane Einrichtungen wurden mutwillig zerstört und erst unmerklich langsam, dann immer stärker begann der Raumfrachter von seinem bisherigen Kurs abzuweichen und in einer Schlingerbewegung auf die Oberfläche von Sigmar V zuzufallen.

Mühsam ächzend rutschte der dicke Mann mit geschlossenen Augen in dem luxuriösem Sessel hin und her, seinen aufgeblähten, unförmigen Körper in eine bequemere Position bringend, während eine leichtbekleidete Dienerin hinter dem Sessel stehend seine Schläfen massierte. Cornelius Belarius der Dritte, amtierender Gouverneur von Sigmar V, hatte Probleme und nicht erst seit heute. All die Pracht und der Reichtum um ihn herum konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Zeiten änderten. Dem ehemals weit entfernten Imperium hatte er stets die Abgaben bezahlt und einen weiteren, erheblicheren Teil für sich behalten. Klug und umsichtig hatte er es zeit seines Lebens verstanden, seinen eigenen Vorteil zu ziehen und Störungen früh und rechtzeitig zu begegnen. Viele Intrigen hatte er vereitelt und kleinere Aufstände und Erhebungen im Keime erstickt. Doch seit dem die sporadischen Warpstürme im Draußen zugenommen hatten und der Abtransport der Erze und die Anlandung neuer Arbeiter – Belarius gedachte ihrer eher als Ware – dadurch immer mehr behindert wurden, war nichts mehr wie zuvor. Die Aufstände hatten zugenommen und teilweise waren ganze Erzgruben abtrünnig und aufsässig. Es war eine bittere Wahrheit, dass die planetaren Milizen kaum dazu beitrugen, diese Entwicklung zu stoppen. Vielmehr schien es gerade so, als gäbe es in diesen Verbänden ebenfalls untreue und illoyale Elemente.
Die Strafaktion gegen die aufständischen Erzgruben war zu einem regelrechten Feldzug geworden, der Unsumen an Geldern veschlang und zudem die Erzlieferungen an das Imperium unliebsam verzögerten, was nicht lange unbeantwortet geblieben war.
Belarius war zu seinem Leidwesen gezwungen gewesen, um Hilfe von außen zu ersuchen, bevor eine allzu neugierige Inquisition sich seiner Sache annahm. Unangenehmer Weise war dieses Ersuchen von einem Orden der legendären Space Marines beantwortet worden.

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wird fortgesetzt...
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@Blck Templar 2
Vielen Dank für das positive Feedback, die Sache mit dem Peilsender wird im folgenden ein wenig weiter konkretisiert....

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Fortsetzung Teil II
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Leutnant Kendric Maddox setzte mühsam einen Fuß vor den anderen und schaute nicht zurück.
Vor dreizehn Tagen hatte er in seiner nagelneuen Uniform den Hive Daedalus verlassen und marschierte seitdem an der Spitze der vierten Kompanie des PRPV-E53SOHD – des provisorischen Regimentes der planetaren Verteidigung der Ebene-53 Sektor-Orange Hive Daedalus – nach Osten zu dem ihm befohlenen Sammelpunkt. Auf dieser Wanderung hatte Kendric viel Zeit zum Nachdenken.
Als zweitjüngster von neun Söhnen hatte er wenig Hoffnung, je seinen Vater als Besitzer der Schmiermittelfabrik im Hive zu beerben. Daher hatte er sich schon früh entschieden, ins Militär einzutreten. Das Militär, so hieß es in den Tavernen der 53.Ebene, biete gute Möglichkeiten für aufgeweckte Burschen, reich und mächtig zu werden. Dies lag an dem alten und ehrwürdigen Brauch, die Patente der Obristenstellen in den Regimentern meistbietend zu kaufen und wieder zu verkaufen. Tatsächlich waren die meisten Regimenter nicht mehr als kleinere Gruppen in Kompaniestärke oder darunter, die nur in einem Verteidigungsfall auf ihre volle Stärke durch Zwangsaushebungen gebracht wurden, daher der Eintrag – provisorisch – in ihrer Bezeichnung.
Die Kerntruppen in den Regimentern waren eine Mischung aus Haustruppen und Söldnern, die auf den begehrten Grenzposten in den Hochebenen Überfälle und Beutezüge auf die Erzkarawanen ausführten oder abwehrten, die zwischen den Erzgruben und den Fabriken das kostbare Erz transportierten. Damit konnte der Inhaber eines Regimentes nicht nur die Kosten seines Patents wieder hereinholen, sondern auch großen Reichtum anhäufen. Und wenn der Oberst dabei reich wurde, blieb genug für seine Untergebenen übrig, um sie mit mehr zu entlohnen, als sie je durch jahrelange Arbeit im Hive verdienen konnten.
Kendric war schon lange genug dabei, um ebenfalls reich zu werden, doch Geld blieb nicht lange bei ihm. Zahlreiche Tavernen, leichte Mädchen und das eine oder andere Spiel hatten ihm immer wieder einen Grund geliefert, seinen Dienst beim Militär wieder aufzunehmen.
Und dann gab es eines Tages die Gerüchte über massive Aufstände in den Erzgruben, bald schon gefolgt von der Mobilisierung einiger Einheiten und den berüchtigten Zwangsaushebungen und ehe Kendric sich versah, hatte er eine Kompanie bekommen und einen Auftrag, der sich rasant zu einem Albtraum entwickelte.
Zwangsausgehobene bekamen keine Waffen in die Hand, jedenfalls nicht innerhalb oder in der Nähe des Hives, also hatte seine Einheit den Marschbefehl zu einem Depot bekommen, wo sie ausgerüstet werden sollten. Auf den Weg dorthin hatte Kendric laut Befehl die Aufgabe, den Männern die Grundlagen des militärischen Dienstes beizubringen.
Zu Beginn des Marsches hatte sich Kendric auf seine drei Sergeanten verlassen können, die wenigstens das Marschtempo einigermaßen aufrecht hielten, auch wenn das Ganze mehr wie ein Herdentrieb denn wie eine Kompanie aussah. Doch dann blieben die Versorgungsfahrzeuge aus und Kendric sah sich gezwungen, nacheinander zwei seiner Sergeanten zum Requirieren von Lebensmitteln und Wasser loszuschicken.
Den dritten Sergeanten war er ebenfalls vor zwei Tagen losgeworden, als er ihn und zehn Mann entsprechend seinem Sonderbefehl beauftragt hatte, einen Peilsender auf der nördlich von ihnen gelegenen Hochebene zu errichten.
Alle drei Sergeanten waren überfällig, nun, da er noch drei Tagesmärsche von dem Depot entfernt war. Kendric wußte nicht, worüber er sich mehr Sorgen über die drei Vermissten und ihre Trupps machen sollte oder darüber, dass seine Männer den Dreitagemarsch ohne Verpflegung kaum durchstehen würden oder darüber, dass er seit sieben Tagen weder Versorgungsfahrzeuge noch sonst irgendjemanden gesehen hatte, der auf dem gleichen Wege war wie er, denn das Depot sollte schließlich alle zehn Kompanien seines Regimentes ausrüsten.

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wird fortgesetzt ...
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@Esco
vielen Dank
@ Black Templar 2
jetzt gehts weiter...

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Irgendwo in den von Schleiern des Grauens verhüllten Ocularis Terribus, auch Wirbel des Chaos genannt, näherte sich auf einem, in violetten Farben pulsierenden, Planeten ein äußerst unheiliges Ritual seinem Höhepunkt. Inmitten einer Heerschar eifriger Dämonen und Gefolgsleute stand Mondragor, Herrscher dieser Welt und zukünftiger Dämonenprinz auf der obersten Empore des Opferaltars einer gewaltigen steinernen Pyramide und bewegte seine Arme mit der rhythmischen Pose und Entschlossenheit eines Puppenspielers, während er die Fäden des Warps nach seinem Willen neu zusammenwebte.
Während er durch das leuchtende Glühen einer übergroßen Warpblase vor ihm die Vorgänge im Orbit von Sigmar V betrachtete und die Bestien des Warps auf die schwächlichen Insassen eines Erzfrachters hetzte, stahl sich langsam ein leichtes Lächeln auf seine blutleeren Lippen.
Nach der durch das Versagen ihres Anführers ausgelösten großen Katastrophe auf Terra und dem Rückzug in die Wirbel des Chaos war viel Zeit zerronnen.
Zeit in der es den wahren Anhängern gegen den Leichnam im Goldenen Thron verwehrt war, einen triumphalen Sieg zu erringen, trotz der vielen schwarzen Kreuzzüge, die man unternommen hatte.
Zeit, in der auch viele Kräfte und Ressourcen darauf verschwendet worden waren, sich gegenseitig zu bekämpfen. Nicht das er sich nicht auch daran beteiligt hatte, vielmehr verdankte er seine jetzige Position gerade jenen damaligen Machtkämpfen.
Doch er hatte im Gegensatz zu vielen anderen das Hauptziel nicht aus den Augen verloren.
Und er hatte schon früh die Möglichkeiten des Warps erahnt.
Viel Zeit und Mühe und viele, viele Opfer hatte es ihn gekostet, dem Warp Botschaften zu entlocken, Köder auszulegen, willensschwache Wesenheiten im Draußen seinen Willen zu unterwerfen.
Er war ein großes Risiko eingegangen, daran hatte er nie gezweifelt.
Die Kräfte des Warps zu manipulieren, hieß die Mächte des Chaos zu wecken.
Nur viele Opfer seiner Untergebenen hatte ihm die Freiheit verschafft, die er brauchte, um seinen großen Plan umzusetzen.
Nun, nicht alle seine Untergebenen hatten sich freiwillig opfern lassen, er hatte auf diese Weise auch viele seiner Rivalen entsorgt und dadurch seine Machtbasis ausgebaut und gegen jeden Verrat oder Herausforderung gesichert.
Nun herrschte er unangefochten über ein kleines, aber ihm ergebenes Kontingent an Space Marines, bereit ihm überall hin zu folgen.
Oder besser, bereit, sich überall hin schicken zu lassen, denn Mondragor hatte nicht vor, seine Machtbasis zu verlassen. Jedenfalls nicht, bevor alle Figuren im Spiel auf ihrer Position waren. Ja, er war der große Puppenspieler und wenn dies vorbei war, würde er als Dämonenprinz wiedergeboren werden.

Tief im Inneren einer Erzgrube auf Sigmar V, der Aschewelt fand ein ähnliches, aber kleineres Ritual unheiliger Art statt. Von seinem Opferaltar aus betrachtete Mordar, Erster der Erwählten, durch eine Warpblase die Vorgänge im All und eine grausige Befriedigung erfüllte sein verdorbenes Gemüt, während er dem abstürzenden Erzfrachter zuschaute. Eine weitere Prophezeiung seines Meisters hatte sich erfüllt und der Mensch, der als Gefäß für die Materialisierung seines Meisters dienen sollte, näherte sich rasant der Oberfläche Sigmars. Mordars Aufgabe würde es sein, dafür zu sorgen, dass dieser Mensch zur rechten Zeit zum rechten Ort gebracht werden würde, und zwar lebend und an einem Stück, wie ihm sein Meister vor seiner Ankunft auf Sigmar V unmissverständlich deutlich gemacht hatte...
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wird fortgesetzt ...
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@Black Templar 2
Vielen dank für den Ansporn... 🙂

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Für einen Betrachter aus großer Höhe hatte der Hive eine gewisse Ähnlichkeit mit einem gestrandeten Oktopus, denn aus den riesigen Toren des stählernen Konstruktes streckten sich die Marschkolonnen der imperialen Armee wie lange, sich windende Tentakeln dem Horizont entgegen.
Belarius betrachtete von der Turmterrasse seines luxuriösen Palastes auf dem höchsten Punkt des Hives den Abmarsch der Armee mit gemischten Gefühlen. Der planetare Verteidigungsrat hatte durch Zwangsaushebungen die ungeheure Masse von fünf Armeen aufgestellt, die nun in den großen Krieg zogen, um die Horden des Chaos zu stoppen, die aus den Erzgruben quollen und sich auf dem Weg zu seinem Hive befanden.
Ob dies der imperialen Armee gelingen würde, war bis jetzt jedoch noch völlig offen.
Belarius hatte die letzten Tage damit verbracht, Offizierspatente zu verkaufen und sein privates Vermögen zu vermehren. Egal, wie der Krieg verlaufen würde, der Gewinnausfall würde immens sein.
Belarius hielt nicht viel von den planetaren Verteidigungsstreitkräften. Zu seiner großen Verärgerung war das offizielle Hilfeersuchen von Sigmar kaum beantwortet worden. Noch waren keine imperialen Garderegimenter eingetroffen und der einzige Space Marine Orden, der mittlerweile mit einem kleinen Kontingent im System erschienen war, hielt sich merklich zurück, aus welchen Gründen auch immer.
Statt dessen hatte sich ein Inquisitor angekündigt, dessen Kurierschiff vor einigen Stunden im System eingetroffen war. Ein gewisser Luthor von den Largen, wie er sich genannt hatte. Belarius kannte ihn nicht und hatte auch nicht vor, die Bekanntschaft mit ihm zu suchen.

Einige Etagen unter dem Palast des Gouverneurs tagte der planetare Verteidigungsrat in dem riesigen Tafelsaal, der ansonsten eher festlichen Ereignissen vorbehalten war. Jedoch, wenn man von den vielen Uniformen im Raum absah, konnte es durchaus ein Fest sein, denn Unmengen von Dienern sorgten für einen ununterbrochenen Nachschub an delikaten Häppchen und auserlesenen Getränken von fremden Welten.
Außerdem herrschte eine fröhliche Stimmung vor. Man hatte sich nach endlosen Debatten und dem Hin- und Herschieben von kleinen wohl geformten Modellen auf der großen Tischplatte auf einen Plan geeinigt, der vorsah, dass die mittlere Armeegruppe unter General Sigmund Autarius, vormals Handelshaus Autarius, in einem schnellen Vormarsch weit nach Osten bis zu den Grenzgebirgen vorstoßen und dann mit einem Schwenk der ganzen Armee um ihre linke Flanke herum unter Zurücklassen von nur schwachen Deckungsstreitkräften nach Norden vordringen sollte. So würde man in den engen Schluchten des Grenzgebirges unterstützt und versorgt von den beiden Grenzfestungen in der Lage sein, den Vormarsch des Gegners früh zu stoppen und solange zu binden, bis die anderen Armeen in der südlichen und nördlichen Aufmarschzone aufschließen und in einer Zangenbewegung den Gegner einkesseln würden. Im Grunde genommen, war der Krieg schon so gut wie gewonnen.

Weit unter der Erdoberfläche betrat Mordar seinen taktischen Raum tief im Innern der Erzgrube. Nun marschierten seine Horden auf den Hive zu, entsprechend dem großen Plan, den sein Meister ersonnen hatte.
Obwohl es Mordar nicht im Traume einfallen würde, an den Fähigkeiten seines großen Meisters zu zweifeln, machte er sich Sorgen, als er den taktischen Tisch näher betrachtete auf dem mittels handgeschnitzten Modellen die Bewegungen seiner Armeen und die bruchstückhaften Informationen über die Meldungen des Gegners dargestellt wurden. Seine Armeen bestanden zum größten Teil aus bekehrten Grubenarbeitern, von nur wenigen Chaos Space Marines geführt. Bei der vorherrschenden Instabilität des Warpsturms schien es nicht ratsam, noch mehr Chaosenergie für die Konvertierung von Grubenarbeitern zu Chaos Space Marines abzuzapfen. Auch dauerte der Ausleseprozeß unter den Arbeitern zu lange, um Exemplare zu finden, die für diese Konvertierung geeignet waren. Von größter Wichtigkeit war es daher, sich am Anfang des Krieges in den Besitz möglichst vieler Depots und Grenzfestungen zu setzen, um die schwere Ausrüstung für seine Regimenter zu erbeuten und eine gute Ausgangslage zu haben, um die Anhänger des Leichnams auf dem goldenen Thron vernichtend zu schlagen. Mordar löste seinen Blick von den kleinen, leblosen Modellen auf dem Tisch und diktierte die entsprechenden Befehle.

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wird fortgesetzt
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@Black Templar 2
Noch eine kleine letzte Abschweifung, bis die Action losgeht...

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In der gnadenlosen Kälte des Alls schwebte das mächtige Raumschiff langsam über die von Kratern zerklüftete Oberfläche des kleinen Mondes, der den, in violetten Farben pulsierenden, Planeten umkreiste.
Aus der Nähe betrachtet, war dieses riesige Raumschiff ein in rotbraunen Farbtönen gestrichener schwerer Panzerkreuzer der Styx-Klasse mit einer von unzähligen Raumschlachten zernarbten Oberfläche, die vor Geschützstellungen, Waffenbatterien und Hangardecks nur so strotzte.
Während der Panzerkreuzer langsam den Mond umrundete, kam hinter diesem das Groß der Chaosflotte zum Vorschein.
Flaggschiff dieser Flotte war ein altehrwürdiges Schlachtschiff der Desolator-Klasse, ein großes und monströses Gebilde, einst in der Gründerzeit des Imperiums erbaut, diente es nun den dunklen Zwecken des Chaos. Dieses Prunkstück geballter Zerstörungskraft war umgeben von drei Terror-Fregatten und nicht weniger als sieben Fluch-Fregatten, zwischen denen ein Kreuzer der
Berserker-Klasse und zwei Kreuzer der Henker-Klasse Position bezogen hatten.
Um diese Schiffe herum zogen zahlreiche Sensenwind-Jäger und Höllenfeuer-Bomber lautlos ihre Bahnen oder eskortierten Tarantel-Landungsboote und kleinere Versorgungsfrachter von oder zur Planetenoberfläche.
Die schwer gepanzerten Docktore eines Hangars auf dem Panzerkreuzer öffneten sich lautlos. Ein Kurierschiff, eskortiert von Sensenwind-Jägern schoss heraus und der kleine Verband raste in einer weiten Schleife an den wartenden Kreuzern vorbei auf das Flaggschiff zu.
Auf dem arkanen Sichtschirm im Kontrollraum der Kommandobrücke an Bord des Desolator-Schlachtschiffes verfolgte Zang, der aufstrebende Champion des Chaos, den Anflug des Kurierschiffes. Als das Andocken unmittelbar bevorstand, verließ er die Kommandobrücke und begab sich zur Dockbucht, umgeben von Leibwache und Gefolge. Er wollte seinen Kriegsherren bei seiner Ankunft persönlich begrüßen.
Zang hatte in tausenden und abertausenden von Schlachten und Kriegen für das Chaos gekämpft und seinen Wert immer und immer wieder unter Beweis gestellt. Er war mit vollem Recht aufgrund seiner Verdienste der derzeitige Champion und nichts konnte seinen legendären Mut schwächen oder ihn gar mit Furcht erfüllen... bis auf die Ankunft seines Kriegsherrn.
Als er die düstere Dockbucht erreicht hatte, war diese von nahezu hundert Kriegern in den schwarzen Rüstungen der Black Legion gefüllt, die auf einen Schlag stramm standen. Das mit Symbolen des Chaos und dämonischen Figuren reich verzierte schwarze Kurierschiff kam auf dem Landedeck der Dockbucht zum stehen und aus dem Maul der größten dämonischen Fratze auf der Oberfläche des Schiffes fuhr eine Rampe heraus, während sich die Türen zischend öffneten und das fahle violette Licht des Inneren in einen zäh wallenden Nebel hüllten.
Eine gespenstische Stille senkte sich über die Dockbucht. Oben auf der Rampe erschien Mondragor, Kriegsherr des Chaos.
Die wuchtigen Schritte seiner reich verzierten Terminatorrüstung hallten auf dem Metall der Rampe, während Mondragor auf seine wartenden Untertanen zuging, die vor ihm niederknieten. Der Kriegsherr winkte Zang herbei und begann das Ehrenspalier der Black Legion abzuschreiten.
„Folgt mir, mein junger Diener, ich gedenke euch genauer über den nächsten Schritt meines Planes zu instruieren!“.
Zang stand auf und gesellte sich an die Seite seines düsteren Herrn, während dieser die angetretenen Truppen musterte.
„Die Flotte ist zum Angriff bereit, mein Gebieter“ sagte Zang, nicht völlig frei von Furcht, wie er sie immer in der Nähe seines Meisters empfand.
„Ich weiß“ gab der Kriegsherr zurück, nicht näher ausführend, dass Zang schon längst tot im eisigen All treiben oder in eine Chaosbrut verwandelt sein würde, wenn es anders gewesen wäre. Niemand enttäuschte den Kriegsherrn zweimal.
„Und nun werdet ihr wieder für mich an der Spitze dieser Flotte in den Krieg ziehen und eine Entsatzflotte des armseligen Imperiums im Sigmar System vernichten“, fuhr der Kriegsherr fort, während seine glühenden, stechend gelben Augen sich langsam von Zang abwandten.
„Bei den Göttern des Chaos, alles entwickelt sich genau nach meinem Plan“, sprach der Kriegsherr mehr zu sich selbst als zu irgend jemand, lachte leise und sonnte sich im Wohlgefühl seines baldigen Aufstiegs zum allmächtigen Dämonenprinzen.
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wird fortgesetzt...
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<div class='quotetop'>ZITAT(Black Templar 2 @ 19.01.2007 - 18:17 ) [snapback]956619[/snapback]</div>
...aber die stelle hat wirklich ähnlichkeit mit der stelle in star wars, wo der Imperator auf dem todesstern ankommt. 😀
[/b]
*sich anschließ* 😀
Sehr gute Beschreibungen, schöner Aufbau der Story. Jetzt heißt es durchhalten. 🙂
Bin gespannt auf die Fortsetzung.
 
nun mal wieder eine kleine Fortsetzung

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Leg ihn doch endlich um“, quängelte der kleine grüne Grot wieder und wieder und hüpfte mit zusammen geklemmten Beinen hin und her, einen merkwürdige Art von Tanz aufführend.
Wütend grunzend versuchte der grüne Ork mit der linken Hand nach dem frechen Grot zu schnappen, doch letzterer wich mit einer tänzelnden Bewegung, die von jahrelanger Übung zeugte, vor der drohenden Faust aus und erwiderte diese Geste mit einer angedeuteten Verbeugung. Der große Ork warf den Kopf in den Nacken, klopfte sich auf die Schenkel und begann aus vollem Hals zu lachen.
Welches allerdings abrupt abbrach, als sein Kopf von den Schultern rollte, da er auf den ältesten Trick der Welt hereingefallen war, er hatte sich ablenken lassen.

Wütendes Gebrüll der einen Orks über den Tod ihres Anführers wurde von einem herausfordernden Bellen der anderen Orks beantwortet und zwei wütende, grüne, bis an die Hauer bewaffnete Massen stürmten los und prallten auf dem mit Trümmern übersähten Platz der Ruinenstadt aufeinander. Rings herum erhob sich ein Hauen, Stechen und Beißen. Zweikämpfe wurden ausgefochten, gewonnen oder verloren, vereinzelte Schüsse aus dicken, klobigen Handfeuerwaffen improviserter Bauart rissen blutige Schneisen in die gegnerischen Haufen, bis deren Besitzer die Munition ausgingen und sie unter dem wütenden Ansturm der Angreifer überrannt und von Klauen und Hauern zerrissen wurden. Blutige Trophäen wurden ebenso schnell erobert wie wieder verloren.
Inmitten des voll entfesselten Chaos des Kampfes schritt der große grüne Ork mit seiner monströsen Streitaxt bedächtig durch die wogende Schar der Kämpfenden, Ausschau haltend nach würdigen Gegnern, die bemüht waren, ihre Anhänger um sich zu sammeln. Wann immer er einen solchen fand, der einen Haufen aus mehr Köpfen um sich scharte, als er zählen konnte, hetzte er ihm einige seiner mit Fußtritten motivierten Vasallen auf den Hals und sobald dieser dann durch die Kämpfe Anzeichen von Müdigkeit zeigte, erledigte er ihn mit zwei, drei schnellen Schlägen seiner Axt.

Ganz im Gegensatz dazu hechtete der kleine grüne Grot von Deckung zu Deckung, um Fußtritten, Schwerthieben oder fallenden Körpern auszuweichen. Zu seinem Glück kümmerte sich keiner der großen Gestalten um ihn, doch das änderte sich schlagartig, als er versuchte, über eine vermeintliche Leiche zu klettern. Der Ork, der nur eine kurze Zeit besinnungslos gewesen war, wachte davon auf und ergriff den erstbesten Gegenstand, um auf die kleine freche Gestalt einzuprügeln. Da der Ork einer der Trommler war, erwischte er seinen Schlagstock zuerst. Der Grot, weder blöde noch lebensmüde, schnappte sich den zweitbesten Gegenstand, um sich gegen die zahlreichen, schmerzhaften Schläge zu schützen und hielt sich die herumliegende Trommel mit beiden Händen über sein hässliches Haupt. Der ohrenbetäubende Lärm, den die beiden machten, als der immer wütender werdende Ork auf die um ihn herumhüpfende Trommel einschlug und die durch den lang anhaltenden Kampf einsetzende Müdigkeit auf beiden Seiten führten dazu, dass die Kämpfe allmählich verebbten. Schließlich, als der große grüne Ork den Trommler endlich köpfte, legte sich eine Stille über den von Orkleichen übersähten Platz, die gegenüber dem vorherigen Kampflärm geradezu gespenstisch anmutete.

Der kleine grüne Grot, dem die Ohren noch heftig klingelten, stülpte die Trommel von seinem Kopf, schnappte sich den Schläger und sprang auf den Sockel einer gestürzten Statue. Dort oben hämmerte er er so lange auf die Trommel ein, bis er im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses stand. Er ließ die Trommel fallen und hob seine dürren kleinen Arme mit den überlangen Fingern der Menge entgegen. „ja, ja, ja“, begann er beschwichtigend, „wir wollen uns doch nun wirklich nicht länger darüber streiten, wer wen eventuell zuerst getötet hat.“ Allgemeines Gemurmel aus der Menge. „Tatsache“, sprach er weiter, „Tatsache ist es doch, dass wir einen Anführer haben und ihr nicht.“ Diese Logik weiterspinnend, fuhr er fort: „Wenn ihr also euch uns anschließt, habt auch ihr einen Anführer.“ Der Grot spürte mehr als dass er es sah, dass er gerade die geistigen Kapazitäten seiner Zuhörer gewaltig überforderte, also versuchte er sich auf das Wesentliche zu beschränken. „Gemeinsam“ und wich dabei oben auf dem Sockel einem Wurfgeschoss geschickt aus, „Gemeinsam können wir viele tolle Sachen machen.“ „Wat für Sachen???“ brüllten einige Orks aus der Menge zurück, die nur deswegen den Grot nicht in Stücke rissen, weil sie zuvor an dem großen grünen Ork mit dieser tödlichen Axt vorbei mussten. „Na,“ improvisierte der Grot, der immer mehr den Faden seiner Rede verloren hatte, da die Zahl der Wurfgeschosse rasant stieg. „wir machen einen Wharg“. „Einen watt?“ brüllte es aus der Menge zurück. „Einen Wharg“ gab der Grot ungläubig zurück, der nicht verstehen konnte, dass Orks mit diesem Wort nichts anzufangen wussten.
Noch während er darüber grübelte, fegte ihn ein beiläufiger Rückhandschlag des großen grünen Orks vom Sockel und der große grüne Ork richtete sich Axtschwingend zu seiner vollen Größe auf: „WHAAARGGG!“ brüllte er in die Menge und die Menge brüllte zurück. Dann, als es wieder etwas stiller geworden war, trat einer der Orks nach vorne und fragte in einem herausfordernden Bellen, warum sie gerade ihm folgen sollten. Danach griff er sich mit beiden Händen reflexartig an sein rechtes Auge in dem eine blitzschnell geworfene Klinge steckte, während er langsam zusammenbrach.
Der große grüne Ork zog ein zweites Wurfmesser aus seinem Gürtel, um ein weiteres Argument kontern zu können, während vor ihm der kleine grüne Grot wieder zurück auf den Sockel zurückkletterte. Griesgrämig und beleidigt wegen seines vorherigen unrühmlichen Abganges schrie er der Menge entgegen. „Was wollt ihr denn?“, „Wollt Ihr etwa ein Zeichen??“, „Ein Zeichen vom Himmel???“. „Na gut“, fuhr er fort, „ich geb euch euer Zeichen“.

In einer schlingernden, torkelnden Bewegung prallte der außer Kontrolle geratene Erzfrachter auf die äußere Atmosphäre von Sigmar V. Erst langsam, dann immer schneller brachte die Hitze der Reibung den Rumpf zum glühen und das Wrack begann sich aufzulösen, als immer mehr Teile und Aufbauten abbrachen und im Strudel der Flammen wie leuchtende Sternschnuppen dem abstürzenden feurigen Koloss auf seinem Weg zur Planetenoberfläche folgten.

Der Grot sprang auf den Sockel herum und streckte seine langen dürren Arme theatralisch zum Himmel empor, um mit nicht gelindem Erstaunen zu sehen, dass der Himmel ihm sein vorhergesagtes Zeichen sandte.

Und alsbald verbreitete sich auf der Aschewelt ein Gerücht, schneller als Pilzsporen im Wind von dem neuen Whaargg. Kleine und große Gruppen nomadisierender Orks hörten davon und einige verstanden es sogar und von überall her brachen sie auf, um sich dem Whaargg anzuschließen.
 
Zang konnte einen Schauer der Erregung nicht unterdrücken, als seine Flaggoffiziere ihm meldeten, dass alle Schiffe seiner Flotte ihre Positionen für den Sprung eingenommen hatten. Die für den Start einer derart exakt geplanten Offensive gegen eines der verhassten imperialen Systeme erforderlichen Berechnungen und arkanen Rituale waren abgeschlossen und alles und jeder wartete nun nur noch allein auf sein Zeichen.
Zang fühlte den Rausch der Macht und die Vorfreude auf den bevorstehenden Kampf.
„Alle Kampfeinheiten auf ihren Sprungkoordinaten?“ fragte er.
„Bestätigung von allen Einheiten“, meldete sein Adjutant.
Zang blickte durch das riesige Sichtfenster der Brücke des Schlachtschiffes der Desolator-Klasse versonnen auf den in vielen violetten Farben pulsierenden Planeten und die ringsum positionierten Raumschiffe seiner Flotte. Dann streckte er seine gepanzerte Faust nach dem Sprechrohr aus und sprach über die Kampffrequenz zu seiner Flotte:
„Hier spricht Zang, Großadmiral der Flotte unseres Kriegsherrn Mondragors; alle Raumschiffe beginnen mit dem Sprung auf mein Zeichen, möge der falsche Herrscher auf dem goldenen Thrn durch unsere taten vernichtet werden.“
Dann drückte er den Signalkopf. Der Angriff war ausgelöst. Ein Surren und Vibrieren durchlief das ganze Schiff, als die Maschinen ihre Energien freigaben und rings herum löste sich das Universum auf. Einige Herzschläge später schwebte der in violetten Farben pulsierende Planet wieder allein in der Leere des Weltraumes.

Als sich rund um die Ausläufer des Warpsturms die ersten Anomalien bildeten, schenkte man ihnen auf den imperialen Raumschiffen der Systemblockadeflotte kaum Beachtung. Einzelne Raumlotsen gaben Meldungen ab, die von den Decksoffizieren gesammelt und an die Brückenoffiziere weitergegeben wurden, wo sie in den Routinemeldungen untergingen.

Die Blockadeflotte hatte ihren Dienst erst vor wenigen Standardtagen in diesem System aufgenommen, noch immer wartete man auf weitere Raumschiffe, die von den umliegenden Systemen abkommandiert worden waren, um die Blockadeflotte zu verstärken.

Admiral Semontes, nomineller Oberkommandierender dieses Sektors war noch nicht bei der Flotte eingetroffen, sein Flaggschiff der Vergelter-Klasse wurde seit Tagen erwartet. Konteradmiral Mandrides koordinierte als dienstältester Flaggoffizier an Bord eines Mars-Kreuzers die Aufstellung der Flotte in diesem System, deren Hauptaufgabe im Kontrollieren des Flugverkehrs und dem Abfangen von Freihändlern bestand, denen es immer wieder gelang, durch das weitmaschige Netz der imperialen Flotte zu schlüpfen. Es fehlte überall an einsatzbereiten Schiffen, funktionierenden Maschinen und ausgebildetem Personal.

Seufzend massierte Mandrides sein Kinn, während er dem Bericht seines Adjutanten lauschte, der ihm über einen weiteren Verlust bei den Handelsschiffen informierte. Ein alter, außer Kontrolle geratener Erzfrachter stürzte in diesem Augenblick auf die Oberfläche Sigmars zu, unrettbar verloren.

Wenigstens war es ihm gelungen, eine Begegnung mit der äußerst unbequemen Inquisition aus dem Weg zu gehen, deren Kurierschiff befand sich halb verdeckt hinter Pontus, dem kraterübersähten Mond Sigmars auf dem Weg zu einem Rendezvous mit dem Raumkreuzer der Spacemarines.
Nicht sein Problem, dachte Mandrides bei sich und studierte die taktische Aufstellung der Blockadeflotte.
Seine Schiffe waren weit im System verteilt, deckten vier der sechs Planeten und die Polsprungpunkte des Systems ab, doch viele der Schmuggler und Freihändler hatten Raumbojen im System nahe des Asteroidengürtels versteckt, die es ihnen jederzeit ermöglichten, an den sogenannten Piratensprungpunkten aufzutauchen und ins System zu gelangen, um danach im Sensorschatten der Asteroiden einzutauchen und unsichtbar für die Häscher des Imperiums zu werden. Stöberte man tatsächlich mal einen dieser Piraten auf, so entpuppte sich das Schmugglerschiff meistens als erstaunlich schnell oder verfügte über spezielle Freigabecodes. Mandrides wusste von den illegalen Geschäften in diesem Sektor und ahnte von vielen mehr, die direkt unter der Nase seiner Blockadeflotte abliefen, doch ohne eindeutige Order wollte er die Überbleibsel seiner Karriere nicht gefährden, diese eine Sache vor dreizehn Jahren war Karriereknick genug gewesen und nur mit einem Schaudern erinnerte er sich an seinen damaligen jugendlichen Elan und Leichtsinn, der ihm Ruhm und Ansehen hätte bringen sollen, wenn er nicht dem Großadmiral dadurch massiv in die Quere gekommen wäre.
„Nie wieder“, so hatte sich Mandrides in den folgenden Jahren geschworen, während er auf einem Provinzstützpunkt versauerte, seine Karriere in kleinsten Schritten wieder aufbaute und allem Ärger weiträumig aus dem Wege ging. Nun hatte er die Gelegenheit, Admiral Semontes zu Diensten zu sein und alles zu seinem Empfang vorzubereiten, so dass dieser die Lorbeeren dafür ernten konnte und sich vielleicht eines Tages an ihn erinnern würde, wenn seine eigene Beförderung zu einem vollwertigen Admiral bevorstand.

Mandrides bemerkte, dass sein Adjutant seine Ausführungen beendet hatte und ihn erwartungsvoll anschaute. Seufzend zeichnete er dessen Datenblock ab, stand von seinem Schreibtisch auf, strich seine taubengraue Uniform glatt und begab sich auf den Weg zur Brücke.