So, mein erster Post hier🙂. Eine Geschichte, die ich vor einer Weile geschrieben habe und die ursprünglich in eine Kampagne eingeliedert war... Hoffe, es gefällt....
51. Armee, 44. Kompanie, 26. Regiment, stationär auf System Mayerhoeffer, Mond IV, 4:34 pm Standartzeit:
Die Soldaten drückten ihre Rauchesticks aus.*Sie befanden sich in einem älteren Außenposten außerhalb der von Energieschilden geschützen Basen von Mayerhoeffer IV,, der durch die kriegerischen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit wieder erschreckend an Bedeutung gewonnen hatte. Die kleine Einheit vom 26. Cadianischen Regiment war nach dem Rückzug der Imperialen ein wenig vorgelagert in dem Außenposten zurückgelassen worden, vorgeblich, um eventuelle Flüchtlinge aufnehmen zu können.
Als gäbe es auf Mayerhoeffer IV irgendwelche Flüchtlinge zu erwarten.
Leutnant Villiam kannte natürlich die Wahrheit: Seine kleine Einheit sollte geopfert werden, um vom Sturm der Necrons zu erfahren und den schweren Artilleriepanzern der imperialen Zeit zu geben, die Koordinaten zu bombadieren.
„Jemand Lust auf was Stärkeres?“*Die kräftige Stimme des Unteroffiziers Crane war, wie der Mann selbst, abgehärtet von den Schlachtfeldern der Todeswelt V334, der noch nicht einmal ein Name gegeben worden war. Die gesamte Flora bestand aus an die radioaktiven Meteoriten angepasster Urwaldpopulation mit den entsprechenden Bewohnern.*Nicht einmal die Tyraniden, von denen die Welt damals überfallen worden war, hatten dort am Ende leben wollen.*Crane aber hatte überlebt, zusammen mit einem knappen Dutzend, die von seinem kompletten Regiment übrig geblieben waren. Der ganze Planet war wie ein hungriges Raubtier und hatte die Kompanien der Armee eines nach dem anderen gefressen.*Crane war ein Mann, der wusste, worauf es im Krieg ankam, und Villiam vertraute ihm.
„Wenn du etwas stark nennst, will ich gar nicht wissen, was es ist.”, warf ein anderern Soldat ein.*Polides war ein Schwarzer von den Kernwelten. Manche behaupteten, er sei auf seiner Heimatwelt ein Verbrecher gewesen und hatte sich nur freiwillig gemeldet, um der Strafverfolgung zu entgehen, indem er auf weit entfernten Welten Krieg im Namen des Imperarors führte. Er war kräftig und hatte sich als fähig erwiesen, im Notfall die nötigen Dinge zu tun. In der Einheit war er der ausgebildete Experte für die schweren Waffen.
Crane hatte inzwischen etwas aus der einer Beintasche geholt, das wie ein große, schwarze Rohr aussah, so dick wie das Kaliber einer Boltpistole. Mit einem laserbetriebenen Brennglas zündete Crane das Ende an und paffte am anderen dicken, holzigen Rauch hervor.
„Warum hast du es in schwarzes Papier eingewickelt?“, fragte Polides.
„Um dich zu ärgern,*Schwarzer. Das ist kein Papier, das sind getrocknete Blätter der Whroshyk-Pflanze. Das Zeug ist derart stark,dass es dir sämtliche Krebsgeschwüre wegbrennt, bevor sie überhaupt was merken, die Scheißkerle.“*Wie um seine Worte zu unterstreichen hustete der große Mann, wobei die schweren Muskeln an seinen Armen hervortraten.*„Höllisches Zeug.“
„Leute, ich will nicht stören, aber... Ist das hier eigentlich normal, dieser komische Staub da hinten?“
„Feg doch selber, wenn dich der Staub stört“, entgegnete Crane.*„Vorsichtig mit dem Porzellan, du machts es noch kaputt“, warf Polides spöttisch ein.
Der Mann, der gefragt hatte, war Oronel, ein hellhaariger, junger Mann von einer Frostwelt. Aufgrund seiner eher schwächlichen Konstitution und der hellen Hautfarbe war häuig der Gegenstand des Spottes in der Abteilung.
„Ich mein ja nur...“, sagte er. „Das sieht echt seltsam aus.“
„Was ist, Soldat?“; fragte Leutnant Villiam.
„Der Staub dort, Sir. Er sieht...ungewöhnlich aus.“
Villiam ließ seinen Blick in die gewiesene Richtung schweifen. Die staubige Oberfläche von Mayerhoeffer IV war aufgewirbelt, fast hundert Meter, in einem Abstand von mehreren Meilen.
„Crane:“, befahl Villiam. „Mein Fernsichtgerät.“
„Komm ja schon, komm ja schon.“, grummelte der Sergent und erhob sich, wobei er fortfuhr, seinen Whroshyk-Joint zu rauchen und mit dem Rauch den gesamten Posten zu verpesten. Nach wenigen Augenblicken erschien er aus dem einzigen wirklich bedachten Raum im Posten, einen schwarzen Kasten in handlichem Format in den Händen.
Villiam nahm diesen entgegen und sah hindurch, in Richtung der Staubwolke. Was er trotz der schlechten Sicht erkannte, ließ ihn einen Moment den Atem aussetzten.
„Pikk-Ups!“, rief er. „Die Orks kommen, verdammt! Alarm, alle Mann auf Position!“
Die harschen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Auf der Stelle kam Bewegung in die knapp hundert Mann, die hier unter seinem Kommando standen.
„Crane, zur Kom-Konsole und gib der Zentrale einen Code-Grün. Verstanden? Code-Grün, und fordere Verstärkung an.”
Allerdings ahnte Villiam dunkel, dass keine kommen würde.
„Ihr da: Bemannt die MG´s.“, kommandierte er weiter.
Einige Artilleristen liefen an die schweren Waffen, die durch Lücken in Sandsäcken und Stacheldraht auf die Ebene blickten, immer zwei Mann an jeder Waffe.
„Bildet eine Feuerlinie! Schwere Waffen in die erste Reihe! Wir müssen Schaden anrichten, während sie noch in der Ebene sind!“*
Die Männer eilten. Hektik und Routine hielten die Waage. Noch.
„Was machen denn die Orks hier?“; fragte Oronel. „Ich dachte, wir kämpfen gegen Necrons!“
„Das haben wir, Soldat. Doch diese Scheusale können einem Kampf nicht widerstehen, auch wenn er sie nichts angeht. Sie leben nur dafür, zu kämpfen und zu töten. Und jetzt auf Position!“
Der Jüngling lief.
Villiam ließ erneut sein Sichtgerät über die Ebene schweifen. Den Sensoren zufolge waren sie noch sechs Meilen entfernt, genug Zeit, die Verteidigung ein wenig zu organisieren. Noch waren die riesigen Gestalten auf den Wagen nur als unförmige Schemen zu erkennen.
„Habe den Code durchgestellt und einen Hilferuf auf allen Kanälen gestartet. Wenn uns jemand helfen will, dann weiß er jetzt, wo.“
Crane ließ seine Muskeln spielen und prüfte seine Boltpistole.
„Was immer geschieht, Leutnant: Schlimmer als die verfluchten Tyraniden auf V334 kann es nicht werden! Sir?“
Mit einem angedeuteten Antippen seines Stirnbandes ging der riesige Mann zur Feuerlinie.*Alles war bereit.
„Du dort: Prüfe hiermit den Abstand und gib ihn in Intervallen von 500 Metern durch!“, befahl Villiam einem Mann, der nicht mehr in die erste Feuerlinie eingegliedert war, und reichte ihm das Gerät.
„Der Rest bildet eine zweite Abwehrlinie im inneren Ring!“, befahl Villiam und stellte sich an etwas erhöhter Position auf, um alles im Blick zubehalten.
„Eine Meile, 800 Meter.“, verkündete der Mann.
Villiam prüfte seine Plasmapistole und das Energieschwert. Als Offizier stand ihm Ausrüstung offen, von der die regulären Krieger nur träumen konnten.
„Eine Meile, 300 Meter.“, verkündetete der Mann nach einer Weile.
„MG´s bereit!“, befahl Crane.
Die befehlsgewohnte Stimme des Seargents und Veteranen schien wieder etwas Mut in die Herzen der Verteidiger zu pflanzen.
„Ab 1,1 Meilen effektiver Feuerreichweite freies Feuern!“, kommandierte Villiam. „Haltet stand und denkt an den Imperator, der uns alle schützt! Denkt an Frauen und Kinder des Imperiums und macht sie stolz! Fürchtet nicht den Tod!“*
Der letzte Teil seiner Ansprache ging im schrecklichen Rattern der riesigen Waffen unter, die über eine Meile weit panzerbrechende Munition verschossen, die selbst einen stürmenden Orkmob zu stoppen vermochte.*Und doch kamen die rasenden Fahrzeuge näher und näher.
Villiam erkannte auch die als Whaag-Bikaz bekannten Zweiradvehikel, die mit unglaublicher Schnelligkeit über die Ebene preschten. Das massive Feuer hielt sie nicht auf.
„Raketenwerfer bereit! Anti-Panzer-Waffen gegen die Pikk-Ups!“, kommandierte Crane, als es soweit war. Er selbst trug einen schweren Bolter und richtete die erwachende Waffe auf die Feinde. Plasma aus Polides exotischer Waffe fällte mehr als einen der rasenden Whaag-Bikaz. Und dann brach erwiderte der Feind das Feuer und der Himmel wurde zum Schlachtfeld:
„Killakoptaz!“, brüllte ein Mann.
„Raketenwerfer, neues Primärziel: Holt mir diese Flieger herunter!“, rief Crane laut und deutlich über den Lärm, als schwere Kugeln und primitive Geschosse der Aliens über dem Posten niedergingen. Weniger als Villiam erwartet hätte, fanden tatsächlich ein Ziel, es schien den Orks vorrangig um das Prinzip zu gehen, als sie das Feuer ihrer Feinde erwiderten. Dennoch war die Wirkung schrecklich, wo die Feinde tatsächlich trafen. Von den meisten blieb nicht genug, um sie noch als Menschen zu erkennen.
„Feuer! Feuer!“, brüllte Crane, während er weiter den Feind mit schwerem Feuer eindeckte. Rauch umwaberte ihn und seine Waffe.
„Soldat, wie weit sind sie? Ich dulde keine...“
Villiam erstarrte, als er anstatt einem Soldaten einen Blutfleck neben sich an der Wand sah. Splitter des fragilen Stück Techniks in seinen Händen lagen über das halbe Lager verteilt, neben Fetzten von Fleisch und Knochen.*Villiams Blick ruckte wieder zu den Orks und er sah, wie die Pikk-ups noch eine halbe, die Whaag-Bikaz vielleicht noch eine Viertel- und die Killakoptaz praktisch keine Meile mehr von ihnen entfernt waren.*Noch einmal erhoben sich Raketenschwärme von der Basis und brachten einige der Killakopta auf den Boden der Tatsache des eigenen Todes zurück, doch andere erreichten, unablässig feuernd, ihr Ziel.
„Deckung!“, brüllte Villiam, doch es war fast nutzlos: Die schrecklichen Brandbomben der Flieger brachen über den Posten herein. Staub und Lärm blockierten alle Sinnne und Villiam war mehr als überrascht, als er sich wenige Sekunden später wieder lebendig fand.
„Feuer!“, brüllte Crane wieder, und tatsächlich erhoben sich noch einige der Verteidiger und bestrichen die rasenden Pikk-ups, die frontal auf sie zurasten.
Im nächsten aber Moment erzitterte der Boden und alle lebenden Ohren wurden taub, als die Whaag-Bikaz in die Minenfelder rasten, die den Außenposten umgaben. Villiam nahm den Fingern von der roten Taste und hob wieder seine Plasmapistole.
Teile der Zweirräder und ihrer Fahrer gingen über dem Außenposten nieder.
Die Pikk-ups rasten dennoch weiter, über die von Explosionen vernichtete, staubige Oberfläche des Planten. Nicht wenige explodierten, als sie von Raketen, Granaten und zuckenden Plasmablitzen getroffen wurden.
Und dann sprangen sie alle heraus, die Brut der Grünhäute. Eine Masse von Leibern und wogende Waffen über ihren Köpfen, die sie blutdürstig schwenkten. Der kleineste von ihnen größer als jeder Mensch.
„Schießt mit allem, was ihr habt!“, brüllte Crane den zerrissenen Verteidigern zu. „Haltet sie auf! Abwehrlinie neu formieren!“
Villiam übernahm wieder die Befehle, während Crane feuerte und die Linie zu stabilisieren versuchte. Kaum hundert Meter trennten sie von der stürmenden Masse aus Leibern und plötzlich waren überall pfeifende Einschläge von Kugeln, als die Orks das Feuer eröffneten.
Inmitten von ihnen waren die riesigen Gestalten, die Bosse. Und einer überragte selbst sie alle, als sie auf sie zurannten, feuernd und bedrohlich.
„Whaagboss!“, brüllte Villiam. „Sie haben einen Whaagboss! Ihr müsst ihn fällen!“
Im gleichen Moment, in dem Villiams letzter Befehl über die Verteidiger hinwegging, erhob sich jenseits der verzweifelten Befestigung ein gutturales Gebrüll tausender Kehlen, welches ein Versprechen war und eine Drohung, ein unheiliger Schwur, der zehntausende Welten und weitere Millonen in end- und beispiellosen Schrecken versetzt hatte:
"WHAAAG!"
Und noch bevor er etwas tun konnte, die Verteidigung ordnen, Beschuss organisieren oder auch nur in Kampfposition stürmen, waren sie da, überall, von allen Seiten, wie ein Regen ohne Ende, eine Springflut grüner Leiber auf dem grauen Monde Mayerhoeffer IV. Villiam stürmte vor und sein Energieschwert erwachte knisternd zum Leben. Die Plasmapistole riss brennende Wunden und löschte grobe Gesichter aus, doch allzu oft schüttelten die Ungetüme die Wunden einfach ab wie ein Raubtier Schlamm aus seinem Fell schüttelt, brüllten weiter und stürmten. Selbst als er einem der riesenhaften Bosse mit wiederholten Schüssen die grässlichen Gesichtszüge auslöschte und nichts als Rauch über dem schwarzen Halsstumpf zurückließ, stab das Untier nicht etwa, sondern schwenkte blind weiter die Waffen und wurde noch nicht einmal langsamer. Dann waren sie da, mitten vor ihm. Einen, zwei konnte Villiam mit einer hektischen Riposte besiegen, doch dann war schon*Es*da. Ein Ungeheuer von einem Lebewesen, zwei Meter oder noch höher und so schwer wie zwei Landspeeder: Ein Orkboss, mit einer riesigen Schlagwaffe in der Hand, griff den Leutnant brüllend und Speichel versprühend an. Villiam parierte, zuckte, traf das Ungetüm mit der Energiewaffe, einmal, zweimal. Und es starb nicht, starb einfach nicht. Die Plasmapistole, das Energieschwert, alles verbrannte den Boss, und doch viel er nicht, stolperte nur zurück, bis plötzlich ein Mann mit einer Granate dazustürmte.
Der Knall löschte alles aus. Auch, dass Villiam „Zurück zur zweiten Linie“ geschrien hatte, doch jeder kämpfte nur für das Überleben in den nächsten Sekunden.
Ein weitere Boss kam mit seiner riesigen Waffe aus Crane zu, der die Schrecken des Chaos auf V334 überstanden hatte. Der muskulöse Riese wirkte klein und zerbrechlich. Seine schwerere Waffe war fort und er schwang ein Kettenschwert, das röhrend und rasend den Tod ankreischte, und lachte dem Untier ins Gesicht, während er seine Waffe in schnellen Wirbeln schwang und angriff.
Er starb, als konturlose Masse auf dem Boden verteilt.
Villiam rannte dazu, kämpfte. Bald schon kämpfte er in einer Linie, hielt die schwächeren Orks zurück. Fast ohne es zu merken, standen er und Polides plötzlich Seite an Seite, Schulter an Schulter und dann Rücken an Rücken. Plötzlich war kein Polides da und Villiam suchte nach seinen Kameraden, während das Herzblut des Freundes aus dem zerrissenen Schädel in Villiams Halsberge floss.
Und er sah, dass er allein war, als das Monstrum von einem Whaagboss sich schiebend und stoßend einen Weg zum letzten noch stehenden Feind bahnte, der verzweifelt die Plasmawaffe hob. Polides Körper kippte.
Alles war zu schnell gegangen.
„Himmel, hilf!“,*dachte Leutnant Villiam.
„Koordinaten bereit. Erwarten Signal.“
„Signal erteilt.“
„Aktivieren Sprungmodule!“
Cailan sah noch, wie der Leutenant von der Energieklaue durchbohrt in die Luft geschleudert wurde, bevor er hart auf dem Dach des Außenpostens landete.
Im gleichen Moment, in dem die Langstreckengranaten und Raketen um den Außenposten einschlugen und die Orks wie Sandkörner durch die Luft wirbelten, kamen sie vom Himmel, die Sturmtruppen der Ultramarines. mit Kettenschwertern und Boltpistolen, die gegen die Orks gerichtet waren. Fragmentgranaten gingen ihnen voraus, bevor sie unter die Feinde fuhren, um zu töten.*
Was sie nur zu gut konnten.
Gleichzeitig erschienen in leuchtenden Spähren Kämpfer in den legendären Taktischen Cybotrüstungen; Terminatoren, wo sie hingehörten: Ins Zentrum des Kampfes.
Wortlos, ohne Schlachtruf und ohne Jubel, kamen die Space Marines und töteten die Orks, die mit tosender Begeisterung zurückschlugen. Methodisch schlugen sich die Terminatoren mit Energiefäusten Wege durch Boyz und Bosse, bis sie freies Schussfeld hatten. Bosse zerschlugen die Adamantiumharnische der Sturmtrupps, bis das Blut aus den Löchern quoll. Der Whaagboss hackte, hieb, schlug, riss und stampfte sich einen blutigen Weg frei.
Tod war Gebot.
Leutenant Villiam sah die Sturmtruppen, die vom Himmel kamen, während er seine Gedärme mit den Händen daran hinderte, aus seinem Bauch zu quellen. Er lag auf dem Dach des Postens.
„Der Himmel hat geholfen!“
51. Armee, 44. Kompanie, 26. Regiment, stationär auf System Mayerhoeffer, Mond IV, 4:34 pm Standartzeit:
Die Soldaten drückten ihre Rauchesticks aus.*Sie befanden sich in einem älteren Außenposten außerhalb der von Energieschilden geschützen Basen von Mayerhoeffer IV,, der durch die kriegerischen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit wieder erschreckend an Bedeutung gewonnen hatte. Die kleine Einheit vom 26. Cadianischen Regiment war nach dem Rückzug der Imperialen ein wenig vorgelagert in dem Außenposten zurückgelassen worden, vorgeblich, um eventuelle Flüchtlinge aufnehmen zu können.
Als gäbe es auf Mayerhoeffer IV irgendwelche Flüchtlinge zu erwarten.
Leutnant Villiam kannte natürlich die Wahrheit: Seine kleine Einheit sollte geopfert werden, um vom Sturm der Necrons zu erfahren und den schweren Artilleriepanzern der imperialen Zeit zu geben, die Koordinaten zu bombadieren.
„Jemand Lust auf was Stärkeres?“*Die kräftige Stimme des Unteroffiziers Crane war, wie der Mann selbst, abgehärtet von den Schlachtfeldern der Todeswelt V334, der noch nicht einmal ein Name gegeben worden war. Die gesamte Flora bestand aus an die radioaktiven Meteoriten angepasster Urwaldpopulation mit den entsprechenden Bewohnern.*Nicht einmal die Tyraniden, von denen die Welt damals überfallen worden war, hatten dort am Ende leben wollen.*Crane aber hatte überlebt, zusammen mit einem knappen Dutzend, die von seinem kompletten Regiment übrig geblieben waren. Der ganze Planet war wie ein hungriges Raubtier und hatte die Kompanien der Armee eines nach dem anderen gefressen.*Crane war ein Mann, der wusste, worauf es im Krieg ankam, und Villiam vertraute ihm.
„Wenn du etwas stark nennst, will ich gar nicht wissen, was es ist.”, warf ein anderern Soldat ein.*Polides war ein Schwarzer von den Kernwelten. Manche behaupteten, er sei auf seiner Heimatwelt ein Verbrecher gewesen und hatte sich nur freiwillig gemeldet, um der Strafverfolgung zu entgehen, indem er auf weit entfernten Welten Krieg im Namen des Imperarors führte. Er war kräftig und hatte sich als fähig erwiesen, im Notfall die nötigen Dinge zu tun. In der Einheit war er der ausgebildete Experte für die schweren Waffen.
Crane hatte inzwischen etwas aus der einer Beintasche geholt, das wie ein große, schwarze Rohr aussah, so dick wie das Kaliber einer Boltpistole. Mit einem laserbetriebenen Brennglas zündete Crane das Ende an und paffte am anderen dicken, holzigen Rauch hervor.
„Warum hast du es in schwarzes Papier eingewickelt?“, fragte Polides.
„Um dich zu ärgern,*Schwarzer. Das ist kein Papier, das sind getrocknete Blätter der Whroshyk-Pflanze. Das Zeug ist derart stark,dass es dir sämtliche Krebsgeschwüre wegbrennt, bevor sie überhaupt was merken, die Scheißkerle.“*Wie um seine Worte zu unterstreichen hustete der große Mann, wobei die schweren Muskeln an seinen Armen hervortraten.*„Höllisches Zeug.“
„Leute, ich will nicht stören, aber... Ist das hier eigentlich normal, dieser komische Staub da hinten?“
„Feg doch selber, wenn dich der Staub stört“, entgegnete Crane.*„Vorsichtig mit dem Porzellan, du machts es noch kaputt“, warf Polides spöttisch ein.
Der Mann, der gefragt hatte, war Oronel, ein hellhaariger, junger Mann von einer Frostwelt. Aufgrund seiner eher schwächlichen Konstitution und der hellen Hautfarbe war häuig der Gegenstand des Spottes in der Abteilung.
„Ich mein ja nur...“, sagte er. „Das sieht echt seltsam aus.“
„Was ist, Soldat?“; fragte Leutnant Villiam.
„Der Staub dort, Sir. Er sieht...ungewöhnlich aus.“
Villiam ließ seinen Blick in die gewiesene Richtung schweifen. Die staubige Oberfläche von Mayerhoeffer IV war aufgewirbelt, fast hundert Meter, in einem Abstand von mehreren Meilen.
„Crane:“, befahl Villiam. „Mein Fernsichtgerät.“
„Komm ja schon, komm ja schon.“, grummelte der Sergent und erhob sich, wobei er fortfuhr, seinen Whroshyk-Joint zu rauchen und mit dem Rauch den gesamten Posten zu verpesten. Nach wenigen Augenblicken erschien er aus dem einzigen wirklich bedachten Raum im Posten, einen schwarzen Kasten in handlichem Format in den Händen.
Villiam nahm diesen entgegen und sah hindurch, in Richtung der Staubwolke. Was er trotz der schlechten Sicht erkannte, ließ ihn einen Moment den Atem aussetzten.
„Pikk-Ups!“, rief er. „Die Orks kommen, verdammt! Alarm, alle Mann auf Position!“
Die harschen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Auf der Stelle kam Bewegung in die knapp hundert Mann, die hier unter seinem Kommando standen.
„Crane, zur Kom-Konsole und gib der Zentrale einen Code-Grün. Verstanden? Code-Grün, und fordere Verstärkung an.”
Allerdings ahnte Villiam dunkel, dass keine kommen würde.
„Ihr da: Bemannt die MG´s.“, kommandierte er weiter.
Einige Artilleristen liefen an die schweren Waffen, die durch Lücken in Sandsäcken und Stacheldraht auf die Ebene blickten, immer zwei Mann an jeder Waffe.
„Bildet eine Feuerlinie! Schwere Waffen in die erste Reihe! Wir müssen Schaden anrichten, während sie noch in der Ebene sind!“*
Die Männer eilten. Hektik und Routine hielten die Waage. Noch.
„Was machen denn die Orks hier?“; fragte Oronel. „Ich dachte, wir kämpfen gegen Necrons!“
„Das haben wir, Soldat. Doch diese Scheusale können einem Kampf nicht widerstehen, auch wenn er sie nichts angeht. Sie leben nur dafür, zu kämpfen und zu töten. Und jetzt auf Position!“
Der Jüngling lief.
Villiam ließ erneut sein Sichtgerät über die Ebene schweifen. Den Sensoren zufolge waren sie noch sechs Meilen entfernt, genug Zeit, die Verteidigung ein wenig zu organisieren. Noch waren die riesigen Gestalten auf den Wagen nur als unförmige Schemen zu erkennen.
„Habe den Code durchgestellt und einen Hilferuf auf allen Kanälen gestartet. Wenn uns jemand helfen will, dann weiß er jetzt, wo.“
Crane ließ seine Muskeln spielen und prüfte seine Boltpistole.
„Was immer geschieht, Leutnant: Schlimmer als die verfluchten Tyraniden auf V334 kann es nicht werden! Sir?“
Mit einem angedeuteten Antippen seines Stirnbandes ging der riesige Mann zur Feuerlinie.*Alles war bereit.
„Du dort: Prüfe hiermit den Abstand und gib ihn in Intervallen von 500 Metern durch!“, befahl Villiam einem Mann, der nicht mehr in die erste Feuerlinie eingegliedert war, und reichte ihm das Gerät.
„Der Rest bildet eine zweite Abwehrlinie im inneren Ring!“, befahl Villiam und stellte sich an etwas erhöhter Position auf, um alles im Blick zubehalten.
„Eine Meile, 800 Meter.“, verkündete der Mann.
Villiam prüfte seine Plasmapistole und das Energieschwert. Als Offizier stand ihm Ausrüstung offen, von der die regulären Krieger nur träumen konnten.
„Eine Meile, 300 Meter.“, verkündetete der Mann nach einer Weile.
„MG´s bereit!“, befahl Crane.
Die befehlsgewohnte Stimme des Seargents und Veteranen schien wieder etwas Mut in die Herzen der Verteidiger zu pflanzen.
„Ab 1,1 Meilen effektiver Feuerreichweite freies Feuern!“, kommandierte Villiam. „Haltet stand und denkt an den Imperator, der uns alle schützt! Denkt an Frauen und Kinder des Imperiums und macht sie stolz! Fürchtet nicht den Tod!“*
Der letzte Teil seiner Ansprache ging im schrecklichen Rattern der riesigen Waffen unter, die über eine Meile weit panzerbrechende Munition verschossen, die selbst einen stürmenden Orkmob zu stoppen vermochte.*Und doch kamen die rasenden Fahrzeuge näher und näher.
Villiam erkannte auch die als Whaag-Bikaz bekannten Zweiradvehikel, die mit unglaublicher Schnelligkeit über die Ebene preschten. Das massive Feuer hielt sie nicht auf.
„Raketenwerfer bereit! Anti-Panzer-Waffen gegen die Pikk-Ups!“, kommandierte Crane, als es soweit war. Er selbst trug einen schweren Bolter und richtete die erwachende Waffe auf die Feinde. Plasma aus Polides exotischer Waffe fällte mehr als einen der rasenden Whaag-Bikaz. Und dann brach erwiderte der Feind das Feuer und der Himmel wurde zum Schlachtfeld:
„Killakoptaz!“, brüllte ein Mann.
„Raketenwerfer, neues Primärziel: Holt mir diese Flieger herunter!“, rief Crane laut und deutlich über den Lärm, als schwere Kugeln und primitive Geschosse der Aliens über dem Posten niedergingen. Weniger als Villiam erwartet hätte, fanden tatsächlich ein Ziel, es schien den Orks vorrangig um das Prinzip zu gehen, als sie das Feuer ihrer Feinde erwiderten. Dennoch war die Wirkung schrecklich, wo die Feinde tatsächlich trafen. Von den meisten blieb nicht genug, um sie noch als Menschen zu erkennen.
„Feuer! Feuer!“, brüllte Crane, während er weiter den Feind mit schwerem Feuer eindeckte. Rauch umwaberte ihn und seine Waffe.
„Soldat, wie weit sind sie? Ich dulde keine...“
Villiam erstarrte, als er anstatt einem Soldaten einen Blutfleck neben sich an der Wand sah. Splitter des fragilen Stück Techniks in seinen Händen lagen über das halbe Lager verteilt, neben Fetzten von Fleisch und Knochen.*Villiams Blick ruckte wieder zu den Orks und er sah, wie die Pikk-ups noch eine halbe, die Whaag-Bikaz vielleicht noch eine Viertel- und die Killakoptaz praktisch keine Meile mehr von ihnen entfernt waren.*Noch einmal erhoben sich Raketenschwärme von der Basis und brachten einige der Killakopta auf den Boden der Tatsache des eigenen Todes zurück, doch andere erreichten, unablässig feuernd, ihr Ziel.
„Deckung!“, brüllte Villiam, doch es war fast nutzlos: Die schrecklichen Brandbomben der Flieger brachen über den Posten herein. Staub und Lärm blockierten alle Sinnne und Villiam war mehr als überrascht, als er sich wenige Sekunden später wieder lebendig fand.
„Feuer!“, brüllte Crane wieder, und tatsächlich erhoben sich noch einige der Verteidiger und bestrichen die rasenden Pikk-ups, die frontal auf sie zurasten.
Im nächsten aber Moment erzitterte der Boden und alle lebenden Ohren wurden taub, als die Whaag-Bikaz in die Minenfelder rasten, die den Außenposten umgaben. Villiam nahm den Fingern von der roten Taste und hob wieder seine Plasmapistole.
Teile der Zweirräder und ihrer Fahrer gingen über dem Außenposten nieder.
Die Pikk-ups rasten dennoch weiter, über die von Explosionen vernichtete, staubige Oberfläche des Planten. Nicht wenige explodierten, als sie von Raketen, Granaten und zuckenden Plasmablitzen getroffen wurden.
Und dann sprangen sie alle heraus, die Brut der Grünhäute. Eine Masse von Leibern und wogende Waffen über ihren Köpfen, die sie blutdürstig schwenkten. Der kleineste von ihnen größer als jeder Mensch.
„Schießt mit allem, was ihr habt!“, brüllte Crane den zerrissenen Verteidigern zu. „Haltet sie auf! Abwehrlinie neu formieren!“
Villiam übernahm wieder die Befehle, während Crane feuerte und die Linie zu stabilisieren versuchte. Kaum hundert Meter trennten sie von der stürmenden Masse aus Leibern und plötzlich waren überall pfeifende Einschläge von Kugeln, als die Orks das Feuer eröffneten.
Inmitten von ihnen waren die riesigen Gestalten, die Bosse. Und einer überragte selbst sie alle, als sie auf sie zurannten, feuernd und bedrohlich.
„Whaagboss!“, brüllte Villiam. „Sie haben einen Whaagboss! Ihr müsst ihn fällen!“
Im gleichen Moment, in dem Villiams letzter Befehl über die Verteidiger hinwegging, erhob sich jenseits der verzweifelten Befestigung ein gutturales Gebrüll tausender Kehlen, welches ein Versprechen war und eine Drohung, ein unheiliger Schwur, der zehntausende Welten und weitere Millonen in end- und beispiellosen Schrecken versetzt hatte:
"WHAAAG!"
Und noch bevor er etwas tun konnte, die Verteidigung ordnen, Beschuss organisieren oder auch nur in Kampfposition stürmen, waren sie da, überall, von allen Seiten, wie ein Regen ohne Ende, eine Springflut grüner Leiber auf dem grauen Monde Mayerhoeffer IV. Villiam stürmte vor und sein Energieschwert erwachte knisternd zum Leben. Die Plasmapistole riss brennende Wunden und löschte grobe Gesichter aus, doch allzu oft schüttelten die Ungetüme die Wunden einfach ab wie ein Raubtier Schlamm aus seinem Fell schüttelt, brüllten weiter und stürmten. Selbst als er einem der riesenhaften Bosse mit wiederholten Schüssen die grässlichen Gesichtszüge auslöschte und nichts als Rauch über dem schwarzen Halsstumpf zurückließ, stab das Untier nicht etwa, sondern schwenkte blind weiter die Waffen und wurde noch nicht einmal langsamer. Dann waren sie da, mitten vor ihm. Einen, zwei konnte Villiam mit einer hektischen Riposte besiegen, doch dann war schon*Es*da. Ein Ungeheuer von einem Lebewesen, zwei Meter oder noch höher und so schwer wie zwei Landspeeder: Ein Orkboss, mit einer riesigen Schlagwaffe in der Hand, griff den Leutnant brüllend und Speichel versprühend an. Villiam parierte, zuckte, traf das Ungetüm mit der Energiewaffe, einmal, zweimal. Und es starb nicht, starb einfach nicht. Die Plasmapistole, das Energieschwert, alles verbrannte den Boss, und doch viel er nicht, stolperte nur zurück, bis plötzlich ein Mann mit einer Granate dazustürmte.
Der Knall löschte alles aus. Auch, dass Villiam „Zurück zur zweiten Linie“ geschrien hatte, doch jeder kämpfte nur für das Überleben in den nächsten Sekunden.
Ein weitere Boss kam mit seiner riesigen Waffe aus Crane zu, der die Schrecken des Chaos auf V334 überstanden hatte. Der muskulöse Riese wirkte klein und zerbrechlich. Seine schwerere Waffe war fort und er schwang ein Kettenschwert, das röhrend und rasend den Tod ankreischte, und lachte dem Untier ins Gesicht, während er seine Waffe in schnellen Wirbeln schwang und angriff.
Er starb, als konturlose Masse auf dem Boden verteilt.
Villiam rannte dazu, kämpfte. Bald schon kämpfte er in einer Linie, hielt die schwächeren Orks zurück. Fast ohne es zu merken, standen er und Polides plötzlich Seite an Seite, Schulter an Schulter und dann Rücken an Rücken. Plötzlich war kein Polides da und Villiam suchte nach seinen Kameraden, während das Herzblut des Freundes aus dem zerrissenen Schädel in Villiams Halsberge floss.
Und er sah, dass er allein war, als das Monstrum von einem Whaagboss sich schiebend und stoßend einen Weg zum letzten noch stehenden Feind bahnte, der verzweifelt die Plasmawaffe hob. Polides Körper kippte.
Alles war zu schnell gegangen.
„Himmel, hilf!“,*dachte Leutnant Villiam.
„Koordinaten bereit. Erwarten Signal.“
„Signal erteilt.“
„Aktivieren Sprungmodule!“
Cailan sah noch, wie der Leutenant von der Energieklaue durchbohrt in die Luft geschleudert wurde, bevor er hart auf dem Dach des Außenpostens landete.
Im gleichen Moment, in dem die Langstreckengranaten und Raketen um den Außenposten einschlugen und die Orks wie Sandkörner durch die Luft wirbelten, kamen sie vom Himmel, die Sturmtruppen der Ultramarines. mit Kettenschwertern und Boltpistolen, die gegen die Orks gerichtet waren. Fragmentgranaten gingen ihnen voraus, bevor sie unter die Feinde fuhren, um zu töten.*
Was sie nur zu gut konnten.
Gleichzeitig erschienen in leuchtenden Spähren Kämpfer in den legendären Taktischen Cybotrüstungen; Terminatoren, wo sie hingehörten: Ins Zentrum des Kampfes.
Wortlos, ohne Schlachtruf und ohne Jubel, kamen die Space Marines und töteten die Orks, die mit tosender Begeisterung zurückschlugen. Methodisch schlugen sich die Terminatoren mit Energiefäusten Wege durch Boyz und Bosse, bis sie freies Schussfeld hatten. Bosse zerschlugen die Adamantiumharnische der Sturmtrupps, bis das Blut aus den Löchern quoll. Der Whaagboss hackte, hieb, schlug, riss und stampfte sich einen blutigen Weg frei.
Tod war Gebot.
Leutenant Villiam sah die Sturmtruppen, die vom Himmel kamen, während er seine Gedärme mit den Händen daran hinderte, aus seinem Bauch zu quellen. Er lag auf dem Dach des Postens.
„Der Himmel hat geholfen!“
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