Bücherraten

Das gesuchte Werk ist im eigentlichen Sinne eine Buchreihe, auch wenn es in der deutschen Übersetzung tatsächlich nur ein einziges, stark gekürztes Buch ist.
Besagte Reihe hat enormen Einfluss im Ursprungsland ausgeübt, sprachlich und kulturell vergleichbar mit "Ilias" und "Odyssee" in Griechenland. Es geht dabei um die Wirren einer untergehenden Epoche und die unterschiedlichen Motive einzelner Männer, dieses Chaos in ihrem Sinne zu nutzen.
 
Abgesehen davon, dass ich nicht wüsste, dass es eine deutsche Übersetzung gibt, die nur in einem Band daherkäme, ist es ein hervorragender Versuch, wenn auch leider falsch (ich meine das nicht ironisch, ich hatte das gar nicht im Sinn, es passt eigentlich nahezu perfekt). 🙂

Ich gebe noch ein paar Hinweise:
- Gesuchte Buchreihe ist tatsächlich so populär, dass es seit vielen Jahren verschiedene Videospielreihen gibt, die sich damit auseinandersetzen und sich bestens verkauf(t)en.
- Im Heimatland dieses Epos wird ein regelrechter Kult darum getrieben: von Theateraufführungen über gehegte Sprichwörter aus dem Werk bis hin zu nationaler Bedeutsamkeit von daraus stammenden Daten und Konstitutionen des heutigen Staates.
- Die Zeit eines Kaisers geht in den Büchern zu Ende - und damit auch der Name der Epoche. Doch gibt es einen Kriegsfürsten, der versucht, diese Ära wiederaufleben zu lassen, anstatt ein neues Zeitalter zu gründen. Für diesen Großmut schlägt besagtem Krieger große Sympathie des Autors entgegen.
 
Asien ist sehr gut, Japan allerdings nicht (obwohl besagte Videospiele sich in Japan am besten verkaufen) - die Bücher stehen auch in einem klassischen Kanon mit drei resp. vier anderen Werken, die als national höchst bedeutsames Literaturgut gelten (darüber herrscht bis heute Streit, ob nun insgesamt vier oder alle fünf dieser Werke in den Kanon eingeordnet werden sollen oder nicht).
 
Yukki hat's erraten. Die antiquarische deutsche Übersetzung ist zwar exzellent übersetzt (Franz Kuhn ist nun einmal die Standardreferenz in Sinologie, die anderen Klassiker liegen bis heute in seiner Übersetzung vor), aber ist leider nur im Schmalspurformat erhätlich und bricht nach den drei Besuchen Liu Beis bei Zhuge Liang ab. Den englischen Schuber kann ich allerdings jedem empfehlen, der ist günstig, kommt gleichfalls in schnörkelloser Diktion daher und ist nur marginal gekürzt.