Hi Leude 🙂
Ich hab in letzter Zeit viel an "Die Trauer um die Unschuld" geschrieben, aber auch viel verworfen. Es gestaltet sich zäher, als ich gedacht hatte. So ganz nebenbei ist aber auch bei mir der Wunsch entstanden, aus einer Perspektive zu schreiben, die kaum jemand ausprobiert zu haben scheint: Aus Sicht der Orks ;p
Ich hab dafür aber auch nicht so viel recherchiert, eher drauflosgeschrieben. Ich dachte, ehe das nächste Kapitel bei DTUDU kommt, kann ich euch das auch mal vorsetzen, so quasi als Appetithäppchen^^
Also, viel Spaß mit...
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DA RAKETNJUNGZ
Ein mächtiger Ruck ging durch den Körper der Gestalt, die in einer dunklen Blase in einer flüssigen Substanz schwamm. Die Gestalt hatte keine konkrete Erinnerung an die Momente vor dem aktuellen. Sie spürte nun zum ersten Mal ihren Körper, vier Gliedmaßen, ein Kopf mit einem Unterkiefer. Sie bewegte neugierig ihre Hände in der flüssigen Umgebung, ließ die Hände ruckartige Bewegungen ausführen um den Widerstand der Substanz zu erleben und streckte die Glieder aus, um die entfernteren Gefilde des kleinen Kosmos, in dem die Gestalt aufgewacht war, zu erforschen. Überrascht stellte sie fest, dass sie relativ eng umschlossen war, von einer elastischen Wand. Vorsichtig tippte sie diese unerwartete Grenze ihrer Existenz an. Was wohl passierte, wenn sie zerstört würde? Könnte es vielleicht Bereiche geben, die hinter dieser Wand auf ihre Erkundung warteten? Und würden diese dann ähnlich wie die dunkle Blase sein, in der die Kreatur erwacht war? Die Gestalt wurde von Neugier übermannt. Nein, es war nicht nur Neugier. Sie wusste, sie musste diese Membran zerstören, und die Welt dort draußen, wenn es denn eine gab, erkunden und für sich einnehmen. Es war ihre Bestimmung. Das war, wofür sie da war. Als sie das erkannte, erwachte plötzlich eine Kraft in ihr. Mit schwerfälligen Bewegungen ihrer vier Gliedmaßen versetzte sie die Flüssigkeit, in der sie schwamm, in Bewegung und stach mit dem rechten Arm in die Hülle, die sie umgab. Die gummiartige Membran zerriss, und der Körper bewegte sich unbeholfen mit strampelnden Bewegungen durch das Erdreich. Kraft durchströmte den Körper dieses Lebewesens, unbändiger Wille, die Materie, die es umgab, hinter sich zu bringen. Doch nach einer kurzen Weile erfuhr dieses Lebewesen ein ganz neues Gefühl: als der rechte Arm einmal mehr nach oben stach, war der Widerstand, der die ganze Zeit dagewesen war, plötzlich verschwunden. Der Arm der Kreatur schnellte ob der rohen Muskelkraft pfeilschnell in dieses neue, unbekannte Reich. Verwundert blieb sie kurz stehen, bewegte sich weiter und... Noch eine neue Erfahrung. Dinge, die sie nie erlebt hatte, aber doch wusste, was sie waren. Es war Licht. Und Farben. Das Wesen hielt noch einmal kurz inne, diesmal um seine Gedanken zu ordnen. Aus den tiefsten Abgründen seines Geistes drangen langsam Gedanken in Richtung Oberfläche. Noch zu verschwommen, um sie benennen zu können, aber klar genug, um von einer größeren Bewusstheit zu wissen, die im Innersten zu finden war. Das Wesen grub sich nun langsam das letzte Stück an die Oberfläche. Es setzte ein Bein auf festen Boden und Gedanken begannen klare Form anzunehmen. Als es schließlich auf beiden Beinen an der Oberfläche stand, trieb die Kraft in ihm einen mächtigen Schrei in die Welt, und es wusste, was es war. Es war ein Ork.
Schwer atmend stand ein Ork auf dem Boden eines malerischen Waldes. Er hatte sich gerade erst aus seinem unterirdischen Kokon befreit und war überwältigt von den Eindrücken, die ihn umgaben. Neugierig betrachete er seinen grünen Körper, der noch voller Erde von seinem Befreiungskampf war, und dann seine unmittelbare Umgebung. "Hey du da!" ertönte es prompt von einer größeren Holzkonstruktion einige Meter vor ihm. "Sach mal, wie heißt'n du?" Die Stimme kam von einem weiteren Ork in einem roten Fetzen Textil mit einer stümperhaft aufgemalten Rakete, der es sich auf dem Dach der Konstruktion gemütlich gemacht hatte. Ein Name... Das war eine gute Idee! Irgendwie musste er ja heißen, dachte sich die frisch geschlüpfte Grünhaut.
"Öhm... Ja da muss ich ma' übalegn"
"Nagut, aba mach schnell." sagte der fremde Ork fordernd.
Ein Name also... irgendwas mit G vielleicht. G klang gut. Gork vielleicht. Aber Moment, das wird nicht gehen. Der war bestimmt schon vergeben, dafür klang der Name dann doch zu gut. Garr. Gargot. Nein, Gargok. Gargok war gut. Den nahm er.
"Du da obn, also ich, ich heiß Gargok. Gargok, klar?"
"Dat klingt gut!" grinste der Ork auf seinem Aussichtspunkt. "Ich heiß Schraubmkopp. Du kanns bei uns mitmachn, wennde wills'."
Gargok grunzte zustimmend, während er sich dem Holzbau näherte. Es war einfach ein relativ großes, stümperhaft zusammengenageltes Haus. Als Gargok um die Ecke bog, sah er den für seinen Geschmack recht imposanten Eingang, eine Art Portal mit zwei Türflügeln und darüber ein großes rotes Laken mit aufgemalter Rakete und dem Schriftzug "Raketnjungz". Das gefiel Gargok. Er verstand eigentlich sofort, was damit gemeint war. Raketen waren klasse, und das waren Jungs mit Raketen. Und so war ihm diese unbekannte Gruppe sofort sympathisch, ob er nun wollte, oder nicht.
"Hey Jungz, ich bin jetz da" brüllte er freudig, als er das Haus betrat. Ein weiter Raum tat sich vor ihm auf, und fünf grüne Gestalten mit roten Textilfetzen an den Körpern schauten ihn an. Teilweise waren sie neugierig, aber auch etwas Argwohn konnte Gargok in ihren Augen erkennen. Erst jetzt bemerkte er, dass sie eigentlich gerade diversen Tätigkeiten nachgegangen waren. Zwei Orks prügelten sich, ein Ork bastelte an einer "Rakete" (hoffte Gargok jedenfalls!), die anderen schauten eigentich gebannt der Schlägerei zu – doch ein neuer Ork war dann doch interessanter, und so unterbrach jeder seine Beschäftigung, um gegen den Ausgang zu glotzen.
Ein recht großer Ork, der neben der ehemaligen Schlägerei stand, wartete nicht lange, kam schnellen schrittes auf Gargok zu und packte ihn am Hals. Mit unmenschlicher Kraft hievte er den hilflosen Jungork mit einem Arm in die Luft, hielt dessen Gesicht direkt vor seines und sagte:
"Pass mal auf, kleina. Ich bin Riesnkloppa. Ich bin da Boss hia. Kapiat?" Gargok konnte nicht atmen und zappelte nur unbeholfen herum.
"KAPIAT?!" Brüllte der Hüne ihn an.
Verzweifelt begann Gargok an den dicken Fingern zu zerren, die ihm die Luft abschnürten.
"Ach ja stimmt ja." dem großen Ork fiel es wie Schuppen von den Augen und er ließ den kleineren Ork los, und dieser plumpste auf den Boden.
"Jaja..." röchelte Gargok. "Du bist da Boss... Boss." Diese Machtdemonstration schindete beim jungen Ork mächtig Eindruck. Riesnkloppa war stark. Und deshalb hatte er Recht. Und wer Recht hatte, dem musste man sich unterordnen.
Ich hab in letzter Zeit viel an "Die Trauer um die Unschuld" geschrieben, aber auch viel verworfen. Es gestaltet sich zäher, als ich gedacht hatte. So ganz nebenbei ist aber auch bei mir der Wunsch entstanden, aus einer Perspektive zu schreiben, die kaum jemand ausprobiert zu haben scheint: Aus Sicht der Orks ;p
Ich hab dafür aber auch nicht so viel recherchiert, eher drauflosgeschrieben. Ich dachte, ehe das nächste Kapitel bei DTUDU kommt, kann ich euch das auch mal vorsetzen, so quasi als Appetithäppchen^^
Also, viel Spaß mit...
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DA RAKETNJUNGZ
Ein mächtiger Ruck ging durch den Körper der Gestalt, die in einer dunklen Blase in einer flüssigen Substanz schwamm. Die Gestalt hatte keine konkrete Erinnerung an die Momente vor dem aktuellen. Sie spürte nun zum ersten Mal ihren Körper, vier Gliedmaßen, ein Kopf mit einem Unterkiefer. Sie bewegte neugierig ihre Hände in der flüssigen Umgebung, ließ die Hände ruckartige Bewegungen ausführen um den Widerstand der Substanz zu erleben und streckte die Glieder aus, um die entfernteren Gefilde des kleinen Kosmos, in dem die Gestalt aufgewacht war, zu erforschen. Überrascht stellte sie fest, dass sie relativ eng umschlossen war, von einer elastischen Wand. Vorsichtig tippte sie diese unerwartete Grenze ihrer Existenz an. Was wohl passierte, wenn sie zerstört würde? Könnte es vielleicht Bereiche geben, die hinter dieser Wand auf ihre Erkundung warteten? Und würden diese dann ähnlich wie die dunkle Blase sein, in der die Kreatur erwacht war? Die Gestalt wurde von Neugier übermannt. Nein, es war nicht nur Neugier. Sie wusste, sie musste diese Membran zerstören, und die Welt dort draußen, wenn es denn eine gab, erkunden und für sich einnehmen. Es war ihre Bestimmung. Das war, wofür sie da war. Als sie das erkannte, erwachte plötzlich eine Kraft in ihr. Mit schwerfälligen Bewegungen ihrer vier Gliedmaßen versetzte sie die Flüssigkeit, in der sie schwamm, in Bewegung und stach mit dem rechten Arm in die Hülle, die sie umgab. Die gummiartige Membran zerriss, und der Körper bewegte sich unbeholfen mit strampelnden Bewegungen durch das Erdreich. Kraft durchströmte den Körper dieses Lebewesens, unbändiger Wille, die Materie, die es umgab, hinter sich zu bringen. Doch nach einer kurzen Weile erfuhr dieses Lebewesen ein ganz neues Gefühl: als der rechte Arm einmal mehr nach oben stach, war der Widerstand, der die ganze Zeit dagewesen war, plötzlich verschwunden. Der Arm der Kreatur schnellte ob der rohen Muskelkraft pfeilschnell in dieses neue, unbekannte Reich. Verwundert blieb sie kurz stehen, bewegte sich weiter und... Noch eine neue Erfahrung. Dinge, die sie nie erlebt hatte, aber doch wusste, was sie waren. Es war Licht. Und Farben. Das Wesen hielt noch einmal kurz inne, diesmal um seine Gedanken zu ordnen. Aus den tiefsten Abgründen seines Geistes drangen langsam Gedanken in Richtung Oberfläche. Noch zu verschwommen, um sie benennen zu können, aber klar genug, um von einer größeren Bewusstheit zu wissen, die im Innersten zu finden war. Das Wesen grub sich nun langsam das letzte Stück an die Oberfläche. Es setzte ein Bein auf festen Boden und Gedanken begannen klare Form anzunehmen. Als es schließlich auf beiden Beinen an der Oberfläche stand, trieb die Kraft in ihm einen mächtigen Schrei in die Welt, und es wusste, was es war. Es war ein Ork.
Schwer atmend stand ein Ork auf dem Boden eines malerischen Waldes. Er hatte sich gerade erst aus seinem unterirdischen Kokon befreit und war überwältigt von den Eindrücken, die ihn umgaben. Neugierig betrachete er seinen grünen Körper, der noch voller Erde von seinem Befreiungskampf war, und dann seine unmittelbare Umgebung. "Hey du da!" ertönte es prompt von einer größeren Holzkonstruktion einige Meter vor ihm. "Sach mal, wie heißt'n du?" Die Stimme kam von einem weiteren Ork in einem roten Fetzen Textil mit einer stümperhaft aufgemalten Rakete, der es sich auf dem Dach der Konstruktion gemütlich gemacht hatte. Ein Name... Das war eine gute Idee! Irgendwie musste er ja heißen, dachte sich die frisch geschlüpfte Grünhaut.
"Öhm... Ja da muss ich ma' übalegn"
"Nagut, aba mach schnell." sagte der fremde Ork fordernd.
Ein Name also... irgendwas mit G vielleicht. G klang gut. Gork vielleicht. Aber Moment, das wird nicht gehen. Der war bestimmt schon vergeben, dafür klang der Name dann doch zu gut. Garr. Gargot. Nein, Gargok. Gargok war gut. Den nahm er.
"Du da obn, also ich, ich heiß Gargok. Gargok, klar?"
"Dat klingt gut!" grinste der Ork auf seinem Aussichtspunkt. "Ich heiß Schraubmkopp. Du kanns bei uns mitmachn, wennde wills'."
Gargok grunzte zustimmend, während er sich dem Holzbau näherte. Es war einfach ein relativ großes, stümperhaft zusammengenageltes Haus. Als Gargok um die Ecke bog, sah er den für seinen Geschmack recht imposanten Eingang, eine Art Portal mit zwei Türflügeln und darüber ein großes rotes Laken mit aufgemalter Rakete und dem Schriftzug "Raketnjungz". Das gefiel Gargok. Er verstand eigentlich sofort, was damit gemeint war. Raketen waren klasse, und das waren Jungs mit Raketen. Und so war ihm diese unbekannte Gruppe sofort sympathisch, ob er nun wollte, oder nicht.
"Hey Jungz, ich bin jetz da" brüllte er freudig, als er das Haus betrat. Ein weiter Raum tat sich vor ihm auf, und fünf grüne Gestalten mit roten Textilfetzen an den Körpern schauten ihn an. Teilweise waren sie neugierig, aber auch etwas Argwohn konnte Gargok in ihren Augen erkennen. Erst jetzt bemerkte er, dass sie eigentlich gerade diversen Tätigkeiten nachgegangen waren. Zwei Orks prügelten sich, ein Ork bastelte an einer "Rakete" (hoffte Gargok jedenfalls!), die anderen schauten eigentich gebannt der Schlägerei zu – doch ein neuer Ork war dann doch interessanter, und so unterbrach jeder seine Beschäftigung, um gegen den Ausgang zu glotzen.
Ein recht großer Ork, der neben der ehemaligen Schlägerei stand, wartete nicht lange, kam schnellen schrittes auf Gargok zu und packte ihn am Hals. Mit unmenschlicher Kraft hievte er den hilflosen Jungork mit einem Arm in die Luft, hielt dessen Gesicht direkt vor seines und sagte:
"Pass mal auf, kleina. Ich bin Riesnkloppa. Ich bin da Boss hia. Kapiat?" Gargok konnte nicht atmen und zappelte nur unbeholfen herum.
"KAPIAT?!" Brüllte der Hüne ihn an.
Verzweifelt begann Gargok an den dicken Fingern zu zerren, die ihm die Luft abschnürten.
"Ach ja stimmt ja." dem großen Ork fiel es wie Schuppen von den Augen und er ließ den kleineren Ork los, und dieser plumpste auf den Boden.
"Jaja..." röchelte Gargok. "Du bist da Boss... Boss." Diese Machtdemonstration schindete beim jungen Ork mächtig Eindruck. Riesnkloppa war stark. Und deshalb hatte er Recht. Und wer Recht hatte, dem musste man sich unterordnen.