40k Der Seuchenkreuzzug

Inquisitor Hein

Bastler
29. Juli 2004
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Mahlzeit🙂
Irgendwie war es mir danach, mich mal schreiberisch zu versuchen, das hier ist bislang als Prolog meiner Geschichte dabei herausgekommen:


Mit lauten Krachen schlug die Boltpatrone in Bruder Desmodeus Schulterpanzer ein. Während es ihn herumriß, sah er zwischen den aufstobenden Splittern aus Adamantium die Schlacht um sich herum.
Bruder Asmodus Terminatoren stürmten mit wirbelnden Energiehämmern auf einen monströsen Chaos Cybot vor, der mit surrenden Gelenken und ausholenden Armeen ihnen entgegen stürmte. Eiter, Blasen, Rost und Sekrete bedeckten die Dämonenmaschine. Ein Schwung ihres rechten Armes riß in einem Nebel von Blut einen der Terminatoren auseinander und krachte gegen einen Sturmschild eines weiteren Kriegers, der wie ein Spielzeug durch die Luft segelte...
Knirschend fand Bruder Demodeus Fuß auf dem körnigen Boden halt. Doch er hielt nicht in seiner Drehbewegung inne, sondern schwang sich um seine eigene Achse. Sein summender Energiehandschuh fand den Helm eines Seuchenmarines, und riß ihn wie so leicht wie einen Grashalm von Kopf des Verräters, eine Wolke schleimigen, eitrigen Blutes hinter sich herziehend. Bevor er im Energiefeld verglühte, donnerte er den abgetrennten Kopf mit einem lauten Knirschen ins Gesicht eines weiteren Seuchenmarines. Seine Boltpistole hämmerte in einem lauten Stakkato in den Leib noch eines Verrrätermarines, doch jene widernatürliche Kreatur schien die Einschläge gar nicht zu spüren. Surrend schwang dessen Kettenschwert auf Bruder Desmodeus herab, und verfing sich knirschen in dessen gerade noch rechtzeitig zur Abwehr hochgerissenen linken Arm. Doch auch dessen anderer Arm schwang mit der geballten Faust herum, und Bruder Desmodeus rechter Waffenarm kam nicht mehr rechtzeititg hoch.Krachend spürte er den Aufschlag in seinem Gesicht. Ein lautes Knacken und ein stechender Schmerz sagten ihm, daß sein Kiefer zumindest angebrochen war. Als es ihn herumriß, sah er zwischen den vor seinen Augen tanzenden Sternen weitere Einzelheiten der Schlacht...
Bruder Gunther stand als einziger zwischen den Leichnahmen seiner erschlagenen Brüder. Doch auf der Blutzoll an Seuchenmarines bedeckte den Boden. Achtlos warf Gunther seine Boltpistole auf den Boden und umfaßte das schwarze Schwert mit beiden Händen...
Vier der überlebenden fünf Verräter bildeten so etwas wie einen unvollständigen Halbkreis, als deren riesiger Anführer mit einer schweren Energieaxt bewaffnet Bruder Gunther gegenübertrat, und in fast einer Parodie seiner Geste seine Boltpistole ebenfalls fallen ließ.
In nur minimalen Sekundenbruchteilen tauschten die beiden Recken einer kurzen Blick aus, mehr gab es nicht zu sagen. Ihre Schemen verschwammen regelrecht, als sie aufeinander zudonnerten, ihre Waffen ein blitzendes Netz des Todes in der Luft webend. Die vier Verräter hielten sich noch abseits...ein Eingreifen in jenes Duell hätte den sicheren Tod bedeutet. Die einzige offenen Frage schien lediglich, ob dies von Bruder Gunthers oder von der Klinge des Seuchenmarines stattfinden würde.

Ein beißender Schmerz sagte Bruder Desmodeus, daß das Schwert des Seuchenmarines eine Lücke in seiner Rüstung gefunden hatte, und sich in seine Seite bohrte. Das Adrenalin verhinderte, daß sofort ein Schwall roten Blutes aus ihm schoß, doch das würde nicht so bleiben. Reflexartig schoß Desmodeus Fuß in die Magengrube des Verräters. Wie zu erwarten, reagierte dieser kaum darauf, als der gepanzerte Fuß gegen seinen schwammigen Wanst und die hervorquellenden, stinkenden Eingeweide donnerte.
Instinktiv deaktivierte Desmodeus seinen Energiehandschuh, und packte den Seuchemarine unnachgiebig mit beiden Fäusten. Dieser stemmte sich kruz gegen den Druck, doch auch ohne sein bläulich leuchtendes Feld war der schraubstockartige Griff des Energiehandschuhs zuviel für ihn. Bruder Demodeus ließ sich auf den Rücken fallen, und warf den Verräter über sich...
Sein Energiehandschuh erwachte für neue Gegner wieder zu neuen, summenden Leben...

Die Gelenke des Cybots schienen regelrecht vor Wut zu kreischen, als die Dämonenmaschine ihren Arm gegen einen weiteren Terminator schwang. Der geworfene Seuchenmarine flog direkt in den Schwung des Cybot Arms, und wurde von ihm wie ein Stück Papier zerrissen. Doch einige wenige Sekundenbruchteile war selbst die berserkergleiche Maschine abgelenkt, und diese Zeit genügte dem am Boden liegenden Black Templar Terminator, sich trotz seiner massiven Rüstung zur Seite zu wälzen. Ein anderer Schwertbruder ließ seinen Energiehammer krachend auf das Handgelenk der Maschine donnern, gleißende Funken stoben vom Aufschlag empor...
Das scheimige Kettenschwert eines Seuchenmarines trennte Bruder Markus Kopf vom Rumpf, und schwang weiter auf Desmodeus zu. Er riß erneut beide Arme zur Abwehr hoch, und dieses Mal war sein rechter Arm schnell genug. Doch die hungrigen Kettenglieder fraßen sich in die Versorgung seines Energiehandschuhs. Ein blitzendes, sterbendes Flackern umfaßte sein Energiefeld, als der Stiefel des Verräter haarscharf verpaßte, Bruder Desmodeus Kopf zu zerschmettern, aber noch mit einem ekelerregenden Knirschen dessen Nase brach.
Die Energieaxt surrte durch Bruder Gunthers Schwertarm, als wäre er nicht vorhanden. Die abgetrennte Gließmaße flog -das schwarze Schwert immer noch fest umschlossen- durch die Luft. Doch mit der linken Hand fing Gunther das Handgelenk seines Armes, und ließ in dieser Bewegung die Klinge über den Hals des Verräters tanzen. Einen kurzen Moment trat so etwas wie ungläubiges Staunen auf dessen pockennarbiges Gesicht, bis sein Kopf mit geradezu majestätischer scheibarer Langsamkeit von den Schultern fiel.
Seine vier Gefolgsleute musterten Gunther mit Sekundenbruchteilen entsetzten Erstaunens. Zwei davon bezahlten dies sofort mit ihrem Leben, als Gunthers Schwung auch diese enthauptetet. Zwei weitere fielen nur Sekundenbruchteile später, und immer noch focht Gunther mit seinem eigenen Arm.

Mit einem letzten trotzigen Aufflackern bohrte sich Bruder Desmodeus Energiehandschuh in das Antlitz des Verräters, als dieser im gleichem Atemzug sein Kettenschwert in Desmodeus Seite stieß. Diese Mal schrie er vor Schmerzen auf, als sich ein schwarzer Nebel vor seine Augen legte. Er sah noch aus den Augenwinkeln, wie die Terminatoren ihre Energiehämmer weiter und weiter auf die zerschmetterte Hülle des Chaos Cybots senkten, dann füllte der Nebel sein gesamtes Gesichtsfeld aus, und Dunkelheit umfing ihn...
 
ziemlich cool, wirklich. Dein Stil ist echt gut und ich habe auch kaum sprachliche Fehler gefunden. Zuerst fand ich diese Wechsel zwischen Fett und Kursiv ziemlich blöd, aber so im Nachhinein war es doch hilfreich zu wissen, was Schlachtgeschehen und was der Kampf von Desmodeus war. Also gute Idee. Ich bin mal gespannt, ob er überlebt.

Nur eine Anmerkung: Adrenalin verhindert eigentlich nicht, dass Blut fließt, sondern unterdrückt bestenfalls die Schmerzen. lass dir da mal was anderes einfallen, wie die Schutzfunktionen der Servorrüstung oder die übermenschlichen Heilungskräfte des SM. Sowas in der Art, aber bitte nicht Adrenalin.

Ansonsten würde ich mich sehr über eine Fortsetzung freuen.
 
Mahlzeit🙂
Schön, dasses gefällt, anbei der nächste Abschnitte.
Man möchte als wissen, ob Desmodeus überlebt? Dann handhabe ich das so wie jeder andere Sadis...erm..Schreiber, und wechsle einfach mal die Szene..😀

Einen Schweif schwarzer Rauchschwaden hinter sich herziehend, zischte die rote Landungskapsel taumelnd dem Boden entgegen.
Die Türme der Hydra Flakpanzer folgten knirschend ihrer Flugbahn, und Kommisar Roderick sah sie nebst ihren Insassen bereits zu Staub pulverisiert. Doch ein weiterer Glückstreffer war ihnen nicht vergönnt.
Selbst in ihrem Graben schienen die imperialen Gardisten den Einschlag zu spüren, als der Flugkörper sich in scheinbarer majestätischer Langsamkeit schräg ins Erdreich bohrte. In einer braunen Wolke aus Erde, Gestein und Gras plügte er durch den Boden, den Wald zu seiner Rechten nur um Haaresbreits verfehlend, auf die Gräben zu, bis er zur Ruhe kam. Zischend öffneten sich seine Türen wie die Blätter einer bösartigen Blume, und riesige Krieger roten Rüstungen mit Messingbeschlägen sprangen mit wuchtigen Sätzen heraus. Ihre Beine verschwammen geradezu zu flackernden Schemen, als sie mit scheinbar übermenschlicher Geschwindigkeit den imperialen Gardisten entgegenstürmten.
Der vorderste erhob ein Kettenschwert, seine Boltpistole brüllte zornige Feuerstöße (welche auf diese Entfernung noch nicht einmal einen Kampfpanzer hätte treffen können), und schrie mit harter, knirschender Stimme
"BLUT FUER DEN.."
Seine Worte wurden von einem direkten Laserkanonentreffer eines Leman Russ Kampfpanzer abgeschnitten, welcher seinen Oberkörper regelrecht zischend verdampfen ließ. In einem schon geradezu grotesk komischen Anblick schritten seine Beine noch zweimal aus, bis sie zu Boden fielen. Der Krieger hinter ihm wich ihnen nur minimal aus, als lohnte es der Mühe nicht.
Ein weiterer jener Riesen zuckte in einem bizarren Todestanz. Rauchende Einschläge gleich mehrerer schwerer Bolter hämmerten gnadenlos das Leben aus ihm. Noch während er zuckte, riß ein anderer Verräter eine riesige, mit brutalen Kettengliedern versehene Axt über den Hals seines Mitstreiters. Eine blutrote Fotäne schoß von dort nach oben, wo vor kurzem noch der Kopf seines Mitstreiters mit dem Rumpf verbunden war. Auch er begann "BLUT FUER....",
doch der Einschlag des Kampfgeschützes eines weiteren Leman Russ löste ihn in einer blutrote Wolke auf.
Die Einschlagswucht des Geschützes hatte zwei weitere der rotgerüsteten Krieger zu Boden gerissen, und dem konzentrierten Feuer von mindestens zehn Raketenwerfern boten sich zwei dankbare Ziele dar.
Die beiden letzten Verräter hatten sich mittlerweile gefährlich genähert, und verdoppelten nunmehr ihre Anstrengungen. Die Türme der Kampfpanzer konnten ihnen nicht mehr folgen, und auch die Besatzungen der schweren Waffen drehten diese in vergeblicher Hektik.
Doch war jetzt passierte, sollte Kommisar Roderick sein Leben lang nicht mehr vergessen. Der größere der beiden Verräter schwang seine Boltpistole herum, und sandte das Stakkato einer flackernden Salve in den Rücken seine Kameraden. Bevor dieser auch nur Ansätze einer Reaktion zeigen konnte, hatten ihm die Axt des nunmehr doppelten Verräters den Schädel bis zum Brustbein gespalten.
"BLUT FUER DEN BLUTGOTT!!!" Und nunmehr, zum ersten Mal in diesem Gefecht, hallte der Schlachtruf des Renegaten brüllend über das Schlachtfeld, schien seinen verderbten Hass bis zum Himmel zu schicken, und selbst diesen zu füllen.
In einem wilden Schwung riß er seine ratternde Boltpistole weiter herum. Dieses Mal war es an den imperialenm Soldaten, unter blutroten Fontänen zur Musik des hämmernden Stakkatos einen zuckenden Totentanz darzubieten.
In weniger als zwei Sekunden waren acht Gardisten gefallen, während der blutrote Hühne mit schien unmenschlicher Geschindigkeit von Opfer zu Opfer sprang. Entsetzt stellte Kommisar Roderick fest, daß sich nichts von dieser Größe so schnell bewegen hätte dürfen.
Mit verzweifeltem Gesichtsausdruck riß ein Gardist seinen Plasmawerfer hoch, und sandte eine weißglühende Hitzewelle ihrem einzigen Gegner entwegegen.
Der Schwung seiner Kettenaxt trug ihn von jenem Schuß weg, so daß ein weiterer Gardist krischend in der weißen Glut verging. Weitere verzweifelte Schüsse folgten, als der Berserker des Schützen gewahr wurde und zornig brüllend auf ihn zu zuhielt. Immer wieder und wieder krümmte sich sein Zeigefinger um den Abzug, seine Ohren nahmen des trotzige Summen der Waffenwarnleuchte nicht mehr wahr...so lange nicht, bis es den überlasteten Plasmawerfer und seinen glücklosen Schützen in einer Explosion zerfezte.
Ein Rundumschlag seiner gewaltigen Axt zerriss weitere Gardisten in einer Aura blutroten Wolken zu zerfetzten Einzelteilen, bis der Verräter für einen Sekundenbruchteil innehielt. Sein Blick fand die Energieklinge, welche in seine Rüstung eingedrungen war und in seinem Ellbogen steckte.
Sein Kopf hob sich, und er begegnete dem angsterfüllten Blick von Leutnant Gordon, der schweißgebadet seine verkantete Waffen hochzureißen trachtete. Brüllend donnerte er den Ellbogen seines verletzten Armes in Gordons Antlitz. In einem ekelerregenden Knischen zerbarst es, und sein Genick brach.
Ein lautes bruzelndes Zischen unterbrach die Schlacht, und in ehrfürchtigem Schweigen starrten die Männer den Verräter an.
Wo sich noch eben sein Gesicht befunden hatte, war nur noch ein fautdickes Loch zu sehen. Und durch dieses hindurch war die schwarze Gestalt Kommisar Rodericks zu sehen, seine rauchende Plasmapistole mit grimmigen Gesichtsausdruck von sich gestreckt.
Etwas in seinem Hinterkopf sagte Roderick, daß etwas nicht in Ordnung war.
Ohne zu denken, nur durch Reflexe gesteuert, ließ er sich zu Boden fallen.
Und in just diesem Momet schwang die gesichtslose Gestalt des toten Verräters herum, und allen Naturgesetzen zum Trotz warf der seine surrende Kettenaxt in Richtung und Kommisar Roderick. So segelte über ihn hinweg, und prallte harmlos gegen die Seite eines Hydra Panzers. Dann erst brach die Leiche des Renegaten endgültig zusammen...
Keuchend erhob sich Kommisar Roderick vom blutbesudelten Boden, von hilfreichen Händen emporgezogen. Glückwünsche an ihn erklangen, seine Schultern wurden anerkennend geklopft, doch die einzelnen Gesichter um sich herum nahm er kaum wahr...
Statt dessen verweilten seine Gedanken und sein Blick bei dem angerichteten Massaker. Fast dreißig Mann hatte jener verräterische Marine in den wenigen Sekunden getötet oder verstümmelt. Roderick wollte gar nicht an das Blutbad denken, hätten mehr der Verräter lebend die Schützengräben erreicht.
Eigentlich, mußte er sich eingestehen, hatten sie sehr viekl Glück gehabt:
Die Verräter hatten nur mit einer einzelnen Kapsel in seinem Sektor eine Landung versucht. Nur durch Glück, auf das sich kein fähiger Feldherr verlassen sollte, hatte sie es überhaupt bis zum Boden geschafft.
Und letztlich waren die Krieger über offenes Feld gerannt, ohne die geringste Deckung, selbst den schützenden Wald zu ihrer Rechten ignorierend, direkt vor die Waffenläufe der Verteidiger. Hätten imperiale Offiziere solche Imkompetenz gezeigt, käme dies einem Wunsch nach der eigenen Hinrichtung gleich...
Die einzig intelligente Handlung des letzten Verräters hatte darin bestanden, zuerst die Gardisten, und nicht die nur hundert Meter neben ihnen sitzenden Ogryns anzugehen. Die riesiegen Metamenschen hätten mit ihrer Körperkraft und Widerstandsfähigkeit vollkommen andere Nahkampfgegner abgegeben...
Aber alles in allem schüttelte er den Kopf über jene Ketzer, die ganze imperiale Garnisonen in Angst und Schrecken versetzen sollten. Keiner von ihnen hatte überlebt, und kein strategischer Vorteil war aus ihrem Angriff erwachsen.
"Was für ein Haufen Vollidioten" schnaubte er verächtlich vor sich hin, als der Staub der Schlacht sich auf die blutverschmierten Rüstungen der sieben gefallenen Verräter senkte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Man möchte als wissen, ob Desmodeus überlebt? Dann handhabe ich das so wie jeder andere Sadis...erm..Schreiber, und wechsle einfach mal die Szene..😀
dann konter ich doch einfach mal und lese es nicht😛

Nein, mal ehrlich: ich hab jetzt leider keine Zeit und ab Morgen wahrscheinlich eine Zeitlang kein Internet, deshalb könnte es ein wenig mit ner Antwort dauern, aber sie wird kommen, versprochen.
 
So, da ich heute entgegen allen Erwartungen doch noch Internet habe, habe ich das Kapitel nun gelesen.Wirklich sehr schön, obwohl es mich doch wundert, weshalb die Chaoten so einen Mist bauen. Kommt sicher noch ne Erklärung zu oder?
Ansonten cooler Kampf. Entgegen meiner Gewohnheit hab ich mit dem Gardisten mitgefiebert.

@Saras:h es ist ja nicht für lange und bisher gab es ja auch noch keine Fortsetzung.
 
@SHOKer>Yep, die Erklärung für das "taktische" Vorgehen der Chaoten kommt schon noch, nur eben nicht in jenem neuen Kapitel🙂 (Im nächsten übrigens auch noch nicht...man läßt sich ja gerne etwas Zeit🙂)


Feurigen Blumen gleich erblühten Explosionen auf der Steuerbordseite des gewaltigen Chaos Schlachtschiffes. Ein Zittern und Beben erfasste den riesigen Behemoth, als er sich träge um seine Achse wälzte und der Raumschlacht zu entkommen suchte. Durch die Einschläge beschädigte, instabile Zinnen, Türme, Gargylen und Verzierungen brachen auseinander, und schwebten in der Leere des Raumes davon.
In seinem Schatten lieferten sich die Jagdmaschinen und Bomber der planetarischen Verteidigung und der Invasoren wilde Verfolgungsjagden. Die Besiegten starben in Feuerbällen, als wollten sie die Einschläge auf dem gewaltigen Koloss in grotesker Verspieltheit imitieren.
Zähneknirschen fixierte Bruder Horatio, Kommandant der "Emperor's Hand", die Daten und Aufzeichnungen auf dem Brückenmonitor. Widerwillig stellte er sich der Erkenntnis, daß die "Eye of Horus" - als solches war das Chaos Schlachtschiff zumindest indentifiziert worden- nicht mehr einzuholen war.
Auf ihrem Kurs hatten die "Emperor's Hand" der Black Templars mit ihrer verräterischen Schwester noch eine möderische, gewaltige Breitseite austauschen können, doch von Anfang an stand fest, daß der Todesstoß weder würde erfolgen können, noch der Angriffskreuzer der Black Templar eine rechtzeitige Wende zur Verfolgung bewerkstelligen könnte.
Trotzdem brüllte er unwirsch bellend seine Befehle in den Raum:
"Wendet diesen Kahn, und schickt mir diesen Verräterabschaum in den Warp zurück!!! Wagt nicht, mich zu enttäuschen!!!".
Dem folgten einige weitere, ebenso laute und kraftvolle Bezeichnungen über Besatzung und Passagiere des Chaosschlachtschiffes, welche sich unter anderem auf deren Mütter bezogen.
Obgleich die Brückencrew schon lange seine eher freigeistliche, herzhafte Ausdrucksweise gewohnt war, verzogen sich Gesichter immer noch qualvoll zwischen schmerzenden Ohren.
Techmarine Legatis übersetzte Horatios von Herzen kommende Äußerungen in technischere, für die Crew verwertbarere Kursdaten und Anweisungen. Ein leichtes Zittern und Summen erfaßte vibrierend die "Emperor's Hand", als sie sich an die Verfolgung des Chaosschiffes machte. Zum wohl zehnten Male brüllte Horatio zornig Fragen in Richtung der Schiffskommunikation, und zum ebensovielten Male erhielt er die gleiche Antwort: Der Rest der Flotte war zu weit entfernt, als daß sie die "Eye of Horus" noch in irgendeiner Form vor deren Warpsprung erreichen hätte können.
"JA, SIE MICH AUCH, SIE ELENDER VERSAGER VOR DEM IMPERATOR!!!"
Techmarine Legatis hob neugierig eine Augenbraue: In weniger als 15 Standardminuten glaubte er, Horatios Ansprechpartner anhand der zuteilgewordenen Beleidigung erkennen zu können, doch "SIE MICH AUCH" war eigentlich für Kapitän Callistes von den planetarischen Verteidigungskräfen vorgesehen, während "VERSAGER VOR DEM IMPERATOR" eigentlich Kommodores Gorns Vorrecht war.
So oder so, die "Eye of Horus" würde den Planeten passieren, und danach in die trügerische Sicherheit des Warps springen, wie schon die meisten der anderen Chaos Invasoren.
In seine Gedanken versunken, zollte er den Daten auf dem Monitor fast keine Beachtung. Erstaunt blinzelte er, als er sich der Daten gewahr wurde, als könne er sie nicht fassen.
"BRUDER HORATIO" schrie er, als er geradezu auf seinen Ordensbruder zurannte. Dieser unterbrach kurz seine abwechselnd an die Brückencrew und das Chaosschiff gerichteten Verwünschungen, und knurrte unwirsch
"Was unterbrichst Du mich? Siehst Du nicht, daß ich taktische Befehle zu geben habe?"
"Wir können die "Eye" noch einholen" fiel ihm Legatis geradezu ins Wort.
Sekundenbruchteile erfaßte eine geradezu lähmende Stille die Brücke, bis sie von Horatios "WIE??" geradezu zerfetzt wurde.
"Die Eye nähert sich dem Planten...ich weiß nicht warum. Aber dafür müssen sie verlangsamen, und wenn wir sie mit Vollschub verfolgen, können wir sie für eine letzte Salve in Reichweite bekommen."
Eine weitere Schub Schimpfkanonaden erklang auf der Brücke, und Legatis wandte sich an den Rest:
"Lordkommandant Horatio ist damit einverstanden".
Inmitten des Lärms erklangen Bruder Horatios Worte
"Und schickt eine Warnung an alle planetarischen Verteidigungsstellungen und Truppen...die Verräter könnten versuchen, in Teleportreichweite zu kommen."
Legatis nickt anerkennend...Horatios Umgangsformen, welche nicht in der imperialen Armee nicht einmal für ein Strafbataillon gereicht hätten, ließen seinen taktischen Verstand ungetrübt...

 
@Sarash>Ne, eher im Gegenteil...🙂
Gaunt's Ghost ist so ziemlich die einzige WK40 Romanserie, die ich nicht lese.
Vom Stil her habe ich mich ein wenig an die parallelen Handlungsstränge der "Klingen" Trilogie (Joe Abercrombie) bzw. von "Zeitalter der Wandlung" von Markolf Hoffmann gehalten:
Das ist in etwas das Gegenteil von Tolkien: Während bei diesem von Anfang an eine Gruppe bestand, die auseinanderging und die Handlungsstränge aufdröselt, sind es hier erstmal unabhängige Handlungsstränge, die später verflochten werden (meist, indem sich die genannten Personen treffen). Liefert verschiedene schöne Möglichkeiten: Wenn beispielsweise zwei (bereits vorgestellte) Gegenspieler aufeinandertreffen, hat ein solches Duell nicht mehr den Touch von "Held haut unbekannten Schurken Nr. 317 problemlos weg".
In "Das Spiel der Götter" wurde so etwas auch versucht, aber IMHO ging es dort gründlich in die Hose (die Vorstellung von -zig Protagonisten -lange bevor sie für den Roman interessant werden- ist einfach nur überladen, verwirrend, und hält die Story eigentlich nur auf, anstatt sie auf interessante Weise voranzutreiben).
 
Werter Herr Arbeitgeber:
Ich möchte ihnen höflichst mitteilen, dass durch die hohen Anforderungen ihrer Arbeit an den Überbringer dieses Briefes dafür sorgen, dass wir (die Leser seines Buches) warten müssen und vor Spannung unsere Stofftiere zernagen. Daher möchte ich im Namen der Leser der Geschichte ihres Arbeitnehmers darum bitten, dass sie das Arbeitspensum von Herr XX senken, um unseren seelischen Frieden zu gewährleisten und das Leben unserer Stofftiere zu verlängern. Nach einigen weiteren Kapiteln wird Herr XX ihnen wieder voll zur Verfügung stehen.

Mit freundlichen Grüßen
Die Leser

>Überbringe diesen Text doch bitte an deinen Arbeitgeber^^<
 
plarMahlzeit🙂
Der große Gott Nurgle hatte ein Einsehen und hat mich gesegnet. Bis Ende der Woche bin ich krank geschrieben (beginnende Grippe, ist aber vielleicht noch ausbaufähig😀), so daß ich Zeit zum Schreiben habe.
Momentan ein leider nicht so spannendes Füllkapitel, aber mußte auch sein (mit Glück gibt es heute abend noch weitere):


Ein beißendes Gefühl eisiger, nasser Kälte am ganzen Körper riss Bruder Desmodeus ins Bewußtsein zurück. Langsam tanzten ein paar Blasen an seinem Gesichtsfeld vorbei träge nach oben. Es blieben ihm Sekundenbruchteile, dann rissen ihn zwei Paar unnachgiebriger Hände hart nach oben.
Erst als sein Kopf mit lauten Platschen eine Wasseroberfläche durchstieß, nahm er seine Umgebung seit dem Kampf bewußt wahr...
Seine Ordensbrüder Asmus und Matthias hielten ihn fest an den Armen, während er wie ein nasser Sack zwischen ihnen hing. Seiner Rüstung war er entledigt, und auch seine beiden Ordensbrüder hatten ihre Panzer abgelegt.
Andere Black Templar standen ebenfalls an verschiedenen Stellen in der Strömung des Flusses Angronom. Sie wischten mit schnellen, konzentrierten Bewegungen die Reste des von den Seuchenmarines hinterlassenen keimverseuchten Schmutzes von sich, welcher es durch Ritzen und Schäden der Rüstung kriechend die nackte Haut der Marines erreicht hatte. Die Brüder standen im Fluss in einer Formation, daß keiner den abgewaschenen Schmutz auf einen Kameraden spülen konnte.
In etwas mehr als 10 Metern Entfernung sah Desmodeus seinen Körperpanzer -sowie die anderer Paladine- sorgsam aufgereiht um Ufer liegen. Die meisten seiner Ordensbrüder standen dort und hielten mit gezückten Boltern, Kettenschwertern und Boltpistolen Wache, während sie der Rest im Fluß der verderbten Hinterlassenschaften der Jünger des Nurgle entledigte.
Selbst von den Mündungsläufen der Predator Panzer troff Schleim, selbst die gewaltigen, eisenbeschlagenen Fäuste der Cybots waren mit Schorf bedeckt.
Dann entrang sich ein gellender Schmerzensschrei seiner Kehle, als Bruder Asmus Hand grob in seine tiefe Seitenwunde eindrang, um sie mit festen Bewegungen auszuwaschen. Sterne tanzten vor seinen Augen, und fast hätte ihn die Ohnmacht wieder überwältigt. Nur Sekundenbruchteile gaben seine Beine unter ihm nach, doch sein beiden Brüder schleiften ihn mit watenden Schritten über den Sand des Flußufers.
Mit etwas mehr Vorsicht legten sich ihn im feuchten Gras neben dem sandigen Ufer nieder, um sich wieder in Richtung Fluß zu anderen Marines zu bewegen.
Fünf andere Paladine und Schwertbrüder lagen ihrer Rüstung entledigt neben
ihm...einer davon war Gunther. Verkrusteter Schorf bedeckte seine Schulterwunde, sein abgetrennter Arm lag neben ihm im Gras.
Apothekarius Sebastian war über ihn gebeugt. Wachsame Augen begutachteten, ob aller Schmutz der Verräter in den Wassern des Angronom hinfortgespüt worden war. Dann -nachdem diese Muster zu seiner Zufriedenheit ausgefallen war- behandelte er den Champion des Imperators mit verschiedenen Desinfizierenden Sprays und Flüssigkeiten.
Desmodeus wußte, daß trotz dieser Behandlung er und seine Brüder drei Wochen lange unter Quarantäne gestellt werden würden, und für ein bis zwei Wochen selbst der mit übermenschlicher Zähigkeit ausgestattet Metabolismus einer Black Templars mit kleineren Krankheiten und Infektionen zu kämpfen haben würde.
Mit einem schwachen Grinsen wandte er sich an Bruder Gunther:
"Bruder..ich habe gesehen, wie Du mit Deinem abgetrennten Arm durch die Verräter gemäht bist...meine Glückwünsche, solche Selbstbeherrschung und Reaktionsschnelligkeit ist ein Beispiel für uns alle".
Zustimmendes Gemurmel der anderen vier verletzten Marines schloß sich ihm an.
"Ich danke Dir, Bruder...leider war es nicht ganz von dem Erfolg gekrönt, den ich erhofft hatte..."
"Wieso das? Ich sah keine Verräter mehr um Dich...?"
"Die Verräter waren kein Problem...aber als ich den Arm fallen lies, zuckten den Nerven noch. Er hüpfte regelrecht über den Boden. Als ihn Schwertbruder Paladius "einfangen" wollte, hat er ihm eine tiefe Wunde am Bein zugefügt.
Desmodeus schwieg kurz, und brummte dann
"Also ich bin schon jetzt gespannt, wie die Schreiber DAS als ehrenhafte Wunde in den Überlieferungen niederschreiben wollen..."
Verschiedenes leises Lachen erklang auf seine Aussage.
"Wie viele Verluste hatten wir?" fragte er dann in Richtung Sebastian. Da er als einziger unverletzt war, schien der der wahrscheinlichste Kandidat, welcher die Schlacht bis zum Ende bewußte hatte verfolgen können.
"Minimal...noch nicht einmal zehn Tote" entgegnete der Apothekarius. "Aber sehr viele Verletzte".
"Wie viele?"
"Mehr als 90 Prozent"
Mit einem scharfen Geräusch sog Desmodeus die Luft ein. Dies war eine Zahl, die seine schlimmsten Befürchtungen deutlich überstieg.
"Aber sorge Dich nicht, Bruder...das meiste sind Fleischwunden und tiefe Schnitte, aber nur wenige wurden ernsthaft verletzt. Fast alle sind voll einsatzfähig."
Mit einem erleichterten Seufzer ließ sich Desmodeus zurücksinken.
Er nächste Satz des Apothekarius riß ihn wieder regelrecht nach oben.
"Sie werden also gleich weiterkämpfen können".
"WAS? Ich entnahm dieser ruhigen Szenerie, daß wir bereits siegreich waren? furh Desmodeus hoch.
"Keine Sorge, keine Sorge.." beruhigte ihn Sebastian.
"Die Schlacht hier ist erfolgreich verlaufen, und sowohl die Chaosflotte im All, als auch die Bodentruppen wurden vertrieben oder getötet. Nur noch in der Hauptstadt Angor sind noch etliche Widerstandsnester der Verräter...aber ohne Unterstützung durch eine Flotte und Reserven werden sie bald überrannt sein."
"Und warum sind wir noch nicht unterwegs...man kann uns doch an Bord der Thunderhawks verarzten?"
"Wir benötigen noch einige Minuten zum erneuten Sammeln der Truppen, und die Panzer und Cybots müssen Munition nachladen...außerdem halte ich es nicht für ratsam, daß Du an der Schlacht teilnimmst...ich kann Deine Verletzung dafür vermutlich nicht lange genug stabilisieren..."
Wie auf das Stichwort schoß erneut ein stechender Schmerz durch Desmodeus Eingeweide, und in einem kurzen, roten Schwall brach die Wunde wieder auf.
"Für wie lange?"
"Wenn ich jetzt Kunstgewebe auftrage, wirst Du im Ruhezustand 8 Stunden lang in einem unkritischen Zustand bleiben, spätestens dann muß man die Wunde ordentlich vernähen".
"Und wenn ich kämpfe?"
"Eine Stunde, höchstens zwei...danach wird es für Dich sehr, sehr knapp".
"Eine Stunde sollte mir vollauf genügen" knirschte Desmodeus.
 
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