Hallo ihr lieben,
vor kurzem habe ich mich entschlossen meine erste Fangeschichte zu schreiben. Eigentlich handelt es sich um meine erste Geschichte überhaupt (mal von der Schule abgesehen).
In dieser Geschichte soll es um einen Space Marine Orden gehen, über den noch nicht viel bekannt ist, obwohl er aus der ersten Gründung stammt ... den White Scars.
Mit den White Scars habe ich einen gewissen Leitfaden und kann trotzdem meine Fantasie wallten lassen. Dadurch kann es natürlich passieren, dass nicht alles stimmt wie ich es hier beschreibe.
Genug der einleitenden Worte, hier der Prolog:
Soviel mal zum Einstieg. Ich hoffe es hat euch gefallen. Falls eine Vortsetzung erwünscht sein sollte, werde ich zum ersten Kapitel einen zeitlichen Sprung machen. Warscheinlich ist Jangtsu dann schon ein ausgebildeter Space Marine und ich werde die Asbildung nur noch vereinzelt aufführen. Ideen gibt es viele, ich weiss nur noch nicht wie ich sie umsetzen soll und werde.
Zum Schluss noch einmal ein dickes Dankeschön an meine Korrekturleser Nakago und Creepi.
Bis dann!
Andy
vor kurzem habe ich mich entschlossen meine erste Fangeschichte zu schreiben. Eigentlich handelt es sich um meine erste Geschichte überhaupt (mal von der Schule abgesehen).
In dieser Geschichte soll es um einen Space Marine Orden gehen, über den noch nicht viel bekannt ist, obwohl er aus der ersten Gründung stammt ... den White Scars.
Mit den White Scars habe ich einen gewissen Leitfaden und kann trotzdem meine Fantasie wallten lassen. Dadurch kann es natürlich passieren, dass nicht alles stimmt wie ich es hier beschreibe.
Genug der einleitenden Worte, hier der Prolog:
Prolog
PersonaDramatis
JangtsuTartar – junger Krieger und Sohn des Stammesführers der Tartaren
Qan´karro – Sturmseher der White Scars
Position:
Imperium
SegmentumUltima
Planet:Mundus Planus
Kontinent:Samara
Zeit:120.650.M41
Jangtsu Tartar tauchte seinen Kopf in den Eimer mit eiskaltem Wasser. Die Kühle erfrischte ihn und so verharrte er mehrere Sekunden. Das angetrocknete Blut in seinem Gesicht begann sich zu lösen und färbte das Wasser hellrot. Wie viel davon sein eigenes war, wusste Jangtsu nicht genau, es war ihm auch egal. Er hatte sich viel zu lang und intensiv auf diese Woche vorbereitet, als sich jetzt von so einer kleinen Wunde in der linken Gesichtshälfte, aufhalten zu lassen.
Jangtsu lebte auf dem Planeten Mundus Planus, oder wie er von vielen Einheimischen genannt wurde, Chogoris. Der Planet besteht hauptsächlich aus weiten, fruchtbaren Ebenen, die vereinzelt durch hohe Bergketten unterbrochen wurden. Nachdem der heilige Jaghatai die Nomadenstämme geeint hatte, um die von ungläubigen Menschen besetzten Städte einzunehmen, waren der Großteil der Bevölkerung wandernde Nomaden. Als der Imperator auf Chogoris erschien, waren alle Kulte falscher Götter ausgelöscht und er erkannte in Jaghatai seinen vermissten Sohn. Jaghatai folgte dem Ruf des Imperators und die alten Fehden zwischen den Stämmen, brachen erneut aus und es herrschten wieder die alten Machtkämpfe. Desweiteren gilt der Planet als „Aptus Non“ womit er von jeglichen Abgaben an das Imperium befreit ist. Die meisten Menschen leben von der Viehzucht und der Jagd. Die wenigen Gewehre, die es auf Chogoris gibt, wurden von Händlern abgekauft, die auf Chogoris stoppten, um ihre Nahrungsvorräte wieder aufzufüllen.
Jangtsu selbst gehörte zum Stamm der Tartaren, einem der kriegerischsten Stämme auf dem Kontinent Samara. Er war der dritte Sohn des Stammesführers und zum Stolz seines Vaters würde er einmal ein großer, starker Krieger werden. Seit seinem zwölften Geburtstag führte Jangtsu eine Gruppe von Tartaren in seinem Alter an. Dadurch sollte er schon früh Führungsqualitäten entwickeln. Der Trupp der Jungen wurde als Kundschafter der Karawane voraus gesandt, um eventuelle Bedrohungen frühzeitig auszumachen. Die älteren Krieger beschützten derweil die Viehherden und Familien des Stammes. Jangtsu´s Gesicht enthielt die typischen Merkmale eines Chogorianers. Er hatte markante Wangenknochen und ein spitzes Kinn. Die haut war von der Sonne gebräunt und die langen schwarzen Haare trug er meist zu einem Zopf gebunden.
Es war die Woche des heiligen Jaghatai im zehnten Jahr und somit das wichtigste Ereignis seines Lebens. Alle Nomadenstämme des Kontinents sendeten in dieser Woche ihre fähigsten Reiter und stärksten Jungen im Alter von 13-14 Jahren in die Samarawüste, um sich aneinander zu messen. Mit seinen 14 Jahren gehörte Jangtsu zu den älteren Teilnehmern am Turnier, doch als Sohn, des Stammesführers der Tartaren, hatte er nur von den besten und erfahrensten Kriegern seines Stammes gelernt. Das ihm vermittelte Können, hatte er in den vorherigen Prüfungen gut gebrauchen können und bestand deshalb die meisten Prüfungen mit Bravour.
Vier Teilnehmer anderer Stämme waren ihm im Säbelkampf hoffnungslos unterlegen. Nur der fünfte Gegner, der ihm den Schnitt im Gesicht verpasste, machte Jangstu zu schaffen. Jangtsu geriet so in Bedrängnis, dass er nur durch eine geschickte Finte sich in die Deckung seines Gegenübers hineindrehen konnte. Der darauffolgende präzise und heftig ausgeführte Säbelschlag trennte seinem Gegner den Oberschenkel fast komplett ab. Alle Hilfe für seinen Gegner kam zu spät und so verblutete dieser noch in der Arena. Im Nachhinein tat es Jangtsu sogar etwas leid, aber er konnte es sich nun einfach nicht leisten, auf etwas anderes konzentriert zu sein, als die letzte Prüfung. Immerhin war es das zehnte Jahr und alle zehn Jahre besuchte ein heiliger Diener des großen Jaghatai Khan das Turnier, um die besten Jungen mitzunehmen und in den Dienst an Jaghatai und den Imperator zu stellen. Es war die größte Ehre die ein Junge auf Mundus Planus erreichen konnte und Jangtsu war viel zu weit gekommen, um sich jetzt von Gefühlen wie Mitleid oder Schmerz ablenken zu lassen. Immerhin hatte er als erster von allen Teilnehmern eine Antilope mit bloßen Händen gefangen und erlegt, und auch beim Kampf mit dem Steppentiger war er einer der ersten, der diese Prüfung bestanden hatte. Seit über hundert Jahren war er der erste Tartar der zur letzten Prüfung zugelassen wurde und somit die Chance bekam ein Diener des Imperators und Krieger Jaghatai Khans zu werden.
Durch das Besiegen des fünften Gegners im Säbelkampf, hatte er sich nun für die letzte und schwierigste Prüfung qualifiziert. Jeder Teilnehmer der letzten Prüfung durfte sich ein Pferd aus einem der stammeseigenen Ställe aussuchen und bekam von der Turnierleitung eine Lanze gestellt. Mit diesen zwei Hilfsmitteln galt es ein mehrere Kilometer großes Labyrinth in möglichst kurzer Zeit zu durchreiten. Ziel war es die Hütte mit dem goldenen Dach zu finden. Alle Teilnehmer starten an einem separaten Eingang und versuchen auf ihrem Pferd einen sicheren Weg, durch das aus Mauern und Tunneln bestehende Labyrinth, zu finden. Wann immer ein anderer Teilnehmer im Labyrinth gesichtet wird, ist es legitim diesen mit seiner Lanze oder dem Säbel zu Töten und somit seine eigenen Chancen auf den Sieg zu erhöhen.
Langsam zog Jangtsu seinen Kopf aus dem Eimer und schüttelte ihn kräftig wobei seine langen, zu einem Zopf gebundenen Haare, wie wild durch die Luft peitschten. Er hatte nur noch eine knappe Stunde bis zum letzten Wettbewerb und beeilte sich zu den Ställen zu kommen. Welches Pferd er mit in das Labyrinth nahm war im schon lange klar: Das Pferd, dass ihm sein Vater zu seinem zwölften Geburtstag schenkte und das ihn seit dort, treu in jedes Gefecht mit verfeindeten Stämmen trug. Sein Name war Silver. Jangtsu hatte ihm den Namen aufgrund der Fellfarbe gegeben. Silver war zwar ein Schimmel und deshalb von Natur aus weiß doch je nach Blickwinkel und Sonneneinfall schimmerte sein Fell silbern.
Als Jangtsu gerade die Stallung betreten wollte, wurde er von der Seite, von einer kraftvollen aber dennoch gutherzigen Stimme angesprochen: „So, so, Jangtsu Tartar von dem Stamm der Tartaren...“ Jangtsu drehte sich genervt nach rechts, um zu sehen wer ihn gerade jetzt störte und war verdutzt als er vor sich nur einen gewaltigen Torso erblickte, der in ein prächtiges weißes Gewand gekleidet war. Dieses wurde von einem kostbar verzierten Gürtel gehalten. Er musste weit nach oben blicken um dem fremden in das Gesicht schauen zu können. Der Fremde war bestimmt vier Köpfe größer als Jangtsu, obwohl dieser trotz seinen jungen Jahren schon recht groß war, und die Schultern des Riesen waren mindestens 40cm breiter als die von Jangtsu. Der junge Tartarner schaute in ein markantes Gesicht, mit der auf Mundus Planus üblichen Bartmode, der Kombination aus lang herunterhängendem Schnauz- und Kinnbart. Viele Narben im Gesicht des Hünen, zeichneten diesen als kampferfahrenen Mann aus. Im Gegenzug zu den harten Gesichtszügen blickten seine Augen dennoch freundlich auf Jangtsu herunter, nein eher schon belustigend, als könnte er Jangtsu´s Ehrfurcht, vor seiner gewaltigen Körpermasse spüren.
„Wer sind Sie?“ wollte Jangtsu wissen. „Ich...“ der Fremde machte eine Pause um das kommende zu untermalen: „Ich bin Qan´karro, Sturmseher der White Scars, Diener des Imperators und Streiter Jaghatai Khans. Ich wurde Auserwählt um potentielle Aspiranten in dieser Gegend ausfindig zu machen!“ Jangtsu war verblüfft. Er hatte noch nie einen der berühmten Krieger des heiligen Jaghatai gesehen und das was er hier nun vor sich sah, übertraf seine sämtlichen Vorstellungen. Ein muskelbepackter Riese dessen alleinige Anwesenheit die Feinde des Imperators erzittern lässt. Genau das wollte Jangtsu auch werden. Nur deshalb hatte er sich jahrelang auf das Turnier vorbereitet. Als Qan´karro merkte, dass Jangtsu vor lauter staunen der Mund offen stand, klopfte er, breit grinsend, dem Jungen zweimal auf die Schulter und sagte: „Du hast dich bisher sehr gut geschlagen. Bestehe die letzte Prüfung und du wirst eines Tages genau so sein wie ich.“ Dann drehte er sich um und ließ den verdutzten Jangtsu vor den Ställen stehen. Erst als Qan´karro um die nächste Ecke bog, fasste sich der junge Tartarner wieder. Schnell ging er in den Stall um Silver für die Prüfung fertig zu machen. Er dachte noch einmal über Qan´karro´s Worte nach, während er Silver das Reitzeug anschnallte. Jangtsu musste einfach diese letzte Prüfung bestehen und nach diesem kurzen Gespräch, wollte er es noch mehr denn je.
Sein Diener half ihm in seine schwere Armaplastrüstung, die ihm sein Vater, für ein Vermögen von einem der Händlerschiffe erstanden hatte. Hiebe mit dem Säbel konnten durchaus davon aufgehalten werden und auch ein schlecht gezielter Lanzenstoß konnte gut von seiner Armaplastrüstung absorbiert werden. Als die Rüstung endlich so saß wie sie sollte, schwang sich Jangtsu auf den Rücken von Silver und sein Diener führte das Pferd zu Jangtsu´s vorgegebener Startposition. Es waren noch 25 von 500 Teilnehmern zur letzten Prüfung angetreten. Aus den letzten Jahren wusste Jangtsu, dass im Normalfall nicht mehr als ein Viertel davon, das Ziel lebendig erreichen würden. Der Rest wurde von Konkurrenten niedergeschossen oder verlief sich und starb nach mehreren Tagen den Hungertod. Natürlich freute er sich darüber, dass er soweit gekommen war und dem Stamm der Tartaren alle Ehre machte, aber andererseits machte er sich auch große Sorgen um sein Leben. Er stellte sich das stolze Gesicht seines Vaters vor, wie Jangtsu es immer Tat vor schweren Prüfungen. Er war nur der dritte Sohn und somit für die Stammesführung unbedeutend. Wenn er aber zu einem Streiter Jaghatai Khans berufen würde, könnte er aus dem Schatten seiner älteren Brüder springen. Jangstu fasste wieder Mut und war entschlossen diese Prüfung auch zu bestehen, koste es was es will.
Nach fünf Minuten hatten sie den richtigen Startblock erreicht. Ein dort auf sie wartender Diener des Turnierkomitees überreichte Jangtsu die Lanze. Er vollzog strikt die Riten der Schlacht mit seiner Lanze in dem er die Hymne der Schlacht sang und sie mit heiligem Weihwasser salbte. Somit sollte der Imperator die Waffe segnen damit sie Jangtsu gute Dienste erweisen konnte. Nachdem er die Waffe geweiht hatte stieg wieder in den Sattel und machte sich bereit für den Start.
Der Boden unter Jangtsu vibrierte als die zwei Leman Russ Kampfpanzer vom Typ Demolisher den Startschuss abfeuerten. Jetzt galt es! Er richtete sich leicht auf und beugte sich nach vorne während er ein Schutzgebet zum Imperator sandte. Silver der sofort die bekannten Bewegungen, seines Herren erkannte, galoppierte los, noch bevor ihm dieser die Sporen gab. Sand und Staub wurde aufgewirbelt, als der wilde Ritt begann. „Mach mich stolz Silver!“ brüllte Jangtsu und gab Silver einen zärtlichen Klaps auf den Rücken.
Jangtsu´s Zopf wirbelte im Wind hin und her und der Gegenwind trieb ihm die Tränen in die Augen. Er ritt einen Gang entlang der sich mittlerweile das zweite Mal verzweigte. Er entschied sich diesmal für die rechte Abzweigung und preschte weiter. Zu beiden Seiten des Ganges türmten sich mehrere Meter hohe Lehmmauern auf, weshalb er sich nur an der Sonne orientieren konnte. Da auf Chogorian die Sonne im Westen aufgeht und es schon später Nachmittag war musste er sich Südwestlich seiner Startposition befinden. Allerdings half ihm das nicht weiter, da es bislang noch keinen Hinweis gab in welche Richtung er überhaupt gehen musste. Soweit Jangtsu wusste gab es Hinweise im Labyrinth die einem den Weg zeigten, allerdings waren diese in Rätsel verpackt, was die ganze Sache zusätzlich erschwerte.
Gute 50 Meter vor der nächsten Abbiegung des Ganges ließ er Silver anhalten, da er auf etwas aufmerksam wurde. Aus dem Gang in den er gleich einbiegen musste, hörte er das Donnern von Hufen, das näher zu kommen schien. Schnell stieg er ab und ging die letzten Meter bis zur Abbiegung zu Fuß, um keine Geräusche zu erzeugen. Dicht an die Wand gepresst, spähte er um die Ecke. In 150 Metern Entfernung erblickte er einen Reiter der in vollem Galopp auf ihn zu kam. Der fremde Reiter hatte ihn noch nicht entdeckt und so zog er seinen Kopf wieder hinter die Ecke zurück. Er verharrte dicht an der Wand und zückte vorsichtig seinen Säbel. Wenn seine Falle aufging konnte er den Reiter überwältigen bevor dieser überhaupt merkte was los war. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht bemerkte er wie die Hufschläge immer lauter wurden. Die Anspannung in ihm steigerte sich als er bemerkte, dass das Pferd des fremden Reiters langsamer wurde, um besser durch die Abbiegung kommen zu können. Dann ging alles ganz schnell. Ein circa 14 jähriger kräftiger Junge bog, auf einem Schwarzen Rappen, um die Ecke. Der fremde Junge hatte seine Lanze in Vorhalte und starrte auf den herrenlosen Schimmel der vor ihm mitten im Gang stand. Er war so sehr auf den reiterlosen Silver fixiert, dass er den an die Wand gepressten Jangtsu nicht bemerkte. Dieser nutzte geschickt die Verwirrung des Fremden und stürmte los während er rief: „ Dein Tot heißt Jangtsu Tartar, dritter Sohn des Fürsten der Tartaren! Merke dir diesen Namen damit du ihn vor dem Thron des Imperators preisen kannst!“ Seine freie linke Hand riss die Lanze des Reiters nach oben, während er mit dem rechten Arm, in dessen Hand er den Säbel hielt, den Fremden nach hinten aus dem Sattel schob. Jangtsu´s Gegner hatte keine Chance zu reagieren, da sein Rappe durch Jangtsu´s Angriff scheute und einen Satz nach vorne machte. Der Reiter wurde aus dem Sattel auf den Boden katapultiert und kam hart auf dem Rücken auf. Wieder ließ ihm Jangtsu keine Möglichkeit zu reagieren und warf sich auf den um Atemringenden und Hustenden Jungen. Jangtsu fixierte die Oberarme des Fremden mit seinen Knien am Boden und hielt ihm seinen Säbel an die Gurgel. Es war wieder ein Moment in dem Jangtsu seiner angeborenen Wildheit freien Raum ließ. Aus funkelnden Augen brüllte er den wehrlosen Jungen an: „Wo finde ich einen Hinweis? Wo muss ich hin? Los! Sag schon! In welche Richtung muss ich?“ Sein Gegner stammelte, dass er noch keinen Hinweis gefunden hätte. „Wenn das so ist, nützt du mir auch nicht mehr!“ zischte Jangtsu und schnitt dem Jungen die Kehle durch. Wenn Jangtsu hier Gnade gewähren lassen hätte, hätte er sein eigenes Grab geschaufelt. Er hatte die Ehre des Jungen durch den Dreck gezogen und dieser würde alles tun, um diese wieder herzustellen. Jangtsu musste schnell weiterkommen und nach Hinweisen suchen, denn leider hatte der jetzt tote Kontrahent keine Informationen gehabt oder wollte diese nicht Preisgeben.
Nachdem er fünf Minuten dem Gang, aus dem der andere Turnierteilnehmer kam, gefolgt war, kam er an eine Kreuzung aus vier Gängen, in deren Mitte ein Schild aufgestellt war. Auf dem Schild stand: -Flüchte vor der Sonne und fürchte die Nacht…- Sein erster Hinweis! Der andere Jüngling hatte also gelogen als er sagte er habe noch keinen Hinweis gefunden. Dennoch konnte Jangtsu mit dem in sich wiedersprechenden Hinweis nichts Anfangen. Anhand der Spuren auf dem sandigen Boden konnte er erkennen aus welcher Richtung der andere Reiter kam, dem er vorhin begegnet war. Auch eine andere Spur entdeckte Jangtsu, die aber in eine andere Richtung führte. Er sah hoch zu Sonne und schloss daraus, dass die zweite Spur gen Westen führte. Irgendetwas in Jangtsu sagte ihm, dass dies der richtige Weg sein musste und so folgte er der Spur, immer darauf gefasst auf einen Gegner zu treffen und in ein Gefecht verwickelt zu werden. Nach etwa einem halben Kilometer gabelte sich der Gang erneut. Auch hier war ein Hinweis hinterlassen. Auf einer der Seitenwände stand: - …denn in der Nacht sind wir Planlos und doch müssen wir des Tages der Sonne entrinnen – Was sind denn das für komische Hinweise! Grübelte Jangtsu der sich mehr von dem Hinweis erhofft hatte. Er drehte sich im Sattel und blickte zur Sonne die in seinem Rücken kurz vor dem Horizont stand. Laut seiner Schätzung hatte er noch eine gute Stunde bevor die Sonne unterging. Doch dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen. – Flüchte vor der Sonne und fürchte die Nacht, denn in der Nacht sind wir Planlos und doch müssen wir des Tages der Sonne entrinnen – In der Nacht war es fast unmöglich sich in dem Labyrinth zu Recht zu finden, da man durch die hohen Mauern nicht genug vom Himmel sah, um anhand der Sterne navigieren zu können. –Flüchte vor der Sonne- Er hatte die Sonne im Rücken und somit war er Bildlich gesprochen auf der Flucht vor der Sonne. Jangtsu musste also weiter Richtung Westen. Die Spur der er bis hierher nachgegangen war folgte einem Gang der nach Norden führen musste, was Jangtsu ein finsteres Lächeln ins Gesicht trieb. Sein Vorgänger hatte das Rätsel in den Hinweisen noch nicht gelöst. Er lenkte Silver in den Gang der vermutlich nach Westen führte und setzte in flottem Galopp davon. Nach einer Weile ließ ihn ein schmerzerfüllter Schrei kurz aufhorchen, doch als er danach kein verdächtiges Geräusch mehr vernahm setzte er seinen Ritt gen Westen mit erhöhter Alarmbereitschaft fort. Er kam an mehreren Kreuzungen und Vergabelungen vorbei ohne einen weiteren Hinweis oder einen Gegner zu finden. Jangtsu versuchte Silver immer Richtung Westen zu führen und stellte mit Entsetzen fest, dass die Sonne mittlerweile, zu über der Hälfte, hinter dem Horizont verschwunden war und er befahl Silver noch schneller zu laufen. Nachdem der Gang mehrere Male nach Norden abbog um dann gleich wieder nach Westen einzuschlagen, kam er auf eine circa zwei Kilometer lange Gerade. Am Ende dieser Gerade stand ein Haus mit einem goldenen Kuppeldach. Das musste das Ziel sein und er jauchzte vor Freude. Auch Silver bemerkte, dass es wohl nichtmehr weit war und legte nochmals einen Zahn zu.
Es dauerte eine Weile bis Jangtsu es bemerkte. Hinter dem Lehmwall zu seiner linken waren ebenfalls Hufschläge zu hören und als er den Blick nach links wendete, sah er eine Staubwolke, etwa auf seiner Höhe über den Wall aufsteigen. Direkt links neben seinem Gang musste sich noch einer befinden und so wie es aussah trafen sich die beiden Gänge etwa 150 Meter vor ihm und führten als ein breiter Gang zum Zielort. Warum muss es jetzt wieder kurz vor dem Ziel so stressig werden! Ärgerte sich Jangtsu. Er brachte Silver zum stehen und lauschte. Scheinbar wurde Jangtsu von dem Reiter hinter der anderen Mauer auch bemerkt, denn die Geräusche auf der anderen Seite verstummten ebenfalls. Diesmal hatte Jangtsu den Überraschungseffekt wohl nicht auf seiner Seite. Er überlegte was nun zu tun sei als sein Kontrahent auf einmal die Stimme erhob: „Zwei Gegner auf gleicher Höhe mit dem gleichen Ziel. Ich berufe mich auf den Todesritt!“ Der Todesritt wurde vor langer Zeit von dem heiligen Jaghatai Khan eingeführt. Diese Art des Zweikampfes diente zur Konfliktlösung und wurde meistens angewendet, wenn sich zwei Männer die gleiche Braut ausgesucht hatten. In diesem Fall wurde eine Entfernung von etwa 500 Meter zwischen der Braut und den beiden Männern gebildet. Die zwei Männer mussten die Strecke nebeneinander auf dem Pferd zurücklegen. Natürlich waren beide Männer mit einer Lanze und dem Säbel bewaffnet. Die Braut bekam derjenige der als erster Lebend bei ihr ankam. Nicht selten kam es vor, dass es garkeiner der Werber bis zur Braut schaffte. Aber ein Todesrittgewinner bekam nicht nur die Braut sondern war auch der Gewinner eines der ehrenhaftesten Zweikämpfe auf Chogoris. Sein Respekt innerhalb des Stammes wurde damit drastisch in die Höhe getrieben. Im Prinzip befand sich Jangtsu jetzt in derselben Situation nur das am Ziel keine Braut auf ihn wartete, sondern ein Haus mit einem goldenen Dach. Natürlich willigte Jangtsu ein. Als Sohn eines Stammesoberhauptes ziemte es sich nicht, ein ehrenhaftes Duell abzulehnen. Sie riefen beide ihre Namen damit der jeweils andere auch wusste wer ihm gleich den Tot bringen möge und setzten los. Jangtsu hatte es mit einem gewissen Tarlon Martaro vom Stamm der Muru zu tun. Er war ein Sohn des Kriegsfürsten der Muru und Jangtsu war sich gewiss, dass dies sein bislang härtester Kampf werden würde. Silver gab alles, doch auch das Pferd des Muru´s war sehr schnell und so erreichten beide fast gleichzeitig die Stelle an der die beiden Gänge zusammentrafen. Der Muru trug eine schwarze lange Kutte und einen ebenso schwarzen Turban der den Kopf und das Gesicht komplett verdeckte. Lediglich ein Sehschlitz für die Augen war freigelassen. In seinem komplett schwarzen Outfit bildete der Muru einen krassen Gegensatz zu dem farbenfroh Gekleideten Jangtsu der als Sohn des Stammesführers ein kostbares, bunt besticktes Gewand, über seiner Armaplastrüstung trug. Auf eine Kopfbedeckung hatte Jangtsu komplett verzichtet. So ritten sie die zwei unterschiedlichen Duellanten nebeneinander her und begannen, den jeweils anderen, mit ihren Lanzen zu bearbeiten. Jangtsu war klar im Nachteil. Sein Gegner ritt zu seiner linken und so musste er die Lanze mit seinem schwächeren linken Arm führen. Seine Stöße waren eher unkoordiniert und so beschränkte er sich darauf die Lanzenstöße des Muru´s erst mal abzuwehren. Als dieser dann aber den Takt zwischen seinen Stößen erhöhte kam Jangtsu immer mehr in Bedrängnis und es kam wie es kommen musste. Jangstu konnte einen gezielten Hieb auf seinen Oberarm nicht mehr abwehren und die Lanze bohrte sich direkt, zwischen zwei Platten seine Rüstung, in seinen Oberarm. Die Lanze des Muru´s war mit Widerhacken versehen und so riss er Jangtsu ein großes Stück Fleisch aus dem Oberarm. Jangtsu schrie vor Schmerz und merkte wie ihn die Kraft aus seinem linken Arm verließ. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen, während er gezwungen war seine Lanze loszulassen. Sein linker Arm war nun unbrauchbar doch er dachte noch nicht daran aufzugeben, sondern bat noch einmal in brünstig den Imperator um Hilfe. Entschlossen ließ seine Rechte die Zügel los und zog seinen Säbel aus dem breiten Stoffgürtel. Er wehrte mit dem Säbel mehrere Lanzenstöße ab, immer darauf bedacht das Gleichgewicht zu halten. Jangstu musste agieren. Vorsichtig löste er beide Stiefel aus den Steigbügeln, ohne den Blick von seinem Gegner abzuwenden. Er setzte nun alles auf eine Karte. Langsam schob er sein rechtes Bein auf den Sattel und stieß sich damit ab. Jangtsu sprang. Im Flug drückte er, mit dem Säbel, die Lanze seines Kontrahenten zur Seite und Prallte dann gegen dessen Oberkörper. Der überraschte Muru wurde von Jangtsu´s Wucht aus dem Sattel gerissen und so schlugen beide hart auf dem sandigen Boden auf. Tarlon hatte dabei viel Pech, denn sein linkes Bein hatte sich im Steigbügel verfangen und so wurde er mehrere Meter von seinem Pferd hinterher geschleift, bis dieses zum stehen kam.
Jangtsu öffnete die Augen und hob langsam den Kopf. Sein Arm schmerzte und er musste sich auf die Zähne beißen, als er sich komplett aufrichtete. Links neben ihm hatte sich eine Blutlachte gebildet. Mit Hilfe der Zähne und des Säbels riss er sich ein Stück Stoff von seinem Gewand und band seinen linken Arm, oberhalb der Wunde ab, um nicht noch mehr Blut zu verlieren. Er konnte die Blutung zwar nicht komplett stoppen, aber auf ein erträgliches Maß herunter regulieren. In etwa zehn Metern Entfernung lag der stöhnende Muru. Sein linkes Bein hing noch im Steigbügel und sah komisch verdreht aus. Es musste mehrfach Gebrochen sein, schloss Jangtsu der sich vorsichtig auf seinen Gegner zu bewegte. Als Jangtsu merkte, dass er von dem Muru nichts mehr zu befürchten hatte positionierte er sich breitbeinig über ihm und hielt den Säbel zum stoß bereit nach unten. Dann begann er die Hymne des ehrenhaften Sieges zu singen, in der er den Imperator für seine göttliche Führung und diesen glorreichen Sieg lobte. Jangtsu schloss mit den Worten: „Dein Tod heißt Jangtsu!“ und ließ sich auf die Knie fallen. Sein säbel bohrte sich dabei in das Herz des Muru´s und machte seinem Leiden ein Ende.
Mit letzter Kraft zog sich Jangtsu auf Silver´s Rücken. Der Blutverlust machte ihm doch schwerer zu schaffen als er anfangs gedacht hatte. Sein Blick verschwamm und eine allgemeine Müdigkeit machte sich in ihm breit. So lag er nun Quer über den Sattel hängend. Langsam trottete Silver los, während Jangtsu gegen die Ohnmacht ankämpfte. Die letzten Meter bekam Jangstu nur noch bruchteilhaft mit, denn das gleichmäßige Schaukeln von Silver ermüdete ihn noch zusätzlich. Erst als Silver vor dem Haus anhielt überwand sich Jangtsu die Augen länger offen zu halten. Da er auf dem Bauch lag konnte er nur auf den Boden schauen, doch trotz der Dunkelheit erkannte er das zwei weiße riesige Stiefel in seinem Blickfeld auftauchten. Dann wurde er von gepanzerten Handschuhen hochgehoben und auf den Rücken gedreht. Als er das Gesicht dieser riesenhaften Gestalt erkannte überkam ihn ein wunderbares Gefühl der Freude. Er lag in den Armen von Sturmseher Quan´Karro der jetzt seine weiße Servorüstung trug, die mit roten Ornamenten verziert war. Auf dem linken Schulterpanzer prangte der gelbe Blitz – Das Ordenssymbol der White Scars. „Du hast es geschafft junger Tartarner. Ich bin stolz auf dich!“ sagte er. Jangtsu dankte dem Imperator, dann viel er in eine tiefe Ohnmacht.
PersonaDramatis
JangtsuTartar – junger Krieger und Sohn des Stammesführers der Tartaren
Qan´karro – Sturmseher der White Scars
Position:
Imperium
SegmentumUltima
Planet:Mundus Planus
Kontinent:Samara
Zeit:120.650.M41
Jangtsu Tartar tauchte seinen Kopf in den Eimer mit eiskaltem Wasser. Die Kühle erfrischte ihn und so verharrte er mehrere Sekunden. Das angetrocknete Blut in seinem Gesicht begann sich zu lösen und färbte das Wasser hellrot. Wie viel davon sein eigenes war, wusste Jangtsu nicht genau, es war ihm auch egal. Er hatte sich viel zu lang und intensiv auf diese Woche vorbereitet, als sich jetzt von so einer kleinen Wunde in der linken Gesichtshälfte, aufhalten zu lassen.
Jangtsu lebte auf dem Planeten Mundus Planus, oder wie er von vielen Einheimischen genannt wurde, Chogoris. Der Planet besteht hauptsächlich aus weiten, fruchtbaren Ebenen, die vereinzelt durch hohe Bergketten unterbrochen wurden. Nachdem der heilige Jaghatai die Nomadenstämme geeint hatte, um die von ungläubigen Menschen besetzten Städte einzunehmen, waren der Großteil der Bevölkerung wandernde Nomaden. Als der Imperator auf Chogoris erschien, waren alle Kulte falscher Götter ausgelöscht und er erkannte in Jaghatai seinen vermissten Sohn. Jaghatai folgte dem Ruf des Imperators und die alten Fehden zwischen den Stämmen, brachen erneut aus und es herrschten wieder die alten Machtkämpfe. Desweiteren gilt der Planet als „Aptus Non“ womit er von jeglichen Abgaben an das Imperium befreit ist. Die meisten Menschen leben von der Viehzucht und der Jagd. Die wenigen Gewehre, die es auf Chogoris gibt, wurden von Händlern abgekauft, die auf Chogoris stoppten, um ihre Nahrungsvorräte wieder aufzufüllen.
Jangtsu selbst gehörte zum Stamm der Tartaren, einem der kriegerischsten Stämme auf dem Kontinent Samara. Er war der dritte Sohn des Stammesführers und zum Stolz seines Vaters würde er einmal ein großer, starker Krieger werden. Seit seinem zwölften Geburtstag führte Jangtsu eine Gruppe von Tartaren in seinem Alter an. Dadurch sollte er schon früh Führungsqualitäten entwickeln. Der Trupp der Jungen wurde als Kundschafter der Karawane voraus gesandt, um eventuelle Bedrohungen frühzeitig auszumachen. Die älteren Krieger beschützten derweil die Viehherden und Familien des Stammes. Jangtsu´s Gesicht enthielt die typischen Merkmale eines Chogorianers. Er hatte markante Wangenknochen und ein spitzes Kinn. Die haut war von der Sonne gebräunt und die langen schwarzen Haare trug er meist zu einem Zopf gebunden.
Es war die Woche des heiligen Jaghatai im zehnten Jahr und somit das wichtigste Ereignis seines Lebens. Alle Nomadenstämme des Kontinents sendeten in dieser Woche ihre fähigsten Reiter und stärksten Jungen im Alter von 13-14 Jahren in die Samarawüste, um sich aneinander zu messen. Mit seinen 14 Jahren gehörte Jangtsu zu den älteren Teilnehmern am Turnier, doch als Sohn, des Stammesführers der Tartaren, hatte er nur von den besten und erfahrensten Kriegern seines Stammes gelernt. Das ihm vermittelte Können, hatte er in den vorherigen Prüfungen gut gebrauchen können und bestand deshalb die meisten Prüfungen mit Bravour.
Vier Teilnehmer anderer Stämme waren ihm im Säbelkampf hoffnungslos unterlegen. Nur der fünfte Gegner, der ihm den Schnitt im Gesicht verpasste, machte Jangstu zu schaffen. Jangtsu geriet so in Bedrängnis, dass er nur durch eine geschickte Finte sich in die Deckung seines Gegenübers hineindrehen konnte. Der darauffolgende präzise und heftig ausgeführte Säbelschlag trennte seinem Gegner den Oberschenkel fast komplett ab. Alle Hilfe für seinen Gegner kam zu spät und so verblutete dieser noch in der Arena. Im Nachhinein tat es Jangtsu sogar etwas leid, aber er konnte es sich nun einfach nicht leisten, auf etwas anderes konzentriert zu sein, als die letzte Prüfung. Immerhin war es das zehnte Jahr und alle zehn Jahre besuchte ein heiliger Diener des großen Jaghatai Khan das Turnier, um die besten Jungen mitzunehmen und in den Dienst an Jaghatai und den Imperator zu stellen. Es war die größte Ehre die ein Junge auf Mundus Planus erreichen konnte und Jangtsu war viel zu weit gekommen, um sich jetzt von Gefühlen wie Mitleid oder Schmerz ablenken zu lassen. Immerhin hatte er als erster von allen Teilnehmern eine Antilope mit bloßen Händen gefangen und erlegt, und auch beim Kampf mit dem Steppentiger war er einer der ersten, der diese Prüfung bestanden hatte. Seit über hundert Jahren war er der erste Tartar der zur letzten Prüfung zugelassen wurde und somit die Chance bekam ein Diener des Imperators und Krieger Jaghatai Khans zu werden.
Durch das Besiegen des fünften Gegners im Säbelkampf, hatte er sich nun für die letzte und schwierigste Prüfung qualifiziert. Jeder Teilnehmer der letzten Prüfung durfte sich ein Pferd aus einem der stammeseigenen Ställe aussuchen und bekam von der Turnierleitung eine Lanze gestellt. Mit diesen zwei Hilfsmitteln galt es ein mehrere Kilometer großes Labyrinth in möglichst kurzer Zeit zu durchreiten. Ziel war es die Hütte mit dem goldenen Dach zu finden. Alle Teilnehmer starten an einem separaten Eingang und versuchen auf ihrem Pferd einen sicheren Weg, durch das aus Mauern und Tunneln bestehende Labyrinth, zu finden. Wann immer ein anderer Teilnehmer im Labyrinth gesichtet wird, ist es legitim diesen mit seiner Lanze oder dem Säbel zu Töten und somit seine eigenen Chancen auf den Sieg zu erhöhen.
Langsam zog Jangtsu seinen Kopf aus dem Eimer und schüttelte ihn kräftig wobei seine langen, zu einem Zopf gebundenen Haare, wie wild durch die Luft peitschten. Er hatte nur noch eine knappe Stunde bis zum letzten Wettbewerb und beeilte sich zu den Ställen zu kommen. Welches Pferd er mit in das Labyrinth nahm war im schon lange klar: Das Pferd, dass ihm sein Vater zu seinem zwölften Geburtstag schenkte und das ihn seit dort, treu in jedes Gefecht mit verfeindeten Stämmen trug. Sein Name war Silver. Jangtsu hatte ihm den Namen aufgrund der Fellfarbe gegeben. Silver war zwar ein Schimmel und deshalb von Natur aus weiß doch je nach Blickwinkel und Sonneneinfall schimmerte sein Fell silbern.
Als Jangtsu gerade die Stallung betreten wollte, wurde er von der Seite, von einer kraftvollen aber dennoch gutherzigen Stimme angesprochen: „So, so, Jangtsu Tartar von dem Stamm der Tartaren...“ Jangtsu drehte sich genervt nach rechts, um zu sehen wer ihn gerade jetzt störte und war verdutzt als er vor sich nur einen gewaltigen Torso erblickte, der in ein prächtiges weißes Gewand gekleidet war. Dieses wurde von einem kostbar verzierten Gürtel gehalten. Er musste weit nach oben blicken um dem fremden in das Gesicht schauen zu können. Der Fremde war bestimmt vier Köpfe größer als Jangtsu, obwohl dieser trotz seinen jungen Jahren schon recht groß war, und die Schultern des Riesen waren mindestens 40cm breiter als die von Jangtsu. Der junge Tartarner schaute in ein markantes Gesicht, mit der auf Mundus Planus üblichen Bartmode, der Kombination aus lang herunterhängendem Schnauz- und Kinnbart. Viele Narben im Gesicht des Hünen, zeichneten diesen als kampferfahrenen Mann aus. Im Gegenzug zu den harten Gesichtszügen blickten seine Augen dennoch freundlich auf Jangtsu herunter, nein eher schon belustigend, als könnte er Jangtsu´s Ehrfurcht, vor seiner gewaltigen Körpermasse spüren.
„Wer sind Sie?“ wollte Jangtsu wissen. „Ich...“ der Fremde machte eine Pause um das kommende zu untermalen: „Ich bin Qan´karro, Sturmseher der White Scars, Diener des Imperators und Streiter Jaghatai Khans. Ich wurde Auserwählt um potentielle Aspiranten in dieser Gegend ausfindig zu machen!“ Jangtsu war verblüfft. Er hatte noch nie einen der berühmten Krieger des heiligen Jaghatai gesehen und das was er hier nun vor sich sah, übertraf seine sämtlichen Vorstellungen. Ein muskelbepackter Riese dessen alleinige Anwesenheit die Feinde des Imperators erzittern lässt. Genau das wollte Jangtsu auch werden. Nur deshalb hatte er sich jahrelang auf das Turnier vorbereitet. Als Qan´karro merkte, dass Jangtsu vor lauter staunen der Mund offen stand, klopfte er, breit grinsend, dem Jungen zweimal auf die Schulter und sagte: „Du hast dich bisher sehr gut geschlagen. Bestehe die letzte Prüfung und du wirst eines Tages genau so sein wie ich.“ Dann drehte er sich um und ließ den verdutzten Jangtsu vor den Ställen stehen. Erst als Qan´karro um die nächste Ecke bog, fasste sich der junge Tartarner wieder. Schnell ging er in den Stall um Silver für die Prüfung fertig zu machen. Er dachte noch einmal über Qan´karro´s Worte nach, während er Silver das Reitzeug anschnallte. Jangtsu musste einfach diese letzte Prüfung bestehen und nach diesem kurzen Gespräch, wollte er es noch mehr denn je.
Sein Diener half ihm in seine schwere Armaplastrüstung, die ihm sein Vater, für ein Vermögen von einem der Händlerschiffe erstanden hatte. Hiebe mit dem Säbel konnten durchaus davon aufgehalten werden und auch ein schlecht gezielter Lanzenstoß konnte gut von seiner Armaplastrüstung absorbiert werden. Als die Rüstung endlich so saß wie sie sollte, schwang sich Jangtsu auf den Rücken von Silver und sein Diener führte das Pferd zu Jangtsu´s vorgegebener Startposition. Es waren noch 25 von 500 Teilnehmern zur letzten Prüfung angetreten. Aus den letzten Jahren wusste Jangtsu, dass im Normalfall nicht mehr als ein Viertel davon, das Ziel lebendig erreichen würden. Der Rest wurde von Konkurrenten niedergeschossen oder verlief sich und starb nach mehreren Tagen den Hungertod. Natürlich freute er sich darüber, dass er soweit gekommen war und dem Stamm der Tartaren alle Ehre machte, aber andererseits machte er sich auch große Sorgen um sein Leben. Er stellte sich das stolze Gesicht seines Vaters vor, wie Jangtsu es immer Tat vor schweren Prüfungen. Er war nur der dritte Sohn und somit für die Stammesführung unbedeutend. Wenn er aber zu einem Streiter Jaghatai Khans berufen würde, könnte er aus dem Schatten seiner älteren Brüder springen. Jangstu fasste wieder Mut und war entschlossen diese Prüfung auch zu bestehen, koste es was es will.
Nach fünf Minuten hatten sie den richtigen Startblock erreicht. Ein dort auf sie wartender Diener des Turnierkomitees überreichte Jangtsu die Lanze. Er vollzog strikt die Riten der Schlacht mit seiner Lanze in dem er die Hymne der Schlacht sang und sie mit heiligem Weihwasser salbte. Somit sollte der Imperator die Waffe segnen damit sie Jangtsu gute Dienste erweisen konnte. Nachdem er die Waffe geweiht hatte stieg wieder in den Sattel und machte sich bereit für den Start.
Der Boden unter Jangtsu vibrierte als die zwei Leman Russ Kampfpanzer vom Typ Demolisher den Startschuss abfeuerten. Jetzt galt es! Er richtete sich leicht auf und beugte sich nach vorne während er ein Schutzgebet zum Imperator sandte. Silver der sofort die bekannten Bewegungen, seines Herren erkannte, galoppierte los, noch bevor ihm dieser die Sporen gab. Sand und Staub wurde aufgewirbelt, als der wilde Ritt begann. „Mach mich stolz Silver!“ brüllte Jangtsu und gab Silver einen zärtlichen Klaps auf den Rücken.
Jangtsu´s Zopf wirbelte im Wind hin und her und der Gegenwind trieb ihm die Tränen in die Augen. Er ritt einen Gang entlang der sich mittlerweile das zweite Mal verzweigte. Er entschied sich diesmal für die rechte Abzweigung und preschte weiter. Zu beiden Seiten des Ganges türmten sich mehrere Meter hohe Lehmmauern auf, weshalb er sich nur an der Sonne orientieren konnte. Da auf Chogorian die Sonne im Westen aufgeht und es schon später Nachmittag war musste er sich Südwestlich seiner Startposition befinden. Allerdings half ihm das nicht weiter, da es bislang noch keinen Hinweis gab in welche Richtung er überhaupt gehen musste. Soweit Jangtsu wusste gab es Hinweise im Labyrinth die einem den Weg zeigten, allerdings waren diese in Rätsel verpackt, was die ganze Sache zusätzlich erschwerte.
Gute 50 Meter vor der nächsten Abbiegung des Ganges ließ er Silver anhalten, da er auf etwas aufmerksam wurde. Aus dem Gang in den er gleich einbiegen musste, hörte er das Donnern von Hufen, das näher zu kommen schien. Schnell stieg er ab und ging die letzten Meter bis zur Abbiegung zu Fuß, um keine Geräusche zu erzeugen. Dicht an die Wand gepresst, spähte er um die Ecke. In 150 Metern Entfernung erblickte er einen Reiter der in vollem Galopp auf ihn zu kam. Der fremde Reiter hatte ihn noch nicht entdeckt und so zog er seinen Kopf wieder hinter die Ecke zurück. Er verharrte dicht an der Wand und zückte vorsichtig seinen Säbel. Wenn seine Falle aufging konnte er den Reiter überwältigen bevor dieser überhaupt merkte was los war. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht bemerkte er wie die Hufschläge immer lauter wurden. Die Anspannung in ihm steigerte sich als er bemerkte, dass das Pferd des fremden Reiters langsamer wurde, um besser durch die Abbiegung kommen zu können. Dann ging alles ganz schnell. Ein circa 14 jähriger kräftiger Junge bog, auf einem Schwarzen Rappen, um die Ecke. Der fremde Junge hatte seine Lanze in Vorhalte und starrte auf den herrenlosen Schimmel der vor ihm mitten im Gang stand. Er war so sehr auf den reiterlosen Silver fixiert, dass er den an die Wand gepressten Jangtsu nicht bemerkte. Dieser nutzte geschickt die Verwirrung des Fremden und stürmte los während er rief: „ Dein Tot heißt Jangtsu Tartar, dritter Sohn des Fürsten der Tartaren! Merke dir diesen Namen damit du ihn vor dem Thron des Imperators preisen kannst!“ Seine freie linke Hand riss die Lanze des Reiters nach oben, während er mit dem rechten Arm, in dessen Hand er den Säbel hielt, den Fremden nach hinten aus dem Sattel schob. Jangtsu´s Gegner hatte keine Chance zu reagieren, da sein Rappe durch Jangtsu´s Angriff scheute und einen Satz nach vorne machte. Der Reiter wurde aus dem Sattel auf den Boden katapultiert und kam hart auf dem Rücken auf. Wieder ließ ihm Jangtsu keine Möglichkeit zu reagieren und warf sich auf den um Atemringenden und Hustenden Jungen. Jangtsu fixierte die Oberarme des Fremden mit seinen Knien am Boden und hielt ihm seinen Säbel an die Gurgel. Es war wieder ein Moment in dem Jangtsu seiner angeborenen Wildheit freien Raum ließ. Aus funkelnden Augen brüllte er den wehrlosen Jungen an: „Wo finde ich einen Hinweis? Wo muss ich hin? Los! Sag schon! In welche Richtung muss ich?“ Sein Gegner stammelte, dass er noch keinen Hinweis gefunden hätte. „Wenn das so ist, nützt du mir auch nicht mehr!“ zischte Jangtsu und schnitt dem Jungen die Kehle durch. Wenn Jangtsu hier Gnade gewähren lassen hätte, hätte er sein eigenes Grab geschaufelt. Er hatte die Ehre des Jungen durch den Dreck gezogen und dieser würde alles tun, um diese wieder herzustellen. Jangtsu musste schnell weiterkommen und nach Hinweisen suchen, denn leider hatte der jetzt tote Kontrahent keine Informationen gehabt oder wollte diese nicht Preisgeben.
Nachdem er fünf Minuten dem Gang, aus dem der andere Turnierteilnehmer kam, gefolgt war, kam er an eine Kreuzung aus vier Gängen, in deren Mitte ein Schild aufgestellt war. Auf dem Schild stand: -Flüchte vor der Sonne und fürchte die Nacht…- Sein erster Hinweis! Der andere Jüngling hatte also gelogen als er sagte er habe noch keinen Hinweis gefunden. Dennoch konnte Jangtsu mit dem in sich wiedersprechenden Hinweis nichts Anfangen. Anhand der Spuren auf dem sandigen Boden konnte er erkennen aus welcher Richtung der andere Reiter kam, dem er vorhin begegnet war. Auch eine andere Spur entdeckte Jangtsu, die aber in eine andere Richtung führte. Er sah hoch zu Sonne und schloss daraus, dass die zweite Spur gen Westen führte. Irgendetwas in Jangtsu sagte ihm, dass dies der richtige Weg sein musste und so folgte er der Spur, immer darauf gefasst auf einen Gegner zu treffen und in ein Gefecht verwickelt zu werden. Nach etwa einem halben Kilometer gabelte sich der Gang erneut. Auch hier war ein Hinweis hinterlassen. Auf einer der Seitenwände stand: - …denn in der Nacht sind wir Planlos und doch müssen wir des Tages der Sonne entrinnen – Was sind denn das für komische Hinweise! Grübelte Jangtsu der sich mehr von dem Hinweis erhofft hatte. Er drehte sich im Sattel und blickte zur Sonne die in seinem Rücken kurz vor dem Horizont stand. Laut seiner Schätzung hatte er noch eine gute Stunde bevor die Sonne unterging. Doch dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen. – Flüchte vor der Sonne und fürchte die Nacht, denn in der Nacht sind wir Planlos und doch müssen wir des Tages der Sonne entrinnen – In der Nacht war es fast unmöglich sich in dem Labyrinth zu Recht zu finden, da man durch die hohen Mauern nicht genug vom Himmel sah, um anhand der Sterne navigieren zu können. –Flüchte vor der Sonne- Er hatte die Sonne im Rücken und somit war er Bildlich gesprochen auf der Flucht vor der Sonne. Jangtsu musste also weiter Richtung Westen. Die Spur der er bis hierher nachgegangen war folgte einem Gang der nach Norden führen musste, was Jangtsu ein finsteres Lächeln ins Gesicht trieb. Sein Vorgänger hatte das Rätsel in den Hinweisen noch nicht gelöst. Er lenkte Silver in den Gang der vermutlich nach Westen führte und setzte in flottem Galopp davon. Nach einer Weile ließ ihn ein schmerzerfüllter Schrei kurz aufhorchen, doch als er danach kein verdächtiges Geräusch mehr vernahm setzte er seinen Ritt gen Westen mit erhöhter Alarmbereitschaft fort. Er kam an mehreren Kreuzungen und Vergabelungen vorbei ohne einen weiteren Hinweis oder einen Gegner zu finden. Jangtsu versuchte Silver immer Richtung Westen zu führen und stellte mit Entsetzen fest, dass die Sonne mittlerweile, zu über der Hälfte, hinter dem Horizont verschwunden war und er befahl Silver noch schneller zu laufen. Nachdem der Gang mehrere Male nach Norden abbog um dann gleich wieder nach Westen einzuschlagen, kam er auf eine circa zwei Kilometer lange Gerade. Am Ende dieser Gerade stand ein Haus mit einem goldenen Kuppeldach. Das musste das Ziel sein und er jauchzte vor Freude. Auch Silver bemerkte, dass es wohl nichtmehr weit war und legte nochmals einen Zahn zu.
Es dauerte eine Weile bis Jangtsu es bemerkte. Hinter dem Lehmwall zu seiner linken waren ebenfalls Hufschläge zu hören und als er den Blick nach links wendete, sah er eine Staubwolke, etwa auf seiner Höhe über den Wall aufsteigen. Direkt links neben seinem Gang musste sich noch einer befinden und so wie es aussah trafen sich die beiden Gänge etwa 150 Meter vor ihm und führten als ein breiter Gang zum Zielort. Warum muss es jetzt wieder kurz vor dem Ziel so stressig werden! Ärgerte sich Jangtsu. Er brachte Silver zum stehen und lauschte. Scheinbar wurde Jangtsu von dem Reiter hinter der anderen Mauer auch bemerkt, denn die Geräusche auf der anderen Seite verstummten ebenfalls. Diesmal hatte Jangtsu den Überraschungseffekt wohl nicht auf seiner Seite. Er überlegte was nun zu tun sei als sein Kontrahent auf einmal die Stimme erhob: „Zwei Gegner auf gleicher Höhe mit dem gleichen Ziel. Ich berufe mich auf den Todesritt!“ Der Todesritt wurde vor langer Zeit von dem heiligen Jaghatai Khan eingeführt. Diese Art des Zweikampfes diente zur Konfliktlösung und wurde meistens angewendet, wenn sich zwei Männer die gleiche Braut ausgesucht hatten. In diesem Fall wurde eine Entfernung von etwa 500 Meter zwischen der Braut und den beiden Männern gebildet. Die zwei Männer mussten die Strecke nebeneinander auf dem Pferd zurücklegen. Natürlich waren beide Männer mit einer Lanze und dem Säbel bewaffnet. Die Braut bekam derjenige der als erster Lebend bei ihr ankam. Nicht selten kam es vor, dass es garkeiner der Werber bis zur Braut schaffte. Aber ein Todesrittgewinner bekam nicht nur die Braut sondern war auch der Gewinner eines der ehrenhaftesten Zweikämpfe auf Chogoris. Sein Respekt innerhalb des Stammes wurde damit drastisch in die Höhe getrieben. Im Prinzip befand sich Jangtsu jetzt in derselben Situation nur das am Ziel keine Braut auf ihn wartete, sondern ein Haus mit einem goldenen Dach. Natürlich willigte Jangtsu ein. Als Sohn eines Stammesoberhauptes ziemte es sich nicht, ein ehrenhaftes Duell abzulehnen. Sie riefen beide ihre Namen damit der jeweils andere auch wusste wer ihm gleich den Tot bringen möge und setzten los. Jangtsu hatte es mit einem gewissen Tarlon Martaro vom Stamm der Muru zu tun. Er war ein Sohn des Kriegsfürsten der Muru und Jangtsu war sich gewiss, dass dies sein bislang härtester Kampf werden würde. Silver gab alles, doch auch das Pferd des Muru´s war sehr schnell und so erreichten beide fast gleichzeitig die Stelle an der die beiden Gänge zusammentrafen. Der Muru trug eine schwarze lange Kutte und einen ebenso schwarzen Turban der den Kopf und das Gesicht komplett verdeckte. Lediglich ein Sehschlitz für die Augen war freigelassen. In seinem komplett schwarzen Outfit bildete der Muru einen krassen Gegensatz zu dem farbenfroh Gekleideten Jangtsu der als Sohn des Stammesführers ein kostbares, bunt besticktes Gewand, über seiner Armaplastrüstung trug. Auf eine Kopfbedeckung hatte Jangtsu komplett verzichtet. So ritten sie die zwei unterschiedlichen Duellanten nebeneinander her und begannen, den jeweils anderen, mit ihren Lanzen zu bearbeiten. Jangtsu war klar im Nachteil. Sein Gegner ritt zu seiner linken und so musste er die Lanze mit seinem schwächeren linken Arm führen. Seine Stöße waren eher unkoordiniert und so beschränkte er sich darauf die Lanzenstöße des Muru´s erst mal abzuwehren. Als dieser dann aber den Takt zwischen seinen Stößen erhöhte kam Jangtsu immer mehr in Bedrängnis und es kam wie es kommen musste. Jangstu konnte einen gezielten Hieb auf seinen Oberarm nicht mehr abwehren und die Lanze bohrte sich direkt, zwischen zwei Platten seine Rüstung, in seinen Oberarm. Die Lanze des Muru´s war mit Widerhacken versehen und so riss er Jangtsu ein großes Stück Fleisch aus dem Oberarm. Jangtsu schrie vor Schmerz und merkte wie ihn die Kraft aus seinem linken Arm verließ. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen, während er gezwungen war seine Lanze loszulassen. Sein linker Arm war nun unbrauchbar doch er dachte noch nicht daran aufzugeben, sondern bat noch einmal in brünstig den Imperator um Hilfe. Entschlossen ließ seine Rechte die Zügel los und zog seinen Säbel aus dem breiten Stoffgürtel. Er wehrte mit dem Säbel mehrere Lanzenstöße ab, immer darauf bedacht das Gleichgewicht zu halten. Jangstu musste agieren. Vorsichtig löste er beide Stiefel aus den Steigbügeln, ohne den Blick von seinem Gegner abzuwenden. Er setzte nun alles auf eine Karte. Langsam schob er sein rechtes Bein auf den Sattel und stieß sich damit ab. Jangtsu sprang. Im Flug drückte er, mit dem Säbel, die Lanze seines Kontrahenten zur Seite und Prallte dann gegen dessen Oberkörper. Der überraschte Muru wurde von Jangtsu´s Wucht aus dem Sattel gerissen und so schlugen beide hart auf dem sandigen Boden auf. Tarlon hatte dabei viel Pech, denn sein linkes Bein hatte sich im Steigbügel verfangen und so wurde er mehrere Meter von seinem Pferd hinterher geschleift, bis dieses zum stehen kam.
Jangtsu öffnete die Augen und hob langsam den Kopf. Sein Arm schmerzte und er musste sich auf die Zähne beißen, als er sich komplett aufrichtete. Links neben ihm hatte sich eine Blutlachte gebildet. Mit Hilfe der Zähne und des Säbels riss er sich ein Stück Stoff von seinem Gewand und band seinen linken Arm, oberhalb der Wunde ab, um nicht noch mehr Blut zu verlieren. Er konnte die Blutung zwar nicht komplett stoppen, aber auf ein erträgliches Maß herunter regulieren. In etwa zehn Metern Entfernung lag der stöhnende Muru. Sein linkes Bein hing noch im Steigbügel und sah komisch verdreht aus. Es musste mehrfach Gebrochen sein, schloss Jangtsu der sich vorsichtig auf seinen Gegner zu bewegte. Als Jangtsu merkte, dass er von dem Muru nichts mehr zu befürchten hatte positionierte er sich breitbeinig über ihm und hielt den Säbel zum stoß bereit nach unten. Dann begann er die Hymne des ehrenhaften Sieges zu singen, in der er den Imperator für seine göttliche Führung und diesen glorreichen Sieg lobte. Jangtsu schloss mit den Worten: „Dein Tod heißt Jangtsu!“ und ließ sich auf die Knie fallen. Sein säbel bohrte sich dabei in das Herz des Muru´s und machte seinem Leiden ein Ende.
Mit letzter Kraft zog sich Jangtsu auf Silver´s Rücken. Der Blutverlust machte ihm doch schwerer zu schaffen als er anfangs gedacht hatte. Sein Blick verschwamm und eine allgemeine Müdigkeit machte sich in ihm breit. So lag er nun Quer über den Sattel hängend. Langsam trottete Silver los, während Jangtsu gegen die Ohnmacht ankämpfte. Die letzten Meter bekam Jangstu nur noch bruchteilhaft mit, denn das gleichmäßige Schaukeln von Silver ermüdete ihn noch zusätzlich. Erst als Silver vor dem Haus anhielt überwand sich Jangtsu die Augen länger offen zu halten. Da er auf dem Bauch lag konnte er nur auf den Boden schauen, doch trotz der Dunkelheit erkannte er das zwei weiße riesige Stiefel in seinem Blickfeld auftauchten. Dann wurde er von gepanzerten Handschuhen hochgehoben und auf den Rücken gedreht. Als er das Gesicht dieser riesenhaften Gestalt erkannte überkam ihn ein wunderbares Gefühl der Freude. Er lag in den Armen von Sturmseher Quan´Karro der jetzt seine weiße Servorüstung trug, die mit roten Ornamenten verziert war. Auf dem linken Schulterpanzer prangte der gelbe Blitz – Das Ordenssymbol der White Scars. „Du hast es geschafft junger Tartarner. Ich bin stolz auf dich!“ sagte er. Jangtsu dankte dem Imperator, dann viel er in eine tiefe Ohnmacht.
Soviel mal zum Einstieg. Ich hoffe es hat euch gefallen. Falls eine Vortsetzung erwünscht sein sollte, werde ich zum ersten Kapitel einen zeitlichen Sprung machen. Warscheinlich ist Jangtsu dann schon ein ausgebildeter Space Marine und ich werde die Asbildung nur noch vereinzelt aufführen. Ideen gibt es viele, ich weiss nur noch nicht wie ich sie umsetzen soll und werde.
Zum Schluss noch einmal ein dickes Dankeschön an meine Korrekturleser Nakago und Creepi.
Bis dann!
Andy