40k Der weiße Sturm

Andy1992

Codexleser
08. Januar 2010
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Hallo ihr lieben,

vor kurzem habe ich mich entschlossen meine erste Fangeschichte zu schreiben. Eigentlich handelt es sich um meine erste Geschichte überhaupt (mal von der Schule abgesehen).

In dieser Geschichte soll es um einen Space Marine Orden gehen, über den noch nicht viel bekannt ist, obwohl er aus der ersten Gründung stammt ... den White Scars.
Mit den White Scars habe ich einen gewissen Leitfaden und kann trotzdem meine Fantasie wallten lassen. Dadurch kann es natürlich passieren, dass nicht alles stimmt wie ich es hier beschreibe.

Genug der einleitenden Worte, hier der Prolog:

Prolog


PersonaDramatis
JangtsuTartar – junger Krieger und Sohn des Stammesführers der Tartaren
Qan´karro – Sturmseher der White Scars


Position:
Imperium
SegmentumUltima
Planet:Mundus Planus
Kontinent:Samara
Zeit:120.650.M41

Jangtsu Tartar tauchte seinen Kopf in den Eimer mit eiskaltem Wasser. Die Kühle erfrischte ihn und so verharrte er mehrere Sekunden. Das angetrocknete Blut in seinem Gesicht begann sich zu lösen und färbte das Wasser hellrot. Wie viel davon sein eigenes war, wusste Jangtsu nicht genau, es war ihm auch egal. Er hatte sich viel zu lang und intensiv auf diese Woche vorbereitet, als sich jetzt von so einer kleinen Wunde in der linken Gesichtshälfte, aufhalten zu lassen.
Jangtsu lebte auf dem Planeten Mundus Planus, oder wie er von vielen Einheimischen genannt wurde, Chogoris. Der Planet besteht hauptsächlich aus weiten, fruchtbaren Ebenen, die vereinzelt durch hohe Bergketten unterbrochen wurden. Nachdem der heilige Jaghatai die Nomadenstämme geeint hatte, um die von ungläubigen Menschen besetzten Städte einzunehmen, waren der Großteil der Bevölkerung wandernde Nomaden. Als der Imperator auf Chogoris erschien, waren alle Kulte falscher Götter ausgelöscht und er erkannte in Jaghatai seinen vermissten Sohn. Jaghatai folgte dem Ruf des Imperators und die alten Fehden zwischen den Stämmen, brachen erneut aus und es herrschten wieder die alten Machtkämpfe. Desweiteren gilt der Planet als „Aptus Non“ womit er von jeglichen Abgaben an das Imperium befreit ist. Die meisten Menschen leben von der Viehzucht und der Jagd. Die wenigen Gewehre, die es auf Chogoris gibt, wurden von Händlern abgekauft, die auf Chogoris stoppten, um ihre Nahrungsvorräte wieder aufzufüllen.
Jangtsu selbst gehörte zum Stamm der Tartaren, einem der kriegerischsten Stämme auf dem Kontinent Samara. Er war der dritte Sohn des Stammesführers und zum Stolz seines Vaters würde er einmal ein großer, starker Krieger werden. Seit seinem zwölften Geburtstag führte Jangtsu eine Gruppe von Tartaren in seinem Alter an. Dadurch sollte er schon früh Führungsqualitäten entwickeln. Der Trupp der Jungen wurde als Kundschafter der Karawane voraus gesandt, um eventuelle Bedrohungen frühzeitig auszumachen. Die älteren Krieger beschützten derweil die Viehherden und Familien des Stammes. Jangtsu´s Gesicht enthielt die typischen Merkmale eines Chogorianers. Er hatte markante Wangenknochen und ein spitzes Kinn. Die haut war von der Sonne gebräunt und die langen schwarzen Haare trug er meist zu einem Zopf gebunden.
Es war die Woche des heiligen Jaghatai im zehnten Jahr und somit das wichtigste Ereignis seines Lebens. Alle Nomadenstämme des Kontinents sendeten in dieser Woche ihre fähigsten Reiter und stärksten Jungen im Alter von 13-14 Jahren in die Samarawüste, um sich aneinander zu messen. Mit seinen 14 Jahren gehörte Jangtsu zu den älteren Teilnehmern am Turnier, doch als Sohn, des Stammesführers der Tartaren, hatte er nur von den besten und erfahrensten Kriegern seines Stammes gelernt. Das ihm vermittelte Können, hatte er in den vorherigen Prüfungen gut gebrauchen können und bestand deshalb die meisten Prüfungen mit Bravour.
Vier Teilnehmer anderer Stämme waren ihm im Säbelkampf hoffnungslos unterlegen. Nur der fünfte Gegner, der ihm den Schnitt im Gesicht verpasste, machte Jangstu zu schaffen. Jangtsu geriet so in Bedrängnis, dass er nur durch eine geschickte Finte sich in die Deckung seines Gegenübers hineindrehen konnte. Der darauffolgende präzise und heftig ausgeführte Säbelschlag trennte seinem Gegner den Oberschenkel fast komplett ab. Alle Hilfe für seinen Gegner kam zu spät und so verblutete dieser noch in der Arena. Im Nachhinein tat es Jangtsu sogar etwas leid, aber er konnte es sich nun einfach nicht leisten, auf etwas anderes konzentriert zu sein, als die letzte Prüfung. Immerhin war es das zehnte Jahr und alle zehn Jahre besuchte ein heiliger Diener des großen Jaghatai Khan das Turnier, um die besten Jungen mitzunehmen und in den Dienst an Jaghatai und den Imperator zu stellen. Es war die größte Ehre die ein Junge auf Mundus Planus erreichen konnte und Jangtsu war viel zu weit gekommen, um sich jetzt von Gefühlen wie Mitleid oder Schmerz ablenken zu lassen. Immerhin hatte er als erster von allen Teilnehmern eine Antilope mit bloßen Händen gefangen und erlegt, und auch beim Kampf mit dem Steppentiger war er einer der ersten, der diese Prüfung bestanden hatte. Seit über hundert Jahren war er der erste Tartar der zur letzten Prüfung zugelassen wurde und somit die Chance bekam ein Diener des Imperators und Krieger Jaghatai Khans zu werden.
Durch das Besiegen des fünften Gegners im Säbelkampf, hatte er sich nun für die letzte und schwierigste Prüfung qualifiziert. Jeder Teilnehmer der letzten Prüfung durfte sich ein Pferd aus einem der stammeseigenen Ställe aussuchen und bekam von der Turnierleitung eine Lanze gestellt. Mit diesen zwei Hilfsmitteln galt es ein mehrere Kilometer großes Labyrinth in möglichst kurzer Zeit zu durchreiten. Ziel war es die Hütte mit dem goldenen Dach zu finden. Alle Teilnehmer starten an einem separaten Eingang und versuchen auf ihrem Pferd einen sicheren Weg, durch das aus Mauern und Tunneln bestehende Labyrinth, zu finden. Wann immer ein anderer Teilnehmer im Labyrinth gesichtet wird, ist es legitim diesen mit seiner Lanze oder dem Säbel zu Töten und somit seine eigenen Chancen auf den Sieg zu erhöhen.
Langsam zog Jangtsu seinen Kopf aus dem Eimer und schüttelte ihn kräftig wobei seine langen, zu einem Zopf gebundenen Haare, wie wild durch die Luft peitschten. Er hatte nur noch eine knappe Stunde bis zum letzten Wettbewerb und beeilte sich zu den Ställen zu kommen. Welches Pferd er mit in das Labyrinth nahm war im schon lange klar: Das Pferd, dass ihm sein Vater zu seinem zwölften Geburtstag schenkte und das ihn seit dort, treu in jedes Gefecht mit verfeindeten Stämmen trug. Sein Name war Silver. Jangtsu hatte ihm den Namen aufgrund der Fellfarbe gegeben. Silver war zwar ein Schimmel und deshalb von Natur aus weiß doch je nach Blickwinkel und Sonneneinfall schimmerte sein Fell silbern.
Als Jangtsu gerade die Stallung betreten wollte, wurde er von der Seite, von einer kraftvollen aber dennoch gutherzigen Stimme angesprochen: „So, so, Jangtsu Tartar von dem Stamm der Tartaren...“ Jangtsu drehte sich genervt nach rechts, um zu sehen wer ihn gerade jetzt störte und war verdutzt als er vor sich nur einen gewaltigen Torso erblickte, der in ein prächtiges weißes Gewand gekleidet war. Dieses wurde von einem kostbar verzierten Gürtel gehalten. Er musste weit nach oben blicken um dem fremden in das Gesicht schauen zu können. Der Fremde war bestimmt vier Köpfe größer als Jangtsu, obwohl dieser trotz seinen jungen Jahren schon recht groß war, und die Schultern des Riesen waren mindestens 40cm breiter als die von Jangtsu. Der junge Tartarner schaute in ein markantes Gesicht, mit der auf Mundus Planus üblichen Bartmode, der Kombination aus lang herunterhängendem Schnauz- und Kinnbart. Viele Narben im Gesicht des Hünen, zeichneten diesen als kampferfahrenen Mann aus. Im Gegenzug zu den harten Gesichtszügen blickten seine Augen dennoch freundlich auf Jangtsu herunter, nein eher schon belustigend, als könnte er Jangtsu´s Ehrfurcht, vor seiner gewaltigen Körpermasse spüren.
„Wer sind Sie?“ wollte Jangtsu wissen. „Ich...“ der Fremde machte eine Pause um das kommende zu untermalen: „Ich bin Qan´karro, Sturmseher der White Scars, Diener des Imperators und Streiter Jaghatai Khans. Ich wurde Auserwählt um potentielle Aspiranten in dieser Gegend ausfindig zu machen!“ Jangtsu war verblüfft. Er hatte noch nie einen der berühmten Krieger des heiligen Jaghatai gesehen und das was er hier nun vor sich sah, übertraf seine sämtlichen Vorstellungen. Ein muskelbepackter Riese dessen alleinige Anwesenheit die Feinde des Imperators erzittern lässt. Genau das wollte Jangtsu auch werden. Nur deshalb hatte er sich jahrelang auf das Turnier vorbereitet. Als Qan´karro merkte, dass Jangtsu vor lauter staunen der Mund offen stand, klopfte er, breit grinsend, dem Jungen zweimal auf die Schulter und sagte: „Du hast dich bisher sehr gut geschlagen. Bestehe die letzte Prüfung und du wirst eines Tages genau so sein wie ich.“ Dann drehte er sich um und ließ den verdutzten Jangtsu vor den Ställen stehen. Erst als Qan´karro um die nächste Ecke bog, fasste sich der junge Tartarner wieder. Schnell ging er in den Stall um Silver für die Prüfung fertig zu machen. Er dachte noch einmal über Qan´karro´s Worte nach, während er Silver das Reitzeug anschnallte. Jangtsu musste einfach diese letzte Prüfung bestehen und nach diesem kurzen Gespräch, wollte er es noch mehr denn je.

Sein Diener half ihm in seine schwere Armaplastrüstung, die ihm sein Vater, für ein Vermögen von einem der Händlerschiffe erstanden hatte. Hiebe mit dem Säbel konnten durchaus davon aufgehalten werden und auch ein schlecht gezielter Lanzenstoß konnte gut von seiner Armaplastrüstung absorbiert werden. Als die Rüstung endlich so saß wie sie sollte, schwang sich Jangtsu auf den Rücken von Silver und sein Diener führte das Pferd zu Jangtsu´s vorgegebener Startposition. Es waren noch 25 von 500 Teilnehmern zur letzten Prüfung angetreten. Aus den letzten Jahren wusste Jangtsu, dass im Normalfall nicht mehr als ein Viertel davon, das Ziel lebendig erreichen würden. Der Rest wurde von Konkurrenten niedergeschossen oder verlief sich und starb nach mehreren Tagen den Hungertod. Natürlich freute er sich darüber, dass er soweit gekommen war und dem Stamm der Tartaren alle Ehre machte, aber andererseits machte er sich auch große Sorgen um sein Leben. Er stellte sich das stolze Gesicht seines Vaters vor, wie Jangtsu es immer Tat vor schweren Prüfungen. Er war nur der dritte Sohn und somit für die Stammesführung unbedeutend. Wenn er aber zu einem Streiter Jaghatai Khans berufen würde, könnte er aus dem Schatten seiner älteren Brüder springen. Jangstu fasste wieder Mut und war entschlossen diese Prüfung auch zu bestehen, koste es was es will.
Nach fünf Minuten hatten sie den richtigen Startblock erreicht. Ein dort auf sie wartender Diener des Turnierkomitees überreichte Jangtsu die Lanze. Er vollzog strikt die Riten der Schlacht mit seiner Lanze in dem er die Hymne der Schlacht sang und sie mit heiligem Weihwasser salbte. Somit sollte der Imperator die Waffe segnen damit sie Jangtsu gute Dienste erweisen konnte. Nachdem er die Waffe geweiht hatte stieg wieder in den Sattel und machte sich bereit für den Start.
Der Boden unter Jangtsu vibrierte als die zwei Leman Russ Kampfpanzer vom Typ Demolisher den Startschuss abfeuerten. Jetzt galt es! Er richtete sich leicht auf und beugte sich nach vorne während er ein Schutzgebet zum Imperator sandte. Silver der sofort die bekannten Bewegungen, seines Herren erkannte, galoppierte los, noch bevor ihm dieser die Sporen gab. Sand und Staub wurde aufgewirbelt, als der wilde Ritt begann. „Mach mich stolz Silver!“ brüllte Jangtsu und gab Silver einen zärtlichen Klaps auf den Rücken.
Jangtsu´s Zopf wirbelte im Wind hin und her und der Gegenwind trieb ihm die Tränen in die Augen. Er ritt einen Gang entlang der sich mittlerweile das zweite Mal verzweigte. Er entschied sich diesmal für die rechte Abzweigung und preschte weiter. Zu beiden Seiten des Ganges türmten sich mehrere Meter hohe Lehmmauern auf, weshalb er sich nur an der Sonne orientieren konnte. Da auf Chogorian die Sonne im Westen aufgeht und es schon später Nachmittag war musste er sich Südwestlich seiner Startposition befinden. Allerdings half ihm das nicht weiter, da es bislang noch keinen Hinweis gab in welche Richtung er überhaupt gehen musste. Soweit Jangtsu wusste gab es Hinweise im Labyrinth die einem den Weg zeigten, allerdings waren diese in Rätsel verpackt, was die ganze Sache zusätzlich erschwerte.
Gute 50 Meter vor der nächsten Abbiegung des Ganges ließ er Silver anhalten, da er auf etwas aufmerksam wurde. Aus dem Gang in den er gleich einbiegen musste, hörte er das Donnern von Hufen, das näher zu kommen schien. Schnell stieg er ab und ging die letzten Meter bis zur Abbiegung zu Fuß, um keine Geräusche zu erzeugen. Dicht an die Wand gepresst, spähte er um die Ecke. In 150 Metern Entfernung erblickte er einen Reiter der in vollem Galopp auf ihn zu kam. Der fremde Reiter hatte ihn noch nicht entdeckt und so zog er seinen Kopf wieder hinter die Ecke zurück. Er verharrte dicht an der Wand und zückte vorsichtig seinen Säbel. Wenn seine Falle aufging konnte er den Reiter überwältigen bevor dieser überhaupt merkte was los war. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht bemerkte er wie die Hufschläge immer lauter wurden. Die Anspannung in ihm steigerte sich als er bemerkte, dass das Pferd des fremden Reiters langsamer wurde, um besser durch die Abbiegung kommen zu können. Dann ging alles ganz schnell. Ein circa 14 jähriger kräftiger Junge bog, auf einem Schwarzen Rappen, um die Ecke. Der fremde Junge hatte seine Lanze in Vorhalte und starrte auf den herrenlosen Schimmel der vor ihm mitten im Gang stand. Er war so sehr auf den reiterlosen Silver fixiert, dass er den an die Wand gepressten Jangtsu nicht bemerkte. Dieser nutzte geschickt die Verwirrung des Fremden und stürmte los während er rief: „ Dein Tot heißt Jangtsu Tartar, dritter Sohn des Fürsten der Tartaren! Merke dir diesen Namen damit du ihn vor dem Thron des Imperators preisen kannst!“ Seine freie linke Hand riss die Lanze des Reiters nach oben, während er mit dem rechten Arm, in dessen Hand er den Säbel hielt, den Fremden nach hinten aus dem Sattel schob. Jangtsu´s Gegner hatte keine Chance zu reagieren, da sein Rappe durch Jangtsu´s Angriff scheute und einen Satz nach vorne machte. Der Reiter wurde aus dem Sattel auf den Boden katapultiert und kam hart auf dem Rücken auf. Wieder ließ ihm Jangtsu keine Möglichkeit zu reagieren und warf sich auf den um Atemringenden und Hustenden Jungen. Jangtsu fixierte die Oberarme des Fremden mit seinen Knien am Boden und hielt ihm seinen Säbel an die Gurgel. Es war wieder ein Moment in dem Jangtsu seiner angeborenen Wildheit freien Raum ließ. Aus funkelnden Augen brüllte er den wehrlosen Jungen an: „Wo finde ich einen Hinweis? Wo muss ich hin? Los! Sag schon! In welche Richtung muss ich?“ Sein Gegner stammelte, dass er noch keinen Hinweis gefunden hätte. „Wenn das so ist, nützt du mir auch nicht mehr!“ zischte Jangtsu und schnitt dem Jungen die Kehle durch. Wenn Jangtsu hier Gnade gewähren lassen hätte, hätte er sein eigenes Grab geschaufelt. Er hatte die Ehre des Jungen durch den Dreck gezogen und dieser würde alles tun, um diese wieder herzustellen. Jangtsu musste schnell weiterkommen und nach Hinweisen suchen, denn leider hatte der jetzt tote Kontrahent keine Informationen gehabt oder wollte diese nicht Preisgeben.

Nachdem er fünf Minuten dem Gang, aus dem der andere Turnierteilnehmer kam, gefolgt war, kam er an eine Kreuzung aus vier Gängen, in deren Mitte ein Schild aufgestellt war. Auf dem Schild stand: -Flüchte vor der Sonne und fürchte die Nacht…- Sein erster Hinweis! Der andere Jüngling hatte also gelogen als er sagte er habe noch keinen Hinweis gefunden. Dennoch konnte Jangtsu mit dem in sich wiedersprechenden Hinweis nichts Anfangen. Anhand der Spuren auf dem sandigen Boden konnte er erkennen aus welcher Richtung der andere Reiter kam, dem er vorhin begegnet war. Auch eine andere Spur entdeckte Jangtsu, die aber in eine andere Richtung führte. Er sah hoch zu Sonne und schloss daraus, dass die zweite Spur gen Westen führte. Irgendetwas in Jangtsu sagte ihm, dass dies der richtige Weg sein musste und so folgte er der Spur, immer darauf gefasst auf einen Gegner zu treffen und in ein Gefecht verwickelt zu werden. Nach etwa einem halben Kilometer gabelte sich der Gang erneut. Auch hier war ein Hinweis hinterlassen. Auf einer der Seitenwände stand: - …denn in der Nacht sind wir Planlos und doch müssen wir des Tages der Sonne entrinnen – Was sind denn das für komische Hinweise! Grübelte Jangtsu der sich mehr von dem Hinweis erhofft hatte. Er drehte sich im Sattel und blickte zur Sonne die in seinem Rücken kurz vor dem Horizont stand. Laut seiner Schätzung hatte er noch eine gute Stunde bevor die Sonne unterging. Doch dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen. – Flüchte vor der Sonne und fürchte die Nacht, denn in der Nacht sind wir Planlos und doch müssen wir des Tages der Sonne entrinnen – In der Nacht war es fast unmöglich sich in dem Labyrinth zu Recht zu finden, da man durch die hohen Mauern nicht genug vom Himmel sah, um anhand der Sterne navigieren zu können. –Flüchte vor der Sonne- Er hatte die Sonne im Rücken und somit war er Bildlich gesprochen auf der Flucht vor der Sonne. Jangtsu musste also weiter Richtung Westen. Die Spur der er bis hierher nachgegangen war folgte einem Gang der nach Norden führen musste, was Jangtsu ein finsteres Lächeln ins Gesicht trieb. Sein Vorgänger hatte das Rätsel in den Hinweisen noch nicht gelöst. Er lenkte Silver in den Gang der vermutlich nach Westen führte und setzte in flottem Galopp davon. Nach einer Weile ließ ihn ein schmerzerfüllter Schrei kurz aufhorchen, doch als er danach kein verdächtiges Geräusch mehr vernahm setzte er seinen Ritt gen Westen mit erhöhter Alarmbereitschaft fort. Er kam an mehreren Kreuzungen und Vergabelungen vorbei ohne einen weiteren Hinweis oder einen Gegner zu finden. Jangtsu versuchte Silver immer Richtung Westen zu führen und stellte mit Entsetzen fest, dass die Sonne mittlerweile, zu über der Hälfte, hinter dem Horizont verschwunden war und er befahl Silver noch schneller zu laufen. Nachdem der Gang mehrere Male nach Norden abbog um dann gleich wieder nach Westen einzuschlagen, kam er auf eine circa zwei Kilometer lange Gerade. Am Ende dieser Gerade stand ein Haus mit einem goldenen Kuppeldach. Das musste das Ziel sein und er jauchzte vor Freude. Auch Silver bemerkte, dass es wohl nichtmehr weit war und legte nochmals einen Zahn zu.

Es dauerte eine Weile bis Jangtsu es bemerkte. Hinter dem Lehmwall zu seiner linken waren ebenfalls Hufschläge zu hören und als er den Blick nach links wendete, sah er eine Staubwolke, etwa auf seiner Höhe über den Wall aufsteigen. Direkt links neben seinem Gang musste sich noch einer befinden und so wie es aussah trafen sich die beiden Gänge etwa 150 Meter vor ihm und führten als ein breiter Gang zum Zielort. Warum muss es jetzt wieder kurz vor dem Ziel so stressig werden! Ärgerte sich Jangtsu. Er brachte Silver zum stehen und lauschte. Scheinbar wurde Jangtsu von dem Reiter hinter der anderen Mauer auch bemerkt, denn die Geräusche auf der anderen Seite verstummten ebenfalls. Diesmal hatte Jangtsu den Überraschungseffekt wohl nicht auf seiner Seite. Er überlegte was nun zu tun sei als sein Kontrahent auf einmal die Stimme erhob: „Zwei Gegner auf gleicher Höhe mit dem gleichen Ziel. Ich berufe mich auf den Todesritt!“ Der Todesritt wurde vor langer Zeit von dem heiligen Jaghatai Khan eingeführt. Diese Art des Zweikampfes diente zur Konfliktlösung und wurde meistens angewendet, wenn sich zwei Männer die gleiche Braut ausgesucht hatten. In diesem Fall wurde eine Entfernung von etwa 500 Meter zwischen der Braut und den beiden Männern gebildet. Die zwei Männer mussten die Strecke nebeneinander auf dem Pferd zurücklegen. Natürlich waren beide Männer mit einer Lanze und dem Säbel bewaffnet. Die Braut bekam derjenige der als erster Lebend bei ihr ankam. Nicht selten kam es vor, dass es garkeiner der Werber bis zur Braut schaffte. Aber ein Todesrittgewinner bekam nicht nur die Braut sondern war auch der Gewinner eines der ehrenhaftesten Zweikämpfe auf Chogoris. Sein Respekt innerhalb des Stammes wurde damit drastisch in die Höhe getrieben. Im Prinzip befand sich Jangtsu jetzt in derselben Situation nur das am Ziel keine Braut auf ihn wartete, sondern ein Haus mit einem goldenen Dach. Natürlich willigte Jangtsu ein. Als Sohn eines Stammesoberhauptes ziemte es sich nicht, ein ehrenhaftes Duell abzulehnen. Sie riefen beide ihre Namen damit der jeweils andere auch wusste wer ihm gleich den Tot bringen möge und setzten los. Jangtsu hatte es mit einem gewissen Tarlon Martaro vom Stamm der Muru zu tun. Er war ein Sohn des Kriegsfürsten der Muru und Jangtsu war sich gewiss, dass dies sein bislang härtester Kampf werden würde. Silver gab alles, doch auch das Pferd des Muru´s war sehr schnell und so erreichten beide fast gleichzeitig die Stelle an der die beiden Gänge zusammentrafen. Der Muru trug eine schwarze lange Kutte und einen ebenso schwarzen Turban der den Kopf und das Gesicht komplett verdeckte. Lediglich ein Sehschlitz für die Augen war freigelassen. In seinem komplett schwarzen Outfit bildete der Muru einen krassen Gegensatz zu dem farbenfroh Gekleideten Jangtsu der als Sohn des Stammesführers ein kostbares, bunt besticktes Gewand, über seiner Armaplastrüstung trug. Auf eine Kopfbedeckung hatte Jangtsu komplett verzichtet. So ritten sie die zwei unterschiedlichen Duellanten nebeneinander her und begannen, den jeweils anderen, mit ihren Lanzen zu bearbeiten. Jangtsu war klar im Nachteil. Sein Gegner ritt zu seiner linken und so musste er die Lanze mit seinem schwächeren linken Arm führen. Seine Stöße waren eher unkoordiniert und so beschränkte er sich darauf die Lanzenstöße des Muru´s erst mal abzuwehren. Als dieser dann aber den Takt zwischen seinen Stößen erhöhte kam Jangtsu immer mehr in Bedrängnis und es kam wie es kommen musste. Jangstu konnte einen gezielten Hieb auf seinen Oberarm nicht mehr abwehren und die Lanze bohrte sich direkt, zwischen zwei Platten seine Rüstung, in seinen Oberarm. Die Lanze des Muru´s war mit Widerhacken versehen und so riss er Jangtsu ein großes Stück Fleisch aus dem Oberarm. Jangtsu schrie vor Schmerz und merkte wie ihn die Kraft aus seinem linken Arm verließ. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen, während er gezwungen war seine Lanze loszulassen. Sein linker Arm war nun unbrauchbar doch er dachte noch nicht daran aufzugeben, sondern bat noch einmal in brünstig den Imperator um Hilfe. Entschlossen ließ seine Rechte die Zügel los und zog seinen Säbel aus dem breiten Stoffgürtel. Er wehrte mit dem Säbel mehrere Lanzenstöße ab, immer darauf bedacht das Gleichgewicht zu halten. Jangstu musste agieren. Vorsichtig löste er beide Stiefel aus den Steigbügeln, ohne den Blick von seinem Gegner abzuwenden. Er setzte nun alles auf eine Karte. Langsam schob er sein rechtes Bein auf den Sattel und stieß sich damit ab. Jangtsu sprang. Im Flug drückte er, mit dem Säbel, die Lanze seines Kontrahenten zur Seite und Prallte dann gegen dessen Oberkörper. Der überraschte Muru wurde von Jangtsu´s Wucht aus dem Sattel gerissen und so schlugen beide hart auf dem sandigen Boden auf. Tarlon hatte dabei viel Pech, denn sein linkes Bein hatte sich im Steigbügel verfangen und so wurde er mehrere Meter von seinem Pferd hinterher geschleift, bis dieses zum stehen kam.
Jangtsu öffnete die Augen und hob langsam den Kopf. Sein Arm schmerzte und er musste sich auf die Zähne beißen, als er sich komplett aufrichtete. Links neben ihm hatte sich eine Blutlachte gebildet. Mit Hilfe der Zähne und des Säbels riss er sich ein Stück Stoff von seinem Gewand und band seinen linken Arm, oberhalb der Wunde ab, um nicht noch mehr Blut zu verlieren. Er konnte die Blutung zwar nicht komplett stoppen, aber auf ein erträgliches Maß herunter regulieren. In etwa zehn Metern Entfernung lag der stöhnende Muru. Sein linkes Bein hing noch im Steigbügel und sah komisch verdreht aus. Es musste mehrfach Gebrochen sein, schloss Jangtsu der sich vorsichtig auf seinen Gegner zu bewegte. Als Jangtsu merkte, dass er von dem Muru nichts mehr zu befürchten hatte positionierte er sich breitbeinig über ihm und hielt den Säbel zum stoß bereit nach unten. Dann begann er die Hymne des ehrenhaften Sieges zu singen, in der er den Imperator für seine göttliche Führung und diesen glorreichen Sieg lobte. Jangtsu schloss mit den Worten: „Dein Tod heißt Jangtsu!“ und ließ sich auf die Knie fallen. Sein säbel bohrte sich dabei in das Herz des Muru´s und machte seinem Leiden ein Ende.

Mit letzter Kraft zog sich Jangtsu auf Silver´s Rücken. Der Blutverlust machte ihm doch schwerer zu schaffen als er anfangs gedacht hatte. Sein Blick verschwamm und eine allgemeine Müdigkeit machte sich in ihm breit. So lag er nun Quer über den Sattel hängend. Langsam trottete Silver los, während Jangtsu gegen die Ohnmacht ankämpfte. Die letzten Meter bekam Jangstu nur noch bruchteilhaft mit, denn das gleichmäßige Schaukeln von Silver ermüdete ihn noch zusätzlich. Erst als Silver vor dem Haus anhielt überwand sich Jangtsu die Augen länger offen zu halten. Da er auf dem Bauch lag konnte er nur auf den Boden schauen, doch trotz der Dunkelheit erkannte er das zwei weiße riesige Stiefel in seinem Blickfeld auftauchten. Dann wurde er von gepanzerten Handschuhen hochgehoben und auf den Rücken gedreht. Als er das Gesicht dieser riesenhaften Gestalt erkannte überkam ihn ein wunderbares Gefühl der Freude. Er lag in den Armen von Sturmseher Quan´Karro der jetzt seine weiße Servorüstung trug, die mit roten Ornamenten verziert war. Auf dem linken Schulterpanzer prangte der gelbe Blitz – Das Ordenssymbol der White Scars. „Du hast es geschafft junger Tartarner. Ich bin stolz auf dich!“ sagte er. Jangtsu dankte dem Imperator, dann viel er in eine tiefe Ohnmacht.


Soviel mal zum Einstieg. Ich hoffe es hat euch gefallen. Falls eine Vortsetzung erwünscht sein sollte, werde ich zum ersten Kapitel einen zeitlichen Sprung machen. Warscheinlich ist Jangtsu dann schon ein ausgebildeter Space Marine und ich werde die Asbildung nur noch vereinzelt aufführen. Ideen gibt es viele, ich weiss nur noch nicht wie ich sie umsetzen soll und werde.

Zum Schluss noch einmal ein dickes Dankeschön an meine Korrekturleser Nakago und Creepi.

Bis dann!
Andy
 
Die grundsätzlich-absurde Idee, einen völlig mittelalterlich-archaischen Planeten mitten in dem übertechnologiesierten WH-40000 Universum aufzubauen, find ich ja schon mal echt gut. Echt.

Was passiert mit so einer armen Welt, wenn auch nur ein kleiner Whaagboss auf die Idee kommt, dort zu landen? Tausend Panzaboys könnten den kompletten Planeten und Schutt und Asche legen.
Und wenn Chaos, Tyraniden oder Deldar im Spiel wären (letzters wahrscheinlich die übelste Variante für die Bewohner) dann gute Nacht.

Die Idee hat meiner Meinung nach auf jeden Fall Potential.
 
Die arme Welt ist garnicht so arm. Ich kann ja schonmal ein bisschen Spoilern:
Chogoris oder Mundus Planus ist nämlich der Heimatplanet der White Scars. Die Ordensfestung der WS liegt in den Bergen des Planeten. Also eventuell keine so gute Idee von den Orks den Planeten anzugreifen =).
Leider muss ich dich nochmals enttäuschen. Das war es jetzt erstmal mit den "Nostalgie"-Teil.
Habe mich mittlerweile dazu entschlossen einen Zeitsprung von nur 2 Jahren zu machen. Jangtsu ist somit schon Scout und hat schon einige operative Eingriffe hinter sich. Es wird im ersten Kapitel wohl doch hauptsächlich kleine Rückblenden auf die Ausbildung geben und ich hoffe faszinierende Beschreibungen der mächtigen Ordensfestung machen zu können. Ausserdem wird Jangtsu im ersten Kapitel eine große Verantwortung auferlegt, doch Welche?

Um Alastor trotzdem am Ball zu hallten sage ich es mal so: Ja Chogoris wird angegriffen aber nicht von den Orks.

So genug gespoilert. Ich denke mitte Dezember gibt es hier wieder einen ganzen Batzen zu lesen.

Gruß Andy
 
So weiter gehts:

Kapitel 1

Persona Dramatis
Jangtsu – leitender Scout von Trupp Minghan, Bike
Qan´karro – Sturmseher der White Scars und Scoutsergeant von Trupp Minghan
Kalgos – Scout von Trupp Minghan, Pilot des Landspeeders
Telion – Scout von Trupp Minghan, Copilot des Landspeeders
Zanra – Scout von Trupp Minhan, Scharfschütze
Kerb - Scout von Trupp Minghan, Scharfschütze
Skar – Scout von Trupp Minghan, bedient den schweren Bolter
Lex – Scout von Trupp Minghan, bedient den Raketenwerfer
Ra´Atsch – Scout von Trupp Minghan, Bike
Vero – Scout von Trupp Minghan, Bike

Position:
Imperium
Segmentum Ultima
Planet: Mundus Planus
Kontinent: Quinghai
Khum-Karta-Gebirge
Ordensfestung Quan Zhou
Zeit: 175.652.M41


Fast zwei Jahre sind seit der Prüfung vergangen. Quan´Karro hatte insgesamt neun Aspiranten für die White Scars, von den unterschiedlichsten Stämmen und Kontinenten, gefunden. Jangtsu war der Älteste der Aspiranten und musste deshalb sofort, nach dem Eintreffen in der Ordensfestung Wuan Zhou, operiert werden. Ihm wurden, innerhalb der ersten Woche, gleich die Phasen eins bis fünf, der Modifikationen eines Space Marines, unterzogen. Im Normalfall werden maximal das sekundäre Herz und die zwei, für das Wachstum verantwortlichen Organe, Ossmodula und Biscopea, auf einmal operativ hinzugefügt. Da Jangtsu aber in einem Alter von 16-18 Jahren zu einem vollwertigen Space Marine werden würde, musste sein Wachstum nochmals beschleunigt werden.
Quan´Karro der nun die Ausbildung der neun Aspiranten übernommen hatte, führte seine Schüler an Jangtsu´s erstem Tag, den er nicht im Krankenhaus verbrachte, durch viele Teile der uralten Ordensfestung. Die Festung lag im Norden des Kontinents Quinghai auf Mundus Planus und umschloss die höchsten Gipfel des Khum-Karta-Gebirges. Mehrere Plateaus gab es innerhalb der marmornen Mauern. Viele der Plateaus wurden durch große Waldflächen bedeckt, die zur Jagd und auch zum Guerillatraining dienten. Auf dem höchsten und größten Plateau standen die Häuser der verschiedenen Ordensmitglieder. Insgesamt lebten circa 20000 Menschen dort. Neben den 1000 Space Marines gab es noch jede Menge Handwerker, Techpriester, Geistliche, Küchenangestellte, Diener und Schmiede. Eigentlich so ziemlich alles, was man in einer kleinen Stadt wie dieser auch benötigte. Jangtsu der bis dahin nur Zelte gewohnt war, staunte damals mächtig über die Erhabenheit der einzelnen Gebäude. Alle bestanden aus Marmor und Meister des Steinmetzhandwerks hatten, verschiedene Heldentaten der White Scars, in die Wände gehauen. Auch Abbildungen und Statuen des Imperators gab es häufig zu bewundern. In der Mitte des Städtchens gab es einen riesigen Versammlungsplatz auf dem alle Einwohner Platz fanden. Unter diesem Platz gab es noch größere Bunkeranlagen, die bis tief in den Berg führten und vor orbitalem Beschuss, Schutz boten. Der Versammlungsplatz wurde von dem mächtigsten Gebäude auf Chogoris umschlossen. Dem Palast des großen Khans. Dieses gewaltige, mehrstöckige Bauwerk erstreckte sich auf über zehn Quadratkilometer Fläche. Vom Platz aus konnte man über eine zehn stufige und 25 Meter breite Treppe das Gebäude betreten. Eine riesige Empfangshalle erwartete den Besucher des Palastes. Die 50 Meter in Breite und Länge plus die 25 Meter Höhe machten einen imposanten Eindruck. Die Wände und die Decke waren mit wunderschönen Malereien verziert, die dem Besucher die Geschichte Jaghatai Khans, von der Einung der Nomadenstämme, bis zur Verfolgung der Pirateneldar, die Chogoris heimgesucht hatten, erzählte. Seit diesem Tage war der Primarch der White Scars verschwunden. Die Ostwand der Halle war noch komplett unbemalt. Qan´Karro erklärte seinen Schülern, dass diese für die Rückkehr des Primarchen freigehalten wurde, um die noch unbekannten Heldentaten Jaghatais an dieser Wand zu ehren. In der Mitte der Empfangshalle standen zwei riesige Statuen. Die linke Statue zeigte den Imperator, wie er erhaben auf seinem Thron sitzt. Die Statue zur Rechten des Imperators zeigte seinen Sohn Jaghatai Khan, der ebenfalls auf einem Thron saß.
Lange Gänge führten durch den Palast. Auch die Wände dieser Gänge waren mit Malereien verschönert worden. Alle paar Meter standen links und rechts Säulen die fünf Meter hoch zur Decke ragten. Egal wo man hin sah fand man etwas an dem sich das Auge erfreuen konnte. Die Aspiranten waren überwältig von der Schönheit und der Erhabenheit, die in diesem Gebäude herrschte. Als Qan´Karro ihnen dann offenbarte, dass die Space Marines in diesem Gebäude wohnen und auch die Aspiranten einen eigenen Gebäudeflügel, mit ihren Gemächern haben, war der Jubel groß. Quan´Karro konnte die Jungs kaum halten und so zeigte er ihnen als nächstes ihre Quartiere.
Die Quartiere befanden sich im dritten Stock des Ostflügels. Immer zwei Jungs teilten sich ein Zimmer. Jangtsu durfte sich sein Zimmer mit Vero teilen. Vero war ein Jahr jünger als Jangtsu, aber von gleicher athletischer Statur. Seine Haare waren abrasiert, bis auf einen faustbreiten langen Zopf, der mit einer Kordel erst etwas nach oben gebunden war, um dann steil nach unten zu hängen. Vero war ein Stammesmitglied der Jalaraner. Jangtsu wusste, dass die Tartarner und die Jalaraner früher enge Verbündete waren. Auch heute wurde ab und an zwischen den beiden Stämmen gehandelt. Daher war Jangtsu recht glücklich über seinen Zimmergenossen. Qan´Karro hatte zwar erzählt, dass mit dem Betreten der Festung, die Stammeszugehörigkeit und somit auch die Fehden zwischen den Stämmen, unbedeutend waren. Dennoch fand es Jangtsu besser, gerade jetzt in der Kennenlernphase, nicht gleich mit einem seiner ehemaligen Feinde, in ein Zimmer gesteckt zu werden.
Die Zimmer waren alle gleich gehalten. Weiße Wände ließen die Zimmer im Licht erstrahlen. Jeder hatte seine eigene Zimmerhälfte, in der ein Bett, ein kleiner Schreibtisch mit Schrank und ein eigener Imperatorschrein standen. Das einzige Fenster erlaubte einen Blick auf den Garten des Palastes. Das Auge konnte sich dort stundenlang an der Schöpfung des Imperators erfreuen. Die schönsten Blumen blühten dort das ganze Jahr und die Luft duftet dort herrlich. Die vielen Parkbänke dienten dort als Rückzugsort für die Space Marines. Ein Ort der Stille und der Meditation.
Nach diesem ersten Tag, den er nicht im Krankenhaus verbrachte, war Jangtsu so überwältigt, dass er am Abend voll Ehrfurcht auf die Knie viel und dem Imperator dankte.
Vero und Jangtsu freundeten sich in den ersten Tagen miteinander an und unterstützten sich, so gut es ging, in der Ausbildung. Trotz der Schönheit dieses Ortes war die Ausbildung sehr hart und es bedurfte öfters der aufmunternden Worte eines Freundes. Auch mit den anderen Aspiranten seiner Gruppe verstand sich Jangtsu sehr gut. Das Klima war allgemein recht Familiär in Gruppe „Minghan“. Qan´Karro hatte seiner Gruppe diesen Namen gegeben. Minghan war alt Chogorisch und bedeutete in etwa „starker Zusammenhalt“. Das war auch das, was der Ausbilder seinen Schülern oft ins Herz legte. Sie waren jetzt eine Gruppe und mussten sich auch als Gruppe beweisen.
Bei den White Scars ist die Ausbildung etwas Gruppendynamisches. Alle zehn Jahre werden zehn Sturmseher damit beauftragt, jeweils acht bis zwölf Aspiranten zu rekrutieren. Jeder Sturmseher bildet seine Aspiranten selbst aus. Nach der Grundausbildung wird die Gruppe als Team getestet, und nur wenn sie sich als eingespieltes Team bewähren, werden sie in den Rang des Scouts befördert. Auch in den Rang zum Space Marine wird man für gewöhnlich als Gruppe berufen. Somit wird den Bruderschaften ein kompletter taktischer Trupp zugewiesen, in dem sich die einzelnen Space Marines schon über Jahre kennen und über die Fähigkeiten, des Anderen, bestens Bescheid wissen. Meist wird diesem Trupp noch ein erfahrener Space Marine hinzugefügt. Er soll den jungen Sergeanten bei seinen Entscheidungen unterstützen und beraten. Eine Bruderschaft kümmert sich hervorragend um ihren Nachwuchs und stellt dem Trupp von Frischlingen, in einer Mission, meist noch einen erfahrenen Trupp zur Seite.
Ein halbes Jahr ist es nun her als Qan´Karros Trupp die Scoutprüfung im ersten Versuch bestand. Die frischen Scouts waren mehr als glücklich gewesen, als sie sahen mit welchem Stolz Qan´Karro ihnen die Scoutausrüstung überreichte.
Jangtsu gab sich in Gedanken gerne mal der Vergangenheit hin, vor allem wenn er für sich alleine war. So auch jetzt gerade. Er befand sich auf dem Weg zu Qan´Karros Gemächern. Er hatte den jungen Scout vorgeladen, mit der Begründung, er habe etwas mit ihm zu besprechen. Mehr konnte Jangtsu nicht aus seinem Lehrer herausbekommen und so fragte er sich die ganze Nacht, ob er Qan´Karro, auf irgendeine Weise verärgert haben könnte. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, was es so Wichtiges gab.
Der Weg von den Gemächern der Aspiranten bis zu den Gemächern zu Qan´Karro war weit. Zu Fuß brauchte er über eine halbe Stunde, in denen er lange Gänge durchlaufen musste. Auch diese waren mit Wandmalereien und Säulen dekoriert und dem Auge wurde nie langweilig. Er kam an Unterrichtsräumen, Planungszimmer, ja sogar Gefechtsübungshallen vorbei. Viele dieser Räume hatte er, im Laufe seiner Ausbildung, schon von innen gesehen.
Von den Gefechtsübungshallen war Jangtsu am meisten fasziniert gewesen. Diese Hallen Maßen über zwei Quadratkilometer und die Kampfsimulation konnten binnen 15 Minuten von der heißen Wüste in eine eisige Kletscherwelt umgerüstet werden. Kampfservitoren simulierten die Feinde des Imperiums. Eine bessere Methode der Kriegssimulation war nur der Krieg selbst.
Als er endlich vor der Zimmertür von Qan´Karros Raum stand, bemerkte Jangtsu, dass die Tür schon einen Spalt geöffnet war. Jangtsu klopfte an den Türrahmen und trat ein als Qan´Karro in hinein rief. Er kam in ein gemütliches, kleines Zimmer. Die Wand war mit Holz verkleidet und mit Jagd- und Kampftrophäen behangen. In der Mitte des Zimmers stand ein kleiner, runder Tisch, an dem bis zu drei Space Marines einen Platz fanden. Qan´Karro hatten bereits daran Platz genommen. Qan´Karro trug gemütliche Gewänder, während Jangtsu nur die Freizeitgewänder der Scouts trug. Nach einer kurzen Begrüßung und einem gemeinsamen Gebet zum Imperator nahm auch der junge Scout Platz und Qan´Karro kam ohne Umschweife, direkt zum Thema.
„Wie du sicher weißt, befindet sich der Großteil unserer Bruderschaften gerade im Kampf, gegen die ketzerischen Verräter des Imperiums.“
„Ja, die Maelstrom Warders haben mehrere befestigte Basen des Feindes, im Mahlstrom entdeckt und uns um Hilfe gebeten.“
„Richtig, ein Hilfegesuch den wir als ehemaligen Hüter des Mahlstroms nicht ablehnen konnten!“
„Ich verstehe, Sir.“
„Leider benötigt mich meine Bruderschaft dort. Ich kann dir auch leider nicht sagen aus welchem Grund aber äußerste Eile ist geboten, weswegen ich euch heute noch verlassen werde.“
„Wer soll uns dann anführen?“, wollte Jangtsu wissen, der nicht genau wusste, was er jetzt davon halten sollte und warum Qan´Karro ihm das jetzt unter vier Augen erzählte.
„Das wirst du sein, Jangtsu. Du hast meiner Meinung nach die besten Führungseigenschaften und ich tendiere im Moment dazu dich als Sergeant vorzuschlagen, sobald ihr in den Rang eines Space Marines befördert worden seid.“
Jangtsu freute sich innerlich über dieses Kompliment.
„Wie lange werden Sie weg sein und was ist meine Aufgabe während dieser Zeit?“
„Ich werde mich noch heute auf den Weg zum Mahlstrom machen, um die dritte Bruderschaft zu unterstützen. Wie lange ich fort sein werde, kann ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Deine Aufgabe wird es sein Trupp Minghan, während meiner Abwesenheit auf eurer Mission zu führen.“
„Welche Mission?“, unterbrach ihn Jangtsu. Ihre erste Mission und Jangtsu sollte sie gleich anführen.
„Dazu komme ich gerade. Ihr werdet noch heute mobilgemacht und ausgesandt, um die nördliche Elfenbeinsavanne zu untersuchen.“
„Was ist so besonders an der Elfenbeinsavanne?“
„Gestern Morgen soll dort ein Komet eingeschlagen haben. Genauere Informationen haben wir nicht. Eigentlich würden wir diesen Einschlag gar nicht untersuchen, aber da dieser Gesteinsbrocken nicht von unseren Radaren erfasst wurde, sollten wir herausfinden, weshalb wir ihn nicht auf den Schirm bekamen. Luftbilder von Satelliten sind unmöglich, da der Einschlag jede Menge Staub aufgewirbelt hat und viele Wolken uns die Sicht zusätzlich versperren.“
„Das sollte kein Problem für uns sein. Wir suchen den Komet und finden heraus, was ihn unsichtbar gemacht hat.“ Erwiderte Jangtsu selbstsicher.
„Ihr werdet trotzdem gut bewaffnet losziehen, da wir nicht mit Sicherheit sagen können, was dieses Objekt wirklich ist, und ich auf Nummer sicher gehen will.“
Beide erhoben sich und Qan´Karro begleitete Jangtsu auf dem Weg zurück in das Qaurtier der Scouts. Dabei erklärte er ihm, worauf es bei der Führung eines Trupps ankam. Jangtsu war aufgrund seiner Abstammung schon von klein auf als Anführer geschult worden und konnte damit schon als Mensch die ersten Erfolge verbuchen, als er einen kleinen Spähtrupp anführte. Auch während der Ausbildung zum Scout hatte ihn Qan´Karro mehrmals zur Seite genommen und ihm Führungsqualitäten vermittelt. Als Zeichen seiner Beförderung sollte Jangtsu noch heute ein Geschenk von Qan´Karro bekommen. Was genau dies sein würde, wollte dieser jedoch noch nicht verraten.
Als sie im Quartier ankamen, trommelte Qan´Karro seine Schüler zusammen. In einem Besprechungsraum, in dem die Scouts sonst auch ihre Mahlzeiten zu sich nahmen, erklärte ihnen Qan´Karro alles, was es zu der Mission zu wissen gab. Er teilte jedem Scout seine genaue Aufgabe zu. Aufgrund der möglichen Gefahr und der Dringlichkeit ihrer Aufgabe wird der gesamte Trupp mobil gehalten werden. Neben den drei Bikes würden sie noch einen Land Speeder Storm gestellt bekommen.
Jangtsu, Vero und Ra´Atsch würden die drei Bikes besetzen. Ra´Atsch war der größte und stärkste von allen Scouts. Diese immense Muskelkraft auf ein Bike zu setzen, bedeutete einen Mann zu haben, der ohne Probleme eine Bresche in die feindlichen Linien schlagen konnte. Sein früherer Stamm war Jangtsu völlig unbekannt. Die Haut von Ra´Atsch war noch mal ein gutes Stück dunkler als die der anderen. Seine Haare hatte er komplett abrasiert und sich mit dem Abschluss der Ausbildung, das Ordenssymbol der White Scars in den Nacken tätowieren lassen. Er war eher ein ruhiger Zeitgenosse, der nur dann redete, wenn er auch wirklich angesprochen war.
Kalgos und Telion sollten den Land Speeder Storm bedienen. Kalgos wuchs in der Ordensfestung auf. Er war der Sohn eines niedrigen Mechanicus und hatte deshalb schon früh einfache Reperaturrituale gelernt. Seine Begeisterung für alles, was schnell war und vollste Konzentration beim Fahren verlangte, qualifizierte ihn als Piloten des Land Speeders. Die Statur und das Aussehen von Kalgos würde Jangtsu als eher durchschnittlich für einen Space Marine Anwärter der White Scars bezeichnen. Telion hingegen kam von einem Stamm der in den Urwäldern von Chogoris heimisch war. Dieser Stamm hatte viel Forschung mit Heilkräutern betrieben, weswegen ihn Qan´Karro zweimal die Woche auf die Apothekarieschola geschickt hatte. Telion besaß zudem einen hervorragenden Orientierungssinn und wurde somit als Kopilot des Land Speeders eingeteilt. Zudem würde er die Aphotecariewerkzeuge bekommen, also den Narthecium und den Reduktor. Mit beiden war er schon vertraut und konnte auch schon sehr gut damit umgehen.
Zu den Passagieren gehörten Zanra und Kerb. Sie waren eineiige Zwillinge, die seit jeher versuchten sich gegenseitig, zu übertrumpfen. Ihre neuste Lieblingsdisziplin war das Wettschießen. Sie stichelten sich mittlerweile so hoch, dass sie hervorragende Schussleistungen darboten. Deswegen entschloss Qan´Karro beiden ein Scharfschützengewehr zu geben. Beide waren über diese Entscheidung mehr als glücklich, da sie jetzt auch im Ernstfall testen konnten, wer die besseren Nerven besaß. Allerdings mussten sie beim Imperator schwören, nicht sich, oder andere aufgrund ihres kleinen Wettstreits in Gefahr zu bringen.
Die letzten beiden Mitglieder von Trupp Minhan waren Skar und Lex. Skar war der Meister am schweren Bolter. Niemand im Trupp traf so viele Schüsse aus der Hüfte wie Skar. Das lag wohl an seiner Statur, die fast so kraftvoll war, wie die von Ra´Atsch. Skar war einfach der Typ für das Grobe, weshalb ihm Qan´Karro auch den schweren Bolter überließ. Lex hingegen war eher das Gegenteil von Skar. Er war nicht nur muskulös wie ein Space Marine, sondern auch hochgradig intelligent. In seinem Kopf wurden Aufprallwinkel, Sprengkraft, Erdanziehungskraft, Geschwindigkeit des Ziels und Windstärke, sekundenschnell in eine optimale Flugbahn einer Rakete umgerechnet. Daraus ergab sich, dass er nie mit einer Rakete danebenschießen würde, auch wenn der Maschinengeist der Zieloptik streikte. Außerdem war er ein verkappter Pyromane und interessierte sich für alles, was lautstark in die Luft flog. Qan´Karro teilte ihm den Raketenwerfer und zwei Melterbomben zu.
Genau so hätte auch Jangtsu die Truppe eingeteilt. Als Nächstes hatte jeder Zeit sich für die Mission bereit zu machen. Da keiner wusste ob und wann, und vor allem von wem der Planet angegriffen wurde, zählte jeder Tag, weshalb sie noch heute aufbrechen würden. Jangtsu und Vero hielten gerade zusammen die Rituale um ihre Rüstung für die Mission zu weihen, die Waffen zu segnen und die Seele rein zu machen, als es auf einmal an der Tür klopfte. „Herein.“ Rief Jangtsu und Qan´Karro trat in das Zimmer. In seinen Händen hielt er einen in Leder eingewickelten, länglichen Gegenstand – Jangtsu´s Geschenk!


***
Ein komplett actionloser Teil. Dieses Kapitel sollte sich ein wenig mit dem Leben der White Scars und den Hauptcharakteren beschäftigen. Alles zu den Personen ist noch nicht beschrieben und auch was die White Scars angeht werden noch manche Sonderheiten im laufe des Buches auf euch warten.

Danke nochmals an Nakago für seine Korrekturleserei und seine Tipps/Anregungen.
 
Falls jemanden der Hintergrund der White Scars interessiert, empfehle ich
"Tilman Nagel: Timur der Eroberer und die islamische Welt des späten Mittelalters"

Es ist ein unglaublich gut geschriebenes Buch über die turko-mongolischen Nomaden einerseits, Timur Lengs Aufstieg andererseits, und gibt auch einen hervorragenden Einblick in die islamische Welt des späten MAs. Noch dazu so geschrieben, dass man es verstehen kann (Spezialbegriffe werden erklärt, der Autor hat eine verständliche Sprache gewählt). Ich denke, Andy1992, wenn du mehr Hintergrund für die White Scars brauchst, kann das Buch einige gute Impulse geben
 
Hey danke für das bisherige Lob und auch die Verbesserungsvorschläge.

Ja, ich denke das Buch könnte einige Inspirationen bieten. Allerdings werden die Nomadenstämme erst wieder ein paar Kapitel später wieder eine Rolle spielen.

Im allgemeinen müsst ihr auf das nächste Kapitel wohl etwas länger warten - versuche gerade eine schöne Nebenstory mit einzubringen.

Grüßle Andy
 
So, es geht endlich weiter. Alles in allem musste ich dieses Kapitel mehrmals überarbeiten und ich habe mich teilweise sehr schwer getan. Dennoch denke ich, dass es dem ein oder anderen Spaß machen könnte es zu lesen. Nochmals großen Dank an Nakago für seine Zeit und seine hilfreichen Tips!
Kapitel 2

Persona Dramatis
Priscilla von Larbenburg – Inquisitorin
Sybelle – Psionikerin und Interrogatorin in Priscillas Gefolge
Klingensturm – Assassine in Priscillas Gefolge
Stern - Assassine in Priscillas Gefolge
Bolzen der Sühne - Assassine in Priscillas Gefolge
Giftige Klaue - Assassine in Priscillas Gefolge
Sergej Koplasky – Gouverneur von Taranek IV
Dragor – Lordkapitän der „Verteidiger des Glaubens“

Position:
Imperium
Segmentum Ultima
Planet Taranek IV
Stadt Rankesh
Zeit: 052.652.M41

Sie atmete tief ein. Endlich wieder natürlich aufbereitete Luft zu atmen, war für sie immer ein Genuss. Es erinnerte sie an ihre Heimat. Terraformer hatten dort vor vielen tausend Jahren den Planeten bewohnbar und die Luft atembar gemacht. Nach vier Wochen im Warpraum und fünf Tage in der Leere, setzte sie nun endlich wieder ihre Füße auf bewohntes Land. Die Umstände warum sie hier war, waren zwar keine erfreulichen, aber daran hatte sie sich schon vor langer Zeit gewöhnt. Seit über sechzig Jahren befand sie sich nun schon auf dieser heiligen Mission und das recht erfolgreich. Dreißig Jahre lang brachte sie Tod und Verderben über die Orks, bis sie sich auf eine viel anspruchsvollere Xenosrasse spezialisierte – die Eldar. Sie jagte sie unerbittlich durch die ganze Galaxie, um sie dann dem Willen des Imperators zu überlassen. Vor allem machte sie jagt auf die, die sich der Piraterie verschrieben hatten. Diese hinterhältigen Wesen, die sich am Reichtum des Imperiums labten, und die Kinder des Imperators als Sklaven nahmen, hasste sie mit jeder Faser ihres Körpers. Seit die Eldar den einzigen Menschen den sie geliebt hatte, auf bestialische Art gefoltert und nach einem stundenlangen Kampf um das Überleben, unter größten Schmerzen bei lebendigem Leib verbrannten, schwor sie sich jeden einzelnen zu töten, dem sie begegnete. Das selbst im Tod schmerzverzehrte Gesicht und der schwarz verbrannte Körper ließen sie keine Nacht mehr ruhig schlafen.
Es war nicht ihr Ehemann sondern eher ein Verhältnis, da sie für eine Ehe beruflich viel zu sehr eingespannt war. Zu dieser Zeit jagte sie noch vor allem Orks. Rebart, so lautete sein Name, kam von einem Planeten auf dem die Orks ihr Unwesen trieben, bis Priscilla mit einer Einheit der Deathwatch auftauchte und mit ihnen die gesamte Führungsebene der Orks auslöschte. Die restlichen desorientierten Orks waren dann ein Kinderspiel für die imperialen Streitkräfte gewesen. Er war ein muskulös gebauter Mann im Alter von schätzungsweise Mitte Dreißig. Zudem war er Offizier bei der PVS und unglaublich attraktiv. Während des Krieges gegen die Orks lernten sie sich näher kennen und verliebten sich. Als sie von ihrer nächsten Mission zurückkehrte, um ihren geliebten zu besuchen, fand sie den in seiner Verteidigung geschwächten Planeten, von Eldar geplündert und die Bevölkerung abgeschlachtet, vor. Seit dort ließ sie keinen Mann mehr an sie ran, da sie nie wieder einen so tiefen inneren Schmerz fühlen wollte. Von jedem getöteten Eldar nahm sie einen kleinen Finger schnitt ihn ab, versiegelte ihn mit durchsichtigem Polycarbonat und hängte ihn sich, als Zeichen der Rache, an ihren Gürtel. Auf jeden Finger hatte sie das Datum und den Ort, an dem sie den Eldar tötete, geschrieben. Abends betete sie für jeden Finger die Litaneien der Rache, was mittlerweile zwei komplette Stunden an Zeit beanspruchte.
Nun brachte sie ihre Jagd nach Rankesh der Hauptstadt von Taranek IV, einer kleinen Agrarwelt. Vor über einem Monat, sollen hier Eldar wie aus dem Nichts aufgetaucht sein und die ganze Umgebung geplündert haben. Vor allem Vororte der Hauptstadt und das Arbeiterviertel litten unter dem Angriff, aber auch mehrere Anwesen von Adligen, die etwas außerhalb der Stadt lagen wurden überfallen, geplündert und abgebrannt. So stand es zumindest in dem Bericht den sie erhalten hatte.
Ihre Walküre ist auf dem großen Marktplatz in der Stadtmitte gelandet. Sie landete absichtlich nicht an ihrem Zielort, da sie sich erst ein Bild von der Stadt und ihrer Bevölkerung machen wollte. Zu ihrem Glück war heute Wochenmarkt und so bekam sie gleich jede Menge Menschen zu Gesicht. Als erstes musterte sie die nähere Umgebung. Der Platz erstreckte sich auf etwa zwei Quadratkilometer Fläche. Ein Marktstand folgte auf den Anderen und so gut wie alle erdenklichen Nahrungsmittel wurden hier zum Verkauf angeboten. Auch verschiedene Handwerkswaren wurden von den vielen Marktschreiern angepriesen. Viele Menschen tummelten sich um die einzelnen Stände, doch die meisten vor den Ständen, an denen es Waffen zu kaufen gab. Vermutlich aus Angst vor einem weiteren Angriff, schloss Priscilla. Die Menschen trugen meist höherwertige Arbeiterkleidung wie es auf jedem wohlständigen Agrarplaneten üblich war. Vielen der Bürger standen die Trauer und das Leid des Angriffs noch ins Gesicht geschrieben und hier und dort gab es Gruppen von Gläubigen die sich selbst geißelten, im Glauben der Imperator hätte sie Aufgrund einer Sünde, mit dem Xenos bestraft. Im Moment waren aber die meisten Menschen damit beschäftigt sie anzustarren. Scheinbar landete hier nicht oft eine Flugmaschine und erst recht keine auf der das Inquisitionsbanner prangte. Es könnte aber auch an ihrem persönlichen Erscheinungsbild liegen.
Sie trug einen enganliegenden weißen Trikotanzug, in den mehrere schwarze Armaplastplatten eingearbeitet waren, die sie aber nicht in ihrer Beweglichkeit einengten. Über ihre Schultern hatte sie einen roten Mantel mit hohem Kragen geworfen. Der Mantel reichte bis zum Boden und war mit dem Symbol der Inquisition bestickt. Geschultert trug sie einen Anderthalbhänder, ein Falchion der dunklen Eldar um genau zu sein. Dieser Todbringer hatte eine scharfe Unterseite und einen mit Widerhacken besetzten Rücken. Von der Form her sah er aus als hätte man zwei Säbel versetzt übereinander geschmiedet. Sie hatte diese Waffe von einem getöteten Xenos abgenommen. Seit dort tötete sie die Eldar mit ihrer eigenen Waffe – nicht weil sie besser war als die imperialen Gegenstücke, sondern weil sie mehr schmerzen bereitete und zu dem recht einschüchternd aussah. Als Schusswaffe trug sie im Halfter ihres Gürtels eine Plasmapistole. Alles in allem machte sie nach außen einen recht einschüchternden Eindruck.
Kaum hatte sie sich umgesehen, fuhr eine schwarze Limousine mit verdunkelten Scheiben vor, die sie beantragt hatte. Sie wollte sich auf der Fahrt die Stadt noch etwas genauer ansehen. Der Schofför stieg aus, öffnete ihr die Tür zur geräumigen Rückbank und deutete ihr, mit einer vornehmen Handbewegung, einzusteigen. Einen Empfang dieser Art war man in ihrer Position gewohnt. Als leibhaftige Inquisitorin des Gottimperators standen ihr alle Wege zur Feindesbekämpfung offen und ein jeder Gouverneur tat wohl daran, diese Macht gebührend zu würdigen. Sie und ihre Interrogatorin stiegen ein, während die restlichen Mitglieder ihres Gefolges bei der Walküre zurück blieben.
Ihre Interrogatorin hatte sie damals von ihrem Lehrmeister als Geschenk erhalten. Bei der Frau namens Sybelle handelte es sich um eine sanktionierte Psionikerin. Zu Priscillas Amtsantritt vor sechzig Jahren war Sybelle gerade mal 17 Jahre alt gewesen, mit einer psionischen Klassifizierung von Iota. Priscilla schickte die junge Psionikerin damals für zehn Jahre zur weiteren Ausbildung in die Inquisitionsfestung auf Terra. Dort gab es eine eigens für diesen Zweck errichtete Schola. In ihrem letzten Jahr auf der Schola schätzte man ihre Klassifizierung auf Zeta und recht stabil. Sybelle war eine Meisterin im Umgang mit elementaren Psikräften. So konnte sie sich und ihre Inquisitorin durch ein Schutzfeld vor Kugelhagel sichern und gleichzeitig ihre Feinde mit Feuerkugeln beschießen. Diese Feuerkugeln waren mit einem Radius von zwanzig Zentimeter zwar etwas klein, waren aber heißer als manch Schmelzofen. Sogar in die Panzerung einer Chimäre, konnte Sybelle damit Löcher brennen. Auch von ihrer Köperstatur war Sybelle eher klein, aber dennoch eine recht ansehnliche Frau die viel Wert auf ihr äußeres legt. Zudem hatte Sybelle, während ihrer Ausbildung bei der Inquisition, viele andere nützliche Dinge, wie Verhörtechniken und analytisches Denken, beigebracht bekommen. Alles in allem war Sybelle für Priscilla unersetzlich und es schmerzte sie bei dem Gedanken Sybelle irgendwann in den Stand des Inquisitors berufen zu müssen.
Der Rest ihres Gefolges, der zurück bei der Walküre blieb, trug braune Kutten die bis zum Boden reichten. Die Kapuzen waren tief in das Gesicht gezogen, was dieses unkenntlich machte. Nur von der Körpergröße und der Statur konnte man darauf schließen, dass es sich um weibliche Personen handeln musste. Aber Niemand ahnte, dass es sich bei den vier Personen um die wohl schnellsten Todbringer im Imperium handelte. Nur das Officio Assassinorum besaß die Mittel, noch schnellere und effektivere Tötungsmaschinen zu erschaffen. Die vier Kutten tragende Gestalten waren Todeskult Assassinen, von einem Kult der insgeheim, von der Inquisition, finanziell und technologisch unterstützt wurde. Dafür bekam die Inquisition ausgebildete Assassinen, die in den Gefolgen der Inquisitoren dienten. Die Assassinen besaßen keine richtigen Namen. Ihnen wurden Titel verliehen, auf die sie hörten, wenn man sie rief. Diese Titel hatten meist etwas mit ihren Eigenschaften, ihrer Kampftechnik oder der Waffenart die sie verwendeten zu tun. Das lag daran, dass die Assassinen ähnlich dem Kult der „Klingen des Imperators“, sich untereinander nur in einer Zeichensprache verständigten und diese nur Zeichen für Worte besaß, aber keine für Namen. Zum einen gehörte die Assassine „Klingensturm“ zu Priscillas Gefolge. Diesen Namen besaß sie aufgrund ihrer zwei Energiedolche, mit denen sie im Nahkampf, wie ein Löwe unter Schafen wütete. „Bolzen der Sühne“ war eine Assassine die sich eher auf den Fernkampf spezialisiert hatte. Den Tod brachte sie in Form von Bolzen, die sie völlig Lautlos aus ihren zwei einhändigen Armbrüsten verschoss. Woher „Stern“ ihren Namen hatte wusste niemand genau. Ob es an ihrer morgensternartigen Waffe lag, eine drei Meter lange Metallkette an deren Ende eine kopfgroße, mit Stacheln besetzte Eisenkugel hing, oder an der Tatsache, dass man nach einem Kopftreffer dieser Kugel, nur noch Sterne sah? Die letzte der vier Assassinen war „giftige Klaue“. Wie ihr Name schon sagte, trug sie zwei Klauenhandschuhe, aus denen jeweils drei zwanzig Zentimeter lange Klingen herausragten. Diese Klingen waren mit einer Vorrichtung versehen, die sobald sie sich in ihren Gegner bohrten, durch winzig kleine Öffnungen, Gift absonderten. Je nach Einsatzart, wählte sie lähmendes oder tödliches Gift. Unter ihren Kutten trugen sie enge Lederanzüge um sie nicht in ihrer Beweglichkeit einzuschränken. Nur die Armschienen waren aus Metall um einen unausweichlichen Treffer abwehren zu können. Das Gesicht wurde durch eine für ihren Todeskult typischen Totenkopfmasken bedeckt. Durch die tief in das Gesicht gezogene Kapuze und die Maske dachte Priscilla anfangs, dass diese Assassinen doch viel zu wenig sehen würden, doch das brauchten sie gar nicht. Die anderen Sinne der Todeskult-Assassinen waren um einiges besser, als die eines normalen Menschen. Ob das an dem jahrelangen Training oder an einem genetischen Eingriff lag, wusste sie nicht.
Sie fuhren vom Marktplatz in Richtung Norden durch die etwa 300.000 Einwohner große Stadt. Die Stadt sah genauso aus, wie die meisten anderen Städte im Imperium. Riesige Mehrfamilienhäuser und in jedem Bezirk eine eigene kleine Kathedrale. Allgemein schien es den Menschen hier nicht schlecht zu gehen, was wohl daran liegen musste, dass seit mehreren Jahren recht gute Ernten eingefahren wurden. Nach und nach wurden die Häuser auf ihrem Weg, immer Vornehmer und auch die Kathedrale in diesem Bezirk, war um einiges aufwendiger gestaltet, als in den anderen Vierteln. Nach etwa zehn Minuten war die Fahrt zu Ende. Sie hielten in einem prächtigen Hof der zu einer traumhaften Villa gehörte. Der Schofför öffnete die Tür und Priscilla stieg mit ihrer Interrogatorin aus. Vor der Tür der Villa erwartete sie schon ihr Besitzer um die Inquisitorin gebührend zu begrüßen. Es war ein kleiner schätzungsweise Vierzig jähriger Mann, dem man seinen Wohlstand an der Größe seines Bauches ablesen konnte. Er trug nur teure Kleidungsstücke aus Seide und anderen kostbaren Stoffen. Um seine Schultern hing ein Pelzmantel von einer wahrscheinlich schon lange ausgestorbenen Tierart und auch an Schmuck schien es ihm nicht zu fehlen. Priscilla verachtete Menschen wie ihn. Kleine, fette Schnösel hatte sie schon oft gesehen und mehr wie Politik und Essen konnten diese nicht. Ein Mann der sich vor einem Feind des Imperators in die Hose macht, nicht weiß wie man ein Lasergewehr bedient oder ein Kettenschwert führt, hatte ihrer Meinung nach, nicht mehr als Verachtung verdient. Erst recht keinen Posten als Gouverneur des Imperators.
„Herzlich Willkommen auf Taranek IV, Inquisitorin von Larbenburg. Ich bin Sergej Koplasky amtierender Gouverneur von diesem Planeten. Ich freue mich sehr Sie persönlich kennenzulernen Frau Inquisitorin.“, begann der Gouverneur überschwänglich seine Begrüßungsrede. „Danke. Die Freude ist ganz Ihrerseits.“, antwortete Priscilla trocken, während sie an ihm vorbei, in die Villa, schritt. Sergej Koplasky der diese Reaktion wohl nicht erwartete hatte, stand mehrere Sekunden wie betölpelt da, bis er sich gefangen hatte, sich umdrehte und der Inquisitorin und ihrer Psionikerin folgte. In der Empfangshalle stand ein kleines Tischchen auf dem eine Flasche Amasec stand. Priscilla schenkte sich ein Glas ein und wartete derweilen auf den Gouverneur. Als dieser nachkam, führte er die zwei durch die vielen Gänge der Villa und versuchte mehrere Male einen kleinen Smalltalk in Gang zu bringen. Priscilla wich diesen Versuchen jedoch mit kurzen, deutlichen Antworten aus. Sie war hier weil sie das suchte was sie am Meisten hasste – das Xenos – und nicht, um mit einem Gouverneur über das Wetter zu reden. Nachdem sie an mehreren Kunstsammlungen, die als Blickfang in den Gängen dienten, vorbeigekommen waren, führte sie der Gouverneur in eines der Besprechungszimmer. Die meisten der bisher Anwesenden hatten Uniformen an, die mit mehreren Orden bestickt waren, und sie als hochrangige Militärs kennzeichneten. Endlich richtige Männer. Der Raum war recht groß und fensterlos. Auf großen Prunk wurde hier im Gegensatz zum Rest der Villa komplett verzichtet. Dafür stand alles voll mit technischen Geräten. Deshalb war wohl auch ein Mechanicus unter den Anwesenden. Zu allererst ließ sich Priscilla auf einer Karte der Stadt zeigen, von wo die verachtungswürdigen Eldar kamen und welche Stadtteile von dem Überfall betroffen waren. Danach wollte sie die Sensordaten, der letzten zwei Monaten sehen. Der dicke Gouverneur hielt sich während der gesamten Lagebesprechung zurück, was Priscilla zum einen Merkwürdig fand, aber zum anderen auch ganz froh darüber war. Nachdem der Sachverhalt geklärt war, kam ein Dienstmädchen in den Raum, die etwas Gebäck und eine Kanne Kafein in einem Wägelchen vor sich her schob. Alle bedienten sich großzügig, während sich Priscilla nur eines ihrer extra langen Lho-Stängelchen anzündete. Sie blickte dabei auf die Karte, die vor ihr auf dem Tisch lag, und dachte nach. Die Stadt hatte mehrere Schwachstellen in ihrer Verteidigung aufgewiesen und diese wurden von den Xenos präzise genutzt. Sie mussten also Mittel gehabt haben um die Stadt auszukundschaften und die Schwachstellen zu ermitteln. Zudem beunruhigte es sie, dass der Planet erst in den letzten Jahren nach Warpportalen gescannt wurde und man keines gefunden hatte. Laut den Sensoraufzeichnungen gab es auch keine Anzeichen dafür, dass ein Eldarschiff sich im Sonnensystem befand. Wie zur Hölle, kamen die Eldar dann auf diesen Planeten? Vor allem mit dieser Menge an Infanterie, Fliegern, mehrere Jetbikes und auch Antigravpanzer sollen gesichtet worden sein. Der Angriff fand gegen 22 Uhr statt und ging etwa anderthalb Stunden. In dieser Zeit wurde das gesamte Ostviertel der Stadt geplündert. An sämtlichen Stellen wurden Feuer gelegt und mehrere hundert Einwohner gelten noch als Vermisst. Sie wusste aus ihrer Erfahrung, dass es keine Hoffnung mehr für die Vermissten gab. Eldarpiraten nahmen gerne Geiseln. Manchmal hatten sie Glück und konnten hohe Lösegelder fordern, wenn sie wichtige politische oder militärische Personen gefangen hatten. Die anderen, eher unwichtigen Menschen, dienten den Rest ihres Lebens als Sklaven auf den Piratenschiffen, oder wurden für den perversen Drang zu foltern, von den dunklen Eldar, wie die Inquisition sie nannte, als chirurgisches Versuchsobjekt missbraucht. Priscilla hoffte, dass die von Taranek IV verschleppten Imperiumsbürger, nur als Sklaven gehalten wurden, denn niemand vollbrachte so schmerzhafte und lange Folter, wie einige dieser verdammten Xenos. Insgesamt kam ihr der Angriff etwas komisch vor. Ihr Ziel war nicht klar auszumachen. Für einen einfachen Beutezug hätten sie mehr davon gehabt die ganze Stadt dem Erdboden gleich zu machen, oder das westlich liegende Reichenviertel auszuplündern. Außerdem hätten sie dafür nicht erst die Schwachstellen in der Mauer ausfindig machen müssen. Auch das betroffene Viertel im Osten ist fast ausschließlich durch Mittelstandsfamilien bewohnt und spricht somit gegen einen gewöhnlichen Beutezug der Eldar. Somit konnte sie diese Option ausschließen. Die zweite Option wäre, dass die Piraten nach einem alten Artefakt gesucht haben. Allerdings würde das auch keinen Sinn machen, denn solche Artefakte, von den Urzeiten der Eldar, wurden bisher nur auf Planeten gefunden die durch ein Warpportal mit dem Netz der Tausend Tore verbunden waren. Da es hier aber laut dem Generalstab erst vor kurzem einen Scan nach verdächtigen Energieimpulsen gab und keine gefunden wurden, konnte man dies vorerst ausschließen. „Ich möchte das Ostviertel sehen!“ sagte Priscilla um den Faden wieder aufzunehmen. „Jetzt?“, fragte der Gouverneur der gerade einen herzhaften Bissen von seinem süßen Gebäck genommen hatte. Er war wohl verwundert mit welcher Geschwindigkeit Priscilla an ihre Arbeit ging.
„Nein, erst in zweihundert Jahren…Natürlich jetzt!“, erwiderte Priscilla sichtlich genervt.
„Ich werde Ihnen einen ortskundigen Offizier als Führer abstellen.“, meldete sich einer der Generäle zu Wort.
„Vielen Dank! Er soll mich vor Ort treffen.“
Ohne ein weiteres Wort stand Priscilla auf und verließ den Raum. In ihr brodelte es noch immer wegen dieses unfähigen Gouverneurs, dem das Essen wohl wichtiger war, als das Lösen der Fragen, die sich bei diesem Überfall auftaten. Die Stadtmauern waren viel zu niedrig gebaut, weswegen es für die Eldar ein leichtes war, mit ihren Antigravfahrzeugen über die Mauer zu schweben. Die Strafe dafür hatte der Gouverneur jetzt zwar schon bekommen, aber wie viele mussten mit ihrem Leben bezahlen, weil sie die Nachlässigkeit ihres politischen Führers ausbaden durften? Das ärgerte sie ungemein und am liebsten hätte sie ihm dafür ein Plasmageschoß in seinen fetten Wanst gejagt. Aber es gab jetzt wichtigeres zu tun. Sie musste das Motiv der Eldar herausfinden, um eventuell den nächsten Planeten vor einem Angriff bewahren zu können.
Tief in Gedanken schritt Priscilla aus der Villa an dem Fahrer vorbei und stieg wieder in die Limousine. Als Sybelle, die ihr gefolgt war, ebenfalls ihren Platz auf der Rückbank eingenommen hatte, gebot die Inquisitorin dem Schofför in das Ostviertel zu fahren. „Was meinst du, warum die Eldar hier waren?“ fragte Sybelle mit ihrer wohlklingenden Stimme. „Ich weiß es nicht und ich vermute, dass wir auch im Ostviertel wenig Vielversprechendes finden werden. Ich denke wir sollten zuerst herausfinden wie diese Xenos es, unbemerkt auf einen vom Imperator beschützten Planten, geschafft haben.“
„„Das vermute ich auch. Aber es ist gut wenn wir uns ein Bild vom Tatort machen, eventuell finden wir ja doch ein Indiz, dass uns weiterbringt. Sollten wir den Planeten zur Sicherheit nochmals nach Toren scannen?“
„Das wäre eine Möglichkeit, aber ich glaube nicht, dass der Gouverneur hinsichtlich des Scans gelogen hat. Am besten ist, wenn ich mir als erstes die Sensordaten und die Sattelitenaufnahmen in einem Zeitraum von zwei Wochen vor dem Angriff ansehe.“
„Soll ich dir dabei behilflich sein?“
„Nein, ich denke ich komme damit ganz gut alleine klar. Du könntest dir aber die Aktivitäten der letzten Monate, im Raumhafen ansehen. Eventuell gibt es dort etwas Auffälliges.“
„Wird gemacht!“
Kurz vor dem Ostviertel stieg der Offizier ein, der sie durch das Viertel führen sollte. Es war ein recht adretter Mann von maximal 25 Jahren. Als er sich vorstellte erwähnte er, dass er in diesem Viertel aufgewachsen war und sich deshalb bestens auskannte. So fuhren sie mehrere Stunden durch das Viertel in dem schon das Wiederaufbauen begonnen hatte. Hier und dort zeugten schwarze Rußflecken und Gebäuderuinen von dem Überfall und dem darauffolgenden Brand. Hin und wieder hielten sie an und Priscilla untersuchte Einschusslöcher in den Wänden oder befragte Überlebende zu dem Überfall. Nach und nach musste sie feststellen, dass es sich bei diesen Eldar wohl doch um die sadistisch Eingestellten ihrer Art handelte. Viele Zeugen berichteten von äußert blutigen und qualvollen Hinrichtungen, die noch während des Überfalls stattgefunden haben sollen. Einen wirklich triftigen Grund, weswegen die dunklen Eldar gerade dieses Viertel angegriffen haben, fand sie dennoch nicht. Eventuell sollte sie erst herausfinden wie die dunklen Eldar auf diesen Planeten gekommen waren. Sie würde wohl morgen den Planeten wieder verlassen, um in der, um den Planeten kreisenden Raumstation, die Sensorergebnisse der letzten Monate nochmals durchzugehen und einen erneuten Scan nach Warptoren zu machen. Leider war es am Tag des Überfalls recht bewölkt, weswegen Satellitenaufnahmen nicht wirklich brauchbar waren.

Persona Dramatis
Priscilla von Larbenburg - Inquisitorin
Sybelle – Psionikerin und Interrogatorin in Priscillas Gefolge
Klingensturm – Assassine in Priscillas Gefolge
Stern - Assassine in Priscillas Gefolge
Bolzen der Sühne - Assassine in Priscillas Gefolge
Giftige Klaue - Assassine in Priscillas Gefolge
Sergej Koplasky – Gouverneur von Taranek IV
Dragor – Lordkapitän der „Verteidiger des Glaubens“

Position:
Imperium
Segmentum Ultima
Planet Taranek IV
Orbit
Raumschiff "Verteidiger des Glaubens"
Zeit: 073.652.M41

Über zwei Wochen war sie nun in diesem Sonnensystem. Sie hatte keine weiteren Indizien gefunden, die ihr sagen konnten, aus welchem Grund die Eldar hier gewesen waren und tat es deshalb als reiner Sklavenbeutezug ab. Mittlerweile stand fest, dass hauptsächlich gut ausgebildete Arbeiter mitgenommen wurden, was ihre Theorie bestätigte. Dies bedurfte allerdings einer längeren Zeit, in der die Stadt ausgekundschaftet wurde. Einen Verrat eines politischen Gegners des Gouverneurs konnte sie auch ausschließen. -Wer würde freiwillig qualifizierte Arbeiter von Xenos versklaven lassen, um politisch aufzusteigen?- Darum hatte sie die Logbucheinträge des sich im System befindlichen Raumhafens, von einem recht langen Zeitraum vor dem Überfall, von Sybelle überprüfen lassen. Dabei fiel Sybelle auf, dass ein Freihändlerschiff, die „Imperators Trost“, mehrere Wochen im Raumhafen verweilte und auch mehrmals der Planet besucht wurde. Der offizielle Grund für den Aufenthalt des leichten Kreuzers der Armatus-Klasse war das Betreiben von Handel und auffüllen der Nahrungsvorräte. Allerdings kam es des Öfteren vor, dass Freihändler gemeinsame Sache mit Xenos machten, um ihren Profit zu steigern. Dabei ging es des Öfteren nicht nur um einen schlichten Handel von Waren. Es könnte also gut sein, dass dieses Freihändlerschiff Taranek IV für die Eldar ausspioniert hatte. Einen wirklichen Beweis zu dieser Theorie gab es allerdings nicht, doch irgendetwas in Priscilla sagte ihr, dass sie sich auf dem richtigen Weg befand. Jetzt musste sie nur noch herausfinden wie es diese Alien geschafft hatten unentdeckt auf den Planeten zu kommen.
Sie saß in einem Zimmer von etwa fünf Quadratmetern Größe. Vor ihr leuchteten zwei Monitore. Auf dem rechten der beiden Monitore waren permanent Sattelitenaufnahmen des Planeten zu sehen während auf dem Linken die Sensoraktivitäten aufgezeigt wurden. Dieses Zimmer befand sich auf ihrem Raumschiff „Verteidiger des Glaubens“, in das alle Daten der Satteliten und der Sensoren, über eine verschlüsselte Frequenz, übertragen und gespeichert wurden. Sie hätte die Daten auch bequem vom Planeten aus auslesen können, doch ihr war die Gefahr zu groß, dass die Ausleseeinheiten auf dem Planeten manipuliert worden waren und die Daten dadurch verfälscht wurden. Sie war nicht alleine in dem kleinen Zimmer. Ein recht junger Techpriester war bei ihr um das reibungslose Auslesen der Daten zu gewährleisten. Man hatte ihr zwar angeboten einen viel älteren und erfahreneren Adepten des Mechanicus zur Seite zu stellen, doch aus ihrer langjährigen Erfahrung wusste sie, dass für das einfache Auslesen auch ein Schüler mehr als reichte. Die Sattelitenaufnahmen waren bereits am fünften Tag vor dem Angriff angelangt, als sie auf etwas Aufmerksam wurde. Es war ein kleiner roter Punkt auf dem Monitor zu sehen, der langsam erlosch. Sie vergrößerte das Bild auf den roten Punkt der schon fast nicht mehr sichtbar war. Es handelte sich, laut den Angaben ihrer Ausleseeinheit, um einen 25 Meter großen Felsbrocken, der durch die Atmosphäre des Planeten eingedrungen war. Es war nichts ungewöhnliches das, ab und an, Kometen auf bewohnten Planeten einschlugen. Was sie allerdings stutzig machte war, dass die Sensoren diesen Kometen nicht wahrgenommen hatten. Sie rief den jungen Adepten zu sich und fragte: „Können Sie mir die ungefähren Einschagskoordinaten des Kometen berechnen?“
Der Adept nickte kurz Tippte etwas auf ein Eingabefeld und sprach nebenbei eine Litanei um den Maschinengeist zur Arbeit zu bewegen. Nach etwa zehn Minuten meinte er: „Der Komet landete weit nördlich des Kontinents im dichten Urwald, ohne eine Gefahr für die Bevölkerung darzustellen.“
„Besorgen Sie die Koordinaten und zeigen Sie mir das aktuelle Sattelitenbild!“
Nach etwa zehn Minuten sah sie auf dem rechten Bildschirm die weite und dichte Dschungellandschaft von Taranek IV. Sie zoomte das Bild so nah wie möglich zu der berechneten Koordinate hin. Dann endlich fand sie den Kometen. Er hatte einen tiefen Krater in den Boden geschlagen. „Sehen Sie was ich sehe?“ fragte sie den Tech der wieder nur mit dem Kopf nickte. Der Komet war beim Aufprall zersprungen und was sich in seinem Innern befand wurde freigegeben. Vor ihnen stand ein funktionsunfähig gemachtes Warpportal. Ein tiefer Schreck durchfuhr die Glieder von Priscilla. Es war den Eldar also möglich ein Warpportal auf einen bewohnten Planeten zu schmuggeln, ohne das es von den Sensoren erfasst wurde. Somit erklärte es sich von selbst wie es die Eldar geschafft hatten, in dieser Menge, unbemerkt auf den Planeten zu kommen.
Sie starrte immer noch auf den Monitor, als es an der Tür klopfte und eine ihrer Assassinen eintrat.
„Frau Inquisitorin, dringende Meldung von Lordkapitän Dragor!“
Dragor war der Kapitän ihres Kreuzers der Secutor Klasse. Sie hatte ihn zusammen mit Sybelle beauftragt sämtliche Informationen über die „Imperators Trost“ anzufordern und herauszufinden wo sich dieses Schiff gerade befand. Sie nahm die Kommunikationseinheit ihrer Assassinin entgegen, da sie die Rauminterne ausgeschalten hatte, damit sie ihre Ruhe während ihrer Arbeit hatte. Auf deren Anzeige eine Übertragung, auf die Brücke ihres Kreuzers, flimmerte. Ihr Lordkapitän war ein Mann im Ende der Fünfziger. Er hatte einen kurzen militärischen Haarschnitt und sah für sein Alter doch noch recht athletisch aus.
„Was gibt es, Lordkapitän?“
„Wir wissen wo die „Imperators Trost“ ist. Sie befindet sich im Segmentum Ultima in der Umlaufbahn des Planeten Mundus Planus um mit der nomadischen Bevölkerung Handel zu treiben.“
„Befindet sich auf Mundus Planus nicht die Ordensfestung der White Scars?“
Das wusste sie, da sie vor zehn Jahren einmal eine Einheit der Deathwatch befehligte und einer ihrer Space Marines ein Mitglied der White Scars war.
„Aye!“
„Dann werden sich die Eldarpiraten gewaltig die Zähne ausbeißen wenn dies ihr nächstes Ziel ist!“, sagte sie mit einem schadenfrohen Grinsen im Gesicht.
„Das wage ich zu bezweifeln Frau Inquisitorin. Das einzige was ich über die White Scars herausfinden konnte ist, dass sie früher die alleinigen Wächter des Malstroms waren. Wenn ich mir jetzt die Flottenaktivitäten der letzten Wochen ansehe, wurden etliche Imperiale Regimenter in den Malstrom verschifft. Ich vermute stark, dass auch das ein oder andere Kontingent der Space Marines sich gerade dort befindet. Sehr wahrscheinlich auch ein Großteil der White Scars. Sollte dies der Fall sein und auf Mundus Planus die Ankunft der dunklen Eldar unbemerkt bleibt, werden die White Scars kaum in der Lage sein ihren kompletten Planeten zu beschützen.“
„Beim Thron, das könnte sogar recht gut sein. Wie viele Regimenter der PVS befinden sich auf Mundus Planus?“
„Zu diesen Informationen habe ich leider keinen Zugriff. Vermutlich werden sie aber keine Imperialen Streitkräfte haben, da die Bevölkerung zu hundert Prozent aus Nomaden besteht, die allgemein recht rückständig leben. Da ein Ordensplanet den Status Aptus Non besitzt denke ich, dass auch noch nie etwas in diese Richtung unternommen wurde.“
„Das sind wirklich schlechte Nachrichten. Bis wann wären Sie Abflug bereit?“
„Frühestens morgen Abend!“
„Okay veranlassen Sie alles. Ich werde derzeit versuchen so viele Soldaten wie möglich, auf Taranek IV, aufzutreiben. Wir fliegen morgen Abend nach Mundus Planus!“ Dann wandte sie sich an Sybelle die neben dem Lordkapitän stand: „Sybelle, untersuche bitte solange das Warpportal. So wie ich das über die Sattelitenbilder einschätzen kann, wurde es von den Eldar durch Sprengsätze funktionsunfähig gemacht, aber ich will auf Nummer sicher gehen. Also spreng es in seine kleinsten Einzelteile, sobald du mit der Untersuchung fertig bist.“
„Mit größtem Vergnügen.“, antwortete die Psionikerin mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen! Lob und Kritik könnt ihr natürlich gerne hier loswerden!

Gruß Andy
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe gestern auf einem Notizzettel entdeckt, dass ich mir diese Geschichte eigentlich mal vornehmen wollte. Also hier bin ich nun.

Prolog und erstes Kapitel gefallen mir. Ein stimmiges Szenario, relativ gute Charaktere, wobei die Zusammenstellung des Scouttrupps doch eher wie auch dem Tabletopspiel stammend anmutet und nicht unbedingt dem Fluff. Deiner Wortwahl fehlt meiner Meinung nach oft noch der letzte Schliff, auch sprechen mir die Space Marines teils zu lax, schlimm ist aber leider dein Einsatz der Kommata. Da solltest du wirklich etwas tun, beinahe keines sitz an der richtigen Stelle.

Mehr kritisieren muss ich das zweite Kapitel.
DIe Inquisitorin redet mir wieder zu lax, obendrein sind die Charaktere doch stark klischeehaft überzeichnet. Der wievielte fette Gouverneur ist das? Der wievielte Inquisitor, der sich in einer Geschichte darüber aufregt?
Eine Interroagatorin ist wichtig für einen Inquisitor, ich weiß jetzt nicht genau, wie es der Ordo Xenos handhabt, ab er wäre nicht wenigstens noch ein Explikator für das Gefolge vonnöten? Schließlich sind die Verhörfähigkeiten von Interrogatoren irgendwo begrenzt.
Es folgt Detailkritik:
- Schofför. Ich weiß, dass man das so schreiben kann. Aber ehrlichgesagt halte ich nichts von diesem plump eingedeutschten Wort. Entweder Chauffeur oder Fahrer. Aber dieser Punkt ist subjektiv und du musst nicht darauf eingehen.
- Ein Mechanikus, der Mechanikus. Mechanikus ist die Institution. Ich weiß, man kann ein Astartes sagen, aber beim Mechanikus passt das imo nicht. Ein Adept oder gleich einen Rang verwenden.
- Die Bürger auf dem Marktplatz können natürlich von der ankommenden Person beeindruckt sein. Aber eigentlich sollte keiner von denen war mit dem =I= auf Walküre und Umhang anfangen können. Die Inquisition ist eine Geheimorganisation.
- Wolken sollten Satellitenüberwachen nicht wirklich beeinträchtigen. Satelliten, die nur über optische Überwachung verfügen, wären wohl kaum ihren Preis wert.
-Warpportale sind antike Einrichtungen. Die werden nicht mal eben abgeworfen und man würde sie auch nicht leichtfertig zerstören. Und die temporären kleinen Warpportale haben nicht die nötige Reichweite. Dark Eldar verwenden einen Warpportalfokus, um ein begrenztes Warpportal mit großer Reichweite zu erschaffen. Doch dafür müssen welche von ihnen auf dem Planeten sein.
- Stadtmauern haben gegen Dark Eldar keinen Sinn. Sie zu kritisieren also sinnlos.
- Ein Komet ist ein größtenteils aus Eis und anderen flüchtigen Stoffen bestehender Brocken. Da du Fels geschrieben hast, meinst du sicher einen Meteoriten.

Weiterhin muss ich noch kritisieren, dass mir die Weltanschauung deiner Charaktere irgendwie naiv vorkommt. Vieles leidet unter Oberflächlichkeit, sodass sich keine besondere Nähe zum Geschehen aufbauen lässt. Am besten ist noch der Charakter Jangtsu. Alle anderen Charaktere und viele Handlungsentscheidungen fühlen sich für mich viel zu unecht an.


Deine Geschichte ist bis jetzt weder gut, noch schlecht. Sie ist im unteren Mittelfeld anzusiedeln, vielleicht mit zunehmender Handlung auf höher. Am Anfang ist so ein Urteil natürlich nur bedingt möglich. Ich bleibe dir als Leser erhalten, hoffe aber, dass du dir die Kritik vornimmst.
 
Habe gestern auf einem Notizzettel entdeckt, dass ich mir diese Geschichte eigentlich mal vornehmen wollte. Also hier bin ich nun.

Und erstmal ein Danke für deine Mühe!

Prolog und erstes Kapitel gefallen mir. Ein stimmiges Szenario, relativ gute Charaktere, wobei die Zusammenstellung des Scouttrupps doch eher wie auch dem Tabletopspiel stammend anmutet und nicht unbedingt dem Fluff. Deiner Wortwahl fehlt meiner Meinung nach oft noch der letzte Schliff, auch sprechen mir die Space Marines teils zu lax, schlimm ist aber leider dein Einsatz der Kommata. Da solltest du wirklich etwas tun, beinahe keines sitz an der richtigen Stelle.

Kommasetzung gehört leider zu meinen Schwachpunkten. Das es aber so schlimm ist, war mir nicht bewusst, vorallem da ich eigentlich auf http://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online meine Texte prüfe und dort ja auch Kommasetzung überprüft wird.

Mehr kritisieren muss ich das zweite Kapitel.
DIe Inquisitorin redet mir wieder zu lax, obendrein sind die Charaktere doch stark klischeehaft überzeichnet. Der wievielte fette Gouverneur ist das? Der wievielte Inquisitor, der sich in einer Geschichte darüber aufregt?

Scheint wohl wirklich viele davon zu geben =)

Eine Interroagatorin ist wichtig für einen Inquisitor, ich weiß jetzt nicht genau, wie es der Ordo Xenos handhabt, ab er wäre nicht wenigstens noch ein Explikator für das Gefolge vonnöten? Schließlich sind die Verhörfähigkeiten von Interrogatoren irgendwo begrenzt.

Nun ja, das habe ich versucht damit zu begründen, dass Sybelle ja auf eine Schola der Inquisition gegangen ist und dort doch viel gelernt hat. Unter anderem auch die Explikatorfähigkeiten.

Es folgt Detailkritik:
- Schofför. Ich weiß, dass man das so schreiben kann. Aber ehrlichgesagt halte ich nichts von diesem plump eingedeutschten Wort. Entweder Chauffeur oder Fahrer. Aber dieser Punkt ist subjektiv und du musst nicht darauf eingehen.
- Ein Mechanikus, der Mechanikus. Mechanikus ist die Institution. Ich weiß, man kann ein Astartes sagen, aber beim Mechanikus passt das imo nicht. Ein Adept oder gleich einen Rang verwenden.
- Die Bürger auf dem Marktplatz können natürlich von der ankommenden Person beeindruckt sein. Aber eigentlich sollte keiner von denen war mit dem =I= auf Walküre und Umhang anfangen können. Die Inquisition ist eine Geheimorganisation.

Berechtigt und angenommen.

- Wolken sollten Satellitenüberwachen nicht wirklich beeinträchtigen. Satelliten, die nur über optische Überwachung verfügen, wären wohl kaum ihren Preis wert.

Dafür haben sie ja die Sensorüberwachung (Radar), die aber nichts auffälliges angezeigt hatte.

-Warpportale sind antike Einrichtungen. Die werden nicht mal eben abgeworfen und man würde sie auch nicht leichtfertig zerstören. Und die temporären kleinen Warpportale haben nicht die nötige Reichweite. Dark Eldar verwenden einen Warpportalfokus, um ein begrenztes Warpportal mit großer Reichweite zu erschaffen. Doch dafür müssen welche von ihnen auf dem Planeten sein.

Genauere Erklärung werde ich in nachfolgenden Kapiteln ergänzen.

- Stadtmauern haben gegen Dark Eldar keinen Sinn. Sie zu kritisieren also sinnlos.

Durchaus berechtigt.

- Ein Komet ist ein größtenteils aus Eis und anderen flüchtigen Stoffen bestehender Brocken. Da du Fels geschrieben hast, meinst du sicher einen Meteoriten.

Berechtigt. Fehler meinerseits. Wird in Zukunft Meteorit heissen.

Weiterhin muss ich noch kritisieren, dass mir die Weltanschauung deiner Charaktere irgendwie naiv vorkommt. Vieles leidet unter Oberflächlichkeit, sodass sich keine besondere Nähe zum Geschehen aufbauen lässt. Am besten ist noch der Charakter Jangtsu. Alle anderen Charaktere und viele Handlungsentscheidungen fühlen sich für mich viel zu unecht an.

Wie ich schon im ersten Post bemerkte ist dies meine erste Geschichte. Ich bin also ein totales Greenhorn, dass von solcher Kritik lebt und gewillt ist etwas zu verbessern. Doch dazu wären gerade zu solchen Kritikpunkten Verbesserungsvorschläge oder zumindest Tipps zur Charakterausarbeitung hilfreich. Also was sind für dich wichtige Punkte die einen Charakter lebendiger wirken lassen?

Deine Geschichte ist bis jetzt weder gut, noch schlecht. Sie ist im unteren Mittelfeld anzusiedeln, vielleicht mit zunehmender Handlung auf höher. Am Anfang ist so ein Urteil natürlich nur bedingt möglich. Ich bleibe dir als Leser erhalten, hoffe aber, dass du dir die Kritik vornimmst.

Deine Kritik wurde zur Kenntnis genommen und es wird versucht eine Verbesserung zu erzielen. Was eventuell etwas helfen könnte wäre, dich als zusätzlichen Korrekturleser gewinnen zu können? - eventuell bekomme ich dann meine Kommasetzung in den Griff.

Liebe Grüße und nochmals Danke,

Andy
 
Habe mir dieses Duden Tool mal angesehen. Tatsächlich findet es die fehlenden Kommata in einem kleinen Beispieltext von mir. Allerdings wurden die Kommata, welche ich zu viel gesetzt hatte, nicht beanstandet. Und das ist auch eher das Problem deiner Geschichte, nicht zu wenige, sondern zu viele Kommata.


Wenn das tatsächlich deine erste Geschichte ist, möchte ich meine Kritik ein wenig entschärfen. Habe das wohl überlesen. Natürlich gilt weiterhin, was ich sagte, aber für ein Erstlingswerk ist insbesondere der Prolog sehr gut.
Tipps zu Charakterentwicklung zu geben ist nicht einfach. Ich könnte natürlich irgendwas aufzählen, das hilft aber alles nichts, wenn du beim Schreiben nicht ein Gefühl für Authentizität deiner Figuren entwickelst. Die Frage, die sich stellt, ist nicht: "Habe ich eine so handelnde/ denkende Figur schonmal in einem Film gesehen?", sondern: "Habe ich eine so handelnde/ denkende Figur schonmal in Persona erlebt/ getroffen?" Dazu wüsste ich gerne, wie alt du eigentlich bist (meinetwegen auch per PN)damit ich weiß, wie viel da überhaupt von dir verlangt werden kann. Und im Moment habe ich überhaupt keine Vorstellung, ob du 12, 20 oder 30 bist^^.
Vielleicht habe ich später einen Lektüretipp zu guten Charakteren. Da muss ich aber erstmal durchgehen, was ich schon so alles gelesen habe.

Im Moment bin ich Niemandes Korrekturleser, sodass ich durchaus freie Kapazitäten habe. Mehr dazu per PN.


PS: Die 1992 in deinem Usernamen ist dein Geburtsjahr oder nur irgendein Jahr? Ich kenne einige Leute, bei denen die Zahl nicht unbedingt das Geburtsjahr ist. Falls ja, sind wir übrigens gleich alt.
 
Habe mir dieses Duden Tool mal angesehen. Tatsächlich findet es die fehlenden Kommata in einem kleinen Beispieltext von mir. Allerdings wurden die Kommata, welche ich zu viel gesetzt hatte, nicht beanstandet. Und das ist auch eher das Problem deiner Geschichte, nicht zu wenige, sondern zu viele Kommata.

Ok, das ist natürlich suboptimal. Durch das, dass ich mir bewusst bin mit Rechtschreibung bzw Kommasetzung ein Problem zu haben, sehe ich mir jeden Satz 3-4 mal an und überlege wo ein Komma Sinn machen könnte. Schwubs habe ich zuviel Kommas 😀

Wenn das tatsächlich deine erste Geschichte ist, möchte ich meine Kritik ein wenig entschärfen. Habe das wohl überlesen. Natürlich gilt weiterhin, was ich sagte, aber für ein Erstlingswerk ist insbesondere der Prolog sehr gut.

Danke das freut mich!

Tipps zu Charakterentwicklung zu geben ist nicht einfach. Ich könnte natürlich irgendwas aufzählen, das hilft aber alles nichts, wenn du beim Schreiben nicht ein Gefühl für Authentizität deiner Figuren entwickelst. Die Frage, die sich stellt, ist nicht: "Habe ich eine so handelnde/ denkende Figur schonmal in einem Film gesehen?", sondern: "Habe ich eine so handelnde/ denkende Figur schonmal in Persona erlebt/ getroffen?"

Das ist schon einmal ein Tipp, mit dem ich etwas anfangen kann. =)

Dazu wüsste ich gerne, wie alt du eigentlich bist (meinetwegen auch per PN)damit ich weiß, wie viel da überhaupt von dir verlangt werden kann. Und im Moment habe ich überhaupt keine Vorstellung, ob du 12, 20 oder 30 bist^^.

Ich werde in acht Tagen 21.

Vielleicht habe ich später einen Lektüretipp zu guten Charakteren. Da muss ich aber erstmal durchgehen, was ich schon so alles gelesen habe.

Im Moment bin ich Niemandes Korrekturleser, sodass ich durchaus freie Kapazitäten habe. Mehr dazu per PN.


PS: Die 1992 in deinem Usernamen ist dein Geburtsjahr oder nur irgendein Jahr? Ich kenne einige Leute, bei denen die Zahl nicht unbedingt das Geburtsjahr ist. Falls ja, sind wir übrigens gleich alt.

Mit den 1992 hast du also voll ins Schwarze getroffen. Ich möchte noch anmerken, dass ich NUR mittlere Reife und einen technischen Beruf erlernt habe. Ich habe zwar das Fachabi per Abendkolleg nachgeholt allerdings war mein Deutschunterricht nie so tief wie es auf einem allgemeinbildenden Gymnasium der Fall ist. Somit habe ich auch noch einiges was Satzbau, spannender Schreibstil etc angeht zu lernen (und bin auch offen dafür). Ich möchte die Leser mit meiner Geschichte fesseln und bin bereit dafür jegliche Hilfe anzunehmen, immerhin ist es ein haufen Arbeit und es wäre schade da nicht das volle Potential auszuschöpfen.
Nakago liest auch schon Korrektur wobei er sich Hauptsächlich auf den Inhalt konzentriert und auf den Fluff. Dafür bin ich ihm auch sehr dankbar, da meine Geschichte sonst viel schlechter wäre als jetzt.
Zu meiner Motivation: Ich lese die Geschichten rund ums W40k Universum sehr gerne, vorallem die FF´s. Nakago´s Meisterwerke haben mich extrem gefesselt, da er so geniale Ideen hat und einen super Schreibstil! Leider weiss ich aus Erfahrung eines Lesers, dass man oft einen Monat auf ein neues Kapitel warten muss. Darum dachte ich mir ich versuche mich auch an einer Geschichte damit es mehr Lesestoff für die anderen Leser gibt. Meine Motivation ist es also den Leser glücklich zu machen und nicht irgendwelches Lob zu bekommen. Zwar motiviert Lob ungemein aber mir ist Kritik insofern wichtiger, da ich gerne Perfektionist bin und was aus meinen Fehlern lernen und verbessern will.

Wenn du möchtest kannst du mir gerne dein E-Mail Adresse per PN schicken, dann bekommst du die Worddatei von Kapitel 3 per Mail zum Korrekturlesen. Könnte allerdings noch ein Weilchen dauern.

Gruß Andy
 
So nun geht es hier auch mal weiter. Hab mir recht viel Zeit gelassen und werde dies auch weiterhin tun. Obwohl es meine erste Geschichte ist, möchte ich sie doch so gut wie möglich schreiben. Da es mir aber an Erfahrung fehlt wird dies noch eine Weile dauern! Ich hoffe ihr versteht das!

Persona Dramatis
Serberal Seito – oberster Sturmseher und erster Berater des großen Khans.

Position:
Imperium
Segmentum Ultima
Planet: Mundus Planus
Kontinent: Quinghai
Khum-Karta-Gebirge
Ordensfestung Quan Zhou
Zeit: 176.652.M41

Krachend sprang die Tür der riesigen Voxstation von Quan Zhou auf und eine massive, weiß gerüstete Gestalt betrat den Raum. Den Helm hatte sie am Gürtel befestigt. Bei der Person handelte es sich um Seberal Seito, der oberste Sturmseher der White Scars. Sein markantes Gesicht machte nicht gerade einen sonderlich glücklichen Eindruck, als er an den verschieden Cogitatoren und Voxgeräten vorbei schritt. Überall arbeiteten Servitoren an Maschinen mit denen sie durch so viele Kabel verbunden waren, dass man meinen konnte sie wären mit ihnen verwachsen. Mit großen Schritten lief er auf einen Techpriester zu, der so aussah als hätte er hier das Sagen. Der Techpriester musste schon sehr alt sein, da von seinem menschlichen Körper fast alles durch Augmetik und Metall ersetzt worden ist.
„Was gibt es so wichtiges, dass du mich während meiner morgendlichen Trainingseinheit mit meinen Schülern störst, Mechanikus?“, grollte seine tiefe Stimme den Techpriester an.
„Nun ja, wir haben hier ein Problem mit unseren Voxgeräten. Wir können nur auf zwei Kilometer senden und Empfangen.“, versuchte der Tech zu erklären, während sein Körper eine sichtlich eingeschüchterte Haltung dem Marine gegenüber eingenommen hatte.
„Und das Interessiert mich jetzt weil? Ich glaube kaum das die Maschinengeister mehr auf mich, als auf euch hören!“. Diese leicht sarkastische Bemerkung war typisch für Seito. Er konnte es immer noch nicht glauben, wegen so einem Firlefanz von seiner Arbeit weggezogen zu werden. Seberal wusste zwar, dass er als Stellvertreter des großen Khans sehr viele Aufgaben zu übernehmen hatte, doch er war sicher nicht der Kummerkasten für mechanisierte Weihrauchschwinger die wieder mal den Maschinengeist verärgert hatten.
„Nein daran liegt es nicht. Wir haben alle Versöhnungsrituale genau so durchgeführt wie sie vorgeschrieben sind, und dennoch können wir nur auf zwei Kilometer Reichweite senden und empfangen, obwohl uns alle Anzeigen versichern, dass unsere Maschinengeister funktionstüchtig sind.“
„Mh… ich könnte den Geistern ja mal mit meinem Bolter drohen eventuell hilft das ja.“ Wieder Sarkasmus. Seberal hatte ihn sich angewöhnt, da er viel besser funktionierte als ein Wutausbruch. Wut zeugte von schwäche, doch Sarkasmus brachte den anderen in die Defensive und das auf eine, wie Seberal fand, recht witzige Art und Weise. Und auch bei Techpriestern, schien diese Tatsache Erstklassik zu funktionieren.
„Bei allem Respekt! Wollen sie sich über mich und meine Arbeit lustig machen? Ich bin oberster Techpriester wie Sie oberster Sturmseher sind. Das heißt ich habe auf meinem Gebiet gleich viel erreicht wie Sie in ihrem. Nur mit dem Unterschied, dass mir der Ernst der Lage bewusst ist im Gegensatz zu Ihnen!“
Seberal unterbrach den aufgebrachten Tech bevor sich dieser in Rage redete: „Nein ich will mich nicht über Ihre Arbeit lustig machen. Ich bin nur ein viel beschäftigter Mann der nicht viel vom Techkult versteht und deswegen will, dass Sie auf den Punkt kommen! Also was ist der Ernst der Lage?“
„Nun ja wir vermuten, nein wir sind uns sicher, dass sich ein Störsender auf dem Planeten befindet. Dieser könnte der Grund für die beschnittene Reichweite unserer Vox- und Komgeräte sein. Unsere Sensoren haben mittlerweile elektromagnetische Impulse, Frequenzmodulationen und Warpenergien an der Stelle wahrgenommen, an der gestern der Meteorit abgestürzt ist.“
„Was?“, der Sturmseher blickte ihn voller Entsetzen an: „und damit wagst du es erst jetzt rauszurücken? Wisst ihr eigentlich was das bedeutet? Beim Imperator wir werden angegriffen! Erst umgehen sie unsere Sensoren um auf den Planeten zu kommen und jetzt legen sie unsere Kommunikation lahm!“
Der Tech zuckte bei diesem Anschuldigungen kurz zusammen und meinte dann: „Entschuldigen Sie. Ja das wissen wir, deshalb haben wir Sie ja hergebeten.“
„Aber du hättest das trotzdem gleich so sagen können. Wir müssen uns jetzt so schnell wie möglich vorbereiten. Setz sofort den Khan in Kenntnis und benachrichtige die Verteidigungsstreitkräfte. Äußerste Alarmbereitschaft!“, befahl Serberal der die Lautstärke seiner Stimme immer noch nicht senkte.
„Der große Khan ist schon informiert und befindet sich auf dem Weg hierher. Aber ich fürchte das mit den Streitkräften könnte schwierig werden.“
„Wieso denn das jetzt?“
„Naja das Vox..“
„Ach ja, es ist ja ausgefallen, verdammt!“, unterbrach in Serberal erneut, der nun aufgeregt in dem Raum auf und ab schritt. Es war das erste Mal, dass Chogoris angegriffen wurde seit der Zeit in der ihr Primarch noch unter ihnen weilte. Damals griffen die Dark Eldar an und verschleppten einen Teil der Bevölkerung. Jaghatai Khan hatte sie zwar in die Flucht geschlagen und verfolgt, doch kehrte er nie wieder zurück. So etwas durfte sich nicht wiederholen. Vor allem da er jetzt zu den führenden Männern des Ordens gehörte. Sie mussten nun alles an Kampfkraft zusammen ziehen was sie hatten. Nur noch zwei Bruderschaften befanden sich in der Festung und wenn die unbekannten Angreifer mit genügend Schlagkraft ankamen würde die Festung aufgrund der mangelnden Verteidiger fallen.
„Ach so fast hätte ich es vergessen.“, nahm der Techpriester den Faden wieder auf.
„Was denn noch?“, wollte Serberal halb abwesend wissen, der Aufgrund der beunruhigen Nachrichten keinen klaren Gedanken fassen konnte.
„Der Kontakt zu Trupp Minghan ist natürlich auch abgebrochen, seit unsere Voxgeräte nicht mehr das machen was sie sollen. Sie befinden sich gerade auf dem Weg um den Meteoriten zu untersuchen.“
Jetzt wurde Serberal doch hellhörig: „So ein Dreck, die hatte ich ganz vergessen. Wir müssen die da so schnell wie möglich rausholen!“,
„Aber wie ohne zu wissen wo genau sie sind, ohne Kontakt aufnehmen zu können und vor allem ohne zu wissen ob sie noch leben?“, wollte der Techpriester wissen, da er keine Lösung für dieses Problem parat hatte.
„Ich weiß es noch nicht. Doch ich werde einen Weg finden. Das bin ich Qan´Karro schuldig.“
***

Persona Dramatis
Jangtsu – leitender Scout von Trupp Minghan, Bike
Kalgos – Scout von Trupp Minghan, Pilot des Landspeeders
Telion – Scout von Trupp Minghan, Copilot des Landspeeders
Zanra – Scout von Trupp Minhan, Scharfschütze
Kerb - Scout von Trupp Minghan, Scharfschütze
Skar – Scout von Trupp Minghan, bedient den schweren Bolter
Lex – Scout von Trupp Minghan, bedient den Raketenwerfer
Ra´Atsch – Scout von Trupp Minghan, Bike
Vero – Scout von Trupp Minghan, Bike
Position:
Imperium
Segmentum Ultima
Planet: Mundus Planus
Kontinent: Samara
Elfenbeinsavanne
Zeit: 176.652.M41
„Noch zehn bis zum Sprung!“ ertönte es über einen Lautsprecher im Laderaum des Thunderhawks. Motoren starteten und die Scouts machten sich bereit abzuspringen. Die Heckklappe des Thunderhawks öffnete sich während auf einem Digitalchronometer der Countdown runter zählte. Die Heckklappe war nun komplett geöffnet und der Countdown stand auf null. Eine grün leuchtende Lampe gab das Signal und die Bikes und der Landspeeder Storm setzten sich in Bewegung. Sie fuhren rückwärts entgegen der Flugrichtung des Thunderhawks über die Heckklappe um in etwa drei Metern Höhe abzuspringen. Jangtsu merkte wie er über die Klappe schanzte und ein kurzes Gefühl der Schwerelosigkeit durchflutete ihn. Kaum befand er sich in freiem Fall schaltete er in den ersten Vorwärtsgang seines Bikes und beschleunigte noch in der Luft auf fünfzig Kilometer pro Stunde. Eine halbe Sekunde später folgte der Aufschlag auf dem Boden, die Stoßdämpfer neigten sich ihrer Belastungsgrenze und das Bike setzte nach vorne los. Staub und Gras wurde aufgewirbelt und ein kurzer Blick nach rechts und links zeigte Jangtsu, dass auch der Rest seiner Truppe den Absprung mit Bravour gemeistert hatte. Nun trudelten, eine nach der anderen, die Bestätigungen des unbeschadeten Abwurfs, durch sein Helmkom ein. Jangtsu hätte sie auch normal absetzen lassen können, doch wollte er diese kleine Kundschaftsmission dazu nutzen verschiedene Übungseinheiten ihrer Ausbildung noch etwas zu vertiefen. Dazu gehörte unter anderem der Abwurf aus einem Thunderhawk in drei Metern Höhe. Sie befanden sich auf einer relativ flachen grasüberwucherten Ebene durch die sich mehrere kleine Bäche züngelten. Langsam beschleunigte Jangtsu und sprang halb stehend über den ersten dieser Bäche. Der Rest seiner Gruppe machte es ihm gleich und Jangtsu war stolz darauf der Führer einer solch talentierten jungen Scouttruppe zu sein. Nach und nach veränderte sich die Landschaft. Aus Gräsern wurden Büsche und aus Büschen wurden Sträucher und Bäume. Sie näherten sich ihrem Bestimmungsort, dem schwarzen Wald der Elfenbeinsavanne. Der schwarze Wald war der größte Wald auf Chogoris der von den weiten Gras-, Morast- und Hügellandschaften der Elfenbeinsavanne umringt war. Wenn sie ihre Richtung bis dorthin beibehielten, würden sie den Wald durch eine von Nomaden künstlich angelegte Schneise befahren können. Mittlerweile musste Jangtsu sein Tempo drosseln da der Boden immer dichter bewuchert wurde. Doch zu langsam durfte Jangtsu auch nicht werden, da sie vor der Schneise noch einen drei Meter breiten Fluss überqueren mussten.
„Jangtsu? Hier Telion, noch fünfzig Meter bis zur Flussüberquerung!“, meldete Telion, der Copilot und Navigator des Landspeeders.
„Verstanden. Geschwindigkeit erhöhen und einreihen!“
Jangtsu fuhr voraus und hinter ihm reihten sich mit jeweils fünf Metern Abstand, Vero und Ra´Atsch auf ihren Bikes ein. Danach folgte Kalgos der am Steuer des Speeders saß, mit dem Rest der Truppe im Gepäck. Allmählich erblickte der junge Scoutführer die Stelle, an der der Fluss ihren Weg kreuzte. Mit Zufriedenheit stellte er, nach einem kurzen Blick auf die Anzeige seines Bikes fest, dass er genug Geschwindigkeit aufgebaut hatte und konzentrierte sich nun vollends auf den Sprung. Noch zehn Meter würden ihm bis dorthin Zeit bleiben. Rasch suchte er das Flussufer nach einer erhöhten Stelle ab und hielt dann direkt auf einen kleinen steinigen Vorsprung zu, der einen halben Meter über den Fluss ragte. Kaum hatte er den Vorsprung erreicht zog er seinen Lenker mit aller Kraft nach oben und Sprang. Im Sprung drückte er das Bike mit seinen Beinen nach rechts in eine Schieflage, während er den Lenker gerade hielt. Damit verkürzte er die Länge seines Bikes und optimierte so die Chancen unbeschadet am anderen Ufer anzukommen. Wieder drückte der Aufprall die Stoßdämpfer seines Bikes zusammen, als er am anderen Ufer aufschlug. Sofort schoss sein Gefährt nach vorne und er brachte Bike und Lenker wieder in Einklang um sofort danach voll auf die Bremsen zu drücken. Jangtsu ließ sein Hinterrad nach links ausbrechen um durch das Querstellen des Bikes den Bremsvorgang zu beschleunigen. Er vollzog eine Hundertachtziggraddrehung bis sein Bike zum Stehen kam, wodurch ein Halbkreis aus Staub, Stein und Grünzeug aufgewirbelt wurde. Nun konnte er beobachten wie sich auch Vero, mit der gleichen Schrägstellung wie Jangtsu sie hatte, über den Fluss katapultierte. Auch Vero bremste, beschrieb mit seinem Hinterrad einen Halbkreis und kam direkt neben Jangtsu zum Stehen. Dann folgte Ra´Atsch der mit seinen Bärenkräften seinen Lenker viel zu stark nach Oben zog und somit fast Senkrecht durch die Luft segelte. Im Gegensatz zu Vero und Jangtsu musste er sein Bike nun gerade halten, da sein Hinterrad vor dem Vorderrad aufkommen würde und dabei eine Schrägstellung des Hinterrads, bei dieser Geschwindigkeit zu einem Überschlag führen könnte. Noch in der Luft verlagerte Ra´Atsch sein Körpergewicht nach vorne um beim Aufschlag nicht in Rücklage zu geraten. Sein Hinterrad setzte auf und so fuhr er noch einen halben Meter auf einem Rad bis auch sein Vorderrad auf dem Boden aufsetzte. Auch er hielt, nach einem etwas längeren Bremsweg neben seinen beiden Scoutbrüdern. Für den Landspeeder hingegen war das überqueren des Flusses eine leichte Übung. Der Speeder sackte kurz wenige Zentimeter ab um dann ohne jegliche Probleme das andere Ufer zu erreichen.
Als Kalgos den Landspeeder vor Jangtsu zum stehen brachte hob Telion seinen Arm und zeigte auf eine Stelle am Waldrand hinter Jangtsu.
„Seht ihr den blauen dreieckigen Winkel an dem Baum dort? Dort beginnt die Schneise der Schwarzen. „Die Schwarzen“ sind der größte Stamm der Elfenbeinsavanne. Nach ihm wurde auch dieser Wald benannt. Wenn wir der Schneise fünfzehn Kilometer in den Wald folgen kommen wir zum Jagdlager der Schwarzen. Dort könnten wir eventuell auf Menschen treffen und uns den besten Weg zum Meteoriten beschreiben lassen.“
„Woher weißt du immer so Zeug?“, wollte Zanra von einem der Sitze des Landspeeders aus wissen, der gerade wieder seinem neuen Hobby „Lobeshymnen-auf-den-Imperator-in-Scharfschützengeschosse-ritzen“ nachging.
„Ich war als kleiner Junge öfters mit meinem Vater hier um verschiedene Heilkräuter zu sammeln. Vor allem gibt es hier Heilkräuter die einem Schlangengift aus dem Körper ziehen können. Die gibt es sonst nirgends auf Chogoris.“
„Achso.“, murmelte Zanra beiläufig da er mit einer ähnlichen Antwort gerechnet hatte.
„Dann lasst uns keine Zeit verschwenden, finden wir heraus wie der Meteor an unseren Sensorsystemen vorbei gekommen ist.“, entschied Jangtsu und presste seinen rechten Fuß fest auf den Boden, stellte sein Bike leicht schräg und gab Gas. Wieder entstand eine Staubwolke als sein Bike begann eine erneute Hundertachtziggraddrehung zu vollziehen und dann vorschnellte. So fuhren sie die letzten fünfzig Meter bis zum Waldrand und drangen durch die Schneise in den schwarzen Wald ein.
Der schwarze Wald war ein sehr dichter Tannenwald. Links und rechts der Schneise konnte man gerade mal fünf Meter in den Wald hineinblicken. Die Schneise war recht hügelig und mehrere große Wurzeln die aus dem Boden ragten verlangsamten die Fahrt der neun Scouts ungemein. Während der Fahrt nutzte Jangtsu die Zeit um wieder in der Vergangenheit zu schwelgen.
Gestern hatte er von seinem Lehrmeister Qan´Karro ein Geschenk überreicht bekommen. Es war wohl das wertvollste Geschenk das Jangtsu jemals gemacht wurde. Bei diesem Geschenk handelte es sich um einen Energiesäbel. Doch es war nicht nur irgendein Energiesäbel sondern es war der Energiesäbel der Tartaren. Zumindest stand dies auf der Klinge eingraviert. Darunter konnte man fünf Namen lesen die alle mit „Tartar“ endeten. Es war somit die Waffe aller Tartaren gewesen die bisher zu Space Marines ausgebildet wurden. Sogar sein Name war schon darauf eingraviert worden, was Jangtsu unendlich stolz machte. Qan´Karro musste wohl wirklich viel von ihm halten. Er wäre am liebsten in seinem Zimmer auf- und abgesprungen vor Freude, als er den Säbel auspackte. Was ihn aber fast noch mehr freute, war der Name der über seinem, auf dem Säbel stand: „Qan´Karro Tartar“. Sein Ausbilder und größtes Vorbild war der letzte Tartar gewesen, der vor über hundert Jahren die Prüfung des Khans bestand und ein Space Marine wurde. In ihren Adern floss das gleiche Blut. Er hatte hundert Fragen die er Qan´Karro gerne stellen wollte, doch befand sich dieser schon auf dem Weg zum Raumhafen um die dritte Bruderschaft im Malstrom zu unterstützen. Dies würde wohl noch warten müssen auch wenn sie ihm ziemlich unter den Nägeln brannten. Vor allem wollte er wissen welche Heldentaten die Vorbesitzer mit seiner neuen Waffe vollbracht hatten, damit er wusste wie hoch die Bürde ist, die nun auf ihm lag. Es war Sitte bei den Tartaren, dass ein Vater seinem Sohn seine Waffen vermachte, sobald er diesen als würdig genug ansah. Dieser musste mit diesen Waffen dann die Bürde seines Vaters erfüllen, also seinem Vater nacheifern und mindestens gleichgroße Taten damit vollführen wie sie auch sein Vater vollführt hatte. Ob die „Waffenschuld“, wie man diesen Brauch bei den Tartaren nannte, erfüllt war oder nicht entschieden dann entweder der eigene Vater oder wenn dieser nicht mehr lebte die Stammesältesten. Falls die Waffenschuld aber unerreichbar hoch wurde konnte sie auch von den Stammesältesten gemildert werden. Konnte man die Waffenschuld nicht bis zum Tode erfüllen, brachte man Schande über seine ganze Familie. Erfüllte man sie jedoch oder starb beim Versuch sie zu erfüllen, stieg das Ansehen im Stamm unermesslich und man konnte ab einem gewissen Alter dem Rat der Stammesältesten beitreten. Für Jangtsu war diese Waffen nun der Ansporn mit noch mehr Eifer dem Imperator zu dienen. Er nahm sich fest vor die bisherige Waffenschuld zu übertrumpfen und irgendetwas in ihm sagte ihm, dass er dieses Ziel auch erreichen würde.
Der Weg auf dem Sie durch den Wald fuhren bog mehrere Male ab um Seen und Flüsse zu umfahren. Abseits der Schneise waren Bäume dicht nebeneinander gereiht und meterhohe Büsche versperrten einem den Blick in den Wald. Irgendwie hatte Jangtsu seit kurzem das Gefühl beobachtet zu werden, war sich aber nicht ganz sicher.
„Telion gib bitte der Ordensfestung unseren Status und unsere momentane Position durch.“, befahl er dem Kopiloten des Speeders über Kom. Er wollte sich damit ein wenig selbst beruhigen, denn wenn sie in einen Hinterhalt geraten sollten, würden die Marines in der Festung wissen wo sie sich befanden.
Telion bestätigte und machte sich an dem Komgerät des Landspeeders zu schaffen.
„Ähm, Jangtsu?“, meldete sich Telion zurück, bei dem deutliche Unsicherheit in der Stimme mitschwang. „Ich bekomme auf der Komfrequenz der Ordensfestung nur ein Rauschen und Knacken rein!“
„Das heißt wir können keinen Kontakt mehr mit ihr aufnehmen?“, fragte Jangtsu ungläubig.
„Unmöglich.“
„Verdammt! Kannst du den Maschinengeist wieder versöhnlich stimmen?“
„Ich kann es versuchen. Wobei ich glaube, dass unsere Voxeinheit einwandfrei funktioniert. Eventuell spinnen die Maschinengeister in der Festung gerade etwas.“
„Ja versuche es weiter und melde dich sobald du es geschafft hast!“
„Wird gemacht.“
So langsam wurde es Jangtsu unheimlich. Erst dieses penetrante Gefühl beobachtet zu werden und nun ist auch noch die Kommunikationseinheit ausgefallen. Zudem noch diese beschränkte Sichtweite links und rechts der Schneise. Laut seinem Chrono brauchten sie noch etwa fünf Minuten bis sie das Jagdlager der Schwarzen erreicht haben würden. Waren es eventuell die Jäger der Schwarzen die sie beobachten? Jangtsu wusste es nicht, aber sie würden es bestimmt noch herausfinden.
„Halt wir steigen ab!“, befahl Jangtsu der sich immer sicherer wurde, dass hier etwas Faules im Gange war.
„Wieso denn das jetzt?“, wollte Vero wissen: „wir sind doch gleich da!“
„Ja, nur bin ich mir sicher, dass wir beobachtet werden. Sichert sofort in alle Richtungen!“
Sofort sprangen die Scouts von ihren Gefährten, luden ihre Waffen durch und bildeten einen Verteidigungskreis, während Jangtsu seinen Auspex aus seiner Satteltasche kramte. Auf dem Auspex konnte er gerade noch erkennen, dass nördlich ihrer Position zwei Lebensformen sich in schnellem Tempo von ihnen entfernten, bis sie außerhalb der Reichweite des Auspex waren.
„Wir wurden tatsächlich von irgendjemandem beobachtet.“, teilte er diese Erkenntnis seinen Kameraden mit.
„Wie gehen wir nun weiter vor?“, brummte Ra´Atsch bei dem schon deutlicher Tatendrang anzumerken war.
„Nun ja ich schlage vor wir gehen zu Fuß weiter und zwar durch den Wald. Wenn wir länger auf dieser Schneise vorrücken sind wir viel zu anfällig für einen Hinterhalt.“
„Nach der nächsten Biegung sollten wir auf das Lager treffen. Am besten ist es wohl wenn wir uns aufteilen und uns von zwei Seiten dem Lager nähern.“, schlug Vero vor.
Jangtsu stimmte dem Vorschlag seines Freundes zu und teilte seine kleine Truppe in zwei Gruppen auf. Zanra, Kalgos und Skar schlossen sich Jangtsu an während Ra´Atsch, Lex und Kerb unter Vero´s Führung den zweiten Trupp bildeten. Telion blieb zurück um die Fahrzeuge zu bewachen und währenddessen es weiter versuchte mit der Ordensfestung Kontakt aufzunehmen.
Die zwei Gruppen würden einen Bogen durch den Wald beschreiben, um sich von Osten und Westen gleichzeitig dem Lager zu nähern. Es ging dabei einfach darum einem eventuellen Hinterhalt aus dem Weg zu gehen und eventuelle Feinde die im Wald auf der Lauer lagen, zu überraschen.
Für die Strecke von einem Kilometer brauchten sie eine knappe Stunde aufgrund des dichten Gestrüpps, der riesigen Wurzeln, die einen Stolpern ließen, und natürlich aufgrund der Tatsache, dass sie sich so ruhig wie möglich verhalten sollten. Die letzten fünfzig Meter robbten sie auf dem Bauch um völlig ungesehen zu bleiben.
Vorsichtig schob sich Jangtsu zwischen zwei Büschen durch. Er blickte nun auf eine Kuhle von zirka vierzig Quadratmetern Fläche. Darin befanden sich eine Feuerstelle und eine Holzhütte die für knapp zwanzig Personen Platz bot. Desweiteren konnte er noch eine Konstruktion aus Holz sehen an der Leder zum trocknen aufgehängt und gespannt worden war. Personen waren nicht zu sehen.
„Vero ich habe Blickkontakt auf das Lager, kann aber keine Personen sehen. Siehst du von dir aus jemanden?“, flüsterte Jangtsu in seine Komeinheit.
„Negativ. Von hier aus ist auch niemand zu erkennen. Eventuell ist ja jemand in der Hütte.“, kam die Antwort.
„Dann warten wir erst mal ab und beobachten das Lager. Mal sehen ob noch etwas Auffälliges passiert. Ich schlage vor, dass wir zwei das Lager beobachten, während die Anderen erst einmal die Umgebung erkunden und sichern sollen. Ich melde mich spätestens in dreißig Minuten wieder wenn sich bis dahin nichts getan hat. Dann gehen wir rein.“
Die dreißig Minuten verstrichen ohne dass sich in dem Jagdlager etwas rührte. Auch um das Lager war nichts Auffälliges zu finden und so beschlossen Jangtsu und Vero das Lager zusammen mit Kalgos und Lex zu erkunden. Die restlichen sollten ihnen vom Wald aus Deckung geben.
Jangtsu erhob sich langsam zwischen seinen Büschen. Vorsichtig machte er zwei Schritte bis zum Rand der Kuhle und rutschte dann auf der Seite liegend, den drei Meter tiefen Abhang hinunter, um direkt hinter einem Stapel gespaltenen Holzes, in Deckung zu gehen. Kalgos tat es ihm gleich. Hinter der Hütte hörte er das Geräusch von rutschenden Körpern und wusste, dass auch Vero und Lex das Lager jetzt betreten hatten. Jangtsu deutete Kalgos per Handzeichen zur Hütte vorzurücken, während er ihm Deckung gab. Sofort rannte der Landspeederfahrer zu. Jangtsu hatte seine Boltpistole gezogen und visierte die Holzhütte an auf die Kalgos gerade zu lief um ihm Deckungsfeuer zu geben falls irgendwer aus der Hütte anfing zu schießen. Nichts tat sich als Kalgos die Hütte erreichte und so folgte ihm Jangtsu. Auch auf dem Auspex war kein Lebenszeichen zu erkennen. Beide standen nun dicht an die Wand der Hütte gepresst als Vero und Lex vom hinteren Teil des Gebäudes zu ihnen aufschlossen.
„Die Hütte scheint leer zu sein. Kalgos du gehst als erster rein, sei aber trotzdem vorsichtig!“
Kalgos ging nun gebückt an einem Fenster vorbei bis er die Tür erreicht. Langsam schob er, mit dem Bolter im Anschlag, die Tür auf und verschwand dann in der Holzhütte. Sofort schlossen Vero und Lex auf. Jangtsu betrat als letzter die Hütte.
„Beim heiligen Khan!“, presste Kalgos durch seine Lippen während Lex zu würgen anfing. Der Anblick der sich ihnen bot schockte die Scouts so, dass Jangtsu geradewegs seine Waffe aus den Händen glitt. So etwas Schreckliches und Menschenverachtendes hatte er noch nie gesehen. In der Mitte der schlichten, ein räumigen Hütte waren acht Holzbalken zu vier X-Förmigen Gebilden zusammengenagelt und Kreisförmig angeordnet worden. An jedes der vier Gebilde war ein Mann mit von sich gestreckten Gliedern genagelt worden. Die Haut der Männer war vom Kopf abwärts bis zur Gürtellinie abgezogen worden, sodass das blanke Fleisch sichtbar war. Die Hautfetzen die von den Körpern hingen, wurden durch aufgestellte Stöcke, an denen die Enden der Haut festgemacht wurden, zur Mitte des Kreises hin gespannt. Sie dienten somit als Auffangbecken für das Blut, das von den Gehäuteten herunter lief. Somit verbluteten diese armen Männer während sie in ihrem eigenen Blut badeten. In dem Blut schwammen ihre abgeschnittenen Ohren und der Gestank war einfach bestialisch, selbst durch die Luftfilter in ihren Helmen. Die Augen und der Mund waren mit Hautfetzen, die aus den Oberschenkeln entfernt worden waren, zugenäht worden. Die Füße befanden sich in Gefäßen die eine halb durchsichtige schwarze Flüssigkeit enthielten. Bei der Flüssigkeit musste es sich um eine Art Säure handeln denn die Füße bestanden nur noch aus Knochen von denen das Fleisch gelöst worden war. Diese Art der Lebensverachtung hatte noch keiner der Scouts erlebt und in ihnen wurde rechtschaffener Zorn entfacht, als sie die Leiden der gefolterten sahen. Jangtsu wendete angewidert den Blick von dieser schrecklichen Hinrichtungsstätte ab und rief Telion über Kom, damit sich dieser die Leichen genauer anschaute.
Wer beim Imperator war zu so etwas fähig.
 
Bezugnehmend auf den letzten Satz: Na das Chaos^^.

Formal sehr gut, inhaltlich ohne etwas, was mir negativ aufgefallen wäre. Ich fand zunächst die Person des obersten Sturmsehers etwas zu kratzbürstig, aber im Verlauf des ersten Teils relativiert sich der Eindruck.
Ich nehme mal an, dass der Scouttrupp jetzt die erste Verteidigungslinie bilden wird?

Die Zeit hat sich definitiv gelohnt. Es gibt nicht einen großen Punkt an diesem Teil, den ich kritisieren würde.
Dass mir der Sturmseher zunächst nicht gefällt, dass mir die familiäre Verbindung von Jangtsu und Quan' Karro zu klischeehaft vorkommt und dass ich mich frage, ob Scouts als halb- Space Marines noch so etwas wie Ekel beim Anblick von Leichen überhaupt empfinden können, wäre die Kleinigkeiten, die ich ansprechen möchte.

Wirklich gute Arbeit.
 
Bezugnehmend auf den letzten Satz: Na das Chaos^^.
Wer weiß, wer weiß 😀
Formal sehr gut, inhaltlich ohne etwas, was mir negativ aufgefallen wäre. Ich fand zunächst die Person des obersten Sturmsehers etwas zu kratzbürstig, aber im Verlauf des ersten Teils relativiert sich der Eindruck.
Ich nehme mal an, dass der Scouttrupp jetzt die erste Verteidigungslinie bilden wird?
Das war mein erster Gedanke, aber mittlerweile bin ich eher der Meinung, dass sie dies nicht überleben würden.
Die Zeit hat sich definitiv gelohnt. Es gibt nicht einen großen Punkt an diesem Teil, den ich kritisieren würde.
Dass mir der Sturmseher zunächst nicht gefällt, dass mir die familiäre Verbindung von Jangtsu und Quan' Karro zu klischeehaft vorkommt und dass ich mich frage, ob Scouts als halb- Space Marines noch so etwas wie Ekel beim Anblick von Leichen überhaupt empfinden können, wäre die Kleinigkeiten, die ich ansprechen möchte.

Wirklich gute Arbeit.
Danke, das macht mich sehr Stolz und gibt mir unheimlich viel Motivation am Ball zu bleiben!

Die Überarbeitung hat sich definitiv gelohnt. Jetzt verhalten sich die Charaktere schon Hintergrund und Settinggerechter.
Ich hoffe jetzt nur, dass dies auch so bleibt 😉

So dank den Motivationsschüben habe ich auch das vierte Kapitel schneller fertiggestellt als erwartet. Hier werdet ihr Jangtsu mal in Action erleben 😀

Ich hoffe es gefällt und ihr schreibt fleissig Kommentare 😀

Kapitel 4

Persona Dramatis
Sybelle – Psionikerin und Interrogatorin in Priscillas Gefolge
Klingensturm – Assassine in Priscillas Gefolge


Position:
Imperium
Segmentum Ultima
Planet Taranek IV
Dschungel
Zeit: 053.652.M41
„Zeitverschwendung.“, murmelte Sybelle vor sich, hin während sie sich durch das dichte Gestrüpp des Dschungels kämpfte. Klingensturm und sie wurden von ihrer Inquisitorin beauftragt, das vermeidliche Warpportal genauer zu untersuchen. Sybelle hatte es satt immer die Drecksarbeit zu machen. Ständig fand sie sich in irgendwelchen Sümpfen, ekelerregenden Gruften oder staubigen Bibliotheken wieder, während Priscilla mit den Oberen des Planeten Rekaf trank. Und in diesem Dschungel verfing sie sich andauernd in irgendwelchen Pflanzen und Sträuchern und stolperte oder hing fest. Klingensturm hackte zwar einen recht großen Haufen an Gestrüpp aus dem Weg, aber dennoch hatte Sybelle Probleme mit dem Vorrankommen. Seit fünf Stunden kämpften sie sich einen Weg in Richtung des mysteriösen Kometen. Aufgrund des dichten Urwaldes hatte die Walküre keinen Landeplatz gefunden der näherlag. Schon wieder stolperte sie über eine der Wurzeln während Klingensturm mit der Anmut einer Raubkatze durch den Dschungel schritt ohne an irgendeiner Schlingpflanze hängen zu bleiben oder über eine Wurzel zu stolpern. Das gehörte wohl zu der Ausbildung einer Assassine, dass man auf jedem Untergrund gleich grazil voran kam. Sybelle reichte es nun. Priscilla würde ihr deswegen zwar wieder einen ewiglangen Vortrag halten, bezüglich der Verschwendung von psionischer Energie zur Vereinfachung von Dingen, die auch ohne Psionik zu bewältigen wären. Aber die Inquisitorin war gerade nicht hier und die schweigsame Assassine würde sie wohl kaum verpetzen. So schloss sie die Augen und breitete ihre Arme aus. Mit ihrem Geist leitete sie Warpenergie in ihre Füße. Langsam begannen ihre Füße sich vom Boden abzusetzen und Sybelle fing an zu schweben. Nun würde sie über keine weitere Wurzel mehr stolpern oder sich im Gestrüpp verfangen. Schwebend folgte sie Klingensturm die sich unermüdlich einen Weg durch das Gestrüpp hackte, bis sie auf eine Art weg trafen. Wobei es mehr wie eine durch Gewalt geschaffene Schneise aussah. Hier mussten die Dark Eldar durch den Urwald gedrungen sein. Umgedrückte Bäume und halbverkohlte Baumstümpfe zeugten von der angewendeten Gewalt der Xenos als sie versuchten sich einen Weg durch den Dschungel zu kämpfen. Die zwei Inquisitionsdiener folgten der Schneise etwa zwei Kilometer während Sybelle öfters ihr Auspex überprüfte. Bis auf ein paar Tiere waren allerdings keine weiteren Lebensformen zu erkennen. Laut Sybelle´s Berechnungen müssten sie demnächst den Meteor erreichen. Knappe zwei Minuten später war es dann auch schon soweit. Sybelle und Klingensturm standen am Rand eines riesigen Kraters. Im ganzen Krater lagen mehrere riesige Felsbrocken die wohl einst den Meteor darstellten. Aus diesem Grund war es auch nicht möglich mit der Walküre direkt im Krater zu landen. Auf einem freigeräumten Bereich befand sich eine aufgesprungene Kapsel mit Sitzplätzen für Besatzungsmitglieder. Im Mittelpunkt dieser Kapsel stand das was Sybelle suchte – Das Warpportal. Es wurde zerstört, zumindest machte es diesen Eindruck.
„Wie vermutet haben die Xenos das Portal gesprengt nachdem sie gegangen sind.“, sprach Sybelle mehr zu sich als zu Klingensturm, da sie von der Assassine eh keine Antwort erhalten würde. Die Assassine sprachen nur zur Inquisitorin und dann auch nur das Nötigste.
Langsam kletterte sie in den Krater in dem es unerwartet kühl war. Der Boden war von dichtem Nebel bedeckt, sodass sich Sybelle gleich wieder in den „Schwebemodus“ ging um nicht wieder zu stolpern. Vorsichtig begutachtete sie die Kapsel die in dunklem Rot aus dem Nebel gute zwanzig Meter in den Himmel ragte. Die ganze Außenhaut war mit Stacheln und wiederhacken besetzt. Sybelle spürte eine boshafte Warppräsenz wodurch sie eine Gänsehaut bekam und sich erst einmal schütteln musste. Alles in allem war dies ein sehr gespenstischer Ort. Bei näherer Untersuchung stellte sie fest, dass die Kapsel wohl von den Felsbrocken umschlossen war und deshalb als Meteor gehandelt wurde. Warum allerdings die Sensoren den „Meteoriten“ nicht erfasst haben wusste sie nicht. Das musste wohl irgendetwas mit Xenostechnologie zu tun haben, und davon hatte sie nun mal gar keine Ahnung. Ihre Assassine hatte sich derweil aufgemacht die Gegend zu erkundigen. Sybelle hatte gerade ihre Erkenntnisse der „Verteidiger des Glaubens“ mitgeteilt, als sie ganz knapp in ihrem Blickfeld eine dunkelgekleidete Gestalt aus dem Nebel auftauchen sah. Blitzschnell aktivierte sie ihr Kraftfeld und in beiden Handflächen bildeten sich, in sich kreisende Feuerbälle die nur darauf warteten durch die Luft geschleudert zu werden. Doch als sie die Gestalt näher betrachtete erkannte sie ihren Irrtum. Es war nur Klingensturm die von ihrer Erkundungsreise zurückkehrte. Sofort löste sie das Kraftfeld auf und lies die Feuerbälle in ihrer Hand erlöschen.
„Ich hab euch schon so oft gesagt ihr sollt euch nicht so an mich heranschleichen. Da erschrickt man ja zu Tode!“, schnauzte sie die Assassine an, die darauf mit einer entschuldigenden Geste antwortete. „Hast du was Ungewöhnliches entdeckt?“
Bei dieser Frage blitzten die Augen, der Assassine, hinter der Totenkopfmaske gespenstisch auf. Sie nickte knapp und deutete Sybelle ihr zu folgen. Dann drehte sie sich um und lief los. Sybelle hatte Mühe der Assassine zu folgen obwohl sie nicht durch das am bodenliegende Geröll kämpfen musste. Trotzdem dass sie auf der anderen Seite den Krater wieder verlassen hatten blieb die für einen Tropenwald ungewöhnliche Kälte konstant und auch der Nebel blieb vorhanden. Je weiter sie sich vom Krater entfernten desto dichter wurde der Nebel sogar, und was noch viel seltsamer war – er wechselte die Farbe. Von weiß wurde er erst rosa und dann mit zunehmendem Nebel immer roter bis er den Urwald in einen dunkelroten Schleier tauchte. Sybelles Auspex spielte mittlerweile verrückt und sie verlor jegliche Orientierung. Sie konnte gerade noch die Gestalt, der Assassine vor sich wahrnehmen und versuchte mit ihr Schritt zu halten. Der rote Nebel feuchtete ihre Kleidung und ihr Gesicht an, und bildete rote Wasserperlen die an ihr herunter liefen. Eine Perle lief von ihrer Schläfe über ihre Wange in den Mundwinkel und benetzte ihre Lippen. Sie nahm den metallischen Geschmack war und riss vor Entsetzen die Augen weit auf. „Blut!“, flüsterte sie: „Der verdammte Nebel besteht aus Blut!“

Persona Dramatis
Jangtsu – leitender Scout von Trupp Minghan, Bike
Kalgos – Scout von Trupp Minghan, Pilot des Landspeeders
Telion – Scout von Trupp Minghan, Copilot des Landspeeders
Zanra – Scout von Trupp Minhan, Scharfschütze
Kerb - Scout von Trupp Minghan, Scharfschütze
Skar – Scout von Trupp Minghan, bedient den schweren Bolter
Lex – Scout von Trupp Minghan, bedient den Raketenwerfer
Ra´Atsch – Scout von Trupp Minghan, Bike
Vero – Scout von Trupp Minghan, Bike

Position:
Imperium
Segmentum Ultima
Planet: Mundus Planus
Kontinent: Samara
Elfenbeinsavanne
Zeit: 176.652.M41

„Jangtsu bei mir regt sich was!“, meldete sich Telion über Kom, noch vor der abgemachten Statusabfrage. Komischerweise war der Funkspruch recht schwer zu verstehen, da er von einem ungewöhnlichen Rauschen begleitet wurde.
„Und was?“, wollte Jangtsu wissen.
„Das kann ich nicht genau sagen. Jede Menge Lebensformen nähern sich sehr schnell meiner Position. Ich brauche eure Unterstützung.“
„Okay, wie lange haben wir noch?“
„ Nicht sehr viel also beeilt euch!“
Sofort teilte Jangtsu seinem Trupp die Planänderung mit. Die medizinische Untersuchung der Leichen müsste wohl noch warten, denn sie mussten jetzt so schnell wie möglich Telion zu Hilfe kommen. Immerhin würde dieser es kaum schaffen die Bikes und den Landspeeder schnell genug zu verstecken.
Diesmal nahmen sie den Weg über die Schneise zurück um Zeit zu sparen. Während sie, in einem für einen normalen Menschen unmöglich schnellen Tempo, durch den schwarzen Wald hetzten überlegte Jangtsu wie sie nun am besten vorgehen sollten. Waren die Kontakte auf dem Auspex „die Schwarzen“ mussten sie sich nur als Krieger von Jaghatai Khan zu erkennen geben und ein Konflikt wäre vermieden, doch waren es die, die das Massaker in der Hütte angerichtet haben, wäre eine Auseinandersetzung unvermeidlich. Im Falle einer Auseinandersetzung wäre ihre Position mitten in der Schneise eher suboptimal. Aufgrund der geringen Sichtweite und der schlechten Deckungsmöglichkeiten würden sie dastehen wie auf dem Präsentierteller. Es gab also nur eine Möglichkeit, doch für diese müssten sie schnell sein. Darum gab Jangtsu die Anweisungen zum sofortigen abrücken, sobald sie ihre Fahrzeuge erreicht haben würden. Sein Plan war es mit den Bikes bis zur Jagdhütte der Schwarzen vorzurücken, da sie dort genügend Deckung haben würden um einem Zahlenmäßig überlegenen Feind die Stirn bieten zu können.
Sie rannten um die letzte Biegung und ihre Fahrzeuge kamen nun in Sicht. Telion hatte in aller Eile ihre Maschinengeister geweckt und die Gefährte standen somit zur Abfahrt bereit. Es waren keine zwanzig Meter mehr als ein zischen aus dem nördlichen Teil des Waldes erklang. Einen Sekundenbruchteil später gab es mehrere Einschläge in der Seitenpanzerung des Landspeeders. Der Schuss der wohl Telion galt, war glücklicherweise schlecht gezielt und verfehlte den jungen Scout um einen halben Meter. Noch bevor ein weiteres Mal dieses seltsame Zischen erklang war Telion hinter dem Landspeeder in Deckung gegangen und somit verfehlte ihn auch der zweite Schuss. Die Unbekannten hatten tatsächlich feindselige Absichten und waren auch schon in Schussreichweite ihrer Waffen.

Persona Dramatis
Serberal Seito – oberster Sturmseher und erster Berater des großen Khans.

Position:
Imperium
Segmentum Ultima
Planet: Mundus Planus
Kontinent: Samara
Elfenbeinsavanne
Zeit: 176.652.M41

Mit gerunzelter Stirn starrte Seito aus dem Bullauge des Thunderhawks auf die unter ihnen dahin rasende Landschaft. Wo er auch hinsah Wald, Wald und noch mehr Wald. Und ihm wurde erst jetzt so richtig bewusst wie schwer diese Mission, auf die er sich selbst vorgeschlagen hatte, doch war. Auf dem Blatt sah die Mission nach einer einfachen „Objekt finden, sichern und zurückbringen“-Mission aus. Doch erst mal musste man das Objekt in diesem dichten Wald finden. Das Sichern konnte auch schwer werden, da sich mit höchster Wahrscheinlichkeit Feinde in der Nähe befinden würden. Mit dem Zurückbringen verhielt es sich ähnlich. Je nachdem wie weit das „Objekt“ schon in den Wald vorgedrungen war, konnte es recht beschwerlich werden wieder herauszukommen. Vor allem bei Feindkontakt.
Bei dem Objekt handelte es sich um Trupp Minghan. Nach den neusten Erkenntnissen stand Chogoris kurz vor einer Invasion, und Trupp Minghan näherte sich gerade der Position von der diese Invasion vermutlich eingeleitet werden würde. Wenn der junge Scouttrupp sich nun ohne diese Informationen dem Meteoriten nähern würde, könnten sie viel zu einfach in eine Falle laufen. Das galt es zu verhindern. An sich hätte man die Informationen einfach über das Planetare Komnetz übermitteln können, doch da dieses gerade nur auf zwei Kilometer Entfernung zu funktionieren schien, war dies unmöglich.
Deshalb starrte Seito auch so angestrengt aus dem Bullauge. Immer auf der Suche nach irgendeinem Indiz für den Aufenthaltsort der Scouts. Der Pilot des Thunderhawks sendete jede halbe Minute einen Funkspruch aus um Kontakt mit den Scouts aufzunehmen. Doch bislang ohne jeglichen Erfolg. Eventuell lebten die Scouts auch gar nicht mehr. Doch diesen Gedanken verbannte Seito ganz schnell wieder aus seinem Kopf. Er musste sie einfach finden. Der Ausbilder dieses Trupps war immerhin mal sein eigener Schüler gewesen und hatte ihm schon zweimal in der Schlacht das Leben gerettet. Zudem wusste Seito aus eigener Erfahrung wie schmerzhaft es sein kann, seine Schüler in einer Schlacht zu verlieren bei der man selbst nicht anwesend war und sie nicht beschützen konnte. Das war sein persönlicher Grund warum ausgerechnet er diese Mission vorgeschlagen hatte und auch durchführen wollte. Der offizielle Grund aus dem gerade der Oberste Sturmseher und fünf der erfahrensten Veteranen auf diese Rettungsmission geschickt wurden, war die aktuelle Unterbesetzung in der Ordensfestung. Dort wurde jeder Bolter gebraucht um einer Invasion standhalten zu können.
„Oberster Sturmführer? Wir haben um die fünfzig Lebenszeichen in zwölf Kilometern Entfernung geortet. Trupp Minghan könnte sich auch dort befinden. Es werden dort auch Waffen abgefeuert. Scheint als hätten unsere Jungs den Feind gefunden.“, meldete sich nun der Pilot, der per Wärmebildsensorik höchstwahrscheinlich das Objekt gefunden hatte.
„Können wir dort runtergehen?“ fragte Seito, in dessen Stimme eine deutlich merkbare Anspannung mitschwang.
„Negativ. Sie befinden sich laut meiner Karte auf einer künstlich angelegten Lichtung, die allerdings viel zu klein für ein Thunderhawk ist.“
„In dem Fall springen wir. Bring uns über diese Lichtung!“, befahl er dem Piloten und wandte sich dann an die fünf Space Marines die ihn auf dieser Mission begleiteten: „Überprüft eure Ausrüstung wir stürzen uns gleich in den Kampf. Wir haben es mit etwa vierzig Feinden zu tun von unbekannter Identität. Außerdem befinden sich auch die Zielobjekte dort unten also passt auf, nicht das ihr auf die Falschen schießt. Für den Imperator!“
„Für den Imperator!“, erklang die Antwort aus den Kehlen seiner fünf Krieger. Mit einer Präzision von tausendmal ausgeführten Handbewegungen, überprüften sie ihre Ausrüstung. Ein deutliches Merkmal dafür, dass Seito hier fünf Veteranen vor sich hatte, die schon auf unzähligen Schlachtfeldern für den Imperator geblutet hatten und auf die er sich hundertprozentig verlassen konnte.
Dann öffnete sich die Heckrampe und Seito überkam ein leichtes Gefühl der Vorfreude. So ging es ihm immer vor einer Konfrontation mit dem Feind. Langsam schritt er zu der geöffneten Rampe. Seine fünf Marines folgten ihm hochkonzentriert. Als die Signalleuchte den Absprung signalisierte, drehte sich der Sturmseher noch einmal zu seinem Trupp um und brüllte mit vor Entschlossenheit funkelnden Augen: „Für Khan und den Imperator!“, setzte seinen Helm auf und Sprang. Die Veteranen die in den Schlachtruf der White Scars eingefallen waren, folgten ihrem Befehlshaber ohne zu zögern.
***
„Geschafft!“, stöhnte Jangtsu, nachdem er die Türe der Jagdhütte hinter sich schloss. Skar hatte durch mehrere Salven seines schweren Bolters den Feind im Wald niedergehalten und es ihnen so ermöglicht unbeschadet auf ihre Vehikel zu steigen und das Jagdlager zu erreichen. Doch auch der Feind war schnell und hatte innerhalb von wenigen Minuten die Lichtung umzingelt und schoss nun aus allen Richtungen. Der Trupp suchte in der Hütte nach Deckung vor den kristallähnlichen Geschossen die ohne Mühe die dünnen Holzwände der Hütte durchschlugen. Jangtsu hatte diese Art von Geschossen noch nie gesehen und war sich darum sicher, dass es sich um einen nichtmenschlichen Feind handeln musste. Wahrscheinlich waren die Angreifer auch für die brutale Hinrichtung der vier Jäger verantwortlich.
Sofort machte sich jeder einzelne daran mit Möbelstücken, Holzlatten und ähnlichem die Wände zu verstärken. Jangtsu versuchte diese Arbeit so zu koordinieren, dass der Bereich um jedes der vier Fenster „kristallsicher“ gemacht wurde und sich zwei Scouts um das Fenster positionieren und das Feuer erwidern konnten. Jangtsu selbst robbte von Fenster zu Fenster und gab seinen Leuten die ungefähre Position der Feinde durch. Zumindest soweit wie er diese durch sein Auspex erkennen konnte.
In der Hütte herrschte reinstes Chaos. Von allen Seiten rissen die Geschosse der Feinde Löcher in die Wände. Holz splitterte und wirbelte über Jangtsu hinweg, der sich auf dem Bauch liegend an den Boden presste. Man konnte von Glück sagen, dass noch niemand aus seinem Trupp verwundet wurde, doch wenn sie in der Intensität weiter beschossen wurden, würde sich dies schnell ändern, denn lange würden die Barrikaden dem Beschuss von außen nicht mehr standhalten. Ihm musste also schnellstmöglich etwas einfallen. Er dachte nach. Irgendwie mussten sie aus der Hütte rauskommen und den Feind überwältigen. Der anfangs gute Plan sich in der Hütte zu verschanzen, stellte sich nun als schwerwiegender Fehler heraus, denn Jangtsu hatte nicht mit einkalkuliert, dass sie es mit Gegnern zu tun hatten die ohne Probleme die Holzwände zerschießen konnten.
Während Jangtsu versuchte eine Lösung für dieses Problem zu finden wurde er von einem immer lauter werdenden Geräusch abrupt aus seinen Gedanken gerissen. Er kannte dieses Geräusch und es konnte nur eins bedeuten.
„Haltet durch gleich kommt Hilfe!“, rief er mit einem Lächeln im Gesicht seinen Brüdern zu. Dann fing sein Helmkom an zu knacken.
„Trupp Minghan bitte kommen. Hier ist Thunderhawk siebzehn. Unterstützung wurde soeben abgeworfen. Wir holen euch da raus!“
„Thunderhawk siebzehn. Hier Trupp Minghan. Haben verstanden. Danke!“
Vorsichtig richtete sich Jangtsu auf und riskierte einen Blick auf den Platz vor der Hütte, auf dem sie ihre Fahrzeuge abgestellt hatten. Etwas kleines Ovales fiel geradewegs von oben auf den Platz und zerschellte in einer kleinen Explosion. Es ging keine fünf Sekunden bis der ganze Platz in Rauch gehüllt war. Jangtsu konnte gerade noch durch den Rauch erkennen wie mehrere Gestalten mit hoher Geschwindigkeit aus dem Himmel fielen. Gerade als er den Aufschlag auf dem Platz erwartete, erwachte blaues Feuer aus dem Rücken der schemenhaften Gestalten. Der Rauch wurde weggeblasen während die Gestalten in alle Richtungen wegkatapultiert wurden.
Nun da sich der Rauch zum größten Teil verzogen hatte, konnte Jangtsu die sechs weiß gerüsteten Krieger genauer erkennen. Sein biologisches Herz begann vor Freude zu rasen und eine tiefe Ehrfurcht machte sich in ihm breit. Der große Khan hatte tatsächlich lebende Legenden geschickt um sie aus dieser lebensgefährlichen Situation zu retten. Vor seinen Augen war der Sturmtrupp des obersten Sturmsehers Seberal Seito aus einem Thunderhawk gesprungen. Jene Krieger die schon seit zwei Jahrhunderten Seite an Seite kämpften und den Feind zu tausenden getötet haben. Die Veteranen hatten kurz vor dem Aufschlag auf dem Boden ihre Sprungmodule gezündet und sich direkt in die feindlichen Linien katapultiert.
Seito hatte noch im Sprung seine Plasmapistole bis zu Überhitzung abgefeuert, bevor er mit erhobenem Energiesäbel im Dickicht des Waldes landete und somit aus Jangtsus Blickfeld verschwand. Einer der Veteranen, mit goldenen Ornamenten an der Rüstung schwang mit beiden Händen einen riesigen Energiehammer. Auch er landete in mehreren dichten Gebüschen und wütete dort unter den Feinden. Der zweite trug ein, wie ein Säbel gebogenes, Kettenschwert und eine Boltpistole. Er folgte dem Vorbild des Sturmsehers und schoss sein Magazin noch in der Luft leer. Der dritte der Veteranen hielt in der einen Hand eine Art Streitkolben und in der anderen ein prächtiges Sturmschild auf dem das Wappen der White Scars verewigt war. Der vierte den Jangtsu nun sehen konnte, verzichtete komplett auf Nahkampfwaffen. Stattdessen hatte er einen prunkvoll verzierten Flammenwerfer in der Hand mit dem er gleich eine ganze Baumreihe in Brand setzte. Als letztes sah Jangtsu einen selbst für einen Spacemarine, außerordentlich großen Krieger der einhändig eine gewaltige Energieaxt schwang. In der anderen Hand hielt er einen Sturmbolter der ratternd den Tod unter den Feinden säte. Der Mut kehrte schlagartig in den Scouttrupp zurück. Nicht nur weil sie nun an der Seite von Helden kämpften sondern auch weil der Beschuss, unter dem sie standen, verebbte. Nun sollten sie die Veteranen schnellstmöglich unterstützen. Immerhin kämpften diese gerade allein gegen eine große Anzahl von Feinden.
Die Scouts rannten auf den Platz vor der Hütte, wo sie ihre Fahrzeuge hatten stehen lassen. Jangtsu schoss dabei immer wieder aus seiner Boltpistole, in die Richtungen in denen er Feinde vermutete. Er hatte seinen Energiesäbel bereits gezogen als er sein Bike erreichte und das flimmern der Klinge erfüllte ihn mit großem Ehrgeiz. Er würde die Bürde der Klinge erfüllen und gleich heute damit beginnen. Die Maschinengeister heulten auf als die jungen Scouts ihre Fahrzeuge starteten. Jangtsu teilte über die Komeinheit, die schon wieder mit heftigen Störungen kämpfte, seinen Trupp auf um jedem der sechs mächtigen Krieger schnellst möglich zur Hilfe zu eilen. Er würde Seito helfen, der sich dem Lärm nach zu urteilen, in heftigen Gefechten befand. Wieder wurde der staubige Boden aufgewirbelt als Jangtsu mit einer Drehung sein Bike ausrichtete und dann nach vorne davon schnellte. Langsam drehte er den Gashebel voll auf und schoss mit maximaler Geschwindigkeit dem Rand der Kule entgegen. Die steile Steigung die zum Rand der Kule führte überwand er ohne Probleme, um dann über die Kante zu schanzen. Er segelte nun in guten anderthalb Metern Höhe zwischen zwei Bäumen durch. Glücklicherweise standen hier die Bäume nicht so dicht wie in anderen Bereichen des schwarzen Waldes und Jangtsu landete ohne Problem auf dem moosigen Waldboden. Er hielt kurz an und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. In etwa fünfundzwanzig Metern Entfernung sah er den Sturmseher der sich in einem brutalen Nahkampf mit etwa zehn rotgerüsteten schlanken Gestalten befand. Ihre gesamte Rüstung war mit Klingen gespickt und der Kopf wurde durch einen weißen, spitz nach oben zulaufenden Helm bedeckt. Leider verdeckten vereinzelte Bäume die Sicht auf das genaue Kampfgeschehen. Doch das was Jangtsu erkennen konnte bereitete ihm Sorgen. Die Feinde waren keine schlechten Nahkämpfer und bei einer derartigen Überzahl würde Seito früher oder später eine tödliche Wunde davon tragen. Der Scout durfte nun keine Zeit verlieren und dessen war er sich durchaus bewusst. Er setzte sein Gefährt wieder in Bewegung und schlängelte sich durch die Baumreihen. Dabei fuhr er im stehen um mit seinen Beinen mehr Kontrolle auf sein Hinterrad zu bekommen und um Stöße besser abfedern zu können. Die letzten zehn Meter könnte Jangtsu nun in gerader Linie zwischen zwei Baumreihen zurücklegen. Diese Gerade nutzte er um Seito etwas zu entlasten, indem er die zwei Bolter, die am Lenker seines Bikes angebracht worden sind, abfeuerte. Zielen konnte er nicht wirklich, dafür war der Boden auf dem er sich fortbewegte zu holprig. Dennoch erwischte Jangtsu einen der Gegner der von gleich fünf Boltgeschossen förmlich auseinander gerissen wurde. Die anderen, die nun auf den jungen Scout aufmerksam wurden, versuchten sich in Deckung zu bringen, doch dafür war es nun schon zu spät. Jangtsu hatte sie bereits erreicht und teilte einen zweiten, durch einen kraftvoll geführten Hieb seines Säbels, in zwei Hälften. Er ließ dem Gegner keine Chance sich auf ihn einzustellen und sprang von seinem Bike ab. Jangtsu hechtete, wie ein Löwe seine Beute ansprang, auf den dritten Feind und holte diesen von den Beinen. Sein durch den Aufprall halb benommenes Opfer hatte keine Chance mehr zu reagieren und wurde von Jangtsu gnadenlos aufgeschlitzt, während das führerlose Bike seitlich über den Boden rutschte bis es zum stehen kam. Blitzschnell war der Scout wieder auf den Beinen und zog seine Boltpistole. Der erste Schuss sprengte einem Heranstürmenden Gegner den Kopf weg. Sein zweiter Schuss traf einen weiteren in der Magengrube und sprengte ihm den Unterleib auf. Vor ihm war nun kein Gegner mehr in Sicht und Jangtsu drehte sich in die Richtung in der er den Sturmseher vermutete. Gerade noch rechtzeitig um zu sehen wie der Sturmseher dem letzten Widersacher mit seiner gepanzerten Faust den Helm zertrümmerte und der darauffolgend leblose Körper auf dem Boden aufschlug.
Vor ihm stand er nun, der große Sturmseher, Seberal Seito. Der Mentor Qan´Karro´s, einer der erfahrensten Krieger und der mächtigste Psioniker des Ordens. Seine weiße Rüstung war durch und durch mit Blut befleckt. Der rechte Arm der Rüstung war Blau lackiert damit man ihn in der Schlacht als Sturmseher identifizieren konnte. Bei anderen Orden trugen Psioniker eine komplett blaue Rüstung und nur der linke Schulterpanzer hatte die Farbe des Ordens, doch bei den White Scars war dies genau andersrum. Während die Rüstung in der Ordensfarbe war, wurde der rechte Arm und der rechte Schulterpanzer blau lackiert. Jeder Sturmseher strahlte eine Aura der Unantastbarkeit aus, was so manchen normalen Menschen vor Ehrfurcht zu Boden sinken ließ. Doch davon war nun nichts zu spüren. Die durch Blut und Erde verdreckte Rüstung ließ den sonst so anmutigen Sturmseher eher wie eine Bestie wirken, die sich gerade durch eine Schafsherde geschlachtet hatte.
„Du musst Jangtsu sein!“, drang die durch den Helm mechanisch scheppernde Stimme des Sturmsehers an Jangtsus Ohr.
„Ja, woher wissen Sie das?“
„Nun ja, Qan´Karro hat mir viel von dir erzählt. Außerdem trägst du den Säbel der Tartaren. Und zu allem Überfluss zeigt mir mein Helmdisplay deinen Namen an.“, meinte Seito durchaus belustigt über diese Frage. Jangtsu schwieg, da er nicht recht wusste was er erwidern sollte. Daraufhin wendete der Sturmseher seinen Blick von Jangtsu ab und begutachtete die Feinde die der junge Scout erledigt hatte.
„Gute Arbeit!“, befand er: „Und jetzt nimm dein Bike, wir haben noch viel zu tun.“
Durch dieses Lob des Sturmsehers kehrte ein überschwänglicher Tatendrang in Jangtsu ein. Er nickte knapp, drehte sich um und holte sein Bike, das zum Glück keine Schäden, trotz der groben Behandlung, erlitten hatte.
 
Ok, dann eben Dark Eldar 😛

Gut. Wirft natürlich die Frage auf, wie die Space Marine- und die Inquisitionshandlung verknüpft werden. Und behandelt zudem eine meiner Lieblingseinheiten bei den Astartes, die Sturmtruppen. Blitzangriffe sind wirklich was Feines^^.

Leichte Kritik allerdings.
Wozu sollten sich Space Marines in einem Haus verbergen? Ihre Rüstungen sind deutlich effektiver als jede Wand und wenn es nur um optische Deckung geht, wäre ein Kampf im Wald sinnvoller, da sie sich dort dem Gegner nicht auf einer festen Position ausliefern. Außerdem, eine kleine Lektion aus der Bundeswehr, ist es nicht ratsam sich hinter dünnem Holz zu verstecken, wenn der Gegner deine Position bereits kennt. Durch die freigesetzten Holzfragmente beim Beschuss gibt's für die Gegner sozusagen eine kostenlose Splittergranate zu ihrem eigentlich Beschuss dazu. Nicht sehr vorteilhaft, was? Und zudem noch die Weisheit "Wirkung vor Deckung". Es ist immer besser zurückzuschießen und dem Feind Schwierigkeiten zu verursachen, als sich in eine Deckung zu kauern und vollkommen die Initiative aus der Hand zu geben.
Und um auf das Tabletopspiel zu kommen - ich stelle meine Space Marines nie in Deckung, außer es handelt sich um 3+ Deckung durch Bunker oder schwer befestigte Gebäude. Bei einer 3+ Rüstung ist andere Deckung sinnlos und rüstungsignorierende Waffen lasse ich insoweit außen vor, dass ich mir eine direkte Option auf Nahkampf offenhalte, indem ich nichts zwischen meinen Space Marines und dem Feind habe. Also lässt sich meine Ausführung auch durch das Spiel verifizieren.

Thunderhawk siebzehn? Nach meiner Erfahrung bekommen die Gefährte bei Space Marines eher schicke Namen, denn Nummern. Also bspw. Thunderhawk Sturmadler (dummes und zugleich gutes Beispiel^^).

Und äh, wie soll ein Kettenschwert, welches wie ein Säbel gebogen wurde funktionieren und noch wichtiger, welchen Vorteil hätte ich davon? MMn keinen.
 
Hallo ihr Lieben 🙂

für alle die denken hier geht nichts mehr.... Falsch! Ich hab meine Story nicht vergessen und versuche weiterhin fleissig Ideen zu sammeln. Für das Große und Ganze steht die Idee ja schon aber irgendwie habe ich mich jetzt in dem Wald verfahren. Habe mehrere Optionen weiter zu schreiben und kann mich einfach nicht entscheiden.

Zur Auswahl:

- Rettung der Scouts (durchschlagen durch den Wald bis zum Thunderhawk)
- Verfolgung der Dark Eldar bis zum Portal (eventuell der Versuch es zu zerstören)
- Bilden der ersten Front (vereinugung mit "den Schwarzen" um zum Erstschlag auszuholen)
- ???

habt ihr Ideen/Anregungen? bzw was würde euch besser gefallen? Was verspricht mehr Spannung?

Brauch dringend eure Hilfe... steh hier gerade vor einer kleinen Schreibblockade!

@sarash: Kritik durchgehend berechtig. Wird versucht im weitern verlauf der Geschichte zu vermeiden =)

Danke euch.

Gruß Andy