Die Airbrush und ich, ein Abenteuer sondergleichen

Fumblegoof

Testspieler
28. Dezember 2011
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Hallo zusammen,


ich dachte mir, ich schildere mal meine ersten Erfahrungen mit der Airbrush. Gegebenenfalls liest das ja der eine oder andere Einsteiger und lernt aus meinen Fehlern 😀 Wenn nicht, sind die Profis vielleicht wenigstens erheitert und erinnern sich an ihre ersten Gehversuche mit der Airbrush. Falls ich dabei bleibe werde ich den Thread wohl nutzen um Feedback und Tipps zu bekommen, aber mal schauen was die Zukunft bringt 😉

Zu meiner Airbrush ist nicht viel zu sagen. Seit Jahren war der Plan „einmal eine Airbrush besitzen und damit Figuren lackieren...“. Aber mal fix 500+€ investieren nur um am Ende zu merken, dass es nichts für mich ist und dann für 50% Neupreis weiter verkaufen... dann doch lieber ein billig Produkt für den Einstieg, zur Not wird halt zweimal gekauft (der Preis für „Nummer sicher“). Die Wahl fiel auf ein Komplettset mit Single-Action, Double-Action und ein Kompressor mit Tank und Wasserabscheider (Danke an Stephan, dass du aufmerksam auf Ebay bist 😀). Klang in meinen halb-informierten Ohren gut genug und für 110€ konnte man nicht viel falsch machen.

Heute war es dann endlich soweit, wo ich alles vorbereitet hatte am Schreibtisch um auch wirklich Ergebnisse liefern zu können. Ich habe dann angefangen auszupacken, eben Teflondichtung an den Kompressor, Wasserabscheider drauf geschraubt, Double-Action Pistole an den Schlauch und Schlauch an den Wasserabscheider. Kinderleicht, so sollte das sein. Farbtopf (seitliche Zufuhr) mit 5 Tropfen Valejo Grundierung gefüllt, auf die Verpackung vom Kompressor gerichtet und los ging es. Naja dachte ich zumindest, ich hatte vergessen, dass man noch den Druckminderer einstellen muss. Also erst mal einen Bar eingestellt und vorsichtig Luft hinzu gegeben. Anschließend langsam Farbe hinzu gegeben. Die Zeit verging und es passierte … nichts. Ich wartete etwa ein bis zwei Minuten bevor ich auf die Idee kam mal hier und da nach zu regeln und herum zu probieren (Anleitung war keine dabei, aber das nur am Rande). Druckregler justiert, waren nun 1.8 bar, man hörte ist mehr Saft auf der Düse, etwas mehr Farbe hinzu gegeben, da der Zulauf immerhin 1.5 cm lang ist und auch erst mal gefüllt sein muss.
Dann funktionierte es auch schon. Sehr zu meiner Freude 😀 Es dauerte nur leider ewig auch nur eine kleine Fläche zu Färben. Das hat mich nicht davon abgehalten einige Linien zu ziehen, wo ich mich gleich selbst beglückwünschte wie toll diese doch waren. Im Nachhinein wäre es wohl klüger gewesen vorher Linien mit einem Lineal zu ziehen und diese nach zu Zeichnen, aber Planung war etwas für totale Neulinge, und ich kenne ja bereits ein oder zwei Videos von Airbrush Profis und mindestens ein Tutorial-Text, also zähle ich wohl mindestens als Fortgeschritten :cat:
Ich legte die Airbrush zur Seite und holte fix einen Ork Battletank um diesen zu Grundieren. Nachdem ich mehrere Sekunden für nur ein Rad gebraucht habe, dämmerte es mir, dass vielleicht zu wenig Farbe durch die Düse geht. Es wurden 0.2, 0.3 und 0.5mm Düsen mitgeliefert. Eine Durchsicht der Teilebox zeigte, es war die 0.3mm Düse verbaut. Ich erinnerte mich, dass man für unser Hobby mindestens 0.4mm brauch (für GW-Farben, hab ich tatsächlich so im Kopf, ob es stimmt oder nicht keine Ahnung).
Es ging also an den ersten Wechsel der Düse und das dafür notwendige Zerlegen der Airbush. Ohne Anleitung und Vorwissen wird das sicherlich spannend, aber wie schwer kann so etwas schon sein :cat: Zerlegen ging schnell, vorne zwei Teile ab, Düse raus mit dem mitgelieferten Schraubenschlüssel (starkes Wort für die ca. 0.5mm breite Öffnung an der Front) und Nadel hinten lösen und heraus ziehen. Kinderleicht dachte ich mir. Alles war voller Farbe, also erst einmal Airbrush reinigen. Dabei natürlich gemerkt, dass ich keine Q-Tipps vorbereitet habe, also schnell ins Bad welche geholt und erst mal gereinigt. Anschließend konnte die 0.5mm Nadel und Düse eingebaut werden. War doch gar nicht so schwer und das alles während noch Farbe im Behälter war (abnehmbar) also alles wunderbar. Alles wieder zusammen geschraubt und wieder Gas gegeben. Es kam keine Farbe... Dachte mir kein Problem, größere Düse mehr Druck erforderlich. Druckminderer auf 2.5bar eingestellt und Luft los.... Wieder keine Farbe. Blick in den Behälter zeigte, dass genug Farbe drin war, ein kurzes abschrauben zeigte, im Zulauf war auch Farbe.
Mehrere Minuten gingen ins Land bis ich entschied, da stimmt wohl etwas nicht. Nochmal zerlegt, zusammen gebaut, zerlegt zusammengebaut. Nichts brachte eine Besserung. Okay also doch mal in Google gucken wie man die Airbrush zerlegt und wieder zusammen setzt. Prompt ein Video gefunden, halb durch gespult (zerlegen konnte ich ja) und dann beim Zusammenbau gesehen. Man fängt vorne an und nicht mit der Nadel. Das macht Sinn, dann die Nadel bis zum Anschlag reinstecken und vorsichtig fixieren. Kinderleicht und selbsterklärend, warum musste ich überhaupt nachgucken :cat:

Alle Schritte aus dem Video nachgemacht und wieder los gesprüht. Es kam Farbe 😀 Nur sehr wenig. Auch voll aufgerissen kam kaum etwas. Mehr Druck wollte ich eigentlich nicht. Die Farbmenge war auch nicht zu regulieren, so viel zu „Double-Action“. Dann sah ich, dass die Dosier-Einrichtung nicht automatisch wieder nach vorne schnellte. Was ein schlechtes System, so funktioniert die Airbrush doch nur, wenn man sie nach unten hält. Erst kurze Zeit später wurde mir klar, da gehört eine Feder rein.... Die hatte ich wohl vergessen. Ein kurzes Blick auf den Schreibtisch und den Boden ergab: Weg. Kurzerhand einen Kugelschreiber genommen, Feder raus, Feder in die Airbrush. Passte, funktionierte. Mein innerer MacGyver jubelierte.
Ein gefühltes zehnte Mal zog und drückte ich die Zufuhr. Es kam Farbe, auf Maximum immer noch wenig, aber es war dosierbar. Ein Blick in den Farbtopf zeigte Antrocknungen und mir wurde klar, dass ich eventuell schon sehr lange die Farbe in dem Behälter habe und zerlegen und zusammen bauen hat der Farbkonsistenz wohl nicht gut getan. Ich entschied, dass es für einen Abend genug ist, schüttete die Farbe zurück in den Valejo-Behälter und zerlegte die Airbrush ein weiteres mal. Dieses mal nur zum reinigen. Es zeigte sich, dass an den verschiedensten stellen noch Farbe haftete und deswegen schon Probleme bei der Farbzufuhr entstanden. Also grob 10-15 Minuten in die Reinigung mit richtigem Reiniger gesteckt und anschließend noch mit Wasser gereinigt. Nun liegt die Airbrush in Einzelteilen zum Trocknen auf dem Schreibtisch und wartet auf ihren nächsten Einsatz.


Was ich mitnehme:
-Die Reinigung von vorne herein einplanen, mal eben 5 Minuten sprühen funktioniert so offenbar nicht
-Farbe das nächste Mal verdünnen mit Thinner, schließlich hab ich davon genug hier
-Kein zerlegen der Pistole während ich rumprobieren möchte
-Papier mit Linien vorbereiten um die ersten Übungen zu bestreiten




€: Formatierung noch bisschen geändert
 
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Von diesen billigen eBay Sets würde ich abraten, allein der Auseinanderbau/die Anatomie deiner Airbrush klingt schon schrecklich.

Lieb gemeinter Tipp, leg sie zur Seite und hol dir ne Infinity Evolution 2n1 von H&S kostet in etwa so viel wie dein gesamtes Set und ist wesentlich einfacher zu handeln.

Unverdünnt würde ich keine GW Farbe durch die Air jagen, selbst deren Airfarben verdünne ich noch leicht. Ich sprühe mittlerweile nur noch mit der 0,2er Düse.

Was die Reinigung angeht, anfangs habe ich auch die Air nach jedem Gebrauch auseinander gebaut und alles penibel gereinigt, jetzt spüle ich nach jedem Farbwechsel mit Cleaner/Destilliertem Wasser durch und muss sie überhaupt nicht mehr auseinander bauen. Kompressor an, sprühen, durchspülen - fertig.

Im Endeffekt ist es auch egal was ich oder andere sagen, eigene Erfahrungen helfen am Besten. Ich habe auch einfach drauf los ohne mich groß zu informieren - hat auch geklappt. Das schöne an der Airbrush ist, die Lernkurve ist extrem steil. :>
 
Ich habe das gleiche Set zuhause wie der Herr Fumblegoof bzw. habe ich es für ihn mitbestellt 😀 Da ich leider erst in einem Monat dazu kommen werde das ganze zu testen bin ich echt gespannt wie sich das Thema hier entwickelt 🙂

Von diesen billigen eBay Sets würde ich abraten, allein der Auseinanderbau/die Anatomie deiner Airbrush klingt schon schrecklich.

Lieb gemeinter Tipp, leg sie zur Seite und hol dir ne Infinity Evolution 2n1 von H&S kostet in etwa so viel wie dein gesamtes Set und ist wesentlich einfacher zu handeln.


Das mit der Gun war uns von anfang an klar. Wir waren uns allerdings einig, das es für die allerersten Gehversuche ausreichen wird. Wenn einem nach 20 Minuten sprühen klar wird, das es überhaupt nichts für einen ist und man aber schon 500€ investiert hat ist das eher blöd. Mein plan sieht vor etwas rumzuprobieren und mir bei gefallen eine gute Gun zu Weihnachten zu schenken 😀
 
Bei den 500€ denke ich auch nicht nur an die Gun. Aber fängt man bei einer H&S Infinity Two in One an, ist man schonmal über 200€ los. Dann kommt noch der Kompress dazu. Da sind 500 schnell erreicht. Darum soll es hier aber auch nicht weiter gehen 😉
Für uns steht im Mittelpunkt ob das arbeiten mit der Airbrush an sich gefällt. Dass die Ergebnisse mit dieser Gun nicht die besten werden ist durchaus bewusst und wird in kauf genommen.
 
Quark ich hab ne Evosilverline 2n1 und einen guten Kompressor für 250 gekauft.
Ich finde die "Empfehlung" doppelt zu kaufen einfach ungünstig.

Es macht doch mehr Sinn einen Hunderter mehr zuzahlen um dann nicht doppelt kaufen zu müssen. Dieser Verlust ist größer als die Verlustdifferenz durch einen Verkauf bei nichtgefallen einer guten Airbrush.
Da die Modelle Unsummen kosten würde mich ein suboptimales Ergebnis nur ärgern. An der Qualität des Werkzeugs zu sparen ist immer kontraproduktiv.

Ich schreibe das nicht um mit dem Fingerzeig zu sagen: Guckt euch die Idioten an. Sondern denke ich das eventuelle Einsteiger das auch lesen.
Bin jetzt auch nicht der Airbrushprofi, male ja eh erst seit Juli 🙂D), daher bin ich auch Anfänger und bei euch sehr nah am Thema.

Aber gut, solange es Spaß macht.^^
 
Ich sprühe fast ausschließlich mit 16€ Airbrush-Pistolen und bisher hat sich niemand über meine Ergebnisse beschwert 😉 Wichtiger finde ich persönlich daher den Kompressor. Leise muss er sein (damit er nicht die Familie nervt) und einen Tank haben (für gleichmäßigen Druck). Am besten mit Abschaltautomatik.
Damit ein Airbrush gut läuft, sollte er sauber sein und die Farbe die richtige Konsistenz haben. 1-2 Bar Druck und alles ist gut. Dual-Action-Airbrushes muss man auch erst kontrollieren lernen. Speziell die Sache mit dem Luftdruck fand ich am Anfang sehr schwierig. Eine Infinity is sicher 'ne tolle Sache und wird auch immer wieder sehr gern empfohlen. Ist aber schon bei weitem in den Airbrush-Oberklassen. Is nich nötig. "Für unser Hobby braucht man 0.4mm" halte ich ebenfalls für ein Gerücht. Meistens arbeite ich mit 0.3mm, selten mit 0.2, wobei 0.2 schon deutlich stärker dazu tendiert die Farbe an der Nadelspitze als Blockade für die Düse anzutrocknen. Bis auf die Düse und den Napf, die ich hin und wieder mit Alkohol reinige, reicht eigentlich alles fix aufschrauben, Wasser durch jagen und fertig. Also kann man durchaus mal in 5 Minuten fix was sprühen. Würde ich aber dennoch nicht empfehlen, denn auch saubere Airbrush-Ergebnisse wollen Ruhe und Koordination und nicht mal was dahin geblubbert. 🙂
Darf ich mal neugierig fragen, ob's zu deinem eBay-Gewinn noch einen Link gibt, damit man die Pistolen mal sieht?
 
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Bin auch der meinung man kann mit 150€ Airbruschen gut starten. (hab ich auch gemacht siehe meinen Post am Anfang).
Subba Agoratech set mit AS186 Kompressor.
Kompressor benutze ich imemr noch Gung bin ich auf eine TopAir FL20 (ca. 80€, gerade 75 aktionspreis... ) umgestiegen nach einiger Zeit.
Völlig ausreichend.
Aber ja eine "bessere" Gun macht warscheinlich weniger zicken und hat warscheinlich ein bessere Ergebnis, aber Skill ist halt alles.
Und nur weil du eine H&S Infinity oder Iwata Micron hast heist das nicht du kannst auch mit umgehen.
Gutes Werkzeug erleichtert einem das Leben, aber zum einleiner geht alles andere auch.

Und ich war heilfro das ich erstmal nur so eine "billigspritze" hatte, da konnte ich fröhlich dran rumprobieren.
Hatte ich nie Angst das was kaputt geht. Das Plastik was ich besprüt hab war immer teurer. :happy:
Freu mich hier weiter zu lesen wie es dir ergeht.
 
So auf zu Tag zwei der Odyssee. Zugegeben deutlich weniger experimentiert und einige Erfahrungen bereits angewandt. Danke auch für die mehrfache Aussage, dass die Pistole mist ist :cat: Nimm das nicht persönlich bitte 😀 Wenn das hier ein Neuling liest und sich sagt "das liegt an der Pistole", dann ist das sein Bier. Wenn ich am Ende sage "das liegt an der Pistole" ist das mein Bier. Ich denke, dass die Pistole ganz gut ist nach heutigem Einsatz. Aber ich greife vorweg 😀

Gestern Abend hatte ich die Pistole ja komplett gereinigt und zerlegt trocknen lassen. Also heute nach der Arbeit fix zusammen geschraubt (diesmal im ersten Versuch komplett und richtig). Farbe 50/50 mit Thinner verdünnt, 4 bar Druck eingestellt (0.5mm Düse) und drauf gehalten.
Zunächst nur auf Papier um mal zu gucken ob ich das auf die Kette bekomme gleichmäßig zu sprühen. War so mittelmäßig, aber schwerer als Schweißen ist es nicht. Ich bin optimistisch, dass ich das in ein paar Wochen gut hinbekomme.
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Vom Ansprühen von Papier lernt man aber nicht Figuren zu besprühen, also flugs eine rumliegende Plasticcard-Base zur Hand genommen (wer hat nicht welche rumliegen 😉?). Dort zeigte sich dann das eigentliche Problem, was durch das Papier noch einigermaßen kaschiert wurde, da es saugfähig ist. Ich sprühte zu nah, zu viel Farbe, ungleichmäßig, .... Bilder sprechen wohl mehr als Worte.
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Neuer Versuch, Base gewendet und andere Seite besprüht. Vorsichtig, gleichmäßig und ausreichend große Distanz. Eine kleine Gedultsprobe, weil ich die normalen GW Grundierdosen gewohnt bin und ein kurzer Druck auf den Knopf drückt halt direkt einen Farbnebel raus um 10 Modelle zu grundieren (eventuell eine leichte Übertreibung 😀). Nichts desto trotz wahrte ich meine Disziplin und es wurde zumindest deutlich besser. Erneut ein kurzes Bild für den neugierigen Leser.
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Für ein simples Grundieren bin ich mit dem Ergebnis schon ganz zufrieden.

Erreichte Ziele:
-Reinigen im Vorfeld zu Planen war deutlich angenehmer. Der Tipp mit dem Reiniger und anschließend Wasser durchsprühen hat gut geklappt. Ich werde die Airbrush hoffentlich morgen wieder verwenden um zu testen, ob es eine ausreichend gute Reinigung ist, oder ob ich wieder auf das zerlegen wechsel.
-Thinner in die Farbe macht es bedeutend angenehmer, hatte keine Probleme mit Verstopfungen/Antrocknungen (allerdings musste ich auch nicht zwischendurch zerlegen)
- Die Pistole musste ich heute gar nicht zerlegen 🙂
- Papier war auch vorbereitet um erstmal ein Gefühl zu erhalten
Also alle Zwischenziele erreicht.

Neue Ziele:
- Hauptfarbe über die Grundierung in Verbindung mit dem Versuch eines Farbverlaufs durch unterschiedlich dicke Farbschicht
- Falls der Farbverlauf nicht klappt (wahrscheinlich), Farbwechsel im Einsatz auf Schwarz und neu Grundieren (unwahrscheinlich 😀)

Denke dieses Ziel ist für unter der Woche schon hoch angesetzt, bin normal 11 Stunden aus dem Haus wegen der Arbeit und heute musste ich mich halb aufraffen zu experimentieren. Gegebenenfalls muss ich das komplett auf die Wochenenden legen.


So wie angefragt noch ein paar Bilder der verwendeten Pistole:
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Und der mitgelieferte Kompressor:
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4 Bar hat er entspannt geschafft und sogar zwischendurch abgeschaltet. Denke mit kleinerer Düse und weniger Druck langweilt sich der kleine sogar 😀
 
4 Bar Druck sind aber wirklich sehr viel. Da sollte die Farbe aus dem Napf ratz-fatz komplett durchgeballert sein, speziell bei einer so großen Düse. Mehr als 2 Bar würde ich für den Normalgebrauch nie empfehlen. Aber klar, eine Sprühdose ist was ganz anderes als ein Airbrush und aus letzterem sollte im Vergleich wesentlich weniger Farbe und vor allem auch besprühte Fläche rauskommen. Bei einer Dose sprüht man allerdings auch aus 20-30cm Abstand, bei einem Airbrush eher 0.5cm bis 10cm. Du hast ja schließlich keine Auto-Lackierpistole 😉
Das Sprühbild auf dem Papier finde ich erschreckend chaotisch. Speziell die Linien links haben gravierend wackelnde Dicke, das habe ich so noch nirgends gesehen. Ich glaube dennoch nicht so richtig, dass es an der Pistole liegt - außer vielleicht sie dichtet vorn nicht richtig ab und zieht daher die Farbe nicht sauber an. Blubbert es manchmal im Farbnapf an der Pistole?
Die Punkte links und die Wackellinie rechts sehen schon eher danach aus, was ich erwartet hätte. Klar, die Punkte links gingen in die Hose, da war der Druck zu hoch und/oder du warst zu nah dran und hast zu lange/doll drauf gehalten. Die Linie rechts sieht eigentlich gut aus.
 
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Hallo und Willkommen zu Tag drei des totalen Airbrush-Versagens 😀




zunächst einmal: Ich hatte tatsächlich bereits blubbern in der Farbaufnahme. In der Regel trat dies auf, wenn ich zu nah mit der Airbrush war und der Staudruck vor der Düse zu groß wurde (nehme an, dass das der Grund war). Farbablagerungen vorne in der Richtdüse legen nahe, dass dem so ist. Um dem vorzubeugen und vorangegangene Tipps zu berücksichtigen drosselte ich meinen Arbeitsdruck auf 2.0 bar während des Betriebs (ca. 2.2 bar Abschaltdruck).


Heute konnte ich wieder einiges lernen im Bezug auf die Airbrush (Yay) und im Bezug auf mich (Nay). Ich fange am Besten ganz vorne an 😉 Beim Reinigungssprühen (und heute auch wieder) ist mir aufgefallen, dass ich im Gegenlicht der Tageslichtlampen einen Dunstschleier sehen konnte. Da ich bei so etwas schon von Berufswegen sensibilisiert wurde, entschied ich mich mir eine Atemschutzmaske zu organisieren.

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Die verwendeten A2P3-Filter mögen over-the-top sein, allerdings fühle ich mich so bei langen Sprüh-Sessions (erst einmal > 30 Minuten action als Richtwert) sicher vor irgendwelchen Farbpartikeln oder Reinigungsaerosole. Ob das noch jemand so macht sei mal dahin gestellt, ich habe aber für mich entschieden, dass ich das lieber habe. Die Vermutung ist da, dass die Farbpartikel zu klein sind um abgehustet zu werden und sich eventuell in der Lunge ablagern (ähnlich Teer beim rauchen).



Dann auf zum fröhlichen Sprühen. Plan war ein Farbverlauf auf die schwarz grundierte Fläche. Kinderspiel in meinem Kopf. Die Farbwahl fiel auf rot, weil rot und schwarz so schön zusammen passen 😀 Es zeigte sich, dass meine Farbwahrnehmung es verhinderte, auch nur annähernd zufriedenstellende Ergebnisse zu erhalten. Zusätzlich zu meinem Unvermögen, kam demnach auch noch eine schlechte Farbwahl... Da ich nicht weiß, wie gut die Bilder ohne Blitz zu erkennen sind für die Normalsichtigen hab ich zusätzlich Bilder mit Blitz gemacht.
Versuch des roten Farbverlaufs

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Auffallend ist, dass jeder im vorherigen Schritt begangene Fehler sichtbar ist und bleibt, das Problem liegt vermutlich in der lächerlich dünnen Farbschicht, sodass ich für das nächste mal Bescheid weiß, jeden Arbeitsschritt sorgfältig zu planen und durchzuführen und nicht auf Verdacht los zu legen.



Ich entschied, dass ein zweiter Farbverlauf den Ersten ergänzen soll. Ein Farbwechsel im Einsatz war überraschend einfach. Farbtopf leeren, Reiniger rein, sprühen, Wasser rein, sprühen, neue Farbe rein, sprühen auf Papier bis Farbe klar. Sehr angenehm und erneut meinen Dank für den Tipp. Die Farbe sollte Gelb werden. In meinem Kopf waren bereits Übergänge von Rot zu Orange zu Gelb 😀 Leider war es dann doch nicht ganz so einfach. Ein kurzes abgelenkt sein und direkt war auch die nächste Stelle versaut. (Das Weiß oben ist tatsächlich abgekratzte Farbe mittels Fingernagel beim in die Hand nehmen...)

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Beim sprühen kam erneut die Erkenntnis, dass ich mit der Farbwahrnehmung Probleme habe und nur durch Lichtreflexe erkennen konnte, ob Farbe auf die Grundfläche kommt. Sehr ärgerlich das Ganze. Ein dritter Versuch sollte also her. Diesmal fiel die Wahl auf Blau, ich gab mich ausnahmsweise keinen Illusionen hin, es auch nur zu 10% ordentlich zu schaffen... Kurz nicht aufgepasst und erneut waren zwei Verunreinigungen auf der Fläche.
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Ich nahm bereits das Reinigungsmittel zur Hand und wollte die Airbrush dazu zerlegen, da wurde mir klar, dass für mein Auge schwarz einfach nur eine schlechte Grundierung ist. Da ich gerade keine weiße Platte/Figur in Armreichweite hatte, schnappte ich mir eine meiner frisch entfärbten, uralten Space Wolves Modelle. An dem sollte sowieso rumprobiert werden. Grundiert war es nicht, aber es war absolut Fettfrei durch das Entfärben. Also direkt auf die graue „Grundierung“ gesprüht. Die blaue Farbe war noch im Topf, also schoss ich damit auf das Modell 😀

(Hatte hier vergessen Bilder mit Blitz zu machen, hoffe man erkennt alles)
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Im Vergleich zu dem, was ich vorher abgeliefert hab auf der Fläche, gefiel mir das deutlich besser und war auch für meine Verhältnisse nah genug am Hobby um mich richtig rein zu hängen. Der Ehrgeiz hatte mich kurzzeitig gepackt und ich wechselte die Farbe auf einen helleren Blauton (Vielleicht auch Grau, was weiß ich :cat🙂. Erstes Ziel war, den oberen Teil des Kettenschwertes zu besprühen. Zweites Ziel war die Boltpistole. Vor lauter Übermut, versuchte ich mich auch direkt am linken Bein des Testmarines und scheiterte direkt kläglich. Das drehen und sprühen gelang mir nicht, meine Finger waren im weg oder ich hielt beim Planen des neuen Griffs zu lange auf die selbe Stelle.

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Das Gute an diesem Malheur war. Ich verstand endlich Double-Action in der Praxis. Ich legte eine zweite Farbschicht auf das Bein. Ich nutze immer volle 2 bar und dosierte nur die Farbe wie ich sie gerade brauchte. Musste ich das Modell drehen, nahm ich nur die Farbe weg und sprühte weiter Luft auf das Modell, was die Farbtrocknung zusätzlich begünstigte. Fühlte sich ein wenig wie ein Meilenstein an, obwohl mir Double-Action in der Theorie ausreichend bekannt war, hatte ich es bis dahin nicht verwendet. Eine Single-Action hätte bis zu diesem linken Bein eine ausreichende Airbrush dargestellt. Um den Abend mit einem positiven Erlebnis abzuschließen entschied ich die Airbrush zu zerlegen und zu reinigen. Sie liegt nun wieder in Einzelteilen auf dem Schreibtisch und harrt der noch kommenden Erlebnisse.


Ich denke ich werde morgen (oder zumindest die Tage) ein Modell Schwarz grundieren und Weiß drüber ziehen um einen Grauschleier zu erhalten. Auf dieser Basis kann ich dann Farbübergänge besser erkennen (denke ich).


Erreichte Ziele:
- Der mehrfache Farbwechsel2go. Der Farbwechsel von Dunkel auf Hell war etwas langwieriger als umgekehrt, aber damit war ja zu rechnen.

Neue Ziele:
- Immernoch der Farbverlauf, denke den Stelle ich hinten an
- Modell Grau grundieren, Hauptfarbe mit einem Akzent über Airbrush an nächster Testmini
 
Hey Fumble,

Danke das Du uns an Deinem Abenteuer teilhaben lässt. Ich lese Deine Texte unheimlich gerne.
Ich hoffe Du lässt Dich nicht von den bisherigen Ergebnissen entmutigen.

Hier hätte ich einen Youtube-Kanal für Dich, der mir immer viel Spaß macht:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLRZfMTg3mTKG-VZQkhdOG7WnCOU2DeA1U
Kenny ist zwar ein unsäglicher Schwätzer aber er macht tolle Sachen und erklärt auch recht gut wie er sie macht.

Cheers,
J.
 
Kenny ist super, wenn man Jo-dawg-Gängsta-Style mag (ich persönlich mag's ja nicht in solchem pseudo-Ghetto-Amerikanisch angequatscht zu werden, aber das ist jedem selbst überlassen) oder lernen will, wie man seinen Airbrush schlecht behandelt. Die Ergebnisse und Tipps können hilfreich sein, aber man darf sich keinesfalls alles von ihm abschauen - da sind einfach ein paar richtig miese Praktiken dabei. Also bitte mit Vorsicht genießen.

Ich lese dieses Topic hier übrigens auch gern. Ist amüsant geschrieben. Zu dem Problem mit dem Schwarz kann ich sagen, dass dir das mit den meisten Farben so gehen wird. Hell auf dunkel muss man Schrittweise machen, einfach so in einer Schicht kommt man nicht weit. Das deckt einfach nicht gut genug. Is mit dem Pinsel ja auch nicht viel anders. Ich kenne ebenfalls das Problem, dass man nicht sieht wie viel und ob man überhaupt etwas auf eine dunkle Oberfläche gesprüht hat. Ich finde den Trick mit der Reflektion (die frische nasse Sprühstelle glänzt mehr) dabei eigentlich sehr hilfreich und mache das sogar sehr gern so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf auf zu Tag 4 - eine neue Hoffnung (der Titel kommt mir bekannt vor :cat🙂


Heute morgen richtete ich vor der Arbeit noch schnell ein Entfärbungsbad für ein älteres, verkorkstes Modell ein. Nach der Arbeit konnte ich dann direkt mit alter Zahnbürste und fließend Wasser die Farbreste entfernen. Die Base löste sich auch … das war so nicht ganz geplant aber okay.
Nach dem Essen ging es also direkt an den Bemaltisch: 2.2 bar, 0.5mm Durchmesser. Der Kompressor erwachte rumpelnd zum Leben und verdichtete Luft als würde es um die Menschheit selbst gehen. Das schicke, frisch entfärbte Modell erhielt den Ehrenplatz auf dem Schreibtisch direkt vor der Pistole. Hier das unfreiwillige Opfer (Entgraten war damals so uncool, dass ich da glatt drauf verzichtet hatte. Aus nostalgischen Gründen bleibt das natürlich so :cat🙂.
Anhang anzeigen 316132

Schwarze Farbe 50/50 mit Thinner wanderte in die Farbzufuhr. Trotz der schlechte Greifmöglichkeit (wir erinnern uns keine Base 🙁) klappte es einigermaßen mit der Farbschicht. Dünn genug war sie zumindest. Ein ergreifen am Oberschenkel des Modells offenbarte auch direkt wie dünn... Direkt mal wieder abgerubbelt die Farbe. Naja was wäre ein Airbrush-Abend ohne Missgeschicke 😉 (€: Leider ohne Bild)

Als nächstes sah die Planung eine dünne Schicht weiß vor um einen Grauschleier zu erzeugen. Nichts leichter als das dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn... Weit gefehlt. Ich nutze zur Dosierung eine EINWEG-Pipette. Lustige Geschichte das mit dem EINWEG. Es war noch Rot von gestern in der Pipette und natürlich nicht getrocknet, also wurde die Deckschicht doch nicht Weiß, sondern eher Rosa. Naja einen schönen Tyraniden kann nichts entstellen nehme ich an.

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Das Ergebnis gefiel mir ausreichend gut um keinen Rückzieher zu machen und die Deckfarbe zu versuchen. Eine Durchsicht der vorhandenen Valejo Air Farben ergab, dass es Braun wird. Nicht weil es mir so gut gefällt, sondern einfach weil ich ein „Mud Brown“ und ein „Light Brown“ besitze und ich nichts mischen musste. Also das dunklere Brown in das Magazin geladen und drauf gehalten. Der Plan war, möglichst nur das Chitin zu erwischen. Das gelang mir so semi-gut. Da ich das Modell die komplette Mal-Session über an der Tentakelpeitsche hielt und auch damit ausrichtete, war dort bereits so ein hoher Farbverlust, dass ich an dieser Stelle entschied die Tentakeln zu ignorieren. Es ging ja schließlich einzig und allein um den Lernprozess 😉

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Mit dem Braun war ich echt zufrieden. Hätte an einigen Stellen ruhig dicker sein können, aber man kann nichts alles haben. Ich wechselte die Munition zu dem helleren Braun und zielte auf die verwundbaren, erhöhten Stellen im Chitin. Das Bein funktionierte unglaublich. Der Schild fing spitze an. Ein kurzes heran rücken mit dem Stuhl an den Schreibtisch. Ich vergaß, dass die Airbrush noch Luft und Farbe verteilte. Modell und Airbrush gaben sich einen gehauchten Kuss. Nichts passiert – puh. Beim weiter sprühen fiel auf, dass das Farbbild nichts mehr klar war. Ich konnte nicht mehr die gleichen Ergebnisse wie am Bein und am Schild erzielen. Ein Blick vorne in die Airbrush zeigte Farbe in Klümpchen-Form.... Spitze.
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Ich beendete die heutige Mal-Session, da ich nicht der Nerv hatte noch eine Zwischenreinigung der Spitze zu machen, obwohl es im Rückblick ziemlich leicht gewesen wäre. Einfach Reiniger auf einen Q-Tipp und ab dafür von Vorne fix säubern. Die Idee kam mir aber nicht als ich die Pistole in der Hand hatte. Da ich insgesamt vier Farben genutzt hatte, zerlegte ich die Pistole zum reinigen. Sie liegt wieder auf meinem Schreibtisch und wartet auf die nächsten Abenteuer. Trotzdem habe ich das Gefühl einen weiteren Meilenstein erklommen zu haben. Das Arbeiten mit der Pistole geht deutlich leichter von der Hand. Allerdings ist die Bewegung noch ziemlich ungewohnt und ich bekomme so etwas wie Muskelkater in den führenden Handmuskeln 🙄 Aller Anfang ist schwer und so....
Bin aber froh zu lesen, dass andere die gleichen Probleme mit der Farbwahrnehmung auf schwarzer Grundierung haben. Wird also definitiv jedes mal eine graue Grundierung bei mir 😎




Erreichte Ziele:
- Schwarz grundieren: check
- Weiß für den Grauschleier: naja, fast....
- Hautpfarbe mit einem Akzent: in kleinen Anteilen

Neue Ziele:
- Mehrere Modelle in Folge Grundieren mit Schwarz und anschließend Weiß. Die Zeit die ich für Airbrush-Arbeiten brauche schaffe ich mit dem Pinsel zurzeit noch deutlich schneller (zugegeben sieht das weniger Effektvoll aus)






Morgen geht es vermutlich nicht weiter, sondern erst am Freitag/Wochenende. Ich brauch mal einen Tag Pause, um das Gelernte zu verarbeiten und mir die Videos aus dem Link anzugucken 😀


€: Sehe auch gerade, dass ich gar keine Fotos des rein schwarzen Modells gemacht hatte 😱 Naja Bilder entsprechend eben richtig einsortiert in der Spalte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht doch schon gut aus. Hast Du auch schon ein Maskiermittel? Liquid Mask oder silly Putty o.ä.? Damit könntest Du bei mehreren, unterschiedlich zu färbenden Stellen diese schützen und fröhlich über die Maskierung sprühen. Gerade bei Niden wo sich Panzer und Körper gerne unterschiedlich präsentieren. Panzer ansprühen, maskieren, Body ansprühen. Danach die Pinselarbeiten.
Besorg Dir am besten auch noch ein paar Korken um die Minis draufzupinnen/kleben/stiften damit Du sie während des Sprühprozesses nicht anfassen musst. Bei größeren Modellen sollte es auch ein dünner WIG Stab tun.

Ich habe mir eine kleine Routine angewöhnt bevor ich anfange zu sprühen.
Als erstes den Kompressor einschalten, damit der Tank schon mal Ladung aufbauen kann. Dann meinen Reinigungssprühbecher füllen, ein paar QTips und ein kleines Behältnis mit Cleaner vorbereiten, eine Schale sauberes Wasser dazu. Dann noch die "Einweg"Pipette daneben und noch Toilettenpapier und einen alten Gammelpinsel zum umrühren griffbereit.
Erst danach werden die Farben in kleinen Bechern/1€ Einweg Shotgläser sprühfähig gemacht - Farbe, Wasser, Flow Improver. Hier sehe ich besonders darauf ob ich ein Klümpchen in den Farben habe... Schwubs noch die Staubmaske um die Reinigerdämpfe abzuhalten.
Wenn das alles steht, dann kann ich endlich loslegen.

Grüße,
J.
 
Ich benutze übrigens die gleiche Pistole wie du. Ich muss sagen, du gehst sehr zielstrebig ran. Das gefällt mir. Und auch die Einstellung, es nicht gleich mit dem Supergerät zu versuchen.

Meine Erfahrung mit der Airbrush? Es ist erstens ziemlich fitzelig, die richtige Farb/Verdünnermischung zu finden. Zweitens den richtigen Arbeitsdruck für das richtige Verdünnungsverhältnis. Was gut geht, Grundierung. Preshading macht mit dieser Pistole nur begrenzt Spaß, geht aber zur Not. Was absolut nicht geht, sind Farbverläufe, zumindest bei mir. Denn früher oder später fängt die Pistole immer an, zu spratzeln. Meist, weil die Düse wieder mal verstopft ist. Das Problem also, das du beim letzten Versuch hattest. Da hilft nur, zwischendurch mal mit einem nagellackgetränkten Ohrstäbchen den aufgeschraubten Trichter vorn auszuwischen und auch mal die Nadel zwischendurch mit einem Papiertuch vorsichtig abzuwischen.
 
Tag 5 – Die Airbrush schlägt zurück (basierend auf einer wahren Begebenheit)


Herzlich Willkommen liebe Leserinnen und Leser 😉 Es war wieder Abenteuerzeit am heimischen Schreibtisch. Die Ergebnisse sind noch lange nicht zufriedenstellend, aber ich erkenne so langsam die Richtung, in die es gehen kann 😀


Zunächst einmal ich habe noch kein Maskiermittel. Ich vermute aber, dass ich mir Flüssiges für Tyraniden o.ä. Besorgen werde und gegebenenfalls eins in Folienform für glatte Flächen wie auf Fahrzeugen. Allem vorausgesetzt, dass ich meine Airbrushbeteiligung beim Bemalen auf seriöse Modelle ausweite und es nicht bei Testminis bleibt.


Die Korken habe ich heute direkt einmal verwendet, einfach die Modelle fix mit Heißklebepistole fixiert. Hat bis auf bei einem (das mir herunter gefallen ist) sehr gut gehalten und war angenehm zu bearbeiten. Die Plastikpinnchen(-shots) wurden auch direkt zum Farbe anmischen verwendet. Ebenfalls sehr angenehm, da diese leicht wieder zu verwenden sind 😉 Also hat sich meine Airbrush Benutzerqualität noch einmal gesteigert. Reinigungsutensilien habe ich sowieso mittlerweile immer parat liegen. Ein leerer Einweg-Kaffeebecher, einer mit klarem Wasser. Airbrush-Reiniger in der Valejo-Dosierflasche. Mindestens zwei Q-Tipps und eine Rolle Papiertücher (im Volksmund "Zewa"). Farbe anrühren im Pinnchen, mit der Einweg-Pipette umrühren und dann direkt einsaugen und in den Farbbehälter. Die Videos aus dem Link hab ich nur mal kurz reingeguckt. Auffallend war, dass ich bedeutend näher mit der Pistole heran gehe. Also war heute Testzeit für den richtigen Abstand zum Sprühen 😀


Also dann endlich ans eingemachte und nicht nur eine Textwand. Es wurde erneut einige alte Modelle entfärbt. Ein paar Farbreste waren noch an den Modellen. Für dieses Übungsszenario nicht weiter wild. Weiterhin behielten dieModelle ihren Grathaltigen Retro-look.
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Ich mischte Schwarz anmit einem 50/50 Verhältnis von Farbe zu Thinner. Das Grundieren ging leichter von der Hand als die Tage. Mit dem Ergebnis war ich zufrieden. Der Zeitaufwand hielt sich mit 20-30 Minuten in Grenzen.
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Ich entschied bei dem extremen Wechsel von Schwarz auf Weiß mache ich eine komplette Zwischenreinigung mit Zerlegen. Das klappte ebenfalls wie trainiert (man man man, wie oft hab ich die Pistole jetzt schon demontiert und erneut zusammen gebaut).


Ich rührte anschließend weiße Farbe an. Mich an einen Beitrag im Forum erinnernd verdünnte ich Weiß stärker, da der Kreideanteil wohl dafür sorgt, dass die Farbe dicker ist. Gedacht, getan. Ich mischte 20 Tropfen Weiß, auf 25 Tropfen Thinner. Damit ich die Farbe immer im Blick hatte, entschied ich keinen Deckel auf den Farbbehälter zu legen. Das funktionierte auch ganz hervorragend. Beim achten Modell bekam ich diese Farbspritzer, die ich direkt als Farbanbackung an der Nadel erkannte.
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Also schnell einen Q-Tipp mit Reiniger übergossen und die Spitze vorne gesäubert. Meiner hohen Intelligenz und Bildung folgend, vergaß ich NATÜRLICH, dass ich ohne Deckel sprühte. Erst als die weiße Farbe gegen dieSchwerkraft verlor, erkannte ich meinen fatalen Fehler. Dummheit hält die Waschmaschine am laufen (Ist glaube ich der zweite Merksatz derAirbrush-Mechanik :cat🙂.
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Glücklicherweise, hatte ich ausreichend Farbe um das neunte Modell auch noch mit sauberer Spitze zu besprühen. Gesamt dauerten die 9 Modelle knapp 20 Minuten, das war meiner Ansicht nach ganz in Ordnung.
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Zu diesem Zeitpunkt war die Überlegung aufzuhören. Mein Tagesziel war erreicht, aber es war früh am Morgen. Einer Eingebung folgend wollte ich die volle Distanz gehen und eine Hauptfarbe auf das Modell bringen. Da meineTyraniden damals (als ich jung war) Grün waren mit knochenfarbigem Chitin, konnte das eigentlich wieder so werden. Ich entschied mich für Olive Green von Valejo Air. Das Sprühen ging an Frechheit grenzender Leichtigkeit von der Hand. Ich lernte, dass ich circaz wischen 3-7cm Abstand zum Modell am Besten zurecht kam. Darunter verlief die Farbe, darüber erkannte ich nicht wohin ich genau sprühte. Schön etwas neues zu lernen 😀
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Als nächstes sollte noch eine Akzentschicht auf das Modell. Die Farbe Yellow Olive (ebenfalls Valejo Air) war schnell rausgesucht. Im Behälter sah die Farbe heller aus, als das Olive Green. Beim Sprühen konnte ich aber keinen Farbunterschied feststellen. Dennoch hab ich alle Modelle an den erhabenen Stellen damit überzogen. Falls ihr einen Unterschied seht, lasst es mich ruhig wissen – dann bin ich nur Farbenblind und nicht total bescheuert die gleiche Farbe zu verwenden 😉
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Enttäuscht rührte ich eine deutlich hellere Farbe an. Yellow Ochre (auch Valejo Air) sollte es werden. Da ich nicht so viel Farbe verwenden musste, nahm ich weniger verdünnte dafür aber etwas mehr. Die Farbschicht sollte schließlich nicht zu dick werden. Das Verhältnis war 13 Tropfen Farbe zu 16 Tropfen Thinner (Ja so willkürlich mische ich Farben...). Während dem zweiten Modell meldete sich meine Hand mit einem ziehen im Betätigungsfinger. Es fiel mir schwerer und schwerer die richtige Menge Farbe hinzu zu geben. So als würde die Federkraft langsam ansteigen. Der Logik des ganzen folgend war ich offenbar etwas ausgelaugt. So einfach gab ich aber nicht auf 😀 Beim dritten Modell kam die Ernüchterung – Ich gebe wohl doch so schnell auf :cat:
Nichts desto trotz, testete ich noch an drei weiteren Modellen einen einfachen Lichteinfall von schräg oben um mal einen Vergleich zu haben, was mir besser gefällt. Die Bilder will ich euch natürlich nichtvorenthalten. Obwohl der Sonneneinfall meine Modellausleuchtung etwas ruinierte 😀
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Zur besseren Übersicht mal in eine zweite Zeile
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Mit gefallen die einzelnen Highlights besser, aber ich glaube, dass man das ganz gut kombinieren kann. Also Lichteffekt von schräg oben und anschließend die einzelnen Highlights (vielleicht auch anders herum für ein besseres Blending - das müsste ich wohl noch austesten)

Erreichte Ziele:

- mehrere Modelle in rascher Folge grundieren

Bonusziele:

- mehrer Modelle mit einer Hauptfarbe überziehen
- zwei verschiedene Akzentmethoden ausprobieren

Erreichte Schallmauern:

- lange Zeit Sprühen ist anstrengend, gerade die ungewohnte Verwendung der Handmuskulatur hat mich am Ende besiegt
- Unwissenheit welche Valejo Farbe welche GW-Farbe repräsentiert oder zumindest nahe kommt

Neue Ziele:

- Ich brauche eine Farbtabelle Valejo -> GW, damit ich nicht auf meine schlechte Farbwahrnehmung angewiesen bin
- Testen von GW-Air und normalen GW-Farben in der Airbrush


€: Alter Schwede hatte ich wenige Leerzeichen verwendet
 
Zuletzt bearbeitet:
Tag 6 des Abenteuers


So ich wollte euch meine Ergebnisse nicht vorenthalten 😀 Gerade fertig geworden die ersten Miniaturen mit GW Air und GW Farben zu besprühen. Aber ich greife schon wieder Vorweg 😀

Zunächst musste ich meine Bitzbox ein wenig plündern um fix ein paar Modelle auf die Base zu bekommen. Damit ich mit Dosen Erfahrung sammeln konnte wurden es also Space Wolve Modelle (Ungeteilt der Boltpistole nach :cat🙂. Hier direkt einmal wie sie gebaut sind. Der Schildarm ist extra direkt am Modell, damit ich die Grenzen besser austesten kann, was die Airbrush kann und was nicht.
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Und hier sind die Modelle einmal in Schwarz. Eines davon bleibt komplett Schwarz. An dem werde ich Leadbelcher GW Air testen. Da ich es gewohnt bin, Metall auf schwarzer Grundierung zu malen, behalte ich das erst einmal bei. Die anderen beiden werden zunächst grau Grundiert. Einer von den beiden bekommt dann noch extreme Aufhellungen bis ins Weiß. Anschließend werden beide mit The Fang besprüht und deren zwei Layer Farbfolgen als normale GW Farben.
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Also dann, Modell eins. Nur mit Metallfarbe eine schnelle Schicht. 50/50 GW Air mit Thinner. Lief ganz gut. War nur etwas ungewohnt, allerdings erkenne ich mitlerweile deutlich besser, wann Farbe auf das Modell kommt (Lichtreflex) und wann noch nicht. Probeweise gibts das heute mal alles als Collage, ob das besser ist oder nicht, wird sich dann halt zeigen 😉
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Modell zwei folgt sogleich. Grau Grundiert und anschließend GW Farben. Das Problem mit den GW Farben, das ich habe: Das richtige Mischungsverhältnis. Die Farben sind relativ dickflüssig. Ich sauge die Farbe vorsichtig direkt aus dem Topf, normalerweise pappt die Farbe innen in der Pippete und es bleibt ein Luftkanal durch diesen "Farbcanyon". Anschließend kommt Thinner in ein Pinnchen und ich sauge diesen vorsichtig ein. Dann wird die Farbe wieder herausgedrückt und eingesaugt. So oft, bis ich sicher bin, Thinner und Farbe haben sich gut verbunden. Anschließend kommt die gesamte Farbe in das Pinnchen und ich überprüf durch drehen und kippen die Konsistenz. Wahlweise dann mehr Farbe, mehr Thinner oder in die Airbrush. Wenn wer eine bessere Methode hat nur raus damit 😀 Die Layerschichten waren sogar etwas zu dünn gemischt, daher hatte ich ein paar Farbverlaufer. Der Perfektionist wollte die Farbe genau auf den Punkt anmischen, aber leider wurde das dann doch nichts :lol:
Von Links nach Rechts: Modell in Grau, Hauptfarbe The Fang, Layer 1, Layer 2 (Fotos waren teils verschwommen, deswegen nicht immer drei Bilder)
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Beim dritten Modell fällt auf, dass die Layer 1 und 2 den Farbton nicht mehr so extrem aufgehellt haben. War zu erwarten keine Frage, aber finde das schon ziemlich extrem. Genau wie oben beschrieben vlnr
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Abschließend noch beide Modelle direkt nebeneinander. Diesmal nicht als Collage 😛
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Bin mit beiden Modellen nicht zurfrieden. Das linke ist zu dunkel, das rechts zu Hell. Es muss also irgendwie einen Mittelweg geben oder ich muss das Modell anders besprühen. Vielleicht Layer 1 großflächiger. Das teste ich aber erst die Tage.


Erreichte Ziele:
- GW Air Farbe sprühen (sehr ähnlich Valejo Air)
- normale GW Farbe sprühen (das anmischen ist etwas trickreich, ansonsten ganz normal)

Offene Ziele:
- Nach der Farbtabelle hab ich noch nicht geguckt

Neue Ziele:
- Gelände mit Airbrush besprühen