Spielberichte
"Stolz und Loyalität"
„
Glaubt ihr, das ist eine gute Idee, Commander?“ Sergeant Torkan schritt zusammen mit Commander Krastan und seinem Trupp auf die Reihe der Krieger zu, die in einer zerstörten Basilika Stellung bezogen hatten. Von weitem konnte er schon die martialischen Rüstungsstacheln und Symbole wahrnehmen, die in seinen Augen schmerzten, wenn er sie zu lange ansah. Krastan hatte den Helm abgenommen und das zerschundene Gesicht des des Veteranen des großen Kreuzzugs glänzte in der heißen Asche getränkten Luft von Nienhos, einer imperialen Welt unter Belagerung durch das Chaos. Durch ihre Brüder.
„
Nein, ist es nicht, aber ich muss mit eigenen Augen sehen, was aus den anderen unserer Legion geworden ist.“ er hatte eine eiserne Miene aufgesetzt, doch man konnte seine Anspannung in seinem Gang sehen.
Sie kamen den Iron Warriors immer näher, bis sich zwei Gestalten aus deren Reihen lösten und ihnen entgegen schritten. Der Größere von Beiden war in eine Terminatorrüstung gehüllt und über und über mit jenen verderbten Zeichen versehen, die Krastan schon auf den Rüstungen der Word Bearers gesehen hatte. In der Hand trug er einen Stab, während er selbst die Luft um ihn herum knistern ließ. Ein Psioniker. Der Anführer der eisernen Vierten hörte, wie sich der Gang seiner Männer veränderte. Sie waren auf das Äußerste vorbereitet. Doch so unglaublich wie es Klang, war es die andere Gestalt, die Krastans Aufmerksamkeit auf sich zog.
Dieses… Wesen… umgab eine dreckige Aura. Krastan konnte es sich nicht richtig erklären, aber es war, als könnte er die Bösartigkeit dieses einstigen Bruders sehen, mehr noch als durch die verdrehten und mutierten Züge des, wie er die Zeichen interpretierte, einstmaligen Lieutenants. Was war nur aus seiner Legion geworden?
Einige Meter von einander entfernt blieben sie voreinander stehen. Krastan ergriff mit fester Stimme zuerst das Wort.
„
Ich bin Commander Krastan, Kommandant der 4. Kohorte des 118 Großbattalions, loyal dem Thron und dem Imperator gegenüber.“
Ein Ton, einem Lachen so nah und doch so fern kam aus der Respiratoröffnung des Helms des Legionärs. Erst beim zweiten hinschauen merkte Krastan, dass sich dieser wie ein Maul dazu bewegte.
„
Die 118.? Ich hätte nicht gedacht das Kriegsschmied Weresh tatsächlich einige Loyalisten in seinen Reihen hat. Wobei ich zugegebenermaßen gerne wüsste, wie ihr den ewigen Krieg bis hierhin überstanden habt.“ Jedes Wort klang wie aus mehreren Mündern gleichzeitig, freudig und wütend, herablassend und trauernd. Ein höhnisches Grinsen formte sich durch das falsche Maul und schon fast neugierig legte er den Kopf schief. Mehr wie ein Tier, als ein Krieger.
Es bedurfte einiges an Kontrolle, um diesem Ding, was vorgab noch ein Iron Warrior zu sein nicht direkt an den Hals zu springen. Es war, als wolle es, dass man es angreift. Dann fasste er sich und deutete auf den Psioniker. „Das müsst ihr diese Abscheulichkeit dort drüben fragen.“
Der Psioniker machte einen Schritt nach vorne und begann Funken zu schlagen. Torkans Trupp legten die Waffen an„Wie kannst du es wagen? Furrax, bring diesen Köter zum schweigen“
„
Gemach, Hexer.“ mit einer Seelenruhe, die seinem wilden Äußeren lügen strafte, winkte er den Vorstoß des Psionikers ab ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Dieser war vollends auf Krastan gerichtet.
„
Unser lieber Bruder ist doch nur ein wenig verwirrt und weiß nicht so recht, wohin mit sich. Er hat wohl nie erlebt, was wahre Macht ist. Zu was unsere Legion fähig ist.“
Er machte eine dramatische Pause, die nur künstlich wirkte und durch die teatralisch erhobene Pranke untermalt wurde. “Soll ich dir was sagen, Krastan? Ich stand auf Terra! Ich habe gegen die Imperial Fists gekämpft, ich habe miterleben dürfen, wie die ach so großen Mauern des Imperialen Palastes fielen. Kannst du dir das Gefühl vorstellen als wir vollbrachten, was keiner für möglich gehalten hatte und wir endlich die in den Staub traten, die uns immer wieder erniedrigt hatten? Kannst du dir vorstellen, wie stolz meine Herzen waren, als ich den Herrn des Eisens sein größtes Werk vollbringen sah?“
Für einen Moment herrschte absolute Stille. Krastan schaute auf den Boden und dachte über die Worte seines Bruders nach.
„
Stolz...“flüsterte er mit einem solchen ekel, als wenn er niemals etwas Widerlicheres gesagt hätte.
Kopf schüttelnd erhob er seinen Blick und begegnete dem seines Bruders.
„
Du empfandest Stolz dabei, das nieder zu reißen, für das unsere Legion geblutet hat? Wir haben Dekaden damit verbracht, das Imperium aufzubauen. Das die Menschheit eine Zukunft hat.
Verwirrt begann Furrax „Eine Zukunft ohne uns Astar...“
„
Ist eine erstrebenswerte Zukunft.“ Unterbrach Krastan in schneidend. „Wir sind Werkzeuge, das waren wir schon immer. Und so wie man einen Hammer weglegt, wenn man das Haus erbaut hat, für das man den Hammer brauchte, so hätte man uns auch gutem Gewissens weglegen können. Und weißt du was? Das wäre gut so gewesen. Denn dann hätte der Imperator sein Ziel für die Menschheit erreicht und wir hätten unseren Zweck erfüllt für den wir überhaupt erst erschaffen worden waren. Wir wären der Grund gewesen, warum die Menschheit schließlich auf eigenen Beinen hätte stehen und über sich hinaus hätte wachsen können. Und statt dessen habt ihr all das zerschlagen. Ihr unseren Zweck verraten. Uns selbst… für Stolz.“
Sergeant Torkan, der das Gespräch beobachtete wusste nicht, ob es Wut oder Trauer waren, die in den Worten seines Kommandanten mitschwangen, doch die Gemütslage übertrug sich auf ihn wie auf die anderen anwesenden der Vierten. Dann wandte sich Krastan um zum gehen.
Mit Zorn, mit Leid keifte ihn der vielstimmige Iron Warrior an.
„
Hast du überhaupt eine Ahnung, was wir all die Jahre nach der Rebellion durchgemacht haben?“
der Commander blieb kurz stehen und wandte sich halb um, seinen ehemaligen Bruder zu. Blanke Verachtung lag in seinem Augen.
„
Nein, habe ich nicht. Und es schert mich auch nicht mehr. Denn all das habt ihr nicht dem Imperator, nicht dem Imperium oder sonst wem zu verdanken. Sondern nur euch selbst...“
dann schritt er Kommandant der eisernen Vierten weiter zu seinen eisernen Kriegern zurück während er seinen Helm aufsetzte, verriegelte und das Vox aktivierte.
Nur ein Wort kam über seine Lippen, mit dem er mit seiner Legion abrechnete.
„
Feuer“
Aufstellung
Wir spielten die Mission "Schisma", bei der wechslseitig einzeln je drei der im Bild aufgeführten Zonen für die Aufstellung gepickt werden und es einfach darum geht, den Gegner zu vernichten. wir haben die Größen der Zonen an unsere Tischgröße angepasst (bei 50MP)
Iron Warriors stellen sich rund um die Basilika und auf der linken Flanke davon auf, Terminatoren, Kultisten und der Hexer positionieren sich als Speerspitze direkt an der linken Bastion.
Die eiserne Vierte verschanzt sich hinter den Bunker und Bastionsanlagen, während Krastan zusammen mit dem schweren Intersessor Trupp Torkan einen Stoßtrupp auf die andere Flanke gegenüber der Iron Warrior Speerspitze führt.
Erster Spielzug: Eiserne Vierte
Die Vierte rückt mit ihren hinteren Sektionen geschlossen vor. Die erste Schusssalve gehört Trupp Torkan, die, zusammen mit Krastan selbst, den Havoc-Trupp der Iron Warriors bis auf den Champion ausschalten.
Venrok löscht mit seinem Invictor Kriegssanzug die Kultisten aus und nimmt dem Hexer so den notwendigen Sichtschirm, sodass der schwere Intersessortrupp Belos ihn ins Ziel nehmen und direkt diese große Gefahr für Körper und Geist ausschalten kann.
Um die linke Bastion rücken die Aggressoren herum und schaffen es mit ihrem Bolt- und Raketenhagel, einen der Terminatoren auszuschalten (den mit der Kettenfaust, wie sich später heraus stellt)
Die Suppressoren beziehen Stellung auf der rechten Bastion, durch die Bewegung leidet ihr Beschuss allerdings zu sehr.
Denn Nahkampfangriff auf die Terminatoren schafft Venrok leider, trotz reroll, nicht.
Erster Zug: Iron Warriors
Nach einem gewaltigen Sturm aus Kugeln, Raketen und Feuer rücken die Iron Warriors vor.
Krastans Stoßtrupp begegnen fünf Raptoren, dem überlebenden Havoc und fünf weiteren Chaos Space Marines, die zwei der schweren Interssoren ausschalten und dann die Raptoren mit dem Havoc mit ihnen und dem Intervenierenden Krastan in den Nahkampf gehen. Leider haben die Raptoren nicht mit Krastans Kettenaxt (Zähne Terras) gerechnet und zahlen einen hohen Blutzoll.
Auf der anderen Seite beharken und stürmen die Terminatoren auf den Kampfanzug ein und schaffen es, ihn schwer zu beschädigen (3 LP verbleibend). Dieser rächt sich jedoch fürchterlich und schlägt drei der verbliebenen Terminatoren mit seinem Grabewerkzeug. Egal ob Gestein oder Ceramit fallen sie ihm zum Opfer.
Zweiter Zug: Eiserne Vierte
Die hinteren Elemente der Vierten rücken weiter vor. Und während sich der Invictus Kampfanzug und Krastan mit Trupp Torkan ihrer Feinde mit Hilfe ihrer Schusswaffen entledigen (u.a. durch Boltpistolen wuhu^^) Legen die Suppressoren auf die hinteren Terminatoren an und dezimieren diese.
Krastan stürmt allein in die auf seiner Seite verbleibenden Chaos Space Marines und reißt vier der Verräter von den Füßen.
Zweiter Zug: Iron Warriors
Die Iron Warriors, nun mehr und mehr in die Enge getrieben, starten trotz der horrenden Verluste einen unerbittlichen Vorstoß. Furrax, der Exalted Champion (über und über mit dämonischen Segnungen versehen) stürmt in die Aggressoren und bringt einen von ihnen um, währende er einen zweiten schwer verwundet. Doch Sergeant Minos treibt immer wieder seine Energiefaust in die mutierte Panzerung des Verräters und schafft es (auch dank einiger echt immer schlimmer werdenden Schutzwürfe Seitens Astariels) ihm die beiden Herzen zu zerschmettern.
Während dessen duelliert sich der verbleibende Champion mit Krastan, kommt aber nicht durch dessen Rüstung. Als sich die Kettenaxt des Loyalisten ein letztes mal senkt, fällt auch der der Champion und zurück bleibt nur ein einziger Terminator, der (nachdem wir uns geeinigt hatten) sich vom Schlachtfeld teleportieren lässt, um dem Kriegsschmied Bericht zu erstatten, was hier passiert ist und vor allem, gegen wen.
Schlusswort
Ja, war ein sehr kurzes, und vor allem blutiges Spiel.^^‘ Ich hätte nicht gedacht, dass die Jungs so dermaßen Schaden austeilen, wobei aber vermutlich auch die kurzen Distanzen mir viel Offensivpotenzial ermöglicht haben. Und ich stimme zu, CSM brauchen ihren zweiten LP!
Epilog
Das Vox knackte „Sergeant Minos an Commander Krastan. Haben den feindlichen Anführer ausgeschaltet. Bartores zeigt keine Lebenszeichen mehr und Orents Flanke hat dieses… Ding aufgerissen.“
„Verstanden Minos, Hesk soll sich unverzüglich um deine beiden Brüder kümmern und sehen ob er ihnen helfen kann. Danke euch für euren Einsatz.“
„Danke Commander“
Damit war die Schlacht praktisch geschlagen. Nur noch wenige der Verräter waren übrig, nichts worum er sich direkt kümmern musste. Er deaktivierte sein Vox und schaute auf den vor sich liegenden Iron Warrior. Krastans letzter Schlag hatte das Bein und die Waffenhand abgetrennt. Er war noch bei Bewusstsein und sein Blut begann bereits zu gerinnen. Doch die Waffe weg geschleudert und dem vor ihm schwer gerüstet aufragenden Krastan war er praktisch schutzlos ausgeliefert.
Mit Zorn spukte er dennoch die Worte dem Commander entgegen.
„Na los, Verräter, bring es zu Ende“
Krastan musste unter seinem Helm fast Schmunzeln ob der Wortwahl. Verräter
. Ironisch. Er legte den Kopf leicht schräg, doch etwas neugierig.
„Wie ist dein Name? sprach er ruhig.
Der Iron Warrior brauchte einen Moment um die Frage zu realisieren. Dann fragte er immer noch irritiert zurück „Warum willst du das Wissen?“
Offen wie blankes Eisen äußerte Krastan seinen Wunsch. „Nenne ihn mir.“
„Kurross“ Gab der Legionär ihm zu verstehen. Krastan konnte die Unsicherheit in dem Iron Warrior spüren. Die Astartes der Vierten Legion waren es gewohnt, von ihren Kommandanten selten mehr als Ignoranz zu erfahren und nur als Zahlen angesehen zu werden. So jedoch angesprochen zu werden Erschütterte sie mehr als es jede Gewalt konnte.
Mit einer fast schon Wärme in der Stimme redete Krastan weiter
„Sag mir Kurross, warum hast du dich gegen das Imperium und den Imperator gestellt?“
Wieder ein Moment des Überlegens. Erst schien es so, als wollte Kurross ihn nur wieder die Polemik der Verräter entgegenwerfen. Doch dann, als er sich Zeit lies, kam eine für Krastan unerwartete Antwort.
„Loyalität“
Er runzelte die Stirn
„Loyalität? Wem gegenüber?“
„Unserem Vater, Perturabo“
Schweigen. Dann wandte sich Krastan ab. Kurross schaute ihm verwirrt hinterher.
Sergeant Torkan schloss zu ihm auf, während sich sein Trupp um ihre Verletzten kümmerte. Krastan schaute herüber zu den an die Barrikade angelehnten schweren Interssoren. Hadesh würde ein neues Bein brauchen „Die Trupps melden, dass alle Elemente der Feinde entweder zerstört wurden oder sich auf den Rückzug befinden“
Gedankenverloren nickte Krastan bestätigend.
„Gut, danke dir, Torkan.“
der Sergeant beobachtete seinen Kommandanten einen Moment, doch nach kurzem Zweifel, ob er sich nicht zu viel heraus nahm richtete er doch das Wort an Krastan.
„Commander, wenn ich euch eine Frage stellen darf.“
„Nur zu.“
„Ihr seit nicht ganz bei uns zu sein,..“ Er brach ab.
Krastan blieb stehen und merkte erst jetzt, was er gerade für ein Bild für seine Männer abgab. Sie hatten gegen ihre Legionsbrüder gekämpft. Ihre Gedanken mussten sich gerade überschlagen. Wer war er, sich in sich selbst zu vergraben?
„Ja,... aber nicht nur deswegen...“ gab er kryptisch von sich, während er den Gedanken an Kurross zur Seite schob. Er atmete einen Moment durch und fand seine Entschlossenheit wieder.
„Dieser Furrax sprach davon, dass er nicht gedacht hätte, dass Kriegsschmied Weresh Loyalisten in seinen Reihen hat.“
Torkan wurde schlagartig hellhörig.
„Das heißt…“ traf ihn die Erkenntnis
„Das heißt Kriegsschmied Weresh lebt noch...“
Gesichter. Fratzen. Monster. Mäuler. Alles zerrte und biss nach ihm und dann doch wieder nicht. Und mit einem mal, mit einem grellen Licht und ohrenbetäubenden Knall war es vorbei.
Schwerfällig und noch leicht benommen erhob sich Varsax im Teleportarium. Seine alte Terminatorrüstung ächzte unter ihrem eigenen Gewicht und den Schäden die sie durch den Beschuss der Loyalisten erlitten hatte. Der Loyalisten.
Varsax kam wieder vollauf zu sich. Wie? Warum?
Zorn flammte in ihm auf, was die umstehenden Techniker angsterfüllt zurück weichen ließ. Er fixierte einen dieser jämmerlichen Gestalten, der sich vor Panik mit dem Rücken an die Wand drückte. Wuttrunken deutete Varsax auf ihn und brüllte ihn an.
„Du! Sklave, bring mir sofort einen der Telepaten! Der Kriegsschmied muss erfahren, wer dort unten gegen uns gekämpft hat!“