Falls du auf meine Aussage angespielt hast: das Zitat dürfte hier wohl mehr auf mich zutreffen als der "Abzockgedanke". Ich will auch vernünftig leben, aber der Staat hält es hier nicht für nötig, im sozialen Bereich vernünftig zu zahlen. Beispiel: ich studiere Deutsch als Fremdsprache. Leute, die Deutsch als Fremdsprache studieren, geben Integrationskurse. Integrationskurse sind mittlerweile für Ausländer Pflicht. Nichtsdestrotz gibt es diese Kurse nur, weil sich Absolventen als Honorarkraft ausnutzen lassen, weil es keine festen Stellen dafür gibt (übrigens wird bei uns davon abgeraten, nicht fachfremd zu arbeiten, wegen der Abzocke, die dahinter steht). Als Honorarkraft erhält man einen Satz von 20 Euro die Stunde. Klingt nicht schlecht? Doch. Als Selbstständiger - Honorarkraft eben - bleiben davon ungefähr 8 Euro übrig und bei einer durchschnittlichen Auslastung etwa 1100 Netto bei 35 Präsenzstunden pro Woche.(so der Job das überhaupt hergibt... Studium ist schon lange keine Lizenz zum Gelddrucken mehr)
Wer einen Lehrberuf hat, weiß aber, dass die Präsenz kaum der tatsächlichen Arbeitszeit entspricht; gerade in einem Bereich, in dem man in 600 Stunden einen Haufen teilweise lernungewohnte Menschen oder gar Analphabeten auf das Niveau B1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen bringen muss, weil die sonst die - ziemlich harte - Prüfung nicht schaffen können; den Analphabeten muss man dabei in 300h erst mal Schreiben und Lesen beibringen.
Da kriegt ne Kassiererin beim Aldi mehr raus. Im Vergleich zu der Aldikassiererin entsteht also durch das Arbeiten im Fach dem Absolventen ein finanzieller Schaden von grob 8 Jahresgehältern zuzüglich Studiengebühren und Lebensunterhalt während des Studiums.
Da gehe ich doch lieber als Assistent in die USA, werde dort bezahlt und kriege noch nen Masterstudiengang obendrauf umsonst (ähnliches gilt für meine LG, die als Biologin in den USA auch deutlich besser bezahlt würde als hier).