Das 256. Valhalla ist kein regulär ausgehobenes Regiment. Es handelt sich hierbei um die übriggebliebenen Teile verschiedener, vorwiegend valhallanischer Regimenter, die aus der Not heraus zusammengelegt wurden, um schnellstmöglich einen handlungsfähigen Kampfverband aufzustellen. Intern bezeichnen die Angehörigen des 256. ihr Regiment liebevoll als "die Resterampe", wobei sich nach den ersten absolvierten Einsätzen der Spitzname "die Trümmertänzer" durchgesetzt hat. Valhallaner neigen dazu, sich auch auf verbrannter Erde eines Sieges zu erfreuen. Die Trümmertänzer bilden hier lediglich insofern eine Ausnahme, als dass sie dabei auch tatsächlich tanzen, singen und Musikinstrumente spielen, nur um festzustellen, dass manch ein Gegner noch gar nicht final geschlagen war und dank der Festivitäten sehr genau wusste, wo die Trümmertänzer zu finden waren.
Ursprünglich waren mehrere Regimenter auf Valhalla zusammengezogen worden, um im Zeist-Sektor des Segmentum Ultima, Bergbau-Planeten gegen eine anrückende Tau-Streitmacht zu verteidigen. Kurz nach dem Start des Transport-Konvois wurden jedoch massive Turbulenzen im Warpraum entdeckt, die die Navigatoren dazu zwangen, den Warpraum schnellstmöglich zu verlassen und sichere Zuflucht im Realraum zu suchen. Die Freude von Passagieren und Besatzungen über die geglückte Rettung aus dem Imatieruim war nur von kurzer Dauer. Über neunzig Prozent der Transport- und Begleitschiffe gingen im Warp verloren, so auch das Kommandoschiff, auf dem sich der kommandierende General und sein Stab befanden. Die Schiffe, die dem Warp entkamen, waren durch die Bank beschädigt.
Zunächst hielten sich die Überlebenden für große Glückspilze, waren sie doch beinahe direkt in der Umlaufbahn eines äußerst prominenten Planeten des Imperiums in den Realraum zurückgekehrt, Cadia. Aber Glück ist eben auch nur eine Relativbetrachtung. Es war sicherlich Glück, den Gefahren des Warp und seinen Dämonen entkommen zu sein. Es war definitiv kein Glück, dass am Ende der verlustreichen Reise ein Planet stand, der ums Überleben kämpfte und dies mehr als sonst in seiner glorreichen Geschichte. Es war der Beginn der letzten Schlacht um Cadia. Abbadons dreizehnter schwarzer Kreuzzug hatte das Tor von Cadia passiert und war kurz davor die Invasion des Planeten zu beginnen.
Die aufgefangenen Funksprüche der imperialen Verteidiger waren widersprüchlich. Einige ließen darauf schließen, dass die Evakuierung des Planeten vorbereitet wurde, während in anderen Verstärkungen angefordert oder Truppenverlegungen angordnet wurden. Alles in Allem war die Situation mehr als nur unübersichtlich. Die in Cadias Orbit gestrandeten Valhallaner begannen sich zu sammeln und eine neue Kommandostruktur aufzubauen. Es stellte sich heraus, das Oberst Markov und die beiden Hauptmänner Jabloko und Gruscha die ranghöchsten Offiziere waren, die bis hierhin überlebt hatten. Weiterhin wurde eine Schadensbewertung sämtlicher Schiffe durchgeführt, die noch vorhanden waren. Die Schiffe, die irreparabel beschädigt waren, wurden evakuiert und aufgegeben. Die Besatzungen, Passagiere und Transportgüter wurden auf die, noch flugfähigen, Schiffe umgeladen. Warpfähig waren lediglich zwei Drittel der Schiffe, die anderen bedurften diverser geringfügiger Reparaturen. Allerdings lagen in Rechweite der Transporter keine funktionsfähigen orbitalen Docks, die noch Kapazitäten frei gehabt hätten, um sich dieser Schiffe annehmen zu können.
Es lag Oberst Markov äußerst fern, heroisch in den heraufziehenden Schlagabtausch einzugreifen, waren er und seine Leute doch mit einem Marschbefehl ausgestattet, der sehr genau beschrieb, dass Cadia nicht das Ziel ihrer Verschiffung war, sondern ein gänzlich anderer Sektor. Abgesehen davon, waren er und seine Leute relativ realistische Beobachter, die zu diesem Zeitpunkt nicht das Glück hatten, einfach nur Befehlen gehorchen zu dürfen, sondern mit der Macht ihrerer eigenen Gedanken, in der Lage waren zu entscheiden, was ein schlauer nächster Zug wäre. Nach blitzschneller, objektiver Bewertung der Sachlage entschied sich Markov also dafür, die Schiffe so schnell wie möglich wieder warptauglich machen zu lassen und das Weite zu suchen. Er nahm Kontakt zu einem Adepten des Planeten auf, der im aufgefangenen Funkverkehr immer wieder die Flottenlogistik zu koordinieren schien. Er schilderte so souverän wie möglich die Notwendigkeit von umgehend durchzuführenden Reparaturen. Auf die Frage, wer er überhaupt sei, erwiederte er, der Oberkommandierende des 256. Regiments von Valhalla, welches als Verstärkung der Bodenverteidigung herbeigeeilt wäre, um dem cadianischen Volk beizustehen. Die 256 kam ihm in den Sinn, als er seinem Adjutanten beim Spielen eines prähistorischen Spiels beobachtete, das dafür gerühmt wurde, dass dessen kleinste Elemente Würfel waren, deren Kantenlänge 256 Pixel maßen. Irritierenderweise genügte diese Information und der Adept wies Markov und seinen Leuten Landungskoordinaten zu und Markov beschloss von nun an die 256 in guter Erinnerung zu halten.
Markov befahl umgehend den Anflug auf die Koordinaten. Dort befand sich offenbar die einzige planetare Werft, die noch Platz hatte, um die notwendigen Reperaturen durchzuführen. Ein großer Pluspunkt dieser Werft war, dass sie abgelegen genug schien, als dass man dort, in der allgemeinen Verwirrung, unangenehme Fragen stellen würde. In den Logbüchern berief Markov sich auf den nach wie vor gültigen Marschbefehl in den Zeist-Sektor, in der Realität war ihm sehr daran gelegen, die notwendigen Reperaturen durchführen schnellstmöglich durführen zu lassen und eine möglichst große Distanz zwischen seine Leute und der herannahenden Armee Abbadons zu bringen. Diesem Anliegen waren Fragen und neugierige Beamte nicht sehr zuträglich und so war Markov dankbar, diese unkonvtionelle Lösung geboten zu bekommen.
Nun ist das mit dem Glück so eine Sache...ein drittes Mal in kurzer Zeit, war Oberst Markov der Meinung, unglaubliches Glück zu haben, während sich die Realität in eine etwas andere Richtung entwickelte. Zwar gab es die angesteuerte Werft tatsächlich. Sie war funktionsfähig, mit allen notwendigen Dingen ausgestattet, die die Valhallaner benötigten und sie war abgelegen. Was nicht zum Plan gehörte, war ein Verband herätischer Space Marines der Alpha Legion und Verrätern aus den planetaren Verteidigungsstreitkräften Cadias, die diese Werft infiltriert und übernommen und dabei nicht an Grausamkeit gegenüber den vorherigen Besitzern gespart hatten. Das 256. Valhalla war in eine Falle gelockt worden, der seine Angehörigen nur mit absoluter Hinterhältigkeit, unehrenhaftem Verhalten und Feigheit vor Freund und Feind entgingen.
Weiterhin bestrebt nicht auf Cadia zum Held zu werden, führte Oberst Markov seine zusammengewürfelte Truppe von einer Niederlage zur nächsten, um schlussendlich in einer monumentalen Schlacht, die das Ende von Cadia besiegelte, kurz vor der Vernichtung zu stehen. Durch sehr ungeschicktes Kartenlesen fand sich das 256. Valhalla plötzlich Verräterlegionären der Black Legion gegenüber, die sich anschickten einen etwas merkwürdig geformten, gigantischen Fallus in Besitz zu nehmen, dem magische Kräfte nachgesagt wurden. Nur der überproportional heroische Einsatz eines Grey Knights Kampfverbandes hat die totale Vernichtung von Markovs Einheiten verhindert und sogar deren Flucht vom auseinanderbrechenden Planeten ermöglicht.
Wie genau das frei erfundene 256. Valhalla nach Galaviun VI fand, ist keinem der Beteiligten klar. Nichts desto trotz verließen die sehr ramponierten Transportschiffe unter Markovs Kommando den Warp mitten im Sonnensystem des Planeten. Sie empfingen den Ruf der Kreuzzugsflotte Gram vom Space Marine Orden der Black Templar, die in ihrer freundlich besonnenen Art ("Ihr kommt sofort aus eurem Orbit runter, sonst setzt es was!") um Beistand baten, den Oberst Markov nur zu gerne gewährte. Das taktische Genie des Obersts erkannte nämlich, dass zeitgleich mit der Bitte um Unterstützung auch eine ungeheure Anzahl an Orkschiffen das System erreicht hatten, die den Transportern der Trümmertänzer den Rückzugsweg versperrten. Blitzschnell kombinierte der Oberst, dass es schlauer wäre, sich die Black Templars nicht zum Feind zu machen und gleichzeitig die eigenen Chancen zu steigern, den eigenen Hintern und den seiner Truppe retten zu können.
Damit waren die Trümmertänzer Teil der Imperialen Streitkräfte der Chrysopeia-Kampagne...