40k Djannas Tod

Update 12.10.08

Da hatten sich doch tatsächlich eine Menge Kommafehler in der Geschichte eingeschlichen. Und hier und da auch ein paar grammatikalische Unstimmigkeiten. Daher habe ich beide Geschichtsfragmente nachträglich editiert. Größtes Manko war aber das Gespräch zwischen Nyalla und dem Erzähler, an dem ich mir wirklich die Zähne ausgebissen habe. Gute Dialoge zu schreiben ist mir schon immer schwer gefallen, dieses mal war´s jedoch eine besonders harte Nuss für mich. Mehrmals habe ich angesetzt und das Ergebnis wieder verworfen. Letzten Endes ist es doch bei einer knappen Schilderung geblieben. Trotzdem hoffe ich, dass dieser Teil der Geschichte nun stimmiger ist und nicht zu voreiligen Schlussfolgerungen verleitet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob da noch jemand schreiben möchte...?

Und ob! Aber das nächste Geschichtsfragment wird länger als die bisherigen. Auch musste ich meine Gedanken ein bisschen sortieren, das Grobkonzept erweitern und ihm ein wenig Feinschliff verpassen. Behaltet diesen Thread im Auge, ich hoffe bald den nächsten Teil präsentieren zu können 😉
 
Mit einem diabolischen Doppelpost geht es in die nächste Runde. Und wieder bin ich sehr auf euer Feedback zum, diesmal etwas umfangreicheren, Geschichtsfragment gespannt.

III. Der Preis der Freiheit
Oh, wie gerne wäre ich in meinen Träumen in der kurzen, glücklichen Zeit verharrt, die Nyalla und ich nach unserer ersten Liebesnacht hatten. Doch mein Geist ist rastlos, überspringt einige Kapitel und trägt mich an einen anderen Punkt in der Vergangenheit.

Wie immer, wenn er mich in meinem Büro heimsucht, ist Marschall Zeev auch dieses Mal ein Überbringer schlechter Nachrichten. Unter anderen Umständen hätten der Chef der zivilen Polizei von Araboth-City und ich gute Freunde sein können. Ich mag diesen scharfsinnigen Mann, der bereits einige der verworrensten Fälle in der Kriminalgeschichte Djannas aufgeklärt hatte und sich in der rigiden Hackordnung innerhalb der polizeiinternen Hierarchie hart nach oben kämpfen musste, um heute dort zu sein, wo er ist. Es gibt viele Parallelen zwischen unseren Werdegängen, nur dass sich meiner innerhalb der Politik und seiner innerhalb der Polizei abspielte. Doch unser offizielles Arbeitsverhältnis hat eine unüberwindbare Barriere zwischen uns aufgebaut. Zu oft musste ich bereits Entscheidungen treffen, die Zeev und seine Truppe in ihrer Handlungsfreiheit einschränkten, die innerhalb der Polizei auf Unverständnis und Ablehnung stießen. Oft konnte ich diese Ablehnung verstehen, aber letzten Endes bin auch ich nur ein verlängerter Arm von Gouverneur Cyril und weniger flexibel in meinen Entscheidungen als ich es gerne währe. Cyril ist ein Idealist, beseelt von dem Gedanken der Freiheit und regiert Djanna mit ruhiger Hand und lockeren Zügeln. Niemals zuvor in der Geschichte unseres Planeten hatten selbst einfache Bürger so viele Rechte wie heute, so viele Möglichkeiten sich zu entfalten. Djanna erlebt seit zwanzig Jahren eine Renaissance der Dichtung, der Musik, der Kunst. Wir sind ein Volk von Exzentrikern und Freigeistern geworden, fernab von den, auf andere Orte gerichteten, Augen der Inquisition und des Departmento Magistratum. Die Lex Imperia ist längst einer Lex Libertatis gewichen. Gelder aus dem Sicherheitsfond wurden abgezweigt, für den Bau von Universitäten, Theatern und Museen. Doch wie alles im Leben, so hat auch dieser Regierungsstil seinen Preis, bestehend aus rapide gewachsenem Drogenkonsum und hoher Kriminalitätsrate. Selbst Schmuggler bewegen sich ungehindert auf unserem Planeten. Die Polizisten in Araboth-City haben mehr das Gefühl, mit Eimern einen Waldbrand zu löschen als ein gut funktionierendes Staatsorgan zu sein. Doch Cyrils Ohren sind taub für Klagen aus den Reihen der Sicherheitsorganisationen und so müssen es auch die meinen sein. Kein Wunder also, dass Zeev nicht viel für die Politik übrig hat und ich kann es ihm nicht einmal verübeln. Doch darf ich mir diese Einstellung nicht anmerken lassen, sondern muss ihm gegenüber den verständnislosen Magistraten spielen, der darauf besteht, dass die Polizei mit den Mitteln, die sie hat, auskommt und die Gesetzgebung keineswegs zu lasch ist.

Nun steht der drahtige Marshall vor mir, gekleidet in eine tadellos sitzende Uniform auf der nicht ein einziges Staubkörnchen zu sehen ist und mustert mich über seine spitze Nase hinweg mit seinen Habichtaugen. Ich glaube kurz, ein wenig Verachtung in seinen Gesichtszügen zu erkennen, seine Mundwinkel zucken für den Bruchteil einer Sekunde, doch dann hat er seine Mimik wieder im Griff. Förmlich und in steifem Tonfall bitte ich ihn, Platz zu nehmen, mir den Anlass seines Kommens zu schildern. Er setzt sich, öffnet den Mund, schließt ihn wieder und rutscht auf seinem Stuhl hin und her. Ich habe Zeev noch niemals nervös gesehen, doch nun scheint ihn etwas ernsthaft zu beunruhigen. Ein Funken der Schadensfreude keimt in mir auf. Einen derart korrekten Menschen verunsichert zu sehen, einen seltenen Moment der Schwäche bei einem scheinbar unfehlbaren Menschen zu erleben, hat etwas Skurriles an sich. Doch dann geht mir auf, dass egal was Zeev gerade verunsichert, auch mich verunsichern wird und ich erwarte gespannt seinen Bericht. Er schaut mir direkt in die Augen und sagt: „Magistrat, es tut mir leid sie davon in Kenntnis setzen zu müssen, dass Majid Nezad heute morgen tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde.“ Ich bin irritiert. Majid war ein wohlhabender und sehr einflussreicher Kunsthändler, der sich im Nordwesten von Araboth-City niedergelassen hatte. Die Nachricht von seinem Tod überrascht mich, dennoch ist es ungewöhnlich, dass sie mir der Polizeichef persönlich überbringt. Ich setze zu einer Frage an, doch der Marschall ist mir bereits einen Schritt voraus. Er öffnet sein Suspensorköfferchen, zieht ein Holodisplay heraus und platziert das kleine, runde Gerät vor mir auf dem Tisch. Ein kurzer Druck seines Daumens auf die schlichte, elegante Konsole des Gerätes bestätigt seine Identität und er sagt „Abspielen“. Drei giftgrüne Laserstrahlen schießen aus dem Projektionskristall hervor und bilden x-, y- und z-Achse. Ein kreisrundes Raster erscheint, verfeinert sich von oben nach unten, weicht einer farbigen, dreidimensionalen, leicht transparenten Darstellung. Die Aufnahme, die ich nun zu sehen bekomme ist erschütternd, ekelhaft und erscheint unwirklich. Die Bilder, wahrscheinlich von einem Servoschädel aufgenommen, zeigen den übergewichtigen Kunsthändler, halbnackt und nur in einen Bademantel aus feinem Samt gekleidet, der tot am Boden liegt. Etwas Langes, Glibberiges ist um seinen Hals gewickelt und hat ihn offensichtlich erstickt. Seine Augen sind weit geöffnet und nach oben verdreht, seine Zunge blau angelaufen und hängt aus dem Mund. Ein Blutgerinnsel läuft von seiner Nase herab auf den goldenen Boden. Die Aufnahme macht nun einen Schwenk durch das prunkvolle Bad. Gegenstände liegen verstreut herum, eine Vase aus feinstem Pavonis-Marmor ist umgeworfen und zerbrochen. Kurz streift das Blickfeld die Tür. Ein Polizist mit einem Schweißbrenner in der Hand und entsetztem Gesichtsausdruck ist zu sehen. Marschall Zeev kommentiert das Geschehen für mich:

„Sie sehen die ersten Aufnahmen von Majid Nezad, die nach seinem Tode erstellt wurden. Exakt so wie hier zu sehen wurde er heute in den frühen Morgenstunden gefunden. Nach Aussage seiner Bediensteten war er zum Zeitpunkt seines Ablebens alleine im Badezimmer, die Tür war fest verschlossen und wir mussten sie mit einem Schweißbrenner öffnen. Eine erste Untersuchung der Leiche ergab Tod durch Ersticken. Nun kommen wir zum mysteriösen Teil.“

Zeev räuspert sich, schaut kurz durch die Projektion hindurch zu mir hinüber und die Aufnahme startet erneut. Als die Leiche gut zu sehen ist, stoppt er die Kamerafahrt und fährt er mit den Fingern über das Display um den Ausschnitt um Kopf und Hals zu vergrößern.

„Hier können Sie sehen, was ihn erdrosselt hat. Es handelt sich um einen Dickdarm.“ Mir wird speiübel und ich muss mich zusammenreißen, meinen Mageninhalt bei mir zu behalten. Ein kurzes Würggeräusch kann ich nicht unterdrücken, doch der Marschall fährt mit seinen Schilderungen unbeeindruckt fort. „Interessanterweise sind an der Leiche keine äußeren Verletzungen oder Einschnitte vorhanden, eine Obduktion hat jedoch ergeben, dass es sich um seinen eigenen Dickdarm handelt. In Majids Bauch hat er vollständig gefehlt.“ Der Polizeichef schaltet das Holodisplay mit den nüchternen Worten „Magistrat Ra´ees, wir stehen vor einem absoluten Rätsel“ aus und verstaut das Gerät wieder in seinem Suspensorkoffer.

Ich entschuldige mich bei Zeev, stürme in das kleine Bad nebenan zu meiner Chem-Toilette, schließe hastig die Tür hinter mir und erbreche mein Frühstück. Ein Schwall kaltes Wasser aus dem Waschbecken bringt anschließend etwas Farbe zurück in mein bleiches Gesicht und ich spüle mir kurz den Rachen aus. Dann laufe ich auf wackeligen Beinen zurück zu meinem Schreibtisch, setze mich wieder und starre Zeev an, der meinen Blick mit einem vollkommen ausdruckslosen Gesicht erwidert.

„War es wirklich nötig, mir diese widerwärtigen Bilder zu zeigen?“ frage ich den Marschall empört. Ein trockenes Lächeln umspielt die sonst so glatten Gesichtszüge des Polizeichefs: „Wissen Sie Magistrat, in meinem Beruf hat man schon allerhand gesehen, dennoch hat auch mich dieser Anblick schockiert. Zwar habe ich es im Gegensatz zu ihnen geschafft, meinen Mageninhalt bei mir zu behalten, doch ob sie es glauben oder nicht, es hat mir einige Willenskraft abverlangt. Aber der springende Punkt ist der: Sie hätten es mir nicht geglaubt, wenn ich es Ihnen einfach nur erzählt hätte, so wie auch ich es niemandem geglaubt hätte. Man sieht nicht alle Tage jemanden, der mit seinem eigenen Darm erwürgt wurde.“ Dann macht er eine kurze Pause. Ich weiß nicht, ob er tatsächlich so taktvoll ist, mir einen Moment zu geben um mich zu sammeln, oder ob er einfach nur seinen folgenden Worten mehr Bedeutung verleihen möchte. „Magistrat Ra´ees, was auch immer heute Morgen auf Majids Anwesen geschehen ist, es handelt sich um kein gewöhnliches Verbrechen. Wir vermuteten schon seit längerem, dass Majid im Geheimen nicht nur mit Kunst, sondern auch mit verbotenen Artefakten handelt, konnten es niemals beweisen, doch die Untersuchungen in seinem Haus haben bereits einige merkwürdige Gegenstände zu Tage gefördert und sind noch lange nicht abgeschlossen. Wie dem auch sei, diese Angelegenheit übersteigt bei weitem meine Kompetenzen. Ich muss sie dringlich ersuchen, den Ordo Malleus hinzu zu ziehen.“

Ich spüre förmlich, wie der letzte Rest Farbe aus meinem Gesicht entweicht, mein Herz hört für eine Sekunde auf zu schlagen.

Der Ordo Malleus.

Das Wort schwebt Unheil verkündend im Raum wie eine gewaltige schwarze Wolke. Schlagartig wird mir bewusst, was die Anwesenheit eines Inquisitors für unser verwöhntes Volk bedeuten würde. Vorbei wären die Tage der Freiheit, des Schöngeistes und der Dekadenz. Cyrils Tage als Gouverneur wären gezählt und nach dem Credo „Mit gegangen - mit gehangen“ auch die meinen als Magistrat. Ich spreche wieder mit Zeev, erkläre ihm dass ich die Angelegenheit mit dem Gouverneur persönlich besprechen muss und fordere eine Kopie der Aufnahme an. Es scheint, als ob ein Dritter meinen Körper steuert, ich habe das Gefühl neben mir zu stehen und nehme die Stimme des Marschalls nur noch gedämpft war. Als er endlich gegangen ist schließe ich die Tür hinter mir, versinke in meinen Sessel und weine.

Drei Stunden später befinde ich auf einer Krisensitzung hinter verschlossenen Türen in Djanna-Prime und diskutiere mit Cyril. Sein Magen hat die entsetzliche Aufnahme eben so schlecht vertragen wie der meine, doch er hat sich bereits wieder gefasst. Der Ernst der Lage ist uns vollkommen bewusst. Wir müssen die Aufklärung eines, zwar mysteriösen aber vielleicht dennoch unbedeutenden Todesfalles, gegen die Freiheit unseres Volkes abwägen. Nicht zuletzt hängen auch unsere beiden Posten, ja vielleicht sogar Leben davon ab, ob wir einen Inquisitor anfordern. Auf der anderen Seite ist uns vollkommen klar, dass kein gewöhnliches Wesen einen solchen Mord verüben kann. Wir wissen weit mehr als der gewöhnliche Bürger darüber, welche Gefahren im Warp lauern und die Sterblichen bedrohen. Wir sind über die Schrecken informiert, die in verborgenen Grüften unter der Oberfläche so mancher imperialen Welt lauern und zu welchen unsagbaren Grausamkeiten die Eldarpiraten im Stande sind. Vielleicht hat Majid nur einmal zu oft mit einem gefährlichen Artefakt gespielt. Vielleicht ist dies aber auch der Beginn einer Invasion unserer Welt durch fremdartige Mächte.

Oh mein Gott-Imperator! Wir haben die falsche Entscheidung getroffen! Wie viele Leben hätten wir retten können, wenn wir an diesem schicksalhaften Tag nicht versucht hätten unser beider Hälse aus der Schlinge zu ziehen, wenn wir nicht Freiheit über Leben gestellt hätten? Doch vielleicht hätte es am Ausgang des Geschehens auch gar nichts geändert, wer weiß das schon?

Wir veranlassen das Nötige. Sämtliche hochrangigen Polizisten, die mit dem Fall vertraut sind werden zu absolutem Stillschweigen verpflichtet. Alle weiteren Augenzeugen werden innerhalb der nächsten Tage einen tödlichen Unfall erleiden. Immer wieder taucht vor meinem geistigen Auge das Gesicht des Beamten auf, der mit dem Schweißbrenner die Tür zu Majids Badezimmer geöffnet hat. Auf meinen Befehl hin wird er diese Woche nicht überleben.

Als mein persönlicher Arvus-Gleiter mich nach Hause bringt fühle ich nichts als Leere in mir. Niemals habe ich meinen Beruf und die damit verbundene Verantwortung so gehasst wie an diesem Tag. Auf halbem Weg reißt mich das Piepen meines Kommunikators aus düsteren Gedanken. Es ist Nyalla, meine geliebte Nyalla. Seid einem halben Jahr haben wir uns nicht mehr gesehen und nun ist sie wieder auf Djanna und wird zum Dinner bei mir sein. Ich sollte mich freuen, spüre jedoch nichts als Leere in mir.

Es ist bereits dunkel geworden, als Nyalla die Stufen zu meiner Türe empor steigt. Ihr Vater ist vor fünf Monaten gestorben, doch noch immer trägt sie Schwarz, die Farbe der Trauer. Ich schließe sie in die Arme, wir küssen uns und ich fühle neue Lebensenergie in mir aufflammen. Wir haben uns so viel zu erzählen, aber ich bin an diesem Abend zu sehr mit mir selbst beschäftigt um ihr den warmen Empfang zu bereiten den sie verdient hätte. Ich bin auch zu sehr mit mir selbst beschäftigt um den Schatten zu bemerken, der auf ihrer Seele lastet. Dies ist der zweite Fehler, den ich an jenem Tage mache und auch er führt zum Ende unserer Welt. Stunden später liegt sie in meinen Armen und wir schwören uns ein weiteres Mal, dass keine Distanz und keine Verpflichtung des Universums uns trennen kann. Ich glaube, wir meinen es beide ernst und spüren doch instinktiv, dass es nicht wahr ist. Nach diesem Tag wird nichts mehr so sein wie es einmal war.

Als mich ein tiefes Donnergrollen zurück in die Realität reißt, ist mir bewusst dass ich genauso für Djannas Tod verantwortlich bin wie Nyalla. Mein Bein hat begonnen zu schmerzen und liefert sich dabei einen bösartigen Wettstreit mit der klaffenden Wunde in meinem Bauch. Ich krieche auf die flackernde Leuchte zu, was eine Ewigkeit zu dauern scheint. Vorsichtig nehme ich die Neonkugel in die Hand und sehe mich um. Der Bunker ist vollkommen zerstört, ich befinde mich inmitten von Geröll. Es scheint keinen Ausweg zu geben. Unter einem großen Brocken aus Plasteel schaut ein gekrümmter Arm hervor, eine Blutlache läuft daran entlang. Ich versuche mich daran zu erinnern, in welcher Richtung der Ausgang liegt, habe aber vollkommen die Orientierung verloren. So gerne würde ich noch einmal an die Oberfläche, noch ein letztes Mal Tageslicht sehen. Wenn es da draußen überhaupt noch so etwas wie Tageslicht gibt. Ich entscheide mich für eine Richtung in welcher der Ausgang sein muss und robbe dort hin, bis ich an dem Schutthaufen angekommen bin. Mühsam stütze ich mich ab und versuche mich aufzurichten, doch die Schmerzen in Bein und Bauch sind zu stark. Erneut sacke ich zusammen und presse die Hand auf die, wieder stärker blutende, Wunde. Dann fällt mein Blick auf einen roten Kasten inmitten des Gerölls. Es ist ein Medikit. Ich krieche darauf zu und grabe es frei. So gut ich es eben kann verbinde ich die Verletzung an meinem Bauch. Im flackernden Licht der Neonkugel durchsuche ich den Kasten nach etwas Nützlichem und finde einen Adrenalin-Injektor. Ohne nachzudenken drücke ich das Gerät an meine Halsschlagader und aktiviere es.

Die Dosis war zu stark. Von Krämpfen geschüttelt liege ich am Boden und schreie mir die Seele aus dem Leib. Dann flackern meine Augenlieder, die Sicht verschwimmt und erneut verlässt mein Geist die grausame Realität und reist in die Vergangenheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Anfang fallen einige seltsame Satzkonstruktionen ins Auge, in denen ein Nebensatz komisch bzw. an vielleicht falscher Stelle eingefügt wurde, sonst aber wieder tadellos.
Es ist wirklich interessant, die Geschichte zu lesen, auch wenn es natürlich vollkommen falsch ist, der Sicherheitsbehörde (oder einem Äquivalent) zu wenig Befugnisse zu geben, da sind immer nur kompente Leute =)

Gerade der Hauptcharakter kommt sehr gut herüber, hier muss ich dir allerdings etwas ankreiden, was man auch bei mir bemängeln kann: man lernt die anderen Charaktere zu wenig kennen. Das ist sicher auch ein Prdoukt des Erzählstils bzw. der Perspektive, aber ich wollte das mal gesagt haben =)



Rabe
 
Am Anfang fallen einige seltsame Satzkonstruktionen ins Auge, in denen ein Nebensatz komisch bzw. an vielleicht falscher Stelle eingefügt wurde, sonst aber wieder tadellos.

Könntest du mir ein paar Beispiele geben? Ich will gerne lernen und meinen Schreibstil weiter verbessern.

Es ist wirklich interessant, die Geschichte zu lesen, auch wenn es natürlich vollkommen falsch ist, der Sicherheitsbehörde (oder einem Äquivalent) zu wenig Befugnisse zu geben, da sind immer nur kompente Leute =)

Hehe, ich musste bei diesem Geschichtsfragment ein paar mal schmunzeln und an Sprung ins Nichts denken. Hier haben wir eben einfach eine andere Perspektive auf die Sicherheitsorgane.

Gerade der Hauptcharakter kommt sehr gut herüber, hier muss ich dir allerdings etwas ankreiden, was man auch bei mir bemängeln kann: man lernt die anderen Charaktere zu wenig kennen. Das ist sicher auch ein Prdoukt des Erzählstils bzw. der Perspektive, aber ich wollte das mal gesagt haben =)

Ich glaube, im Feedback zu deiner Geschichte habe ich mal was Ähnliches geschrieben und bin nun selbst darüber gestolpert. Es ist eben immer viel leichter zu kritisieren, als es besser zu machen. Aber wenn du mich in meiner Geschichte darauf aufmerksam machst und ich dich in deiner kriegen wir das schon noch hin, mit den Nebencharakteren 😉
 
Ein paar Beispiele, rausgegriffen aus den ersten Zeilen.

Ich mag diesen scharfsinnigen Mann, der bereits einige der verworrensten Fälle in der Kriminalgeschichte Djannas aufgeklärt hatte und sich in der rigiden Hackordnung innerhalb der polizeiinternen Hierarchie hart nach oben kämpfen musste
Hier ist ein Zeitenwechsel von Plusquam zu Präteritum drin. Außerdem ist Plusquam hier falsch, Präteritum oder Perfekt sind richtig, da du ja im Präsens schreibst.

Zu oft musste ich bereits Entscheidungen treffen, die Zeev und seine Truppe in ihrer Handlungsfreiheit einschränkten, die innerhalb der Polizei auf Unverständnis und Ablehnung stießen.
Doppelter Relativsatz.

Oft konnte ich diese Ablehnung verstehen, aber letzten Endes bin auch ich nur ein verlängerter Arm von Gouverneur Cyril und weniger flexibel in meinen Entscheidungen, als ich es gerne währe.
Das "h" ist falsch, ein Komma muss dazu. Satz klingt seltsam.

Cyril ist ein Idealist, beseelt von dem Gedanken der Freiheit, und regiert Djanna mit ruhiger Hand und lockeren Zügeln.
Komma fehlt, da das ein eingeschobener Nebensatz ist. Zudem fällt mir auf, dass er für einen Freiheitsidealisten sehr schnell über Leichen geht. Ist er Amerikaner?

Wir sind ein Volk von Exzentrikern und Freigeistern geworden, fernab von den, auf andere Orte gerichteten, Augen der Inquisition und des Departmento Magistratum.
Das hier wirkt wie Kleist, nur noch unverständlicher. Den Satz musste ich zwei Mal lesen, um ihn wirklich zu verstehen. Nimm lieber kürzere, einprägsame Sätze, anstatt zu komplizierte Konstrukte zu erschaffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Rabe:
Dankeschön. Wenn ich am Wochenende wieder zuhause bin, werde ich diese Stellen überarbeiten.

Sagst du mir bitte mal den Namen des Hauptcharackters? Ich kann den nicht zusammenfügen.^^

Der Hauptcharakter heißt Yahel Ra´ees, wobei ich den Vornamen noch nicht erwähnt habe. Bisher wurde er meist mit seinem Titel als Magistrat angesprochen.
 
Wo hast du denn den her? Warst du betrunken, als du ihn dir ausgedacht hast.😛

Hach, das ist diese freundliche Form von Feedback die ich an dir schätze. Du verpackst Kritik so schön, das sie schon fast wieder wie ein Lob wirkt 😉

Scherz beiseite, nein ich war nicht betrunken. Ob der Name Yahel eine konkrete Bedeutung hat weiß ich nicht, aber der Nachname kommt aus dem arabischen Sprachraum und bedeutet so viel wie "Führer", was mir für einen Magistraten passend erschien. Wie der eine oder andere vielleicht bemerkt hat sind alle Namen in dieser Geschichte orientalischen Ursprungs. Ich finde das sehr schön, da sie in unseren westlich geprägten Ohren etwas fremdartig erscheinen, was bei einer Science Fiction Geschichte ihmo durchaus der Fall sein sollte.
 
Wie der eine oder andere vielleicht bemerkt hat sind alle Namen in dieser Geschichte orientalischen Ursprungs. Ich finde das sehr schön, da sie in unseren westlich geprägten Ohren etwas fremdartig erscheinen, was bei einer Science Fiction Geschichte ihmo durchaus der Fall sein sollte.

Ja. Solange du keine Amerikanischen Namen verwendest bin ich dir dankbar. Ich nehme öfters Russische, Japanische und auch mal Arabische und Französische.