Dringend!: Hilfe bei Studienwahl

gobot

Codexleser
14. Mai 2005
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Ich brauche dringend Hilfe bei der Studienwahl. Ich bin langsam ein bisschen verzweifelt, weil bei jedem Orientierungstest etwas anderes rauskommt. Habe hier von der FH Frankfurt mal einen gemacht der zumindest meine Interessensgebiete gut getroffen hat. Leider konnte er mir keinen Studiengang ausspucken: Kann mir vielleicht jemand von euch weiterhelfen?

Präferenz S:

Soziale Orientierung.
Vorliebe für Tätigkeiten, bei denen man andere Menschen unterrichtet, lehrt, ausbildet, versorgt oder pflegt.
Ich bin für andere: Einfühlsam, geduldig, kooperativ, verantworungsbewusst und verständnisvoll.

Präferenz R:

Praktisch-technische Orientierung ( weniger stark ausgeprägt als Präferenz S).
Tätigkeiten die Kraft, Koordination und Handgeschicklichkeit erfordern und zu konkreten, sichtbaren Ergebnissen führen.

Präferenz I:

Intellektuell-forschende Orientierung:
Interesse für ( wenn auch weniger stark ausgeprägt) für Aktivitäten, bei denen symbolische, schöpferische, systematische oder beobachtende Auseinandersetzung mit physischen und kulturellen Phänomenen im Vordergrund steht.
Neugier wie diese Phänomene funktionieren und wie sie sich kontrollieren lassen.


Spiegel online schlägt mir Sozialwesen, Psychologie, Pädagogik, Erziehungswissenschaften oder Lehramt vor. (Lehramt fällt für mich allerdings weg, habe nach zwei Schulpraktika gemerkt, dass das doch nicht so meins ist)

Falls mir irgendjemand einen Tipp geben könnte wäre ich sehr dankbar. Ich selbst tendiere zu Politik / Anglistik oder Soziale Arbeit. Aber bei beiden Sachen demotiviert allerdings die Berufsperspektive bzw. mangelnder konkreter Berufswunsch. :/
 
Scheiss drauf. Studiere das, was GELD bringt. Ruhm und Ehre und Spaß am Job sind schön und gut wenn man mit dem, was man kann, keinen Job bekommt! Mach bloss nix mit Geisteswissenschaften, Kunst, Kultur, Sozial oder Bio oder sonstigen Hipster-Fächern. Notfalls kann man sich auch mit Geld Freu👎de kaufen.
Für ganz Doofe empfehle ich BWL, für Schlaubischlümpfe Arzt und für die Krassen unter uns einen guten deutschen Ingenieur (am besten im Energienetzausbau oder Rückbau von Kernkraftwerken).
Evtl. soll´s ja kein Studienfach sein. Eine Lehre oder Ausbildung, in der man nebenbei ordentlich schw.... Nachbarschaftshilfe in den Abendstunden leisten kann, zahlt sich meistens mehr aus, als irgendein Endlosstudium mit ohen Jobaussichten. Wenn ich so gucke, wer in meinem Umfeld so alles Auto, Frau, Blagen, Haus und Urlaub hat, dann sind es kaum die Studierten...
 
Spiegel online schlägt mir Sozialwesen, Psychologie, Pädagogik, Erziehungswissenschaften oder Lehramt vor. (Lehramt fällt für mich allerdings weg, habe nach zwei Schulpraktika gemerkt, dass das doch nicht so meins ist)

Falls mir irgendjemand einen Tipp geben könnte wäre ich sehr dankbar. Ich selbst tendiere zu Politik / Anglistik oder Soziale Arbeit. Aber bei beiden Sachen demotiviert allerdings die Berufsperspektive bzw. mangelnder konkreter Berufswunsch. :/


Schließe mich Freder an, vergiss den ganzen Softcore-Scheiss, die *fetten* Jahre, wo jeder in diesem Lande studieren sollte/konnte/durfte worauf er Lust hatte und Neigung dazu verspürte, sind einfach VORBEI! Wenn Du studieren willst UND hinterher einen Job möchtest MIT einer vernünftigen Bezahlung, DANN nimm eines der MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Alles andere kannst Du vergessen! Kannst und/oder willst Du nix davon machen, dann mach´ eine gescheite Ausbildung, natürlich ebenfalls in einem der oben genannten Bereiche. Alles andere bedeutet nur den sicheren Weg in die Arbeitslosigkeit bzw. bestenfalls unterbezahlte Jahresverträge. Da lohnt sich das studieren nicht. Und das Ammenmärchen, dass man nur *gut* sein muss, dann kriegt man immer was, kannste auch vergessen. *Sehr gut* ist gefragt, und *Sehr gut* fängt bestenfalls bei 1,5 an. Die 3 ist die neue 5. Also, sieh zu! Und sei bloß nicht blauäugig, schau der Realität in ihre harte, kalte Fratze! Schau Dir Spanien an, TOP-ausgebildete Leute, aber einfach keine Arbeit da. In Deutschland wird´s noch 5-10 Jahre gut gehen, dann erreicht uns das auch. Und wenn Du dann nichts Sinnvolles kannst, was die Wirtschaft WIRKLICH braucht, dann haste KEINE Chance!!!


Gruß
General Grundmann
 
Ich dachte es sollte Geld bringen?! 😛 Das funktioniert da meist nur noch als Radiologe!
Bei der BWL wirst du dich einer sehr großen Konkurrenz gegenüberstehen sehen. Da ist die VWL besser, dafür muss man aber dennoch auch sehr gute Noten haben...
Natürlich. Nicht als althrusitischer Landarzt. Evtl. noch als Tierdoc, denn für Hundkatzemaus ist mehr Geld da...
Mit BWL meinte ich "Wirtschaft" im Allgemeinen.
 
Ich für meinen Teil bin froh, ein "Hipster-Fach" zu studieren(und ich nehme an, du zählst da jegliche Form von Gestaltung, inklusive Ergonomie und dem ganzen Kram mit rein).
Ich weiß, dass ich damit niemals reich werde und der Sektor zum Teil ganz gut bedient ist, andererseits ist er auch noch nicht so überlaufen, wie der ganze BWL-Schnickschnak und lieber bleibe ich bei einem Leben in einer kleineren Wohnung und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, als jeden Morgen auf zu stehen und meinen Job schon vor Verlassen des Hauses bescheiden zu finden.

Ich hab mein Studium gefunden, indem ich geschaut habe, was ich nicht wollte. Naturwissenschaften sind zwar interessant, aber mehr als oberflächlich war das Interesse nie, mit allem, was tiefgreifende Mathematik benötigt, kann man mich immer noch scheuchen, für Jura haben Noten und Interesse gefehlt, Medizin ebenso. Da wurde dann irgendwann die Auswahl eng und bisher bereue ich es kein bisschen.

Und ein Endlosstudium ist nur dann eines, wenn man es schleifen lässt. Ich für meinen Teil bin nur knapp durch Pech an der Regelstudienzeit vorbei geschrammt, andere lassen das deutlich lockerer angehen und werden sich ein bis anderthalb Jahre länger dafür Zeit nehmen. Das hängt also auch stark davon ab, wie man sich da selbst engagiert.
 
Also ich finde die Herangehensweise von Freder durchaus fragwürdig. Einen Job zu machen bzw. erstmal zu lernen ohne ein Interesse daran zu haben funktioniert schlecht und ist auch keien schöne Perspektive. Man könnte deine aussage umdrehen, dass theoretisch in einem Job mehr zu verdienen bringt garnichts, wenn man es evtl. aus mangelndem Interesse erst garnicht so weit schafft oder einen der Job dann jeden Tag ankotzt.

Ich würde nicht sagen, dass man im sozialen Bereich keine Jobs bekommt, es gibt da in bestimmten Bereichen sogar recht viel, ist halt die Frage ob du die machen willst. (Einfach mal beim arbeitsamt oder anderen Job-Portalen nach Stellen suchen und dir nen Überblick verschaffen).

Ich selbst habe Diplom Pädagogik studiert. Gut ich bin jetzt auch anderen Gründen in der Computerspielbranche gelandet. Wenn amn wirklich etwas wie Soziale Arbeit dann im Beruf machen will bietet sich FH oder sowas evtl mehr an als Diplom (Uni) aber es ist klar, dass man sich da keine goldenen Schuhe mit verdient und man etwas für den Job übrig haben muss!
 
Nö, ich finde Fredes Herangehensweise in keiner Weise merkwürdig. Es ist immer ein Abwägen zwischen Dingen, die einem Spaß machen und Dingen, die einem helfen Geld zu verdienen. Bei manchen Menschen korreliert das, sie machen etwas, was gefragt ist, ihnen Spaß macht und ihnen Geld bringt. Aber der Threadstarter hat hier eine doch eher soziale Auswahl als Studienwunsch geäußert und Geld verdienen will er trotzdem. Da muss man dann abwägen, was man haben will.


Gruß
General Grundmann
 
Er kann in dem Bereichen die er ausgesucht hat auch Geld verdienen, er hat ja nur nach der Studienrichtung für ihn gefragt. Er hat nirgendwo gefragt wo er das große Geld verdienen kann. Die Frage ist auch was er will/wohin er möchte, nicht jeder will 2 große Autos oder eine riesen Hütte bauen.

Es wäre daher auch gut zu wissen was sich gobot für eine finanzielle Zukunft wünscht oder womit er zufrieden ist. So könnte man das ganze auch viel besser eingrenzen. Dazu käme noch, kann und will man viel oder wenig Verantwortung haben, habe shcon zu viele Leute gesehen die damit einfach nicht klar kommen.
 
So ähnlich ging es mir nach dem Abitur damals auch. Da habe ich dann auch geschaut und mich gefragt, was ich überhaupt mal machen will. Das Problem ist eben auch, dass man viele seiner Interessen auch erst durch ein Studium/Ausbildung entdeckt. Ich habe im BWL Grundstudium z.B. herausgefunden, dass ich anscheinend voll auf Wirtschafts- und Kommunalrecht abfahre. Da war ich Kursbester. Durch andere Sachen muss man sich einfach durchquälen. Finanzmathematik, Statistik und spezielle Statistik habe ich verflucht, aber das gehört eben dazu. Ich habe dann auch einen Mittelweg gewählt, mein Bachelorstudium nannte sich "Regionalmanagement". Da waren es dann eben 3 Semester knallhart BWL/VWL/Wirtschaftsrecht/Steuerlehre/Rechnungswesen/zwei Fremdsprachen und eben diversesten Mathefolterinstrumenten. Im virten Semester saßen dann nur noch die Hälfte der Leute da. Dann kamen aber die Fächer die mich richtig interessiert haben. Um da mitzuhalten brauchte man aber eben das Grundwissen aus den ersten drei Semestern. Das waren dann Management regionaler Prozesse, Netzwerkmanagement, Projektmanagent, Einführung in das Gesundheitswesen, Tourismusmanagent, spezielles Wirtschaftsrecht, Kommunalrecht, Qualitätsmanagent. Also eher die softskills die da gelehrt wurden.
Was ich sagen will, ich habe für mich einen Mittelweg gefunden zwischen dem was "etwas bringt" und dem was mich interessiert. Nachdem ich mir dann die Forschung im Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung angesehen habe, habe ich jetzt in die Wirtschaftsförderung gewechselt. Im herbst lege ich dann noch einen Master "Science Marketing" drauf und hoffe das ich bei meiner jetzigen Arbeit bleiben kann. Klar, es ist alles Projektarbeit, zumeist befristet, solange man von öffentlichen Geldern finanziert wird. Aber noch macht es Spaß^^

PS: Ich wollte zuerst Physiotherapeut werden, nur falls mich jetzt jemand als BWL-doofi sieht ;-P
 
@ Freder: Selten so ein Quatsch gelesen. Mit einem Job den man viel Geld scheffeln kann ist zwar schön und gut, aber wenn man nach dem Aufstehen schon ein schlechtes Gefühl mit sich bringt hat man schon quasi verloren im Leben. Leidet die Seele, wird der Geist in Mitleidenschafft gezogen. Leidet der Geist, nimmt der Körper Schaden davon, ergo Burnout. Das geiste Wohl sollte man nicht überschätzen und mit Geld kann man sich auch nicht alles kaufen. 😉
 
erstmal fettes Dankeschön für die vielen und schnellen Antworten.

Ich hatte bisher eigentlich auch immer die Einstellung, dass wenn man in etwas wirklich gut ist auch wirklich etwas daraus machen kann. Ich habe das Gefühl da scheiden sich so die Geister zu 50/50. (überwiegend sagen natürlich die Geisteswissenschaftler, dass wenn man gut ist dass dann auch was dabei rauskommt^^)
Wie wichtig es ist später ordentlich zu verdienen weiß ich noch nicht. Natürlich ist ein ordentlicher Verdienst wichtig, aber ich kann noch nicht einschätzen wie es sein wird, wenn der Beruf und der damit verbundene Lohn meinen finanziellen Spielraum und damit meinen Lebenstandard bestimmt. Im Moment geben noch meine Eltern meinen Lebensstandard vor (werde dann auch endlich mal ausziehen).

Mein größtes Problem ist: Mir fehlt ein konkreter Berufswunsch oder etwas, dass mich im wirtschaflichen/naturwissenschaftlichen Bereich so begeistert, dass ich z.B. ein Studium wie Informatik überleben würde.
Die einzige Idee die ich im Moment habe, ist es mit sozialer Arbeit später noch einen sinnvollen Master draufzusetzen und dann im Bereich Beratung / Konflikt Managment zu arbeiten. Aber das ist atm eher noch ein "Hirngespinst" (es kommt ja eh immer anders).

@Dark Eldar
Durch meine Arbeit mit behinderten Menschen habe ich gemerkt, dass ich zumindest in dem Bereich sehr gerne viel Verantwortung übernehme. Das hat mir definitiv Spaß gemacht. Finanziell weiß ich wie gesagt noch nicht, ich will nur später nicht das böse Aufwachen haben, vor allem wenn man sich dann vlt. mit Freunden aus dem direkten Umfeld vergleicht die das "Glück" hatten Medizin o.ä. studieren zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier haben ja einige anscheinend die Weisheit mit dem Löffel gefressen 🙂

Ich studiere Englisch/Italienisch (Geisteswissenschaften) und verdiene während des Studiums zwischen 1500€ und 3000€/Monat netto nebenher als Übersetzer, je nach workload.
Wenn ich das Vollzeit machen könnte, wäre da noch wesentlich mehr drin. Akademische Sprachkompetenzen sind in jeder erdenklichen Branche gefragt und lassen viel Spielraum, um dir deine eigene Nische zu schaffen.

Also lass dir keinen Stuss erzählen, Geld kannste immer irgendwie machen, wenn du in deinem Fachbereich gut/ spezialisiert bist.

Anglistik ist meiner Meinung nach sehr langwierig, aber das ist wie immer abhängig von deinen persönlichen Präferenzen. Bist du interessiert an Literatur und Sprachwissenschaft? Dann wirst du mit Anglistik glücklich. Falls nicht, lass die Finger davon, denn diese beiden Bereiche machen einen Großteil des Studiums aus.

Die selbe Herangehensweise lässt sich auf alle Studiengänge anwenden. Guck' dir die Module und Kurse an, die du für das jeweilige Fach belegen müsstest, lies dich bei denen ein, die du nicht auf anhieb einordnen kannst und schon hast du einen groben Überblick, was du da die nächsten 3+ Jahre pauken würdest.
 
Der Vergleich kann nicht die Lösung sein denke ich. Es wird immer Leute geben die mehr verdienen egal was man macht. Nach all deinen Beschreibungen klingt es so, dass was soziales nicht falsch ist für dich. Soziale Arbeit ist halt auch im pdagogischen Bereich nicht unbedingt die öchste Qualifizierung. Wenn dich Abreit mit Behinderten interessiert, da gibts auch Unis die das als spezialgebit mit anbieten. Ich denke das ist ein Bereich der auch immer eine gewisse Menge an Arbeitspltzen bieten wird, da das nicht jeder einfach so macht. Wie gesagt man verdient sich keinesfalls einen Ferrari mit Behindertenarbeit, soviel muss klar sein. Je nach Möglichkeiten und Zielstrebigkeit kann man sich aber auch im sozialen Bereich z.B. selbstndig machen und eine Firma gründen. Wie überall braucht man dafür aber viel Einsatzbereitschaft und ein passendes Konzept. Leicht ist das also sicherlich nicht.

Natürlich haben die Leute recht die sagen als Ingenieur verdient man im schnitt weit mehr. Wenn man aber nicht das Interesse hat wird man in seinem Gebiet nie so gut, dass man sich gegen die Konkurrenz durchsetzen wird.
 
DANN nimm eines der MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
genau. Die Leute die aus dieser Motivation das studieren fliegen meist als erste raus ...

Vorliebe für Tätigkeiten, bei denen man andere Menschen unterrichtet, lehrt, ausbildet, versorgt oder pflegt.
im Sozialen Breich ist wie gesagt oft Schwirig dann einn gut bezahlten Job zu bekommen.
Ausnahmen bilden z.B. Lehrer und Kindergarten Erzieher.
Kindergarten Erzieher klingt vl. erstmal abwägig aber gerade da werden händeringend männliche Erzieher gesucht.
Altenpflege ist auch immer Personal Mangel. Aber da sind mehr Lehrberufe.
Ein Freundin hat "Gesundheit" studiert. Ähnliches gibt es an verschiedenen Uni. Da geht es um Management / Beratung im Gesundheitssektor. Z.B. in Krankenhäusern. Könnte vl auch interessant sein.

Es bringt meist nix was zuistieren nur weil man da Später viel geld verdiehen kann. Wenn man kein Bock auf das Thema hat braucht man sehr sehr viel selbstdiziplien um das durchzuziehen. Ansonsten Fliegt man raus oder hat so einen schlechten Abschluss das das mit den vielen geld auch nix wird.
 
Interessant was bereits so geschrieben wurde, ich lass auch mal etwas Senf da 🙂

Thema Geld:
Durchaus ein Thema, dass man beachten sollte. Es gibt eine Menge brotlose Künste da draußen, die einem am Ende nichts bringen. So reizvoll ein Studium der Soziologie oder einer Sprachwissenschaft auch erscheinen mag, man sollte schon bereits vorher einen Plan haben, was man damit anstellen möchte. Ich möchte nicht sagen, dass es in diesen Bereichen nicht möglich ist, Geld zu verdienen, aber zum Erfolg gehört eine gewisse Zielstrebigkeit vom Studienbeginn an. Einfach so drauf los studieren funktioniert nicht mehr besonders gut. Wenn man das tut, ist man tatsächlich in einem breit aufgestellten Studiengang noch am besten aufgehoben, aber trotzdem sollte sich innerhalb der ersten 2 Semester ein grober Plan herauskristallisieren.

Aber...

Es gibt auch eine Menge Quereinsteiger, die letzten Endes in einem ganz anderen Bereich arbeiten als ihr ursprüngliches Studienfach. Ein akademischer Abschluss an sich kann bereits der Türöffner sein, um irgendwo rein zu kommen. Insofern würde ich die Geisteswissenschaften nicht von vorne herein als Sackgasse abtun.

Thema Interesse:
Als BWL Alumni kann ich nur sagen, dass bei uns im Grundstudium gnadenlos ausgesiebt wurde. Bei mir war die Sache relativ klar, ich habe nach einer kaufmännischen Ausbildung mit dem Studium angefangen und wusste von vorne herein, dass ich in den Marketing-Bereich will. Aber wer ohne Interesse und/oder Begabung an die Sache ran gegangen ist, ist raus geflogen. Insofern sollte man schon halbwegs wissen, ob man das wirklich will. Ursprünglich wollte ich übrigens Sozi werden, aber nach einem längeren Praktikum in einem Behindertenwohnheim und Erfahrungswerten aus meinem Umfeld haben mich die Arbeitsbedingungen in dem Bereich zu stark abgeschreckt.

Spiegel online schlägt mir Sozialwesen, Psychologie, Pädagogik, Erziehungswissenschaften oder Lehramt vor. (Lehramt fällt für mich allerdings weg, habe nach zwei Schulpraktika gemerkt, dass das doch nicht so meins ist)

Mit einem Blick auf die Zukunftsaussichten würde ich von diesen Vorschlägen Psychologie wählen. Es gibt ein sehr breites Spektrum, in dem Psychologen eingesetzt werden können. Klassischerweise natürlich der soziale Bereich, aber eben auch Forschung und Marktforschung sowie der Einsatz in Großunternehmen und Consulting-Tätigkeiten.
 
en* Jahre, wo jeder in diesem Lande studieren sollte/konnte/durfte worauf er Lust hatte und Neigung dazu verspürte, sind einfach VORBEI! Wenn Du studieren willst UND hinterher einen Job möchtest MIT einer vernünftigen Bezahlung, DANN nimm eines der MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Alles andere kannst Du vergessen!

Das ist der perfekte Tipp, um einen Studienabbrecher zu produzieren ^^. Mich hat diese brilliante Idee, die ich zu Anfang meiner Studienzeit hatte (Informatik, weil Geld ist geiler als Neigung) einfach mal für nix 2 Jahre, 2000 Euro Studiengebühren und knapp 12000 Euro Lebenshaltungskosten gekostet (ich habe immer schon ziemlich frugal gelebt, um's mal so zu sagen), um dann im 4. Semester in Mathe abzukacken.

Es gibt auch eine Menge Quereinsteiger, die letzten Endes in einem ganz anderen Bereich arbeiten als ihr ursprüngliches Studienfach. Ein akademischer Abschluss an sich kann bereits der Türöffner sein, um irgendwo rein zu kommen. Insofern würde ich die Geisteswissenschaften nicht von vorne herein als Sackgasse abtun.

Eben. Die arbeitslosen Geisteswissenschaftler sind die, die sich auf Biegen und Brechen auf einen Job festlegen, den sie unbedingt haben wollen, in dem es aber keine Stellen gibt und die total überlaufen sind; Bibliotheken, Verlage und so. Einen Job kann man man immer kriegen, und wenn's hinterher Sachbearbeiter bei der Krankenkasse oder dem Arbeitsamt ist. Man muss sich halt davon verabschieden, dass man als Geisteswissenschaftler hinterher das macht, was man studiert hat; manchmal stellt sich auch im Studium raus, dass man das gar nicht will. Ich hab Anglistik und Deutsch als Fremdsprache studiert, aber in einen Integrationskurs kriegen mich keine 10 Pferde, außer es gibt gar nichts anderes. Für nix arbeiten kann ich auch ehrenamtlich, da muss man sich nicht vom BAMF und den Trägern für verarschen lassen.

Ausnahmen bilden z.B. Lehrer

Lehrer ist auch kein Traumberuf. Für meinen Geschmack kriegen die zu wenig Geld, um sich mit den Eltern rumschlagen zu müssen. War früher wohl einfacher, als manche Eltern noch eingesehen haben, dass Maximilian-Ulrich trotz seines schönen Namens eventuell auch einfach dumm sein könnte...

und Kindergarten Erzieher.
Kindergarten Erzieher klingt vl. erstmal abwägig aber gerade da werden händeringend männliche Erzieher gesucht.

Meh. Als Mann mit kleinen Kindern arbeiten ist das letzte, was ich tun würde. Die mögen zwar männliche Erzieher suchen, aber wenn's dann mal einer macht, gucken dem immer alle ganz genau auf die Finger und wenn man sich umhört, gelten die dann auch als verdächtig oder nicht normal. Das ist so ein Job, in dem man ganz schnell was anhängen hat oder mit einem Bein im Knast steht. Da braucht's nur eine Unterstellung und du bist sozial im Eimer. Wie man hier im Rheinland sagt: würd ich mit der Klüttezang nit anfasse, egal, was man da verdient.
 
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@ Freder: Selten so ein Quatsch gelesen. Mit einem Job den man viel Geld scheffeln kann ist zwar schön und gut, aber wenn man nach dem Aufstehen schon ein schlechtes Gefühl mit sich bringt hat man schon quasi verloren im Leben. Leidet die Seele, wird der Geist in Mitleidenschafft gezogen. Leidet der Geist, nimmt der Körper Schaden davon, ergo Burnout. Das geiste Wohl sollte man nicht überschätzen und mit Geld kann man sich auch nicht alles kaufen. 😉
Naja, ist man total krass überqualifiziert, falschqualifiziert, steht am geisteswissenschaftlichen "Bitte noch eine kleine Verlängerung meiner halben Stelle" Hungertuch und hat sich trotzdem dafür gradlinig den Arsch aufgerissen, dann ist es wohl zu überdenken, lieber einen gutbezahlten Scheissjob 10 Jahre zu machen und erstmal ordentlich Hütte, Auto und Sachen zu gönnen (bleibende Sachwerte) als einen unterqualifizierten unterbezahlten Ausbeuterjob 20 Jahre zu machen. Doof ist beides. Immerhin kann man dann nach dem Burnout erstmal eine Auszeit nehmen. Vor 15 Jahren habe ich auch anders darüber gedacht, heute bin ich aufgewacht und sehe der Sache realistisch ins Auge. Die Zeit, in der Geisteswissenschaftler als Quereinsteiger was in Banken finden konnten, sind auch vorbei.
 
Die grundlegende Entscheidung ist: mach ich was berufsbildendes (Medizin, Jura, der Dipl.Ing etc) oder "studiere ich eben".

Bei ersterem: da solltest du schon wissen das du was in der Richtung mache willst. Das ganze ist i.d.R. so gestrickt das wenn dir nach 2 Jahren einfällt "das isses doch nicht" die zeit einfach verloren ist. Zieht mans durch hat man nen guten Job aber fast sicher. Damit man sowas aber durchsteht, muss man das was am Ende rauskommt auch wollen. Wenn man nur studiert wei man halt die Qualifikation hat oder ein doofer Test sagt man sei dafür geeignet, dann wird man abbrechen oder wechseln (Glaub mir das einfach 😀)

Bei zweiterem: wird jetzt wütende Proteste nach sich ziehen, aber bei dem ganzen anderen Kram ist es vollkommen Egal was du studierst. Ob Mediavistik, Politikwissenschaften oder Kulturanthropologie alles im Grunde das gleiche was Jobaussichten angeht, man kann damit alles und nichts werden.
Ich würde es aber nicht so düster sehen wie Fredder oder Grundmann: mit nem guten Abschluss findet man hinterher nen Job. allerdings muss man auf Sachen achten.
1. der Abschluss muss wirklich gut sein. "Die drei ist die neue fünf" stimmt einfach. Liegt man inflationären Niveau in einigen Studiengängen. Es gibt Fächer da endet die Notenskala bei 2,7. Da muss am Ende einfach ne 1- im Abschluss stehen sonst kanns schwer werden.

2. Schlüsselqualifikationen
Auch weil Abschlusszeugnisse so wenig aussagen interessieren sie immer weniger. Wer mit Ende 20 mit nem Studium fertig ist und nix vorzuweisen hat außer nem Abschluss, wird bei Exotenfächern Probleme bekommen.
Deshalb besuche alles an Seminaren was dir irgendwie nützlich und interessant erscheint und wichtig: lass es dir bescheinigen.
Ne Sprache aus Interesse (nicht weil sie Pflicht war!) - bescheinigen lassen.
Irgendwo als Hiwi gejobbt - bescheinigen lassen.
Als Kellner gejobbt - Zeugnis ausstellen lassen das du top im Kundenumgang bist.
Irgendwo mal was organisiert -Bescheinigen lassen ob treffen der anonymen Alkoholiker oder Kegelausflug nach Malle spielt keine Rolle.
Häng irgendwo nen paar BWL-Kurse mit ran - egal was man macht, rechnen können kommt immer gut an (Auch wenn es ein Gerücht ist, das BWLer das können 😀)

Im Prinzip interessiert niemanden was man studiert, für 90% der arbeitenden Bevölkerung ist das eh alles weltfremder Käse. Um was es beim studieren geht ist, das man lernt sich selber zu organisieren. Eine Abschlussarbeit ist im Grunde nix anderes: der nachweis das man ein Thema ("Projekt") nach wissenschaftlichen Standards von Anfang bis Ende durchziehen kann. Es wird darauf geachtete das man eben selbstständig arbeiten kann. Zusatzqualifikationen zeigen einem eben das man das kann. Ein Abschluss sagt eben nur man macht "dienst nach Vorschrift", also genau das was erwartet wird -und eben nicht mehr.

Deshalb: studiere was dir Spass macht, damit auch die Motivation da ist das durch zuziehen. Verenge deinen Blick aber nicht zu sehr, und nimm alles mit von dem du denkst das es irgendwie hilfreich sein könnte - und lass es dir bescheinigen! Ich betone dies, weil es wirklich das gängige Alltagsproblem ist: egal wie gut du in etwas bist - solange dir ein Wisch fehlt der dir das bestätigt, interessiert das keinen.
 
Die Zeit, in der Geisteswissenschaftler als Quereinsteiger was in Banken finden konnten, sind auch vorbei.

Nicht, wenn sie sich rechtzeitig um so etwas bemühen. Wenn man da zum Beispiel als Werkstudent oder Trainee unterkommt, kann daraus auch eine Festanstellung werden - sogar gut bezahlt, wenn man was im Kopf hat. Wer hingegen nach sechs Semestern mit einem Bachelor in Philosophie mit stolzgeschwellter Brust hinausmarschiert und glaubt, die Welt läge ihm zu Füßen, wird wahrscheinlich eine recht unsanfte Bruchlandung hinlegen.

Das ist das, was ich oben damit meinte, sich rechtzeitig zu orientieren. Diese Orientierung muss ja nicht nur theoretischer Natur sein, sondern kann auch auf praktischem Weg erfolgen, eben beispielsweise durch Praktika oder einen Werkstudentenjob. Ein Studium geht lange genug, um einiges auszuprobieren, aber nur die wenigsten nutzen diese Möglichkeit wirklich effektiv.

Um was es beim studieren geht ist, das man lernt sich selber zu organisieren. Eine Abschlussarbeit ist im Grunde nix anderes: der nachweis das man ein Thema ("Projekt") nach wissenschaftlichen Standards von Anfang bis Ende durchziehen kann. Es wird darauf geachtete das man eben selbstständig arbeiten kann.

*Signed*
 
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