Dringend!: Hilfe bei Studienwahl

Naja, ist man total krass überqualifiziert, falschqualifiziert

Kommt drauf an. Promotion in einer Geisteswissenschaft ist halt Zeitverschwendung, wenn man nicht an der Uni bleiben will. Dauert lange und zahlt sich so gut wie nie aus, dafür darf man sich dann ausbeuten lassen. Dafür muss man in einigen der MINT-Fächer schon promovieren, damit man überhaupt was kriegt, weil keiner z.B. Chemie-Master will. (Ausnahme Informatik, da lohnt sich der Doktortitel überhaupt nicht. Ich habe einige Informatiker im Bekanntenkreis und die Promovierten haben alle länger nach einem Job suchen müssen als die Diplomer/Master - der Doktor bietet dem Unternehmen halt eigentlich keinen Mehrwert, will aber berechtigterweise auch nach den 3-5 Jahren buckeln für nix an der Uni auch etwas mehr Geld sehen).

steht am geisteswissenschaftlichen "Bitte noch eine kleine Verlängerung meiner halben Stelle" Hungertuch

Ist zumindest an den Unis in den Naturwissenschaften auch nicht anders. Das Wissenschafts-Zeitvertrags-Gesetz ist der größte Forschungsunfall der letzten Jahre, IMO. Um an der Uni bleiben zu wollen, muss man ein Vollnerd sein oder bescheuert, insbesondere, nachdem man mittlerweile 40-jährige mit W-wie-weniger-Besoldungs-Juniorprofessuren verarscht. Meine Freundin hat letztens kurz nach der Promotion eine Juniorprofessur angeboten bekommen und nach kurzer Recherche dankend abgelehnt. Dann doch lieber Pharmaindustrie. Böse, aber das Geld stimmt. 😉.

1. der Abschluss muss wirklich gut sein. "Die drei ist die neue fünf" stimmt einfach. Liegt man inflationären Niveau in einigen Studiengängen. Es gibt Fächer da endet die Notenskala bei 2,7

Hässlicherweise hängt das von Uni und Fach ab. Bei uns haben sie mit dem Bachelor die Notenvergabe stark angezogen, da ist ne 2.3 am Ende halt ein guter Abschluss, schon allein, weil es die, ich nenne es mal "Notenamnestie", von früher nach dem Vordiplom nicht mehr gibt (mieses Vordiplom dank Siebephase und super Diplom ist ja der Normalfall, beim BA zählt halt alles rein, die Schwächeren brechen eben ab, statt sich durchzuschleifen).
Leider bringt das nichts, wenn woanders die Leute mit 1ern zugeschmissen werden, weil sie bis zum Ende durchgehalten haben, da ist eine "faire" Notenvergabe durch die Dozenten effektiv von Nachteil für den Studenten. Ist das gleiche Dilemma wie früher mit den Gymnasien: wer seinem Kind was Gutes tun wollte, hat das Kind besser nicht auf das Gymnasium geschickt, wo es hart gefordert wurde, sondern auf das, wo es 1er für nix gab, denn am Ende wird nur aufs Zeugnis geschaut und kein Personaler hat wirklich einen Plan, was tatsächlich ein gutes Gymnasium oder ne gute Uni ist - vor allem, weil manche Unis eben nicht in jedem Fach was taugen; das kann aber nicht für jede Uni jeder wissen. Aachen hat zB gute Maschinenbauer, aber lachhafte Anglisten. Sie hatten mal ne tolle Pädagogik, aber die haben sie zugemacht, um den Maschis mehr Geld zuzuschieben ^^. Die Bielefelder sind Knaller in Soziologie, haben nen Exzellenzcluster für Robotik, ne gute linguistische Fakultät allgemein und die besten DaFler, aber dafür ist Mathe relativ mau. Wer will das alles wissen? Genauso kann der Personaler die Notenvergabepraxis nicht abschätzen, weil das viel zu unübersichtlich ist und von Uni zu Uni, von Fachbereich zu Fachbereich variieren kann, wobei manche Fächer natürlich generell berüchtigt sind. Ein Diplom-Biologe ohne 1 muss eigentlich irgendwie behindert sein, ich hab noch nie einen getroffen, der nicht wenigstens ne 1.3 hatte.
 
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Guten Morgen!

Mal nen ganz anderer Tip... Wenn Du noch so gar nix weißt, warum dann unbedingt JETZT eine Entscheidung treffen? Nimm Dir doch ein halbes Jahr "Auszeit", jobbe rum, damit Du Dir auch mal was leisten kannst, lerne Menschen kennen... Vielleicht reift in diesem halben Jahr ein Entschluss...
Du könntest auch dann in Deiner Freizeit in die soziale Schiene gehen, und schauen, ob Dir das wirklich liegt.

Zum Thema Geld: Geld ist es nicht. Du musst Deinen Beruf mit Freude und Spaß machen. Wenn es Geld wäre, hätten wir keine Friseure, keine Krankenschwestern und keine Gärtner.
Wenn ich einen Job mache, der mich nicht erfüllt, laufe ich Gefahr, ihn nur noch gestresst und widerwillig zu machen. Das wirkt sich zunächst auf meine Leistung und schließlich auf meine Gesundheit aus (Stichwort "Burn-Out").

Ich finde die Richtung Soziales sehr interessant. Wenn einem das liegt, kann man da viel machen. Und es wird immer immer Arbeit geben. Natürlich kann es sein, dass das Geld manchmal grade so reicht (Beispiel grade in der eigenen Familie). Aber wenn Du im schönen Süden unserer Republik bleibst und nicht wie ich z.B. in Berlin leben willst/musst, kann das mit dem Geld auch in zufriedenstellender Höhe sein.
 
Du musst Deinen Beruf mit Freude und Spaß machen. Wenn es Geld wäre, hätten wir keine Friseure, keine Krankenschwestern und keine Gärtner.
"Blessed is the mind, too small for doubt." um es mal mit 40k zu sagen. Wenn einem der Weg nach oben offen steht, dann legt man die Latte und seine Bedürfnisse auch höher an. Wie viele Abiturienten machen denn freiwillig eine Ausbbildung zum Friseur, wenn sie auch Arzt werden können? Achja, einer fällt mir ein. Der hat sein Kriminalistikstudium "zukunftsorientiert" mit Altenpflege getauscht und sucht trotz 10 Jahren Erfahrung nun auch einen unterbezahlten Knechtjob. Also ist das auch kein Selbstgänger mehr.
Und wenn ich sehe, was Mieten und Leben so in Süddeutschland kosten, dann muss man da mMn schon mindestens reich, wenn nicht noch reicher, sein, um dort den gleichen Standard wie in einem Flächenland (mit ohne Jobs😉) zu haben.
Ich denke, frühestmöglich anzufangen und sich Ziele zu setzen ist der beste Weg.
 
Ach Geld ist doch nicht alles im Leben. Wenn man jemand ist, der unbedingt n BMW fahren muss und eine Eigentumswohung besitzt, dann schon. Aber je nach Ort wo man lebt wird man auch mit 3000€ Brutto glücklich.

Renn nicht in MINT Berufe wenn Du damit eigentlich nichts anfangen kannst, ich hab Physik studiert, NC ist nicht vorhanden, und trotzdem sind von den knapp 100 aus meinem Semester am Ende noch 40 da gewesen. Und mittlerweile fangen das viel mehr Leute an, so um 300, und davon bleiben deutlich unter 100 über.
 
@ Freder - Ich finde du klingst teilweise sehr verbittert, wobei ich dir auch ein wenig Recht geben muss, Geld ist nicht ganz unwichtig, aber so abgedroschen wie es auch klingen mag: Geld ist nicht Alles im Leben.

Ich denke aber, bevor man sich in ein Stutdium zwingt, das man nur des Geldes wegen macht, ohne Interesse daran zu haben, sollte man eine Alternative überdenken: Gar nicht studieren! Ein Studium kostet eben auch Zeit in der man sich auch in einer Firma hocharbeiten könnte, dann kann es sein das man hinterher sogar besser dasteht als ein Studierter.
 
Freder hat da absolut Recht.
Was bringt einem ein Studium ohne gute Aussicht auf einen gutbezahlten Job? Man bedenke auch je weniger man verdient, umso weniger kann man für das Alter sparen. Und Ihr glaubt doch nicht etwa noch das Märchen der gesetzlichen Rente. Wer das denkt der ist im Alter ein Sozialfall. Meine Frau und ich haben beide sehr gut bezahlte Jobs (Arzt und Ingenieur). Ich mache meinen Job eigentlich nicht so gerne, wäre lieber auch Biologe geworden. Trotzdem bin ich froh den Weg gewählt zu haben. Man glaubt nicht wieviel Freizeit man sich mit Geld kaufen kann. Geld ist nicht alles, das stimmt, aber es macht sehr vieles einfacher.

Gruß
 
Freder hat da absolut Recht.
Kommt halt drauf an. Wenn man sich zu etwas zwingt (vor allem des Geldes wegen), dass einen nicht so recht interessiert, kann das auch nach hinten losgehen. Ich habe da gerade zwei Freunde, die psychisch ziemlich angeschlagen waren/sind, weil sie wegen ihrer Studienwahl eine Sinnkrise haben/hatten, nachdem sie dieses Jahr ihr Studium abgeschlossen haben. Beide haben keine allzu große Lust in ihrem jeweiligen Bereich zu arbeiten (Maschbauer und Jurist). Der Jurist zum Beispiel sagt, dass er keine Lust darauf hat ständig Überstunden zu machen, so wie er es bei den Anwälten gesehen hat, bei denen er seine Praktika gemacht hat. Er möchte diese Zeit lieber mit seiner Frau und Kind verbringen, dafür verzichtet er gerne auf etwas Geld und hätte auch kein Problem damit in irgendeiner Firma als Sachbearbeiter zu arbeiten, anstatt als Anwalt tätig zu werden. Der Maschbauer hängt so sehr an der Heimat und den Freunden hier, dass er im Grunde nicht bereit ist wegzuziehen, das hat für ihn dann den größeren Stellenwert als das Geldverdienen. Man lebt eben nur einmal, und bevor man reich aber unglücklich ist, verzichten viele eben auf etwas von dem Geld, das sie theoretisch in einem anderen Beruf verdienen könnten.
 
puh ech viel zu lesen hier 😀

Mein Hauptproblem ist: Wie entscheide ich mich für Politik / Anglistik oder eben Soziale Arbeit? Ich komme da gerade nicht weiter. Und weiß nicht mehr wie ich am besten weiter recherchiere. Mir fehlt da so die zündende Idee, der zündende Gedanke der mich da weiter bringt.
MINT Fächer fallen für mich leider eher weg. Da habe ich einfach in der Schulzeit gemerkt ( Informatik / Leistungskurs Physik), dass das nicht so meine Welt ist.
Der Test bei Spiegel online zeigt für mich ja eindeutige Tendenzen mit Sozialem Bereich / Lehramt mit 60-80 % gefolgt von Gesellschaftswissenschaften ( Die aber je nachdem wie ich eine einzelne Frage anders beantworte einfach mal zwischen 30 und 40 % schwanken und damit sogar hinter Ingenieurwissenschaften fallen.)

Bin gerade übringes auch im 3. Semester Jura. Problem: Römisch Recht hat mich mehr interessiert als Straf un Zivilrecht zusammen. Dementsprechend für den Schein im Nebenfach gelernt aber nicht für das wirklich "Wichtige".
 
Also solche Tests sind meist nicht sehr hilfreich. Für dich kommen MINT- Fächer nicht infrage? Dann schau, welche Fächer, die grob in deine Vorstellung passen und informier dich, welche Inhalte dort vermittelt werden. Das hilft evtl. schon bei der Auswahl. SDK hat schon auf einen wichtigen Punkt hingewiesen. Es ist die Frage, ob du einen berufsbildenden Abschluss machen willst oder ob du aus Interesse an einem Fachgebiet studieren willst. Meine Erfahrung sagt mir, dass man a) Das studieren soll, und nur das, was einen tatsächlich interessiert. Nur so kannst du auch die nötige Motivation aufbringen, evtl. Hürden zu nehmen.
b) nur das studieren, wo man auch wirklich Erfolge erzielen kann. Das stellt sich meist auch erst im Studium heraus. Deshalb sollte man im Studium auch den Mut haben, sich umzuentscheiden. Man kann nur wirklich gut in dem sein, wofür man sich interessiert. Letztlich ist es bei einem klassischem nichtberufsqualifiziertem Studium auch egal, was man studiert hat. Hauptsache man hat. Denn es erweitert den Horizont.

Freders Herangehensweise klingt auf dem ersten Blick verlockend, führt aber höchstwahrscheinlich in eine Sackgasse, es sei denn, die eigenen Interessen korellieren mit solchen Studienfächern. Denn man versaut sich die Studienzeit damit, Zeug zu büffeln, das einem egal ist, was man aber muss, um den Schein zu bekommen. Und dann fliegt man im 4. Semester raus, weil man eine Prüfung verkackt. Oder man quält sich bis zur Abschlussarbeit, die dann bestenfalls mittelmäßig wird, weil für eine excellente Abschlussarbeit auch Herzblut gehört. Und mit solch einer eher mittelmäßigen Abschlussarbeit ist man dann auch nur einer unter vielen, die versuchen die wenigen gutbezahlten Jobs zu ergattern.

Im Übrigen kannst du durchaus auch etwas geisteswissenschaftliches studieren und im Wahlbereich evtl. etwas ingenieurwissenschaftliches. Da eröffnen sich durchaus auch Zukunftsperspektiven. Denn die Geisteswissenschaften sind gerade dabei, Datenbanken und Internet für ihre Forschung zu entdecken.
 
Mh okay. Vielleicht sollte ich rein vom Interesse her sogar den Schwerpunkt dann auf Englisch legen. Nur so: Warum findest du solche Test wenig hilfreich? Zum Teil kann ich das auch selbst beantworten: habe einige Tests gemacht, sogar kostenpflichtige, da kam bei mir immer was anderes raus ( Augenoptik, Geoinformatik)... aber jetzt in letzter Zeit, mit den Test von Spiegel online und der FH kamen zumindest sehr deutliche Tendenzen raus.
 
Mein Hauptproblem ist: Wie entscheide ich mich für Politik / Anglistik oder eben Soziale Arbeit?

Guck's dir an - eingeschrieben bist du ja, dann setz dich eben ein Semester lang in Veranstaltungen aus den Bereichen, die dich interessieren. Jura langziehen hilft auch nicht, denn irgendwann erwischt es den potenziellen Abbrecher dann doch, und die Juristen brechen im Schnitt im 10. Semester ab, hab ich letztens gelesen. Keiner sonst klammert sich so lange an die Hoffung ^^. Ob du jetzt durch den Wechsel 3 oder 4 Semester "länger brauchst" (was für'n Quatsch eigentlich, bezahlen die mein Studium oder ich?), ist relativ egal.

Ich würde mir auch überlegen, die Uni zu wechseln, wenn eventuell das Fach dich interessiert, aber die Ausgestaltung nicht. So bin ich auf Bielefeld gekommen: ich wollte Anglistik studieren können, ohne mich mit Literaturwissenschaft beschäftigen zu müssen, und in Trier ging das nicht. Hab dann im Internet die FSB und Prüfungsordnungen von X Unis durchgelesen und an 2 Unis gefunden, was ich wollte, 2 Einführungskurse und Schluss, Linguistik, ich komme (ging in Bielefeld und Greifswald, aber Greifswald war mir dann mit fast 1000 km Fahrtstrecke nach Hause doch zu weit, Bielefeld waren nur 400, und hier und da will man ja doch seine Familie sehen 😉. Wenn's nur den wilden Osten gegeben hätte, wär ich aber trotzdem gegangen). Durch die 2 Litwiss hab ich mich dann durchgequält (die Schule hat mir den Spaß am Bücher zerquatschen einfach massiv verdorben) und danach war's dann cool. Geht natürlich auch andersrum: wer keine Linguistik mag, macht die 2 Einführungsteile dann eben und konzentriert sich danach auf Literatur, Kultur, whatever. Fand ich ganz gut. Aber wenn es in der Nähe was gibt, was von der Ausgestaltung her passt, ist das natürlich besser, aber man muss manchmal auch bereit sein, mal wegzugehen, um zu kriegen, was man will 🙂.
 
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@ gobot
Ich finde solche Tests deswegen wenig hilfreich, weil die Studiengänge und ihre Inhalte auch von Uni zu Uni sich unterscheiden. Und so ein Test sagt dir vielleicht, dieses oder jenes Fach könnte dir liegen. es sagt dir aber nicht, was diese Fächer eigentlich machen. Da hilft nur, sich auf den Homepages der Institute die Beschreibung zu lesen.
 
Scheiß auf den Test. Wenn du dir unsicher bist was du studieren solltest, sollest du dich klug machen.
Hier ein bisschen zynischer 11-Punkteplans dies bezüglich.

1. Nehm dir Zeit raus zufinden, welche Faecher/ Richtungen, dir so gefallen.
2. Erstelle dir eine Liste dieser.
3. Es gibt oeffentliche Buecherhallen oder auch Unibibliotheken, organisiere dir einen Ausweis fuer eine solcher Einrichtungen.
4. Informiere dich welche typische Erstsemestervorlesungen sind, Hinweise gibt es in einschlägigen Universitäten.
5. Notiere dir empfohlene Literatur zu oberigen.
6. Leihe dir mit Hilfe des Ausweises solche aus.
7. Lese sie!
8. Sei dir bewußt, dass das Niveau ist, auf den du studieren wirst.
9. Werde dir bewußt,das Studieren sich bemuehen bedeutet.
10. Ein Studium ist nur eine Ausbildung um fachspezifisch,wissenschaftlich arbeiten zu koennen.
11. Such dir ein vernuenftiges Hobby, wie Arbeiten.

Thema Geld:
Sollst du fuer dich ganz persoenlich entscheiden.
Es hilft aber wirklich sich darauf zu fokussieren, was man spaeter mit dem Studium anfangen kann und will und was der Arbeitsmarkt gerne haette (ich kenne einen Psychologiestudenten, der sich auf Arbeits- und Organisationspsychologie spezialisiert und als Vorarbeiter arbeitet ).
Wenn du etwas esoterische Vorstellungen hast, sei dir einfach klar, dass Hoffnung der erste Schritt auf dem Weg zur Enttaeuschung ist.
Man kann es trotzdem versuchen, vielleicht läuft das Leben dann nicht immer so rund.
Aber das Leben ist nicht immer so wie im Fernsehen (nicht wahr, Fredder:happy🙂, also heule nicht darueber.
 
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Ich wusste nach meinem Schulabschluß auch nicht was ich machen sollte und hab mich an diese weisen Worte meines Opas erinnert "Junge, lern erstmal was handfestes. Studieren kannst du immer noch"
Gesagt, getan! Ich habe mich für die Ausbildung des Elektroinstallateurs entschieden und bin mit der Arbeit auch erwachsener geworden und habe ein wenig Sinn für das Reale dazu gelernt.
Ich habe mich nach ein paar Jahren dann entschieden einen Dipl.-Ing. Gebäudesystem/Elektrotechnik zu machen und diesen auch erfolgreich abgeschlossen.

Ich merke im Nachfolgenden immer wieder, dass ich in meinem Studium doch sehr viel aus Erfahrungen der Praxis zurückgreifen konnte und mir dadurch doch im Studium seh rgeholfen war.

Deshalb mein Vorschlag, viellleicht erst eine klassische Ausbildung anstreben und wenn das Gebiet zusagt und man fürs Leben in diese Richtung gehen will, kann man immer noch ein Studium dieser Sparte draufsetzen.
Außer man will vielleicht Metzger oder Bademeister lernen. 🙂

Ich arbeite heute im öffentliche Dienst und bin Projektsteuerer für kommunale Bauprojekte. Mein Studium und auch meine praktische Erfahrung durch die Ausbildung helfen mir da viel weiter.
 
...da mir einfach noch die konkrete Berufsidee fehlt.

Das ist dann wohl des Pudels Kern 😉
Was für ein Job dir Spaß macht bzw. machen könnte kannst du dir nur selbst beantworten. Aber kann es vielleicht sein, dass du mit einem zu hohen Anspruch an diese Entscheidung ran gehst?

Den perfekten Job gibt es nicht. Natürlich gibt es Jobs die einem mehr liegen als andere und auch welche, die einem mehr Spaß machen als andere, aber Arbeit ist es trotzdem.
Kein Mensch sagt, dass man das, was man gelernt hat oder das, was man studiert hat, ein Leben lang macht. Viel hängt auch vom konkreten Arbeitgeber ab und wenn der doof ist, muss man wechseln. In Stein gemeißelt ist das alles nicht, viel wichtiger ist es meiner Meinung nach, erstmal loszulegen und einen einmal eingeschlagenen Weg dann auch zu Ende zu bringen. Bei einer durchschnittlichen Ausbildung oder einem Studiengang sind das ca. 3 Jahre. Wenn du nach denen merkst, dass dir das Ganze wirklich so gar nicht taugt, kannst du immer noch was anderes machen.
 
Und da fühle ich mich wieder bestätigt. Mach, was Dir Spaß macht. Ein wenig hast Du schon herausgefunden durch Deine Praktika. Wie Du Dein LEBEN dann gestaltest, hängt von Dir ab.
Geld ist nicht alles.
Und es ist inzwischen auch nicht mehr so, dass man bis zur Rente immer in ein und demselben Beruf fest hängt.
Mein Herzblatt verzichtet auf netto 350 Euro, um jetzt endlich endlich den Beruf zu machen, den sie schon immer haben wollte, und das mit ü40. Und der Unterschied zwischen knapp 1800 netto und guten 1350 netto tut in dem Alter mit 2 Kindern schon richtig weh.
Und trotzdem: Sie ist jetzt viel zufriedener als vorher. Sie geht wieder gerne zur Arbeit.

Wenn Du im sozialen Bereich arbeiten willst, dann tu das. Diese Leute werden immer gebraucht, und zumindest hier in Berlin kann es davon gar nicht genug geben (mag in Heidelberg anders aussehen... - Aber auch das ist heute anders als früher. Zur Not muss man halt zur Arbeit gehen, wenn diese nicht zu einem kommt - sprich: Mobilität)
 
Geh in die soziale Arbeit 🙂 Als Kerl (geh ich jetzt einfach mal von aus?) hast du da exzellente Chancen was zu finden, da dieser Zweig ja ansonsten eher weiblich dominiert ist. Ein Kumpel hat seinen Master darin gemacht und konnte sich zuletzt quasi aussuchen, wo er arbeiten mag; mit Autisten, schwer erziehbaren und/oder misshandelten Kindern oder als Streetworker. Das Gehalt stimmte auch einigermaßen (kommt halt drauf an, welche Maßstäbe du anlegst; einen Ferrari wirst du dir damit nie kaufen können).

Allerdings musst du dir da komplett sicher sein, da du halt viel Scheiße mitkriegst und das auch entsprechend verarbeiten musst. Aber ansonsten; Go fot it! Und Scheiß auf die MINT-Fächer, wenn du nix mit anfangen kannst.