E 10

Umgekehrt kann man auch nicht die Fahrzeug- bzw. Kraftstoff-Hersteller verpflichten die Verantwortung für das Nutzungsverhalten eines Fahrzeughalters zu übernehmen. Der Fahrzeughalter war auch ohne E10 bereits selbst verantwortlich, vom Tanken des richtigen Kraftstoffes bis hin zur Wartung. (Das Fahrzeug ist ja immerhin sein Eigentum, wer zu faul ist kann entsprechende Service-Verträge buchen)
Ich sehe da schon einen gewissen Unterschied.

Das Tanken des richtigen Kraftstoffes und regelmäßige Wartung sind in
meinen Augen obligatorisch und sorgen nicht für unverhältnismäßige Mehr-
kosten (beim Tanken) bzw. sind für alle Autofahrer gleich (TÜV-Abnahme).

Verlangt man jedoch von einem "E10-Nutzer", das er seinen Tank innerhalb
eines bestimmten Zeitraumes verbrauchen muss, um Schäden an seinem
Fahrzeug zu vermeiden, so zwingt man dem Nutzer ein Nutzungsverhalten
auf, das ihn gegenüber Nutzern herkömmlicher Treibstoffe benachteiligt.
Ich hab also nur die Wahl meinen Tank leer zu fahren, selbst wenn ich
gar nicht fahren muss, oder Schäden an meinem Auto zu riskieren.

Längere Standzeiten kommen nicht aus dem Nichts bzw. sind fast immer langfristig geplant, auch im Ausnahmefall kann man noch entsprechende Maßnahmen ergreifen. Wenn die Planung des Halters salopp gesagt nicht über "Ich stell die Karre dann mal 12 Monate in die Garage" hinausgeht sollte klar sein, wer welche grundlegenden Pflichten vernachlässigt hat.
Klar, aber wo stehen diese "Grundlegenden Pflichten"? Ich hab gestern zum
ersten Mal von dem E10-Problem bei längeren Standzeiten gehört. Wird
man vom Tankwart drauf hingewiesen? Informiert die Regierung einen
darüber? Steht das irgendwo im Wartungsbuch? Kann man das auf der Seite
nachlesen, wo man auch die Tauglichkeit seines Autos überprüfen kann?

Auf was berufen sich die "anderen", wenn sie die Verantwortung dafür dem
Autonutzer zuschieben? Und woher soll der E10-Tanker das wissen, sofern
er es nicht gerade zufällig irgendwo mit bekommt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer haftet, wenn Schäden durch Separation von Ethanol und Benzin aufgrund
einer längeren Standzeit des Autos auftreten? Man kann den Autofahrer ja
schlecht dazu verpflichten, seinen Tank innerhalb von X Monaten leer zu fahren.

Keiner. Die werden nie sagen das das Auto das schadlos verträgt, Weil sies selbst nicht wissen. Es heißt immer nur das Modell kanns tanken. Was ja auch stimmt. Man kann tanken und damit fahren. Mehr wurde nicht versprochen.
Ist halt nur die Frage wie lang.
Und ich denke mal das mit dem aufteilen fängt schon über Nacht an. Sobald das Auto ruhig steht, teilt sich der Kram.
 
Womit der Sachverhalt doch auch geklärt ist, weil man davon ausgehen kann, dass er es nicht verträgt...

Für mich is das recht einfach.

Jo, der Punto, den du in den KLZ hast, verträgt den zB nicht 😉.

Mich stört eigentlich die Sache persönlich, weil ich Youngtimer-Fan bin. Wenn die Politik will, dass E10 verkauft wird, aber der Kunde das nicht annimmt, dann gibt es irgendwann per Ordre de Mufti kein E5 mehr.

Dann kann ich mein Coupe bzw mein Motorrad wegwerfen.

Im Gegensatz zur Abschaffung des verbleiten Benzins, wo man in die alten Autos dann je nachdem Super Plus tanken oder Additive reinschütten kann, kann man da wohl eher nichts mit Additiven machen, weil es am Grundstoff hapert. Die Zulieferindustrie hat aber vermutlich auch kein gesteigertes Interesse, E10-feste Bauteile für 20 Jahre alte Autos zu produzieren.
 
Klar, aber wo stehen diese "Grundlegenden Pflichten"?

Stichpunkt: Persönliche Verantwortung

Wer sich ein Fahrzeug zulegt kann selbst entscheiden, ob er (wie bereits erwähnt) einen Service-Vertrag abschließt oder sich selbst um die meisten Dinge kümmert und nur im Härtefall zur Werkstatt geht. Wer sich für letzteres entscheidet muss sich darüber im klaren sein, dass er sich zu einem gewissen Grad eben selbst informieren muss.

Der von dir geschilderte Zwang (Tank leer fahren oder Sachschaden in Kauf nehmen) ergibt sich übrigens erst, wenn man nicht in der Lage ist den benötigten Spritverbrauch auszurechnen um anschließend passend zu tanken. Eben das funktioniert bei den Leuten bestens, wenn es darum geht hohe Spritpreise zu vermeiden, und sollte einem Autofahrer generell auch zumutbar sein, da gab es bei der Führerscheinprüfung ja schon mehr Mathe. 😉

Ansonsten muss man auch mal die Fragen beleuchten, beispielsweise die, ob der Tankwart aufklärt.

Tankwart? Wirst du in Deutschland primär bei Shell (als rudimentäres Angebot) finden, ansonsten gibt es an Tankstellen in der Regel kein KFZ-Fachpersonal, sondern quasi wie im Supermarkt nur Kassierer, Putzfrau und "Filialleiter". Klar, fragen kann man trotzdem, denn man kann ja erwarten, dass wenigstens der Leiter der Station sich mit der Ware beschäftigt, die er verkauft.

Inwiefern sich der Kunde selbst für etwas interessiert hat sich aber bereits im letzten Jahr deutlich gezeigt, als Shell einen massiven Anstieg an verbalen Entgleisungen gegenüber dem Personal zu verzeichnen hatte, nur weil man den Kraftstoffen den Namenszusatz "Fuelsave" verpasst hat, normales Nachfragen war da eher die Ausnahme. Wie es dann zusammen passt, dass man sich über "diesen komischen, neuen Sprit da" tierisch aufregt, sich im Gegenzug aber kein Stück dafür interessiert, gilt es immer noch zu klären.

Im Fall Tankstelle kann man im Prinzip nur sehr bedingt aufklären, weil ein Großteil der Kunden schlicht "kein Bock" hat. Ähnlich motiviert war man wohl bei der Bewertung des E10-Kraftstoffes, als man über die Einführung der Richtlinien in der EU entschieden hat.
 
Jo, der Punto, den du in den KLZ hast, verträgt den zB nicht 😉.

Mich stört eigentlich die Sache persönlich, weil ich Youngtimer-Fan bin. Wenn die Politik will, dass E10 verkauft wird, aber der Kunde das nicht annimmt, dann gibt es irgendwann per Ordre de Mufti kein E5 mehr.

Dann kann ich mein Coupe bzw mein Motorrad wegwerfen.

Im Gegensatz zur Abschaffung des verbleiten Benzins, wo man in die alten Autos dann je nachdem Super Plus tanken oder Additive reinschütten kann, kann man da wohl eher nichts mit Additiven machen, weil es am Grundstoff hapert. Die Zulieferindustrie hat aber vermutlich auch kein gesteigertes Interesse, E10-feste Bauteile für 20 Jahre alte Autos zu produzieren.

Hi!

Da irrst du dich, meiner ist ein 8V, deshalb verträgt er ihn, nur die 16V Variante hat da ihre Probleme.

Und bzgl. des Wegwerfens von Young/Oldtimern/Motorräder bleibt dir ja immer noch die Möglichkeit, Super Plus zu tanken...

Ich finde das E10 Zeugs auch extrem bekloppt, aber es ist jetzt nicht so, dass man als Kunde keine Möglichkeit hat, dem auszuweichen...

Viele Grüße und ne gute Nacht!

Rene
 
Mensch, hier gibts ja aber auch garkeine Beführworter... Haben die Politiker und EU-Beamten wirklich so schlecht/garnicht überlegt??
Eigentlich nicht, geht diesmal voll auf die Kappe der Industrie: die Vorgabe aus Brüssel lautet nur bis zu nem Stichtag (AFAIK 2014) müssen x Prozent fossile Brennstoffe gespart werden. Der eigentliche Plan war mal wieder die Autohersteller zu zwingen energieeffizientere Motoren zu entwickeln. Nur hatten die kein Bock und meinten diesmal solle die Mineralölindustrie auch mal was leisten.
Um möglichst wenig einmischung vom staat zu haben, haben die sich dann verpflichtet einen gewissen Prozentsatz ihres Absatzes mit Bioethanol zu machen, sonst drohen Strafzahlungen. Das "wie" blieb vollkommen den Firmen überlassen. wenn die gewollt hätten, hätten die auch einfach Additive verschenken können um auf die zahlen zu kommen.

Der Weg E10 ist nun kolossal gescheitert. Die Alternativei st nun das man einfach die Geldstrafen zahlt - natürlich werden die auf die kunden ugelegt, wodurch alle Kraftstoffe ca 2 cent teurer werden.
 
Also ich fahre kein Auto, deshalb ist mir das alles herzlich egal, aber ich habe gerade das hier gelesen:
„Die Verwirrung an der Zapfsäule muss ein Ende haben“, sagte Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) der „Welt am Sonntag“. Auf dem für Dienstag einberufenen Benzingipfel werde die Bundesregierung „das weitere Vorgehen mit allen Beteiligten“ besprechen: „Die Mineralölwirtschaft muss die Informationsdefizite erläutern und die Aufklärung der Verbraucher wesentlich verbessern.“ (Welt.de)

Jetzt mal meine Fragen:

Warum heißt es "Verwirrung"? Die Leute finden den Sprit scheiße und tanken ihn nicht. Ist für mich das Gegenteil von Verwirrung.

Warum gibt es einen Benzingipfel? Was interessiert die Politik das? Sie bekommt doch das Bußgeld, wenns nicht klappt und kassiert doch in jedem Fall ab.

"Die Mineralölwirtschaft muss die Informationsdefizite erläutern" heißt nach meinen Grammatikkenntnissen, dass das Defizit dann immer noch besteht, nur etwas blumiger umschrieben wird. Liege ich da falsch?

"Aufklärung" ist doch in diesem Fall kontraproduktiv, da dann ja aufgeklärt wird, wie schädlich das Zeug ist. Warum fordern die das?

:cat:
 
Ansonsten muss man auch mal die Fragen beleuchten, beispielsweise die, ob der Tankwart aufklärt.

Tankwart? Wirst du in Deutschland primär bei Shell (als rudimentäres Angebot) finden, ansonsten gibt es an Tankstellen in der Regel kein KFZ-Fachpersonal, sondern quasi wie im Supermarkt nur Kassierer, Putzfrau und "Filialleiter". Klar, fragen kann man trotzdem, denn man kann ja erwarten, dass wenigstens der Leiter der Station sich mit der Ware beschäftigt, die er verkauft.


Obwohl man dazu sagen muss das die Leute bei Shell meist keine richtigen Tankwarte sind sondern einfaches Servicepersonal, die meist auch kaum mehr wissen als das was in den Broschüren steht.
Ja der Tankstellenbetreiber weiß was über die Ware die er verkaufen muss....nämlich das was in den Broschüren steht und die Werbesprüche die sein Angestellten jedem (!) Kunden reindrücken müssen...(sind sie Postbank-,ADAC- oder Clubsmart Mitglied....usw usw usw) und wieviel er von dem Stoff absetzen muss um irgendwelche Boni zu bekommen.(wenn er weniger absetzt als das Soll gibts natürlich das Gegenteil von Boni)
 
Ist ja auch n bischen viel verlangt, dass die Tankstelle oder Tankwart da einen fachlichen Rat geben soll. Im Grunde könnten die auch nur in einer Tabelle nachsehen, bei welchen Motorcodes E10 vom Hersteller freigegeben ist.

In dem Moment, in dem er einen darüber hinausgehenden fachlichen Rat erteilt, setzt er sich ja selbst in Haftung. Also wird nur im Konjuktiv geantwortet, machen ja auch einige KFZ Hersteller so.

Was den Mehrverbrauch angeht, kann man realistischerweise ungefähr 3% erwarten, um soviel ist der Energiegehalt rechnerisch geringer.

Ansonsten leidet bei jedem Motor - freigegeben oder nicht - das Motoröl unter dem erhöhten Wasseranteil, wodurch es leichter verschlammt, also schneller altert. Grade beim 10W40 und größer, also regelmäßig Öl prüfen, aber das ist ja nix neues.

Probleme mit der Lagerung gibt es wohl ab ungefähr einem Monat, obwohl es da freilich auch auf die Temperatur und den Luftabschluss ankommt. Die Zündfähigkeit kann dann leiden. Ist aber jetzt für den Normalverbraucher weniger ein Drama, das Problem gabs beim jetzigen Sprit in verminderter Form auch schon, und spielt ja eigentlich blos beim Überwintern von Motorrädern und Kettensägen usw. ne Rolle.
Blöd is das eher für die Mineralölkonzerne, die nach 3 Monaten Lagerung das Zeug entsorgen müssten, wenns nicht verkauft wird. Folglich handelt es sich auch nich blos um eine Frage der Durchmischung, denn die liesse sich wiederherstellen, sondern um einen chemischen Alterungsprozess. (Oxidation und Wasserzug)
'Tank durchschütteln' wie hier zu lesen war, ist keine geeignete Abhilfe.




Wo ichs grad seh:
Ansonsten vertragen viele Amiautos das, weil die oft keine Leichtmetallmotoren haben und mit Technik aus den 60ern oder noch älter rumfahren.

Oh, wiedermal ein Amifachmann.

Von welcher 60er Jahre Technik redest du denn? Oldtimer?
Und Alublöcke sind da genauso weit oder wenig verbreitet wie hier auch.

Der Grund, wieso sie das vertragen ist einfach, dass es in den USA E10 seid den 80ern flächendeckend gibt, und die Hersteller viele Jahre Erfahrung damit haben. In der Hinsicht sind sie deutschen Herstellern einfach vorraus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von welcher 60er Jahre Technik redest du denn? Oldtimer?
Seit wann sind 10 Jahre alte Autos Oldtimer? Ich rede von dem 6-Zylinder beim 2005er Mustang.

Ford gibt aber natürlich auch Autos mit Baujahr vor 1940 frei 😉.

Fairnesshalber muss ich aber auch sagen, dass das Motordesign meines Fiats im Kern von 1959 ist 😉.

und spielt ja eigentlich blos beim Überwintern von Motorrädern

Ja Scheiße. Jedes Mal 20 Liter Sprit wegschmeißen kann auch nicht im Sinne des Erfinders sein.
 
Zuletzt bearbeitet: