Ebay - Tipps zum Verkaufen ?

Ja, dann kommt aber die strittige Frage ab wieviel Auktionen Du ein gewerblicher Verkäufer und keine Privatperson mehr bist. Dazu gibt es imho bisher leider weder Richtlinien noch Präzedenzfälle. Also kann es worst case passieren dass Dich da einer durch mehrere Instanzen schleift und gleichzeitig bei der Steuer anschwärzt. Also besser vorbeugen als auf die Schuhe kotzen 😉

Ich mache es den Leuten mit gewerblich immer so klar: Wenn Du etwas einkaufst oder herstellst, um es mit Gewinn zu verkaufen, dann ist es gewerblich.

Ein Hobby kann daher nicht gewerblich sein, wenn man einen Teil seiner Sammlung verkauft, egal wie groß die ist. Schließlich hat man die Sachen ja mal gekauft, weil man sie sammelte und nicht, weil man sie sofort wieder verkaufen wollte. Hierzu kann es hilfreich sein, wenn man im Zweifelsfall nachweisen kann, wann man die Sachen gekauft hat.
Zudem sollte der Verkauf in einem engen zeitlichen Zusammenhang erfolgen, sofern man größere Kontingente anbietet. Wenn ich Gegenstände regelmäßig und dabei über mehr als ein Jahr hinaus anbiete, dann kann man sich schon berechtigt fragen, ob das nicht schon gewerblich ist.
Wer regelmäßig mit Neuware handelt ist aus meiner Sicht dagegen ab dem ersten Verkauf gewerblich - mal abgesehen davon wenn man nur wenige Fehlkäufe wieder versucht loszuwerden.

Wenn ich natürlich regelmäßig (wie ihr seht ist das schon ein Begriff, der wichtig ist), also mehrfach im Monat über mehrere Monate hin, die gleichen Gegenstände anbiete, z.B. auch gut bemalte Figuren, dann muss ich mir schon die Frage gefallen lassen, ob man nicht gewerblich handelt.

Bei Ebay sind natürlich in erster Linie dann Probleme zu erwarten, wenn ich eine große Konkurrenz habe, da die regelmäßig Konkurrenten anzeigt, die sich als Privatmann geben, tatsächlich aber als gewerblich eingestuft werden könnten. Da sehe ich die Konkurrenz im Tabletopbereich bei ebay nicht so groß, da die Anzahl der Gewerbetreibenden überschaubar ist.
In unserem Hobby wird tatsächlich noch überwiegend von privat zu privat verkauft.

Beim Thema Ebay: welche Preise kann man denn etwa für bemalte Einzelfiguren oder kleinere Trupps verlangen? Kann man überhaupt mehr als den Neupreis raushohlen, wenn ja wie?

Meine Erfahrung zeigt, dass man bei Ebay eigentlich nie den Neupreis wieder rausholt. Als Händler mag das anders sein, da diese ja andere Einkaufspreise haben. Zudem wird aus meiner Sicht auch nicht schlecht Geld dadurch verdient, dass man Boxen in Gussrahmen splittet bzw. die Gussrahmen in Bits verkauft. Hier mag sichrlich mehr drin sein, als wenn man Boxen anbietet. Allerdings mag man so auch auf vielen unbeliebten Dingen sitzen bleiben.

Für bemalte Figuren/Fahrzeuge kann man im Einzelfall mehr als den Neupreis erzielen. Diese müssen jedoch schon vom Foto her absolut top bemalt sein. Das, was bei ebay in erster Linie mit dem Hinweis "pro painted" angeboten wird, ist selten mehr als normaler Tabletopstandard und erzielt dem entsprechend schlechte Preise.

Gute Preise erzielt man aus meiner Erfahrung immer mit unbemalten (ggfs. entfärbten) Figuren im Originalzustand bzw. Gussrahmen. Alles andere, außer außergewöhnlich bemalt, wird (fast) nie über den Neupreis gehen.
Eine Ausnahme mag bei GD-Modellen sowie bei Modellen gelten, die nicht mehr neu gekauft werden können. So habe ich z.B. für 5 Wulfen der SW OVP für 38€ gekauft, bei einem Neupreis (2003) von 24,95€, da sie nicht mehr bei GW zu kaufen sind.
Auf der anderen Seite habe ich einen Trupp Valhallaner, die ich einmal gebraucht gekauft hatte, für 34€ - und damit mit Gewinn - verkauft, weil sie zwischenzeitlich nicht mehr bei GW erhältlich waren.

Man müsste also ein wenig in die Zukunft schauen können, um festzustellen, welche Modelle zukünftig von GW nicht mehr angeboten werden, aber dennoch von den Spielern begehrt sind, damit man diese gezielt kauft, um sie irgendwann mit Gewinn zu verkaufen. Aber damit kann man nicht vernünftig planen.


Ansonsten kann ich den Tipp geben, immer mehrere Auktionen gleichzeitig einzustellen und auf die anderen Angebote zu verweisen. Wenn man in einer Kategorie mehrere unterschiedliche Auktionen eingestellt hat, dann gibt es genug Leute, die Porto sparen wollen und daher gerne bereit sind, mehr für eine Auktion zu zahlen, weil sie weniger Porto zahlen. Sofern sich aber mehrere Leute für das gleiche Produkt interessieren, steigt damit auch das Ergebnis.

Zudem sollte man die Auktion immer Freitag-, Samstag- oder Sonntagabend auslaufen lassen. Unter Umständen lohnt sich ein Blick in die Fernsehzeitung, was zu bestimmten Zeiten läuft, damit man in dieser Zeit nicht unbedingt die Auktionen auslaufen lässt. So hab ich aus schlechter Erfahrung nie Auktionen zur Tagesschau-Zeit auslaufen lassen, weil da viele Leute vor der Kiste sitzen. Ok, das mag für Tabletopfans vielleicht nicht so zutreffen, aber ich hab halt auch schon andere Dinge über ebay verkauft.

Ein gutes Foto ist immer wichtig. Die Auktion immer bei einem Euro beginnen und so im Rahmen der "Volksauktion" gleichzeitig mit dem Galeriebild keine Einstellgebühren bezahlen. So hat man keine Kosten, wenn man dann doch nicht verkauft. Zudem ist das Galeriebild eine gute Möglichkeit sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Und insbesondere sollte man wissen, was man genau anbieten will, da die Leute bei großen Angebotsmengen die Suchfunktion nutzen. Also gib einfach mal deinen geplanten Artikelnamen in die Suche ein und schau, wie viele Treffer du erzielst. Wer SM verkauft und diese als Space Mariens (kommt häufiger vor) anbietet, muss sich nicht wundern, wenn sie keiner findet.
Zudem kann über die Suche direkt einmal abschätzen, was man denn so erzielen kann für seinen angebotenen Gegenstand.

In der Tat ist manchmal auch der Zeitpunkt wichtig. Diejenigen, die z.B. die Killakoptas aus der BR-Box als erste bei ebay eingestellt haben, haben sicherlich tolle Preise erzielt. Jetzt, wo es die Auktionen wie Sand am Meer gibt, ist der Preis doch stark gesunken.

Als Bezahloptionen sehe ich Überweisung+ als beste Möglichkeit an, auch wenn ich als Käufer PayPal bevorzuge (als Verkäufer ist es jedoch nicht empfehlenswert, insbesondere, wenn die Auktion nur wenig Geld bringt).
Dadurch dass man seine Kontodaten bei ebay hinterlegt können die Leute schnell überweisen. Das geht per Onlinebanking dann auch wirklich fix.

Hinsichtlich Versand habe ich festgestellt, dass es die meisten Leute in erster Linie billig wollen. Sprich man kommt mit Warensendung oder Großbrief bei den meisten Auktionen hin. Dies ist mitunter auch dann interessanter für den Käufer, weil die Auktion sich nicht stark verteuert durch das Porto.
Zudem lohnt es sich die Verpackungen aufzubewahren, die man von anderen Leuten bekommt. Die Adressen mit Aufklebern überkleben und schon hat man wieder einen Umschlag gespart.

Soweit meine Ideen aus fünf Jahren Ebay-Erfahrung. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen weiter.

Btw.: Das ist keine Rechtsberatung!
 
Also ich treibe mich seit 2004 bei eBay rum und wollte auch mal meine Erfahrungen kurz kund tun.

1. gewerblich - nicht gewerblich:
Es ist in Deutschland rechtlich nicht klar geregelt ab wann man ein gewerblicher Verläufer ist. Das richtet sich danach ob man immer die gleichen Artikel anbietet und in welcher Menge man dies tut. Die Gerichte in Deutschland sehen das unterschiedlich. So wurden schon Leute für 150 verkaufte Artikel verurteilt. Bei eBay im Forum gibt es eine kleine Abhandlung mit Hinweisen wann man ein gewerblicher Verkäufer ist.

Ich persönlich wurde bereits von einem Anwalt abgemahnt. Und das nachdem ich gerade meine über 8000 Punkte große Cadianer Sammlung verkauft hatte und nicht mal die Hälfte des Neuwertes erlösen konnte.
Der Anwalt wurde von einem Händler beauftragt, konstruierte eine Wettbewerbssituation und verwies auf meine vielen Bewertungen wonach ich ja dann gewerblicher Verkäufer sei. Er wollte eine Unterlassungserklärung und seine Gebühren (knapp 500 EUR). eBay hilft dir in einer solchen Situation nicht. Mir hat der Verbraucherschutz geholfen. Ich habe eine komplette Aufstellung über sämtliche verkauften Produkte, Rechnungen, Neuwert, Zeitwert und Verakaufspreis machen müssen und diese an das Finanzamt gegeben. Das Finanzamt hat mir dann rechtlich verbindlich bescheinigt das ich kein Verkäufer bin da ich dadurch keinen Gewinn von über 250 EUR im Jahr gemacht habe. Dies war ein Bescheid nach Steuerrecht den ich dann dem Anwalt geschickt habe. Er hätte mich noch immer verklagen können den Steuerrecht ist nicht Handelsrecht aber die Chancen vor Gericht standen für ihn durch diesen Bescheid extremst schlecht.

Desshalb ganz wichtig: Hebe alle deine Rechnungen auf und wenn du sie weiter gibst, kopiere sie.

2. Versandkosten:
Bei den Versandkosten würde ich immer einen günstigsten, unversicherten Versand aber auch einen versicherten Versand anbieten. Wie von einigen Vorschreibern schon erwähnt wollen die Käufer meistens den günstigen, unversicherten Versand. Geht aber wirklich mal etwas verloren, könnte es Ärger geben weil du keinen versicherten Versand angeboten hast, sie also gezwungen waren den günstigen Versand zu wählen. Du musst aufpassen denn in vielen Kategorien hat eBay Höchstgrenzen für Versandkosten festgelegt.

Wenn du versicherten Versand anbietest, ist es wieder sehr wichtig die AGB's der Logistik-Unternehmen zu kennen. Bei der Post ist es zum Beispiel so, das ein Paket nur dann versichert ist, wenn zwischen Inhalt und Verpackung 10 cm (ausgepolsterter) Platz sind. Habe ich auch schon sehr schmerzlich feststellen müssen. Ich hatte ein Display verkauft das beim Versand kaputt gegangen ist und die Deutsche Post hat unter Hinweis auf diesen Punkt in den AGB's die Regulierung abgelehnt. Also musste ich die Versandkosten + den Kaufpreis erstatten :-(

3. Art des Angebotes:
Ich stelle meine Artikel eigentlich immer als Auktion ein. Mit Bild und Vorschau kostet das bei einem Startpreis von 1 EUR nichts. Bezahlen musst du dann nur die verkaufspreisabhängige Provision. Hat halt den Nachteil das du ohne einen festgelegten Mindestpreis bei sehr hochwertigen oder teuren Artikeln unter Umständen einen hohen Verlust hinnehmen musst. Meistens laufen aber solche Auktionen ab 1 EUR recht gut, da die Käufer sie als sehr fair empfinden.

4. Beschaffenheit der Artikel:
Habe die Erfahrung gemacht das es am besten ist wenn die Artikel in neuem oder neuwertigem Zustand sind. Also nicht zusammen gebaut, nicht grundiert und nicht bemalt. Am allerbesten noch im Gussrahmen. Auch unvollständige Gussrahmen werden sehr gerne gekauft. Ganze Armeen würde ich versuchen einzeln zu verkaufen. Nicht jeder braucht alle Figuren, bietest du die Teile einzeln an erreichst du eine wesentlich größere Zielgruppe.


Achtung: Dies ist keine Rechtsauskunft oder Rechtsberatung!
 
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