Ehrlich sein zum eigenen Nachteil?

Ich zahle lieber 40 Euro und lasse mir das von der Polizei absichern, als hinterher das Hickhack mit der gegnerischen Versicherung zu haben.
Vor allem wundert mich das, das muss echt eine Ausnahme in Hamburg sein. Mir war das bisher so bekannt, dass das Zurücklassen eines Zettels nicht ausreicht (eben weil der von spielenden Kindern abgenommen oder vom Herbststurm davon geweht werden könnte), sollte man erwischt werden, wenn man nur einen Zettel schreibt, könnte das andere negative Folgen haben, da es wohl ähnlich gewertet wird, wie der Fall in dem man einfach abhaut ohne den Schaden zu melden (also sozusagen "Fahrerflucht").
 
Vor allem wundert mich das, das muss echt eine Ausnahme in Hamburg sein. Mir war das bisher so bekannt, dass das Zurücklassen eines Zettels nicht ausreicht (eben weil der von spielenden Kindern abgenommen oder vom Herbststurm davon geweht werden könnte), sollte man erwischt werden, wenn man nur einen Zettel schreibt, könnte das andere negative Folgen haben, da es wohl ähnlich gewertet wird, wie der Fall in dem man einfach abhaut ohne den Schaden zu melden (also sozusagen "Fahrerflucht").

Man ist dazu verpflichtet zu warten, den "Umständen entsprechend". Keiner verlangt, dass man zwei Stunden im Blizzard neben dem Auto wartet - aber nach 30 - 40 Minuten sollte man daran denken, den Schaden selbst bei der Polizei zu melden.

Wenn man nicht gerade die Nummer vom nächsten Präsidium im Telefon hat sollte man dann wohl einfach die 110 wählen. Oder direkt zum Präsidium marschieren, wenns nicht all zu weit weg ist.

Die müssen ja auch nicht unbedingt einen raus schicken, da kann man schon einmal Kennzeichen und Personendaten durchgeben und sich dann den Weg zum Präsidium sagen lassen - hauptsache man meldet den Schaden vor dem Besitzer. =)
 
Die kant'schen Postulate der praktischen Vernunft sind da eine ganz andere Baustelle, aber auch nicht mit dem Nazarener vergleichbar.

Ab diesem Satz habe ich deinen Post verstanden, aber danke für die Belehrung, ich hab halt nur mein Abi 😀.

Der Nazarener... klingt wie ein Fluch, aber naja.
@ Vergleich Kant Jesus...
Man kann alles mit allem vergleichen.
Und Kant, ob er wollte oder nicht, baut all sein Denken zwangsweise auf dem christlich-jüdischen Wertesystem Europas auf. Das geht halt nicht anders und geht jedem hier so.


@ Topic:
Wenn ich zu meiner weiter oben geschilderten Einstellung einen biographischen Bezug herstellen müßt würde ich mich für den christlichen entscheiden...
 
Ab diesem Satz habe ich deinen Post verstanden, aber danke für die Belehrung, ich hab halt nur mein Abi 😀.
Nun, selbiges gilt auch für mich (bez. Abitur). 😉

Um es mal ganz simpel zu formulieren:
Die goldene Regel basiert auf dem Gedanken, dass ein harmonisches Miteinander in eine normative Aussage gefasst werden kann - wenn jeder nur den anderen behandelte, wie er sich selbst behandelt sehen möchte, reichte das als moralischer Unterbau aus.
Kant hingegen ist viel abstrakter. Eine Tat muss sich erweisen können ohne jede Vorteilsnahme oder einen Hintergedanken (ob nun positiv oder negativ), die Befolgung des Gesetzes (d.h. der kategorische Imperativ) erfolgt aus innerer Einsicht vor dem Gesetz selbst. Wer sich wünschenswerte Auswirkungen durch sein Handeln verspricht, der verwässert schon die reine Lehre des Normativen, das allein auf unverbrüchliche Konvention und Überzeugung in und durch sich selbst beruht.
Und nur weil der Komparativ bis zu einem gewissen Grade immer anzuwenden ist, heißt es nicht, dass er auch in sich stimmige Ergebnisse fördert - hier ist es eben nicht der Fall.

Und die modische Formel des "christlich-jüdischen (Abendlandes/Hintergrundes/Wertesystems)" halte ich sowohl im Allgemeinen als auch in diesem konkreten Kontext für etwas trivial. Zum einen fehlt da gänzlich die hellenische Kulturvermittlung, zum anderen wird da ein historischer Überbau konstruiert, der weitaus mehr Bruch- und Nahtlinien enthält, als es diese wohltuende Formulierung offenbart. Kant ist stark vom Pietismus beeinflusst gewesen (seitens der Erziehung, ungefähr ab 1760 löste er sich indes von dieser religiösen Einflussnahme stetig), da ist die Rede vom "christlich-jüdischen" Hintergrund im allerweitesten Sinne zwar richtig, aber immer noch ungemein vage; und heutzutage sieht das noch einmal ganz anders aus, schließlich sind die aufklärerischen Werte weitaus mehr Maßstab für uns als die genuin religiösen.