Moin Moin,
Nachdem ich dieses Forum nun einige Zeit als teilnahmsloser Betrachter beobachtet habe habe ich mich schließlich entschlossen, den steinigen Weg der Registrierung zu gehen und da bin ich.
Zum Einstand möchte ich euch den Beginn einer längeren Erzählung vorlegen, an der ich schon länger schreibe. Da diese erzählung bis auf das genre so gar nichts mit warhammer zu tun hat dachte ich mir, wäre das off topic der beste platz dafür, sollte ich mich geirrt haben bitte verschieben,
so, nu aber:
Ein Lied im Wind
Prolog
Im Licht der untergehenden Sonne färbt sich der Schnee an den Ufern des Ymstric blutig rot, Schilf wiegt sich sanft im Wind, der Schwaden von wirbelndem Weiß wie Nebel über die winterlichen Wiesen treibt. Der Fluss selbst, ein Band aus Eis windet sich zwischen geschwungenen Hügeln, dunklem Tannengehölz und schneeweißen Auen hindurch. Jenseits der Ufer sammeln sich gleich einem pochenden Geschwür Tausende winziger Gestalten. Ein klagender Ruf hallt durch das weite Tal, als das Heer der vereinten Fürstentümer des Westens beginnt sich in Bewegung zu setzen. Unter Stiefeln und Hufen knirscht der Schnee, aus den Wäldern dröhnt der Widerhall von Trommeln und der Atem des Winters trägt geisterhafte Stimmen heran. Es scheint als ächze die gefrorene Erde selbst unter der Last des Krieges und im Wind vermag man schon das Tosen der Schlacht zu erahnen. Alles scheint so unwirklich, so fern. Als ob nicht ich es wäre, der in den Tod reitet. Rollendem Donner gleich, laut wie das Lachen schadenfroher Götter setzen die schwer gerüsteten Ritter, der Glanz und die Krone der Kriegsmacht der Reiche der Menschen zum Sturm an. Dann beginnt es, die Welt versinkt in einem Meer des Grauens und die blutigen Wogen schlagen mit ohrenbetäubendem Lärm über mir zusammen. Während der Tod reiche Ernte hält, unter ihnen wie unter uns. Nach einer Ewigkeit im Wahnsinn der Schlacht vergisst man die Welt, es zählt nur noch der Augenblick, jeder Atemzug ist Leben, es brennt in meinen Lungen, lässt meine Augen tränen und meine Hände ertauben. Ich verliere mich in einem Sturm von Stahl, verliere mein Banner aus den Augen, ich töte, ich lebe, reite sehenden Auges in mein Verderben. Zum Krieger geboren, habe ich gelebt mit dem Schwert an meiner Seite. Und in diesem einen Moment sehe ich mit einer Klarheit, wie sie nur die reine, schneidend kalte Luft des Winters tragen kann, dieser Tod war immer für mich bestimmt, denn mein Leben war der Krieg. ....War das Alles?
Ich höre ihre Stimme. Ich kann sie vor mir sehen, Tränen glänzen in ihren Augen, als der Krieg mich von ihr reißt. Nur noch einmal will ich sie in den Armen halten, nur einmal noch in ihre Augen sehen. Ein Lächeln kräuselt meine vergitterten Lippen, als gefiederter Tod mich trifft. Ich spüre noch, wie ich vom Pferd sinke, mir ist kalt, so kalt. Der Winter kriecht in meine Glieder und die Welt verstummt für einen Augenblick, schweigt nur für mich. Dann umfängt mich Schwärze mit samtenen Fingern, während ich hinübergleite in die Welt der Träume. Mein Name ist Galaher von Sturmfels und dies ist das letzte Mal, dass ich die Sonne sehe.
***
Seit Stunden schon ist das letzte Licht eines blutigen Tages im Westen versunken, und die Nacht legt barmherzig ihr silbernes Leichentuch auf die Ufer des Ymstric. Ein Meer von Leibern, Mensch und Ungeheuer gleichermaßen bedeckt die mit Blut getränkte Erde. Schneeflocken wirbeln im Wind und lassen sich hier und da nieder. Die Schreie der Sterbenden hängen in der Luft, bis sie auf den Schwingen schwarzer Todesboten in die Ferne fliegen. Inmitten dieser eisig kalten Hölle öffne ich die Augen. Meine Beine kann ich nicht mehr spüren und die Arme kaum bewegen, jeder Atemzug schmerzt,... ich sterbe. Doch noch lebe ich. Feuer brennt in meinen Lungen und aus meiner Brust ragt ein dunkler Schatten. Ich will schreien, doch der Wind reißt kaum mehr als ein blutiges Flüstern von meinen Lippen. Dann ein Flattern, das Schlagen schwarzer Schwingen, Augen finster wie die Dunkelheit zwischen den Sternen. „Bist du sein Bote?“ meine Stimme ist nurmehr ein rotes Krächzen und ich spüre warmes Blut auf meinen Lippen. Kaum ein Wort bringe ich hervor, doch er versteht diese Sprache, denn es ist die seines Herrn, es ist die Sprache von Aas und Krähe, eine Sprache von Leid und Tod. „Weshalb ich? Ich will nicht sterben, nicht jetzt, nicht hier, nicht so.“ Krämpfe reißen mir die Worte von der Zunge, ich spucke Blut und winde mich in einem Körper, der nicht mehr der meine ist.
Der Schnee ist rot von meinem Leben, das langsam in die Erde sickert, während die Wolken aufbrechen und sanfter Silberschein vom Himmel herabfließt. Ich blicke ihm in die Augen, Punkte von finsterschwarzer Helligkeit. Den Kopf geneigt und mich betrachtend sitzt er dort, schweigt und wartet. Er ist nicht der einzige, wie schwarze Maden wimmeln sie zwischen toten Leibern, beißend und hackend, schreiend und wartend. Ich brülle ihm verzweifelten Hass entgegen, doch er hüllt sich in Schweigen wie in einen düsteren Mantel. Erbarmungslos sieht er aus kalten, schwarzen Augen meine Kräfte schwinden. Mit Eiseskälte, wie sie nicht einmal der Winter des hohen Nordens trägt, wenn er in heulenden Stürmen über das Land fegt wächst in mir eine Gewissheit, dies ist das Ende. Doch gerade, als alle Hoffnung schwindet höre ich eine Stimme, sie ruft einen Namen, "Galaher". Meinen Namen, wenn ich nur lange genug lebe wird man mich finden, wird mich den hungrigen Rabenklauen noch einmal entreißen. "Ich weiß, meine Zeit ist gekommen, noch ehe erster Morgenschein die Wälder küsst. Doch lass mich dir noch eine Geschichte erzählen. Es ist nicht meine Geschichte, doch ich liege hier, weil geschah, was geschehen ist, sie ist ein Teil der meinen, so wie Alles ein Teil von Allem ist." Wieder kriecht der Winter in meinen Geist, wühlt mit kalten Knochenfingern durch meine Gedanken. „Warte“ Es ist nur ein Keuchen, dem von zitternden Lippen Form gegeben wird, doch er versteht die Worte, die ich sage. Ich beginne zu erzählen, es ist eine Geschichte, die ich nie beenden werde, denn der Morgen nähert sich auf Sonnenschwingen, schon wird es hell am Horizont. Ich beginne zu erzählen, eine Geschichte, die ich nicht beenden kann, denn sie hat kein Ende, noch nicht. „Es begann in einer stürmischen Nacht …“
***
copyright by me, änderungen vorbehalten
bei interesse kann ich auch weitere auszüge posten, auch über Kritik wäre ich sehr erfreut
the_lifeless
Nachdem ich dieses Forum nun einige Zeit als teilnahmsloser Betrachter beobachtet habe habe ich mich schließlich entschlossen, den steinigen Weg der Registrierung zu gehen und da bin ich.
Zum Einstand möchte ich euch den Beginn einer längeren Erzählung vorlegen, an der ich schon länger schreibe. Da diese erzählung bis auf das genre so gar nichts mit warhammer zu tun hat dachte ich mir, wäre das off topic der beste platz dafür, sollte ich mich geirrt haben bitte verschieben,
so, nu aber:
Ein Lied im Wind
Prolog
Im Licht der untergehenden Sonne färbt sich der Schnee an den Ufern des Ymstric blutig rot, Schilf wiegt sich sanft im Wind, der Schwaden von wirbelndem Weiß wie Nebel über die winterlichen Wiesen treibt. Der Fluss selbst, ein Band aus Eis windet sich zwischen geschwungenen Hügeln, dunklem Tannengehölz und schneeweißen Auen hindurch. Jenseits der Ufer sammeln sich gleich einem pochenden Geschwür Tausende winziger Gestalten. Ein klagender Ruf hallt durch das weite Tal, als das Heer der vereinten Fürstentümer des Westens beginnt sich in Bewegung zu setzen. Unter Stiefeln und Hufen knirscht der Schnee, aus den Wäldern dröhnt der Widerhall von Trommeln und der Atem des Winters trägt geisterhafte Stimmen heran. Es scheint als ächze die gefrorene Erde selbst unter der Last des Krieges und im Wind vermag man schon das Tosen der Schlacht zu erahnen. Alles scheint so unwirklich, so fern. Als ob nicht ich es wäre, der in den Tod reitet. Rollendem Donner gleich, laut wie das Lachen schadenfroher Götter setzen die schwer gerüsteten Ritter, der Glanz und die Krone der Kriegsmacht der Reiche der Menschen zum Sturm an. Dann beginnt es, die Welt versinkt in einem Meer des Grauens und die blutigen Wogen schlagen mit ohrenbetäubendem Lärm über mir zusammen. Während der Tod reiche Ernte hält, unter ihnen wie unter uns. Nach einer Ewigkeit im Wahnsinn der Schlacht vergisst man die Welt, es zählt nur noch der Augenblick, jeder Atemzug ist Leben, es brennt in meinen Lungen, lässt meine Augen tränen und meine Hände ertauben. Ich verliere mich in einem Sturm von Stahl, verliere mein Banner aus den Augen, ich töte, ich lebe, reite sehenden Auges in mein Verderben. Zum Krieger geboren, habe ich gelebt mit dem Schwert an meiner Seite. Und in diesem einen Moment sehe ich mit einer Klarheit, wie sie nur die reine, schneidend kalte Luft des Winters tragen kann, dieser Tod war immer für mich bestimmt, denn mein Leben war der Krieg. ....War das Alles?
Ich höre ihre Stimme. Ich kann sie vor mir sehen, Tränen glänzen in ihren Augen, als der Krieg mich von ihr reißt. Nur noch einmal will ich sie in den Armen halten, nur einmal noch in ihre Augen sehen. Ein Lächeln kräuselt meine vergitterten Lippen, als gefiederter Tod mich trifft. Ich spüre noch, wie ich vom Pferd sinke, mir ist kalt, so kalt. Der Winter kriecht in meine Glieder und die Welt verstummt für einen Augenblick, schweigt nur für mich. Dann umfängt mich Schwärze mit samtenen Fingern, während ich hinübergleite in die Welt der Träume. Mein Name ist Galaher von Sturmfels und dies ist das letzte Mal, dass ich die Sonne sehe.
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Seit Stunden schon ist das letzte Licht eines blutigen Tages im Westen versunken, und die Nacht legt barmherzig ihr silbernes Leichentuch auf die Ufer des Ymstric. Ein Meer von Leibern, Mensch und Ungeheuer gleichermaßen bedeckt die mit Blut getränkte Erde. Schneeflocken wirbeln im Wind und lassen sich hier und da nieder. Die Schreie der Sterbenden hängen in der Luft, bis sie auf den Schwingen schwarzer Todesboten in die Ferne fliegen. Inmitten dieser eisig kalten Hölle öffne ich die Augen. Meine Beine kann ich nicht mehr spüren und die Arme kaum bewegen, jeder Atemzug schmerzt,... ich sterbe. Doch noch lebe ich. Feuer brennt in meinen Lungen und aus meiner Brust ragt ein dunkler Schatten. Ich will schreien, doch der Wind reißt kaum mehr als ein blutiges Flüstern von meinen Lippen. Dann ein Flattern, das Schlagen schwarzer Schwingen, Augen finster wie die Dunkelheit zwischen den Sternen. „Bist du sein Bote?“ meine Stimme ist nurmehr ein rotes Krächzen und ich spüre warmes Blut auf meinen Lippen. Kaum ein Wort bringe ich hervor, doch er versteht diese Sprache, denn es ist die seines Herrn, es ist die Sprache von Aas und Krähe, eine Sprache von Leid und Tod. „Weshalb ich? Ich will nicht sterben, nicht jetzt, nicht hier, nicht so.“ Krämpfe reißen mir die Worte von der Zunge, ich spucke Blut und winde mich in einem Körper, der nicht mehr der meine ist.
Der Schnee ist rot von meinem Leben, das langsam in die Erde sickert, während die Wolken aufbrechen und sanfter Silberschein vom Himmel herabfließt. Ich blicke ihm in die Augen, Punkte von finsterschwarzer Helligkeit. Den Kopf geneigt und mich betrachtend sitzt er dort, schweigt und wartet. Er ist nicht der einzige, wie schwarze Maden wimmeln sie zwischen toten Leibern, beißend und hackend, schreiend und wartend. Ich brülle ihm verzweifelten Hass entgegen, doch er hüllt sich in Schweigen wie in einen düsteren Mantel. Erbarmungslos sieht er aus kalten, schwarzen Augen meine Kräfte schwinden. Mit Eiseskälte, wie sie nicht einmal der Winter des hohen Nordens trägt, wenn er in heulenden Stürmen über das Land fegt wächst in mir eine Gewissheit, dies ist das Ende. Doch gerade, als alle Hoffnung schwindet höre ich eine Stimme, sie ruft einen Namen, "Galaher". Meinen Namen, wenn ich nur lange genug lebe wird man mich finden, wird mich den hungrigen Rabenklauen noch einmal entreißen. "Ich weiß, meine Zeit ist gekommen, noch ehe erster Morgenschein die Wälder küsst. Doch lass mich dir noch eine Geschichte erzählen. Es ist nicht meine Geschichte, doch ich liege hier, weil geschah, was geschehen ist, sie ist ein Teil der meinen, so wie Alles ein Teil von Allem ist." Wieder kriecht der Winter in meinen Geist, wühlt mit kalten Knochenfingern durch meine Gedanken. „Warte“ Es ist nur ein Keuchen, dem von zitternden Lippen Form gegeben wird, doch er versteht die Worte, die ich sage. Ich beginne zu erzählen, es ist eine Geschichte, die ich nie beenden werde, denn der Morgen nähert sich auf Sonnenschwingen, schon wird es hell am Horizont. Ich beginne zu erzählen, eine Geschichte, die ich nicht beenden kann, denn sie hat kein Ende, noch nicht. „Es begann in einer stürmischen Nacht …“
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copyright by me, änderungen vorbehalten
bei interesse kann ich auch weitere auszüge posten, auch über Kritik wäre ich sehr erfreut
the_lifeless