WHFB Ein Lied vom Krieg

und weil ihr so schön euer gefallen kund getan habt hier nun neues aus "eldengard", der tod des hochkönigs.
achja, was haltet ihr eigentlich von dem neuen Namen für die welt?


Kapitel II teil 3, alles hat ein ende, nur die wurst...


„Dies ist Wahnsinn,“ die Worte hallten laut durch die langen Gänge und Säle der Königsburg, „er ist noch ein Kind.“ Das Gesicht des hochgewachsenen Mannes war gerötet von Zorn. „Senkt eure Stimme, bitte, hoher Herr.“ Der Reichsbehüter hob beschwichtigend die Hände. „Im Norden herrscht Krieg, er kann die Heere des Reiches nicht in die Schlacht führen. Wer, Herzog, wer würde einem Kind in den Tod folgen.“ Die Augen des Mannes blitzten vor ungezügelter Wut, Verzweiflung ließ seine Stimme zittern. „Er ist nicht allein, weise und erfahrene Männer werden ihn stützen, werden seine Stimme und sein Schwert sein.“ Der Herzog der Goldenen Ebene hielt den Blick seines Gegenübers gefangen, seine Stimme war ruhig, doch Jahrzehnte im Dienste des Hochkönigs erfüllten jedes seiner Worte mit der Gewissheit der Macht, die ihm gegeben worden war.
Der Reichsbehüter war ein alter Mann, er hatte schon dem Vater des sterbenden Hochkönigs gedient. Obwohl sein Haar schon seit Jahren ergraut war zeigte seine Haltung kein Anzeichen seines Alters, aufrecht blickte er dem Prinzen in die Augen. „Männer wie ihr, mein Prinz.“ Der hoch gewachsene Mann schüttelte den Kopf. Sein Gesicht näherte sich dem des alten Mannes, bis seine Augen nur noch wenige Fingerbreit von denen des Herzogs entfernt waren. „Ihr seid ein Emporkömmling, Reichsbehüter, euer Geschlecht ist jünger als das untergegangene Imperium. Wie könntet ihr auch verstehen, wovon ich spreche.“ Hass flackerte in den Augen des Herzogs auf, jahrzehntelang hatte das Schicksal des Reiches in seinen Händen gelegen, „Und wer soll auf dem kristallenen Thron der Könige von Einst sitzen? Wer, wenn nicht der älteste Sohn des Hochkönigs, so wie es Brauch ist, seit ewigen Zeiten? Wer, Prinz, ihr vielleicht?“ Die Zornesröte war dem Alten ins Gesicht gestiegen, und der Prinz lächelte, als er sah, dass er die Maske aus reservierter Kälte zertrümmert hatte. „Sie ist alt genug.“ Mit einem gewinnenden Lächeln auf den Lippen trat er einen Schritt zurück. Für einen Moment stand der Reichsbehüter sprachlos vor ihm, dann brachen die Worte wie von selbst aus ihm heraus, „Ihr wagt es von Wahnsinn zu sprechen, Prinz? Niemals, niemals hat eine Frau auf dem kristallenen Thron gesessen. ...
...Eure Worte könnten, und das wisst ihr das Reich in einen Bürgerkrieg stürzen.“ Gedämpft vom dicken Holz der massiven Türe drang der Lärm des Streits in den in sanftes Zwielicht gehüllten Raum. Ein schmaler Lichtstreifen teilte die schweren Samtvorhänge. Auf einem großen Bett lag eine einsame Gestalt. Die Größe seiner Schlafstatt ließ den sterbenden König verloren aussehen. Haut dünn wie Papier spannte sich straff über die Knochen seines von Krankheit ausgezehrten Leibes. Die Augen starrten gebrochen von unsagbarem Schmerz in die Ferne. Vor seinem Bett knieten zwei Gestalten. Merenwen hielt ihren Bruder fest in den Armen, Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie auf ihren sterbenden Vater blickte. Der Knabe blickte nach oben, sie konnte Furcht in seinen Augen sehen, seine Wangen gerötet vom Salz seiner Trauer. „Stimmt es, was Vandris sagt?“ seine Stimme zitterte, „Werde ich ein schlechter König sein?“ Während sie ihm die Tränen von der Wange strich suchte Merenwen nach Worten. „Nein Adran, nein es wird alles gut werden, und du wirst ein wunderbarer König sein.“ Der Junge vergrub sich schluchzend in ihren Armen. Laut drangen die lärmenden Stimmen der streitenden Männer in das Dämmerlicht, während die junge Frau ihrem Bruder sanft über das Haar strich, „Ich bin hier, Adran, ich werde immer bei dir sein. Und Vater und Mutter auch, wir können sie nicht verlieren. Ich bin bei dir Adran, ich werde immer bei dir sein“ Sie unterdrückte ein Schluchzen, „Es wird alles gut werden, es wird alles gut werden.“




obligatorischer gefallenstext.

@ men_aquiles: was ist denn verwirrend, habe diesen kommentar nämlich auch schon aus anderen quellen bekommen und es wäre hilfreich, zu wissen, wo es denn hakt.
um das verständnis zu fördern plane ich, die anfänge, der stellen, die in "echtzeit" stattfinden fett und mit einem tollen mittelalterlichen schriftbild zu hinterlegen. ihr wisst schon, so wie die kapitelanfänge in mittelalterlichen literarischen werken.
nützlich wäre zum beispiel eine stichpunktartige zusammenfassung aus eurer sicht, um zu sehen, ob der text wie beabsichtigt wahrgenommen wird. denn ich denke die zerrissenheit der ersten kapitel bringt dem leser ganz gut die verwirrung lothairs nahe, der in diese welt des leides hineingeworfen wird.
das geht übrigens an alle, die das interesse und die zeit aufbringen können, mir feedback zu geben.
danke im voraus für alles was kommt, außer bösen spammern und´so. 😀

the_lifeless
 
Ich glaube, ich habe mich damit nochmal selber verwirrt...

Prolog
Perspektive: Ich-Galaher von Sturmfels
Zeitpunkt: X
Handlung: Reitet in die Schlacht und wird tödlich verwundet, liegt sterbend rum, hört seinen Namen. Eine 'Sie' wird erwähnt. Er erzählt das Nachfolgende.

Kapitel 1,1
Perspektive: Mordrac von Winterfels
Zeitpunkt: X-2
Handlung: der dritte von Winterfels wird geboren. Der Vater Mordrac ist unglücklich, weil sich eine Prophezeihung beginnt zu erfüllen.
Der unaufmerksame Beobachter kann verleitet werden zu denken, hier würde Galaher geboren werden.

Kapitel 1,2a
Perspektive: Lothair
Zeitpunkt: X+2
Handlung: Lothair irrt, nachdem er den toten Galahad gesehen hat, durch Wald und will zu Alvinya, der Schlimmes droht. Dabei Rückblickem, danach Lothair kurz vorm Tod.

Kapitel 1,2b
Perspektive: Lothair
Zeitpunkt: X-1
Handlung: Lothair und Alvinya verbringen Zeit miteinander. Alvinya (die 'Sie' aus Prolog? Anzunehmen, aber nicht sicher.) wird mit Galaher vermählt werden.
Dreiecksbeziehung. Unklar, was ein 'Haus' ist. Die Familie von Alvinya, wo Galaher diente?

Kapitel 1.2c
Perspektive: Lothair
Zeitpunkt: X+1
Handlung: Lothair beim sterbenden Galaher. Galaher 'übergibt' ihm Alvinya.


Kapitel 1,3
Perspektive: ein Krieger im Wald
Zeitpunkt: X+3
Handlung: Hochvermutlich (aber namentlich nicht erwähnt) Lothair wird vom Krieger in dessen Unterstand gepflegt, nachdem dieser ihn im Wald gefunden hatte.

Kapitel 1,4
Perspektive: Lothair
Zeitpunkt: X-A
Handlung: Lothair belauscht ein Treffen von zwei Dienern von zwei Herren, die Verrat begehen werden. Die genauen Details des Verrats erschließen sich nicht sofort (da Hintergrundwelt nicht bekannt ist).

Kapitel 2,1a
Perspektive: Lothair
Zeitpunkt: X-(A+2)=X+B [X+B kommt vor X+2] (Schwierigkeit, zu benennen, ob das vor oder nach X-1 stattfand. Vermutlich danach)
Handlung: Lothair unterwegs in Kälte. Was er zu berichten hat, ist unglaubwürdig. Dabei Rückblick.

Kapitel 2.1b
Perspektive: Lothair
Zeitpunkt: X-(A+1)
Handlung: Aufbruch Lothairs von einem Lehrmeister Galdrainn, weil „Galaher ihn braucht“. Mühevolle Reise nordwärts. Ankunft an der Schlachtstätte, wo Galaher stirbt (dann Zeitpunkt X+1)

Kapitel 2,2
Perspektive: Lothair
Zeitpunkt: X+4
Handlung: Lothair erwacht, der Krieger (Werwolf den Anzeichen nach) wird benannt (Feyhad), erzählt Geschichten. Erwähnung einer Leyladin, die von Lothair geliebt worden ist. (Der alternative Name für Alvinya, bitte ausbessern.)

Kapitel 2,3
Perspektive: Prinz und Reichsbehüter
Zeitpunkt: ? (vermutlich X+C, aber ungewiss)
Handlung: Vorschlag des Prinzen, die Tochter des Hochkönigs zur Erbin zu machen.
 
danke, für die zusammenfassung, die so ziemlich wiederspiegelt, was zumsindest an temporalen zusammenhängen darzustellen beabsichtigt war.

hier nochmal eine kurze, zeitliche auflistung von meiner seite. als ausgangspunkt dient die schlacht am Ymstric

1. Galahers Sterbeszene (X)

2. Geburt des "Knaben" (X-?)

3. Der Schattenwald I (X+2 vorerst)

4. Traumszene(X-2y) und Nahtoderfahrung (X+3, vorerst)

5. Der Schattenwald II (X+4, vorerst.)

6. Verrat (X-3)

7. Reise ins Ungewisse (X-1 bis +1) und Abschied (X-2)

8. Der Schattenwald III, der Fremde (X+5 vorerst)

9. Sorgen der Krone (X+5 oder so, ist noch nicht genau festgelegt und der zeitpunkt gewinnt erst im weiteren verlauf der handlung relevanz, nur damit man ein grobes bild hat)

nachfolgend: Pfad der Schatten (X+3)

auf jeden fall, vielen dank, für die zusammmenfassung an eines der aktivsten mitglieder im whf-g
natürlich freue ich mich auch über weitere wahrnehmungsberichte von anderen lesern.
es folgt der anfang des 3. kapitels.

the_lifeless
 
so, hier nun wie versprochen der beginn des 3. Kapitels

Kapitel III teil 1

3. Pfad der Schatten

Bleich wie Elfenbein schimmerte der Sternenturm im sanften Licht der letzten Stunden vor dem Grauen des Morgens. Das Rauschen der Brandung umhüllte die Insel der Magier, riesige Wellen zerbarsten krachend an den uralten Felsen. Am jenseitigen Ufer waren die Lichter Nidaryons zu sehen. Es war eine Stadt, die niemals schlief, doch nun, da sich ein neuer Tag näherte war aus dem funkelnden, rasenden Leben der Metropole am Meer der Tränen ein dämmriges Dösen geworden.
Areas Garlathin, ein Magier des purpurnen Ordens blickte auf die junge Frau, die sich in Alpträumen gefangen auf ihrem Lager wand. Durch ein Fenster woben Wind und See ihr ewiges Lied. Und die flackernde Flamme einer einzelnen Kerze tanzte zum Gesang ihrer elementaren Geschwister. „Darour erthain, Meara.“ Der ergraute Zauberer wusste, dass er ihr nicht helfen konnte, dass er nicht bei ihr sein konnte auf jenem Pfad der Schatten, den sie in ihren Träumen betreten hatte. Ihre Hände krallten sich Halt suchend in die Laken, Schweiß strömte über ihre Stirn und ein wortloses Wispern drang von ihren Lippen. Blutige Tränen rannen ihr über die Wangen, während Areas ihr sanft über die Finger strich. Er ließ alle Kraft, die seine Gabe ihm zuteil werden ließ in ihren zitternden Körper fließen. Seine Züge verzerrten sich vor Anstrengung, und mit einem Keuchen zog er seine Hand zurück, als er spürte, wie seine Macht versagte. Als er spürte, wie ihr Hunger nach Leben an dem seinen riss. „Ich kann dir nicht mehr helfen, Meara. Nun bist du allein. Kehre zurück, deine Träume haben nur die Macht, die du ihnen gibst. Bitte wach auf.“ Er nahm ein Tuch aus einer Schüssel mit kühlem Wasser und wischte ihr Blut und Schweiß von Wangen und Stirn.
„Hoffnung.“ Ein heiseres Flüstern kroch von ihren spröden Lippen. Areas schreckte zurück, als Meara die Augen aufschlug. Für einen Moment war noch das verzehrende Feuer ihres Traumes in ihnen zu sehen, doch es verblasste. Der Magier half der jungen Frau, sich aufzusetzen, stützte ihren geschwächten Körper, wob aus den silbrigen Fäden des Windes einen heilenden Zauber. Ihr Atem wurde ruhiger und er nahm sie in die Arme, ein Schluchzen ließ ihren Körper erzittern. „Du lebst...,“ die Erleichterung in seinen Worten war deutlich zu hören, lange hielt er sie. „...und schon bald wird ein neuer Tag anbrechen, im Glanz der Sonne wird der Schrecken des Traumes vergehen.“
Er blickte ihr in die Augen, nur noch der Schatten einer namenlosen Furcht vor einem Ort von Kälte, Schmerz und Verzweiflung war in ihnen zu erahnen. Eine Träne suchte sich einen einsamen Weg über ihre Wange, ihre Stimme nur ein zitterndes Flüstern, „Ich habe ihn gesehen, Garlathin.“ Die Züge des alten Zauberers erstarrten, wie aus Marmor gemeißelt schien sein Gesicht, umtanzt von den Schatten des Kerzenlichts. Und die Angst, die sich leise in seine Augen schlich strafte sein warmes Lächeln lügen, wie festgefroren war es auf seinen blassen Lippen. Sie senkte ihren Blick, „Ich sah ihn sterben.“ Ein Schluchzen ließ ihren Körper erzittern. „Er lebt, Meara.“ Die Verzweiflung aus seiner Stimme verbannend hielt der Magier ihren Blick gefangen. Seine Augen wirkten uralt, eine tiefe Weisheit schien in ihnen zu schlummern und die Worte, die er sprach waren Trost und Gewissheit. „Er lebt, weil du dort warst, weil du ihn gefunden und errettet hast. Wir alle werden leben.“ Sein Lächeln durchbrach die Maske des Gewebes aus geisterhaften Fäden von Wind und Feuer. Noch einmal drückte er sie an sich, „Doch was nutzt es der Welt, wenn du stirbst. Geh nicht mehr durch die Pforte.“ Ungesehen kroch die Verzweiflung hinter seine geschlossenen Lider. „Du wirst deine Kräfte morgen brauchen. Schlaf jetzt.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen erhob er sich und ließ sie allein in der kargen Kammer. Lange starrte sie auf ihrem Lager sitzend in den sternenübersäten Nachthimmel. Schließlich erhob sie sich, blickte aus dem Fenster gen Osten, wo schon ein neuer Tag dämmerte. „Hoffnung“ ein Flüstern wurde vom Wind ergriffen, der es in die schwindende Dunkelheit des Westens trug. Eine Kerzenflamme flackerte ein letztes Mal auf, verlosch, und die Welt erwachte.


hier nun der beginn eines weiteren erzählstranges.
geplant sind 3 bis 4, bisweilen mit vor allem temporalen ablegern, die vor allem der einbindung der charaktere in die welt dienen sollen. bei bedarf kann "eldengard" für alle neugierigen auch noch näher erläutert werden, d.h. weltbild der menschen, die geschichte der reiche und zeitalter, sowie götterwelt und mythik. was auch mir durch eure ansichten und eure kritik eine wesentlich farbigere darstellung dieser welt ermöglichen könnte.
und wieder mal freu ich mich, über alles, was kommt

the_lifeless
 
Wie schön...

Hm, dass mit dem Eldengard-erklären ist son zweischneidiges Schwert: einerseits wöllt ich da schon gern mehr wissen und mit drauf einwirken, andererseits würd ich mir dadurch den Spaß nehmen, weil dann mein Wissen nicht proportional im Verlauf der Geschichte mitwachsen würde. Und den Spaß will ich mir nicht nehmen. Also bitte für mich NICHT erklären. Ich will mir den Aha-Effekt erhalten, wenn sich im Verlauf der Geschichte Sachen erklären und ich dann mit dem angesammelten Wissen irgendwann den Anfangsteil wieder lese und und denke „Hossa! Da ist das ja schon angelegt! Wie perfide!“

Nun noch kurz kommentiert:
Clever, die Stadt, die zuvor mal beiläufig erwähnt wurde, dann auch ins Spiel zu bringen. Ganz nach Tucholsky: wenn man im ersten Satz einen Nagel erwähnt, muss sich der Held zum Schluss daran erhängen.

Ooo! Ooo! Ich darf mal eine stilistische Unschönheit anmerken!
„Er ließ alle Kraft, die seine Gabe ihm zuteil werden ließ in ihren zitternden Körper fließen.“
Unschöne Wiederholung, die noch dadurch zusätzlich verwirrt, dass das Komma fehlt.

Und: hat der Satz „Darour erthain, Meara.“ eine Bedeutung oder ists nur eine wohlklingende Lautaneinanderreihung? Wenn er eine Bedeutung hat, die Bedeutung bitte NICHT verraten, es könnte was vorwegnehmen (fürchte ich, s.o.).