Und nun der dritte und letzte Teil:
„Finsta is.“ Bemerkte Sepp der vorangegangen war. Gleich hinter ihm tummelten sich die drei Halblinge und hinter denen Peter und Heinz die beiden Armbrustschützen und hinter denen marschierten die drei Nahkämpfer und Herbert der Bogenschütze. Käptain Fritz bildete mit den Elfen und dem Oger, welcher gebückt durch den für ihn viel zu niedrigen Gang gehen musste, die Nachhut.
Die Elfen waren mir dieser Formation nicht unbedingt einverstanden gewesen, da sie der Meinung waren in der Dunkelheit besser sehen zu können und außerdem das bessere Gehör hätten, doch Käptain Fritz bestand darauf, dass Sepp vorangehen sollte, da er erstens als Bergjäger für diese Aufgabe mindestens genauso gut geeignet war, er zweitens einen unglaublich guten Orientierungssinn hatte und drittens die Mordheimer Katakomben durch seine vielen Erkundungen besser kannte als kein zweiter in ihrer Gemeinschaft.
Als sie einige Zeit den Fußspuren, welche direkt von der Geheimtüre durch die sie in dieses unterirdische Gewölbe gekommen waren, durch das weit verzweigte Tunnelsystem der ehemaligen Katakomben, gefolgt waren, sahen sie ein Licht am Ende eines der Tunnel.
„Doat muas s sei.“ Flüsterte Sepp. Sie zogen ihre Waffen und schlichen langsam auf das Licht zu.
Das Ende des Ganges war ein regelrechtes Loch in der Wand, welches anscheinend von dem Chaoskult und nicht von einem der alten Architekten welche die Katakomben erbauten stammte. Dahinter befand sich eine Halle die ungefähr drei bis vier Meter hoch war und in deren Mitte sich, auf einem mit Stufen begehbaren Steinsockel, ein blutverschmierter Opferaltar befand. Auf diesem Altar lag ein Junge in zerrissenen, teuren Gewändern und neben ihm einige Kultisten in roten Roben welche unentwegt irgendwelche unheiligen Gebete rezitierten. Einer der Männer, der sich über den Jungen beugte hatte einen kunstvoll verzierten Zeremoniendolch in seinen Händen. Er wollte grade zum Todesstoß ausholen, als er von zwei Pfeilen in den Hals und den ungeschützten Bauch getroffen wurde. Gurgelnd sackte er zu Boden.
Sofort drehten sich die Männer in den Kutten zu ihnen um und gingen mit einem entsetzlichen raserischen Gebrüll auf die Gemeinschaft los. Sechs weitere Pfeile und zwei Armbrustbolzen schossen auf die nach Blut lechzenden Meute und streckten vier weitere Kultisten nieder.
Doch die Chaosanhänger ließen sich davon nicht stören und hielten weiter auf die Gruppe zu.
Mit einem markerschütternden Gebrüll kam der Oger gefolgt von den drei averländischen Nahkämpfern aus dem Tunnel gestürmt und metzelte sich durch die unheilige Brut.
Plötzlich brach ein Besessener aus dem Gang hinter dem Opferaltar hervor und erschlug zwei der averländischen Nahkämpfer mit nur einer Bewegung seiner riesigen mit Krallen bewehrten Pranke. Gerade als er sich auf den Oger und den dritten (und letzten) Nahkämpfer stürzen wollte, wirkte Hador der Schattenmagier einem Zauber, der das Monstrum in der Bewegung erstarren ließ.
Diese Gelegenheit nützten die Halblinge und gaben mit Unterstützung der elfischen Bogenschützen einen Pfeilhagel auf das mutierte Biest ab sodass es tot zu Boden fiel.
Doch ihr Glück sollte nicht so lange wären, denn plötzlich sackte der Magier mit mehreren Pfeilen in der Brust zu Boden.
„Hadooooor!“ Rief die sich sonst so unter Kontrolle habende Elyra durch die Halle.
Nun selbst von der Raserei gepackt zog die ihr Schwert und ihren Speer und stürzte sich auf die Kultistenschützen.
Nach paar Minuten war der Kampf vorüber und der Boden der Halle mit den Leichen der in Roben gehüllten Männer gesäumt.
„Der Bub! Wo is der Bub?“ Schoß es Fritz durch den Kopf. Natürlich lag er noch mit aufgerissenem Hemd auf dem Opfertisch. Er hatte während des Kampfes keinen Ton von sich gegeben (oder man hatte ihn durch den Schlachtlärm einfach nicht gehört) doch nun schrie er wie am Spieß. „Heinz! Hohl eam do runter!“ Befahl Käptain Fritz.
Heinz der neben dem Oger direkt vor dem Altar stand bat den großen Kerl ihm zu helfen und mit vereinten Kräften lösten sie die Ketten und hoben den noch immer schreienden Jungen von der Opferstätte.
Der Bub schrie und strampelte so gewaltig, dass der Oger Mühe hatte ihn festzuhalten.
„He! Ois ok es is vorbei!“ Versuchte ihn Käptain Fritz zu beruhigen.
„Nichts ist ok sie blöder Idiot!“ Brüllte der Junge und riss sich von dem Oger los. Mit einer geschickten Handbewegung zog der Bengel die beiden Doppellaufpistolen aus des Ogers Gürtel, welche jener, nachdem sie seine Freunde ein Stück abseits der Straße begraben hatten, an sich genommen hatte und richtete sich auf die Gruppe.
„Warum haben sie das gemacht?!“ Fragte er den Käptain mit einem Zorn in den Augen, wie man es einem Kind in seinem Alter nie zugetraut hätte.
„Dei Vodda hot uns den Auftrog gebn di aus dea Stodt zu deiner Familie z´bringa.“
„Verdammt soll er sein der alte Sack! Er konnte noch nie meine Entscheidungen respektieren! Ich stand so kurz davor. So kurz! Und dann kommen sie und zerstören alles!“ „Wos?“ „ICH war es der diesen Kult gründete.“ „Geh du bist jo no kane sechzehn Sommer olt.” „Unterschätzen sich mich nicht! Ich bin reifer als sie glauben. Ich habe diesen Kult gegründet um Khorne zu dienen und ihm mein Blut zu schenken. Ich WOLLTE geopfert werden! Ich will Khorne im Tod dienen!“ Schrie der Junge in einer Raserei der nur noch sein Irrsinn gleichkam.
„Doch Khorne ist es egal wessen Blut fließt.“ Und mit diesen Worten betätigte er den Abzug der Pistolen und erschoss den Oger und Heinz in der selben Sekunde.
Im nächsten Augenblick fiel der Junge jedoch mit drei kurzen Pfeilen im Hals tot zu Boden. Die Gruppe drehte sich zu den Halblingen um welche mit Tränen in den Augen vor Käptain Fritz salutierten.
Dieser nickte nur leicht und schließlich gab er ein leises „Guat gmocht. Es woa richtig so“ von sich.
„Es is vorbei...gemma.“ Meinte er dann noch traurig.
Sie begruben noch die Leichen ihrer toten Kameraden in der Halle und nachdem sie den Altar zerstörten und alles vernichteten was an eine Opferstädte erinnern könnte verließen sie die unterirdische Halle.
Die Elfen jedoch nahmen den toten Leib ihres Magiers mit sich. „Wir werden ihn angemessen bestatten.“ Hat Elyra gemeint. Und dann sagte sie noch: “Ihr seid tapfere Kämpfer, ihr Männer aus dem Bergland. Mögen sich unsere Wege eines Tages wieder kreuzen.“ Und überreichte Käptain Fritz einen Ithilmarspeer.
Der Rest der von der stolzen averländischen Gruppe übrig geblieben war kehrte in sein Lager zurück.
„Wos sogn wia unsam Auftroggeber? D´Wohrheit?“ Fragte Sepp
„Dass wia sein Buam dea da Kopf von am Besessenenkult woa erschossn hom? Bist deppad?!“ Fauchte ihn Fritz sichtlich mitgenommen an. „Wia werdn...eam sogn,...dass sei Bua von am Chaoskult umbrocht worn is.“ Und gleichzeitig zornig und traurig fügte er hinzu: „Und dass wegn seim Auftrog vier von usare Leit draufgangen san.“
„Und was machen wir jetzt?“ Fragte Sindo. „Wia gehn Heim. I wü diese vafluachte Stodt nie wieder segn.“
Am nächsten Tag machten sich fünf vom Kampf und der Stadt Mordheim gezeichnete Averländer und drei Halblinge auf in ihre Heimat.
Ich hoffe sie hat euch gefallen. Und wenn´s wollt´s gibt´s mehr (aber dann von einer anderen Bande
)