Erzählerische Spiel

Wie oft habt ihr erzählerisches Spiel gespielt

  • Einmal (ich war jung und brauchte das Geld)

    Stimmen: 0 0,0%
  • Mehrmals - aber nur wenn ich mit Leuten spiele, die nicht rechnen können

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    7

Wutzel

Erwählter
2 April 2003
642
30
6.961
45
Hallo,
Nach einer Diskussion, die am Rande meine Unwissenheit über die Vorlieben der Warhammer-Spieler beleuchtet hat. Ja - ich fand die Riesenarmee für ne blöde Idee (mein Ding wäre es immer noch nicht 5 Modelle für 600 Euro über den Tisch zu schieben) muss ich aber die allgemeinen Reaktionen anerkennen und sagen GW wusste wohl besser als ich, was die Leute cool finden. Ist ja ok - ich find ne Dämonen-Armee auch doof und andere können der fetten Kuh, die ich mir zu Weihnachten wünsche (und mir wohl gönne) auch nichts abgewinnen. Daher interessiert mich eine Sache, die ich im Moment für totale Papierverschwendung halte - das Erzählerische Spiel. Meines Erachtens behält GW den Gedanken nur noch bei, weil irgendwelche Gremienmitglieder, die Warhammer fantasy abgeschafft haben, Recht behalten wollen und eigentlich guckt sich niemand wirklich die Regeln überhaupt an. Ich lass mich aber gerne belehren - ich seh das Spiel ja noch aus einer Warhammer fantasy (mag den Begriff Oldhammer nicht so gerne, da es mir sagt, das ich alt bin) Brille heraus - damals waren es halt 2000 Punkte - offene Feldschlacht - fertig. So. Das hat sich aber nun mit AOS geändert und ist ok -ich denke die Missionsungewissheit macht AOS ein wenig aus wie auch der doubleturn.
Aber eine Frage. Hat irgendwer schon einmal erzählerisches Spiel gespielt und das ganze mehr als einmal (einmal ausprobieren macht noch keinen Drogensüchtigen)?
 

EMMachine

Sigmars Bibliothekar
Teammitglied
Super Moderator
29 August 2011
12.264
18
6.867
94.239
sigmarpedia.fandom.com
Um mal das ganze ein wenig zu spezifizieren.

Es geht wahrscheinlich am ehesten um Spielen ohne Punkte, gerade wenn ich die Option "Mehrmals - aber nur wenn ich mit Leuten spiele, die nicht rechnen können" sehe.
Ich spiele insgesamt kaum und hatte bisher nur Spiele bei denen Punkte vorkamen. Dennoch finde ich es nicht schlecht, dass es die 3 Ways to Play gibt (auch wenn sie sich stark überschneiden). Die Optionen wirken halt leider teilweise sehr abwertend.
GW ist weg vom Thema "Wir haben 1 Regelwerk und wenn euch was nicht gefällt, lasst es als Hausregeln weg" hin zu "wir haben diese Grundregeln und dazu diese DLCs, Mods etc. die ihr nach belieben zuschalten und kombinieren könnt".
Es macht denke ich die Sache deutlich einfacher z.B. ein eigenes Kampagnenset aus bestehenden Elementen zusammenzustellen bei dem man nicht sagt "wir spielen Matched Play Regeln" sondern man kann sein eigenes Kampagnenset zusammenstellen das Regeln aus Matched Play kombiniert mit den eigenen Regeln (und Einsteiger sind nicht sofort erschlagen).
Spielen ohne Punkte heißt aber auch nicht zwangsweise dass jeder spielt was er will.
Zum einen hatten wir seit 2015 Pfad des Ruhms wo jeder Spieler ne gegebene Fraktion wählt und Tabellen mit vorgegebenen Einheiten hat die entweder ausgewürfelt oder gewählt werden können.
Oder im Generals Handbook gab es einen "Open War Army Generator" bei dem jede Einheit einem Einheitentypen zugeordnet wurde (in der Regel anhand der Anzahl der Wunden). Knackpunkt da war leider ein wenig der Typ Horde, da es Modelle mit 1 Wound und Save 6 oder schlechter waren und man stellenweise plötzlich bis zu 20 Fernkämpfer als Einheit stellen konnte. GW hat aber z.B. das Thema auch bei Broken Realms: Morathi nochmal aufgegriffen wo bei bestimmten Battleplans nur vorgegeben ist das man x Einheiten mit einem bestimmten Keyword spielen kann und sich diese Einheiten in Regular, Elite, Guard, Linebreaker und Champion Anhand von Wounds und/oder Keywords unterscheiden die dann vorgeben wie viele Modelle die jeweilige Einheit haben kann.

Für eine Kampagne kann so eine Regelung wie der Open War Army Generator gar nicht so verkehrt sein, solange man man Ausmaxen absieht, aber im Endeffekt geben Punkte auch nur eine Illusion von Balancing, da gab es auch mal ein Video von Tabletop Minions zu.
Und Punkte tragen oft dazu bei das sich ein Meta ergibt, aus dem man meist nur über Punkteänderungen wieder ausbrechen kann.

Ich bin halt auch mal gespannt ob wir mit der nächsten Edition dann auch ein "Crusade" bekommen obwohl wir bereits Pfad des Ruhms und Open War Army Generator hatten.
 
Zuletzt bearbeitet:

DocKeule

Regelkenner
15 Februar 2017
2.161
1
591
12.121
Also ich würde gerne mehr narrativ spielen, am liebsten auch in Form einer Kampagne.

Ich würde aber auch sagen, dass sich erzählerisches Spiel und Punkte nicht unbedingt ausschließen. Aber der Fokus verändert sich, vom Wettbewerb auf die Geschichte, in der es auch mal Sinn ergeben kann, dass eine Armee stärker ist und das Ziel der unterlegenen Kraft vielleicht nur ist, nicht ausgelöscht zu werden, das Vordringen des Gegners bis zu einem Ziel zu verhindern oder einem bestimmten Helden die Flucht zu ermöglichen usw. Dazu kämen für mich fluffige statt maximierter Listen.
 

Wutzel

Erwählter
2 April 2003
642
30
6.961
45
Vielen Dank schonmal. Und man kann sehen wie falsch ich liege. Ich hab das bewusst überspitzt aus meiner ignoranten Sicht geschrieben, interessiere mich aber ehrlich für das, was andere so machen und wie gespielt wird. Die öffentliche Wahrnehmung hat wohl einen Fokus auf das ausgewogene Spiel. Wohl wegen Turnieren und Spielberichten usw. Und ich kenn es halt nicht anders. Das ausgewogene Spiel kommt mir irgendwie vor wie eine Rollenspielrunde mit Figuren, woran nun auch nicht verwerfliches ist. Hab früher auch gerne Rollenspiele gespielt.
 

DocKeule

Regelkenner
15 Februar 2017
2.161
1
591
12.121
Das ausgewogene Spiel dominiert die Szene auch ziemlich. Es erfordert halt am wenigsten Koordination. Jeder bastelt seine Liste und man spielt drauflos, egal ob man sich im Vorfeld verabredet oder vielleicht erst im Shop jemanden getroffen hat, der zocken möchte.

Für narratives Spiel braucht man Mitspieler, die man kennt und bei denen man sich darauf verlassen kann, dass sie nicht mit der Hammer-Liste kommen und einen nach zwei Runden von der Platte putzen.

Meine Erfahrung ist auch, dass wenig erzählerisch oder Kampagnen gespielt wird. Selbst bei relativ stabilen Gruppen läuft es meistens auf Standard-2000-Punkte hinaus und es geht oft vor allem um Listen-Optimierung und Testen von Turnier-Listen.