Faller meldet Insolvenz an

Es hat mich sowieso schon immer interessiert, was man an kleinen Zügen, die eigentlich nur im Kreis fahren, toll finden soll. Und bitte sagt jetzt nicht, dass TT ja viel langweiliger wäre, da sich die Püppies sich ja noch nicht mal bewegen... 🙂
Das ist genauso wie man fragen könnte was Leute toll daran finden, wenn Autos dauern eine Strecke Runde um Runde abfahren oder aber sich zwei (oder vier) eine Filzkugel hin und herspielen. ^_^
Weil man es gerne tut, ansieht oder betreibt, ein Hobby halt.

Zur Modellbahnanlage: Diejenigen, die das ernsthaft betreiben basteln sich dann richtige Fahrpläne, stellen die Züge entsprechend zusammen, bauen und bearbeiten Loks und Wagen, ist in dem Sinne also eher Tabletop mit Zusatz (finde ich). Da gehört das bearbeiten der Landschaft, der Bau der Anlage, die möglichst authentische Gestaltung der Fahrzeuge und Betriebsabläufe also genauso zum Hobby wie das bloße "im Kreis" fahren lassen.
 
1. Faller befindet sich in einer ordentlichen Insolvenz, sprich Umstrukturierung mit dem Ziel das Unternehmen mit Gewinn in Zukunft weiterzuführen.

2. Italeri hätte kein Problem einen anderen Vertrieb zu finden. Die Chancen für Faller stehen aber rcht gut, dass sie etwas geschwächt, aber besser strukturiert auf den Markt zurückkehren.

3. Wie schon bei Märklin waren die "Berater" das Problem und nicht die Lösung.
 
Ich finde es auch schade ...

Wobei man sagen muss, dass die Modellbahnhersteller leider immer sehr stark auf ihre Märkte fixiert waren. Ein Beispiel für den Versuch aus dem Modellbahnbereich in neue Märkte zu kommen ist beispielsweise "Noch", die versucht haben, über Ziterdes in den wachsenden Tabletopmarkt zu kommen.

Um Faller ists echt schade, die haben ein sehr üppiges Programm ... gerade für mich als historischen Spieler ist sowas ärgerlich, da fast mein gesamter Geländebau auf Modellbahnmaterial basiert
 
Insolvent heißt net gleich Pleite. Die Insolvenz kann auch genutzt werden, um den Betrieb umzustrukturieren und Schulden auf lange Sicht los zu werden. Hab ich Erfahrung mit. Mein Vater hat sich Insolvent gemeldet und ich bin beim Insolventzverwalter als Pächter angemeldet gewesen und hab unseren Familienbetrieb im Zuge einer Versteigerung gekauft. Somit sind wir die Altlasten meines Vaters geschickt los geworden und die Bank als Hauptgläubiger sah am Ende ganz schön dumm aus. Der Betrieb lief ohne Unterbrechung weiter und nun besser wie vorher.
Daher muss es für Faller auch net bedeuten, dass da nix mehr produziert wird. Die Geschäfte laufen erst mal weiter, muss nur noch später ein Interessent gefunden werden, der das alles wieder geziehlt aufnimmt.
 
Es gibt viele andere Firmen die Modellbahnbausätze herstellen, auch in ähnlicher Preislage und Qualität (natürlich gibts auch besseres für noch mehr Geld). Faller ist in diesem Sektor quasi dass, was Revell im Plastikmodellbau für Flugzeuge und Autos ist, überall präsent und ein umfangreiches Angebot. Weiterhin dürfte die Formen der Gebäude sicher dass sein, was im schlimmsten Falle noch als erstes aus der Konkursmasse verkauft wird. Wirklich verschwinden werden die Bausätze daher selbst bei einer kompletten Schließung der Firma nicht.
 
Stimmt, die tollen Esci-Bausätze sind ja fast alle wieder aufgetaucht, ob bei Revell, Italeri oder einem anderen Hersteller. Dennoch, es wäre ein Verlust.

Ich habe jedoch eben mit dem Händler meines Vertrauens gesprochen. Laut seiner Aussage scheint es jedoch nicht zu schlecht für den Endkunden auszusehen. Was sich intern ändert kann man jedoch noch nicht absehen.