Für alle Ewigkeit
- Schwarzes Glitzern -
Und wenn er in den Himmel kommt
wird er zu Petrus sagen;
„Ein weiterer Soldat meldet sich aus der Hölle!“
Die Triebwerke heulten donnernd und rüttelnd auf. Das Schiff bebte. Ilja saß neben Trejas und Jaija, fest angegurtet auf einem der über 100 Sitzplätze. Es gab vier Sitzreihen. Zwei an den Außenwänden, mit Blick in Richtung Schiffinneres, und zwei Sitzreihen in der Mitte, wo man Rücken an Rücken saß und auf die äußeren Sitzreihen blickte. Ilja saß in einer der Mittelreihen und blickte einen der Gardisten in die Augen. Das heißt, er blickte ihm auf die große schwarze Schutzbrille, welche seine obere Gesichtshälfte verdeckte. Das restliche Gesicht war unter einer atmungsaktiven Sturmhaube verborgen. Es würde sehr kalt auf Jui VI werden. Noch kälter als auf Trion wie er befürchtete, insofern die Ausrüstung der Soldaten den Anforderungen entsprach.
Der Mann wirkte nervös. Was Ilja nicht sonderlich verwunderte, obwohl er der einzige Gardist war der nervös zu sein schien. Zu mindestens zeigten es seine Kameraden nicht offen, wenn sie denn überhaupt nervös waren.
Ilja erinnerte sich zurück. Er war der letzte Gardist der das Schiff betreten hatte. Trejas hatte ihn wütend zurück geschickt, da er einen der Munitionskisten vergessen hatte. Wenn es das Einzige ist was schief geht, dachte Ilja als er den Gardisten, mit gesengtem Kopf davoneilen sah. Kurze Zeit später hievte er die Kiste herein und setzte sich, zögernd, auf den freien Platz gegenüber von Ilja. Das Schiff hob ab.
Die Reise würde etwas dauern, da Jui VI ein Stück weit von Trion entfernt war. Ilja versuchte sich ein wenig auszuruhen. Wer weiß wann er wieder die Gelegenheit dazu hatte. Er glitt in einen dämmrigen Schlaf.
Ein dunkler Schatten huschte kurz über die vereiste Betonwand. Gregor riss ängstlich die Augen auf und hob sein Lasergewehr. Zitternd stolperte er schutzsuchend zurück. „Was ist los Gregor?“ flüsterte Merijan fröstelnd und ängstlich. Gregor schluckte und blickte seinen Kumpel hoffnungslos an. „Weiß nicht ... ich glaub da war was.“ sagte er mit einem verzweifelnden Flüstern. Der Schatten huschte wieder, ungesehen, über den eisigen Beton. Gregor überprüfte sein Magazin. Fast leer. „Scheiße!“ jammerte er verzweifelt.
Seine Zunge glitt über seine dunkelblauen, fast erfrorenen Lippen. Sein Körper fühlte sich taub an. Er spürte nichts mehr. Nur noch das leise und dumpfe Pochen seines Herzens, und die stetig steigende Todesangst, erinnerten ihn schmerzlich daran, dass er noch immer nicht Tod war, auch wenn er sich momentan aus irgendeinem Grund nichts sehnlicher wünschte.
Sein Atem wurde schwerfälliger. „Gregor ... wo ist Mijak?“ fragte Merijan verzweifelt und mit bibbernder Stimme. Gregor fuhr herum. Wo steckt er? Dachte er. „Mijak?“ rief er zögernd und gedämpft in die leere Dunkelheit. Nichts. Da! Der Schatten huschte nun von rechts nach links. Gregor wich panisch zurück. Merijan zog hastig sein Lasergewehr hoch. Wieder nichts als Stille. Als sie sich nach einigen Augenblicken wieder einigermaßen sicher war nahm Gregor einen weiteren Knickstab, den letzten, aus seiner Brusttasche, und brachte ihn zitternd und unbeholfen zum leuchten. Seine schwarzen und erfrorenen Finger hielten den Stab ängstlich in die Höhe. Der Neongrüne Schimmer um sie herum wurde etwas heller.
Merijan reichte Gregor den Stab und blickte ihn mit einem gequälten Lächeln an. Gregor nahm ihn an sich, während er auf seinen verletzten Kumpel herabblickte. Die Wunde am Bein sah immer übler aus. Das Bein würde er auf jeden Fall verlieren, wenn er Glück hatte würde er sogar sein Leben verlieren ... wenn er richtig Glück hatte schnell und schmerzlos. Merijan wollte einfach nur sterben, einfach keine Angst mehr haben.
Ein leises Gurgeln und Scharren ließ Gregor und Merijan erschauern. Beide richteten ihre Lasergewehre in die Richtung aus der das Geräusch kam. „Mijak, bist du das?“ hauchte Merijan hoffnungsvoll ins Ungewisse. Mit einem unmenschlichen Schrei löste sich der dunkle Schatten von der Wand und stürzte sich todbringend auf die beiden hilflosen Männer. Während die grauenvollen Todesschreie durch die eisigen Mienenschächte jagten, landete, nicht weit entfernt vom Ort des Schreckens, dass Landungsschiff auf der knackenden Eisoberfläche von Jui VI.
Die Landung war hart und ruckartig. Ilja hielt sich krampfhaft an den Haltebügeln fest, bis das Weiß seiner Knöchel zum Vorschein kam. Die roten Warnleuchten erloschen und wurden durch die grünen Leuchten ersetzt. „Es kann losgehen!“ rief der Pilot durch die rauschende Sprechanlage. Die Triebwerke liefen weiter, bereit jeder Zeit wieder das Transportschiff in die Höhe zu bringen. Alles schnallte sich ab und bereitete sich auf den Ausstieg ins kalte Ungewisse vor.
Ilja schnallte sich ab und lief zum Cockpit. Er sah den Piloten finster an. „Wenn wir binnen 3 Tagen nicht zurück sind, oder sie keine Meldung von uns erhalten haben, verlassen sie unverzüglich ihre orbitale Umlaufbahn und kehren nach Trion zurück. Geben sie Hauptmann Juas diese Nachricht. Er weiß dann was zu tun ist.“ sagte Ilja mit einem unanfechtbaren Ton und reichte dem Kaugummi kauenden Piloten die verschlüsselte Nachricht. Der Pilot nickte eifrig und sah Ilja dann fragend an. Ilja holte aus seiner Brusttasche eine kleine Uhr und drückte ein paar Knöpfe. Er reichte sie dem Piloten und drehte sich um. „Wünschen sie uns Glück.“ sagte Ilja, während er zu den anderen zurückging.
Der Pilot sah seine Copiloten fragend an und reichte dem einen zögernd die kleine Uhr von Ilja. Die Augen der Copiloten weiteten sich während er den Kopf schüttelte. Auf der Uhr blinkten viele kleine, neongrüne Zahlen. 2: 23: 59: 38. Die Männer sahen die kleine Uhr ungläubig an. Ilja Eden hatte keinen Spaß gemacht. Er meinte es todernst.
„Oberst Eden, wir können starten.“ sagte Trejas und deutete auf die Abmarschbereite Truppe im Inneren des Transportflugzeugs. Ilja sah sich suchend um. Jaija reichte ihm einen kleinen transportablen Bildschirm. Ilja blickte prüfend auf den Bildschirm. Es war eine akribische Auflistung aller Anwesenden.
Oberst Ilja Eden
Veteranensergeant Wijan Trejas
Sergeant Igor Jaija
20 Gardisten
Standartbewaffnung
+ 2 Melter
+ 2 Plasmawerfer
+ 2 Granatwerfer
+ 4 Flammenwerfer
Großinquisitor Julio Hernan
Großinquisitor Reon Hernan
9 Inquisitoren
11 Prediger
Sororitas Principalis Hanna Rarowin
Sororitas Prioris Lina Erowin
5 Sororitas Prioris
15 Sororitas
Standartbewaffnung
+ 2 Schwere Bolter
+ 3 Schwere Flammenwerfer
+ 5 Multimelter
Kommissar Heinrich Bergmann
Systemarchitekt Wevej Mior
Ilja nickte zufrieden und gab Jaija den transportablen Bildschirm zurück. Ilja lief durch die stramm stehenden Reihen und stellte sich vor seine kleine, aber schlagkräftige Armee. Er blickte sie eindringlich an und fesselte ihre Blicke an seine magische Aura.
„Es erfüllt mich mit Stolz, zu sehen, dass es immer noch Menschen gibt, die bereit sind, wenn der Imperator sie ruft, ihm ohne Zweifel und ohne zu zögern folgen. Ich fühle mich geehrt, Seite an Seite mit ihnen in den Kampf zu ziehen, zu bekämpfen was es zu bekämpfen gilt und zu sterben, wenn es des Imperators Wille ist. Ich werde alles Erdenkliche in Kraft setzten damit diese Mission Erfolg hat. Möge das Licht und Schutz des Imperators stets mit uns sein.“ sagte Ilja mit einem stolzen und ehrwürdigen Tonfall. „Beten wir zusammen zu unserem geliebten Imperator zu Terra. Schwester Hanna, wenn ich bitten darf.“ sagte er mit einem warmen und ruhigen Tonfall und reihte sich bei den Gardisten ein.
Die Sororitas trat vor, die anwesenden senkten ihre Köpfe und sie begann mit einer lauten und hypnotisierenden Stimme das Gebet.
„Allmächtiger Imperator. Schütze diese Männer und Frauen, die in deinem Namen gegen die Feinde der Menschheit zu Felde ziehen. Gebe uns die Kraft, die Ungläubigen in die Feuer der Verdammnis zu treiben. Gebe uns den Mut, im angesichts des Feindes zu bestehen. Lass dein Licht erleuchten, damit wir auch in den dunkelsten Momenten nicht scheitern. Gib uns den Blick, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Zeige uns den Weg den wir gehen sollen, auch wenn es der Weg in den Tod ist. Führe uns zu deinem Ruhm und zum Sieg im Namen der Menschheit. Denn wir sind deine Kinder, die Kinder des Lichts. Wo wir wandeln werden unser aller Feinde auf die Knie fallen, und das heilige Licht des Feuers wird ihre unreinen Seelen reinigen. Allmächtiger Imperator, wir danken dir.“
Die anwesenden erhoben ihre gesenkten Köpfe. Alles bereitete sich auf den bevorstehenden Ausstieg und den klirrend kalten Schneesturm, der draußen unbarmherzig tobte, vor. „Es sind ca. 300 Meter bis zum Haupteingang der Mine. Es werden die längsten 300 Meter eures Lebens werden.“ brüllte Bergmann eisern, und klopfte den Gardisten aufmunternd auf die Schulter.
Die Landungsrampe öffnete sich mit einem lauten knarren. Der Wind peitschte unermüdlich gegen die Rampe. Die Hydraulik brauchte einen kurzen, quietschenden Moment, ehe sie gegen den drückenden Sturm ankam. Mit einem lauten Pfeifen jagte der eiskalte Wind an der Öffnung der Rampe vorbei, direkt in Iljas Gesicht. Es war unbeschreiblich kalt. Ilja zog die Sturmhaube, die ihm Trejas vorhin lächelnd gegeben hatte, zitternd auf. Kalt wurde für die meisten in diesem Moment neu definiert.
Die Landungsrampe schlug krachend auf dem eisigen Boden auf. Das Schiff vibrierte kurz. Dann gab Ilja das Zeichen zum Abmarsch. Die Gardisten rannten als erstes die Rampe herunter, direkt in den Schneesturm. Die Sororitas und die Inquisitoren folgten ihnen, geduckt und Zähne knirschend. Der Wind peitschte die Eiskristalle gegen Iljas Gesicht. Es würden wahrhaftig die 300 längsten Meter ihres Lebens werden.
Bergmann kam vor Ilja zum stehen und sah ihn mit feurigen Augen an, während sich die anderen hinter ihm in Bewegung setzten. Er freute sich auf den Kampf, das spürte Ilja. „Oberst Eden, wir sollten Mior etwas unter die Arme greifen.“ sagte Bergmann witzelnd und etwas genervt während er langsam auf den anscheinend immer noch überforderten Mior zu. Ilja zuckte fragend mit den Schultern und schüttelte leicht den Kopf. „Das könnte durchaus von Nöten sein.“ sagte er leise zu sich. Denn Mior schien seine Ausrüstung, die „sehr schwere“ Metallkiste, nicht einmal bis zum Ausstieg tragen zu können. Bergmann nahm die Kiste leichtfertig hoch und brüllte Mior an er solle ihm gefälligst folgen. Armer, armer Mior, dachte Ilja als er Mior hinter Bergmann herstolpern sah.
Um sie herum war es pechschwarz. Vor Ilja liefen zwei der Gardisten etwas voraus, der restliche Trupp lief gefächert und gefechtsbereit hinter den beiden. Sie hatten eines der beiden Navigationsgeräte bei sich und suchten den bestmöglichsten Weg in Richtung Mineneingang. Der Weg schien nie enden zu wollen. Nach einer Unendlichkeit erschienen endlich die ersten feinen grauen Umrisse vor Iljas Augen in der finsteren Dunkelheit. Sie waren endlich da.
Vor ihnen erhob sich ein gewaltiges, halb zugeschneites und vereistes Betongebäude. Das Gebäude wirkte irgendwie unreal und deplaziert. Weder Fenster noch sonst irgendwelche Öffnungen waren zu sehen. Wozu auch, dachte sich Ilja. Wer würde bei solchen Temperaturen schon Lüften wollen.
In Iljas Blickweite baute sich nach und nach ein gigantisches Metalltor auf. Es trotzte kämpferisch dem tobenden Wind. Die Gardisten machten sich ans Werk. Ein paar Handgriffe später und nach einigen kleineren Explosionen war das Tor bereits offen. Die Gardisten stemmten sich gegen das Tor. Langsam rollte eines der Torflügel ächzend nach rechts. Die ersten Gardisten stürmten mit gezogenen Waffen in das Gebäude, gefolgt von Ilja und dem nachschleichenden Rest. Der Sturm warf sich mit aller Macht in ihre Rücken. Als wollte er sie hineinscheuchen.
Die letzten waren gerade durch das Tor getreten, als die Gardisten es mit vereinten Kräften wieder zuschoben. Die Scheinwerfer, die auf den Waffen montiert waren, leuchteten suchend in das unbekannte Dunkel des Gebäudes. Nichts, als das Pfeifen des Windes, der am Gebäude rüttelte und der Atem von ihnen selbst.
Ilja sah die ersten Knickstäbe in die Dunkelheit fliegen. Ein kalter neongrüner Schimmer erleuchtete das Innere des Betonklotzes. Ilja sah sich systematisch um. Alles schien ruhig und wie immer an seinem Platz zu sein. Bis auf die Tatsache, dass hier niemand war beunruhigte Ilja nichts. Aber genau das war es was ihn nachdenklich machte.
Einer der Gardisten rief lautstark irgendetwas Unverständliches. Ilja blickte zu der Stelle von dem der Ruf kam. Ihm gefror das Blut in den Adern. Mit aufgerissenen Augen lief er zu der Stelle an dem der Gardist stand. Viele folgten seinem Beispiel. Als er bei dem regungslosen Gardisten ankam blickte ihn Trejas fragend und finster zu gleich an. Ilja rieb sich mit der linken Hand die Augen und sah sich genauer um. Er konnte es nicht fassen, nicht begreifen. Er hatte schon viel gesehen, aber das übertraf alles. Allmählich wurde ihm klar, dass das hier kein Sparziergang werden würde.
„Oberst Eden, was ist hier ...?“ begann Bergmann bellend, bevor er abrupt stockte und dann inne hielt. Er starrte wie gebannt auf das was er nicht beschreiben konnte. Es war entsetzlich. „Die Hölle.“ hauchte einer der Gardisten zitternd in die Runde.
Vor ihnen war einer der Eingänge zur Mine. Zu mindest das was davon übrig war. Das Fahrstuhlgestänge war völlig verbogen und der Lift lag zertrümmert an der gegenübergelegenen Wand. Es schien, als ob ihn jemand herausgerissen hatte. Der neongrüne Schimmer erhellte allmählich die nähere Umgebung und gab den Blick auf den bizarren Anblick frei der sich ihnen bot.
Überall lagen Körperteile und abgerissene, bzw. zerfetzte Gliedmaße herum. Der Boden war mit Blut durchdrängt. Das reinste Massaker. Ilja sah einen der Toten in seine Schreckerfüllten toten Augen. Was hat dir so Angst gemacht? Und was hat dich so zugerichtet? Der Anblick ließ Ilja erschauern. So viel Hass und Böses lag in der Luft. Es wirkte wie inszeniert. Alles war eingefroren, und wirkte irgendwie künstlich. Wie ein Foto das man während der Schlacht gemacht hatte. Als wüsste man, dass sie das hier sehen würden. „Ich hatte gehofft wir würden auf Überlebende stoßen. Dem wird wohl nicht so sein.“ sagte Reon mit eisernern Stimme, als er sich neben Ilja stellte. „Es scheint so.“ sagte Ilja kühl.
Ilja lief zögernd an den Überresten der toten Arbeiter vorbei und trat dann vorsichtig an den Rand des Aufzugschachts. Ehrfürchtig blickte er in den dunklen Schlund. Nichts als Dunkelheit. Ilja überkam ein kalter Schauer. Wer auch immer das hier angerichtet hatte, er wartete bereits dort unten auf ihn. Doch wie sollten sie dort runter kommen?
Plötzlich schossen zuckende Lasergeschosse an Iljas Kopf vorbei. Ilja warf sich instinktiv auf den Boden und zog seine Laserpistole. Alles war auf den Beinen und schoss wie wild in Richtung Dunkelheit. Ilja kroch hinter eines der deformierten Aufzugteile und spähte vorsichtig in die Dunkelheit. Nichts. Ilja drückte sich an das Metall und schaute zu den anderen hinüber. Alle waren in Deckung, die meisten sah er nur vage. Reon, Bergmann und Trejas waren ein gutes Stück von ihm entfernt hinter einem Werkzeugcontainer in Deckung gegangen. Iljas Herz pochte wie wild. Was ist nur für ein feiges Pack da unten?
Trejas eröffnete wieder das Feuer und von überall lösten sich wieder Schüsse. Ilja spähte ein weiteres Mal in Richtung Dunkelheit. Er sah ein mattes glitzern in der Dunkelheit. Nur kurz, aber es langte um Gewissheit zu haben das sie hier, wie erwartet, nicht alleine waren. Das glitzern wirkte feucht und bewegte sich außerordentlich schnell. Es schien an der Wand empor zu laufen. Was auch immer es war, Ilja wollte es schleunigst tot sehen. Egal wie.
Hernan stoppte mit einem Befehl das Feuer. Die Waffen schwiegen wieder. Langsam, ganz langsam krochen die einzelnen Männern und Frauen aus ihren Deckungen. Trejas, Bergmann und einige Gardisten kamen geduckt auf Ilja zu. „Was ist hier los Sergeant?“ fauchte Ilja Trejas an, der sich, wie die anderen, an das Metallstück presste. „Oberst Eden. Wir haben ersten Feindkontakt.“ sagte Trejas schnaufend und blickte suchend in die Dunkelheit. „Wirklich?“ antwortete Ilja hämisch und säuerlich. Ohne auf die Hilfe suchenden Blicke seines Gegenübers einzugehen führ er fort. „Eine Idee mit was wir es zu tun haben?“ fragte Ilja fordernd in die Runde. „Negativ. Feind konnte nicht identifiziert werden.“ sagte Trejas und spähte weiter unsicher in die Dunkelheit. „Irgendetwas ist aus dem Aufzugschacht gekommen und in den Hinteren Teil des Gebäudes geflohen.“ sagte Bergmann leise und überprüfte sein Magazin. „Ein schwarzes Glitzern.“ sagte Ilja nachdenklich und schnaubte kopfschüttelnd. Bergmann nickte bestätigend.
Ilja sah zu den anderen hinüber. Die Sororitas hatten ihre schweren Waffen in Stellung gebracht, und beobachteten den Teil des Gebäudes wo sie den geflohenen Feind aus dem Schacht vermuteten. Auch die Inquisition ließ die Dunkelheit hinter dem Schacht nicht aus den Augen. Ilja lies sich Feuerschutz geben und lief eiligst und geduckt zu den anderen. Hinter dem Werkzeugcontainer kam er schnaufend zum stehen. Hanna stand lächelnd und mit einem dampfenden Melter direkt vor ihm. „Oberst Eden.“ sagte sie sanft und begrüßte ihn mit einem freudigen Nicken. Ilja sah sie fragend an. „Halten sie die Stellung.“ sagte er und drehte sich zu dem eben eintreffenden Bergmann um. „Und sie holen mir diesen Mior her. Soll er mal zeigen was er kann, falls er noch lebt.“ sagte er mit einem befehlshaberischen aber gedämpften Tonfall. Hanna nickte und lief mit Bergmann los. Trejas lief an ihm vorbei, las seinen Blick und suchte ebenfalls seine Männer zusammen.
Ilja blickte mit zusammengekniffenen Augen in Richtung Schacht und der dahinter liegenden, bedrohlich wirkenden Dunkelheit. Würde er diesmal sterben? Er war sich nicht sicher.
So wie es immer war, so wie es ist und ...
Für alle Ewigkeit!